NACHRICHTEN AUS EINE UNDENKBARE Juli 2016 / 5776 «DREIECKSBEZIEHUNG» SCHÄTZE AM TOTEN MEER Der tiefste Platz der Erde bietet nicht nur Mineralien GENERATIONSWECHSEL IN RAMALLAH Palästinensische Autonomiebehörde vor Machtwechsel Nr. 7 Jetzt auf Deutsch erhältlich: Das neue Buch von John MacArthur «MacArthur räumt auf mit der Gefühlsduselei, die häufig Begleiterscheinung sogenannter Besuche im Himmel ist, indem er uns zur Schrift zurückführt … und uns sehr nötige Lektionen in biblischem Verständnis lehrt.» Erwin W. Lutzer Die Herrlichkeit des Himmels >>> Bestelltelefon Schweiz: 044 952 14 14 Deutschland: 07745 8001 E-Mail: [email protected] Wenn Sie den Himmel als «Zuhause» für die Ewigkeit bezeichnen, möchten Sie dann nicht wissen, was der Himmel genau ist? In diesem Buch führt uns John MacArthur durch die Seiten der Bibel, erforscht mit uns die Wunder des Himmels und die Wahrheit über Engel und das ewige Leben. Gleichzeitig geht er auf aktuelle Diskussionen und Fragen ein. Begleiten Sie den Bestsellerautor bei seiner tiefgründigen Betrachtung über die Zukunft jedes Christen – den Himmel, unser ewiges Zuhause. Gebunden, 278 Seiten Bestell-Nr. 180051 CHF 20.00, EUR 14.50 Editorial Liebe Israelfreunde 14 22 4 TITEL: Eine undenkbare «Dreiecksbeziehung», und doch möglich? 6 8 Dreiecksbeziehung mit Anhang? Der gar nicht so kleine Prinz POLITIK 9 Kurzmeldungen 12 Zwischen Kurden und Gazastreifen 14 Labour-Politiker zwischen Anti-Zionismus und Antisemitismus GesellSCHAFT 15 Kurzmeldungen 19 Nicht nur an US-Universitäten 20 Schon vor 70 Jahren: Antisemitismus in anti-zionistischem Gewand 22 Schätze am Toten Meer wissenschaft 24 Kurzmeldungen 26 Bnei Israel aus Indien sind tatsächlich Juden 28 Schreibkundige zur Zeit des Ersten Tempels 29 BIBEL: Israel, ein Volk von ganz besonderer Art Teil 5: Jakob Die Medien in Israel waren nach der unerwarteten Regierungsumbildung durch Ministerpräsident Netanjahu fast nur damit beschäftigt, die Hintergründe dieser Umbildung und Erweiterung zu analysieren. Dabei stellte sich heraus, dass die Regierung in Jerusalem wegen der auf Freitag, 3. Juni angesetzten Nahost-Gipfelkonferenz in Paris, an der neben anderen wichtigen Teilnehmern die USA, Russland, die EU und die UNO vertreten waren, mehr besorgt war, als sie nach aussen zugeben wollte. Es sollten dort Wege gesucht werden, um den offensichtlich festgefahrenen Friedensprozess wieder in Gang zu bringen. Die grösste Befürchtung in Jerusalem ist offensichtlich die, dass Israel eine Friedensregelung aufgezwungen werden könnte. Um dem entgegenzutreten, ergriff Ministerpräsident Netanjahu scheinbar die Initiative der Regierungsumbildung. Der Beitritt der sechs Abgeordnete zählenden Israel-Beitenu-Partei von Avigdor Liberman und seine von ihm geforderte Ernennung zum Verteidigungsminister bedingte die Entlassung des bisherigen Verteidigungsministers Moshe Ya’alon, der allgemein beliebt war. Er war jedoch ein entschiedener Gegner der Zweistaatenlösung, und damit ein Gegner von diesbezüglichen Verhandlungen mit den Palästinensern. Demgegenüber tritt Liberman, obwohl er bekannt ist für seine rechtsgerichtete Stellung, für Verhandlungen mit den Palästinensern ein und unterstützt die arabisch-saudische Friedensinitiative. Was das beinhaltet, ist zwar nicht wirklich klar, doch er lässt damit die Tür für eine Zweistaatenlösung offen und nimmt denen den Wind aus den Segeln, die sagen, dass Israel in Wirklichkeit keinen palästinensischen Staat will. Ein weiterer Grund für die Erweiterung der Regierung war wahrscheinlich auch die Stellung der Beit-Hayehudi-Partei innerhalb der Regierung, die für eine Annektierung der Gebiete C innerhalb des palästinensischen Westufers eintritt, die noch unter 100-prozentiger israelischer Kontrolle stehen. Ein solcher Akt würde das Ende eines palästinensischen Staates bedeuten und würde der Welt endgültig klarmachen, dass Israel einen solchen gar nicht will. Ob Netanjahu und Liberman nun wirklich ernsthaft eine Regelung mit den Palästinensern anstreben und damit die Gründung eines palästinensischen Staates unterstützen, bleibt abzuwarten. Wenn dem wirklich so wäre und sich tatsächlich etwas in dieser Richtung bewegen würde, dann dürfte das bedeuten, dass die gegenwärtige Regierung auseinanderbrechen würde, weil dann Naftali Bennett und seine Bait-Hayehudi-Partei und wahrscheinlich noch einige andere aus der Regierung austreten würden. Doch in diesem Fall könnte Netanjahu auf die Arbeiterpartei zurückgreifen, die eine solche Entwicklung unterstützen würde. Netanjahu hat deshalb jetzt schon, bei der geschehenen Regierungserweiterung, die Arbeiterpartei eingeladen, der Regierung beizutreten. Doch unter vielen ist das Misstrauen gross; sie vermuten, dass die ganze Sache nur ein Schachzug ist, um der Welt zu zeigen, dass Israel eigentlich Frieden will, aber dass das Scheitern – so wie schon immer in der Vergangenheit – eben bei den Palästinensern liegt, zumal sie – wie die Vergangenheit leider immer wieder gezeigt hat – die ewigen Neinsager sind. Israel wandte sich nun, in der Sorge um eventuelle für Israel negative Beschlüsse in Paris, an die USA, mit der Bitte, dort ihren Einfluss zugunsten Israels geltend zu machen. Es stellt sich aber die Frage, ob die USA nach den vergangenen fehlgeschlagenen Versuchen, den Friedensprozess wieder in Gang zu bringen, weiter bereit sind, den Standpunkt Israels, der durch den Siedlungsbau immer unglaubwürdiger wird, zu verteidigen. Israel und die Palästinenser wurden nicht zur Konferenz eingeladen, zweifellos ein Zeichen dafür, dass man von ihrer Teilnahme nichts Positives erwartet hatte. Sollte das Treffen in Paris vielleicht dazu dienen, dass die internationale Gemeinschaft zu einem gemeinsamen Standpunkt und zu gemeinsamen Richtlinien gelangte, wie ein Frieden zwischen Israel und den Palästinensern zustande kommen müsste? Wenn dem so ist, dann hat Israel tatsächlich einigen Grund zur Sorge. In der Gewissheit, dass wir uns nicht zu sorgen brauchen, weil Gott selbst den besten Plan bereit hat, grüsst Sie herzlich mit Shalom Ihr Nachrichten aus Israel | 7/2016 3 Titel TITEL Eine undenkbare «Dreiecksbeziehung», und doch möglich? 4 Nachrichten aus Israel | 7/2016 Die Washington Post verkündete: Ägypten, Israel und die Hamas arbeiten im Gazastreifen Hand in Hand gegen die Ableger des Islamischen Staates auf der SinaiHalbinsel. e h c i l z r e H ung … lad EInfoinWerbung René Malgo DLM/GAM spricht über das Thema: Der unergründliche Reichtum des Christus Fr. Sa. So. So. 22.07.2016, 23.07.2016, 24.07.2016, 24.07.2016, 19.30 Uhr 19.30 Uhr 11.00 Uhr 14.30 Uhr BERLIN EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9, DE 13597 Berlin D Die Terrorvereinigung Islamischer Staat (IS) hat sich grosser Ziele verschrieben. Bezweifeln darf man aus gutem Grund, dass eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Israel und Ägypten zu diesen Zielen gehört, ganz zu schweigen von einer Kooperation dieser beiden Länder mit der Hamas. Doch der militärische Erfolg dieser terroristischen Vereinigung im Norden der Sinai-Halbinsel scheint genau das bewerkstelligt zu haben. Seit dem Absturz des russischen Flugzeuges mit 224 Passagieren an Bord auf der Sinai-Halbinsel haben die in dieser Region mit dem IS affiliierten Kämpfer immer waghalsigere Aktionen unternommen. Ihre terroristischen Aktivitäten richteten sich vorwiegend gegen Angehörige der ägyptischen Armee. Im Rahmen einer Aktion, die am meisten Aufsehen erregte, griffen sie die ägyptische Armee gleich an sechs verschiedenen Stellungen an, darunter auch ein besonders schwerer Übergriff auf stationierte Truppen in der Stadt Al-Arisch. Laut einem Beitrag der Washington Post von Mai 2016 sollen wegen der Befürchtung, dass sie von IS-Kräften umzingelt sind, Ägypten und die Hamas ein informelles Bündnis eingegangen sein, um sich dieser Terrorvereinigung entgegenzustellen. Aus den Reihen der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) sowie von ägyptischen Aktivisten ebenso wie Einwohnern des Sinai will man erfahren haben, dass die ägyptische Nachrichtendienstarbeit auf Schwierigkeiten stiess und es nicht aus eigenen Kräften schaffte, zu den Terrorzellen vorzudringen, um sie zu zerschlagen. «Die verfügen über herausragende Strategen», erläuterte Mohammed Sabri, ein ägyptischer Journalist, der bestens über die Vorgänge auf der Sinai-Halbinsel und somit auch über die Erfolge des IS informiert ist. «Sie wissen sehr genau, was sie auf welche Art und Weise anzugehen haben.» In der erwähnten US-Zeitung hiess es darüber hinaus, dass angesichts der Lage auf der Sinai-Halbinsel die militärische Kooperation zwischen Ägypten und Israel sehr viel enger als früher ist. Noch nie war diese Kooperation seit Bestehen des Friedensabkommens, das beide Staaten 1979 schlossen, derart intensiv. Israel steht den Ägyptern mit nachrichtendienstlichen Informationen zur Seite. Militärangehörige unterschiedlicher Dienstränge beider Seiten treffen sich regelmässig. Ausserdem gestattete Titel Israel den Ägyptern, mehr Truppen auf der Sinai-Halbinsel zusammenzuziehen; dies in einem Umfang, der die Vereinbarungen des Friedensvertrages ausser Kraft setzt. Diese enge israelisch-ägyptische Kooperation soll in letzter Zeit Verstärkung von der Hamas erhalten haben. Der Hamas, die im Gazastreifen herrscht, wurde in der Vergangenheit wiederholt von den Ägyptern vorgeworfen, dass sie gemeinsame Sache mit den IS-Terroristen macht und ihnen zudem über die Schmuggeltunnel zwischen Ägypten und dem Gazastreifen Zuflucht in ihrem Hoheitsgebiet gewährt haben soll. Da die Hamas an einer Verbesserung ihrer Beziehungen zu Ägypten interessiert ist, unter anderem auch, damit die Grenze zum Land am Nil offen bleibt, hat sie kundgetan, keinerlei Sympathien für den IS zu hegen. Man begründete das mit dem Verweis darauf, dass die im Namen des IS auf der SinaiHalbinsel kämpfenden Organisationen vor rund zwei Jahren Anhänger der Hamas als «kuffar» bezeichnet haben, also als Gottesleugner. Zudem soll die Hamas praktische Massnahmen eingeleitet und rund 300 Kämpfer an drei zentralen Punkten der südlichen Grenze des Gazastreifens postiert haben. «Die nationalen Sicherheitskräfte wurden erneut entlang der Grenze zu Ägypten postiert. Dies geschah im Rahmen eines Sicherheitsplans, der eine volle Kontrolle der Grenze sowie der Regionen zum Ziel hat und somit auch zur Sicherheit unserer ägyptischen Brüder beitragen soll», sagte Ijad al-Bosum – der Sprecher des von der Hamas kontrollierten Innenministeriums des Gazastreifens – in einer beinahe feierlich anmutenden Erklärung gegenüber der Presse. Auf dieser Pressekonferenz wurden auch Fotos von bewaffneten Hamas-Kämpfern präsentiert, die zeigen, wie sie die Grenze kontrollieren. Israel erachtet zwar die Hamas als selbsternannten Souverän des Gazastreifens und hält sie als solchen für die dortigen Vorgänge verantwortlich, doch sieht Israel die Organisation nicht als für die Grenzkontrollen zuständige Macht an. Daher zog es der Staat Israel schlichtweg vor, sich zu diesem Thema in Schweigen zu hüllen. Im Vergleich zu dem grausamen Terror des IS nimmt sich die Hamas regelrecht als handzahm aus und scheint ein eher stabiler und ausserdem kalkulierbarer Faktor zu sein; dies zumindest bis zur nächsten Runde einer militärischen Eskalation. Mori Lidar Nachrichten aus Israel | 7/2016 5 Titel Ägypten Jordanien Israel Dreiecksbeziehung Saudi-Arabien mit Anhang? D Die Strasse von Tiran machte einmal mehr Schlagzeilen. In Zusammenhang damit stehen Ägypten und Saudi-Arabien, doch auch Israel kommt ins Spiel und wie immer gibt es ebenfalls eine Hintertür, durch die die Hamas als Anhängsel hineinschlüpft. Bei der Strasse von Tiran handelt es sich um eine Meerenge, die den Golf von Aqaba mit dem Roten Meer verbindet. Auf der einen Seite der Meerenge liegt Ägypten, auf der anderen Saudi-Arabien. Für Israel ist dies der Zugang zum Indischen Ozean, für Jordanien ist es der einzige Zugang zum Weltmeer. Die Region spielte bei der Suez-Krise 1956 wie auch beim Sechs-Tage-Krieg von 1967 eine bedeutsame Rolle und war der Casus Belli. Bis 1950 gehörten die Inseln Tiran und Sanafir in der Meerenge von Tiran, die Bestandteil des Ras-Mohammed-Nationalparks sind, zu SaudiArabien, wurden nachfolgend jedoch an Ägypten verpachtet. Israel besetzte die Region nicht nur 1956, sondern ebenfalls 1967. Bis 1982 behielt Israel die Kontrolle, gab sie jedoch mit dem Rückzug aus dem Sinai 1982 auf. Nachfolgend hielten Ägypten und Saudi-Arabien die Souveränitätsfrage wohlweislich nebulös, doch Ägypten verpflichtete sich im Zuge des Friedensabkommens von 1979 ausdrücklich dazu, Israel eine freie Durchfahrt zu garantieren. Im April 2015 trat Ägypten die Kontrolle über die Inseln dieser Meerenge an Saudi-Arabien ab. Ägyptens Präsident Abdel Fatah a-Sisi