Dornach - Gempen - Hochwald Aesch - Duggingen - Pfeffingen Reinach Arlesheim - Münchenstein Projekt „camino“ - Situationsanalyse 1 Projekt „camino“ unser Weg zum Pastoralraum Situationsanalyse Pastoralraumprojekt BL 1+2 Ein Blick in die Situation der am Projekt beteiligten Pfarreien und Kirchgemeinden: die kirchliche und gesellschaftliche Einbettung, die Zusammensetzung der Bevölkerung die personellen und materiellen Grundlagen die pastoralen Schwerpunkte … Erhebung der Daten: Gliederung und Analyse: Endredaktion: Pfarreien und Projektsekretariat Projektleitung Projektgruppe (September 2015) Projekt „camino“ - Situationsanalyse 1. 1.1 2 Einbettung und Vorgeschichte Zusammensetzung Der Pastoralraum wird gebildet aus den 9 Pfarreien (in alphabetischer Reihenfolge): Aesch, Arlesheim, Dornach, Duggingen, Gempen, Hochwald, Münchenstein, Pfeffingen und Reinach. Die u.a. im Gebiet des Pastoralraums tätige Missione Cattolica Italiana soll ausdrücklich nicht in den Pastoralraum integriert werden, allerdings ist eine Zusammenarbeit mit der MCI anzustreben. 1.2 Geographische Lage 7 Gemeinden sind im unteren Tal der Birs angesiedelt, davon bilden die 6 unterhalb der Klus bei Angenstein gelegenen Gemeinden das Birseck, während Duggingen, oberhalb der Angensteiner Klus gelegen, zum Laufental gehört. Die beiden Gemeinden Gempen und Hochwald liegen auf dem rund 350m über dem Birstal gelegenen Gempenplateau. 1.3 Politische Situation Die Orte Aesch, Arlesheim, Duggingen, Münchenstein, Pfeffingen und Reinach sind Gemeinden des Kantons Basel-Landschaft, wobei Duggingen zum Bezirk Laufen, die anderen Gemeinden zum Bezirk Arlesheim gehören. Die Gemeinden Dornach, Gempen und Hochwald sind Teil des Solothurner Bezirks Dorneck und der Amtei Dorneck-Thierstein. Quelle: Basellandschaftliche Zeitung 1.4 Staatskirchenrecht Die beiden Kantone Basel-Landschaft und Solothurn haben ihr Verhältnis zu den Kirchen unterschiedlich geregelt. Der Kanton Solothurn gibt den öffentlich-rechtlich anerkannten Kirchen vor, sich in Kirchgemeinden zu organisieren. Diese unterstehen direkt der Aufsicht des Kantons. Die röm.-kath. Synode des Kantons Solothurn ist ein Zusammenschluss der Kirchgemeinden und untersteht der Oberaufsicht des Kantons. Die Pfarrwahl wird von den Kirchgemeinden in den jeweiligen Kirchgemeindeordnungen geregelt. Allerdings hat der Bischof von Basel vor 8 Jahren bestimmt, dass die Gemeindeleitungen bis zur Errichtung der Pastoralräume lediglich „ad interim“ beauftragt werden. Aus diesem Projekt „camino“ - Situationsanalyse 3 Grunde konnten seither nur noch in errichteten Pastoralräumen Wahlen durchgeführt werden. Von den juristischen Personen werden vom Kanton Kirchensteuern („Finanzausgleichssteuer“) erhoben, die zu 2/5 an die Synode gehen und zu 3/5 direkt an die Kirchgemeinden ausgeschüttet werden. Die Solothurner Pfarreien gehören zum Dekanat DorneckThierstein und zur Bistumsregion St. Verena (Kantone BE, SO und JU). Die im Richtplan des Bistums für den Pastoralraum vorgesehene Bezeichnung BL 1 resp. BL 2 macht deutlich, dass der Pastoralraum Teil der Bistumsregion St. Urs sein soll. Das Bischofsvikariat St. Urs ist denn auch bisher als Gesprächsführerin seitens der Bistumsleitung für das Projekt zur Errichtung des Pastoralraumes aufgetreten. Der Kanton Basel-Landschaft wählte einen anderen Weg. Er begründet in seiner Verfassung die Landeskirchen und verweist die Rechtsetzung betr. Kirchgemeinden in die Verfassung und Rechtsetzung der Landeskirchen. Diese übt die Aufsicht über die Kirchgemeinden aus, die eigenständige Körperschaften des öffentlichen Rechts sind. Das Pfarrwahlrecht ist im kantonalen Kirchengesetz und in der Verfassung der Röm.