dreiecksbeziehung

NACHRICHTEN AUS
EINE UNDENKBARE
Juli 2016 / 5776
«DREIECKSBEZIEHUNG»
SCHÄTZE AM TOTEN MEER
Der tiefste Platz der Erde bietet nicht nur Mineralien
GENERATIONSWECHSEL IN RAMALLAH
Palästinensische Autonomiebehörde vor Machtwechsel
Nr.
7
Jetzt auf Deutsch erhältlich:
Das neue Buch
von John MacArthur
«MacArthur räumt auf
mit der Gefühlsduselei, die
häufig Begleiterscheinung sogenannter Besuche im Himmel ist, indem er uns zur
Schrift zurückführt … und
uns sehr nötige Lektionen in
biblischem Verständnis
lehrt.»
Erwin W. Lutzer
Die Herrlichkeit
des Himmels
>>>
Bestelltelefon
Schweiz: 044 952 14 14
Deutschland: 07745 8001
E-Mail: [email protected]
Wenn Sie den Himmel als «Zuhause» für die Ewigkeit bezeichnen, möchten Sie dann nicht wissen,
was der Himmel genau ist? In diesem Buch führt
uns John MacArthur durch die Seiten der Bibel, erforscht mit uns die Wunder des Himmels und die
Wahrheit über Engel und das ewige Leben. Gleichzeitig geht er auf aktuelle Diskussionen und Fragen
ein. Begleiten Sie den Bestsellerautor bei seiner
tiefgründigen Betrachtung über die Zukunft jedes
Christen – den Himmel, unser ewiges Zuhause.
Gebunden, 278 Seiten
Bestell-Nr. 180051
CHF 20.00, EUR 14.50
Editorial
Liebe Israelfreunde
14
22
4
TITEL: Eine undenkbare «Dreiecksbeziehung», und doch möglich?
6
8
Dreiecksbeziehung mit Anhang?
Der gar nicht so kleine Prinz
POLITIK
9
Kurzmeldungen
12
Zwischen Kurden und Gazastreifen
14
Labour-Politiker zwischen Anti-Zionismus und Antisemitismus
GesellSCHAFT
15
Kurzmeldungen
19
Nicht nur an US-Universitäten
20
Schon vor 70 Jahren: Antisemitismus
in anti-zionistischem Gewand
22
Schätze am Toten Meer
wissenschaft
24
Kurzmeldungen
26
Bnei Israel aus Indien sind
tatsächlich Juden
28
Schreibkundige zur Zeit des Ersten
Tempels
29
BIBEL: Israel, ein Volk von ganz
besonderer Art
Teil 5: Jakob
Die Medien in Israel waren nach der unerwarteten Regierungsumbildung durch Ministerpräsident Netanjahu fast nur damit beschäftigt, die Hintergründe dieser Umbildung und
Erweiterung zu analysieren. Dabei stellte sich heraus, dass die Regierung in Jerusalem
wegen der auf Freitag, 3. Juni angesetzten Nahost-Gipfelkonferenz in Paris, an der neben
anderen wichtigen Teilnehmern die USA, Russland, die EU und die UNO vertreten waren,
mehr besorgt war, als sie nach aussen zugeben wollte.
Es sollten dort Wege gesucht werden, um den offensichtlich festgefahrenen Friedensprozess
wieder in Gang zu bringen. Die grösste Befürchtung in Jerusalem ist offensichtlich die, dass
Israel eine Friedensregelung aufgezwungen werden könnte. Um dem entgegenzutreten,
ergriff Ministerpräsident Netanjahu scheinbar die Initiative der Regierungsumbildung.
Der Beitritt der sechs Abgeordnete zählenden Israel-Beitenu-Partei von Avigdor Liberman
und seine von ihm geforderte Ernennung zum Verteidigungsminister bedingte die Entlassung des bisherigen Verteidigungsministers Moshe Ya’alon, der allgemein beliebt war. Er
war jedoch ein entschiedener Gegner der Zweistaatenlösung, und damit ein Gegner von
diesbezüglichen Verhandlungen mit den Palästinensern.
Demgegenüber tritt Liberman, obwohl er bekannt ist für seine rechtsgerichtete Stellung,
für Verhandlungen mit den Palästinensern ein und unterstützt die arabisch-saudische Friedensinitiative. Was das beinhaltet, ist zwar nicht wirklich klar, doch er lässt damit die Tür
für eine Zweistaatenlösung offen und nimmt denen den Wind aus den Segeln, die sagen,
dass Israel in Wirklichkeit keinen palästinensischen Staat will.
Ein weiterer Grund für die Erweiterung der Regierung war wahrscheinlich auch die Stellung
der Beit-Hayehudi-Partei innerhalb der Regierung, die für eine Annektierung der Gebiete
C innerhalb des palästinensischen Westufers eintritt, die noch unter 100-prozentiger israelischer Kontrolle stehen. Ein solcher Akt würde das Ende eines palästinensischen Staates
bedeuten und würde der Welt endgültig klarmachen, dass Israel einen solchen gar nicht will.
Ob Netanjahu und Liberman nun wirklich ernsthaft eine Regelung mit den Palästinensern
anstreben und damit die Gründung eines palästinensischen Staates unterstützen, bleibt abzuwarten. Wenn dem wirklich so wäre und sich tatsächlich etwas in dieser Richtung bewegen
würde, dann dürfte das bedeuten, dass die gegenwärtige Regierung auseinanderbrechen
würde, weil dann Naftali Bennett und seine Bait-Hayehudi-Partei und wahrscheinlich noch
einige andere aus der Regierung austreten würden. Doch in diesem Fall könnte Netanjahu
auf die Arbeiterpartei zurückgreifen, die eine solche Entwicklung unterstützen würde.
Netanjahu hat deshalb jetzt schon, bei der geschehenen Regierungserweiterung, die Arbeiterpartei eingeladen, der Regierung beizutreten. Doch unter vielen ist das Misstrauen
gross; sie vermuten, dass die ganze Sache nur ein Schachzug ist, um der Welt zu zeigen,
dass Israel eigentlich Frieden will, aber dass das Scheitern – so wie schon immer in der
Vergangenheit – eben bei den Palästinensern liegt, zumal sie – wie die Vergangenheit leider
immer wieder gezeigt hat – die ewigen Neinsager sind.
Israel wandte sich nun, in der Sorge um eventuelle für Israel negative Beschlüsse in Paris,
an die USA, mit der Bitte, dort ihren Einfluss zugunsten Israels geltend zu machen. Es stellt
sich aber die Frage, ob die USA nach den vergangenen fehlgeschlagenen Versuchen, den
Friedensprozess wieder in Gang zu bringen, weiter bereit sind, den Standpunkt Israels, der
durch den Siedlungsbau immer unglaubwürdiger wird, zu verteidigen.
Israel und die Palästinenser wurden nicht zur Konferenz eingeladen, zweifellos ein Zeichen
dafür, dass man von ihrer Teilnahme nichts Positives erwartet hatte. Sollte das Treffen in
Paris vielleicht dazu dienen, dass die internationale Gemeinschaft zu einem gemeinsamen
Standpunkt und zu gemeinsamen Richtlinien gelangte, wie ein Frieden zwischen Israel und
den Palästinensern zustande kommen müsste? Wenn dem so ist, dann hat Israel tatsächlich
einigen Grund zur Sorge.
In der Gewissheit, dass wir uns nicht zu sorgen brauchen, weil Gott selbst den besten Plan
bereit hat, grüsst Sie herzlich mit Shalom
Ihr
Nachrichten aus Israel | 7/2016
3
Titel
TITEL
Eine undenkbare
«Dreiecksbeziehung»,
und doch möglich?
4
Nachrichten aus Israel | 7/2016
Die Washington Post
verkündete: Ägypten,
Israel und die Hamas
arbeiten im Gazastreifen
Hand in Hand gegen die
Ableger des Islamischen
Staates auf der SinaiHalbinsel.
e
h
c
i
l
z
r
e
H ung …
lad
EInfoinWerbung
René Malgo
DLM/GAM
spricht über das Thema:
Der unergründliche
Reichtum des
Christus
Fr.
Sa.
So.
So.
22.07.2016,
23.07.2016,
24.07.2016,
24.07.2016,
19.30 Uhr
19.30 Uhr
11.00 Uhr
14.30 Uhr
BERLIN
EC Gemeinschaftshaus Spandau,
Ruhlebener Strasse 9, DE 13597 Berlin
D
Die Terrorvereinigung Islamischer
Staat (IS) hat sich grosser Ziele verschrieben. Bezweifeln darf man aus
gutem Grund, dass eine Verbesserung
der Beziehungen zwischen Israel und
Ägypten zu diesen Zielen gehört, ganz zu
schweigen von einer Kooperation dieser
beiden Länder mit der Hamas. Doch der
militärische Erfolg dieser terroristischen
Vereinigung im Norden der Sinai-Halbinsel scheint genau das bewerkstelligt zu
haben.
Seit dem Absturz des russischen
Flugzeuges mit 224 Passagieren an
Bord auf der Sinai-Halbinsel haben die
in dieser Region mit dem IS affiliierten
Kämpfer immer waghalsigere Aktionen
unternommen. Ihre terroristischen Aktivitäten richteten sich vorwiegend gegen
Angehörige der ägyptischen Armee. Im
Rahmen einer Aktion, die am meisten
Aufsehen erregte, griffen sie die ägyptische Armee gleich an sechs verschiedenen Stellungen an, darunter auch ein
besonders schwerer Übergriff auf stationierte Truppen in der Stadt Al-Arisch.
Laut einem Beitrag der Washington
Post von Mai 2016 sollen wegen der Befürchtung, dass sie von IS-Kräften umzingelt sind, Ägypten und die Hamas ein
informelles Bündnis eingegangen sein,
um sich dieser Terrorvereinigung entgegenzustellen. Aus den Reihen der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF)
sowie von ägyptischen Aktivisten ebenso
wie Einwohnern des Sinai will man erfahren haben, dass die ägyptische Nachrichtendienstarbeit auf Schwierigkeiten
stiess und es nicht aus eigenen Kräften
schaffte, zu den Terrorzellen vorzudringen, um sie zu zerschlagen. «Die verfügen
über herausragende Strategen», erläuterte Mohammed Sabri, ein ägyptischer
Journalist, der bestens über die Vorgänge
auf der Sinai-Halbinsel und somit auch
über die Erfolge des IS informiert ist.
«Sie wissen sehr genau, was sie auf welche Art und Weise anzugehen haben.»
In der erwähnten US-Zeitung hiess
es darüber hinaus, dass angesichts der
Lage auf der Sinai-Halbinsel die militärische Kooperation zwischen Ägypten
und Israel sehr viel enger als früher ist.
Noch nie war diese Kooperation seit Bestehen des Friedensabkommens, das
beide Staaten 1979 schlossen, derart
intensiv. Israel steht den Ägyptern mit
nachrichtendienstlichen Informationen
zur Seite. Militärangehörige unterschiedlicher Dienstränge beider Seiten treffen
sich regelmässig. Ausserdem gestattete
Titel
Israel den Ägyptern, mehr Truppen auf
der Sinai-Halbinsel zusammenzuziehen;
dies in einem Umfang, der die Vereinbarungen des Friedensvertrages ausser
Kraft setzt.
Diese enge israelisch-ägyptische Kooperation soll in letzter Zeit Verstärkung
von der Hamas erhalten haben. Der Hamas, die im Gazastreifen herrscht, wurde
in der Vergangenheit wiederholt von den
Ägyptern vorgeworfen, dass sie gemeinsame Sache mit den IS-Terroristen macht
und ihnen zudem über die Schmuggeltunnel zwischen Ägypten und dem Gazastreifen Zuflucht in ihrem Hoheitsgebiet
gewährt haben soll. Da die Hamas an
einer Verbesserung ihrer Beziehungen zu
Ägypten interessiert ist, unter anderem
auch, damit die Grenze zum Land am Nil
offen bleibt, hat sie kundgetan, keinerlei
Sympathien für den IS zu hegen. Man
begründete das mit dem Verweis darauf,
dass die im Namen des IS auf der SinaiHalbinsel kämpfenden Organisationen
vor rund zwei Jahren Anhänger der Hamas als «kuffar» bezeichnet haben, also
als Gottesleugner. Zudem soll die Hamas praktische Massnahmen eingeleitet
und rund 300 Kämpfer an drei zentralen
Punkten der südlichen Grenze des Gazastreifens postiert haben. «Die nationalen
Sicherheitskräfte wurden erneut entlang
der Grenze zu Ägypten postiert. Dies
geschah im Rahmen eines Sicherheitsplans, der eine volle Kontrolle der Grenze sowie der Regionen zum Ziel hat und
somit auch zur Sicherheit unserer ägyptischen Brüder beitragen soll», sagte Ijad
al-Bosum – der Sprecher des von der Hamas kontrollierten Innenministeriums
des Gazastreifens – in einer beinahe feierlich anmutenden Erklärung gegenüber
der Presse. Auf dieser Pressekonferenz
wurden auch Fotos von bewaffneten Hamas-Kämpfern präsentiert, die zeigen,
wie sie die Grenze kontrollieren.
Israel erachtet zwar die Hamas als
selbsternannten Souverän des Gazastreifens und hält sie als solchen für
die dortigen Vorgänge verantwortlich,
doch sieht Israel die Organisation nicht
als für die Grenzkontrollen zuständige
Macht an. Daher zog es der Staat Israel
schlichtweg vor, sich zu diesem Thema
in Schweigen zu hüllen. Im Vergleich zu
dem grausamen Terror des IS nimmt sich
die Hamas regelrecht als handzahm aus
und scheint ein eher stabiler und ausserdem kalkulierbarer Faktor zu sein; dies
zumindest bis zur nächsten Runde einer
militärischen Eskalation.
Mori Lidar
Nachrichten aus Israel | 7/2016
5
Titel
Ägypten
Jordanien
Israel
Dreiecksbeziehung
Saudi-Arabien
mit Anhang?
D
Die Strasse von Tiran machte einmal
mehr Schlagzeilen. In Zusammenhang
damit stehen Ägypten und Saudi-Arabien, doch auch Israel kommt ins Spiel
und wie immer gibt es ebenfalls eine Hintertür, durch die die Hamas als Anhängsel hineinschlüpft. Bei der Strasse von
Tiran handelt es sich um eine Meerenge,
die den Golf von Aqaba mit dem Roten
Meer verbindet. Auf der einen Seite der
Meerenge liegt Ägypten, auf der anderen
Saudi-Arabien. Für Israel ist dies der Zugang zum Indischen Ozean, für Jordanien
ist es der einzige Zugang zum Weltmeer.
Die Region spielte bei der Suez-Krise
1956 wie auch beim Sechs-Tage-Krieg
von 1967 eine bedeutsame Rolle und war
der Casus Belli. Bis 1950 gehörten die Inseln Tiran und Sanafir in der Meerenge
von Tiran, die Bestandteil des Ras-Mohammed-Nationalparks sind, zu SaudiArabien, wurden nachfolgend jedoch an
Ägypten verpachtet. Israel besetzte die
Region nicht nur 1956, sondern ebenfalls
1967. Bis 1982 behielt Israel die Kontrolle, gab sie jedoch mit dem Rückzug aus
dem Sinai 1982 auf. Nachfolgend hielten
Ägypten und Saudi-Arabien die Souveränitätsfrage wohlweislich nebulös, doch
Ägypten verpflichtete sich im Zuge des
Friedensabkommens von 1979 ausdrücklich dazu, Israel eine freie Durchfahrt zu
garantieren. Im April 2015 trat Ägypten
die Kontrolle über die Inseln dieser Meerenge an Saudi-Arabien ab.