traf diese Vereinbarung und holte sich deshalb im eigenen Land schwerste Vorwürfe ein. Die Ägypter wissen, dass ihr Land dringend Finanzspritzen braucht – inzwischen vermutlich sogar noch mehr, 6 Nachrichten aus Israel | 7/2016 weil der Absturz einer ägyptischen Maschine kurz vor Redaktionsschluss mithöchstwahrscheinlich terroristischem Hintergrund der ägyptischen Tourismusbranche einen weiteren schweren Schlag versetzen wird. Trotzdem nahm man a-Sisi den Deal gegen 16 Milliarden US-Dollar, die aus Saudi-Arabien fliessen sollen, übel. Im Land kursierte das Wort Hochverrat und obwohl a-Sisi Schadenskontrolle zu betreiben versuchte, kehrten zeitweise die Demonstranten auf die Strassen Ägyptens zurück. Die skandierten «Brot, Freiheit und die Inseln sind ägyptisch». Erneut zeigte sich, dass a-Sisi kein Mann ist, der mit Samthandschuhen herrscht. Zudem schlug ihm mit seinem Deal der schwelende Grenzkonflikt mit dem Sudan erneut entgegen. Davon lenkten jedoch andere Schlagzeilen ab. Diesbezüglich geht es um den keineswegs neuen Plan, eine Brücke zu bauen, die das saudi-arabische Tabuk über ein Passieren der unbewohnten Insel Tiran mit dem ägyptischen Ferienort Scharm el-Scheich verbinden soll. Dieser durchaus umstrittene, rund vier Milliarden US-Dollar teure Brückenschlag zwischen Asien und Afrika mit einer Gesamtlänge von 50 Kilometern wurde von Saudi-Arabien nach dem Deal erneut in Aussicht gestellt. Ein attraktives Projekt für das wirtschaftlich schwächelnde Ägypten, bei dem möglicherweise ein Handelsvolumen von 200 Milliarden US-Dollar jährlich entspringt. Schnell meldeten sich israelische Experten mit juristischen Bedenken bezüglich dieser Vereinbarung zu Wort. 2006 hatte Israel – aber ebenso Ägypten und Jordanien – den Bau einer solchen Verkehrsverbindung zurückgewiesen. Israel hatte sicherheitspolitische, touristische und wirtschaftliche Bedenken geäussert. Aus israelischer Sicht ist die Regelung um die Strasse von Tiran ein fester Bestandteil des Friedensabkommens mit Ägypten. Die Übergabe bedeutet, dass die ägyptische Durchfahrtszusage gegenstandslos wurde. Und doch schwieg Israel zunächst zu der Angelegenheit. Dann begrüsste der zu der Zeit noch als Israels Verteidigungsminister amtierende Mosche Ja´alon den Deal wie auch den Brückenbau und die israelische Regierung liess das eigene Justizministerium wissen, dass man von Saudi-Arabien die Zusage zur freien Durchfahrt erhalten habe. Das macht deutlich, dass hier viel in Bewegung ist: Israel nähert sich immer mehr an Ägypten an, das sich seinerseits mit SaudiArabien gut zu stellen versucht. Der IS und auch der Iran mit seinen regionalen Aspirationen scheinen diese beiden sunnitisch-muslimischen Länder weiter zusammenrücken zu lassen. Israel scheint mit an Bord zu sein, vermutlich ebenfalls mit geheim gehaltenen direkten Kontakten zu Saudi-Arabien. Zudem scheinen diese Partner der Hamas eine Chance zu geben. Ägypten ist zwecks Kampf gegen den IS auf dem Sinai gewillt, der Hamas trotz Ablehnung der Nähe zur Muslimbruderschaft eine Chance auf Normalisierung der Beziehungen zu geben, sodass eine Dreiecksbeziehung auch noch einen vierten Spieler an Bord zu holen scheint; zumindest so lange, bis die Hamas aus eigenen Interessen die Waffen wieder sprechen lassen wird. Antje Naujoks Sensationspaket! 4 Bücher für zusammen nur CHF 7.00, EUR 5.00 fon Bestelltele952 14 14 Schweiz: 044 745 8001 07 Deutschland : mnr.ch g@ rla E-Mail: ve Bestell-Nr. 140019 (Angebot gültig bis 31.07.2016) Norbert Lieth Der grosse Irrtum des Antisemitismus Norbert Lieth Wir sehen, dass die Feindschaft gegen Israel zunimmt. Die ganze Welt scheint auf die antisemitischen Diffamierungen zu hören. Sie wird eingelullt und kann nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden. Dabei gerät Israel immer mehr in Bedrängnis. Erfahren Sie anhand der Geschichte von Königin Esther, wie der allmächtige Gott trotzdem die Kontrolle behält - damals und heute! Die Wiederkunft Christi – das Thema der Bibel. Kaum ein anderes Ereignis nimmt in der Schrift derart viel Raum ein. Und diese Hoffnung ist für wiedergeborene Christen lebendiger und aktueller denn je! Lesen Sie in diesem Buch alles, was Sie über die Entrückung wissen müssen! Freuen Sie sich mit auf den Tag, da der Herr Seine Gemeinde zu sich holen wird. Eine Lektüre, die freudig stimmt! Broschüre, 24 Seiten Taschenbuch, 192 Seiten Die Entrückung David Jeremiah Otto Weller Antworten auf häufig gestellte Prophetiefragen Wird die Gemeinde Jesu Christi in die apokalyptischen Gerichte geraten? Es gibt über 1.000 Prophezeiungen in der Bibel. Es ist also nur natürlich, wenn wir uns fragen, ob sich überhaupt irgendwelche Prophezeiungen erfüllt haben. Erklären sie etwa wirklich die Zukunft? Dr. Jeremiah gibt einfache und klare Antworten auf die am meisten gestellten Fragen zur biblischen Prophetie und erklärt prophetische Zusammenhänge so, dass sie jeder verstehen kann. Taschenbuch, 128 Seiten Anhand der apostolischen Briefe zeigt Otto Weller auf, dass die Gemeinde Jesu die Trübsalszeit nicht zu befürchten hat. Er legt verständlich dar, was nun eigentlich der Gemeinde und was Israel gilt und welch unvergleichliches Hoffnungsgut die Gemeinde hat. Entdecken Sie die wunderbaren Verheissungen für Kinder Gottes! Taschenbuch, 182 Seiten Nachrichten aus Israel | 7/2016 7 Titel E Der gar nicht so kleine Prinz Es hat durchaus etwas länger gedau- bin Salman die konservative Haltung Autos zu sitzen. «Wenn es zu Zeiten der ert, doch schliesslich ist die Atmosphäre seines Vaters übernimmt und die Poli- Entstehung des Islam Frauen gestattet des Wandels, die der Arabische Frühling tik dementsprechend prägen wird. Doch war, auf Kamelen zu reiten», so sagte verbreitete, auch in Saudi-Arabien ange- ausnahmslos alle haben sich in diesem er stichelnd, «dann gibt es auch keinen kommen. Diese mächtige Erdölmonar- Punkt getäuscht. Grund, warum sie nicht das Steuer eines chie, die es bisher geschafft hatte, die Nach Amtsantritt dieser einfluss- Autos ergreifen sollten.» Veränderungen in der Region von sich reichen Posten verwendete Mohammed Seine reformerischen Energien richfernzuhalten, trat im vergangenen Jahr in bin Salman zunächst viel Energie darauf, tete Mohammed bin Salman ebenfalls ein neues Zeitalter ein. Das hängt mit dem grundlegende Reformen umzusetzen. In auf die politische Arena. Unter seiner meteoritenhaften Aufstieg eines Mannes der Welt erregte er dann vor allem mit ei- Federführung unternahm Saudi-Arabien am politischen Himmel dieses konserva- ner Botschaft Aufsehen. Angesichts des grosse Anstrengungen, eine gemässigte tiv-muslimischen Königreiches zusam- sinkenden Ölpreises verkündete er: «Es pan-arabische Koalition zu formen, die men: Mohammed bin Salman al-Saud. ist an der Zeit, dass Saudi-Arabien nicht sich dem bedenklichen Aufstieg des Iran Nachdem sein Vater im vergangenen länger vom Erdöl abhängig ist.» Infolge- als neue regionale Grossmacht entgegenJanuar den Thron bestieg, wurde der dessen nahm er Investitionen in verschie- stellt. Seine Unzufriedenheit mit der USheute 31-Jährige zu einem der mäch- denen Bereichen – in der Sicherheitsin- Politik in der Region münzte dieser Mann tigsten Männer des Königreiches. In sei- dustrie, in der Tourismusbranche und in seiner Position als Verteidigungsminisner ersten Amtshandlung ernannte ihn allgemein im Handelssektor – vor. Nur ter in eine Kriegserklärung gegen die sein 80-Jähriger Vater, der unter Demenz wenig später liess der junge Mann eine Huthi-Rebellen um, die, unterstützt vom leiden soll, zum Verteidigungsminister weitere Bombe platzen: Die staatliche Iran, um die Macht im Jemen ringen. sowie zum Chef des Hofes. Der Posten Erdölfirma Saudi Aramco werde zukünfAus israelischer Sicht handelt es sich des Verteidigungsministers gilt in Saudi- tig an der Börse gehandelt und das König- beim Vize-Prinzen weiterhin um ein nicht Arabien als wichtigstes Amt zur Absiche- reich wird fünf Prozent seiner Anteile zum entschlüsseltes Rätsel. Berichte auslänrung der Macht des Königshauses, wäh- Verkauf anbieten. Er sagte dazu: «Wenn discher Medien deuten darauf hin, dass rend der Chef des Hofes derjenige ist, man mit einer staatlichen Firma an die sich Mohammed bin Salman mit israeder den Zugang zum König kontrolliert. Börse geht, so schafft man Transparenz lischen Delegierten getroffen haben soll. Inzwischen amtiert der Vize-Kronprinz und entledigt sich jeglicher Korruption.» Selbstverständlich schwebt darüber ein ebenfalls als zweiter stellverDie auf diese Weise erwirtschaftete Mantel der Verschwiegenheit, doch zutretender Premierminister Summe investiert der Vize-Prinz in ei- gleich kursieren Meldungen, dass man und ist Vorsitzender des Ho- nen königlichen Public Investment Fund israelische Produkte bereits in den Einhen Ausschusses kaufszentren von Riad finfür Wirtschaftsankann. Dennoch beharrt «Wenn es zu Zeiten der Entstehung des Islam den gelegenheiten. ObMohammed bin Salman schon Mohammed Frauen gestattet war, auf Kamelen zu reiten, gleich seinem Vorgänger dabin Salman ledigrauf, keine Verhandlungen dann gibt es auch keinen Grund, warum sie nicht mit Israel aufzunehmen, lich nach seinem Cousin als Vizeweder um Friedensverhanddas Steuer eines Autos ergreifen sollten.» Kronprinz amtiert, lungen anzutreiben noch gilt er auf Grund eine Normalisierung anzudieser Positionen nicht (PIF), dessen Startkapital auf nicht we- streben. Auch er stellte diesbezüglich nur als mächtigster Mann niger als zwei Trilliarden US-Dollar ge- als Vorbedingung eine Lösung des palädes Königreiches, son- schätzt wird. Mittels dieses Fonds sollen stinensischen Problems in den Raum. dern im Grunde genom- weltweit Investitionen getätigt werden, Wenn Israel es versteht, in diesem men auch als eigentlich wozu anscheinend auch der Bau einer Pokerspiel seine eigenen Karten richtig agierender König. Brücke zwischen Saudi-Arabien und auszuspielen, könnte das Land irgendViele Geheim- Ägypten gehören wird. Doch offensicht- wann in Vize-Prinz Mohammed bin Saldienste der Welt, lich begnügt sich dieser junge Mann nicht man einen Verbündeten finden, der nicht darunter auch der mit einem Wandel im wirtschaftlichen nur mächtig, sondern auch ressourcenG e h e i m d i e n s t Bereich, denn er hat auch das religiöse reich zu sein scheint. Der Kampf gegen Saudi-Arabiens, Establishment seines Landes im Visier. den Iran und dessen Handlanger Hisbolwaren davon aus- Er äusserte sich in aller Öffentlichkeit lah nimmt einen wichtigen Platz auf der gegangen, dass mit der Überlegung, ob es nicht längst an Agenda dieses gemässigten Mannes ein, Vize-Kronprinz der Zeit sei, auch Frauen zu gestatten, was ein Aspekt sein könnte, der für IsraM o h a m m e d eigenständig hinter dem Steuer eines el Gutes verheisst. Mori Lidar 8 Nachrichten aus Israel | 7/2016 Politik Gedenken an Opfer von Holocaust, Krieg und Terror Wachsende Bevölkerung des jüdischen Staates Im Spätfrühjahr blickt Israel zudem auf zwei weitere bedeutsame Statistiken. Gegenwärtig leben in Israel noch knapp 190.000 HolocaustÜberlebende, von denen zwei Drittel Frauen sind. Jedes Jahr sterben rund 13.000 Überlebende, deren Durchschnittsalter bei 80 Jahren liegt. Bedeutsam ist ebenfalls: 43% der Überlebenden befürchten eine Wiederholung des Holocaust. Kurz nach dem Holocaust-Gedenktag erinnerte man in Israel ausserdem an die seit 1860 (seit der ersten Einwanderungswelle) gefallenen Soldaten und die Terroropfer, deren Zahl sich auf insgesamt 23.447 Personen beläuft. Im vergangenen Jahr kamen 68 Soldaten sowie 31 Zivilisten hinzu. AN∎ 2016 1948 6% Wie Viele Juden der globalen jüdischen Bevölkerung sind in Israel ansässig? Israel und die NATO Während Israel auf der internationalen Bühne isoliert scheint, kann das Land eine Aufwertung seines Status bei der NATO verbuchen, denn das nordatlantische Verteidigungsbündnis gestattete Israel, ein permanentes Büro im NATO-Hauptsitz in Brüssel einzurichten. Damit ist eine Entscheidung revidiert, die die Türkei vor fünf Jahren blockierte und die nunmehr den israelischen Botschafter in Belgien zum Missionschef des israelischen NATO-Büros macht. Der NATO gehören 28 Mitglieder an, die mit weiteren Dutzenden Partnerstaaten Abkommen geschlossen haben, in deren Zuge man einander nach Angriffen Hilfestellungen zusagt. Für Israel bedeutet die Einrichtung eines Büros im NATO-Hauptsitz eine nachhaltige Aufwertung seines Ansehens sowie eine Anerkennung seiner Erfolge im Kampf gegen den internationalen Terror und seiner technologischen Sicherheitserrungenschaften. AN∎ 43% Zum israelischen Unabhängigkeitstag wurden neueste Bevölkerungsstatistiken herausgegeben. Der Staat Israel zählt 8,533 Millionen Einwohner. Bei der Staatsgründung vor 68 Jahren waren es 806.000 Personen, sodass sich die Einwohnerzahl seither mehr als verzehnfacht hat. 