-kath. Landeskirche (RKLK BL) geregelt. Die Landeskirche erhält einen Kantonsbeitrag und der Kanton erhebt auch von den juristischen Personen Kirchensteuern, die der Landeskirche zukommen. Die Landeskirche richtet an die Kirchgemeinden einen Finanzausgleich aus. Seitens der Projektleitung wurden die Verantwortlichen des Bistums dringend gebeten, die Zugehörigkeit zum Dekanat und zur Bistumsregion für alle betroffenen Pfarreien möglichst bald, spätestens aber auf die Errichtung des Pastoralraumes hin (Dezember 2016) zu klären. 1.6 1.5 Dekanate und Bistumsregionen Das Bistum Basel ist in 3 Bistumsregionen aufgeteilt, die drei oder vier Kantone umfassen. Die Bistumsregionen sind ihrerseits in Dekanate aufgeteilt, die jeweils mehrere Pfarreien umfassen. Der Pastoralraum wird zusammengesetzt aus Pfarreien aus 3 Dekanaten, wobei die Dekanate Birstal und Laufental seit einigen Jahren sehr eng zusammen arbeiten und gemeinsame Sitzungen durchführen. Eine Fusion der beiden Dekanate wurde dennoch im Januar 2014 von den Mitgliedern des Dekanats Laufental ausdrücklich abgelehnt. Beide Dekanate sind Teil der Bistumsregion St. Urs (Kantone AG, BL und BS). Richtplanentscheid und Bildung von Leitungseinheiten Der ursprüngliche Richtplan zur Einteilung der Pastoralräume im Bistum-Basel wurde aufgrund der im Bistum gemachten Erfahrungen ab 2009 überprüft. Dabei wurde auch die Situation von BL 1 und BL 2 neu zur Diskussion gestellt. Nicht nur die Zusammensetzung sollte überprüft werden, es sollte auch geklärt werden, ob wirklich zwei „kleine“ oder doch ein „grosser“ Pastoralraum gebildet werden soll. Die Gemeindeleitungen, die Kirchgemeinde- und Pfarreiräte wurden in diese Diskussionen einbezogen. Im Lauf dieses Prozesses wurde den Solothurner Kirchgemeinden und Pfarreien die Wahl gelassen, sich einem bikantonalen Pastoralraum im Birstal (Bistumsregion St. Urs) oder einem Pastoralraum im Dorneck-Thierstein (Bistumsregion St. Verena) anzuschliessen. Die drei Kirchgemeinden, die seit 20 Jahren in einem Seelsorgeverband zusammengeschlossen sind, entschieden sich für die Projekt „camino“ - Situationsanalyse Birstaler Lösung, verbunden jedoch mit der Bedingung, ihre gewachsenen Strukturen der Zusammenarbeit unbeschadet in den neuen Pastoralraum einbringen, und auch künftig im Seelsorgeverband über ein eigenes Seelsorgeteam mit Gemeindeleitung verfügen zu können. Alle neun betroffenen Kirchgemeinden favorisierten in ihrer Vernehmlassung die Bildung von zwei „kleinen“ Pastoralräumen (BL 1: Münchenstein, Arlesheim, Seelsorgeverband Dornach, Gempen, Hochwald und BL 2: Aesch, Duggingen, Pfeffingen und Reinach). Die Bistumsleitung legte im Juli 2014 fest, dass a) der „grosse“ Pastoralraum BL 1+2 gebildet werden soll, und dass es b) innerhalb dieses Pastoralraumes 4 Leitungseinheiten geben wird, d.h. 4 Seelsorgeteams mit je einer Gemeindeleitung. Das bedeutet, dass der Pastoralraum faktisch aus 4 Seelsorgeverbänden bestehen wird, von denen allerdings zwei schon bestehen und zwei neu aufgebaut werden müssen. Bestehend ist zum einen