Ausfahrtsbericht vom 22. Juni 2016 Klausen 2016 Mittwoch, 22.6.2016 Klausen retour Daten: 156,5 km / 7 Std. 5 min. siehe Screenshot Teilnehmer: Bruno Schmucki (Capitain de route), Chnebi, Hans Litschi, Bruno Müller, Fredi Tobler, Beat Kugler, Franco Grisotto und der Schreibende Start: 07.00 Uhr Sonnenplatz Rüti / Rückkehr 16.00 Uhr "Sternen" Rüti Etwas mulmig war mir schon, lag doch meine letzte Parforcetour schon ein paar Jahre zurück und ich wusste ja nicht recht, was mich erwartete. Und 160 km mit fast 2000 Hm sind ja kein Fussballmätschli mit Einwurfpausen, Cornerpausen, Freistosspausen, Simulantenpausen, Halbzeitpausen, Drinkpausen und Aus- und Einwechselpausen. Velofahrer trampen und trampen und trampen, in der Regel ohne Pause sonst ist es nämlich vorbei mit der Windschattenherrlichkeit. Und so traten wir also unermüdlich in die Pedalen, vorbei am Federn-Baumann, durch das schnellwachsende Eschenbach hinunter in die Linthebene. Natürlich ein kleiner Stopp (keine Pause !!), erzwungen durch die immer blinkende Warnanlage bei der Bahnschranke von Ziegelbrücke. Alsbald verliert sich der Orientierungssinn des "Nichtglarners" weil der Oberglarner Schmucki die Truppe durch Hinterhöfe und winzige Nebensträsschen ohne jeglichen Verkehr bis fast nach Linthal führt. Hauptstrasse? Keine 2 km. Danke Bruno, sensationell. Kleine Pause in der Pizzeria gleich beim weltberühmten Brunnen in Linthal. Wir sind alle noch richtig bei Kräften und klopfen grosse Sprüche, vor allem weil die Düse eine Deutsche und gar nicht so übel zum Ansehen ist. Man ist nie zu alt !! Fredi will es nicht übertreiben und kehrt um. Bruno Müller will Beat Kugler noch eine kleine Weile begleiten und dann auch umkehren. Ob er das getan hat, weiss ich nicht. Der Berg erfordert die ganze Konzentration auf sich selbst. Dauernd hinterfragt man seinen Tritt, seinen Zustand und setzt das in Relation zu der Steigung und der noch verbleibenden Distanz und Höhendifferenz. Wahrlich mit 150 Puls eine mathematische Meisterleistung. Franco ist nach wenigen Minuten entschwunden und wurde nicht mehr gesehen. Bruno, Chnebi, Hans und Edi bleiben zusammen. Geteiltes Leid ist halbes Leid und ziemlich warm ist es auch. Allerdings ist für die Alleinfahrer genau gleich warm. Bruno "müllet" vorne in bekannter Art und Weise, Chnebi schaltet dahinter hoch und runter und hoch und runter, Edi weiss auch nicht recht, ob der gefahrene Gang der richtige ist (zu hoch?) und hinten zeigt Hans Litschi seine unbezahlbare Routine. Davon später mehr. Urnerboden. Da ist man dem Herrgott für diese Erfindung dankbar. Etwas ausruhen, trinken. Wundersam leicht fällt plötzlich das trampen. Bin ich noch so zwäg? Nein, es ist fast flach. Leider verführt uns die Euphorie zu horrendem Tempo und das Elend holt uns dann später ein. Spitzkehre 5 ist der Anfang der Krise von Edi. Langsam entschwindet Bruno, bleibt aber zum Glück immer in Sichtweite. Sowas ist gut für die Moral. Chnebi kämpft noch etwas weiter hinten einen einsamen Kampf gegen den inneren Schweinehund, den er heldenhaft gewinnt. Soviel schon vorab. Letzte Kehre vor der der Passhöhe. Edi ist am meditieren als er plötzlich hinter ihm eine Stimme hört "Wirsch au immer langsamer". Halluziniere ich? Vor Schreck falle ich fast vom Rad. Tatsächlich ist es Hans. Routinier Litschi Hans, vermeintlich schon längstens abgehängt, kennt den Berg und nimmt Edi bis zur Passhöhe auch noch 50 m ab. Franco ist derweil bereits mit der Suppe fertig und sieht aus, als wäre er am Sonntagmorgen Brot holen gegangen. Chnebi kommt bald auch einmal und Beat? Teufelskerl Beat schafft es auch. Eigentlich keine Ueberraschung für einen ehemaligen Gewinner des "Stahlhelms". Die Rückfahrt ist nicht der Höhepunkt der Tour. Besonders spannend ist es ja nicht, müde und durstig durch die Linthebene zu fahren. Kurze Pause in der Gartenwirtschaft des "Sternen" in Benken. Bruno Schmucki leidet etwas unter Sauerstoffmangel und bezeichnet die Beiz mehrmals als "Grynau". Wenn das nur gut geht. Es geht gut. Bruno findet den "Sternen" in Rüti problemlos und jeder Velofritze kann nachvollziehen, wie glücklich wir da sassen, quatschten, unser Bier tranken und stolz an das Geleistete zurückdachten. So schön es auch war, jede Woche muss das jetzt aber auch nicht sein.
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