74,8% der Bürger sind Juden, 20,8% Araber und nicht-arabische Christen, Angehörige anderer Konfessionen oder Personen, die sich zu keiner Glaubensrichtung bekennen, machen 4,4% aus. Seit dem Unabhängigkeitstag 2014 wuchs Israels Bevölkerung um 2,2%. Registriert wurden 195.000 Geburten, 47.000 Sterbefälle und 36.000 Neueinwanderer. Drei Viertel der Juden wurden in Israel geboren, rund die Hälfte lebt schon in der zweiten Generation im Land. 1948 waren lediglich 6% der weltweiten jüdischen Bevölkerung in Israel ansässig, heute leben 43% der globalen jüdischen Gemeinschaft im Staat Israel. AN∎ Mehr und mehr Prozesse gegen Terroristen Der Prozess gegen drei jüdische Israelis wegen der Ermordung eines palästinensischen Jugendlichen im Sommer 2014 ist mit der Verurteilung des Hauptangeklagten zu einer lebenslänglichen Haft plus 20 Jahren abgeschlossen. Die beiden anderen Angeklagten wurden schon zuvor zu Haftstrafen verurteilt. Zudem begann der Prozess gegen einen palästinensischen Minderjährigen, der im Oktober 2015 zusammen mit seinem Cousin jüdische Israelis angegriffen hatte. Um diesen damals 13-Jährigen hatte es viele Schlagzeilen gegeben, da PA-Präsident Mahmoud Abbas ihn als von Israel «kaltblütig hingerichteten Märtyrer» bezeichnet hatte. Der vermeintliche «Märtyrer» wurde bei der Attacke verletzt, während sein Cousin die Abwehr des Angriffes durch die betroffenen Zivilisten nicht überlebte. Israel legte der Weltpresse damals Fotos von dem Jungen aus dem Jerusalemer Krankenhaus vor. Jetzt begann der Prozess gegen ihn wegen zweifach versuchten Mordes. Das sind lediglich zwei von vielen Fällen, die die israelische Justiz gegenwärtig beschäftigen. AN∎ Nachrichten aus Israel | 7/2016 9 Politik MAHMOUD ABBAS Palästinensische Autonomiebehörde vor Machtwechsel Der Machtwechsel wird kommen. Das steht ausser Frage. Fraglich ist nur, ob zukünftig an der Spitze der Palästinensischen Autonomiebehörde tatsächlich ein Mann stehen wird, der ein Mörder israelischer Bürger ist. Fraglich ist dann ebenfalls, wie die Chancen um Verhandlungen stehen. D Die Atmosphäre rund um die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) kündigt einen Wandel an. PA-Präsident Mahmoud Abbas sendet vermehrt Zeichen aus, dass er müde geworden ist und endlich von der politischen Bühne abzutreten wünscht. Fest steht, dass sich in der politischen Führung der PA, die in Ramallah ansässig ist, ein Generationswechsel vollziehen wird. Die involvierten Seiten sind auf ein Machtringen vorbereitet, und der mit der personellen Entscheidung anstehende Wandel wird in den kommenden Jahren den zukünftigen Weg der PA und damit auch massgeblich den Charakter des Konfliktes mit Israel vorgeben. Zu jenen Männern, die als Abbas Nachfolger im Gespräch sind, gehört Mohammed Dahlan, der früher einmal als Repräsentant der Fatah im Gazastreifen amtierte. Er hat sich bereits Rückendeckung aus Ägypten geholt und sich ebenfalls der Unterstützung der Arabischen Emirate ver- sichert. Ein weiterer Kandidat ist Saeb Erekat, der als Sekretär des Exekutivkomitees der PLO amtiert. Wegen dieses Amtes ist er offiziell Nummer Zwei der PA und gilt somit auch als einer der möglichen Abbas-Nachfolger. Der jedoch wohl populärste Kandidat für dieses Amt ist Marwan Barghuthi, der sich einer grossen öffentlichen Unterstützung sicher sein kann und Anführer der Tansim ist, des militärischen Armes der Fatah-Bewegung. Seit 14 Jahren lautet seine Postanschrift: Sharon Gefängnis, Israel. Er hat fünf lebenslängliche Haftstrafen zu verbüssen. Die Tatsache, dass er in einem Gefängnis sitzt, hält Barghuthi nicht von seinen Aspirationen ab, im Gegenteil. Einige behaupten, dass ihm dieser Umstand bei der Umsetzung seiner Pläne sogar zugutekommt, denn das steigert seine Popularität beim Volk. Fänden heute Wahlen zur Führungsspitze der PA statt, würde Barghuthi ohne Zweifel das Rennen machen. Er kann sogar auf die Unterstützung der ausländischen Hamas-Führung zählen, denn mit den in dieser Organisation wortführenden Personen ist er bezüglich des Kampfes gegen die israelische Besatzung zu einer Übereinkunft gekommen. Folgende Zielsetzungen wurden deklariert: Israels Rückzug auf die Grenzen bis zum Ausbruch des Sechs-Tages-Krieges 1967, Aufhebung der Osloer Verträge und eine Rücknahme der palästinensischen Zusage, die Existenz des Staates Israel anzuerkennen. Man hat sich auf einen gewaltfreien Widerstandskampf, wie beispielsweise Sitzstreiks, geeinigt, bei denen weder Waffen noch Terror oder Gewalt zum Einsatz kommen sollen. Dieser Schlachtplan soll Barghuthi nach aussen als einen palästinensischen Nelson Mandela auftreten lassen. Und tatsächlich haben sich seine Anhänger bereits dafür stark gemacht, dass er für den Friedensnobelpreis vor- Schlagzeilen rund um den Gazastreifen Im Spätfrühjahr wurde Israel wiederholt aus Gaza mit Mörsern beschossen. Verantwortlich dafür sind verschiedene Terrorsplittergruppen. Auch wenn die Hamas nicht an einer Eskalation interessiert scheint und zudem versucht, die anderen Terrorgruppen in Schach zu halten, rief sie Israel in Erinnerung, die Leichen von zwei Soldaten zu besitzen sowie zwei israelische Zivilisten in Geiselhaft zu haben. Darüber hinaus machte die Hamas wegen ihrer Terrortunnel Schlagzeilen. Dank einer neuartigen Technologie, die weltweit Aufsehen erregte, entdeckte Israel zwei Tunnel, die bis auf israelisches Hoheitsgebiet führen. Bekannt wurde zudem, dass die Hamas sogar Fiberglas einsetzt, um die Tunnel zu verstärken. In letzter Zeit kollabierten viele Tunnel, was Dutzende Todesopfer forderte. Zugleich konnte Israel den Schmuggel von Chemikalien vermelden, die zur Produktion von Raketen mit mittlerer Reichweite benötigt werden. Das Ammoniumchlorid war unter einer Schiffsladung Salz versteckt. Zugleich prangert die Hamas immer wieder die Blockade des Gazastreifens durch Israel an, verliert aber kein Wort darüber, dass der einzige Übergang zu Ägypten (Rafiah) in den ersten vier Monaten des Jahres 2016 lediglich drei Tage offen war und im Mai nach 85 Tagen durchgängiger Schliessung für genau 48 Stunden öffnete. Güter, wie sie Israel in den Gazastreifen liefert, passieren hier nicht. Nur wenige hundert Palästinenser konnten nach Ägypten ausreisen. AN∎ 10 Nachrichten aus Israel | 7/2016 Politik geschlagen wird. Barghuthi ist allerdings weit weg von Mandela, denn während der Zweiten Intifada stand er als Initiator hinter einer ganzen Reihe von grausamen Terrorakten, darunter auch Anschläge von Selbstmordattentätern. Die Anschläge, die er initiierte, kosteten unzähligen Israelis das Leben. Auch heute noch vertritt er eine sehr viel radikalere Haltung als Mahmoud Abbas. Er hat unumwunden deutlich gemacht: Für den Fall, dass ein gewaltfreier Widerstand scheitern sollte, gibt es nur noch die Rückkehr zu einer Intifada. Das scheint zugleich der springende Punkt zu sein, warum er von der Hamas und dem Islamischem Jihad überhaupt unterstützt wird. Man muss wohl nicht explizit ausführen, dass aus israelischer Sicht Barghuthi der wohl problematischste aller möglichen Kandidaten ist. Sollte er tatsächlich nominiert und zudem auch noch in das Amt gewählt werden, so wird internationaler Druck auf Israel entstehen, ihn auf freien Fuss zu setzen. Sollte ein solches Szenario eintreten, so haben Experten geunkt, würde sich die israelische Regierung noch nach der PA-Führungsspitze unter Abbas zurücksehnen, der mitsamt Gefolgsleuten zwar kein Unschuldslamm ist, aber dennoch öffentlich Terror und Gewalt abgesagt hat und eine umfassende sicherheitspolitische Kooperation mit Israel unterhält. Abbas, der selbst ein mit allen Wassern gewaschener alter Fuchs der politischen Bühne ist, weiss nur zu gut, dass Barghuthi der Nachfolger in seinem Amt wäre, der den von ihm eingeschlagenen Weg ins Nichts befördern würde. Daher hat Abbas kürzlich und wohlweislich einige Zeit vor seinem möglichen Rücktritt ein Verfassungsgericht nach seinem Gusto einberufen. Im Zuge der Urteile dieses Verfassungsgerichts möchte er den Weg für die Wahl eines anderen Kandidaten als Nachfolger in seinem Amt bereiten, entweder Erekat oder aber beispielsweise Majed Faraj, der als Leiter des palästinensischen Sicherheitsdienstes amtiert. Wird er mit diesem Schachzug, der allgemein als Umschiffen des Wunsches seines Volkes verstanden wurde, tatsächlich durchkommen? Das ist nur schwer zu glauben. Einstweilen gaben sowohl Erekat als auch Dahlan, die beide die Ohren gespitzt halten, um zu hören, was ihr Volk fordert, bekannt, dass sie Barghuthi unterstützen werden, falls er ZL∎ denn gewählt werden sollte. Prophetie-Wochenende in Zavelstein FREITAG, 01.07. BIS SONNTAG, 03.07.2016 MIT René Malgo UND Reinhold Federolf THEMA Die Geheimnisse Gottes PROGRAMM > Fr. 01.07. 20.00 Uhr > Sa. 02.07. 17.00 Uhr > Sa. 02.07. 09.00 Uhr > Sa. 02.07. 20.00 Uhr > Sa. 02.07. 10.30 Uhr > So. 03.07. 09.00 Uhr > Sa. 02.07. 15.30 Uhr > So. 03.07. 10.30 Uhr Reinhold Federolf René Malgo Reinhold Federolf René Malgo Reinhold Federolf René Malgo Reinhold Federolf René Malgo ORT > Bibel- und Erholungsheim Haus Felsengrund Weltenschwanner Str. 25 DE 75385 Bad TeinachZavelstein Anmeldungen direkt im Bibel- und Erholungsheim Tel.: +49 (0)7053 92660 oder [email protected] Auch Tagesgäste sind herzlich willkommen! Nachrichten aus Israel | 7/2016 11 Politik AUSSENPOLITIK Zwischen Kurden und Gazastreifen Israel steht vor schwerwiegenden Dilemmata. Das Land muss Entscheidungen fällen, die mit den Verhandlungen mit den Türken zur Wiederaufnahme der Beziehungen in Verbindung stehen. Dabei kommen Kurden und auch der Gazastreifen mit ins Spiel. W Was tut sich bezüglich der Verhandlungen, um die Beilegung der israelisch-türkischen Spannungen? Stehen die Gespräche tatsächlich kurz vor einer erfolgreichen Wende, wie das türkische Aussenministerium vor rund einem halben Jahr verkündete? Oder steckt die Angelegenheit vielmehr fest, so wie erst vor wenigen Wochen hochrangige israelische Regierungsbeamte andeuteten? Es könnte sein, dass es zum Zeitpunkt, da Sie diese Zeilen lesen, bereits positive Antworten gibt. Man kann es nicht wissen, denn möglich ist auch, dass die Verhandlungen im letzten Moment mit grossem Knall platzen. Das liegt daran, dass diese Angelegenheit viele verschiedene Themenbereiche beeinflussen, die auf den ersten Blick so rein gar nicht mit dem Zerwürfnis zwischen Israel und der Türkei rund um die Mavi MarmaraAffäre der Gaza-Flottille von Mai 2010 in Zusammenhang zu stehen scheinen. Auf dem Verhandlungstisch tummeln sich für alle Augen sichtbar drei zentrale Themenkreise: die Forderung der Türken, dass Israel seine Blockade des Gazastreifens aufhebt und Entschädigungszahlungen an die Familien der Opfer der Mavi MarmaraEnterung leistet sowie die israelische Forderung, dass die Türkei die Repräsentanten palästinensischer Terrororganisationen, darunter in erster Linie Vertreter der Hamas, ihres Landes verweist, von wo aus diese Organisationen ihre terroristischen Aktivitäten gegen Israel koordinieren. Nur um es deutlich zu sagen: Beide Länder sind nachhaltig an einer Lösung interessiert. Die Türkei möchte ihre politische Isolation durchbrechen, in die sie auf Grund einer nicht als weise zu bezeichnenden Aussenpolitik Erdoğans geraten ist. Unter seiner Federführung blickt die Türkei auf eine ganze Reihe von Konflikten, unter anderem mit beiden Supermächten – mit den USA wegen der türkischen Behandlung der Kurden und mit Russland wegen des Abschusses eines russischen Kampfjets im vergangenen November –, mit Syrien wegen des Assad-Regimes, mit dem Iran wegen der iranischen Rückendeckung des syrischen Diktators, mit Ägypten, weil Die Türkei möchte ihre politische Isolation durchbrechen, in die sie auf Grund einer nicht als weise zu bezeichnenden Aussenpolitik Erdogans geraten ist. 12 Nachrichten aus Israel | 7/2016 Politik Erdoğan die Muslimbruderschaft und zudem die Hamas als deren Ableger im Gazastreifen unterstützt, mit Griechenland vor dem Hintergrund des seit langer Zeit im Raum stehenden Konfliktes infolge der Teilung Zyperns und mit der Palästinensischen Autonomiebehörde wegen Erdoğans Rückendeckung der Hamas. Das, so sei angemerkt, ist lediglich eine unvollständige Auflistung. Aus Sicht der Türkei würde ein Durchbruch bei den Verhandlungen um eine Normalisierung mit Israel auch einen Durchbruch bezüglich des Gazastreifens bringen und eine Aufwertung des Images der Türkei in der Region ebenso wie im Kreise von Muslimen bedeuten. Eine Wiederaufnahme der Beziehungen mit Israel würde es der Türkei zudem ermöglichen, von Israel Gaslieferungen zu beziehen, was das Land am Bosporus sehr viel unabhängiger von Russland und vom Iran machen würde. Die Möglichkeit, dass die Türkei einer der grossen Abnehmer israelischer Gaslieferungen wird, ist auch Musik in den Ohren der israelischen