der Seelsorgeverband Dornach, Gempen, Hochwald, der eine 20-jähre Erfahrung der Zusammenarbeit mitbringt. Zum anderen soll auch die Pfarrei Reinach eine eigene Leitungseinheit bilden. Die heutige Pfarrei St. Nikolaus Reinach ist 2008 aus der Zusammenführung der beiden Pfarreien St. Nikolaus im Dorf und St. Marien in Reinach Nord entstanden. Wobei diese beiden Pfarreien auf staatskirchenrechtlicher Seite immer schon eine einzige Kirchgemeinde gegenüber stand. Neu sollen sich aber die Pfarreien Münchenstein und Arlesheim zu einer Leitungseinheit zusammenschliessen, und ebenso die Pfarreien Aesch, Duggingen und Pfeffingen. 4 1.7 Bestehende Zusammenarbeit Reinach: Wie erwähnt wurden die beiden Pfarreien im Jahre 2008 (wieder) vereint. Da es in Reinach immer schon nur eine Kirchgemeinde gab, brauchte es hier keine neue Vereinbarung auf staatskirchenrechtlicher Ebene. Dornach, Gempen, Hochwald: Der Seelsorgeverband besteht seit 20 Jahren, die Vereinbarung zwischen den Kirchgemeinden wurde letztmals 2011 überarbeitet und verabschiedet. Arlesheim und Münchenstein: Der Pfarrer von Arlesheim hatte schon in der Vergangenheit verschiedentlich Dienste in der Pfarrei Münchenstein übernommen. Dies wurde allerdings durch eine separate Anstellung in Münchenstein und nicht durch eine umfassende Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen den Kirchgemeinden geregelt. Im Juni 2015 wurde eine Vereinbarung zwischen den beiden Kirchgemeinden entworfen, die die Anstellung des gemeinsamen Personals regelt. Aesch, Duggingen und Pfeffingen: Zwischen den Pfarreien Aesch und Pfeffingen gibt es seit längerem eine Zusammenarbeit auf pastoraler Ebene v.a. im Bereich Religionsunterricht Oberstufe, Firmvorbereitung und Sonntagsgottesdienste. Eine umfassende Vereinbarung über die Zusammenarbeit der Kirchgemeinden wurde nicht erstellt, allenfalls gab es punktuelle (informelle) Vereinbarungen. Mit der Pfarrei Duggingen gab es in der Vergangenheit eine Zusammenarbeit in der Firmvorbereitung, diese wurde allerdings vor 3 Jahren von Duggingen wegen der Anpassung des Firmalters aufgelöst. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 5 FAZIT „EINBETTUNG UND VORGESCHICHTE“ Bis zur Errichtung resp. bis zur Akzeptanz des Pastoralraumes müssen verschiedene effektive Grenzen überwunden, „scheinbar“ Trennendes harmonisiert und neue Solidaritäten über Gemeindegrenzen hinweg gefördert und entwickelt werden: die verschiedenen politischen und kulturellen Identitäten der Menschen aus zwei Kantonen (BL und SO) resp. drei Regionen (Birstal, Laufental und Dorneck) und 9 politischen Gemeinden; die Verwurzelung in unterschiedlichen staatskirchenrechtlichen Systemen mit unterschiedlichen Besteuerungs- und Finanzierungssystemen der Kirchgemeinden und kantonalen kirchlichen Organisationen; die Zugehörigkeit zu verschiedenen kirchlichen Strukturen (Dekanat und Bistumsregion). Die staatskirchenrechtlichen Unterschiede stellen nicht die erste Herausforderung für die Bildung des Pastoralraumes dar, müssen aber abgeklärt werden. Es könnte dabei interessant und hilfreich sein, bei anderen bikantonalen Pastoralräumen deren Erfahrungen und Ideen zu erfragen. Die Gleichzeitigkeit von zwei sich überlappenden Prozesse - Errichtung der Leitungseinheiten und Bildung des Pastoralraumes - stellt für die Beteiligten in den betroffenen Pfarreien eine grosse bis sehr