Ägyptens Präsident Abdel Fatah a-Sisi traf diese Vereinbarung und holte sich
deshalb im eigenen Land schwerste Vorwürfe ein. Die Ägypter wissen, dass ihr
Land dringend Finanzspritzen braucht –
inzwischen vermutlich sogar noch mehr,
6
Nachrichten aus Israel | 7/2016
weil der Absturz einer ägyptischen Maschine kurz vor Redaktionsschluss mithöchstwahrscheinlich
terroristischem
Hintergrund der ägyptischen Tourismusbranche einen weiteren schweren
Schlag versetzen wird. Trotzdem nahm
man a-Sisi den Deal gegen 16 Milliarden
US-Dollar, die aus Saudi-Arabien fliessen sollen, übel. Im Land kursierte das
Wort Hochverrat und obwohl a-Sisi Schadenskontrolle zu betreiben versuchte,
kehrten zeitweise die Demonstranten auf
die Strassen Ägyptens zurück. Die skandierten «Brot, Freiheit und die Inseln sind
ägyptisch». Erneut zeigte sich, dass a-Sisi
kein Mann ist, der mit Samthandschuhen
herrscht. Zudem schlug ihm mit seinem
Deal der schwelende Grenzkonflikt mit
dem Sudan erneut entgegen. Davon
lenkten jedoch andere Schlagzeilen ab.
Diesbezüglich geht es um den keineswegs neuen Plan, eine Brücke zu bauen,
die das saudi-arabische Tabuk über ein
Passieren der unbewohnten Insel Tiran
mit dem ägyptischen Ferienort Scharm
el-Scheich verbinden soll. Dieser durchaus umstrittene, rund vier Milliarden
US-Dollar teure Brückenschlag zwischen
Asien und Afrika mit einer Gesamtlänge
von 50 Kilometern wurde von Saudi-Arabien nach dem Deal erneut in Aussicht
gestellt. Ein attraktives Projekt für das
wirtschaftlich schwächelnde Ägypten,
bei dem möglicherweise ein Handelsvolumen von 200 Milliarden US-Dollar jährlich entspringt.
Schnell meldeten sich israelische
Experten mit juristischen Bedenken
bezüglich dieser Vereinbarung zu Wort.
2006 hatte Israel – aber ebenso Ägypten
und Jordanien – den Bau einer solchen
Verkehrsverbindung zurückgewiesen.
Israel hatte sicherheitspolitische, touristische und wirtschaftliche Bedenken
geäussert. Aus israelischer Sicht ist die
Regelung um die Strasse von Tiran ein
fester Bestandteil des Friedensabkommens mit Ägypten. Die Übergabe bedeutet, dass die ägyptische Durchfahrtszusage gegenstandslos wurde. Und doch
schwieg Israel zunächst zu der Angelegenheit. Dann begrüsste der zu der Zeit
noch als Israels Verteidigungsminister
amtierende Mosche Ja´alon den Deal
wie auch den Brückenbau und die israelische Regierung liess das eigene Justizministerium wissen, dass man von
Saudi-Arabien die Zusage zur freien
Durchfahrt erhalten habe. Das macht
deutlich, dass hier viel in Bewegung ist:
Israel nähert sich immer mehr an Ägypten an, das sich seinerseits mit SaudiArabien gut zu stellen versucht. Der IS
und auch der Iran mit seinen regionalen
Aspirationen scheinen diese beiden sunnitisch-muslimischen Länder weiter zusammenrücken zu lassen. Israel scheint
mit an Bord zu sein, vermutlich ebenfalls
mit geheim gehaltenen direkten Kontakten zu Saudi-Arabien. Zudem scheinen
diese Partner der Hamas eine Chance zu
geben. Ägypten ist zwecks Kampf gegen
den IS auf dem Sinai gewillt, der Hamas
trotz Ablehnung der Nähe zur Muslimbruderschaft eine Chance auf Normalisierung der Beziehungen zu geben, sodass eine Dreiecksbeziehung auch noch
einen vierten Spieler an Bord zu holen
scheint; zumindest so lange, bis die Hamas aus eigenen Interessen die Waffen
wieder sprechen lassen wird.
Antje Naujoks
Sensationspaket!
4 Bücher für zusammen nur
CHF 7.00, EUR 5.00
fon
Bestelltele952 14 14
Schweiz: 044 745 8001
07
Deutschland : mnr.ch
g@
rla
E-Mail: ve
Bestell-Nr. 140019
(Angebot gültig bis 31.07.2016)
Norbert Lieth
Der grosse Irrtum des
Antisemitismus
Norbert Lieth
Wir sehen, dass die Feindschaft gegen Israel zunimmt. Die ganze Welt
scheint auf die antisemitischen Diffamierungen zu hören. Sie wird eingelullt und kann nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden. Dabei gerät Israel immer
mehr in Bedrängnis. Erfahren Sie
anhand der Geschichte von Königin
Esther, wie der allmächtige Gott
trotzdem die Kontrolle behält - damals und heute!
Die Wiederkunft Christi – das Thema
der Bibel. Kaum ein anderes Ereignis nimmt in der Schrift derart viel
Raum ein. Und diese Hoffnung ist
für wiedergeborene Christen lebendiger und aktueller denn je! Lesen
Sie in diesem Buch alles, was Sie
über die Entrückung wissen müssen! Freuen Sie sich mit auf den
Tag, da der Herr Seine Gemeinde zu
sich holen wird. Eine Lektüre, die
freudig stimmt!
Broschüre, 24 Seiten
Taschenbuch, 192 Seiten
Die Entrückung
David Jeremiah
Otto Weller
Antworten auf häufig
gestellte
Prophetiefragen
Wird die Gemeinde
Jesu Christi in
die apokalyptischen
Gerichte geraten?
Es gibt über 1.000 Prophezeiungen
in der Bibel. Es ist also nur natürlich,
wenn wir uns fragen, ob sich überhaupt irgendwelche Prophezeiungen
erfüllt haben. Erklären sie etwa wirklich die Zukunft? Dr. Jeremiah gibt
einfache und klare Antworten auf die
am meisten gestellten Fragen zur
biblischen Prophetie und erklärt prophetische Zusammenhänge so, dass
sie jeder verstehen kann.
Taschenbuch, 128 Seiten
Anhand der apostolischen Briefe
zeigt Otto Weller auf, dass die Gemeinde Jesu die Trübsalszeit nicht zu
befürchten hat. Er legt verständlich
dar, was nun eigentlich der Gemeinde und was Israel gilt und welch unvergleichliches Hoffnungsgut die Gemeinde hat. Entdecken Sie die wunderbaren Verheissungen für Kinder
Gottes!
Taschenbuch, 182 Seiten
Nachrichten aus Israel | 7/2016
7
Titel
E
Der gar nicht so kleine Prinz
Es hat durchaus etwas länger gedau- bin Salman die konservative Haltung Autos zu sitzen. «Wenn es zu Zeiten der
ert, doch schliesslich ist die Atmosphäre seines Vaters übernimmt und die Poli- Entstehung des Islam Frauen gestattet
des Wandels, die der Arabische Frühling tik dementsprechend prägen wird. Doch war, auf Kamelen zu reiten», so sagte
verbreitete, auch in Saudi-Arabien ange- ausnahmslos alle haben sich in diesem er stichelnd, «dann gibt es auch keinen
kommen. Diese mächtige Erdölmonar- Punkt getäuscht.
Grund, warum sie nicht das Steuer eines
chie, die es bisher geschafft hatte, die
Nach Amtsantritt dieser einfluss- Autos ergreifen sollten.»
Veränderungen in der Region von sich reichen Posten verwendete Mohammed
Seine reformerischen Energien richfernzuhalten, trat im vergangenen Jahr in bin Salman zunächst viel Energie darauf, tete Mohammed bin Salman ebenfalls
ein neues Zeitalter ein. Das hängt mit dem grundlegende Reformen umzusetzen. In auf die politische Arena. Unter seiner
meteoritenhaften Aufstieg eines Mannes der Welt erregte er dann vor allem mit ei- Federführung unternahm Saudi-Arabien
am politischen Himmel dieses konserva- ner Botschaft Aufsehen. Angesichts des grosse Anstrengungen, eine gemässigte
tiv-muslimischen Königreiches zusam- sinkenden Ölpreises verkündete er: «Es pan-arabische Koalition zu formen, die
men: Mohammed bin Salman al-Saud. ist an der Zeit, dass Saudi-Arabien nicht sich dem bedenklichen Aufstieg des Iran
Nachdem sein Vater im vergangenen länger vom Erdöl abhängig ist.» Infolge- als neue regionale Grossmacht entgegenJanuar den Thron bestieg, wurde der dessen nahm er Investitionen in verschie- stellt. Seine Unzufriedenheit mit der USheute 31-Jährige zu einem der mäch- denen Bereichen – in der Sicherheitsin- Politik in der Region münzte dieser Mann
tigsten Männer des Königreiches. In sei- dustrie, in der Tourismusbranche und in seiner Position als Verteidigungsminisner ersten Amtshandlung ernannte ihn allgemein im Handelssektor – vor. Nur ter in eine Kriegserklärung gegen die
sein 80-Jähriger Vater, der unter Demenz wenig später liess der junge Mann eine Huthi-Rebellen um, die, unterstützt vom
leiden soll, zum Verteidigungsminister weitere Bombe platzen: Die staatliche Iran, um die Macht im Jemen ringen.
sowie zum Chef des Hofes. Der Posten Erdölfirma Saudi Aramco werde zukünfAus israelischer Sicht handelt es sich
des Verteidigungsministers gilt in Saudi- tig an der Börse gehandelt und das König- beim Vize-Prinzen weiterhin um ein nicht
Arabien als wichtigstes Amt zur Absiche- reich wird fünf Prozent seiner Anteile zum entschlüsseltes Rätsel. Berichte auslänrung der Macht des Königshauses, wäh- Verkauf anbieten. Er sagte dazu: «Wenn discher Medien deuten darauf hin, dass
rend der Chef des Hofes derjenige ist, man mit einer staatlichen Firma an die sich Mohammed bin Salman mit israeder den Zugang zum König kontrolliert. Börse geht, so schafft man Transparenz lischen Delegierten getroffen haben soll.
Inzwischen amtiert der Vize-Kronprinz und entledigt sich jeglicher Korruption.» Selbstverständlich schwebt darüber ein
ebenfalls als zweiter stellverDie auf diese Weise erwirtschaftete Mantel der Verschwiegenheit, doch zutretender
Premierminister Summe investiert der Vize-Prinz in ei- gleich kursieren Meldungen, dass man
und ist Vorsitzender des Ho- nen königlichen Public Investment Fund israelische Produkte bereits in den Einhen
Ausschusses
kaufszentren von Riad finfür Wirtschaftsankann. Dennoch beharrt
«Wenn es zu Zeiten der Entstehung des Islam den
gelegenheiten. ObMohammed bin Salman
schon Mohammed
Frauen gestattet war, auf Kamelen zu reiten, gleich seinem Vorgänger dabin Salman ledigrauf, keine Verhandlungen
dann gibt es auch keinen Grund, warum sie nicht mit Israel aufzunehmen,
lich nach seinem
Cousin als Vizeweder um Friedensverhanddas Steuer eines Autos ergreifen sollten.»
Kronprinz amtiert,
lungen anzutreiben noch
gilt er auf Grund
eine Normalisierung anzudieser Positionen nicht (PIF), dessen Startkapital auf nicht we- streben. Auch er stellte diesbezüglich
nur als mächtigster Mann niger als zwei Trilliarden US-Dollar ge- als Vorbedingung eine Lösung des palädes Königreiches, son- schätzt wird. Mittels dieses Fonds sollen stinensischen Problems in den Raum.
dern im Grunde genom- weltweit Investitionen getätigt werden,
Wenn Israel es versteht, in diesem
men auch als eigentlich wozu anscheinend auch der Bau einer Pokerspiel seine eigenen Karten richtig
agierender König.
Brücke zwischen Saudi-Arabien und auszuspielen, könnte das Land irgendViele
Geheim- Ägypten gehören wird. Doch offensicht- wann in Vize-Prinz Mohammed bin Saldienste der Welt, lich begnügt sich dieser junge Mann nicht man einen Verbündeten finden, der nicht
darunter auch der mit einem Wandel im wirtschaftlichen nur mächtig, sondern auch ressourcenG e h e i m d i e n s t Bereich, denn er hat auch das religiöse reich zu sein scheint. Der Kampf gegen
Saudi-Arabiens, Establishment seines Landes im Visier. den Iran und dessen Handlanger Hisbolwaren davon aus- Er äusserte sich in aller Öffentlichkeit lah nimmt einen wichtigen Platz auf der
gegangen, dass mit der Überlegung, ob es nicht längst an Agenda dieses gemässigten Mannes ein,
Vize-Kronprinz der Zeit sei, auch Frauen zu gestatten, was ein Aspekt sein könnte, der für IsraM o h a m m e d eigenständig hinter dem Steuer eines el Gutes verheisst.
Mori Lidar
8
Nachrichten aus Israel | 7/2016
Politik
Gedenken an Opfer von Holocaust,
Krieg und Terror
Wachsende Bevölkerung
des jüdischen Staates
Im Spätfrühjahr blickt Israel zudem auf zwei weitere bedeutsame Statistiken. Gegenwärtig leben in Israel noch knapp 190.000 HolocaustÜberlebende, von denen zwei Drittel Frauen sind. Jedes Jahr sterben
rund 13.000 Überlebende, deren Durchschnittsalter bei 80 Jahren
liegt. Bedeutsam ist ebenfalls: 43% der Überlebenden befürchten eine
Wiederholung des Holocaust. Kurz nach dem Holocaust-Gedenktag
erinnerte man in Israel ausserdem an die seit 1860 (seit der ersten
Einwanderungswelle) gefallenen Soldaten und die Terroropfer, deren
Zahl sich auf insgesamt 23.447 Personen beläuft. Im vergangenen Jahr
kamen 68 Soldaten sowie 31 Zivilisten hinzu.
AN∎
2016
1948
6%
Wie Viele Juden der globalen jüdischen
Bevölkerung sind in Israel ansässig?
Israel und die NATO
Während Israel auf der internationalen Bühne isoliert scheint, kann
das Land eine Aufwertung seines Status bei der NATO verbuchen,
denn das nordatlantische Verteidigungsbündnis gestattete Israel,
ein permanentes Büro im NATO-Hauptsitz in Brüssel einzurichten. Damit ist eine Entscheidung revidiert, die die Türkei vor fünf
Jahren blockierte und die nunmehr den israelischen Botschafter
in Belgien zum Missionschef des israelischen NATO-Büros macht.
Der NATO gehören 28 Mitglieder an, die mit weiteren Dutzenden
Partnerstaaten Abkommen geschlossen haben, in deren Zuge man
einander nach Angriffen Hilfestellungen zusagt. Für Israel bedeutet die Einrichtung eines Büros im NATO-Hauptsitz eine nachhaltige Aufwertung seines Ansehens sowie eine Anerkennung seiner
Erfolge im Kampf gegen den internationalen Terror und seiner
technologischen Sicherheitserrungenschaften.
AN∎
43%
Zum israelischen Unabhängigkeitstag
wurden neueste Bevölkerungsstatistiken
herausgegeben. Der Staat Israel zählt
8,533 Millionen Einwohner. Bei der Staatsgründung vor 68 Jahren waren es 806.000
Personen, sodass sich die Einwohnerzahl
seither mehr als verzehnfacht hat. 74,8%
der Bürger sind Juden, 20,8% Araber und
nicht-arabische Christen, Angehörige anderer Konfessionen oder Personen, die
sich zu keiner Glaubensrichtung bekennen,
machen 4,4% aus. Seit dem Unabhängigkeitstag 2014 wuchs Israels Bevölkerung
um 2,2%. Registriert wurden 195.000 Geburten, 47.000 Sterbefälle und 36.000 Neueinwanderer. Drei Viertel der Juden wurden in Israel geboren, rund die Hälfte lebt
schon in der zweiten Generation im Land.
1948 waren lediglich 6% der weltweiten
jüdischen Bevölkerung in Israel ansässig,
heute leben 43% der globalen jüdischen
Gemeinschaft im Staat Israel.
