WESER-KURIER Golf

10
Landkreis Osterholz
SONNABEND
18. JUNI 2016
„Wie locke ich die
Leute nach Lilienthal?“
Agentur baut der Gemeinde eine virtuelle Gästeinformation
vo n TI M o SCZU PLI n SKI
Boot mäht den Wörpe-Grund
H
at da jemand unrechtmäßig seinen
Rasenschnitt in der Wörpe entsorgt? Fast sieht es so aus, aber
Verursacher des über und über grünen
Flüsschens ist das Mähboot, das der
GLV, der Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor, derzeit für
einen von bis zu fünf Mähterminen pro
Jahr im Rahmen der Gewässerunterhaltung einsetzt. Der GLV, der laut Geschäftsführer Andreas Burfeind über
kein eigenes Boot verfügt, hat den
schwimmenden Rasenmäher, der unter
Wasser die wuchernden Pflanzen abmäht, vom benachbarten Deich- und
Sielverband St. Jürgensfeld ausgeliehen. Mit der Tide treibt das grüne
Schnittgut nun langsam Richtung Borgfelder Landhaus, wo es kurz vorher von
einer Krautsperre aufgefangen, an Land
geholt und dann fachgerecht entsorgt
DES·FOTO: JOHANNES HEEG
wird.
Lilienthal. Wer auf der Homepage der Gemeinde in den vergangenen Monaten auf
den Tourismus-Button klickte, der bekam
zwar einige Information über Hotels, Ferienwohnungen und Restaurants in Lilienthal.
Ob diese Infos aber wirklich aktuell waren,
da konnte man sich nicht allzu sicher sein.
Denn seit die Gästeinformation der Gemeinde Lilienthal im August 2014 geschlossen
und die bis dato zuständige Silke Huntenburg-Röber in die Bauabteilung versetzt
wurde, wurde auch der Internetauftritt im
Bereich Tourismus nicht mehr aktualisiert.
Einiges war zuletzt veraltet, manche Infos
stimmten gar nicht mehr. Man präsentierte
sich so, wie es eine wachsende Gemeinde
wie Lilienthal wohl besser nicht tun sollte.
Die Gemeinde hatte jedoch keine Kapazitäten dafür, die Seite auf Stand zu halten.
„Wir hatten dort keine Angebotssituation
mehr“, sagt Bürgermeister Willy Hollatz.
„Also haben wir die Kategorie vom Netz genommen.“ So wie vorher schon die reale
Gästeinfo aus Kostengründen eingestampft
wurde.
Den Button Tourismus gibt es auf der
Homepage allerdings weiterhin. Nur verbirgt sich nun etwas ganz Neues dahinter.
Wer jetzt dort draufklickt, der gelangt direkt
auf die Homepage www.gaesteinformationlilienthal.de. Besucher sollen auf dieser Seite einen Überblick über Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, die Gastronomie und Termine in der Gemeinde erhalten. Der Internetauftritt soll das Vakuum, das durch die
Schließung der Gästeinformation entstanden ist, möglichst gut füllen. Es soll dort eine
Art virtuelles Lilienthal entstehen.
Betrieben wird die Seite nicht von der Gemeinde, sondern von einem Unternehmen
mit dem Namen „agentur28“. Susanne und
Claus Juntke, zwei Lilienthaler, stecken dahinter. Sie haben sich mit ihrer vor zehn Jahren gegründeten Agentur auf Webdesign
und Internetauftritte spezialisiert. Die Juntkes haben mittlerweile viele Geschäftskunden aus der Region und quer durch Deutschland – Dresden, Hamburg, Berlin.
Nun haben sie in Kooperation mit der Gemeinde eine Plattform für Lilienthal aufgebaut. Hoteliers, Gästehäuser, Restaurantbetreiber, aber auch Vereine, Künstler und Stif-
tungen sollen sich auf der Seite ab sofort
präsentieren und wiederfinden können. Der
Eintrag mit Basisinfos wie Adressen und
Kontaktdaten sei kostenlos, versprechen die
beiden. Im Bereich Gastronomie und Unterkünfte könnten Kunden sich aber auch etwas aufwendiger per Bildergalerie, Lageplan und weitere Angebote präsentieren.