Entscheidungsträger und ein wichtiger wirtschaftspolitischer Ansporn, einem Abkommen nachzustreben. Zugleich hat Israel ein grosses Interesse daran, dass die Türkei ihre Unterstützung für Terrororganisationen wie die Hamas aufgibt, die Türkei aber dennoch im Gazastreifen involviert sein wird, nämlich als einer der wesentlichen Förderer eines Wiederaufbaus. Das würde die vor diesem Hintergrund tickende Zeitbombe stoppen. Auf ein weiteres israelisches Bedürfnis ist die Türkei bereits positiv eingegangen: Das Land hat seinen Widerstand gegenüber der NATO aufgegeben, sodass Israel gestattet wurde, ein permanentes Büro im Brüsseler NATO-Hauptsitz einzurichten. Wenn so viele Vorteile für beide Seiten offensichtlich sind, hätte man eigentlich schon vor längerer Zeit und ohne Hindernisse zu einer Einigung kommen können. Doch es kommen eben auch andere Angelegenheiten zum Tragen, die durchaus kompliziert sind und mit widersprüchlichen Interessen in Zusammenhang stehen; dies vor allem aus israelischer Sicht. Die ägyptische Regierung wirft der Türkei vor, die Muslimbruderschaft zu unterstützen und sogar den Terror jener Gruppierungen zu fördern, die auf der Sinai-Halbinsel aktiv und mit dem selbsternannten Islamischen Staat affiliiert sind. Daher wollen die Ägypter die Türkei nicht im Gazastreifen involviert wissen. Israel, das immer bessere und engere Kontakte zu seinem strategischen Bündnispartner Ägypten unterhält, möchte Kairo in keiner Weise echauffieren. Vor einem ähnlichen Dilemma steht Israel in Zusammenhang mit den Kurden. Die Kurden in NordSyrien haben gewisse Regionen zu autonomen Kurden-Gebieten erklärt. Sie streben ein Bündnis mit Kurden im Irak an, um einen neuen Staat mit rund 40 Millionen Einwohnern zu gründen. Israel verbindet mit der kurdischen Minderheit ein geschichtsträchtiges Bündnis. Laut ausländischer Quellen bringt der Kontakt zu kurdischen Rebellen in Nord-Syrien für Israel strategische Vorteile gegenüber dem Assad-Regime und den in der Region wirkenden Kräften mit iranischer Rückendeckung, darunter die Hisbollah. Vor diesem Hintergrund sollte eine israelische Befürwortung einer kurdischen Autonomie eigentlich selbstverständlich sein, doch für die Türkei sind alle Themen rund um Kurden nichts anderes als ein rotes Tuch. Daher haben die Türken laut und deutlich verkündet, gegen alle, die sich durch eine kurdische Unterstützung gegen die Türkei stellen, sogar mit militärischen Mitteln vorzugehen. Für Erdoğan ist jeder, der sich an die Seite der Kurden stellt, ein Feind der Türkei. Mit anderen Worten: Sollte Israel sich der Türkei annähern, so hat das Land zwangsläufig Abstand zu den Kurden zu nehmen – oder eben umgekehrt. Daher steht Israel vor Dilemmata und sitzt, einerlei, was es machen wird, auf jeden Fall in der ein oder anderen Art und Weise zwischen den Stühlen, sodass eine Aussöhnung zwischen Ankara und Jerusalem in ZL∎ der Warteschleife steckt. JETZT AUCH ONLINE beth-shalom.reisen SOMMERREISE 14. – 21. AUGUST 2016 mit FREDI WINKLER HERBSTREISE HT ! C2016 U B E 10. – 20. U OKTOBER G A S mit SAMUEL RINDLISBACHER ARABISCHARAMÄISCHE REISE 13. – 21. 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Auf einer Veranstaltung der Studentenvereinigung der Universität London sagte kürzlich der britisch-pakistanische Journalist und Filmemacher Tariq Ali, dass von der Annihilierung Israels alle profitieren würden, denn Antisemitismus sei eine Erscheinung, die der jüdische Staat kreiert habe, sodass mit seiner Tilgung von der Landkarte auch der Antisemitismus verschwinden würde. Andere Redner dieser Veranstaltung, bei der es um die Antisemitismus-Vorwürfe gegen britische Labour-Politiker ging, gaben zum Besten, dass Juden nicht gestattet sein sollte, an der Antisemitismus-Definition mitzuwirken, schliesslich seien sie voreingenommen. Zudem wurden auf dieser wie auch anderen Veranstaltungen und vor allem in den sozialen Medien groteske Konspirationstheorien laut: Israel würde hinter der Terrorvereinigung IS stecken, um Nationen angreifen zu können, die «die palästinensische Sache unterstützen», Labour-Mitgliedern würde nur deshalb ein Antisemitismus nachgesagt, um Jeremy Corbyn zu diskreditieren oder um im Interesse von politischen Kontrahenten, die Labour-Reihen «zu säubern». Tatsächlich kam die britische LabourPartei seit den Parlamentswahlen im Mai 2015 sowie nach der Wahl des Vorsitzenden Corbyn im September 2015 nicht mehr zur Ruhe. Wir berichteten in 14 Nachrichten aus Israel | 7/2016 Fachkreise beschäftigt immer wieder, dass Kritik an Israel auch einem tiefverwurzelten Antisemitismus entspringen kann. In letzter Zeit wird vor diesem Hintergrund die britische Labour-Partei von einer Skandalreihe erschüttert. unserer Januar-Ausgabe über die «AntiIsrael Schlagzeilen», die Corbyn schon seit Jahren macht. Er selbst tat sich öffentlich hervor, freundschaftliche Beziehungen zur Hamas und Hisbollah zu pflegen, nimmt in Zusammenhang mit diesen Organisationen das Wort Terrorvereinigungen nicht in den Mund, vermeidet es, sich auf den jüdischen Staat mit der Bezeichnung Israel zu beziehen und lud in der Vergangenheit seine Hamas- und Hisbollah-Freunde ins britische Parlament ein. Die erwähnte Veranstaltung an der Universität von London ist keineswegs die berühmte Ausnahme von der Regel. Solche Veranstaltungen sind in Grossbritannien inzwischen an der Tagesordnung. Wer glaubt, dass sich Schadensbegrenzung betreiben lässt, weil sich beispielsweise ein Muslim äusserte und meinte, darauf auch die Äusserungen der neugewählten Präsidenten der britischen Studentenvereinigung (siehe dazu einen separaten Bericht) reduzieren zu können, der liegt falsch. Inzwischen sind in den Reihen der Labour-Politiker Äusserungen, die Vergleiche zwischen Israel und dem NSRegime sowie israelischen Prominenten und Hitler anstellen und Forderungen, israelische Juden sollte man in den USA neuansiedeln («Israel könnte der 51. Staat der USA werden: Die Transportkosten beliefen sich auf weniger als drei Jahre Verteidigungsausgaben. Problem gelöst.»), an der Tagesordnung. LabourVorsitzender Corbyn versuchte zunächst darauf zu beharren, dass seine Partei kein Problem mit Antisemitismus hat, war letztlich aber gezwungen, wegen des «Verhaltenskodex» nicht nur bezüglich Antisemitismus, sondern auch wegen Rassismus Untersuchungen einzuleiten. Journalisten, die etwas tiefer gruben, fanden heraus, was Corbyn und andere zu verschweigen versuchten: Aus offensichtlichen Gründen der Schadensbegrenzung hatte die Labour-Partei bereits Monate zuvor mehrere Dutzend Mitglieder wegen antisemitischer Äusserungen suspendiert, dies aber wohlweislich verschwiegen, denn nach aussen ist es immer besser, das Argument aufrecht zu halten, lediglich den Staat Israel zu kritisieren; Antisemiten sind schliesslich immer nur andere und falls doch der Vorwurf aufrechterhalten wird – wie unter anderem von einer mittlerweile aktiv gewordenen parteiunabhängigen Untersuchungskommission –, so hat man sich lediglich «sprachlich unglücklich ausgedrückt» oder wurde missinterpretiert. Zugleich scheint die Labour-Partei einem weiteren Thema beharrlich aus dem Weg zu gehen: dem Antisemitismus, den britische Muslime in den eigenen Reihen offen zur Schau tragen. Dass es durchaus auch anders geht, stellt der Wahlsieg von Sadiq Khan, der als erster Muslim zum Bürgermeister von London gewählt wurde, unter Beweis. Der Labour-Abgeordnete Khan konnte bei dieser Personenwahl viele Stimmen auf sich vereinen, auch der jüdischen Gemeinschaft. Der Labour-Partei hingegen erteilten viele Wähler inmitten des nicht abreissen wollenden Skandals eine Absage. Das geht konform mit den Ergebnissen einer aktuellen Meinungsumfrage. Rund 60 Prozent der britischen Befragten gaben an, dass eine Kritik an Israel nicht zwangsläufig mit Antisemitismus gleichzusetzen ist, dieser laut 53 Prozent aber sehr wohl zum Tragen kommt, wenn man das Existenzrecht Israels infrage stellt – und genau das haben viele Labour-Politiker in letzter AN∎ Zeit direkt oder indirekt getan. Gesellschaft Missstand soll behoben werden Der Grossraum wie auch das Stadtzentrum Tel Aviv leiden unter einem zu hohen Verkehrsaufkommen. Viele Menschen nutzen daher Fahrräder. Zwar wurde im letzten Jahrzehnt das Radwegnetzwerk massiv ausgebaut, doch leider nutzen viele Radfahrer zum einen nicht die vorgesehenen Radwege und zum anderen halten sie die Verkehrsregeln nicht ein. Da die Zahl der Unfälle, die Radfahrer verursachen, enorm in die Höhe geschnellt ist und immer mehr Fussgänger wegen viel zu schnell fahrenden Elektrorädern sogar schwerste Verletzungen erleiden, greift die Polizei nun durch. Zunächst wurden nur Verwarnungen ausgesprochen. Mit Erscheinen dieser Ausgabe ist die Schonfrist vorbei und Radfahrer müssen mit Strafen bis zu 250 Euro rechnen, wenn sie rote Ampeln missachten, während der Fahrt telefonieren oder auf dem Gehweg fahren. Zugleich ist die Knesset bemüht, die Nutzung von Elektrorädern gesetzlich zu revidieren. AN∎ Neues Zuhause für weltweit einzigartige Bibliothek Die Jüdische National- und Universitätsbibliothek liegt inmitten des Jerusalemer Regierungsviertels. Diese einzigartige Bibliothek, deren Gründung aus dem Jahr 1892 datiert, wird 2020 ein neues zehnstöckiges Gebäude beziehen, das eine Nutzfläche von 34.000 Quadratmetern hat. Vier Stockwerke werden unterirdisch sein, um auch die seltenen Werke der 5,5 Millionen Bücher und Zeitschriften, der 600 Spezialsammlungen hebräischer und arabischer Manuskripte und die 600 Nachlässe (unter anderem von Martin Buber und Albert Einstein) sicher zu lagern. Geplant wurde dieser neue Gebäudekomplex, dessen Grundsteinlegung kürzlich erfolgte, von der namhaften Schweizer Architektenfirma Herzog & de Meuron. AN∎ Vermeintlich gute Meldung gibt dennoch Anlass zur Sorge Das Kantor-Zentrum der Tel Aviv Universität gab bekannt, dass man einen Rückgang der gewalttätigen antisemitisch motivierten Angriffe in Europa beobachten kann. Die auf den ersten Blick positiv wirkende Neuigkeit ist allerdings beim genaueren Hinsehen nicht ganz so gut. Die antisemitisch motivierten Zwischenfälle sind nicht zurückgegangen; im Gegenteil. Lediglich bei den gewalttätigen Übergriffen ist ein Rückgang zu beobachten. Auch einer der Gründe, die das Kantor-Zentrum für diesen Rückgang angibt, verheisst nichts Gutes: Gewaltbereite Elemente in Europa haben ihren Fokus von Juden vielmehr auf Flüchtlinge verlagert. AN∎ Israelische Küchenchefs heimsen Preise ein Zwei Israelis machten in den USA in der Welt der Gourmet-Köche Schlagzeilen. Das Restaurant von Alon Shaya in New Orleans, das typisch israelische Gerichte offeriert, wurde mit dem James-Beard-Preis, dem «Feinschmecker-Oskar», ausgezeichnet und zählt somit zu den besten Restaurants in den Vereinigten Staaten. Michael Solomonov, der in den vergangenen Jahren ebenfalls mit seinen israelischamerikanischen Restaurants Schlagzeilen machte, wurde in diesem Jahr für das beste Kochbuch ausgezeichnet. «Zahav: Die Welt des israelischen Kochens» ist ein Streifzug durch die Küche des Staates Israel, die von vielen verschiedenen Kochstilen geprägt wurde, die die jüdischen Gemeinschaften aus aller Welt mitbrachten und denen sie in Israel eine unverkennbare Note gaben. AN∎ Nachrichten aus Israel | 7/2016 15 LIVESTREAM 02.07. 02.07. 02.07. 02.07. 02.07. 02.07. 02.07. 03.07. 03.07. 03.07. 03.07. 03.07. 03.07. 04.07. 05.07. 05.07. 09.07. 10.07. bis 17.07. 10.07. Sa Sa Sa Sa Sa Sa Sa So So So So So So Mo Di Di Sa So So 10:00 15:30 19:30 17:00 19:30 10:30 10:00 10:00 10:00 10:00 09:00 20:00 19:30 17:00 15:30 15:00 10:30 09:00 20:00 01.07. Fr 19:30 01.07. Fr Erich Schäfer Norbert Lieth Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25 Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25 Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25 Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25 Haus der Evangeliumsverkündigung, Sophienstrasse 23a Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25 Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25 Evangelisch Freie Gemeinde am Leinenborn, Soonwaldstrasse 50 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Haus der Evangeliumsverkündigung, Sophienstrasse 23a Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25 Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25 FeG Wetzlar, Im Amtmann 12 (in arabischer Sprache) Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6 MNR-Freundestreffen Hotel Pannonia Tower, Gewerbestrasse 3 Hotel Szépalma Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein DE 30177 Hannover DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein DE 41065 Mönchengladbach DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein DE 55566 Bad Sobernheim CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf DE 41065 Mönchengladbach DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein DE 57223 Kreuztal bei Siegen DE 35578 Wetzlar DE 68169 Mannheim AT 7111 Parndorf HU 8429 Porva-Szépalmapuszta CH 3011 Bern Erich Schäfer Norbert Lieth Elia Morise Erich Schäfer René Malgo Thomas Lieth Norbert Lieth Helmut Fürst Erich Schäfer Reinhold Federolf René Malgo Thomas Lieth Reinhold Federolf René Malgo Erich Schäfer Reinhold Federolf René Malgo Reinhold Federolf Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25 DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein Erich Schäfer CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21 Termine vom 01.07. bis 31.08.2016 DE 34117 Kassel Mitternachtsruf 10.07. 