AN∎
Mehr und mehr Prozesse gegen Terroristen
Der Prozess gegen drei jüdische Israelis wegen der Ermordung eines palästinensischen Jugendlichen im Sommer 2014 ist mit der Verurteilung des Hauptangeklagten zu einer lebenslänglichen Haft plus 20 Jahren abgeschlossen. Die beiden anderen Angeklagten wurden
schon zuvor zu Haftstrafen verurteilt. Zudem begann der Prozess gegen einen palästinensischen Minderjährigen, der im Oktober 2015 zusammen mit seinem Cousin jüdische Israelis angegriffen hatte. Um diesen damals 13-Jährigen hatte es viele Schlagzeilen gegeben,
da PA-Präsident Mahmoud Abbas ihn als von Israel «kaltblütig hingerichteten Märtyrer»
bezeichnet hatte. Der vermeintliche «Märtyrer» wurde bei der Attacke verletzt, während
sein Cousin die Abwehr des Angriffes durch die betroffenen Zivilisten nicht überlebte. Israel
legte der Weltpresse damals Fotos von dem Jungen aus dem Jerusalemer Krankenhaus vor.
Jetzt begann der Prozess gegen ihn wegen zweifach versuchten Mordes. Das sind lediglich
zwei von vielen Fällen, die die israelische Justiz gegenwärtig beschäftigen.
AN∎
Nachrichten aus Israel | 7/2016
9
Politik
MAHMOUD ABBAS
Palästinensische Autonomiebehörde vor Machtwechsel
Der Machtwechsel wird kommen. Das steht ausser Frage. Fraglich ist
nur, ob zukünftig an der Spitze der Palästinensischen Autonomiebehörde tatsächlich ein Mann stehen wird, der ein Mörder israelischer Bürger
ist. Fraglich ist dann ebenfalls, wie die Chancen um Verhandlungen stehen.
D
Die Atmosphäre rund um die Palästinensische Autonomiebehörde (PA)
kündigt einen Wandel an. PA-Präsident
Mahmoud Abbas sendet vermehrt Zeichen aus, dass er müde geworden ist
und endlich von der politischen Bühne
abzutreten wünscht. Fest steht, dass
sich in der politischen Führung der PA,
die in Ramallah ansässig ist, ein Generationswechsel vollziehen wird. Die involvierten Seiten sind auf ein Machtringen
vorbereitet, und der mit der personellen
Entscheidung anstehende Wandel wird
in den kommenden Jahren den zukünftigen Weg der PA und damit auch massgeblich den Charakter des Konfliktes
mit Israel vorgeben. Zu jenen Männern,
die als Abbas Nachfolger im Gespräch
sind, gehört Mohammed Dahlan, der
früher einmal als Repräsentant der
Fatah im Gazastreifen amtierte. Er hat
sich bereits Rückendeckung aus Ägypten geholt und sich ebenfalls der Unterstützung der Arabischen Emirate ver-
sichert. Ein weiterer Kandidat ist Saeb
Erekat, der als Sekretär des Exekutivkomitees der PLO amtiert. Wegen dieses Amtes ist er offiziell Nummer Zwei
der PA und gilt somit auch als einer der
möglichen Abbas-Nachfolger. Der jedoch wohl populärste Kandidat für dieses Amt ist Marwan Barghuthi, der sich
einer grossen öffentlichen Unterstützung sicher sein kann und Anführer der
Tansim ist, des militärischen Armes der
Fatah-Bewegung. Seit 14 Jahren lautet
seine Postanschrift: Sharon Gefängnis,
Israel. Er hat fünf lebenslängliche Haftstrafen zu verbüssen.
Die Tatsache, dass er in einem Gefängnis sitzt, hält Barghuthi nicht von
seinen Aspirationen ab, im Gegenteil.
Einige behaupten, dass ihm dieser Umstand bei der Umsetzung seiner Pläne
sogar zugutekommt, denn das steigert
seine Popularität beim Volk. Fänden
heute Wahlen zur Führungsspitze der
PA statt, würde Barghuthi ohne Zweifel
das Rennen machen. Er kann sogar auf
die Unterstützung der ausländischen
Hamas-Führung zählen, denn mit den in
dieser Organisation wortführenden Personen ist er bezüglich des Kampfes gegen die israelische Besatzung zu einer
Übereinkunft gekommen. Folgende Zielsetzungen wurden deklariert: Israels
Rückzug auf die Grenzen bis zum Ausbruch des Sechs-Tages-Krieges 1967,
Aufhebung der Osloer Verträge und
eine Rücknahme der palästinensischen
Zusage, die Existenz des Staates Israel
anzuerkennen. Man hat sich auf einen
gewaltfreien Widerstandskampf, wie
beispielsweise Sitzstreiks, geeinigt, bei
denen weder Waffen noch Terror oder
Gewalt zum Einsatz kommen sollen.
Dieser Schlachtplan soll Barghuthi
nach aussen als einen palästinensischen Nelson Mandela auftreten lassen. Und tatsächlich haben sich seine
Anhänger bereits dafür stark gemacht,
dass er für den Friedensnobelpreis vor-
Schlagzeilen rund um den Gazastreifen
Im Spätfrühjahr wurde Israel wiederholt aus Gaza mit Mörsern beschossen. Verantwortlich dafür sind verschiedene
Terrorsplittergruppen. Auch wenn die Hamas nicht an einer Eskalation interessiert scheint und zudem versucht, die
anderen Terrorgruppen in Schach zu halten, rief sie Israel in Erinnerung, die Leichen von zwei Soldaten zu besitzen sowie zwei israelische Zivilisten in Geiselhaft zu haben. Darüber hinaus machte die Hamas wegen ihrer Terrortunnel Schlagzeilen. Dank einer neuartigen Technologie, die weltweit Aufsehen erregte, entdeckte Israel zwei Tunnel, die bis auf israelisches Hoheitsgebiet führen. Bekannt wurde zudem, dass die Hamas sogar Fiberglas einsetzt,
um die Tunnel zu verstärken. In letzter Zeit kollabierten viele Tunnel, was Dutzende Todesopfer forderte. Zugleich
konnte Israel den Schmuggel von Chemikalien vermelden, die zur Produktion von Raketen mit mittlerer Reichweite
benötigt werden. Das Ammoniumchlorid war unter einer Schiffsladung Salz versteckt. Zugleich prangert die Hamas immer wieder die Blockade des Gazastreifens durch Israel an, verliert aber kein Wort darüber, dass der einzige
Übergang zu Ägypten (Rafiah) in den ersten vier Monaten des Jahres 2016 lediglich drei Tage offen war und im Mai
nach 85 Tagen durchgängiger Schliessung für genau 48 Stunden öffnete. Güter, wie sie Israel in den Gazastreifen liefert, passieren hier nicht. Nur wenige hundert Palästinenser konnten nach Ägypten ausreisen.
AN∎
10
Nachrichten aus Israel | 7/2016
Politik
geschlagen wird.
Barghuthi ist allerdings weit weg
von Mandela, denn
während der Zweiten
Intifada stand er als
Initiator hinter einer
ganzen Reihe von grausamen Terrorakten, darunter auch Anschläge von
Selbstmordattentätern. Die
Anschläge, die er initiierte,
kosteten unzähligen Israelis
das Leben. Auch heute noch vertritt er eine sehr viel radikalere
Haltung als Mahmoud Abbas. Er
hat unumwunden deutlich gemacht:
Für den Fall, dass ein gewaltfreier Widerstand
scheitern sollte, gibt es nur noch die Rückkehr
zu einer Intifada. Das scheint zugleich der
springende Punkt zu sein, warum er von der
Hamas und dem Islamischem Jihad überhaupt
unterstützt wird.
Man muss wohl nicht explizit ausführen,
dass aus israelischer Sicht Barghuthi der wohl
problematischste aller möglichen Kandidaten
ist. Sollte er tatsächlich nominiert und zudem
auch noch in das Amt gewählt werden, so wird
internationaler Druck auf Israel entstehen, ihn
auf freien Fuss zu setzen. Sollte ein solches
Szenario eintreten, so haben Experten geunkt,
würde sich die israelische Regierung noch nach
der PA-Führungsspitze unter Abbas zurücksehnen, der mitsamt Gefolgsleuten zwar kein Unschuldslamm ist, aber dennoch öffentlich Terror
und Gewalt abgesagt hat und eine umfassende
sicherheitspolitische Kooperation mit Israel unterhält.
Abbas, der selbst ein mit allen Wassern
gewaschener alter Fuchs der politischen Bühne ist, weiss nur zu gut, dass Barghuthi der
Nachfolger in seinem Amt wäre, der den von
ihm eingeschlagenen Weg ins Nichts befördern würde. Daher hat Abbas kürzlich und
wohlweislich einige Zeit vor seinem möglichen
Rücktritt ein Verfassungsgericht nach seinem
Gusto einberufen. Im Zuge der Urteile dieses
Verfassungsgerichts möchte er den Weg für
die Wahl eines anderen Kandidaten als Nachfolger in seinem Amt bereiten, entweder Erekat
oder aber beispielsweise Majed Faraj, der als
Leiter des palästinensischen Sicherheitsdienstes amtiert. Wird er mit diesem Schachzug,
der allgemein als Umschiffen des Wunsches
seines Volkes verstanden wurde, tatsächlich
durchkommen? Das ist nur schwer zu glauben. Einstweilen gaben sowohl Erekat als auch
Dahlan, die beide die Ohren gespitzt halten, um
zu hören, was ihr Volk fordert, bekannt, dass
sie Barghuthi unterstützen werden, falls er
ZL∎
denn gewählt werden sollte.
Prophetie-Wochenende
in Zavelstein
FREITAG, 01.07. BIS SONNTAG, 03.07.2016
MIT
René Malgo UND Reinhold Federolf
THEMA
Die Geheimnisse
Gottes
PROGRAMM
> Fr. 01.07. 20.00 Uhr
> Sa. 02.07. 17.00 Uhr
> Sa. 02.07. 09.00 Uhr
> Sa. 02.07. 20.00 Uhr
> Sa. 02.07. 10.30 Uhr
> So. 03.07. 09.00 Uhr
> Sa. 02.07. 15.30 Uhr
> So. 03.07. 10.30 Uhr
Reinhold Federolf
René Malgo
Reinhold Federolf
René Malgo
Reinhold Federolf
René Malgo
Reinhold Federolf
René Malgo
ORT
> Bibel- und Erholungsheim
Haus Felsengrund
Weltenschwanner Str. 25
DE 75385 Bad TeinachZavelstein
Anmeldungen direkt im
Bibel- und Erholungsheim
Tel.: +49 (0)7053 92660 oder
[email protected]
Auch Tagesgäste sind herzlich
willkommen!
Nachrichten aus Israel | 7/2016
11
Politik
AUSSENPOLITIK
Zwischen Kurden und Gazastreifen
Israel steht vor schwerwiegenden Dilemmata. Das Land muss Entscheidungen fällen, die mit den Verhandlungen
mit den Türken zur Wiederaufnahme der Beziehungen in Verbindung stehen. Dabei kommen Kurden und auch der
Gazastreifen mit ins Spiel.
W
Was tut sich bezüglich der Verhandlungen, um die Beilegung der
israelisch-türkischen
Spannungen?
Stehen die Gespräche tatsächlich kurz
vor einer erfolgreichen Wende, wie das
türkische Aussenministerium vor rund
einem halben Jahr verkündete? Oder
steckt die Angelegenheit vielmehr fest,
so wie erst vor wenigen Wochen hochrangige israelische Regierungsbeamte
andeuteten? Es könnte sein, dass es
zum Zeitpunkt, da Sie diese Zeilen lesen, bereits positive Antworten gibt.
Man kann es nicht wissen, denn möglich ist auch, dass die Verhandlungen
im letzten Moment mit grossem Knall
platzen. Das liegt daran, dass diese
Angelegenheit viele verschiedene Themenbereiche beeinflussen, die auf den
ersten Blick so rein gar nicht mit dem
Zerwürfnis zwischen Israel und der
Türkei rund um die Mavi MarmaraAffäre der Gaza-Flottille von Mai 2010
in Zusammenhang zu stehen scheinen.
Auf dem Verhandlungstisch tummeln sich für alle Augen sichtbar
drei zentrale Themenkreise: die Forderung der Türken, dass Israel seine
Blockade des Gazastreifens aufhebt
und Entschädigungszahlungen an die
Familien der Opfer der Mavi MarmaraEnterung leistet sowie die israelische
Forderung, dass die Türkei die Repräsentanten palästinensischer Terrororganisationen, darunter in erster Linie
Vertreter der Hamas, ihres Landes
verweist, von wo aus diese Organisationen ihre terroristischen Aktivitäten
gegen Israel koordinieren.
Nur um es deutlich zu sagen: Beide
Länder sind nachhaltig an einer Lösung interessiert. Die Türkei möchte
ihre politische Isolation durchbrechen,
in die sie auf Grund einer nicht als
weise zu bezeichnenden Aussenpolitik Erdoğans geraten ist. Unter seiner
Federführung blickt die Türkei auf
eine ganze Reihe von Konflikten, unter anderem mit beiden Supermächten
– mit den USA wegen der türkischen
Behandlung der Kurden und mit Russland wegen des Abschusses eines
russischen Kampfjets im vergangenen
November –, mit Syrien wegen des
Assad-Regimes, mit dem Iran wegen
der iranischen Rückendeckung des
syrischen Diktators, mit Ägypten, weil
Die Türkei möchte ihre politische
Isolation durchbrechen, in die sie
auf Grund einer nicht als weise
zu bezeichnenden Aussenpolitik
Erdogans geraten ist.
12
Nachrichten aus Israel | 7/2016
Politik
Erdoğan die Muslimbruderschaft
und zudem die Hamas als deren Ableger im Gazastreifen unterstützt,
mit Griechenland vor dem Hintergrund des seit langer Zeit im Raum
stehenden Konfliktes infolge der
Teilung Zyperns und mit der Palästinensischen Autonomiebehörde
wegen Erdoğans Rückendeckung
der Hamas. Das, so sei angemerkt,
ist lediglich eine unvollständige
Auflistung. Aus Sicht der Türkei
würde ein Durchbruch bei den Verhandlungen um eine Normalisierung mit Israel auch einen Durchbruch bezüglich des Gazastreifens
bringen und eine Aufwertung des
Images der Türkei in der Region
ebenso wie im Kreise von Muslimen
bedeuten. Eine Wiederaufnahme
der Beziehungen mit Israel würde
es der Türkei zudem ermöglichen,
von Israel Gaslieferungen zu beziehen, was das Land am Bosporus
sehr viel unabhängiger von Russland und vom Iran machen würde.
Die Möglichkeit, dass die Türkei
einer der grossen Abnehmer israelischer Gaslieferungen wird, ist
auch Musik in den Ohren der israelischen Entscheidungsträger und
ein wichtiger wirtschaftspolitischer
Ansporn, einem Abkommen nachzustreben. Zugleich hat Israel ein
grosses Interesse daran, dass die
Türkei ihre Unterstützung für Terrororganisationen wie die Hamas
aufgibt, die Türkei aber dennoch im
Gazastreifen involviert sein wird,
nämlich als einer der wesentlichen
Förderer eines Wiederaufbaus. Das
würde die vor diesem Hintergrund
tickende Zeitbombe stoppen. Auf
ein weiteres israelisches Bedürfnis ist die Türkei bereits positiv
eingegangen: Das Land hat seinen
Widerstand gegenüber der NATO
aufgegeben, sodass Israel gestattet
wurde, ein permanentes Büro im
Brüsseler NATO-Hauptsitz einzurichten.
Wenn so viele Vorteile für beide Seiten offensichtlich sind, hätte
man eigentlich schon vor längerer
Zeit und ohne Hindernisse zu einer
Einigung kommen können. Doch
es kommen eben auch andere Angelegenheiten zum Tragen, die
durchaus kompliziert sind und mit
widersprüchlichen Interessen in
Zusammenhang stehen; dies vor
allem aus israelischer Sicht. Die
ägyptische Regierung wirft der
Türkei vor, die Muslimbruderschaft
zu unterstützen und sogar den Terror jener Gruppierungen zu fördern,
die auf der Sinai-Halbinsel aktiv
und mit dem selbsternannten Islamischen Staat affiliiert sind. Daher
wollen die Ägypter die Türkei nicht
im Gazastreifen involviert wissen.
Israel, das immer bessere und engere Kontakte zu seinem strategischen Bündnispartner Ägypten
unterhält, möchte Kairo in keiner
Weise echauffieren.