Das koste dann laut der Agentur einmalig
195 Euro.
Kostenlose Kooperation
Und wie teuer wird das neue Konzept für
Lilienthal? Muss die Gemeinde, die 2014 aus
Kostengründen auf den Fortbestand der realen Gästeinformation verzichtet hatte, nun
Geld für die virtuelle Variante an einen externen Anbieter zahlen? „Nein“, sagt Bürgermeister Willy Hollatz. Für die Gemeinde
sei der Internetauftritt kostenlos. Insofern
könne er die Kooperation mit den beiden
Lilienthaler Web-Spezialisten durchaus als
Glücksgriff bezeichnen. „Ohne die große
Verbundenheit der Familie Juntke zum Ort
wäre die Kooperation so womöglich nicht
zustande gekommen“, tippt Hollatz.
Große Bilder, große Texte, klare Kategorien – so kommt die neue Seite daher. Als
die Juntkes vor anderthalb Jahren von dem
Ende der Gästeinformation in Lilienthal und
den zahlreichen Beschwerden gelesen hatten, hatte sie sich gleich die Domain – also
die Internetadresse – www.gaesteinformation-lilienthal.de gesichert. 46 Cent koste
sie das pro Monat. Ein Klacks. Nach vielen
Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung
um Bürgermeister Willy Hollatz und Fachbereichsleiter Jürgen Weinert hatte man sich
nun endlich auf eine Kooperation geeinigt.
Claus und Susanne Juntke führen eine Webdesign-Agentur in Lilienthal.
FOTO: SCZUPLINSKI
„Wir machen das mit viel Lust und Liebe
zu Lilienthal“, sagt Susanne Juntke. Der Aufwand sei groß, aktuell sei man vor allem auf
Details der Lilienthaler Vereine und Tourismusbetriebe angewiesen, um ein möglichst
breites Infoangebot auf der Seite darstellen
zu können. Neben all der Leidenschaft bietet die Kooperation den Juntkes aber auch
die Chance, den Bekanntheitsgrad der
Agentur zu steigern. Die Agentur kommt
nun fast automatisch in Kontakt mit Dutzenden Lilienthaler Geschäftstreibenden und
möglicherweise könnten sich daraus ja auch
Folgeaufträge ergeben. So dürfte nicht nur
die Gemeinde von der Webseite profitieren,
sondern auch die Agentur selbst. Einen weiteren Profiteur soll es obendrein geben. Für
250 Euro kann man sein Vereins- oder Betriebslogo auf der Startseite platzieren lassen. Dieser Betrag soll komplett der Lilienthaler Tafel gespendet werden.
„Restaurants stehen gerade ganz oben“,
sagt Claus Juntke mit Blick auf die KlickStatistik. Er geht davon aus, dass die Leute
sich zunehmend übers Internet zu möglichen Urlaubszielen oder über ihre Heimatgemeinde informieren. Und da will die Lilienthaler Agentur nun das passende Angebot liefern. Insgesamt gehe es den Juntkes
um die Frage: „Wie locke ich die Leute nach
Lilienthal?“
Die Fotos, die auf der Seite zu sehen sind,
seien alle selbst geschossen. Bei den Infos
seien die Juntkes auf Material von außen
angewiesen. Ihre eigenen Kontaktdaten haben sie auf der Homepage angegeben, vornehmlich natürlich für Kunden. Zwar wüssten sie viel über Lilienthal und könnten einige Fragen zum Angebot in der Gemeinde sicherlich beantworten, genaue Nachfragen zu Übernachtungen oder Gastronomie
könnten sie aber rein zeitlich gar nicht bedienen. Dafür sollen weiterhin die jeweiligen Anbieter zuständig sein.