17.07. 17.07. 22.07. 23.07. 24.07. 24.07. 24.07. 24.07. 31.07. 31.07. 07.08. 07.08. 07.08. 10.08. 12.08. 12.08. 14.08. 14.08. 21.08. 21.08. 23.08. 28.08. 28.08. So So So Fr Sa So So So So So So So So So Mi Fr Fr So So So So Di So So LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM auf live.mnr.ch 10.07. So LIVESTREAM 10:00 10:00 17:00 10:00 10:00 10:00 10:00 20:00 19:30 19:30 16:00 10:00 10:00 10:00 10:00 14:30 11:00 10:00 10:00 19:30 19:30 10:00 10:00 16:00 10:00 Markuskirche, Waldstrasse 85 (in arabischer Sprache) Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Ates Hotel Kehl, Tagungsraum «Strassburg», Strassburger Strasse 18 Paulus Kapelle EMK, Sternensaal, Klosestrasse 10 CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21 Zeltstandort: Neue Strasse 43 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 FeG Wetzlar, Im Amtmann 12 (in arabischer Sprache) Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 DE 65187 Wiesbaden-Biebrich CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf DE 13597 Berlin DE 13597 Berlin CH 8600 Dübendorf CH 3011 Bern DE 13597 Berlin DE 13597 Berlin CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf CH 8600 Dübendorf CH 3011 Bern DE 77694 Kehl am Rhein CH 3600 Thun DE 34117 Kassel DE 73340 Hofstett-Emerbuch CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf DE 35578 Wetzlar CH 8600 Dübendorf CH 3011 Bern Philippe Otti Nathanael Winkler Elia Morise Norbert Lieth Nathanael Winkler Thomas Lieth René Malgo Elia Morise Helmut Fürst Samuel Rindlisbacher Reinhold Federolf Ernst Kraft René Malgo Ernst Kraft Reinhold Federolf René Malgo René Malgo Thomas Lieth Elia Morise René Malgo René Malgo Thomas Lieth René Malgo Elia Morise Thomas Lieth Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 CH 8600 Dübendorf Gesellschaft e h c i l z r e H ung … Einlad Erich Schäfer Edelsteinfund in israelischem Fluss Der Fund ist von geringem Geldwert, denn der 8,26 Millimeter grosse Rubin, den man kürzlich im Kishon-Fluss fand, wiegt lediglich 1,7 Karat. Dennoch ist dieser Stein drei Mal so gross wie der letzte gefundene Rubin, sodass die 1999 gegründete Firma Shefa Yamim, die auf Grund einer Prophezeiung des verstorbenen Rabbiners Menachem Mendel Schneerson ins Leben gerufen wurde, zuversichtlich ist. Bisher war die Firma auf Spendenaktionen angewiesen, um ihre Arbeit fortsetzen zu können. Nach dem Fund stieg der Aktienwert leicht an, doch nur die Zeit wird zeigen, ob der 70 Kilometer lange KishonFluss, der bei Haifa ins Mittelmeer mündet, weitere Überraschungen bereithält. AN∎ spricht über das Thema: Das Wort der Wahrheit Mi. 29.06.2016, 20.00 Uhr HATZFELD Christliche Gemeinde Hatzfeld, Edertalstrasse 58 DE 35116 Hatzfeld Do. 30.06.2016, 19.30 Uhr WUPPERTAL (BARMEN) CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7 DE 42285 Wuppertal (Barmen) Fr. 01.07.2016, 19.30 Uhr KASSEL CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21 DE 34117 Kassel Import-Export-Statistik Israels Weitere wirtschaftliche Daten, die das israelische Landesamt für Statistik herausgab, gewähren einen interessanten Einblick: Israel exportiert seine Waren mehrheitlich per Flugzeug, während der Import zum grössten Teil per Schiff abgewickelt wird. Israel importierte 2015 Waren im Wert von 54 Milliarden Euro, während exportierte Güter auf einen Wert von 56 Milliarden Euro kamen. Die meisten per Luft importierten Güter stammen aus den USA (22,3%), doch auch aus Belgien, China und Deutschland importiert Israel per Luft. Bei Importen per Schiff handelt es sich zumeist um Treibstoff, Öl, Automotoren und Reifen. Das Land exportiert per Schiff vor allem Chemieprodukte, Maschinen und Computerzubehör. Die vorrangigen Ziele des israelischen Luftexports, die rund zwei Drittel der Gesamtexportsumme von 56 Milliarden Euro ausmachen, sind die USA (31,4%) sowie Hongkong (11,7%) und Grossbritannien (7,3%). AN∎ 18 Nachrichten aus Israel | 7/2016 Sa. 02.07.2016, 15.00 Uhr HANNOVER Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 / Ecke Constantinstrasse, DE 30177 Hannover So. 03.07.2016, 10.00 Uhr BAD SOBERNHEIM Evangelisch Freie Gemeinde am Leinenborn Soonwaldstrasse 50, DE 55566 Bad Sobernheim Mo. 04.07.2016, 19.30 Uhr KREUZTAL BEI SIEGEN Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25, DE 57223 Kreuztal bei Siegen Di. 05.07.2016, 19.30 Uhr MANNHEIM Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6 DE 68169 Mannheim >>> Grosser Büchertisch Gesellschaft ANTISEMITISMUS Nicht nur an US-Universitäten Im Skandal um Äusserungen von britischen Labour-Abgeordneten ging beinahe unter, dass die landesweite Studentenvereinigung eine neue Vorsitzende hat, deren Bemerkungen nicht weniger anstössig sind. D Die National Union of Students (NUS) Grossbritanniens besteht seit 1922. Heutzutage sind in dieser Vereinigung 95 Prozent aller akademischen Institutionen des Landes organisiert. Der NUS gehören 600 lokale Studentengremien an, die mehr als sieben Millionen Studierende repräsentieren. Es handelt sich um eine souveräne Vereinigung, deren Repräsentanten nach aussen die Interessen der Studenten vertreten. Dass es sich bei der Wahl der Kandidaten nicht um eine Direktwahl der Basis handelt, wurde schon früher kritisiert. Dennoch erfolgte im Spätfrühjahr 2016 eine demokratische Wahl unter anderem zur Besetzung des Präsidentenamtes, für das sich drei Kandidaten aufstellen liessen. Mit 50,9 Prozent ging die Präsidentschaftskandidatin Malia Bouattia als Siegerin aus der Wahl hervor. Fast vom ersten Moment an war ihre Kandidatur unter Studenten umstritten. Dass die internationale Presse ihre Wahl beachtete, steht nicht nur damit in Zusammenhang, dass sie in eine Zeit fiel, in der etliche Politiker der Labour-Partei negative Schlagzeilen wegen anti-zionistischer und antisemitischer Äusserungen machten. Die NUS sorgte bereits vor einigen Jahren weit über die britische Insel hinaus für negative Schlagzeilen. So im August 2014, als die NUS beschloss, sich offiziell der BDS-Bewegung anzuschliessen, die zu einem Boykott, Kapitalabzug und Sanktionen gegen Israel aufrief. Als nur wenige Monate später diese studentische Vereinigung, die immerhin etwas über zehn Prozent der Bürger der britischen Insel repräsentiert, eine Resolution ablehnte, die den Islamischen Staat verurteilen sollte, wurden die internationalen Medien hellhörig. Damals wurde im Abstimmungsprotokoll festgehalten, dass man diese Resolution nur deshalb ablehnte, weil die Formulierung von Muslimen allgemein als «beleidigend» verstanden werden könnte. Als jedoch keine Bemühungen einer Neufor- mulierung unternommen wurden, äusserten zunächst Studenten die Vermutung, dass «radikale Elemente die NUS infiltriert haben könnten.» Die neugewählte Präsidentin Bouattia ist gebürtige Algerierin und kam im Alter von sieben Jahren nach Grossbritannien. In einer Wahlkampfrede sagte sie, dass sie nach Grossbritannien gekommen sei, weil «Terroristen meine Schule unter massiven Beschuss nahmen.» In einem der ersten Interviews nach ihrer Wahl sagte sie: «Ich kenne am eigenen Leib den Preis, den Terrorismus fordert, kenne die Konsequenzen von Gewalt und Unterdrückung. Ich musste mit ansehen, wie mein Heimatland durch Terrorakte zerrissen und ich deshalb zum Flüchtling wurde und ins Exil gehen musste. Ich kenne nur zu gut den Schaden, den Rassismus und Verfolgung anrichten können; schliesslich bin ich damit jeden Tag konfrontiert.» Das hört sich zunächst nicht unbedingt nach einer Frau mit radikalen oder gar extremistischen Ansichten an. Warum dann der Wirbel? Zum einen war es unter anderem Bouattia, die die Verabschiedung der Anti-IS-Resolution blockierte, zum anderen war sie im Sommer 2014 durch ihre Teilnahme an Veranstaltungen aufgefallen, die als «ProWiderstandsfeiern der palästinensischen Revolution» und der Solidarität mit Gaza ausgeschrieben waren. Ihr klare propalästinensische Haltung war bestens bekannt, dennoch schockierte sie etliche, als sie zum Besten gab, dass es «problematisch sei» anzunehmen, dass «Palästina lediglich durch gewaltfreien Protest frei» sein wird. Auch nach ihrer Wahl scheut sie sich nicht, ihre Enttäuschung darüber auszudrücken, dass es palästinensische Gruppierungen gibt, die den Weg «des bewaffneten Kampfes» ablehnen. Auf die Frage der Journalisten, ob sie etwas gegen die Existenz Israels habe, sagte sie weder ja noch nein, sondern liess sich über die «Unterdrückung der Palästinenser» aus. Schon im Vorfeld der Wahl forderten etliche Studenten sie in einem offenen Brief auf, zu solchen und ähnlichen Fragen klare Antworten zu geben. Als sie weiterhin auswich, waren es in Grossbritannien längst nicht mehr nur jüdische Studenten, die Bouattia eine anti-israelische Haltung, sondern wegen ihrer Äusserungen bezüglich «zionistisch kontrollierter Medien» einen tiefverwurzelten Antisemitismus vorwarfen. Inzwischen scheint sich die Wahl Bouattias, übrigens die erste Frau und erste Muslima, die als NUS-Präsidentin gewählt wurde, zu einem Skandal zu entwickeln, denn um die Zeit des Redaktionsschlusses werden zahlreiche lokale Studentengremien über einen Austritt aus der NUS abstimmen. Zudem wurden Studierende bereits dazu aufgerufen, ihre individuelle MitgliedAN∎ schaft ebenfalls zu kündigen. Nachrichten aus Israel | 7/2016 19 Gesellschaft JÜDISCHE GESCHICHTE Schon vor 70 Jahren: Antisemitismus in anti-zionistischem Gewand Mitternachtsruf Freundes treffen in Parndorf Österreich Hotel Pannonia Tower Gewerbestrasse 3 AT 7111 Parndorf Sa. 09.07.2016 15.30 Uhr Norbert Lieth führt Sie auf seine einzigartige Weise in die biblisch-prophetische Thematik hinein. Spannend und aufschlussreich! Seien Sie dabei! Wir freuen uns auf Sie! 20 Nachrichten aus Israel | 7/2016 Anfang 1946 zeigte sich, dass das jüdische Volk nicht nur mit den Folgen des Holocaust zu ringen hatte, sondern ebenfalls mit einem zunehmenden Anti-Zionismus konfrontiert war, dem eine gute Portion tradierter Antisemitismus zugrunde lag. V Vor genau 100 Jahren wurden mitten im Ersten Weltkrieg die Karten in Nahost neu gemischt, als Briten und Franzosen mit dem Sykes-Picot-Abkommen das Osmanische Reich untereinander aufteilten. Nachfolgend unterstellte der Völkerbund die als Palästina bekannte geografische Region tatsächlich den Briten. Das Vierteljahrhundert der britischen Herrschaft war von einer Vielzahl von Kommissionen geprägt, die die Lage begutachteten, wozu auch die Empfehlung der Peel-Kommission von 1937 zur Teilung des Landes gehörte. Längst hatte die arabische Seite nicht nur lautstark die jüdische Einwanderung zurückgewiesen, sondern es war auch zu Gewalt gegen die jüdische Gemeinschaft gekommen, unter anderem zwischen 1936 und 1939. Die Briten erliessen 1939 das Weissbuch, in dem sie sich als Mandatsmacht zwar als der 1917 herausgegebenen Balfour-Deklaration («Errichtung einer nationalen Heimstätte des jüdischen Volkes in Palästina») verpflichtet präsentierten, jedoch unter anderem die jüdische Einwanderung massiv beschränkten. Das von den Briten im Alleingang verabschiedete Weissbuch muss man als Versuch werten, in der Vorkriegsatmosphäre und in Anbetracht der Nähe zwischen Hitler und dem Jerusalemer Grossmufti, Mohammed Amin al-Husseini, die Araber auf ihre Seite zu ziehen. Eine weitere Kommission, die die Briten unter Aussenminister Ernest Bevin initiierten und deren Bericht sich in diesem Spätfrühjahr zum 70. Mal jährte, ist nichts anderes als eine Fortsetzung dieser politischen Linie, die, im historischen Rückblick betrachtet, endgültig die Grundlage für einen Anti-Zionismus legte, der auch einen Antisemitismus reflektiert. Die Rede ist vom Angloameri- kanischen Untersuchungskomitee, das die Briten in der Hoffnung einberiefen, die Forderung von US-Präsident Harry Truman umschiffen zu können, 100.000 jüdische in Europa festsitzende Holocaust-Überlebende nach Palästina einwandern zu lassen. Je sechs britische und amerikanische Gelehrte und Staatsmänner hörten zwischen Januar und März 1946 Zeugenaussagen in Washington, London, in anderen europäischen Städten, in Hauptstädten arabischer Staaten und in Jerusalem. Bei ihrem 80-seitigen Bericht, den sie nach drei