Vor einem ähnlichen Dilemma
steht Israel in Zusammenhang mit
den Kurden. Die Kurden in NordSyrien haben gewisse Regionen zu
autonomen Kurden-Gebieten erklärt. Sie streben ein Bündnis mit
Kurden im Irak an, um einen neuen
Staat mit rund 40 Millionen Einwohnern zu gründen. Israel verbindet mit der kurdischen Minderheit
ein geschichtsträchtiges Bündnis.
Laut ausländischer Quellen bringt
der Kontakt zu kurdischen Rebellen
in Nord-Syrien für Israel strategische Vorteile gegenüber dem Assad-Regime und den in der Region
wirkenden Kräften mit iranischer
Rückendeckung, darunter die Hisbollah. Vor diesem Hintergrund
sollte eine israelische Befürwortung einer kurdischen Autonomie
eigentlich selbstverständlich sein,
doch für die Türkei sind alle Themen rund um Kurden nichts anderes
als ein rotes Tuch. Daher haben die
Türken laut und deutlich verkündet, gegen alle, die sich durch eine
kurdische Unterstützung gegen
die Türkei stellen, sogar mit militärischen Mitteln vorzugehen. Für
Erdoğan ist jeder, der sich an die
Seite der Kurden stellt, ein Feind
der Türkei. Mit anderen Worten:
Sollte Israel sich der Türkei annähern, so hat das Land zwangsläufig
Abstand zu den Kurden zu nehmen
– oder eben umgekehrt.
Daher steht Israel vor Dilemmata
und sitzt, einerlei, was es machen
wird, auf jeden Fall in der ein oder
anderen Art und Weise zwischen den
Stühlen, sodass eine Aussöhnung
zwischen Ankara und Jerusalem in
ZL∎
der Warteschleife steckt.
JETZT AUCH ONLINE
beth-shalom.reisen
SOMMERREISE
14. – 21. AUGUST 2016
mit FREDI WINKLER
HERBSTREISE
HT !
C2016
U
B
E
10. – 20. U
OKTOBER
G
A S
mit SAMUEL RINDLISBACHER
ARABISCHARAMÄISCHE REISE
13. – 21. NOVEMBER 2016
mit ELIA MORISE
Schweiz: Beth-Shalom-Reisen
Ringwiesenstr. 12a, CH 8600 Dübendorf
Tel. 044 952 14 18, Fax 044 952 14 19
Deutschland: Beth-Shalom-Reisen
Kaltenbrunnenstr. 7, DE 79807 Lottstetten
Tel. 07745 8001, Fax 07745 201
E-Mail: [email protected]
www.mnr.ch
www.beth-shalom.co.il
Nachrichten aus Israel | 7/2016
13
Politik
GROSSBRITANNIEN
Labour-Politiker zwischen
Anti-Zionismus und Antisemitismus
I
Israel erhitzt die Gemüter. Das ist
keineswegs neu. Dennoch gibt es eine
feine Linie zwischen einer sachlich-legitimen Kritik an der Politik des jüdischen
Staates und einer Kritik, die auf Vorurteile
zurückgeht und Antisemitismus reflektiert. Manchmal muss man genau hinsehen, um das zu erkennen. In anderen Fällen springen einem die antisemitischen
Motive der Argumente sofort ins Auge.
Auf einer Veranstaltung der Studentenvereinigung der Universität London
sagte kürzlich der britisch-pakistanische
Journalist und Filmemacher Tariq Ali,
dass von der Annihilierung Israels alle
profitieren würden, denn Antisemitismus
sei eine Erscheinung, die der jüdische
Staat kreiert habe, sodass mit seiner Tilgung von der Landkarte auch der Antisemitismus verschwinden würde. Andere
Redner dieser Veranstaltung, bei der es
um die Antisemitismus-Vorwürfe gegen
britische Labour-Politiker ging, gaben
zum Besten, dass Juden nicht gestattet
sein sollte, an der Antisemitismus-Definition mitzuwirken, schliesslich seien
sie voreingenommen. Zudem wurden auf
dieser wie auch anderen Veranstaltungen
und vor allem in den sozialen Medien
groteske Konspirationstheorien laut: Israel würde hinter der Terrorvereinigung
IS stecken, um Nationen angreifen zu
können, die «die palästinensische Sache
unterstützen», Labour-Mitgliedern würde
nur deshalb ein Antisemitismus nachgesagt, um Jeremy Corbyn zu diskreditieren
oder um im Interesse von politischen
Kontrahenten, die Labour-Reihen «zu
säubern».
Tatsächlich kam die britische LabourPartei seit den Parlamentswahlen im
Mai 2015 sowie nach der Wahl des Vorsitzenden Corbyn im September 2015
nicht mehr zur Ruhe. Wir berichteten in
14
Nachrichten aus Israel | 7/2016
Fachkreise beschäftigt immer wieder, dass Kritik an Israel auch einem
tiefverwurzelten Antisemitismus entspringen kann. In letzter Zeit wird vor
diesem Hintergrund die britische Labour-Partei von einer Skandalreihe
erschüttert.
unserer Januar-Ausgabe über die «AntiIsrael Schlagzeilen», die Corbyn schon
seit Jahren macht. Er selbst tat sich
öffentlich hervor, freundschaftliche Beziehungen zur Hamas und Hisbollah zu
pflegen, nimmt in Zusammenhang mit
diesen Organisationen das Wort Terrorvereinigungen nicht in den Mund, vermeidet es, sich auf den jüdischen Staat
mit der Bezeichnung Israel zu beziehen
und lud in der Vergangenheit seine Hamas- und Hisbollah-Freunde ins britische
Parlament ein.
Die erwähnte Veranstaltung an der
Universität von London ist keineswegs
die berühmte Ausnahme von der Regel.
Solche Veranstaltungen sind in Grossbritannien inzwischen an der Tagesordnung. Wer glaubt, dass sich Schadensbegrenzung betreiben lässt, weil sich
beispielsweise ein Muslim äusserte und
meinte, darauf auch die Äusserungen der
neugewählten Präsidenten der britischen
Studentenvereinigung (siehe dazu einen
separaten Bericht) reduzieren zu können,
der liegt falsch.
Inzwischen sind in den Reihen der
Labour-Politiker Äusserungen, die Vergleiche zwischen Israel und dem NSRegime sowie israelischen Prominenten
und Hitler anstellen und Forderungen,
israelische Juden sollte man in den USA
neuansiedeln («Israel könnte der 51.
Staat der USA werden: Die Transportkosten beliefen sich auf weniger als drei
Jahre Verteidigungsausgaben. Problem
gelöst.»), an der Tagesordnung. LabourVorsitzender Corbyn versuchte zunächst
darauf zu beharren, dass seine Partei
kein Problem mit Antisemitismus hat,
war letztlich aber gezwungen, wegen des
«Verhaltenskodex» nicht nur bezüglich
Antisemitismus, sondern auch wegen
Rassismus Untersuchungen einzuleiten.
Journalisten, die etwas tiefer gruben, fanden heraus, was Corbyn und
andere zu verschweigen versuchten:
Aus offensichtlichen Gründen der Schadensbegrenzung hatte die Labour-Partei
bereits Monate zuvor mehrere Dutzend
Mitglieder wegen antisemitischer Äusserungen suspendiert, dies aber wohlweislich verschwiegen, denn nach aussen ist
es immer besser, das Argument aufrecht
zu halten, lediglich den Staat Israel zu
kritisieren; Antisemiten sind schliesslich immer nur andere und falls doch der
Vorwurf aufrechterhalten wird – wie unter anderem von einer mittlerweile aktiv
gewordenen parteiunabhängigen Untersuchungskommission –, so hat man sich
lediglich «sprachlich unglücklich ausgedrückt» oder wurde missinterpretiert.
Zugleich scheint die Labour-Partei
einem weiteren Thema beharrlich aus
dem Weg zu gehen: dem Antisemitismus,
den britische Muslime in den eigenen
Reihen offen zur Schau tragen. Dass es
durchaus auch anders geht, stellt der
Wahlsieg von Sadiq Khan, der als erster
Muslim zum Bürgermeister von London
gewählt wurde, unter Beweis. Der Labour-Abgeordnete Khan konnte bei dieser
Personenwahl viele Stimmen auf sich vereinen, auch der jüdischen Gemeinschaft.
Der Labour-Partei hingegen erteilten viele
Wähler inmitten des nicht abreissen wollenden Skandals eine Absage. Das geht
konform mit den Ergebnissen einer aktuellen Meinungsumfrage. Rund 60 Prozent
der britischen Befragten gaben an, dass
eine Kritik an Israel nicht zwangsläufig
mit Antisemitismus gleichzusetzen ist,
dieser laut 53 Prozent aber sehr wohl zum
Tragen kommt, wenn man das Existenzrecht Israels infrage stellt – und genau
das haben viele Labour-Politiker in letzter
AN∎
Zeit direkt oder indirekt getan.
Gesellschaft
Missstand soll behoben werden
Der Grossraum wie auch das Stadtzentrum Tel Aviv leiden unter einem
zu hohen Verkehrsaufkommen. Viele Menschen nutzen daher Fahrräder. Zwar wurde im letzten Jahrzehnt das Radwegnetzwerk massiv
ausgebaut, doch leider nutzen viele Radfahrer zum einen nicht die vorgesehenen Radwege und zum anderen halten sie die Verkehrsregeln
nicht ein. Da die Zahl der Unfälle, die Radfahrer verursachen, enorm
in die Höhe geschnellt ist und immer mehr Fussgänger wegen viel zu
schnell fahrenden Elektrorädern sogar schwerste Verletzungen erleiden, greift die Polizei nun durch. Zunächst wurden nur Verwarnungen
ausgesprochen. Mit Erscheinen dieser Ausgabe ist die Schonfrist
vorbei und Radfahrer müssen mit Strafen bis zu 250 Euro rechnen,
wenn sie rote Ampeln missachten, während der Fahrt telefonieren
oder auf dem Gehweg fahren. Zugleich ist die Knesset bemüht, die
Nutzung von Elektrorädern gesetzlich zu revidieren. AN∎
Neues Zuhause für
weltweit einzigartige
Bibliothek
Die Jüdische National- und Universitätsbibliothek liegt inmitten des Jerusalemer Regierungsviertels. Diese einzigartige Bibliothek,
deren Gründung aus dem Jahr 1892 datiert,
wird 2020 ein neues zehnstöckiges Gebäude beziehen, das eine Nutzfläche von 34.000
Quadratmetern hat. Vier Stockwerke werden unterirdisch sein, um auch die seltenen
Werke der 5,5 Millionen Bücher und Zeitschriften, der 600 Spezialsammlungen hebräischer und arabischer Manuskripte und die
600 Nachlässe (unter anderem von Martin
Buber und Albert Einstein) sicher zu lagern.
Geplant wurde dieser neue Gebäudekomplex,
dessen Grundsteinlegung kürzlich erfolgte,
von der namhaften Schweizer Architektenfirma Herzog & de Meuron.
AN∎
Vermeintlich gute Meldung gibt dennoch Anlass zur Sorge
Das Kantor-Zentrum der Tel Aviv Universität gab bekannt, dass man einen Rückgang der gewalttätigen antisemitisch motivierten Angriffe in Europa beobachten kann. Die auf den ersten Blick positiv wirkende Neuigkeit ist allerdings beim genaueren Hinsehen nicht ganz so gut. Die antisemitisch motivierten Zwischenfälle sind nicht zurückgegangen; im Gegenteil. Lediglich bei den gewalttätigen Übergriffen ist ein Rückgang zu
beobachten. Auch einer der Gründe, die das Kantor-Zentrum für diesen Rückgang angibt, verheisst nichts Gutes: Gewaltbereite Elemente in Europa haben ihren Fokus von Juden vielmehr auf Flüchtlinge verlagert.
AN∎
Israelische Küchenchefs heimsen Preise ein
Zwei Israelis machten in den USA in der Welt der Gourmet-Köche Schlagzeilen.
Das Restaurant von Alon Shaya in New Orleans, das typisch israelische Gerichte
offeriert, wurde mit dem James-Beard-Preis, dem «Feinschmecker-Oskar», ausgezeichnet und zählt somit zu den besten Restaurants in den Vereinigten Staaten.
Michael Solomonov, der in den vergangenen Jahren ebenfalls mit seinen israelischamerikanischen Restaurants Schlagzeilen machte, wurde in diesem Jahr für das
beste Kochbuch ausgezeichnet. «Zahav: Die Welt des israelischen Kochens» ist
ein Streifzug durch die Küche des Staates Israel, die von vielen verschiedenen
Kochstilen geprägt wurde, die die jüdischen Gemeinschaften aus aller Welt mitbrachten und denen sie in Israel eine unverkennbare Note gaben.
AN∎
Nachrichten aus Israel | 7/2016
15
LIVESTREAM
02.07.
02.07.
02.07.
02.07.
02.07.
02.07.
02.07.
03.07.
03.07.
03.07.
03.07.
03.07.
03.07.
04.07.
05.07.
05.07.
09.07.
10.07. bis 17.07.
10.07.
Sa
Sa
Sa
Sa
Sa
Sa
Sa
So
So
So
So
So
So
Mo
Di
Di
Sa
So
So
10:00
15:30
19:30
17:00
19:30
10:30
10:00
10:00
10:00
10:00
09:00
20:00
19:30
17:00
15:30
15:00
10:30
09:00
20:00
01.07.
Fr
19:30
01.07.
Fr
Erich Schäfer
Norbert Lieth
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Haus der Evangeliumsverkündigung, Sophienstrasse 23a
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Evangelisch Freie Gemeinde am Leinenborn, Soonwaldstrasse 50
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Haus der Evangeliumsverkündigung, Sophienstrasse 23a
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25
FeG Wetzlar, Im Amtmann 12 (in arabischer Sprache)
Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6
MNR-Freundestreffen Hotel Pannonia Tower, Gewerbestrasse 3
Hotel Szépalma
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 30177 Hannover
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 41065 Mönchengladbach
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 55566 Bad Sobernheim
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
DE 41065 Mönchengladbach
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 57223 Kreuztal bei Siegen
DE 35578 Wetzlar
DE 68169 Mannheim
AT 7111 Parndorf
HU 8429 Porva-Szépalmapuszta
CH 3011 Bern
Erich Schäfer
Norbert Lieth
Elia Morise
Erich Schäfer
René Malgo
Thomas Lieth
Norbert Lieth
Helmut Fürst
Erich Schäfer
Reinhold Federolf
René Malgo
Thomas Lieth
Reinhold Federolf
René Malgo
Erich Schäfer
Reinhold Federolf
René Malgo
Reinhold Federolf
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
Erich Schäfer
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
Termine vom 01.07. bis 31.08.2016
DE 34117 Kassel
Mitternachtsruf
10.07.
17.07.
17.07.
22.07.
23.07.
24.07.
24.07.
24.07.
24.07.
31.07.
31.07.
07.08.
07.08.
07.08.
10.08.
12.08.
12.08.
14.08.
14.08.
21.08.
21.08.
23.08.
28.08.
28.08.
So
So
So
Fr
Sa
So
So
So
So
So
So
So
So
So
Mi
Fr
Fr
So
So
So
So
Di
So
So
LIVESTREAM
LIVESTREAM
LIVESTREAM
LIVESTREAM
LIVESTREAM
LIVESTREAM
LIVESTREAM
LIVESTREAM
auf live.mnr.ch
10.07.