grosse Herausforderung dar. Zum einen müssen die beiden Prozesse und ihre Zielsetzungen gut auseinander gehalten werden, zum anderen sollten - um die Gleichgewichtigkeit zu wahren - für die Konzeptarbeit im Pastoralraum die Pastoral- und Organisationskonzepte aller Leitungseinheiten vorliegen. Zwei von vier Leitungseinheiten resp. fünf von neun Pfarreien und Kirchgemeinden haben aber ihre Leitungseinheit noch nicht gebildet und können nicht oder kaum auf Kooperationserfahrungen aufbauen. Die Mehrzahl der beteiligten Pfarreien und Kirchgemeinden (alle Baselbieter Gemeinden) haben kaum Erfahrungen mit mehr als nur punktueller Zusammenarbeit mit anderen Pfarreien und Kirchgemeinden. Die Bildung von Leitungseinheiten (kein ungeteiltes sondern neu ein gemeinsames Seelsorgeteam) einerseits und des Pastoralraumes (Abgabe von Verantwortung) andererseits weckt Ängste vor institutionellem Souveränitäts- und Identitätsverlust aber auch persönlich vor dem Verlust von seelsorglicher Nähe und Intimität. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 2. 6 Analyse des Umfeldes Das statistische Datenmaterial steht in den beiden Kantonen BL und SO nicht in derselben Art zur Verfügung. Die statistischen Daten aus BL beziehen sich auf das 1. Quartal 2015, die Zahlen aus dem Kanton SO beziehen sich auf das 4. Quartal 2014. Diese Ungenauigkeiten scheinen allerdings für unsere Zwecke nicht erheblich zu sein. 2.1 Bevölkerungsstruktur der Gemeinden 2.1.1 Nationalitäten Aesch Pfeffingen Duggingen Reinach Bevölkerung per 31. März 2015 10‘212 2‘325 1‘519 18‘924 Münchenstein 12‘016 Inländer Ausländer Ausländer % 7‘771 2‘441 23.9 2‘007 318 13.7 1‘233 286 18.8 14‘862 4‘062 21.5 9‘052 2‘964 24.7 Arlesheim Dornach per Gempen per 31.12.14 31.12.2014 Hochwald per Total 31.12.2014 9‘168 6‘575 878 1‘287 62‘904 7‘290 1‘878 20.5 4‘885 1‘690 25.7 704 174 19.8 1‘141 146 11.3 48‘945 13‘959 22.2 Hochwald 146 Gempen 174 Dornach 1690 Arlesheim 1878 Münchenstein Schweizer 2964 Ausländer Reinach 4062 Pfeffingen 318 Duggingen 286 Aesch 2441 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Projekt „camino“ - Situationsanalyse 2.1.2 7 Konfessionen Aesch Pfeffingen Duggingen Reinach Münchenstein Arlesheim Dornach Gempen Hochwald Total rkk 3‘835 37% 864 37% 516 34% 5‘712 30% 3‘071 25.5% 2‘754 30% 1‘865 28.4% 268 30% 485 38% 19‘370 30.8% ref. 2‘267 619 338 4‘812 3‘165 2‘488 1‘273 187 228 15‘377 ck. 25 5 5 68 28 24 17 4 4 übrige 4‘085 40% 837 36% 660 43% 8‘332 44% 5‘752 47% 3‘902 42% 3‘502 53% 411 46% 585 45% 180 28‘066 44.6% 9000 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 Aesch Duggingen Pfeffingen Reinach Münchenstein rkk ref ck übrige Arlesheim Dornach Gempen Hochwald Projekt „camino“ - Situationsanalyse 8 FAZIT „KONFESSIONEN“ Das ursprünglich katholische Birseck ist nicht mehr katholisch! Mit Ausnahme von Pfeffingen stellt die katholische Bevölkerung in keiner der Gemeinden mehr die Bevölkerungsmehrheit dar. Zwar machen die Katholikinnen und Katholiken in Aesch, Duggingen, Pfeffingen und Hochwald noch etwas mehr als ein Drittel der Bevölkerung aus, aber die Gruppe der „übrigen“ (= Konfessionslose und andere Religionen) stellt doch - mit Ausnahme von Pfeffingen den grössten Bevölkerungsanteil von 40 bis 53% dar. In den anderen Gemeinden ist der Anteil der Katholikinnen und Katholiken bei 30% oder darunter (Münchenstein: 25.5%; Dornach 28.4%). Mit Ausnahme von Münchenstein ist zwar die röm.