Wochen Klausur im schweizerischen Lausanne ausarbeiteten und der Welt am 1. Mai 1946 präsentierten, berücksichtigten sie auch schriftlich eingereichte Statements von Juden und Arabern ebenso wie ihre Ortsbegehungen. Unterm Strich muss man festhalten, dass der britische Plan nicht aufging, die Amerikaner durch die Anhörungen von ihrer Forderung einer freizügigeren jüdischen Einwanderung abzubringen. Um ein Zerwürfnis mit den USA zu vermeiden, lenkten die Briten schliesslich ein, taten jedoch alles, um die Umsetzung der Einwanderung zu verzögern. Doch zurück zu dem in der Überschrift erwähnten Anti-Zionismus. Zur arabischen Argumentation vor dem Komitee hiess es kürzlich in Haaretz: «Schliesslich hatten die Nazis erst kurz zuvor Rassismus in Verruf gebracht. Sie [arabische Zeugen] versuchten daher das Blatt zu wenden, indem sie den Zionismus als imperialistische und rassistische Doktrin und somit als dem Nazismus ähnlich hinstellten. Sie porträtierten das Fernhalten von Juden aus Palästina als einen noblen Akt der Toleranz in einer post-imperialistischen dennoch in jene Länder zurückkehrten, Welt.» Interessant sind jedoch insbein denen Verfolgungen vorgekommen sondere Parallelen damaliger britischer seien.» Antisemitische Statements von Äusserungen und gegenwärtiger Statearabischen Zeugen, dass «Juden nur ments britischer Labour-Politiker. NorÄrger bereiten», «Muslime und Chrisman Goda, Professor für Holocaustten miteinander kooperieren, während Studien in den USA, hält diesbezüglich eine Kooperation mit Juden anormal in seinem Haaretz-Beitrag fest, was ist» usw., blieben weitestgehend unauch andere Historiker vor ihm aus den kommentiert. Dokumenten dieses UntersuchungsSomit kommt Goda zum Schluss: komitees herauslasen, aber selten so «Während Adolf Hitlers Führungspräzise auf den Punkt brachten: «(...) schicht in Nürnberg vor Gericht die Briten trugen dazu bei, ein globales stand, breitete sich überall eine neue anti-zionistisches Narrativ zu etablieMischung von Anti-Zionismus und Anren, das tief in einem Antisemitismus tisemitismus aus. Alle, die das übereingebettet ist.» nahmen, hatten ihre ‹guten Die britischen KomiteeGründe›.» Das jedoch bereiteUnter anderem empfahl die Peel-Kommission Mitglieder nahmen jüdische te den Weg, «den Holocaust Zeugen in regelrechte Kreuzminimieren (oder sogar leugvon 1937 eine Teilung Palästinas. Zwischen 1936 verhöre, zeigten kaum Emnen) zu können und Juden und 1939 kam es zu Gewalt gegen die jüdische pathie für Holocaust-Überlevorzuwerfen, dass sie selbst bende, doch viel schlimmer, am Antisemitismus Schuld Gemeinschaft von der arabischen Seite. sie verdrehten Aussagen, intragen, sodass man sagen dem sie ihnen Auslegungen darf, eine antisemitische Rheüberstülpten. So wird zum Beispiel ihres Eigentums fordern.» In aggres- torik gekleidet in ein nobles Ziel des implementiert, dass die antisemitische siven Bemerkungen wiesen die Briten Antikolonialismus und AntinationaStimmung in Polen, wo nach 1945 zahl- Überlebende darauf hin, dass Ge- lismus hat tatsächlich tiefgreifende lose Juden bei Pogromen ums Leben schichten von Pogromen oder gar zum Wurzeln.» Wie tiefgreifend diese Wurkamen, «durch zurückkehrende Juden Holocaust irrelevant seien und die «Ge- zeln sind, zeigt sich auch 70 Jahre späverursacht wird, die die Restitution schichte gezeigt habe, dass Menschen ter auf schockierende Weise. AN∎ In 3 Schritten auf mnr.ch E-Books, Musik und Vorträge downloaden 1. Gehen Sie auf Downloads 2. Wählen Sie aus 3. Laden Sie herunter 1 5 1 2 2 2 3 1 3 4 1. Klicken Sie auf «Medien». 2. Klicken Sie auf «Downloads». 1. Wählen Sie Ihr Thema aus. 2. Wählen Sie Ihr Produkt aus. 3. Klicken Sie auf «Suchen». 4. Legen Sie Ihr Produkt in den Warenkorb. 5. Klicken Sie auf «Zum Warenkorb» und führen Sie den Bestellungsprozess zu Ende. 1. Klicken Sie auf «Mein Profil». 2. Klicken Sie auf «Downloadarchiv». 3. Klicken Sie auf Ihr gekauftes Produkt und speichern Sie es auf Ihrem Gerät. Machen Sie davon eine Backup-Kopie. Nachrichten aus Israel | 7/2016 21 Gesellschaft ERDÖL Schätze am Toten Meer Das Tote Meer ist ein einzigartiger Ort. Hier badet man mehr als 400 Meter unter dem Meeresspiegel am tiefsten Ort der Welt. Hautkranke suchen in dem Klima Linderung, und zudem werden Mineralien gewonnen. Nunmehr entdeckte man ein Erdölvorkommen. D Die Meldung als solche, dass man bei einer Probebohrung in der Region des Toten Meeres auf Erdöl stiess, ist nicht neu. Das hatte man bereits 1995 verkündet, doch nachfolgend war es um das Thema still geworden. Damals entschied die israelische Regierung, die die Lizenz zu Probebohrungen vergeben hatte, das Vorkommen nicht kommerziell erschliessen zu lassen. Der Preis für ein Fass Rohöl lag so niedrig, dass man darin keinen wirtschaftlichen Nutzen sah. Das hat sich geändert. Zudem weiss man nunmehr, dass es sich um ein ansehnliches Vorkommen handelt. 1995 hatte man in der Region namens Hatrurim erste Probebohrungen durchgeführt. Die Lizenz dazu war für ein Gebiet von 94 Quadratkilometern in der Region zwischen Arad und dem Toten Meer erteilt worden. Und tatsächlich war man in einer Tiefe von zwei Kilometern an einer Bohrstelle, die den Namen Halamish erhielt, auf Erdöl gestossen. Erst im Oktober 2015 regte sich wieder etwas in der Angelegenheit, als das israelische Ministerium für nationale Infrastruktur dem Antrag auf 25 Prozent der Hatrurim-Lizenz stattgab, der von einem Firmenzusammenschluss namens Israel Opportunity eingegangen war. Israel Opportunity gab bekannt, erneut an der 1995 sondierten Stelle Probebohrungen vorzunehmen. Im April-Mai 2016 legte dann die Gutachterfirma Dunmore Consulting ihren Bericht vor: Das Erdölvorkommen zwischen Arad und dem Toten Meer beläuft sich auf eine Grösse von rund elf Millionen Fass Erdöl und entspricht einem Wert von zirka 280 Millionen Euro. Mit dieser Meldung schnellten die Aktien von Israel Opportunity um 35 Prozent in die Höhe. Die erneute Probebohrung und ihr sehr viel genaueres Ergebnis geht auf eine Initiative des Geschäftsmannes Dr. Eliahu Rosenberg zurück, der der Gründer von Avner Oil and Gas LP ist und von den beantragten 25 Prozent der Hatrurim-Lizenz über 2,5 Prozent verfügt. Für seinen Plan, unter anderem das Erdölvorkommen in der Region des Toten Meers näher zu evaluieren, holte er im Februar 2010 mehrere Firmen an Bord und ging mit diesem Partnerschaftsverbund im Juli 2010 an die Tel Aviver Börse. Die Partner von Israel Opportunity verfügen über verschiedene Bohrlizenzen auf israelischem Territorium, unter anderem auch auf See. Rony Halman, der Vorstandsvorsitzende von Israel Opportunity, gab bereits bekannt, dass man im November 2017 mit regulären Bohrungen beginnen will, doch das ging in anderen Pressemeldungen unter, auf die Halman reagieren musste. Mit Bekanntgabe der Grösse des Erdölvorkommens kursierten vor allem in der arabischsprachigen Presse Behauptungen, dass sich dieses Vorkommen bis auf palästinensisches Gebiet erstreckt. Obwohl Halman dafür sorgte, dass zusätzlich zu den technischen Daten eine Karte veröffentlicht wurde, hörte man vor allem aus Jordanien harsche Worte. Der Vorsitzende des jordanischen Komitees zum Schutz des Vaterlandes, Dr. Manaf Majali, forderte die Minister des haschemitischen Königreiches auf, der Sache nachzugehen und sagte gegenüber der arabischsprachigen Presse, wie die Times of Israel berichtete: «Im Fall, dass hier ein Erdölfund von kommerziell attraktivem Umfang gemacht wurde, so gehört er ausschliesslich Jordanien und nicht der Besatzung, die diesen gestohlen hat.» Anhand der Karte, die auf der Evaluation dem unabhängigen Gutachten basiert, befindet sich das Erdölfeld mehrere Kilometer entfernt vom Westjordanland auf israelischem Hoheitsgebiet. Das Hatrurim-Gebiet, in dem dieses Erdölfeld entdeckt wurde, ist eine geologische Formation, die sich auch in Richtung Westjordanland und Jordanien erstreckt, betrifft laut Aussage von Israel Opportunity jedoch nicht das in der Region entdeckte schwarze Gold. Doch vermutlich werden auch noch andere Kreise versuchen, auf Problematiken hinzuweisen. Schon jetzt wird diese einzigartige Region massiv wirtschaftlich ausgebeutet. Israelis haben immer noch die Erdölkatastrophe im Kopf, die im Dezember 2014 im Naturschutzgebiet Evrona bei Eilat schwersten Schaden anrichtete. Erdölförderung in einer Region, die zudem für Asthmatiker als besonders gut ausgeschrieben ist, bringt Veränderungen für Flora und Fauna und auch für den Menschen, sodass sich sicherlich auch in Israel Umweltschützer finden werden, die ein Wörtchen mitreden wollen. AN∎ Das Erdölvorkommen zwischen Arad und dem Toten Meer entspricht einem Wert von zirka 280 Millionen Euro. 22 Nachrichten aus Israel | 7/2016 Für die Evangelisation in Ihren Ferien Fiducia 40 Kärtchen mit Bibelversen und passenden Aussprüchen bekannter oder unbekannter Autoren. Beipackzettel mit Hinweisen auf den Glauben an Jesus. Eine evangelistische Botschaft in Form einer Medikamentenschachtel. Vielen Dank für Ihre Freundlichkeit Die wichtigsten Dinge Ihres Lebens Evangelistisches Traktat Bestell-Nr. 210001 Kostenlos Evangelistisches Traktat Bestell-Nr. 210004 Kostenlos Wird in 10er-Packungen geliefert, je fünf vom jeweiligen Titelbild. Format: 10 x 5 cm Bestell-Nr. 145111 CHF 6.00, EUR 5.00 Jesus ist anders Für «Jedermann» Die Angst geht um Evangelistisches Traktat Bestell-Nr. 210005 Kostenlos Evangelistisches Traktat Bestell-Nr. 210006 Kostenlos Evangelistisches Traktat Bestell-Nr. 210007 Kostenlos Wer Country-Gospel-Musik liebt, kommt bei dieser CD voll auf seine Kosten. Ghighi Iovin What a Friend We Have In Jesus Wer Country-Gospel-Musik liebt, kommt bei dieser CD voll auf seine Kosten. Ghighi Iovin singt mit seiner wunderschönen, weichen Stimme bekannte Glaubenslieder in englischer Sprache. Eine gelungene CD, die Sie sich mit Begeisterung immer wieder anhören werden. • Musik-CD, Gesang Bestell-Nr. 131812 CHF 17.00, EUR 12.00 Nachrichten aus Israel | 7/2016 23 WISSENSCHAFT Israelische App hilft Brasiliens Olympia-Besuchern Moovit ist eine App, die in Echtzeit Informationen zum öffentlichen Verkehr gibt (Busse, Züge, U- und S-Bahnen, Fähren wie auch Kabelbahnen). Diese israelische Erfolgsfirma, die weltweit rund 30 Millionen Benutzer zählt, kooperiert mit der Stadtverwaltung von Rio de Janeiro, um rund 1,5 Millionen brasilianischen und mindestens 500.000 ausländischen Besuchern der Olympiade 2016 die kürzesten und effektivsten Wege zu den Veranstaltungen zu weisen. In diese App wurden zu diesem Zweck auch mehrere Streckenkilometer eingearbeitet, die eigens für die Olympiade gebaut wurden. Die Informationen können von den Besuchern in nicht weniger als 35 Sprachen abgerufen werden. AN∎ Israelische Firmenneugründungen massiv von EU gefördert Israel ist vergrämt wegen der EU-Richtlinie zur Kennzeichnung seiner Produkte, die aus den sogenannten besetzten Gebieten kommen. Auch israelische Firmen ohne Bindung an die Siedlungen berichten über einen Rückgang der Geschäfte in Europa. Israel scheint dort nachhaltig verpönt zu sein. Dass dies nicht durchgängig zutrifft, belegen die EUFörderungen, die israelischen Firmenneugründungen gewährt werden, damit sie ihre Entwicklungen schneller kommerziell vermarkten können. Das EU-Programm «Horizon 2020» bedenkt besonders viele israelische Projekte mit Fördergeldern, denn mit einer Erfolgsquote von 19% stellen die israelischen Bewerber die europäischen weit in den Schatten. Israelische Firmen reichen vor allem für die Gebiete Energie, Bio- sowie Medizintechnologie Fördereranträge ein. AN∎ Das Ende von Menstruationsbeschwerden? Rund die Hälfte aller Frauen quälen menstruationsbedingte Unterleibskrämpfe. Viele müssen regelmässig schmerzstillende Mittel einnehmen. Zugleich bringt dies wegen der hohen Anzahl von Frauen und der Häufigkeit der auftretenden Beschwerden einen durchaus horrenden wirtschaftlichen Schaden. Chen und Dr. Zvi Nachum, Sohn und Vater, entwickelten mit vereinten Kräften ein Gerät, das sie Livia nannten und das aus einer kleinen iPod-Box besteht, die per Kabel mit zwei Elektroden verbunden ist. Die mit Gel-Pads ausgestatteten Elektroden kann eine Frau in den Regionen ansetzen, in denen sie den grössten Schmerz verspürt. Testpersonen berichteten, dass der Schmerz innerhalb von Minuten verschwindet, da die Impulse, die die unter der Kleidung nicht erkennbare Livia-Apparatur aussendet, die Nerven «beschäftigen», die infolgedessen keine Schmerzmeldung weiterleiten. Gegenwärtig befindet sich die Firma im Endstadium ihrer Finanzierungskampagne, um weitere Testreihen und schliesslich die Vermarktung anlaufen zu lassen. AN∎ Nichtoperative Lösung von Magenflüssigkeit-Reflux Viele Menschen leiden unter einem Reflux der Magenflüssigkeit, der die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinflusst. Einigen