So
LIVESTREAM
10:00
10:00
17:00
10:00
10:00
10:00
10:00
20:00
19:30
19:30
16:00
10:00
10:00
10:00
10:00
14:30
11:00
10:00
10:00
19:30
19:30
10:00
10:00
16:00
10:00
Markuskirche, Waldstrasse 85 (in arabischer Sprache)
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Ates Hotel Kehl, Tagungsraum «Strassburg», Strassburger Strasse 18
Paulus Kapelle EMK, Sternensaal, Klosestrasse 10
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
Zeltstandort: Neue Strasse 43
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
FeG Wetzlar, Im Amtmann 12 (in arabischer Sprache)
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
DE 65187 Wiesbaden-Biebrich
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
DE 13597 Berlin
DE 13597 Berlin
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
DE 13597 Berlin
DE 13597 Berlin
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
DE 77694 Kehl am Rhein
CH 3600 Thun
DE 34117 Kassel
DE 73340 Hofstett-Emerbuch
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
DE 35578 Wetzlar
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
Philippe Otti
Nathanael Winkler
Elia Morise
Norbert Lieth
Nathanael Winkler
Thomas Lieth
René Malgo
Elia Morise
Helmut Fürst
Samuel Rindlisbacher
Reinhold Federolf
Ernst Kraft
René Malgo
Ernst Kraft
Reinhold Federolf
René Malgo
René Malgo
Thomas Lieth
Elia Morise
René Malgo
René Malgo
Thomas Lieth
René Malgo
Elia Morise
Thomas Lieth
Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
CH 8600 Dübendorf
Gesellschaft
e
h
c
i
l
z
r
e
H ung …
Einlad
Erich Schäfer
Edelsteinfund in
israelischem Fluss
Der Fund ist von geringem Geldwert, denn der
8,26 Millimeter grosse Rubin, den man kürzlich
im Kishon-Fluss fand, wiegt lediglich 1,7 Karat.
Dennoch ist dieser Stein drei Mal so gross wie
der letzte gefundene Rubin, sodass die 1999 gegründete Firma Shefa Yamim, die auf Grund einer Prophezeiung des verstorbenen Rabbiners
Menachem Mendel Schneerson ins Leben gerufen wurde, zuversichtlich ist. Bisher war die Firma auf Spendenaktionen angewiesen, um ihre
Arbeit fortsetzen zu können. Nach dem Fund
stieg der Aktienwert leicht an, doch nur die Zeit
wird zeigen, ob der 70 Kilometer lange KishonFluss, der bei Haifa ins Mittelmeer mündet, weitere Überraschungen bereithält.
AN∎
spricht über das Thema:
Das Wort der Wahrheit
Mi. 29.06.2016, 20.00 Uhr
HATZFELD
Christliche Gemeinde Hatzfeld, Edertalstrasse 58
DE 35116 Hatzfeld
Do. 30.06.2016, 19.30 Uhr
WUPPERTAL (BARMEN)
CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7
DE 42285 Wuppertal (Barmen)
Fr. 01.07.2016, 19.30 Uhr
KASSEL
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
DE 34117 Kassel
Import-Export-Statistik
Israels
Weitere wirtschaftliche Daten, die das israelische Landesamt für Statistik herausgab, gewähren einen interessanten Einblick: Israel
exportiert seine Waren mehrheitlich per Flugzeug, während der Import zum grössten Teil
per Schiff abgewickelt wird. Israel importierte
2015 Waren im Wert von 54 Milliarden Euro,
während exportierte Güter auf einen Wert von
56 Milliarden Euro kamen. Die meisten per
Luft importierten Güter stammen aus den USA
(22,3%), doch auch aus Belgien, China und
Deutschland importiert Israel per Luft. Bei Importen per Schiff handelt es sich zumeist um
Treibstoff, Öl, Automotoren und Reifen. Das
Land exportiert per Schiff vor allem Chemieprodukte, Maschinen und Computerzubehör.
Die vorrangigen Ziele des israelischen Luftexports, die rund zwei Drittel der Gesamtexportsumme von 56 Milliarden Euro ausmachen,
sind die USA (31,4%) sowie Hongkong (11,7%)
und Grossbritannien (7,3%).
AN∎
18
Nachrichten aus Israel | 7/2016
Sa. 02.07.2016, 15.00 Uhr
HANNOVER
Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche
Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 / Ecke
Constantinstrasse, DE 30177 Hannover
So. 03.07.2016, 10.00 Uhr
BAD SOBERNHEIM
Evangelisch Freie Gemeinde am Leinenborn
Soonwaldstrasse 50, DE 55566 Bad Sobernheim
Mo. 04.07.2016, 19.30 Uhr
KREUZTAL BEI SIEGEN
Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener
Strasse 25, DE 57223 Kreuztal bei Siegen
Di. 05.07.2016, 19.30 Uhr
MANNHEIM
Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6
DE 68169 Mannheim
>>> Grosser Büchertisch
Gesellschaft
ANTISEMITISMUS
Nicht nur an US-Universitäten
Im Skandal um Äusserungen von britischen Labour-Abgeordneten ging beinahe unter, dass die landesweite Studentenvereinigung eine neue Vorsitzende hat, deren Bemerkungen nicht weniger anstössig sind.
D
Die National Union of Students (NUS)
Grossbritanniens besteht seit 1922.
Heutzutage sind in dieser Vereinigung
95 Prozent aller akademischen Institutionen des Landes organisiert. Der NUS
gehören 600 lokale Studentengremien
an, die mehr als sieben Millionen Studierende repräsentieren. Es handelt sich um
eine souveräne Vereinigung, deren Repräsentanten nach aussen die Interessen
der Studenten vertreten. Dass es sich bei
der Wahl der Kandidaten nicht um eine
Direktwahl der Basis handelt, wurde
schon früher kritisiert. Dennoch erfolgte
im Spätfrühjahr 2016 eine demokratische
Wahl unter anderem zur Besetzung des
Präsidentenamtes, für das sich drei Kandidaten aufstellen liessen.
Mit 50,9 Prozent ging die Präsidentschaftskandidatin Malia Bouattia als
Siegerin aus der Wahl hervor. Fast vom
ersten Moment an war ihre Kandidatur
unter Studenten umstritten. Dass die internationale Presse ihre Wahl beachtete,
steht nicht nur damit in Zusammenhang,
dass sie in eine Zeit fiel, in der etliche Politiker der Labour-Partei negative Schlagzeilen wegen anti-zionistischer und antisemitischer Äusserungen machten. Die
NUS sorgte bereits vor einigen Jahren
weit über die britische Insel hinaus für
negative Schlagzeilen.
So im August 2014, als die NUS beschloss, sich offiziell der BDS-Bewegung
anzuschliessen, die zu einem Boykott,
Kapitalabzug und Sanktionen gegen Israel aufrief. Als nur wenige Monate später diese studentische Vereinigung, die
immerhin etwas über zehn Prozent der
Bürger der britischen Insel repräsentiert,
eine Resolution ablehnte, die den Islamischen Staat verurteilen sollte, wurden
die internationalen Medien hellhörig. Damals wurde im Abstimmungsprotokoll
festgehalten, dass man diese Resolution
nur deshalb ablehnte, weil die Formulierung von Muslimen allgemein als «beleidigend» verstanden werden könnte. Als
jedoch keine Bemühungen einer Neufor-
mulierung unternommen wurden, äusserten zunächst Studenten die Vermutung, dass «radikale Elemente die NUS
infiltriert haben könnten.»
Die neugewählte Präsidentin Bouattia ist gebürtige Algerierin und kam im
Alter von sieben Jahren nach Grossbritannien. In einer Wahlkampfrede sagte sie,
dass sie nach Grossbritannien gekommen sei, weil «Terroristen meine Schule
unter massiven Beschuss nahmen.» In
einem der ersten Interviews nach ihrer
Wahl sagte sie: «Ich kenne am eigenen
Leib den Preis, den Terrorismus fordert,
kenne die Konsequenzen von Gewalt und
Unterdrückung. Ich musste mit ansehen,
wie mein Heimatland durch Terrorakte
zerrissen und ich deshalb zum Flüchtling wurde und ins Exil gehen musste.
Ich kenne nur zu gut den Schaden, den
Rassismus und Verfolgung anrichten
können; schliesslich bin ich damit jeden
Tag konfrontiert.»
Das hört sich zunächst nicht unbedingt nach einer Frau mit radikalen
oder gar extremistischen Ansichten an.
Warum dann der Wirbel? Zum einen
war es unter anderem Bouattia, die die
Verabschiedung der Anti-IS-Resolution
blockierte, zum anderen war sie im Sommer 2014 durch ihre Teilnahme an Veranstaltungen aufgefallen, die als «ProWiderstandsfeiern der palästinensischen
Revolution» und der Solidarität mit Gaza
ausgeschrieben waren. Ihr klare propalästinensische Haltung war bestens
bekannt, dennoch schockierte sie etliche,
als sie zum Besten gab, dass es «problematisch sei» anzunehmen, dass «Palästina lediglich durch gewaltfreien
Protest frei» sein wird. Auch
nach ihrer Wahl scheut
sie sich nicht, ihre
Enttäuschung darüber
auszudrücken, dass
es palästinensische
Gruppierungen gibt,
die den Weg «des bewaffneten Kampfes»
ablehnen. Auf die Frage der Journalisten,
ob sie etwas gegen die Existenz Israels
habe, sagte sie weder ja noch nein, sondern liess sich über die «Unterdrückung
der Palästinenser» aus.
Schon im Vorfeld der Wahl forderten
etliche Studenten sie in einem offenen
Brief auf, zu solchen und ähnlichen Fragen klare Antworten zu geben. Als sie
weiterhin auswich, waren es in Grossbritannien längst nicht mehr nur jüdische
Studenten, die Bouattia eine anti-israelische Haltung, sondern wegen ihrer Äusserungen bezüglich «zionistisch kontrollierter Medien» einen tiefverwurzelten
Antisemitismus vorwarfen.
Inzwischen scheint sich die Wahl
Bouattias, übrigens die erste Frau und
erste Muslima, die als NUS-Präsidentin
gewählt wurde, zu einem Skandal zu
entwickeln, denn um die Zeit des Redaktionsschlusses werden zahlreiche
lokale Studentengremien über einen
Austritt aus der NUS abstimmen. Zudem wurden Studierende bereits dazu
aufgerufen, ihre individuelle MitgliedAN∎
schaft ebenfalls zu kündigen.
Nachrichten aus Israel | 7/2016
19
Gesellschaft
JÜDISCHE GESCHICHTE
Schon vor 70 Jahren: Antisemitismus
in anti-zionistischem Gewand
Mitternachtsruf
Freundes­
treffen
in Parndorf
Österreich
Hotel Pannonia Tower
Gewerbestrasse 3
AT 7111 Parndorf
Sa. 09.07.2016
15.30 Uhr
Norbert Lieth
führt Sie auf seine
einzigartige Weise in
die biblisch-prophetische
Thematik hinein.
Spannend und
aufschlussreich!
Seien Sie dabei!
Wir freuen uns auf Sie!
20 Nachrichten aus Israel | 7/2016
Anfang 1946 zeigte sich, dass das jüdische Volk nicht nur mit den Folgen des Holocaust zu ringen hatte, sondern ebenfalls mit einem zunehmenden Anti-Zionismus
konfrontiert war, dem eine gute Portion tradierter Antisemitismus zugrunde lag.
V
Vor genau 100 Jahren wurden mitten
im Ersten Weltkrieg die Karten in Nahost neu gemischt, als Briten und Franzosen mit dem Sykes-Picot-Abkommen das
Osmanische Reich untereinander aufteilten. Nachfolgend unterstellte der Völkerbund die als Palästina bekannte geografische Region tatsächlich den Briten.
Das Vierteljahrhundert der britischen
Herrschaft war von einer Vielzahl von
Kommissionen geprägt, die die Lage begutachteten, wozu auch die Empfehlung
der Peel-Kommission von 1937 zur Teilung des Landes gehörte. Längst hatte
die arabische Seite nicht nur lautstark
die jüdische Einwanderung zurückgewiesen, sondern es war auch zu Gewalt
gegen die jüdische Gemeinschaft gekommen, unter anderem zwischen 1936 und
1939. Die Briten erliessen 1939 das Weissbuch, in dem sie sich als Mandatsmacht
zwar als der 1917 herausgegebenen
Balfour-Deklaration («Errichtung einer
nationalen Heimstätte des jüdischen
Volkes in Palästina») verpflichtet präsentierten, jedoch unter anderem die jüdische Einwanderung massiv beschränkten. Das von den Briten im Alleingang
verabschiedete Weissbuch muss man
als Versuch werten, in der Vorkriegsatmosphäre und in Anbetracht der Nähe
zwischen Hitler und dem Jerusalemer
Grossmufti, Mohammed Amin al-Husseini, die Araber auf ihre Seite zu ziehen.
Eine weitere Kommission, die die
Briten unter Aussenminister Ernest Bevin initiierten und deren Bericht sich in
diesem Spätfrühjahr zum 70. Mal jährte,
ist nichts anderes als eine Fortsetzung
dieser politischen Linie, die, im historischen Rückblick betrachtet, endgültig
die Grundlage für einen Anti-Zionismus
legte, der auch einen Antisemitismus reflektiert. Die Rede ist vom Angloameri-
kanischen Untersuchungskomitee, das
die Briten in der Hoffnung einberiefen,
die Forderung von US-Präsident Harry
Truman umschiffen zu können, 100.000
jüdische in Europa festsitzende Holocaust-Überlebende nach Palästina einwandern zu lassen.
Je sechs britische und amerikanische Gelehrte und Staatsmänner
hörten zwischen Januar und März 1946
Zeugenaussagen in Washington, London, in anderen europäischen Städten,
in Hauptstädten arabischer Staaten und
in Jerusalem. Bei ihrem 80-seitigen Bericht, den sie nach drei Wochen Klausur
im schweizerischen Lausanne ausarbeiteten und der Welt am 1. Mai 1946 präsentierten, berücksichtigten sie auch
schriftlich eingereichte Statements
von Juden und Arabern ebenso wie ihre
Ortsbegehungen. Unterm Strich muss
man festhalten, dass der britische Plan
nicht aufging, die Amerikaner durch die
Anhörungen von ihrer Forderung einer
freizügigeren jüdischen Einwanderung
abzubringen. Um ein Zerwürfnis mit den
USA zu vermeiden, lenkten die Briten
schliesslich ein, taten jedoch alles, um
die Umsetzung der Einwanderung zu
verzögern.
Doch zurück zu dem in der Überschrift erwähnten Anti-Zionismus. Zur
arabischen Argumentation vor dem
Komitee hiess es kürzlich in Haaretz:
«Schliesslich hatten die Nazis erst kurz
zuvor Rassismus in Verruf gebracht.
Sie [arabische Zeugen] versuchten
daher das Blatt zu wenden, indem sie
den Zionismus als imperialistische und
rassistische Doktrin und somit als dem
Nazismus ähnlich hinstellten. Sie porträtierten das Fernhalten von Juden
aus Palästina als einen noblen Akt der
Toleranz in einer post-imperialistischen
dennoch in jene Länder zurückkehrten,
Welt.» Interessant sind jedoch insbein denen Verfolgungen vorgekommen
sondere Parallelen damaliger britischer
seien.» Antisemitische Statements von
Äusserungen und gegenwärtiger Statearabischen Zeugen, dass «Juden nur
ments britischer Labour-Politiker. NorÄrger bereiten», «Muslime und Chrisman Goda, Professor für Holocaustten miteinander kooperieren, während
Studien in den USA, hält diesbezüglich
eine Kooperation mit Juden anormal
in seinem Haaretz-Beitrag fest, was
ist» usw., blieben weitestgehend unauch andere Historiker vor ihm aus den
kommentiert.
