6 °Lokales° Vor 25 Jahren Dienstag, 18. Juni 1991 Den besten Besuch seit zwölf Jahren verzeichnete das Stadttheater Lüneburg in der abgelaufenen Spielzeit. Vor allem die Musicals „Linie 1“ und „Metropolis“ füllten das Haus. LG in Kürze ■ Der Posener Kulturwissenschaftler und Filmmusik-Experte Prof. Krzysztof Kozlowski untersucht in seinem Vortrag „Musik und Präsenz Mahlers in Morte a Venezia“ die figurale und musikdramaturgische Dimension Gustav Mahlers in Viscontis berühmter ThomasMann-Verfilmung. Die Veranstaltung am Montag, 20. Juni, 10 Uhr, an der Uni im Gebäude C3 (Raum 120, neben der Mensa) in deutscher Sprache ist öffentlich, der Eintritt frei. ■ Der Literaturkreis des Parlü verschiebt sich im Juni um eine Woche. Die Gruppe trifft sich diesmal erst am vierten Montag, also am 27. Juni, von 15 bis 17 Uhr im Seniorentreff an der Thorner Straße, um Gedichte, kurze Geschichten oder selbst Verfasstes vorzutragen und zu besprechen. Kosten: 1 Euro. Anmeldungen: 60 37 60. ☎ ■ Die Senioren-Union der CDU trifft sich am Dienstag, 21. Juni, um 15 Uhr in der Gaststätte „Am Sportpark“, Uelzener Straße 90, zum geselligen Beisammensein. Evelin Tiedemann berichtet aus dem Kreistag und aus der Fraktion. ■ Der Arbeiter-Samariter-Bund bietet am Montag, 27. Juni, 9 bis 17 Uhr, einen Erste-Hilfe-Lehrgang in seinen Räumen am Moldenweg an. Kosten: 35 Euro. Anmeldungen: 20 86 60. ☎ Sperrung wegen Kanalarbeiten sp Lüneburg. Von Montag, 20. Juni, bis Freitag, 29. Juli, saniert die AGL einen mehr als 130 Jahre alten Abwasserkanal zwischen den Straßenzügen An den Reeperbahnen und Rote Straße. Die Lage der Baustelle An den Reeperbahnen auf Höhe der Hausnummern 1a und 2b erfordert eine Teilsperrung der Straße. Fußgänger müssen die Baustelle einseitig, Fahrzeuge einspurig passieren. Student wählt den Rechtsweg Zweimal „Mangelhaft“ wegen Krankheit – Kritik am Vorgehen der Universität wächst ap Lüneburg. Das umstrittene Krankmeldeformular der Universität, das Ärzte dazu auffordert, die Symptome ihres Patienten preiszugeben, hat an der Leuphana für viel Wirbel gesorgt (LZ berichtete). Nun hat der erste Student den Rechtsweg gewählt und Widerspruch gegen zwei mit mangelhaft benotete Prüfungsleistungen eingelegt. Dr. Tobias Hillegeist, der in den Kanzleien am Campus als Anwalt tätig ist, begleitet den BWL-Studenten im Widerspruchsverfahren. „Die Uni muss nun entscheiden, ob sie dem Widerspruch abhilft und akzeptiert, dass das Fehlen entschuldbar ist“, erklärt der Fachmann für Arbeits-, IT- und Hochschulrecht. Bisher liege der Kanzlei lediglich die Bestätigung der Uni über den Eingang des Widerspruchs vor. Sein Mandant hätte ein Attest für zwei aufeinanderfolgende Klausuren eingereicht, auf dem ihm sein Arzt Prüfungsunfähigkeit anhand eines Symptoms attestierte. „Der Universität hat das nicht ausgereicht, sie hat ein ärztliches Zeugnis mit sämtlichen Symptomen und Krankheitsbildern gefordert“, sagt der 33-Jährige. Dem habe sich der Arzt verweigert, die Uni trug dem Studenten daraufhin zwei unentschuldigte Fehlversuche ein. Etwa 15 Anfragen von Studenten der Leuphana haben bislang den Schreibtisch von Dr. Tobias Hillegeist erreicht, für viele sei es dennoch ein großer Schritt, gegen die eigene Universität vorzugehen. Auch die Sorge vor hohen Kosten schrecke ab, dabei gebe es da Unterstützungsmöglichkeiten, durch die es für Studenten lediglich 15 Euro koste. „Es ist verständlich, dass die Uni sicherstellen muss, dass Studenten, die nicht krank sind, sich nicht bei ihnen bekannten Ärzten ein Attest holen, um eine Klausur zu schwänzen. Ein solches Verhalten darf aber nicht jedem Arzt pauschal angekreidet werden“, moniert Hillegeist. Die Universität beruft sich ■ Lüneburg. Einbrecher sind in der Nacht zu Donnerstag in eine Wohnung Vor dem Neuen Tore eingedrungen und mit Bargeld verschwunden. In Rettmer vertrieb ein Hausbewohner einen Täter am Donnerstag gegen 14 Uhr am Schröderhof, als dieser versucht hatte, in ein Doppelhaus einzudringen. Anwalt Dr. Tobias Hillegeist hat gemeinsam mit einem Studenten der Leuphana ein Widerspruchsverfahren eröffnet. Foto: ap bei dem Formular auf die Rahmenprüfungsordnung, in der es heißt, dass sie im Zweifelsfall eine Vorlage eines fach- oder amtsärztlichen Zeugnisses fordern dürfe. „Die Universität wendet die Vorschrift aber falsch an, solche Zweifel müssen erstmal bestehen“, sagt der Anwalt. „Hier wird aus einer Ausnahmevorschrift die Regel gemacht.