Patienten helfen Medikamente, andere müssen sich einer Operation unterziehen. Eine israelische Firma stellte nunmehr das von ihr entwickelte MUSE-System vor (Medigus Ultrasonic Surgicial Endostapler), das es einem Arzt gestattet, innerhalb von nur einer Stunde nicht-operativer Behandlung die einwandfreie Funktion der Magenklappe durch einen Operationsklammerapparat wiederherzustellen, der mit Hilfe eines Miniultrasoundgeräts und einer flexiblen Minikamera zu steuern ist. MUSE wurde von den Gesundheitsbehörden zugelassen und steht vor dem Eintritt der Vermarktung an Fachärzte und Krankenhäuser in der Hoffnung, dass die Gesundheitskassen diese kostengünstige und effektive Methode in ihren Leistungskatalog übernehmen werden. AN∎ 24 Nachrichten aus Israel | 7/2016 Bücher, die Sie weiterbringen und die weiterhelfen Arno Froese Offenbarung 13 – Satans letzter Sieg Offenbarung 13 zeigt den wahren Grund für die heute nahezu chaotischen globalen Zustände auf. Dieses Buch entlarvt Satan und seine Gefolgsleute in ihrem verzweifelten Versuch, Frieden, Sicherheit und Wohlstand für alle Menschen auf dem Planeten Erde zu schaffen. Darum geht es bei «Satans letzter Sieg». Eine drängende Offenbarung für unsere Tage! Gebunden, 284 Seiten Bestell-Nr. 180002 CHF 18.00, EUR 13.00 John MacArthur Kommentare zur Offenbarung Norbert Lieth Die Zukunft des Christen Denn die Zeit ist nahe – Die Offenbarung ist das einzige neutestamentliche Buch, das denjenigen einen geistlichen Segen verspricht, die es studieren und seine Botschaft anwenden. Diejenigen, die die Offenbarung ignorieren, entziehen sich selbst einem reichen Schatz göttlicher Wahrheit. Lassen Sie sich von John MacArthur das Buch der Offenbarung in einer Art erklären, die sowohl dogmatisch präzise als auch äussert praxisnah ist. Was ist die grosse Hoffnung eines Christen? Wann erfolgt die Auferstehung? Was bedeutet das Preisgericht? Norbert Lieth erklärt in einem umfassenden und anschaulichen Panorama den Glaubensweg des Christen – von der notwendigen Wiedergeburt am Anfang bis hin zum herrlichen Ziel: dem himmlischen Jerusalem. Dieses Buch ist eine grossartige Lebenshilfe, gerade auch für Neubekehrte! Taschenbuch, 208 Seiten Bestell-Nr. 187320 CHF 8.50, EUR 6.00 Taschenbuch, 436 Seiten Bestell-Nr. 180290 CHF 27.00, EUR 18.00 Wim Malgo Das Tausendjährige Reich – eine Utopie? Wird das Millennium Realität oder ist es symbolisch zu verstehen? Wim Malgo beweist einprägsam und biblisch fundiert, dass das Tausendjährige Friedensreich eines Tages Realität sein wird. Die zukünftige Herrschaft Christi auf Erden wird alles Bisherige weit übertreffen. Der Autor erklärt ein schwieriges Thema auf einfache Art und Weise und gibt so eine vorzügliche Argumentationshilfe zur Hand! Marcel Malgo Taschenbuch, 104 Seiten Bestell-Nr. 170100 CHF 7.00, EUR 5.00 Stecken und Stab Viele Menschen kennen Psalm 23. So mancher kann ihn sogar auswendig. Aber, ob auch alle die zahlreichen geistlichen Kostbarkeiten entdeckt haben, die er enthält? In diesem Buch führt der Autor den Lesern die meist verborgenen Schätze dieses wunderbaren Psalms vor Augen. Ist Ihnen seine reichhaltige Tiefe bekannt? Dieses Buch führt Sie auf den Grund und gibt Ihnen Stärkung für den Alltag. Taschenbuch, 112 Seiten Bestell-Nr. 180390 CHF 9.50, EUR 6.50 fon Bestelltele952 14 14 Schweiz: 044 07745 8001 Deutschland : mnr.ch E-Mail: verlag@ WISSENSCHAFT GENETISCHE STUDIE: Bnei Israel aus Indien sind tatsächlich Juden Die Ergebnisse dieser Studie weisen eindeutig nach, dass die Vorfahren der Angehörigen dieser jüdischen Gemeinschaft im Verlauf des zweiten Jahrtausends n. Chr. nach Indien gelangten und nicht wie die Traditionen berichten, bereits infolge des Niedergangs des Königreiches Juda. W «Wisse, woher du kommst, wohin du gehst …» legt ein Aphorismus der Mischna, eines der Bestandteile des Talmuds der religionsgesetzlichen Überlieferungen des rabbinischen Judentums, jedem Menschen ans Herz. Über die Vergangenheit zu wissen gilt uns heute als bedeutsamer Wegweiser für die Gegenwart, aber auch für die Zukunft. Nunmehr haben auch die Angehörigen der jüdischen Gemeinschaft Bnei Israel, die von Indien nach Israel einwanderten, detailliertere Kenntnisse über ihren Herkunftshintergrund. Dies geht auf eine genetische Studie zurück, die wichtige Erkenntnisse zur Abstammung dieser Juden an den Tag brachte und endgültig alle Fragezeichen beseitigte, ob es sich bei den Angehörigen dieser Gemeinschaft um Juden handelt oder nicht. Im Staat Israel leben rund 70.000 Personen, die dieser Gemeinschaft angehören. Trotz ihrer beachtlichen Grösse und ihrer sehr distinguierten und auch reichen jüdischen Traditionen, lagen die historischen Wurzeln dieser Gemeinschaft im Dunkeln. Daher standen Fragen im Raum, ob es sich um Nachfahren eines der exilierten jüdischen Stämme handelt. Waren sie aus Juda ausgerechnet zur Herrschaftszeit des Seleukidenkönigs Antiochus IV. Epiphanes geflohen? Oder handelt es sich vielleicht doch gar nicht um Juden? Es kursierten immer wieder unterschiedliche Spekulationen. Die Angehörigen selbst konnten ihre Stammbäume für lediglich fünf bis sechs Generationen nachverfolgen und da es an einer offiziellen Dokumentation mangelte, konnte man die mündlichen Traditionen dieser Gemeinschaft nicht nachvollziehen, sodass sie als Folklore angesehen wurden. 26 Nachrichten aus Israel | 7/2016 Eine genetische Studie, deren Ergebnisse kürzlich in der Fachzeitschrift One PloS veröffentlicht wurden und die unter der Leitung von Dr. Yedael Waldman von der US-amerikanischen Universität Cornel und Prof. Eran Halperin von der Universität Tel Aviv stand, bereitet nunmehr zumindest einem Teil der durchaus wilden Spekulationen ein Ende. Die Studie belegt, dass die Angehörigen dieser Gemeinschaft mit Sicherheit einer der jüdischen Gemeinschaften entsprungen sind, die im Nahen Osten bestanden. Darüber hinaus besagen die Studienergebnisse, dass die ersten Vorfahren vor 600 bis maximal 1.000 Jahren nach Indien gelangten. Das ist ein sehr viel späterer Zeitraum, als die mündlichen Überlieferungen der Gemeinschaft für die Ankunft in Indien nahelegen. Der Übergang vom Nahen Osten nach Indien und die Ausbildung dieser Gemeinschaft gehen im Wesentlichen auf Männer zurück, die lokale Frauen heirateten. Nachdem sich ihre Gemeinschaft etabliert hatte, achteten die Bnei Israel darauf, ihren genetischen Pool zu wahren und mehrheitlich innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft Ehen zu schliessen. Mit anderen Worten: Man versuchte zu vermeiden, dass sich die Angehörigen weiterhin mit anderen, nichtjüdischen Gemeinschaften Indiens mischten. Im Rahmen ihrer Studie untersuchten Dr. Waldman und seine Kollegen die genetischen Marker von 18 Angehörigen der Gemeinschaft Bnei Israel. Sie verglichen sie mittels modernster wissenschaftlicher Methoden mit den genetischen Markern von 486 Personen, die 41 unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen angehören, darunter Inder, Pakistanis und auch Juden verschiedener Exilge- meinden. Indien ist ein Vielvölkerstaat. Zu einigen indischen Volksgruppen war zwar eine gewisse genetische Parallele zu erkennen, doch letztendlich deuten die genetischen Dispositionen der Angehörigen der Bnei Israel darauf hin, dass sie nicht indischen Ursprungs sind. Weitere Analysen ergaben eindeutig, dass sie jüdischer Abstammung sind. «Einige Analyseergebnisse zeigen auf, dass die genetischen Gemeinsamkeiten zwischen den Bnei Israel und anderen jüdischen Gemeinschaften im Wesentlichen genauso gross waren, wie beispielsweise zwischen ihnen und der pakistanischen Gemeinschaft. Detailanalysen haben jedoch aufgezeigt, dass die Bnei Israel eine nachhaltig grössere genetische Nähe zu anderen jüdischen Gemeinschaften aufzeigen als beispielsweise zu indischen oder pakistanischen Gemeinschaften», erklärte Dr. Waldman und fügte erläuternd hinzu: «Während die genetischen Gemeinsamkeiten von indischen und jüdischen Gruppen mit jüdischen Gemeinschaften und nahöstlichen Nationen auf gemeinsame Vorfahren aller Nationen in Mittel- und Zentralasiens zurückzuführen sind, so beruht die Gemeinsamkeit der Bnei Israel mit jüdischen Gemeinschaften auf einer Einzigartigkeit, die der Tatsache entspringt, dass es sich bei diesen Personen um Nachfahren von Juden handelt.» Zudem konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass die genetischen Marker der Bnei Israel sehr viel weniger Gemeinsamkeiten mit den genetischen Dispositionen nichtjüdischer Bevölkerungsgruppen des Nahen Ostens aufweisen und sehr viel näher an denen jüdischer Gemeinschaften sind. ML∎ n Bestelltelefo14 Vortrag-CDs CH : 044 952 14 DE: 07745 8001 nr.ch E-Mail: verlag@ m Nahrung für die Seele, Erkenntnisschub fürs Glaubensleben Wolfgang Kühne Werner Gitt Armin Mauerhofer Thomas Lieth Ich gehörte zu den 144 000 Der Mensch: Produkt des Zufalls oder geniale Konstruktion? Ehe und Familie in der Zerreissprobe Was bleibt, ist die Freude Ein ehemaliger Zeuge Jehovas gibt ein beeindruckendes und ehrliches Zeugnis über seine Zeit bei dieser Sekte und über seine Suche nach der Wahrheit. Audio-Doppel-CD Bestell-Nr. 131530 CHF 10.00, EUR 7.00 Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk. Werner Gitt stellt beide Behauptungen – Schöpfung und Evolution – auf den Prüfstand. Audio-CD Bestell-Nr. 130031 CHF 5.50, EUR 4.00 Die Familie ist eine Schöpfungsordnung. Gott ist der Erfinder. Armin Mauerhofer erläutert, wie wir verantwortungsvoll mit dieser göttlichen Einrichtung umgehen. Audio-CD Bestell-Nr. 130630 CHF 5.50, EUR 4.00 Was hat die Himmelfahrt mit der Freude zu tun? Anhand von Lukas 24 legt Thomas Lieth eindrücklich das historische Ereignis der Himmelfahrt und ihre besondere Bedeutung für uns heute dar. Audio-CD Bestell-Nr. 130103 CHF 5.50, EUR 4.00 Roger Liebi Die biblische Lehre über Auserwählung und Zuvorbestimmung Norbert Lieth Warum Israel massgebend ist Es gibt einige zwingende biblische Gründe, warum Israel noch eine massgebliche Rolle spielt und spielen wird. Auf eindrückliche Art und Weise legt Norbert Lieth dar, wie notwendig die Existenz Israels für die Erfüllung der Offenbarung und der Rückkehr Jesu ist. Die Lehre über die Auserwählung ist in den letzten Jahren zu einem häufig diskutierten und kontroversen Thema geworden. Vermehrt setzt sich auch der einzelne Christ damit auseinander und stellt die Frage, wie es sich denn nun genau mit diesem Thema verhält und wie es im Gesamtzusammenhang der Bibel zu verstehen ist. In der Art eines Seminars erklärt Dr. Roger Liebi die Grundzüge dafür, wie man mit diesem Thema umgehen sollte und gibt einleuchtende Erklärungen. 2 Audio-CDs mit 12-seitigem Skript Bestell-Nr. 130075 CHF 14.00, EUR 10.00 Audio-CD Bestell-Nr. 130084 CHF 5.50, EUR 4.00 Nachrichten aus Israel | 7/2016 27 WISSENSCHAFT ARCHÄOLOGIE Schreibkundige zur Zeit des Ersten Tempels Eine multidisziplinäre Studie der Universität Tel Aviv weist nach, dass in der Spätzeit des Königreiches Juda entstandene Schriftzüge von unterschiedlichen Personen verfasst wurden. Somit konnten damals mehr Menschen lesen und schreiben, als man bisher vermutete. 