In den kommenden Tagen und Wochen
soll die Internetseite weiter wachsen. Die
Juntkes setzen auf viel Resonanz von den
Lilienthalern und hoffen auch auf viel Interesse von Gästen und Touristen. Claus Juntke weiß schon jetzt, dass es auf der neuen
virtuellen Gästeinformation immer etwas zu
tun geben wird – Adressen erneuern, Bilder
einfügen. Er sagt: „Die Seite wird nie fertig.“
Verlagssonderveröffentlichung
WESER-KURIER Golf-Cup 2016
3. Turniertag: 26. Juni im Golfclub Worpswede
KÜCHEN | BERGER | THIELBAR Ein Schmuckstück mitten im Wald
RECHTANWALTSKANZLEI UND NOTARIAT
VOLKER SCHLÄTZER
Rechtsanwalt
Notar a. D.
bis 31.12.2011
CARSTEN THIELBAR
Rechtsanwalt
RAINER KÜCHEN
OLIVER BERGER
K. HERMANN FITTSCHEN
HEIDRUN HELLER
Rechtsanwältin
und Notarin
Mediatorin
Rechtsanwalt
Notar
Fachanwalt für
Arbeitsrecht
Rechtsanwalt
und Notar a. D.
Rechtsanwalt
Fachanwalt für
Arbeits- und
Verkehrsrecht
IHR GUTES RECHT IN SICHEREN HÄNDEN.
Rönnebecker Str. 9 | 28777 Bremen | Telefon 04 21 / 69 03 90 | Fax 04 21 / 60 70 63
[email protected] | www.schlaetzer-kuechen.de
KÜCHE ODER BAD SANIEREN.
MIT DEN RICHTIGEN KEIN PROBLEM.
OPTIMALE LöSuNGEN
ALS KOMPLETTPAKET –
vON DER PLANuNG BIS zuR
AuSfÜHRuNG.
G
wICKLuN
SLOSE AB
ER
N
T
- REIBuNG
R
A
P
E
ENT
- KOMPET
ALITäT
RTIGE Qu
- HOCHwE
OTTERSTEINER STR. 2 · GRASBERG · T: 04792/950 000
WESER-KURIER Golf-Cup ist am 26. Juni beim GC Worpswede zu Gast
Die dritte Runde um den
WESER-KURIER Golf-Cup steht
an. Wenn am Sonntag, 26. Juni,
die Spieler der neun Mannschaften den Ball zum letzten Mal im
18. Loch der Worpsweder
Anlage untergebracht haben,
ist Halbzeit – und es kann langsam über den Sieger spekuliert
werden. Derzeit scheint das Rennen allerdings noch offen: Nur
15 Punkte trennen den Spitzenreiter GC Bremer Schweiz
(171 Punkte) vom Vierten GC
Syke (156 Punkte), dazwischen
liegen noch der GC Wümme
(162 Punkte) und der Ausrichter
der dritten Runde, der GC
Worpswede (159 Punkte).
„Wir wollen mit dieser Veranstaltung beweisen, dass Golf
durchaus breitensporttauglich
ist. Dass das Image vom SchickiMicki-Sport
einfach
nicht
stimmt“, sagt Peter Sakuth, Präsident des GC Bremer Schweiz
und einer der Ideengeber. Golf,
immerhin schon die Nummer sieben in der Rangliste der größten
Sportarten im Deutschen Olympischen Sportbund, soll auf den
Weg zum Volkssport gebracht
werden. Entsprechend ist das
Konzept dieser Turnierreihe.
Auch auf der Anlage des GC
Worpswede wird das Turnier
von verschiedenen Aktionen begleitet. „Wir veranstalten den
ganzen Tag über einen Schnuppergolf-Kurs, daneben läuft ein
Puttwettbewerb. Und wir fahren Interessenten auch mit unseren Golf-Carts über das Gelände“, erläutert Thore Meyer,
der Vorsitzende des Clubs, der
selbst erst vor sechs Jahren zu
diesem Sport fand. Auch der
WESER-KURIER ist wieder mit
von der Partie: Ein Kletterturm
dürfte vor allem die jüngeren
Gäste anlocken, Gewinnspiel
und Glücksrad sollten ebenfalls
ihre Interessenten finden.
Der offizielle Startschuss auf
allen 18 Bahnen fällt um 10 Uhr.