“ Nach LZ-Informationen soll Uni-Präsident Sascha Spoun in einer Senatssitzung im April eine Überarbeitung des Formulars angekündigt haben. Er soll zugesichert haben, dass das geforderte Attest zumindest so weit umgestaltet werde, dass es der Grundlage in der Rahmenprüfungsordnung nachkomme. Nun gibt es ein neues Formular mit marginalen Änderungen, die Angabe von Symptomen wurde ersetzt durch eine „Beschreibung der gesundheitlichen Beeinträchtigungen“. Noch immer entscheidet der Prüfungsausschuss über eine Prüfungsunfähigkeit. In der Pressestelle der Leuphana hieß es auf Nachfrage: „Die Überprüfung des infrage stehenden Formulars läuft noch. Wir gehen zwar davon aus, dass eine seinerzeit von der Landesdatenschutzbeauftragten eingeholte Stellungnahme, nach der das Formular rechtlich nicht zu beanstanden ist, weiterhin Geltung hat.“ Sprecher Henning Zühlsdorff sagt: „Wir werden uns mit dem Wissenschaftsministerium abstimmen.“ Hillegeist hat auch eine Lösung, die beiden Seiten in fraglichen Fällen helfen könnte: eine zweite Begutachtung durch den Amtsarzt. „Verwaltungsangestellte ohne eine entsprechende Kompetenz können nicht nachvollziehen, wann jemand krank genug ist, eine Prüfung nicht schreiben zu können.“ Sechs Wochen habe die Universität nun Zeit, über den Brandbekämpfer nehmen neuen Logistik-Lkw für 170 000 Euro in Betrieb ca Lüneburg. Der alte Lkw war 28 Jahre alt, nun hat die Feuerwehr Ersatz: Für rund 170 000 Euro hat die Stadt einen neuen Logistik-Laster angeschafft. Die Brandbekämpfer können mit einem Rollwagensystem im Nu zuladen, was sie für den jeweiligen Einsatz brauchen. Das können eine Tragkraftspritze samt Zubehör sein, Pressluftflaschen für einen Einsatz unter Atemschutz oder Equipment für Wasserschäden. Sieben Tonnen Last kann der feuerrote Packesel schultern. Er verfügt über eine Hebebühne. Sinnvoll findet Stadtbrandmeister Thorsten Diesterhöft, dass Seitenwände und Dach quasi zur Seite geschoben werden, damit wäre der Wagen auch bei Hochwasser einzusetzen, um Sandsäcke zu transportieren. All das sei praktisch und schnell zu nutzen, da die Herstellerfirma ein spezielles Haltesystem entwickelt hat. Die Feuerwehr schult jetzt ihre Ehrenamtlichen für die Nutzung. Daniel Roemer, Lukas Müller und Inka Rienecker (v.l.) zeigen, wie schnell sie mit dem Rollwagensystem des neuen Fahrzeugs Schläuche in Stellung bringen können. Foto: t&w Schaden von mehr als 10 000 Euro – Erneute Kontrollen am Kirchsteig ☎ Das sagt die Leuphana Tausendsassa für die Feuerwehr Diebe mit Vorliebe für teures Werkzeug ca Dahlenburg/Tosterglope. Es klingt nach gezielten Taten: In der Nacht zu gestern haben Unbekannte aus drei Transportern, die am Ziegeleiweg und Zu den Eichen in Dahlenburg sowie in Lütt Hamburg in Tosterglope standen, Werkzeug gestohlen, etwa Baumaschinen der Marken Stiehl und Makita. Den Schaden schätzt die Polizei auf mehr als 10 000 Euro. Hinweise: (0 58 51) 16 11. Sonnabend, 18. Juni 2016 · Nr. 141 ■ Lüneburg. Leicht verletzt worden ist ein Kind am Donnerstag bei einem Auffahrunfall auf der Autobahnbrücke Lüneburg-Nord. Der Junge kam ins Klinikum. Polizeibericht ■ Lüneburg/Bleckede/Amelinghausen. Die Polizei setzt ihre Kontrollen im Tempo20-Bereich am Ochtmisser Kirchsteig fort. Am Donnerstag stoppten die Ordnungshüter sechs zu schnelle Fahrer. Bei Bleckede ertappten die Beamten zudem acht Geschwindigkeitssünder, am Rehrhof hinter Amelinghausen 35. ■ Reppenstedt. Die Täter kamen vom Hasenwinkel über das Erdbeerfeld, um den 69-Jährigen an seinem Verkaufsstand an der