-kath. Kirche in den Dörfern die grösste Glaubensgemeinschaft, aber ein Selbstverständnis als „katholisches Dorf“ ist, soweit es in gewissen Bevölkerungsschichten überhaupt noch vorhanden ist, nicht mehr gerechtfertigt. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 2.1.3 9 Lebensalter Aesch 0 – 19 20 – 39 40 – 64 65 – 79 80+ Pfeffingen 1‘940 2‘367 3‘810 1‘611 504 Duggingen 471 381 993 400 102 316 291 673 153 65 Reinach 3‘434 3‘921 6‘934 3‘362 1‘247 Münchenstein 2‘264 2‘846 4‘264 1‘626 930 Arlesheim 1‘781 1‘743 3‘380 1‘563 694 Dornach per Gempen per Hochwald per 31.12.14 31.12.2014 31.12.2014 1‘280 1‘453 2‘462 984 396 212 168 348 116 34 276 245 549 167 50 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 Aesch Duggingen Pfeffingen Reinach 0-19 Münchenstein 20-39 40-64 65-79 Arlesheim 80+ Dornach Gempen Hochwald Total 11‘974 13‘415 23‘413 9‘982 4‘022 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 2.1.4 10 Die Sinus-Milieus© als Kategorisierungsmöglichkeit Neben der Kirche interessieren sich natürlich auch andere Interessengruppen dafür, wie sie die Menschen mit ihren Anliegen oder Angeboten (v.a. auch kommerziellen Angeboten) am besten erreichen können. Die Lebens- und Denkweise der Menschen geben wichtige Informationen darüber, was ihren Bedürfnissen am ehesten entspricht, mit welchen Angeboten oder Herausforderungen sie am besten erreicht werden können. „Sinus-Milieus® sind eine echte Alternative zur soziodemografischen Beschreibung von Zielgruppen. Die Milieus fassen Personen aufgrund von Werthaltungen, Einstellungen und gesellschaftlichen Faktoren zusammen, statt nur nach Alter und Geschlecht zu segmentieren. Sie beschreiben Menschen, die sich in Lebensauffassung und Lebensweise ähneln. Man könnte die Milieus als «Gruppen Gleichgesinnter» bezeichnen. In zahlreichen Ländern inner- und ausserhalb Europas werden Sinus-Milieus eingesetzt.“ (www.publisuisse.ch). Das Sinus-Modell wird unterteilt in die soziale Lage auf der x-Achse (Oberschicht/Obere Mittelschicht, Mittlere Mittelschicht, Untere Mittelschicht/Unterschicht) und in die Grundorientierung Tradition (bewahren), Modernisierung (haben und geniessen)/Individualisierung (Sein und Verändern) und Neuorientierung (Machen und Erleben, Grenzen überwinden). Dazwischen befinden sich die einzelnen Milieus. In einer sogenannten „Kartoffelgrafik“ wir die Verteilung resp. Positionierung der Milieus dargestellt: Auf den folgenden Seiten werden die soziodemografischen Profile www.publisuisse.ch) Projekt „camino“ - Situationsanalyse 11 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 12 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 13 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 14 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 15 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 16 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 17 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 18 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 19 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 20 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 2.1.4.1 21 Die Sinus-Milieus© in den Gemeinden Die Verteilung der verschiedenen Milieus in den Gemeinden wird von spezialisierten Firmen anhand verschiedener Daten (Befragungen, Konsumverhalten etc.) erfasst. Es kann