Aktuelle Predigt (lesen) vom 12.06.2016

„…und wer ist Jesus für Dich?“
Ichtys = Fisch
Viele kennen das Fischsymbol als Erkennungszeichen der Christen.
Man nimmt an, dass es schon von den ersten Christen als Erkennungs- und
Geheimzeichen benutzt wurde: Eine Person zeichnete einen Bogen in den Sand, die
andere vollendete das Symbol mit dem Gegenbogen und zeigte sich damit als
Bruder oder Schwester in Christus.
Das griechische Wort für Fisch ichtys besteht aus 5 Buchstaben. Diese Buchstaben
sind gleichzeitig auch die Anfangsbuchstaben für ein kurzes, christliches
Bekenntnis: Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter!
Wir wollen uns dieses Bekenntnis einmal näher anschauen.
1. Jesus
Diesen Namen bekam Josef, der Mann der Maria, der Mutter Jesu, von dem Engel
Gottes gesagt, der ihm mitteilte, dass Maria nicht fremdgegangen war, sondern
schwanger war, weil der Heilige Geist in ihr den Sohn Gottes heranwachsen ließ.
Und dieses Kind sollte den Namen Jesus bekommen, und Josef sollte sich als
Adoptivvater um die Familie kümmern.
Der Name Jesus ist die griechische bzw. lateinische Form des hebräischen Namens
Jeschua oder Josua und bedeutet: „Der Herr ist Heil/Rettung!“
Der Name Jesus war also nicht nur ein Name, sondern er war auch Programm, er
war Lebenssinn und Bestimmung. Der Engel sagte:
„Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn
er wird sein Volk retten von ihren Sünden!“ Matthäus 1, 21
Jesus bezeugte schon mit seinem Namen, dass dem lebendigen Gott die Not und
Verlorenheit der Menschen nicht egal war, sondern dass Rettung möglich war.
Auf die Frage, wer Jesus für Dich ist, darfst Du als erste Antwort mitnehmen:
Jesus ist Gottes Versprechen, dass es Rettung gibt für uns! Der Name Jesus bürgt
dafür, dass es keine hoffnungslosen Fälle mehr gibt.
Sein Name ist sogar die Adresse, an die wir uns wenden dürfen:
„Wer den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden!“
Apostelgeschichte 2, 21
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Gott hat sich festgelegt: „In keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name
unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“
Apostelgeschichte 4, 12
Das haben die Apostel Petrus und Johannes dem jüdischen Hohen Rat ins Gesicht
gesagt, als die ihnen verbieten wollten, den Namen Jesus weiter
bekanntzumachen.
Und der Apostel Paulus bekennt im Philipperbrief: „Darum hat ihn auch Gott
erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem
Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die Im Himmel und auf Erden und
unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der
Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters!“ Philipper 2, 9 – 11
2. Christus
Das ist nicht der Nachname von Jesus, sondern sein Ehrentitel!
Das griechische Wort christos ist die Übersetzung des hebräischen Wortes
maschiach = der Messias, der Gesalbte.
Im Alten Testament wird vielfältig angekündigt, dass Gott seinen Gesalbten, seinen
auserwählten Knecht, senden wird, um die Menschen zu erlösen und sie mit sich zu
versöhnen. Diesem Gesalbten würde er die Herrschaft über die Menschen
anvertrauen und der Welt dadurch Gerechtigkeit und Segen bringen.
„Siehe, das ist mein Knecht – ich halte ihn – und mein Auserwählter, an dem
meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das
Recht unter die Heiden bringen. Er wird nicht schreien noch rufen, und seine
Stimme wird man nicht hören auf den Gassen. Das geknickte Rohr wird er nicht
zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt
er das Recht hinaus!“ Jesaja 42, 1 – 3
Jesus Christus war und ist die Erfüllung dieser Verheißung.
Das hat allerdings den menschlichen Herrschern aller Zeiten nicht gepasst. Sie
wollten lieber selbst die Rolle des Gesalbten übernehmen und ihre Vorstellung von
Recht und Gerechtigkeit durchsetzen, anstatt sich dem Gesalbten Gottes
unterzuordnen.
Darum haben Gläubige zu allen Zeiten Probleme bekommen, wenn sie sich zu Jesus
als dem einzigen und wahren Christus bekannten!
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Denn es machte sie furchtlos und für menschliche Unterdrücker nicht mehr
erpressbar. Sie fürchteten nämlich nur noch Christus und verloren ihre
Menschenfurcht!
Auf die Frage, wer Jesus für Dich ist, darfst Du als zweite Antwort mitnehmen:
Jesus ist der Christus, der von Gott gesandte Retter, und mein Herr, dem ich vor
allem gehöre und gehorche!
3. Gottes Sohn
Diese Aussage ist Sprengstoff im Gespräch mit Andersgläubigen.
Für Muslime ist das die schlimmste Sünde, wenn dem Allmächtigen jemand
beigesellt wird, also wenn behauptet wird, Ihm sei jemand gleich.
Und genau hier liegt der Schlüssel, um zu verstehen, wo der Unterschied zwischen
dem Christentum und dem Islam liegt.
Viele fragen ja, ob nicht Christen und Muslime letztlich an denselben Gott glauben.
Doch die Frage ist falsch gestellt:
Nach Aussage der Bibel gibt es nur einen lebendigen Gott. Die Frage muss richtig
heißen: Wie offenbart dieser eine Gott sich und wer kann Ihn erkennen?