Dokumenten dieses UntersuchungsSomit kommt Goda zum Schluss:
komitees herauslasen, aber selten so
«Während Adolf Hitlers Führungspräzise auf den Punkt brachten: «(...)
schicht in Nürnberg vor Gericht
die Briten trugen dazu bei, ein globales
stand, breitete sich überall eine neue
anti-zionistisches Narrativ zu etablieMischung von Anti-Zionismus und Anren, das tief in einem Antisemitismus
tisemitismus aus. Alle, die das übereingebettet ist.»
nahmen, hatten ihre ‹guten
Die britischen KomiteeGründe›.» Das jedoch bereiteUnter anderem empfahl die Peel-Kommission
Mitglieder nahmen jüdische
te den Weg, «den Holocaust
Zeugen in regelrechte Kreuzminimieren (oder sogar leugvon 1937 eine Teilung Palästinas. Zwischen 1936
verhöre, zeigten kaum Emnen) zu können und Juden
und 1939 kam es zu Gewalt gegen die jüdische
pathie für Holocaust-Überlevorzuwerfen, dass sie selbst
bende, doch viel schlimmer,
am Antisemitismus Schuld
Gemeinschaft von der arabischen Seite.
sie verdrehten Aussagen, intragen, sodass man sagen
dem sie ihnen Auslegungen
darf, eine antisemitische Rheüberstülpten. So wird zum Beispiel ihres Eigentums fordern.» In aggres- torik gekleidet in ein nobles Ziel des
implementiert, dass die antisemitische siven Bemerkungen wiesen die Briten Antikolonialismus und AntinationaStimmung in Polen, wo nach 1945 zahl- Überlebende darauf hin, dass Ge- lismus hat tatsächlich tiefgreifende
lose Juden bei Pogromen ums Leben schichten von Pogromen oder gar zum Wurzeln.» Wie tiefgreifend diese Wurkamen, «durch zurückkehrende Juden Holocaust irrelevant seien und die «Ge- zeln sind, zeigt sich auch 70 Jahre späverursacht wird, die die Restitution schichte gezeigt habe, dass Menschen ter auf schockierende Weise. AN∎
In 3 Schritten auf mnr.ch E-Books, Musik und Vorträge downloaden
1. Gehen Sie auf Downloads
2. Wählen Sie aus
3. Laden Sie herunter
1
5
1
2
2
2
3
1
3
4
1. Klicken Sie auf «Medien».
2. Klicken Sie auf «Downloads».
1. Wählen Sie Ihr Thema aus.
2. Wählen Sie Ihr Produkt aus.
3. Klicken Sie auf «Suchen».
4. Legen Sie Ihr Produkt in den Warenkorb.
5. Klicken Sie auf «Zum Warenkorb» und führen
Sie den Bestellungsprozess zu Ende.
1. Klicken Sie auf «Mein Profil».
2. Klicken Sie auf «Downloadarchiv».
3. Klicken Sie auf Ihr gekauftes Produkt und speichern
Sie es auf Ihrem Gerät. Machen Sie davon eine
Backup-Kopie.
Nachrichten aus Israel | 7/2016
21
Gesellschaft
ERDÖL
Schätze am Toten Meer
Das Tote Meer ist ein einzigartiger Ort. Hier badet man mehr als 400 Meter unter dem
Meeresspiegel am tiefsten Ort der Welt. Hautkranke suchen in dem Klima Linderung, und
zudem werden Mineralien gewonnen. Nunmehr entdeckte man ein Erdölvorkommen.
D
Die Meldung als solche, dass man bei einer Probebohrung in der Region des Toten Meeres auf Erdöl stiess,
ist nicht neu. Das hatte man bereits 1995 verkündet,
doch nachfolgend war es um das Thema still geworden.
Damals entschied die israelische Regierung, die die Lizenz zu Probebohrungen vergeben hatte, das Vorkommen
nicht kommerziell erschliessen zu lassen. Der Preis für
ein Fass Rohöl lag so niedrig, dass man darin keinen
wirtschaftlichen Nutzen sah. Das hat sich geändert. Zudem weiss man nunmehr, dass es sich um ein ansehnliches Vorkommen handelt.
1995 hatte man in der Region namens Hatrurim erste
Probebohrungen durchgeführt. Die Lizenz dazu war für
ein Gebiet von 94 Quadratkilometern in der Region zwischen Arad und dem Toten Meer erteilt worden. Und
tatsächlich war man in einer Tiefe von zwei Kilometern
an einer Bohrstelle, die den Namen Halamish erhielt,
auf Erdöl gestossen. Erst im Oktober 2015 regte sich
wieder etwas in der Angelegenheit, als das israelische
Ministerium für nationale Infrastruktur dem Antrag auf
25 Prozent der Hatrurim-Lizenz stattgab, der von einem
Firmenzusammenschluss namens Israel Opportunity eingegangen war. Israel Opportunity gab bekannt, erneut an
der 1995 sondierten Stelle Probebohrungen vorzunehmen. Im April-Mai 2016 legte dann die Gutachterfirma
Dunmore Consulting ihren Bericht vor: Das Erdölvorkommen zwischen Arad und dem Toten Meer beläuft sich
auf eine Grösse von rund elf Millionen Fass Erdöl und
entspricht einem Wert von zirka 280 Millionen Euro. Mit
dieser Meldung schnellten die Aktien von Israel Opportunity um 35 Prozent in die Höhe.
Die erneute Probebohrung und ihr sehr viel genaueres
Ergebnis geht auf eine Initiative des Geschäftsmannes
Dr. Eliahu Rosenberg zurück, der der Gründer von Avner
Oil and Gas LP ist und von den beantragten 25 Prozent
der Hatrurim-Lizenz über 2,5 Prozent verfügt. Für seinen
Plan, unter anderem das Erdölvorkommen in der Region
des Toten Meers näher zu evaluieren, holte er im Februar 2010 mehrere Firmen an Bord und ging mit diesem
Partnerschaftsverbund im Juli 2010 an die Tel Aviver
Börse. Die Partner von Israel Opportunity verfügen über
verschiedene Bohrlizenzen auf israelischem Territorium,
unter anderem auch auf See.
Rony Halman, der Vorstandsvorsitzende von Israel
Opportunity, gab bereits bekannt, dass man im November
2017 mit regulären Bohrungen beginnen will, doch das
ging in anderen Pressemeldungen unter, auf die Halman
reagieren musste. Mit Bekanntgabe der Grösse des Erdölvorkommens kursierten vor allem in der arabischsprachigen Presse Behauptungen, dass sich dieses Vorkommen bis auf palästinensisches Gebiet erstreckt. Obwohl
Halman dafür sorgte, dass zusätzlich zu den technischen
Daten eine Karte veröffentlicht wurde, hörte man vor
allem aus Jordanien harsche Worte. Der Vorsitzende des
jordanischen Komitees zum Schutz des Vaterlandes, Dr.
Manaf Majali, forderte die Minister des haschemitischen
Königreiches auf, der Sache nachzugehen und sagte gegenüber der arabischsprachigen Presse, wie die Times of
Israel berichtete: «Im Fall, dass hier ein Erdölfund von
kommerziell attraktivem Umfang gemacht wurde, so
gehört er ausschliesslich Jordanien und nicht der Besatzung, die diesen gestohlen hat.»
Anhand der Karte, die auf der Evaluation dem unabhängigen Gutachten basiert, befindet sich das Erdölfeld
mehrere Kilometer entfernt vom Westjordanland auf israelischem Hoheitsgebiet. Das Hatrurim-Gebiet, in dem
dieses Erdölfeld entdeckt wurde, ist eine geologische
Formation, die sich auch in Richtung Westjordanland
und Jordanien erstreckt, betrifft laut Aussage von Israel Opportunity jedoch nicht das in der Region entdeckte
schwarze Gold.
Doch vermutlich werden auch noch andere Kreise
versuchen, auf Problematiken hinzuweisen. Schon jetzt
wird diese einzigartige Region massiv wirtschaftlich ausgebeutet. Israelis haben immer noch die Erdölkatastrophe im Kopf, die im Dezember 2014 im Naturschutzgebiet
Evrona bei Eilat schwersten Schaden anrichtete. Erdölförderung in einer Region, die zudem für Asthmatiker als
besonders gut ausgeschrieben ist, bringt Veränderungen
für Flora und Fauna und auch für den Menschen, sodass
sich sicherlich auch in Israel Umweltschützer finden werden, die ein Wörtchen mitreden wollen.
AN∎
Das Erdölvorkommen zwischen Arad und dem Toten Meer
entspricht einem Wert von zirka 280 Millionen Euro.
22 Nachrichten aus Israel | 7/2016
Für die Evangelisation
in Ihren Ferien
Fiducia
40 Kärtchen mit Bibelversen und passenden Aussprüchen bekannter oder unbekannter Autoren. Beipackzettel mit Hinweisen auf den Glauben an Jesus. Eine evangelistische Botschaft in Form einer Medikamentenschachtel.
Vielen Dank für
Ihre Freundlichkeit
Die wichtigsten Dinge
Ihres Lebens
Evangelistisches Traktat
Bestell-Nr. 210001
Kostenlos
Evangelistisches Traktat
Bestell-Nr. 210004
Kostenlos
Wird in 10er-Packungen geliefert, je fünf
vom jeweiligen Titelbild.
Format: 10 x 5 cm
Bestell-Nr. 145111
CHF 6.00, EUR 5.00
Jesus ist anders
Für «Jedermann»
Die Angst geht um
Evangelistisches Traktat
Bestell-Nr. 210005
Kostenlos
Evangelistisches Traktat
Bestell-Nr. 210006
Kostenlos
Evangelistisches Traktat
Bestell-Nr. 210007
Kostenlos
Wer Country-Gospel-Musik liebt, kommt
bei dieser CD voll auf seine Kosten.
Ghighi Iovin
What a Friend We Have In Jesus
Wer Country-Gospel-Musik liebt, kommt bei dieser CD
voll auf seine Kosten. Ghighi Iovin singt mit seiner
wunderschönen, weichen Stimme bekannte Glaubenslieder in englischer Sprache. Eine gelungene CD, die
Sie sich mit Begeisterung immer wieder anhören werden.
• Musik-CD, Gesang
Bestell-Nr. 131812
CHF 17.00, EUR 12.00
Nachrichten aus Israel | 7/2016
23
WISSENSCHAFT
Israelische App
hilft Brasiliens
Olympia-Besuchern
Moovit ist eine App, die in Echtzeit Informationen zum öffentlichen Verkehr gibt
(Busse, Züge, U- und S-Bahnen, Fähren wie
auch Kabelbahnen). Diese israelische Erfolgsfirma, die weltweit rund 30 Millionen
Benutzer zählt, kooperiert mit der Stadtverwaltung von Rio de Janeiro, um rund
1,5 Millionen brasilianischen und mindestens 500.000 ausländischen Besuchern
der Olympiade 2016 die kürzesten und effektivsten Wege zu den Veranstaltungen
zu weisen. In diese App wurden zu diesem
Zweck auch mehrere Streckenkilometer
eingearbeitet, die eigens für die Olympiade
gebaut wurden. Die Informationen können
von den Besuchern in nicht weniger als 35
Sprachen abgerufen werden.
AN∎
Israelische Firmenneugründungen
massiv von EU gefördert
Israel ist vergrämt wegen der EU-Richtlinie zur Kennzeichnung seiner
Produkte, die aus den sogenannten besetzten Gebieten kommen. Auch
israelische Firmen ohne Bindung an die Siedlungen berichten über einen Rückgang der Geschäfte in Europa. Israel scheint dort nachhaltig
verpönt zu sein. Dass dies nicht durchgängig zutrifft, belegen die EUFörderungen, die israelischen Firmenneugründungen gewährt werden, damit sie ihre Entwicklungen schneller kommerziell vermarkten
können. Das EU-Programm «Horizon 2020» bedenkt besonders viele
israelische Projekte mit Fördergeldern, denn mit einer Erfolgsquote
von 19% stellen die israelischen Bewerber die europäischen weit in
den Schatten. Israelische Firmen reichen vor allem für die Gebiete
Energie, Bio- sowie Medizintechnologie Fördereranträge ein.
AN∎
Das Ende von Menstruationsbeschwerden?
Rund die Hälfte aller Frauen quälen menstruationsbedingte Unterleibskrämpfe. Viele müssen regelmässig schmerzstillende Mittel einnehmen. Zugleich bringt dies wegen der hohen Anzahl von Frauen
und der Häufigkeit der auftretenden Beschwerden einen durchaus
horrenden wirtschaftlichen Schaden. Chen und Dr. Zvi Nachum, Sohn
und Vater, entwickelten mit vereinten Kräften ein Gerät, das sie Livia
nannten und das aus einer kleinen iPod-Box besteht, die per Kabel
mit zwei Elektroden verbunden ist. Die mit Gel-Pads ausgestatteten
Elektroden kann eine Frau in den Regionen ansetzen, in denen sie
den grössten Schmerz verspürt. Testpersonen berichteten, dass der
Schmerz innerhalb von Minuten verschwindet, da die Impulse, die
die unter der Kleidung nicht erkennbare Livia-Apparatur aussendet,
die Nerven «beschäftigen», die infolgedessen keine Schmerzmeldung
weiterleiten. Gegenwärtig befindet sich die Firma im Endstadium ihrer Finanzierungskampagne, um weitere Testreihen und schliesslich
die Vermarktung anlaufen zu lassen. AN∎
Nichtoperative Lösung
von Magenflüssigkeit-Reflux
Viele Menschen leiden unter einem Reflux der Magenflüssigkeit, der die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinflusst. Einigen Patienten helfen Medikamente, andere müssen sich einer Operation unterziehen. Eine israelische
Firma stellte nunmehr das von ihr entwickelte MUSE-System vor (Medigus
Ultrasonic Surgicial Endostapler), das es einem Arzt gestattet, innerhalb
von nur einer Stunde nicht-operativer Behandlung die einwandfreie Funktion der Magenklappe durch einen Operationsklammerapparat wiederherzustellen, der mit Hilfe eines Miniultrasoundgeräts und einer flexiblen Minikamera zu steuern ist. MUSE wurde von den Gesundheitsbehörden zugelassen
und steht vor dem Eintritt der Vermarktung an Fachärzte und Krankenhäuser in der Hoffnung, dass die Gesundheitskassen diese kostengünstige und
effektive Methode in ihren Leistungskatalog übernehmen werden. AN∎
24 Nachrichten aus Israel | 7/2016
Bücher, die Sie weiterbringen und die weiterhelfen
Arno Froese
Offenbarung 13 – Satans letzter
Sieg
Offenbarung 13 zeigt den wahren Grund für die heute nahezu chaotischen globalen Zustände auf. Dieses Buch
entlarvt Satan und seine Gefolgsleute in ihrem verzweifelten Versuch, Frieden, Sicherheit und Wohlstand für alle
Menschen auf dem Planeten Erde zu schaffen. Darum
geht es bei «Satans letzter Sieg». Eine drängende Offenbarung für unsere Tage!
Gebunden, 284 Seiten
Bestell-Nr. 180002
CHF 18.00, EUR 13.00
John MacArthur
Kommentare zur
Offenbarung
Norbert Lieth
Die Zukunft des Christen
Denn die Zeit ist nahe – Die Offenbarung
ist das einzige neutestamentliche Buch, das
denjenigen einen geistlichen Segen verspricht, die es studieren und seine Botschaft
anwenden. Diejenigen, die die Offenbarung
ignorieren, entziehen sich selbst einem reichen Schatz göttlicher Wahrheit. Lassen Sie
sich von John MacArthur das Buch der Offenbarung in einer Art erklären, die sowohl
dogmatisch präzise als auch äussert praxisnah ist.
Was ist die grosse Hoffnung eines Christen? Wann erfolgt
die Auferstehung? Was bedeutet das Preisgericht? Norbert
Lieth erklärt in einem umfassenden und anschaulichen
Panorama den Glaubensweg des Christen – von der notwendigen Wiedergeburt am Anfang bis hin zum herrlichen
Ziel: dem himmlischen Jerusalem. Dieses Buch ist eine
grossartige Lebenshilfe, gerade auch für Neubekehrte!
Taschenbuch, 208 Seiten
Bestell-Nr. 187320
CHF 8.50, EUR 6.00
Taschenbuch, 436 Seiten
Bestell-Nr. 180290
CHF 27.00, EUR 18.00
Wim Malgo
Das Tausendjährige Reich – eine Utopie?
Wird das Millennium Realität oder ist es symbolisch zu verstehen? Wim Malgo
beweist einprägsam und biblisch fundiert, dass das Tausendjährige Friedensreich eines Tages Realität sein wird. Die zukünftige Herrschaft Christi auf Erden
wird alles Bisherige weit übertreffen. Der Autor erklärt ein schwieriges Thema auf
einfache Art und Weise und gibt so eine vorzügliche Argumentationshilfe zur
Hand!
Marcel Malgo
Taschenbuch, 104 Seiten
Bestell-Nr. 170100
CHF 7.00, EUR 5.00
Stecken
und Stab
Viele Menschen kennen Psalm 23. So mancher kann ihn sogar auswendig. Aber, ob auch alle die zahlreichen geistlichen Kostbarkeiten
entdeckt haben, die er enthält? In diesem Buch führt der Autor den
Lesern die meist verborgenen Schätze dieses wunderbaren Psalms
vor Augen. Ist Ihnen seine reichhaltige Tiefe bekannt? Dieses Buch
führt Sie auf den Grund und gibt Ihnen Stärkung für den Alltag.