dabei nicht die gesamte Bevölkerung erfasst werden, wodurch Differenzen zu den amtlich erhobenen Bevölkerungszahlen entstehen. Diese Differenzen sind nicht einheitlich. Eine Erhebung der Milieus nach Kirchen- oder Religionszugehörigkeit ist aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich. Die hier verwendeten Daten wurden von der Firma Künzler Bachmann Directmarketing als sog. Sinus Geo Milieus© erfasst. Aesch AdaptivPragmatische Arrivierte Bürgerliche Mitte Digitale Kosmopoliten Eskapisten Gehobene Bürgerliche Genügsame Traditionelle konsumorientierte Basis Performer Postmaterielle unbekannt Pfeffingen Duggingen Reinach Münchenstein Arlesheim Dornach per Gempen per Hochwald per 31.12.14 31.12.2014 31.12.2014 Total 370 53 62 675 414 347 266 38 47 2272 547 1172 163 258 73 132 1058 1955 622 1225 646 1052 443 703 49 108 78 101 3679 6706 403 98 58 928 513 427 274 34 65 2800 416 899 102 196 74 141 833 1719 494 999 385 845 301 576 10 64 73 165 2688 5604 426 86 67 823 528 372 265 30 65 2662 391 41 55 669 434 225 117 32 45 2009 671 529 343 6167 329 122 48 1496 62 92 46 862 1524 1012 652 11848 856 601 499 7185 756 486 317 5858 495 352 231 4023 80 53 30 528 92 104 55 890 4865 3351 2221 38857 Auf den folgenden Seiten sind die Resultate nach Leitungseinheiten geordnete. Die Verhältnisse der verschiedenen Milieus in den Gemeinden der Leitungseinheiten werden einander gegenüber gestellt. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 22 Aesch Duggingen Postmaterielle Postmaterielle Performer Performer Konsumorientierte Konsumorientierte genügsam Traditionelle genügsam Traditionelle Gehoben-Bürgerliche Gehoben-Bürgerliche Eskapisten Eskapisten Digitale Kosmopoliten Digitale Kosmopoliten Bürgerl. Mitte Bürgerl. Mitte Arrivierte Arrivierte Adaptiv Pragmatische Adaptiv Pragmatische 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Pfeffingen Postmaterielle Performer Konsumorientierte genügsam Traditionelle FAZIT „SINUS-MILIEUS AESCH-DUGGINGEN-PFEFFINGEN“ Gehoben-Bürgerliche Eskapisten Die drei Gemeinden haben zwar gemeinsam eine stark ausgeprägte bürgerliche Mitte, davon abgesehen ist die Zusammensetzung der Bevölkerung (Grösse der versch. Milieus, Verhältnis zueinander) sehr unterschiedlich. Digitale Kosmopoliten Bürgerl. Mitte Arrivierte Adaptiv Pragmatische 0 50 100 150 200 250 300 350 D.h. dass die Erwartungen an die Kirche, die Verbundenheit mit der Kirche und die Offenheit gegenüber der kirchlichen Botschaft ausserhalb der eigentlichen Kerngemeinde in den drei Gemeinden sehr unterschiedlich sein dürften. Will sich die pastorale Arbeit nicht nur auf die traditionelle Kerngemeinde ausrichten, dürfte eine rel. grosse Differenzierung gefordert sein. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 23 Reinach Postmaterielle Performer Konsumorientierte genügsam Traditionelle Gehoben-Bürgerliche Eskapisten Digitale Kosmopoliten Bürgerl. Mitte Arrivierte Adaptiv Pragmatische 0 500 1000 1500 2000 2500 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 24 Arlesheim Münchenstein Postmaterielle Postmaterielle Performer Performer Konsumorientierte Konsumorientierte genügsam Traditionelle genügsam Traditionelle Gehoben-Bürgerliche Gehoben-Bürgerliche Eskapisten Eskapisten Digitale Kosmopoliten Digitale Kosmopoliten Bürgerl. Mitte Bürgerl. Mitte Arrivierte Arrivierte Adaptiv Pragmatische Adaptiv Pragmatische 0 200 