Lüneburger Landstraße zu überfallen. Davon geht die Polizei nach der Tat am Mittwoch gegen 17.50 Uhr aus. Wie berichtet, hatten die Täter den Senior mit einer Pistole bedroht und ihm Reizgas ins Gesicht gesprüht. Das Opfer vermutet, dass es sich bei den Tätern um Südländer handelt. Die waren zwar maskiert, einer habe sich die Vermummung aber erst später vors Gesicht gezogen. Hinweise: 83 06 22 15. ☎ ■ Bardowick. Nach einer Fahrerflucht gestern Morgen kurz vor 9 Uhr sucht die Polizei Zeugen. Ein Unbekannter hat mit seinem Auto Am Dom einen Opel beschädigt. Hinweise: 92 50 50. ☎ Widerspruch zu entscheiden. Wenn der Widerspruch erfolgreich ist, nimmt die Universität die Benotung der beiden Klausuren zurück. „Ansonsten bleibt uns eine Anfechtungsklage beim Verwaltungsgericht“, erklärt der Anwalt den nächsten Schritt. Das sei aber mit erheblichen Kosten für den Kläger, in dem Fall für den Studenten, verbunden. Deutsche aus Russland lz Lüneburg. „In Deutschland angekommen? Russlanddeutsche – Erfahrungen, Erfolge, Enttäuschungen“ lautet der Titel einer Veranstaltung am Dienstag, 21. Juni, im Museum Lüneburg, zu der das NordostInstitut einlädt. Um 18.30 Uhr beginnt ein Gespräch mit Eleonora Hummel und Ulla Lachauer, moderiert von Dr. Joachim Tauber. Der Eintritt ist frei. Eleonora Hummel wurde 1970 in Zelinograd, heute Astana, in Kasachstan geboren. 1982 siedelte die Familie nach Dresden über. Sie schrieb die Romane „Die Fische von Berlin“, „Die Venus im Fenster“ und „In guten Händen, in einem schönen Land“. Ulla Lachauer wurde 1951 in Ahlen/Westfalen geboren. Die Historikerin, Dokumentarfilmerin und Autorin ist seit Jahrzehnten im Osten Europas unterwegs. Ihr erfolgreichstes Buch „Paradiesstraße“ spielt an der Memel. Sie hat sich lange mit der Geschichte der Russlanddeutschen beschäftigt, sie lebt heute in Lüneburg. Die i kleine kl i Andacht d h Der Rucksack ist gepackt Der große Rucksack ist gepackt. Mehr als 20 Kilo darf er für den Flug nicht wiegen. Paul bereitet seine Abreise vor. Lange hat der junge Mann dafür gespart. Er startet eine einjährige Weltreise. Es soll nach Amerika, Neuseeland, Australien und Asien gehen. Was soll er mitnehmen? Seine Mutter setzt sich zu ihm auf den Teppich in seinem Zimmer. Er öffnet nach und nach alle Seitentaschen, zeigt ihr den Inhalt und erklärt, warum er was mitnimmt. Plötzlich streckt er seiner Mutter die geschlossene Faust entgegen: „Da schau mal!“ Langsam öffnet sich die Hand: „Dein Haustürschlüssel?“, fragt die Mutter erstaunt. Bevor sie einwenden kann: „Was willst Du mit dem in der Welt?“, erwidert der Sohn energisch: „Der kommt mit. Auf jeden Fall!“ „Und wenn Du ihn verlierst am anderen Ende der Welt?“ „Dann ist das Pech, aber nicht gefährlich für Euch, ist ja weit weg. Aber wenn ich weg gehe, brauche ich ganz einfach das Gefühl, dass ich jederzeit nach Hause kommen und die Tür aufschließen kann“, sagt er. „Ins Haus reinkommen, einfach so!“ Die Mutter nickt. Wortlos sieht sie zu, wie der Schlüssel im kleinen Fach verschwindet. Ihr Sohn macht sich auf eine weite Reise um die Welt. Paul kann nur gehen, weil er ein Zuhause hat. Vielleicht wird er den Schlüssel in der Fremde ab und zu in die Hand nehmen. Leicht wird er sich anfühlen. Er wird bei den Schritten in der unbekannten Welt stets dabei sein. Nach einigen Wochen Dr. Frank Mertin, Pastor in Deutsch Evern, ist telefonisch erreichbar unter Rufnummer 79666. Foto: A/be schreibt ihr Sohn, dass er krank geworden sei. Heiß ist es am anderen Ende der Welt. Das Schwitzen ist er nicht gewohnt. Er hat sich einen dicken Infekt eingefangen. „Aber es geht mir schon besser“, teilt er im Brief mit, „der Schlüssel hat die ganze Zeit neben mir gelegen.“ Und er kennt noch einen anderen Schlüssel, ein Wort aus der Bibel: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang.“ Aus Psalm 23. Darin steht auch immer eine Tür offen. „Und ich bleibe im Hause des Herrn immerdar.“ Dr. Frank Mertin
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