Im Golf spricht man von einem
Kanonenstart. Doch der Schuss
aus der Startkanone wird nicht
überall zu hören sein. Denn die
Anlage des GC Worpswede
liegt inmitten eines Waldgebiets
– da werden die vielen Bäume
auf den weiter entfernten Abschlägen den Startschuss nicht
durchdringen lassen. „Aber alle
wissen Bescheid. Um Punkt
zehn geht es los“, betont Meyer.
Von der Natur geformt
Dass der Wald in Worpswede
die Hauptrolle spielt, ist kein Zufall, sondern eher eine Laune
der Natur. Die stellte 1972 sozusagen die Weichen, als sie einen
Taifun ganz besonderer Stärke
in
die
Teufelsmoorregion
schickte. Der räumte im Wald
kräftig auf, entwurzelte oder
knickte über 100 Bäume um,
schlug tiefe Schneisen in das
Waldgebiet. Die Forstwirtschaft
war erst einmal ratlos, bis jemand auf die Idee kam: „Können wir die Schneisen nicht
zum Bau eines Golfplatzes nutzen?“ Gut zwei Jahre später feierte der GC Worpswede seine
Vereinsgründung, die Bremer
Region hatte nach dem altehrwürdigen Club zur Vahr ihren
zweiten Golfplatz. Dabei ist es
nicht geblieben. Golf wurde zur
Boomsportart, gut vier Jahrzehnte später – zieht man einen
30-Kilometer-Radius vom Roland aus – sind 19 Clubs in der
Weserregion registriert. Doch
der GC Worpswede hat seine
Einmaligkeit und ganz spezielle
Note erhalten. Die Natur hat die
seither immer wieder ergänzte
und verschönerte Anlage grundsätzlich modelliert, nur behutsam haben die Platzbauer eingegriffen.
Wer einen guten Score abliefern will, muss nicht unbedingt
Longhitter sein, die 18 Bahnen
kommen mit 5800 Meter (Herren) beziehungsweise 5100
Meter (Damen) aus. „Bei uns
muss man taktisch gut und präzise spielen“, sagt Meyer und ist
gerade in diesen Wochen besonders stolz auf den Zustand der Der 18-Loch-Platz des Golfclubs Worpswede liegt idyllisch in einem WaldgeFOTO: FR
Golfanlage. „Wir haben die Wald- biet und hat sich seinen ursprünglichen Charme bewahrt.
ränder bearbeitet und das Glück
gehabt, dass unsere Grüns schimmelfrei geblieben sind“, fügt er
ANGEL + CAMPING-Zubehör auf 260 m².
hinzu. Der GC Worpswede kann
mit seinem 730 Mitgliedern gut
Reparaturen + Neumontage rund ums Campingfahrzeug
leben, zumal er zunehmend wei– Propangasvertrieb + Zubehör
– Gasabnahme
tere Interessierte aus der nähe– Heizungen
Riesenauswahl
ren Umgebung wie Osterholz– Kühlschränke
an
–
Fahrradträger
Scharmbeck und Worpswede
– Schlingerkupplungen Angelzubehör
selbst gefunden hat. „Die BreFreizeit + Camping
– Dachluken
von A – Z
mer sind inzwischen nicht mehr
– Fenster
Inh. Ronald Trenke
– Gasanlagen
in der Überzahl“, erläutert der
Westerbecker Str. 46
– Vorzelte aller Top Marken
erste Vorsitzende.
– und vieles mehr...
27711 OHZ • Tel. 04791/98 55 81
Ein Weg, der lohnt
Denn wer vom Marktplatz
bis zur Golfanlage in der Nähe
von Vollersode hinaus will,
muss rund 45 Minuten einplanen. Obwohl die Anfahrt kein
Problem sein sollte: Beim Verteilerkreis Bremen-Nord auf die
B 74 Richtung Stade, vier Kilometer hinter Wallhöfen beim Kilometerstein 24,9 den Hinweisen zum Golfplatz folgen. Wer
die Anfahrt am Sonntag auf
sich nimmt, wird von einer Golfanlage begrüßt, die zu Recht als
eine der schönsten in der
FRIC
Region gilt.