400 600 800 1000 1200 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 FAZIT „SINUS-MILIEUS ARLESHEIM-MÜNCHENSTEIN“ Die beiden Gemeinden haben - von den Milieus her - eine praktisch identische Struktur. D.h. dass die Erwartungen an die Kirche, die Verbundenheit mit der Kirche und die Offenheit gegenüber der kirchlichen Botschaft ausserhalb der eigentlichen Kerngemeinde in den beiden Gemeinden sehr einheitlich sein dürften. Ideale Voraussetzungen für eine koordinierte Seelsorge und intensive Zusammenarbeit. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 25 Dornach Gempen Postmaterielle Postmaterielle Performer Performer Konsumorientierte Konsumorientierte genügsam Traditionelle genügsam Traditionelle Gehoben-Bürgerliche Gehoben-Bürgerliche Eskapisten Eskapisten Digitale Kosmopoliten Digitale Kosmopoliten Bürgerl. Mitte Bürgerl. Mitte Arrivierte Arrivierte Adaptiv Pragmatische Adaptiv Pragmatische 0 100 200 300 400 500 600 700 800 0 20 40 60 80 100 Hochwald Postmaterielle FAZIT „DORNACH-GEMPEN-HOCHWALD“ Performer Konsumorientierte Die drei Gemeinden haben eine ähnliche Zusammensetzung der Bevölkerung (Grösse der versch. Milieus, Verhältnis zueinander). Es fällt dennoch in jedem Dorf eine Besonderheit auf: genügsam Traditionelle Gehoben-Bürgerliche 1. In Dornach sind die Postmateriellen sehr stark vertreten und kommen sehr nahe an die grösste Gruppe der „Bürgerlichen Mitte“ heran. Eskapisten Digitale Kosmopoliten 2. In Gempen machen die „Performer“ die zweitstärkste Gruppe aus (in Dornach und Hochwald an vierter Stelle). Bürgerl. Mitte 3. In Hochwald sind die „Gehoben-Bürgerlichen“ bei weitem die stärkste Gruppe (in Dornach und Gempen jeweils an dritter Stelle. Arrivierte Adaptiv Pragmatische 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 120 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 2.1.4.2 26 Die Sinus-Milieus© und ihr Verhältnis zur Kirche Eine Studie aus Deutschland zeigt die verschiedenen Erwartungen der einzelnen Milieus gegenüber der Kirche auf. Dabei wird deutlich, dass nur gerade die "Bürgerliche Mitte" und die "Genügsamen Traditionellen" hohe Erwartungen an die Kirche haben. Schon die "Traditionell Bürgerlichen" und dann auch die "Postmateriellen" haben eine kritische Distanz zur Kirche, die aber durch geeignete Angebote der Kirche resp. durch die konkrete Gestaltung von Kirche vor Ort abgebaut werden kann. Die anderen Milieus haben kaum noch einen Zugang zur kirchlichen Gemeinschaft und ihrer Verkündigung. (Vgl. Grafik) Für die Schweiz gibt es keine umfassende Studie über das Verhältnis der einzelnen Sinus-Milieus© zur Kirche. Die Römisch-Katholischen Kirche im Aargau nimmt im Rahmen ihres Projekts "in Bewegung 2010" Bezug auf die Untersuchungen aus Deutschland und stellt fest, dass die Kirche "heute nur noch in drei Milieus präsent ist: bei den Konservativen, den Traditionsverwurzelten und in der bürgerlichen Mitte."1 Die Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich hat eine Studie in Auftrag gegeben, die im November 2011 unter dem Titel „Lebensweltliche, religiöse und kirchliche Orientierung im Kanton Zürich“2 veröffentlicht worden ist. Die Untersuchung folgte noch der alten Einteilung der SinusMilieus in der Schweiz, kann aber dennoch als gute Grundlage für eine Milieubezogene Pastoral herangezogen werden (http://www.kirchenreformzh.ch/dokumente/milieu-studie). In einer (älteren) Studie hat Michael N. Ebertz, Religionssoziologe an der der Katholischen Hochschule Freiburg i.Br. Kurzportraits zu den einzelnen Milieus (Deutschland) erarbeitet,3 und darin besonders auch ihr Verhältnis zu Kirche und Religion erfasst. 