Und hier bezeugt die Bibel eindeutig: Gott gibt sich in Jesus zu erkennen, Seinem
Sohn! Vater und Sohn sind eins.
Und als wahrer Gott kommt der Sohn im Auftrag des Vaters auf die Erde und wird
ganz Mensch, um uns zu zeigen, wie Gott ist:
„Ich und der Vater sind eins!“ Johannes 10, 30
„Wer mich sieht, der sieht den Vater!“ Johannes 14, 9
„Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den
Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch
den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt
gemacht hat. Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines
Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die
Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der
Höhe und ist so viel höher geworden als die Engel, wie der Name, den er ererbt
hat, höher ist als ihr Name!“ Hebräer 1, 1 – 4
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Es mag viele Muslime geben, die ernsthaft nach Gott suchen. Und manches mag
sogar ähnlich klingen, wenn Muslime und Christen über ihren Glauben an Gott
sprechen, und man kann im Gespräch daran anknüpfen.
Aber Muslime kennen das Herz Gottes nicht, sie sind dem Vater nicht begegnet,
denn es gibt keinen Weg zum Vaterherzen Gottes außer durch Jesus!
Jesus stellte klar: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand
kommt zum Vater denn durch mich!“ Johannes 14, 6
Das ist kein Anlass zu Rechthaberei und fruchtloser Diskussion, sondern eine hohe
Verantwortung, die wir als Christen haben:
Wir kennen die Lösung, die Erfüllung der tiefsten Sehnsucht, die jeder Mensch in
sich trägt, auch jeder religiöse Mensch: Es ist die Sehnsucht nach dem Vaterherzen
Gottes. Und Jesus ist der Weg zum Vater!
Bruder Farzad, der iranische Referent vom vergangenen Mittwoch, der selbst
einmal fanatischer Moslem war, Enkelsohn eines Ayatollah, und der die Bibel
zunächst nur las, um die Christen besser bekämpfen zu können, er hat uns intensiv
ermahnt und gesagt:
„Ihr wisst gar nicht, was für ein Privileg Ihr habt, dass Ihr Gott als Vater kennt.
Muslime sehnen sich danach, Kinder Gottes sein zu können, nicht nur Sklaven. Sie
wünschen sich über alles, sich der Liebe dieses Vaters gewiss sein zu dürfen und
nicht in ständiger Ungewissheit und Angst vor dem Endgericht leben zu müssen!
Sagt es ihnen. Erzählt ihnen von Jesus, dem Sohn Gottes, der der Weg zum Vater
ist!“
Auch die Zeugen Jehovas z.B. haben ein Problem damit, wenn wir von Jesus als
dem Sohn Gottes sprechen und ihn anbeten und ehren. Sie sagen, damit würde
man doch Jahwe (oder Jehova) Ehre wegnehmen.
Doch das Gegenteil ist die Wahrheit: Gerade das ehrt Gott, den Vater, wenn wir
Jesus, seinen Sohn, annehmen und ihm glauben und ihn verehren!
Gott selbst war es wichtig, bei der Taufe Jesu und auf dem Berg der Verklärung
öffentlich für die sichtbare und die unsichtbare Welt zu erklären:
„Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!“ Matthäus 3, 17
„Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“
Matthäus 17, 5
5
Der größte Wunsch des Sohnes war und ist es, den Vater zu verherrlichen, und der
größte Wunsch des Vaters ist es, den Sohn zu verherrlichen: Johannes 17, 1 – 5!
Und das Ziel des Heiligen Geistes ist es auch: „Wenn aber jener, der Geist der
Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten… Er wird mich
verherrlichen…!“ Johannes 16, 13 f.
Auf die Frage, wer Jesus für Dich ist, darfst Du als dritte Antwort mitnehmen:
Jesus ist der Sohn Gottes, Er ist der Weg zum Vaterherzen des Gottes, durch ihn
kann ich Kind Gottes sein. In ihm lerne ich Gott kennen, wie er wirklich ist!
4. Retter
Das ist die vierte Antwort. Jesus ist der Retter! Retter wovor, Retter wofür?
a.) Jesus ist der, der sich geopfert hat für uns, damit wir aus dem Reich der
Finsternis heraus und in das Reich Gottes hinein kommen können.
b.) Jesus ist der, der uns einen Weg gebahnt hat, um das Ziel unseres Lebens zu
erreichen: nämlich Gott mit unserem Leben zu ehren.
c.) Jesus ist der, der gekommen ist, um die Machenschaften des Teufels zunichte
zu machen: Lüge, Lebenszerstörung, Durcheinander. „Dazu ist erschienen
der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre!“ 1. Johannes 3, 8
Schluss: „…und wer ist Jesus für Dich?“
- Für mich ist er Jesus, dessen Name dafür bürgt, dass ich kein hoffnungsloser
Fall bin, sondern Heil finden kann!
- Für mich ist er der Christus, der Herr, dessen Herrschaft ich mich unterordne
und durch den ich keine Angst mehr haben muss vor anderen, die versuchen,
Herrschaft über mich zu bekommen.
- Für mich ist er der Sohn Gottes, durch den ich Zugang bekomme zum Herzen
des himmlischen Vaters!
- Für mich ist er der Retter, durch den ich das rettende Ufer und das Ziel
meines Lebens und ein Leben in der Freiheit der Kinder Gottes leben kann.
„…und wer ist Jesus für Dich?“
Volkmar Glöckner 2016