Taschenbuch, 112 Seiten
Bestell-Nr. 180390
CHF 9.50, EUR 6.50
fon
Bestelltele952 14 14
Schweiz: 044 07745 8001
Deutschland : mnr.ch
E-Mail: verlag@
WISSENSCHAFT
GENETISCHE STUDIE:
Bnei Israel aus Indien sind
tatsächlich Juden
Die Ergebnisse dieser Studie weisen eindeutig nach, dass die Vorfahren der Angehörigen dieser jüdischen Gemeinschaft im Verlauf des zweiten Jahrtausends n. Chr. nach Indien gelangten
und nicht wie die Traditionen berichten, bereits infolge des Niedergangs des Königreiches Juda.
W
«Wisse, woher du kommst, wohin du
gehst …» legt ein Aphorismus der Mischna, eines der Bestandteile des Talmuds
der religionsgesetzlichen Überlieferungen
des rabbinischen Judentums, jedem Menschen ans Herz. Über die Vergangenheit
zu wissen gilt uns heute als bedeutsamer
Wegweiser für die Gegenwart, aber auch
für die Zukunft. Nunmehr haben auch die
Angehörigen der jüdischen Gemeinschaft
Bnei Israel, die von Indien nach Israel einwanderten, detailliertere Kenntnisse über
ihren Herkunftshintergrund. Dies geht auf
eine genetische Studie zurück, die wichtige Erkenntnisse zur Abstammung dieser
Juden an den Tag brachte und endgültig
alle Fragezeichen beseitigte, ob es sich bei
den Angehörigen dieser Gemeinschaft um
Juden handelt oder nicht.
Im Staat Israel leben rund 70.000
Personen, die dieser Gemeinschaft angehören. Trotz ihrer beachtlichen Grösse
und ihrer sehr distinguierten und auch
reichen jüdischen Traditionen, lagen die
historischen Wurzeln dieser Gemeinschaft
im Dunkeln. Daher standen Fragen im
Raum, ob es sich um Nachfahren eines der
exilierten jüdischen Stämme handelt. Waren sie aus Juda ausgerechnet zur Herrschaftszeit des Seleukidenkönigs Antiochus IV. Epiphanes geflohen? Oder handelt
es sich vielleicht doch gar nicht um Juden?
Es kursierten immer wieder unterschiedliche Spekulationen. Die Angehörigen
selbst konnten ihre Stammbäume für lediglich fünf bis sechs Generationen nachverfolgen und da es an einer offiziellen
Dokumentation mangelte, konnte man die
mündlichen Traditionen dieser Gemeinschaft nicht nachvollziehen, sodass sie als
Folklore angesehen wurden.
26 Nachrichten aus Israel | 7/2016
Eine genetische Studie, deren Ergebnisse kürzlich in der Fachzeitschrift One
PloS veröffentlicht wurden und die unter
der Leitung von Dr. Yedael Waldman von
der US-amerikanischen Universität Cornel und Prof. Eran Halperin von der Universität Tel Aviv stand, bereitet nunmehr
zumindest einem Teil der durchaus wilden
Spekulationen ein Ende. Die Studie belegt,
dass die Angehörigen dieser Gemeinschaft
mit Sicherheit einer der jüdischen Gemeinschaften entsprungen sind, die im Nahen
Osten bestanden. Darüber hinaus besagen
die Studienergebnisse, dass die ersten Vorfahren vor 600 bis maximal 1.000 Jahren
nach Indien gelangten. Das ist ein sehr
viel späterer Zeitraum, als die mündlichen
Überlieferungen der Gemeinschaft für die
Ankunft in Indien nahelegen. Der Übergang vom Nahen Osten nach Indien und
die Ausbildung dieser Gemeinschaft gehen
im Wesentlichen auf Männer zurück, die lokale Frauen heirateten. Nachdem sich ihre
Gemeinschaft etabliert hatte, achteten die
Bnei Israel darauf, ihren genetischen Pool
zu wahren und mehrheitlich innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft Ehen zu schliessen. Mit anderen Worten: Man versuchte
zu vermeiden, dass sich die Angehörigen
weiterhin mit anderen, nichtjüdischen Gemeinschaften Indiens mischten.
Im Rahmen ihrer Studie untersuchten
Dr. Waldman und seine Kollegen die genetischen Marker von 18 Angehörigen
der Gemeinschaft Bnei Israel. Sie verglichen sie mittels modernster wissenschaftlicher Methoden mit den genetischen Markern von 486 Personen, die
41 unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen angehören, darunter Inder, Pakistanis und auch Juden verschiedener Exilge-
meinden. Indien ist ein Vielvölkerstaat.
Zu einigen indischen Volksgruppen war
zwar eine gewisse genetische Parallele
zu erkennen, doch letztendlich deuten die
genetischen Dispositionen der Angehörigen der Bnei Israel darauf hin, dass sie
nicht indischen Ursprungs sind. Weitere
Analysen ergaben eindeutig, dass sie jüdischer Abstammung sind.
«Einige Analyseergebnisse zeigen auf,
dass die genetischen Gemeinsamkeiten
zwischen den Bnei Israel und anderen jüdischen Gemeinschaften im Wesentlichen
genauso gross waren, wie beispielsweise
zwischen ihnen und der pakistanischen
Gemeinschaft. Detailanalysen haben jedoch aufgezeigt, dass die Bnei Israel eine
nachhaltig grössere genetische Nähe zu
anderen jüdischen Gemeinschaften aufzeigen als beispielsweise zu indischen
oder pakistanischen Gemeinschaften»,
erklärte Dr. Waldman und fügte erläuternd hinzu: «Während die genetischen
Gemeinsamkeiten von indischen und jüdischen Gruppen mit jüdischen Gemeinschaften und nahöstlichen Nationen auf
gemeinsame Vorfahren aller Nationen in
Mittel- und Zentralasiens zurückzuführen
sind, so beruht die Gemeinsamkeit der
Bnei Israel mit jüdischen Gemeinschaften auf einer Einzigartigkeit, die der Tatsache entspringt, dass es sich bei diesen
Personen um Nachfahren von Juden handelt.» Zudem konnten die Wissenschaftler
nachweisen, dass die genetischen Marker
der Bnei Israel sehr viel weniger Gemeinsamkeiten mit den genetischen Dispositionen nichtjüdischer Bevölkerungsgruppen des Nahen Ostens aufweisen und
sehr viel näher an denen jüdischer Gemeinschaften sind.
ML∎
n
Bestelltelefo14
Vortrag-CDs
CH : 044 952 14
DE: 07745 8001 nr.ch
E-Mail: verlag@ m
Nahrung für die Seele, Erkenntnisschub fürs Glaubensleben
Wolfgang Kühne
Werner Gitt
Armin Mauerhofer
Thomas Lieth
Ich gehörte zu den
144 000
Der Mensch: Produkt des
Zufalls oder geniale
Konstruktion?
Ehe und Familie in der
Zerreissprobe
Was bleibt, ist die Freude
Ein ehemaliger Zeuge Jehovas gibt
ein beeindruckendes und ehrliches
Zeugnis über seine Zeit bei dieser
Sekte und über seine Suche nach
der Wahrheit.
Audio-Doppel-CD
Bestell-Nr. 131530
CHF 10.00, EUR 7.00
Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk. Werner Gitt stellt beide Behauptungen – Schöpfung und Evolution – auf den Prüfstand.
Audio-CD
Bestell-Nr. 130031
CHF 5.50, EUR 4.00
Die Familie ist eine Schöpfungsordnung. Gott ist der Erfinder. Armin
Mauerhofer erläutert, wie wir verantwortungsvoll mit dieser göttlichen
Einrichtung umgehen.
Audio-CD
Bestell-Nr. 130630
CHF 5.50, EUR 4.00
Was hat die Himmelfahrt mit der
Freude zu tun? Anhand von Lukas
24 legt Thomas Lieth eindrücklich
das historische Ereignis der Himmelfahrt und ihre besondere Bedeutung
für uns heute dar.
Audio-CD
Bestell-Nr. 130103
CHF 5.50, EUR 4.00
Roger Liebi
Die biblische Lehre über
Auserwählung und
Zuvorbestimmung
Norbert Lieth
Warum Israel massgebend
ist
Es gibt einige zwingende biblische
Gründe, warum Israel noch eine
massgebliche Rolle spielt und spielen wird. Auf eindrückliche Art und
Weise legt Norbert Lieth dar, wie
notwendig die Existenz Israels für die
Erfüllung der Offenbarung und der
Rückkehr Jesu ist.
Die Lehre über die Auserwählung ist in den
letzten Jahren zu einem häufig diskutierten
und kontroversen Thema geworden. Vermehrt setzt sich auch der einzelne Christ
damit auseinander und stellt die Frage, wie
es sich denn nun genau mit diesem Thema
verhält und wie es im Gesamtzusammenhang der Bibel zu verstehen ist. In der Art eines Seminars erklärt Dr. Roger Liebi die
Grundzüge dafür, wie man mit diesem Thema umgehen sollte und gibt einleuchtende
Erklärungen.
2 Audio-CDs mit 12-seitigem Skript
Bestell-Nr. 130075
CHF 14.00, EUR 10.00
Audio-CD
Bestell-Nr. 130084
CHF 5.50, EUR 4.00
Nachrichten aus Israel | 7/2016
27
WISSENSCHAFT
ARCHÄOLOGIE
Schreibkundige
zur Zeit des
Ersten Tempels
Eine multidisziplinäre Studie
der Universität Tel Aviv weist
nach, dass in der Spätzeit des
Königreiches Juda entstandene
Schriftzüge von unterschiedlichen
Personen verfasst wurden. Somit
konnten damals mehr Menschen
lesen und schreiben, als man
bisher vermutete.
28 Nachrichten aus Israel | 7/2016
D
Die Zeit des Ersten Tempels wird mit
dem Königreich Juda identifiziert und
erstreckt sich von 1.000 v. Chr. bis zum
Beginn des babylonischen Exils im Jahr
587 v. Chr. Aus dieser Periode liegen uns
nur wenige schriftliche Zeugnisse vor.
Die grösste Ansammlung von Fundstücken, auf denen Schriftzeichen in paläohebräischer Schrift zu entziffern sind,
fand man in der Zitadelle von Arad. Sie
datieren in die späte Periode des Königreiches Juda. Die erwähnten Personennamen sind teilweise in der Bibel nachlesbar, so zum Beispiel die Namen der
Priesterfamilien Paschur und Meremoth
(Jeremia 20,1 und Esra 8,33).
Noch heute findet man in Israel den
Ortsnamen Arad. Es ist eine moderne
Stadt, die 1962 gegründet wurde und
rund 25 Kilometer vom Toten Meer und
45 Kilometer von Beer Sheva entfernt
ist. Heute leben in dieser sozusagen
aus dem Nichts entstandenen und daher
städteplanerisch gut durchdachten Stadt
knapp 24.000 Einwohner.
Mit Besiedlung des modernen Arad
führte man archäologische Ausgrabungen durch. Im Zuge von 18 Ausgrabungsperioden zwischen 1962 und 1984
kam ans Licht, dass das moderne Arad
zwei antike Vorläufer hat. Dazu gehört
die am südlichen Hügelausläufer lokalisierte kanaanitische Stadt, die zwischen
2950 und 2650 v. Chr. besiedelt war.
Schon damals kreuzten sich hier wichtige
Handelsrouten, was dazu beitrug, dass
die Stadt nicht nur prosperierte, sondern
auch wohlgeplant und gut befestigt war.
Bei den Ausgrabungen entdeckte man
zudem jenes antike Arad, das während
des Königreiches Juda aufgebaut wurde
und auch noch nachfolgend (persische,
griechische, römische und arabische
Herrschaftszeit) besiedelt war. Das Arad
des Reiches Juda, das nordwestlich der
bronzezeitlichen kanaanitischen Stadt
lag, war nicht nur mit einer Zitadelle
befestigt, sondern neben Jerusalem jene
Stadt des Königreiches, die einen Tempel
aufwies, der jedoch im Zuge der religiösen Reformen von König Hiskija gegen
Ende des 8. Jahrhunderts v. Chr. zerstört
wurde (2. Könige 18,4 und 22).
Von besonderer Bedeutung erachteten Archäologen die zahlreichen Funde
schriftlicher Zeugnisse aus dieser Zeit.
Dank einer interdisziplinären Studie,
die innovative Forschungsmittel einsetzte, kann man diesen Funden, die
zumeist über Verwaltungsangelegenheiten und Truppenverlegungen berichten, nun eine noch weitere Dimension
zumessen. Israel Finkelstein, Professor für Archäologie an der Universität
Tel Aviv, brachte diese Bedeutung wie
folgt auf den Punkt: «Wir fanden durch
eine neuartige Analyse von 16 Texten
heraus, dass sie von nicht weniger als
sechs verschiedenen Personen verfasst
wurden. Dies lässt den Rückschluss
zu, dass nicht nur nicht professionelle
Schreiber die Texte verfassten, sondern
auch verschiedene Bedienstete des Königs des Lesens und Schreibens mächtig waren.» Diese Erkenntnis tritt einer
bisher weitverbreiteten These entgegen, dass zur damaligen Zeit lediglich
die Elite der Elite schreibkundig war. In
der Fachliteratur geht man davon aus,
dass das Königreich Juda rund 100.000
Bürger zählte. Bisher glaubte man,
dass nur wenige Dutzend lesen und
schreiben konnten. Prof. Finkelstein
hingegen vertritt die Ansicht, dass
schon damals mehrere hundert Bürger verschiedener gesellschaftlicher
Schichten schreibkundig waren.
In der Fachwelt stiess das bahnbrechende Verfahren auf Interesse,
das Prof. Finkelstein zusammen mit
Kollegen unterschiedlicher Disziplinen
entwickelte. Sie kombinierten Handarbeit und Maschinenlernen, indem sie
zunächst die Form der nur schwach erhaltenen Buchstaben rekonstruierten,
diese rechnergestützt einlasen und von
einem eigens entwickelten Algorithmus analysieren liessen, den die Wissenschaftler als «lernfähig» bezeichneten. Der Algorithmus suchte nach
Gemeinsamkeiten und Unterschieden
und ermöglichte die Aussage zu treffen, auf wie viele Autoren die Texte
zurückgehen. Dem fügte Prof. Finkelstein hinzu: «Wir sollten dieses von
uns entwickelte Verfahren auf Texte
einer weiteren Region ausdehnen,
um in Erfahrung zu bringen, wie viele
Menschen gegen Ende der Periode des
Ersten Tempels schreibkundig waren.»
Von Relevanz ist die Ermittlung der
kritischen Masse von Schreibkundigen
bezüglich der These, dass schon zu
dieser historischen Periode vielleicht
nicht nur verwaltungstechnische Texte,
sondern auch andere Texte verfasst
wurden, darunter eventuell sogar die
AN∎
ersten religiösen Schriften.
Bibel
Bibel
Israel
ein Volk von ganz
besonderer Art
Teil 5
Jakob
Von Thomas Lieth
Jakobs Bruder Esau war nach Jakobs Betrug, als er ihn um den Erstgeburtssegen
brachte, verständlicherweise äusserst
sauer auf seinen Bruder und wohl auch
auf sich selbst (s. Teil 4, Nachrichten aus
Israel 6/16). Er war nun erfüllt mit Rachegedanken. Jakob musste fliehen. Rebekka
schickte ihren Sohn zu ihrem Bruder Laban
in Haran, wo er «einige Zeit» bleiben sollte,
«bis sich der Zorn deines Bruders gelegt
hat» (1.Mo 27,41–45). Da die Bibel weder
von Rebekkas Tod berichtet noch davon,
dass sie ihren Lieblingssohn Jakob wiedersah, liegt die Vermutung nahe, dass dies
ein Abschied für immer war. Dies war eine
Auswirkung von Lug und Betrug. Rebekka hatte zu ihren Lebzeiten vermutlich nie
erfahren, dass sich ihre beiden Söhne wieder miteinander versöhnen würden. Jakob
floh und sein Vater Isaak bekräftigte noch
einmal seinen Segen: «Auf dich und deine
Nachkommen wird der Segen übergehen,
den Abraham empfangen hat: Ihr werdet
das Land in Besitz nehmen, in dem du als
Fremder gelebt hast und das Gott einst
Abraham zugesprochen hat» (1.Mo 28,4).