28 Nachrichten aus Israel | 7/2016 D Die Zeit des Ersten Tempels wird mit dem Königreich Juda identifiziert und erstreckt sich von 1.000 v. Chr. bis zum Beginn des babylonischen Exils im Jahr 587 v. Chr. Aus dieser Periode liegen uns nur wenige schriftliche Zeugnisse vor. Die grösste Ansammlung von Fundstücken, auf denen Schriftzeichen in paläohebräischer Schrift zu entziffern sind, fand man in der Zitadelle von Arad. Sie datieren in die späte Periode des Königreiches Juda. Die erwähnten Personennamen sind teilweise in der Bibel nachlesbar, so zum Beispiel die Namen der Priesterfamilien Paschur und Meremoth (Jeremia 20,1 und Esra 8,33). Noch heute findet man in Israel den Ortsnamen Arad. Es ist eine moderne Stadt, die 1962 gegründet wurde und rund 25 Kilometer vom Toten Meer und 45 Kilometer von Beer Sheva entfernt ist. Heute leben in dieser sozusagen aus dem Nichts entstandenen und daher städteplanerisch gut durchdachten Stadt knapp 24.000 Einwohner. Mit Besiedlung des modernen Arad führte man archäologische Ausgrabungen durch. Im Zuge von 18 Ausgrabungsperioden zwischen 1962 und 1984 kam ans Licht, dass das moderne Arad zwei antike Vorläufer hat. Dazu gehört die am südlichen Hügelausläufer lokalisierte kanaanitische Stadt, die zwischen 2950 und 2650 v. Chr. besiedelt war. Schon damals kreuzten sich hier wichtige Handelsrouten, was dazu beitrug, dass die Stadt nicht nur prosperierte, sondern auch wohlgeplant und gut befestigt war. Bei den Ausgrabungen entdeckte man zudem jenes antike Arad, das während des Königreiches Juda aufgebaut wurde und auch noch nachfolgend (persische, griechische, römische und arabische Herrschaftszeit) besiedelt war. Das Arad des Reiches Juda, das nordwestlich der bronzezeitlichen kanaanitischen Stadt lag, war nicht nur mit einer Zitadelle befestigt, sondern neben Jerusalem jene Stadt des Königreiches, die einen Tempel aufwies, der jedoch im Zuge der religiösen Reformen von König Hiskija gegen Ende des 8. Jahrhunderts v. Chr. zerstört wurde (2. Könige 18,4 und 22). Von besonderer Bedeutung erachteten Archäologen die zahlreichen Funde schriftlicher Zeugnisse aus dieser Zeit. Dank einer interdisziplinären Studie, die innovative Forschungsmittel einsetzte, kann man diesen Funden, die zumeist über Verwaltungsangelegenheiten und Truppenverlegungen berichten, nun eine noch weitere Dimension zumessen. Israel Finkelstein, Professor für Archäologie an der Universität Tel Aviv, brachte diese Bedeutung wie folgt auf den Punkt: «Wir fanden durch eine neuartige Analyse von 16 Texten heraus, dass sie von nicht weniger als sechs verschiedenen Personen verfasst wurden. Dies lässt den Rückschluss zu, dass nicht nur nicht professionelle Schreiber die Texte verfassten, sondern auch verschiedene Bedienstete des Königs des Lesens und Schreibens mächtig waren.» Diese Erkenntnis tritt einer bisher weitverbreiteten These entgegen, dass zur damaligen Zeit lediglich die Elite der Elite schreibkundig war. In der Fachliteratur geht man davon aus, dass das Königreich Juda rund 100.000 Bürger zählte. Bisher glaubte man, dass nur wenige Dutzend lesen und schreiben konnten. Prof. Finkelstein hingegen vertritt die Ansicht, dass schon damals mehrere hundert Bürger verschiedener gesellschaftlicher Schichten schreibkundig waren. In der Fachwelt stiess das bahnbrechende Verfahren auf Interesse, das Prof. Finkelstein zusammen mit Kollegen unterschiedlicher Disziplinen entwickelte. Sie kombinierten Handarbeit und Maschinenlernen, indem sie zunächst die Form der nur schwach erhaltenen Buchstaben rekonstruierten, diese rechnergestützt einlasen und von einem eigens entwickelten Algorithmus analysieren liessen, den die Wissenschaftler als «lernfähig» bezeichneten. Der Algorithmus suchte nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden und ermöglichte die Aussage zu treffen, auf wie viele Autoren die Texte zurückgehen. Dem fügte Prof. Finkelstein hinzu: «Wir sollten dieses von uns entwickelte Verfahren auf Texte einer weiteren Region ausdehnen, um in Erfahrung zu bringen, wie viele Menschen gegen Ende der Periode des Ersten Tempels schreibkundig waren.» Von Relevanz ist die Ermittlung der kritischen Masse von Schreibkundigen bezüglich der These, dass schon zu dieser historischen Periode vielleicht nicht nur verwaltungstechnische Texte, sondern auch andere Texte verfasst wurden, darunter eventuell sogar die AN∎ ersten religiösen Schriften. Bibel Bibel Israel ein Volk von ganz besonderer Art Teil 5 Jakob Von Thomas Lieth Jakobs Bruder Esau war nach Jakobs Betrug, als er ihn um den Erstgeburtssegen brachte, verständlicherweise äusserst sauer auf seinen Bruder und wohl auch auf sich selbst (s. Teil 4, Nachrichten aus Israel 6/16). Er war nun erfüllt mit Rachegedanken. Jakob musste fliehen. Rebekka schickte ihren Sohn zu ihrem Bruder Laban in Haran, wo er «einige Zeit» bleiben sollte, «bis sich der Zorn deines Bruders gelegt hat» (1.Mo 27,41–45). Da die Bibel weder von Rebekkas Tod berichtet noch davon, dass sie ihren Lieblingssohn Jakob wiedersah, liegt die Vermutung nahe, dass dies ein Abschied für immer war. Dies war eine Auswirkung von Lug und Betrug. Rebekka hatte zu ihren Lebzeiten vermutlich nie erfahren, dass sich ihre beiden Söhne wieder miteinander versöhnen würden. Jakob floh und sein Vater Isaak bekräftigte noch einmal seinen Segen: «Auf dich und deine Nachkommen wird der Segen übergehen, den Abraham empfangen hat: Ihr werdet das Land in Besitz nehmen, in dem du als Fremder gelebt hast und das Gott einst Abraham zugesprochen hat» (1.Mo 28,4). Aus den wenigen Tagen (bzw. «einige Zeit»), wovon Rebekka sprach, wurden zwanzig Jahre (vgl. 1.Mo 31,41). Jakob kam nach Haran zu seinem Onkel Laban (1.Mo 29) und nahm sich im Laufe dieser Zeit die beiden Töchter Labans zur Frau und bekam mit diesen zwölf Söhne. In Haran wurde Jakob von Laban selbst betrogen, sodass er zuerst die ältere Lea heiraten musste, bevor er die von ihm geliebte Rahel zur Frau erhielt (1.Mo 29,15–30). Dies war letztendlich eine Frucht aus dem Lug und Betrug Jakobs seinem Vater Isaak gegenüber. Laban war ein Bruder von Rebekka, der Frau Isaaks, und ein Enkel Nahors, ein Bruder Abrams. Die Söhne Jakobs waren von Lea: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issaschar und Sebulon; von der Magd Silpa: Gad und Asser; von Rahel: Joseph und Benjamin; und von der Magd Bilha: Dan und Naftali. Jakob kehrte nach zwanzigjährigem Exil zurück in seine Heimat und versöhnte sich mit seinem Bruder Esau (1.Mo 31–33). Zuvor hatte er jedoch eine seltsame Begegnung mit Gott, der ihm dann den Namen Israel gab (1.Mo 32,25–33). Das Volk Israel, aus dem der Messias kommen sollte, der der Schlange den Kopf zertreten, dem Satan die Macht nehmen würde, dieses Volk war nun gezeugt – durch Abraham. Es war aber wie ein Embryo noch nicht auf der Welt. Noch war Israel kein Volk. Die ersten Schwangerschaftswochen waren vorbei; Isaak, Jakob, der den Namen Israel bekam und wobei zum ersten Mal der Name Israel auftauchte. Dieses Kind, Israel, entwickelte sich langsam zu einem Volk. Der Tag der Geburt war nicht mehr fern. Und jetzt regte sich auch Satan. Angsterfüllt, weil er den Plan Gottes kannte. Er wusste, dass aus diesem Israel ein Gottesvolk entstehen sollte. Er wusste, dass aus diesem Israel der Messias kommen sollte. Darum durfte es kein israelitisches Volk geben, es musste sterben, bevor es geboren würde, das war der Plan Satans. Und so berichtet uns 1. Mose 34, wie Satan schon frühzeitig versuchte, das langsam entstehende Volk Israel in der Völkerwelt untergehen zu lassen. Dina, die eine Tochter Leas war, verliess die Zelte ihres Vaters, um kanaanitische Frauen zu besuchen. Heute könnte man sagen, sie ging aus ihrem wohlbehüteten christlichen Elternhaus, um die Welt kennenzulernen. Aber kaum draussen, da wartete bereits Satan wie ein brüllender Löwe, um sie zu verschlingen. Sichem, der Sohn des Hiwiters Hamor, der einer der führenden Männer dort war, vergewaltigte sie. Er verliebte sich dann aber in sie und sagte zu seinem Vater Hamor: «Sieh zu, dass ich dieses Mädchen zur Frau bekomme!» Jakob hörte von der Vergewaltigung seiner Tochter, wartete aber ab, weil seine Söhne gerade draussen bei den Herden waren. Sichems Vater Hamor kam zu Jakob, um mit ihm zu verhandeln. Als die Söhne Jakobs heimkamen und davon erfuhren, wurden sie wütend. Hamor sagte ihnen jedoch: «Mein Sohn Sichem liebt das Mädchen; Nachrichten aus Israel | 7/2016 29 Impressum Bibel Nachrichten aus Israel ® Schweiz: gebt sie ihm doch zur Frau! Warum sollen wir uns nicht miteinander verschwägern? Verbinden wir uns doch durch gegenseitige Heirat! Unser Gebiet steht euch zur Verfügung. Werdet hier bei uns ansässig und tauscht eure Erzeugnisse gegen die unseren ein. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch Grund und Boden erwerben.» Und Sichem sagte zu Jakob und seinen zwölf Söhnen: «Schlagt meine Bitte nicht ab! Ich will euch alles geben, was ihr verlangt. Ihr könnt den Brautpreis und die Hochzeitsgabe für die Braut so hoch ansetzen, wie ihr wollt; ich zahle alles, wenn ich nur das Mädchen zur Frau bekomme.» Die Zwölf gaben Sichem eine hinterlistige Antwort: «Wir können unsere Schwester nicht einem unbeschnittenen Mann geben; das geht gegen unsere Ehre. Wir werden auf eure Bitte nur eingehen, wenn ihr uns gleich werdet und alle männlichen Bewohner eurer Stadt sich beschneiden lassen. Dann können wir uns mit euch durch gegenseitige Heirat verbinden; dann wollen wir bei euch bleiben und mit euch zusammen ein einziges Volk bilden. Wenn ihr darauf nicht eingeht, nehmen wir das Mädchen und ziehen weg.» Hamor und Sichem waren einverstanden. Sie sagten den Männern ihrer Stadt: «Diese Leute kommen in friedlicher Absicht zu uns; lassen wir sie doch bei uns wohnen und ihren Geschäften nachgehen. Es ist Platz genug für sie im Land. Wir wollen uns durch gegenseitige Heirat mit ihnen verbinden. Sie sind bereit, bei uns zu bleiben und sich mit uns zu einem einzigen Volk zu vereinen. Nur eine Bedingung stellen sie: das alle männlichen Bewohner unserer Stadt beschnitten werden, so wie es bei ihnen Brauch ist. Wir wollen ihnen diese Bedingung erfüllen, dann werden sie unter uns wohnen, und ihre Herden und ihr ganzer Besitz wird uns gehören!» Und so wurden alle Männer beschnitten. Als sie dann am dritten Tag wegen Wundfieber daniederlagen, nahmen Dinas Brüder Simeon und Levi das Schwert und töteten alle Männer in der unbewachten Stadt. Das war ein Verhalten, das Gott keineswegs guthiess (vgl. 1.Mo 49,5–7). Dina wurde von ihren Brüdern wieder zurückgeholt und die zwölf Söhne Israels plünderten die ganze Stadt. Sie schleppten aber nicht nur Tiere und Güter als Beute weg, sondern auch die Frauen und Kinder. Jakob rief aus: «Was habt ihr mir da angerichtet! Die Bewohner des Landes werden mich jetzt hassen wie einen Todfeind. Ich habe nur eine Handvoll Leute; wenn sich alle, die Kanaaniter und die Perisiter, ge- 30 Nachrichten aus Israel | 7/2016 gen mich zusammentun, ist es um mich geschehen, und kein einziger von meiner Familie wird mit dem Leben davonkommen.» Aber Simeon und Levi erwiderten: «Wir konnten doch nicht hinnehmen, dass er unsere Schwester wie eine Hure behandelt hat!» An dieser Geschichte erkennen wir, wie hinterhältig gerade Satan an eine Sache herangeht. Es fing an mit der listigen Schlange im Paradies, die keineswegs als Ungeheuer erschien, vor der Adam und Eva hätten erschrecken müssen. Nein, sie machte eher einen sympathischen Eindruck. Und auch hier: Satan erscheint nicht als Ungeheuer, um die Geburt Israels zu verhindern, sondern als Wohltäter, der die Liebe missbraucht, um mit seinem bösen Plan zum Ziel zu kommen. Bis heute hat Satan nichts von seiner Listigkeit eingebüsst. Er erscheint als Engel des Lichts und als Freund der Menschen, aber er offenbart sich schliesslich als Fürst der Finsternis und grausamer Feind. Wären Jakob und seine Familie auf das Angebot der Hiwiter eingegangen, wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen und die Familie Jakobs hätte sich mit den kanaanitischen Volksstämmen, samt ihrem Götzendienst, vermischt. Die Hiwiter wären nicht zu Hebräern geworden, sondern die Hebräer zu Kanaanitern, die andere tote Götter verehrten. Diese Geschichte ist zugleich eine Warnung für die Gemeinde, ja, für jeden Christen. Wenn es dem Feind nicht mit Gewalt gelingt, dann versucht er, die Gemeinde auf sanfte Weise und schleichend zu untergraben. Er sendet «fromme» Irrgeister, die letztlich dazu beitragen, dass kein Unterschied mehr zu erkennen ist zwischen einem Kind Gottes und einem Kind Satans. Die Gemeinde wird neutralisiert und merkt es nicht einmal, ganz im Gegenteil, sie frohlockt sogar: «Seht her, wie beliebt wir sind; und es kommen viele Ungläubige zu unseren Veranstaltungen (Events und Happenings)!» Israel sollte abgesondert von den übrigen Völkern leben, ihnen Gott bezeugen, sich ihnen aber nicht gleichstellen (2.Mo 23,32–33). Ebenso sollte sich die Gemeinde nicht der Welt gleichstellen, sondern Gott bezeugen durch ein unverfälschtes Evangelium. Nicht Gleichheit, sondern Verschiedenheit, um den Menschen aufzuzeigen: Christen sind anders, nämlich erlöst und frei. Der Versuch Satans, Israel in der Völkerwelt aufgehen zu lassen, schlug fehl. Aber es sollte ∎ nicht der letzte Versuch sein. Missionswerk Mitternachtsruf Abteilung Beth-Shalom Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 17 Fax 0041 (0)44 952 14 19 E-Mail: [email protected] ® Deutschland: Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V. Abteilung Beth-Shalom Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001 Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: [email protected] Zeitschriften Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 15, Fax 0041 (0)44 952 14 11 E-Mail: [email protected] Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Kaltenbrunnenstrasse 7, DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001, Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: [email protected] Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in englischer, französischer, holländischer, portugiesischer, rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache. Erscheinungsweise: monatlich. Initialen der Autoren dieser Ausgabe ML = Mori Lidar; ZL = Zwi Lidar; AN = Antje Naujoks Abonnementspreise jährlich Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz, Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich 15 EUR / 24 CHF. 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