Aus den wenigen Tagen (bzw. «einige
Zeit»), wovon Rebekka sprach, wurden
zwanzig Jahre (vgl. 1.Mo 31,41). Jakob
kam nach Haran zu seinem Onkel Laban
(1.Mo 29) und nahm sich im Laufe dieser
Zeit die beiden Töchter Labans zur Frau
und bekam mit diesen zwölf Söhne. In Haran wurde Jakob von Laban selbst betrogen, sodass er zuerst die ältere Lea heiraten musste, bevor er die von ihm geliebte
Rahel zur Frau erhielt (1.Mo 29,15–30).
Dies war letztendlich eine Frucht aus
dem Lug und Betrug Jakobs seinem Vater
Isaak gegenüber. Laban war ein Bruder
von Rebekka, der Frau Isaaks, und ein
Enkel Nahors, ein Bruder Abrams.
Die Söhne Jakobs waren von Lea: Ruben,
Simeon, Levi, Juda, Issaschar und Sebulon; von der Magd Silpa: Gad und Asser;
von Rahel: Joseph und Benjamin; und von
der Magd Bilha: Dan und Naftali. Jakob
kehrte nach zwanzigjährigem Exil zurück
in seine Heimat und versöhnte sich mit
seinem Bruder Esau (1.Mo 31–33). Zuvor
hatte er jedoch eine seltsame Begegnung
mit Gott, der ihm dann den Namen Israel
gab (1.Mo 32,25–33).
Das Volk Israel, aus dem der Messias
kommen sollte, der der Schlange den
Kopf zertreten, dem Satan die Macht
nehmen würde, dieses Volk war nun gezeugt – durch Abraham. Es war aber wie
ein Embryo noch nicht auf der Welt. Noch
war Israel kein Volk. Die ersten Schwangerschaftswochen waren vorbei; Isaak,
Jakob, der den Namen Israel bekam und
wobei zum ersten Mal der Name Israel
auftauchte. Dieses Kind, Israel, entwickelte sich langsam zu einem Volk. Der
Tag der Geburt war nicht mehr fern. Und
jetzt regte sich auch Satan. Angsterfüllt,
weil er den Plan Gottes kannte. Er wusste,
dass aus diesem Israel ein Gottesvolk entstehen sollte. Er wusste, dass aus diesem
Israel der Messias kommen sollte. Darum
durfte es kein israelitisches Volk geben, es
musste sterben, bevor es geboren würde,
das war der Plan Satans. Und so berichtet
uns 1. Mose 34, wie Satan schon frühzeitig versuchte, das langsam entstehende
Volk Israel in der Völkerwelt untergehen
zu lassen.
Dina, die eine Tochter Leas war, verliess
die Zelte ihres Vaters, um kanaanitische
Frauen zu besuchen. Heute könnte man
sagen, sie ging aus ihrem wohlbehüteten
christlichen Elternhaus, um die Welt kennenzulernen. Aber kaum draussen, da
wartete bereits Satan wie ein brüllender
Löwe, um sie zu verschlingen. Sichem, der
Sohn des Hiwiters Hamor, der einer der
führenden Männer dort war, vergewaltigte sie. Er verliebte sich dann aber in sie
und sagte zu seinem Vater Hamor: «Sieh
zu, dass ich dieses Mädchen zur Frau bekomme!»
Jakob hörte von der Vergewaltigung seiner
Tochter, wartete aber ab, weil seine Söhne
gerade draussen bei den Herden waren. Sichems Vater Hamor kam zu Jakob, um mit
ihm zu verhandeln. Als die Söhne Jakobs
heimkamen und davon erfuhren, wurden
sie wütend. Hamor sagte ihnen jedoch:
«Mein Sohn Sichem liebt das Mädchen;
Nachrichten aus Israel | 7/2016
29
Impressum
Bibel
Nachrichten aus Israel
®
Schweiz:
gebt sie ihm doch zur Frau! Warum sollen
wir uns nicht miteinander verschwägern?
Verbinden wir uns doch durch gegenseitige Heirat! Unser Gebiet steht euch zur
Verfügung. Werdet hier bei uns ansässig
und tauscht eure Erzeugnisse gegen die
unseren ein. Wenn ihr wollt, könnt ihr
auch Grund und Boden erwerben.»
Und Sichem sagte zu Jakob und seinen
zwölf Söhnen: «Schlagt meine Bitte nicht
ab! Ich will euch alles geben, was ihr verlangt. Ihr könnt den Brautpreis und die
Hochzeitsgabe für die Braut so hoch ansetzen, wie ihr wollt; ich zahle alles, wenn
ich nur das Mädchen zur Frau bekomme.»
Die Zwölf gaben Sichem eine hinterlistige
Antwort: «Wir können unsere Schwester
nicht einem unbeschnittenen Mann geben;
das geht gegen unsere Ehre. Wir werden
auf eure Bitte nur eingehen, wenn ihr
uns gleich werdet und alle männlichen
Bewohner eurer Stadt sich beschneiden
lassen. Dann können wir uns mit euch
durch gegenseitige Heirat verbinden; dann
wollen wir bei euch bleiben und mit euch
zusammen ein einziges Volk bilden. Wenn
ihr darauf nicht eingeht, nehmen wir das
Mädchen und ziehen weg.»
Hamor und Sichem waren einverstanden.
Sie sagten den Männern ihrer Stadt: «Diese Leute kommen in friedlicher Absicht zu
uns; lassen wir sie doch bei uns wohnen
und ihren Geschäften nachgehen. Es ist
Platz genug für sie im Land. Wir wollen
uns durch gegenseitige Heirat mit ihnen
verbinden. Sie sind bereit, bei uns zu bleiben und sich mit uns zu einem einzigen
Volk zu vereinen. Nur eine Bedingung
stellen sie: das alle männlichen Bewohner
unserer Stadt beschnitten werden, so wie
es bei ihnen Brauch ist. Wir wollen ihnen
diese Bedingung erfüllen, dann werden sie
unter uns wohnen, und ihre Herden und ihr
ganzer Besitz wird uns gehören!»
Und so wurden alle Männer beschnitten. Als sie dann am dritten Tag wegen
Wundfieber daniederlagen, nahmen Dinas
Brüder Simeon und Levi das Schwert und
töteten alle Männer in der unbewachten
Stadt. Das war ein Verhalten, das Gott
keineswegs guthiess (vgl. 1.Mo 49,5–7).
Dina wurde von ihren Brüdern wieder
zurückgeholt und die zwölf Söhne Israels
plünderten die ganze Stadt. Sie schleppten
aber nicht nur Tiere und Güter als Beute
weg, sondern auch die Frauen und Kinder.
Jakob rief aus: «Was habt ihr mir da angerichtet! Die Bewohner des Landes werden
mich jetzt hassen wie einen Todfeind. Ich
habe nur eine Handvoll Leute; wenn sich
alle, die Kanaaniter und die Perisiter, ge-
30 Nachrichten aus Israel | 7/2016
gen mich zusammentun, ist es um mich geschehen, und kein einziger von meiner Familie wird mit dem Leben davonkommen.»
Aber Simeon und Levi erwiderten: «Wir
konnten doch nicht hinnehmen, dass er
unsere Schwester wie eine Hure behandelt hat!»
An dieser Geschichte erkennen wir, wie
hinterhältig gerade Satan an eine Sache
herangeht. Es fing an mit der listigen
Schlange im Paradies, die keineswegs als
Ungeheuer erschien, vor der Adam und
Eva hätten erschrecken müssen. Nein,
sie machte eher einen sympathischen
Eindruck. Und auch hier: Satan erscheint
nicht als Ungeheuer, um die Geburt Israels zu verhindern, sondern als Wohltäter,
der die Liebe missbraucht, um mit seinem
bösen Plan zum Ziel zu kommen. Bis heute hat Satan nichts von seiner Listigkeit
eingebüsst. Er erscheint als Engel des
Lichts und als Freund der Menschen, aber
er offenbart sich schliesslich als Fürst der
Finsternis und grausamer Feind.
Wären Jakob und seine Familie auf das
Angebot der Hiwiter eingegangen, wäre es
nur eine Frage der Zeit gewesen und die
Familie Jakobs hätte sich mit den kanaanitischen Volksstämmen, samt ihrem Götzendienst, vermischt. Die Hiwiter wären
nicht zu Hebräern geworden, sondern die
Hebräer zu Kanaanitern, die andere tote
Götter verehrten.
Diese Geschichte ist zugleich eine Warnung für die Gemeinde, ja, für jeden
Christen. Wenn es dem Feind nicht mit
Gewalt gelingt, dann versucht er, die Gemeinde auf sanfte Weise und schleichend
zu untergraben. Er sendet «fromme» Irrgeister, die letztlich dazu beitragen, dass
kein Unterschied mehr zu erkennen ist
zwischen einem Kind Gottes und einem
Kind Satans. Die Gemeinde wird neutralisiert und merkt es nicht einmal, ganz
im Gegenteil, sie frohlockt sogar: «Seht
her, wie beliebt wir sind; und es kommen viele Ungläubige zu unseren Veranstaltungen (Events und Happenings)!»
Israel sollte abgesondert von den übrigen Völkern leben, ihnen Gott bezeugen, sich ihnen aber nicht gleichstellen
(2.Mo 23,32–33). Ebenso sollte sich die
Gemeinde nicht der Welt gleichstellen,
sondern Gott bezeugen durch ein unverfälschtes Evangelium. Nicht Gleichheit,
sondern Verschiedenheit, um den Menschen aufzuzeigen: Christen sind anders,
nämlich erlöst und frei. Der Versuch Satans, Israel in der Völkerwelt aufgehen
zu lassen, schlug fehl. Aber es sollte
∎
nicht der letzte Versuch sein.
Missionswerk Mitternachtsruf
Abteilung Beth-Shalom
Ringwiesenstrasse 12a
CH 8600 Dübendorf
Tel. 0041 (0)44 952 14 17
Fax 0041 (0)44 952 14 19
E-Mail: [email protected]
®
Deutschland:
Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.
Abteilung Beth-Shalom
Kaltenbrunnenstrasse 7
DE 79807 Lottstetten
Tel. 0049 (0)7745 8001
Fax 0049 (0)7745 201
E-Mail: [email protected]
Zeitschriften
Schweiz:
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom
«Nachrichten aus Israel»
Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf
Tel. 0041 (0)44 952 14 15, Fax 0041 (0)44 952 14 11
E-Mail: [email protected]
Deutschland:
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom
«Nachrichten aus Israel»
Kaltenbrunnenstrasse 7, DE 79807 Lottstetten
Tel. 0049 (0)7745 8001, Fax 0049 (0)7745 201
E-Mail: [email protected]
Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in
englischer, französischer, holländischer, portugiesischer,
rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache.
Erscheinungsweise: monatlich.
Initialen der Autoren dieser Ausgabe
ML = Mori Lidar; ZL = Zwi Lidar; AN = Antje Naujoks
Abonnementspreise jährlich
Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz,
Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich
15 EUR / 24 CHF. Übrige Länder, Preis auf Anfrage
Einzahlungen
Schweiz:
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom
Postfinance, IBAN: CH52 0900 0000 8001 1535 0
BIC: POFICHBEXXX
oder ­ZKB, IBAN: CH59 0070 0115 2007 7269 5
BIC: ZKBKCHZZ80A
Deutschland:
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom
Sparkasse Hochrhein, Waldshut
IBAN: DE36 6845 2290 0006 6006 70, BIC: SKHRDE6WXXX
Österreich:
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom
Sparkasse Hochrhein, Waldshut
IBAN: DE36 6845 2290 0006 6006 70, BIC: SKHRDE6WXXX
Herstellung: GU-Print AG, Zürich
Israelreisen
Missionswerk Mitternachtsruf
Abteilung Beth-Shalom-Reisen
Ringwiesenstrasse 12 a, CH 8600 Dübendorf
Tel. 0041 (0)44 952 14 18, Fax 0041 (0)44 952 14 19
E-Mail: [email protected]
Beth-Shalom Hotel, Israel
Hanassi Avenue 110, P.O.B. 6208
31060 Haifa, Israel
Tel. 00972 4 837 74 81, Fax 00972 4 837 24 43
E-Mail: [email protected]
www.beth-shalom.co.il
Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich
ihre persönliche Sicht dar.
Für die Inhalte der fremden Webseiten, auf die verwiesen
wurde, wird keine Haftungsverpflichtung übernommen. Wir
erklären hiermit ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine illegalen Inhalte auf den zu verlinkenden Seiten
erkennbar waren. Auf die aktuelle und zukünftige Gestaltung,
die Inhalte oder die Urheberschaft der verknüpften Seiten
haben wir keinerlei Einfluss. Für illegale, fehlerhafte oder
unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die
aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener
Informationen entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite,
auf die verwiesen wurde, nicht derjenige, der über Links auf
die jeweilige Veröffentlichung lediglich hinweist.
TopBilder – TopQualität!
Israelkalender 2017
Der neue Israel-Kalender ist da! Grosses Format, qualitativ sehr hochwertig,
und in einem Design, das die Schönheit und Vielfalt Israels in den Vordergrund stellt. An den spektakulären Panoramabildern aus dem Heiligen Land
(Luftaufnahmen!) kann man sich gar nicht genug sattsehen, dazu ein kurzes, passendes Wort aus der Bibel. Ein tolles Präsent, mit dem Sie sich
selbst und anderen ein ganzes Jahr lang Freude schenken.
Bitte beachten Sie das erhöhte Porto für den Versand ausserhalb der
Schweiz und Deutschland. In Europa: Porto für 1 Kalender EUR 21.50, für
jeden weiteren Kalender EUR 2.50 zusätzlich. Andere Länder: auf Anfrage
Grossformat: Breite 60cm, Höhe 47cm
Bestell-Nr. 341217
CHF 29.00, EUR 24.00
llen
e
t
s
e
b
t
r
o
f
So
ren :
und profitie
spreis
n
o
i
t
ip
r
k
s
b
u
S
16!
0
2
.
8
0
.
1
3
s
bi
CHF 23.00
EUR 19.00
Für Ihre
Bestellung
Schweiz :
4 14
& 044 952 1
Deutschland :1
& 07745 800
E-Mail :
h
verlag @ mnr.c
2017
SOMMERREISE
5. – 12. MÄRZ 2017
mit PETER MALGO
13. – 20. AUGUST 2017
mit FREDI WINKLER
FRÜHLINGSREISE
HERBSTREISE
23. APRIL – 3. MAI 2017
mit SAMUEL RINDLISBACHER
15. – 25. OKTOBER 2017
mit FREDY PETER
PFINGSTREISE
ISRAELREISE 55+
28. MAI – 7. JUNI 2017
mit NORBERT LIETH
29. OKTOBER – 9. NOVEMBER 2017
inkl. 4 NÄCHTE AM TOTEN MEER –
ENTSPANNUNG PUR!
JUGENDREISEN
für 18-35-JÄHRIGE
mit NATHANAEL WINKLER & ARIEL WINKLER
10. – 18. JUNI 2017
SONNE, STRAND & MEER: Zusatztage mit Badeurlab
am Roten und Toten Meer bis zum 23. Juni 2017
30. JULI – 11. AUGUST 2017
HIGHLIGHT:
Aktives Wüstenprogramm
2017
ISRAEL INTENSIV
bnis!
e
l
E
s
e
besonde
n
i
e
e
d
ie
Imme w
r
ANMELDUNG & INFOS
E-Mail: [email protected]
Internet:
www.beth-shalom.reisen
CH
Beth-Shalom-Reisen
Ringwiesenstrasse 12a
CH 8600 Dübendorf
Tel. 0041 (0)44 952 14 14
Fax 0041 (0)44 952 14 11
DE
r
Beth-Shalom-Reisen
Kaltenbrunnenstrasse 7
DE 79807 Lottstetten
Tel. 0049 (0)7745 8001
Fax 0049 (0)7745 201
r r