1 2 3 www.kathaargau.ch/innovation/downloads/in-bewegung_kurzinformation-zur-sinus-studie.pdf www.kirchenreform-zh.ch/dokumente/milieu-studie u.a. auf der Basis von MDG (Hg.), Milieuhandbuch. Religiöse und kirchliche Orientierungen in den Sinus-Milieus 2005, München 2006. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 27 FAZIT „SINUS-MILIEUS UND IHR VERHÄLTNIS ZUR KIRCHE“ Alle Untersuchungen zum Verhältnis der einzelnen Milieus machen deutlich, dass die Kirche im Rahmen ihrer bisherigen Arbeit nur zu einzelnen der Milieus eine Beziehung aufbauen kann. Die Aargauer Studie, die unserer Situation wohl am nächsten kommt, sieht nur noch in drei Milieus mehr oder weniger Erwartungen an die Kirche. Es könnte interessant sein, diese Erkenntnisse in die Gestaltung der pastoralen Schwerpunkte einzubeziehen. Dabei ist sicherlich zu berücksichtigen, dass die verschiedenen Milieus auch „ihre Sprache“ sprechen und eine Kommunikation schon zwischen benachbarten Milieus sehr schwierig ist. Sollten also neue Milieus in den Fokus der kirchlichen Arbeit geraten, so wird dies nur dann fruchtbar gelingen können, wenn Personen aus diesen Milieus in die Konzeptarbeit einbezogen oder konkret mit der Arbeit in „ihren“ Milieus beauftragt werden. In (fast) allen Pfarreien des Pastoralraums bildet die bürgerliche Mitte zwar noch die grösste Milieu-Gruppe (Ausnahmen: Duggingen, Pfeffingen und Hochwald), sie hat aber - selbst zusammen mit den genügsam Traditionellen - nur einen Anteil von knapp unter einem Viertel der Gesamtbevölkerung (Ausnahmen: Hochwald 18%!). Obwohl die Milieus sich immer auf die gesamte Bevölkerung beziehen und eine Erhebung nach Konfessionen nicht mögliche ist, darf doch davon ausgegangen werden, dass grundsätzlich die Kirche mit ihrer Botschaft in der Art und Weise, wie es heute geschieht, nur noch einen Bruchteil auch der katholischen Bevölkerung erreichen kann. Dies v.a. auch deshalb, weil wir kaum oder gar nicht die Sprache der verschiedenen Milieus sprechen, auch wenn Pfarreien immer wieder betonen, dass sie „für alle offen“ sein möchten und oftmals für die kirchlichen Veranstaltungen „alle“ einladen möchte. Diesem Anspruch kann in Wirklichkeit nicht entsprochen werden. Welche Pastoral die Kirche in Zukunft prägen soll, welche Gruppen von Menschen, gesellschaftlichen Schichten oder Milieus die Pfarreien resp. Leitungseinheiten oder der Pastoralraum ansprechen möchten, welche Schwerpunkte im kirchlichen Engagement gesetzt werden sollen, all das wird wesentlich davon abhängen, wie wir uns selbst als Kirche verstehen, wie sehr wir uns nach „innen“ oder nach „aussen“ ausrichten wollen, wie sehr wir bereit sind, auch auf ganz neuen Wegen den Glauben ins Spiel zu bringen (vgl. PEP, Pastoraler Entwicklungsplan im Bistum Basel). Projekt „camino“ - Situationsanalyse 2.2 28 Soziale Situation Wesentliche Informationen ergeben sich aus den oben aufgeführten Angaben zu den Sinus Geo Milieus ©. Die nachfolgenden Unterkapital können das Bild ergänzen und - neben anderen Komponenten - dazu dienen, das diakonische Wirken der Kirche konkret zu gestalten, resp. ein Diakoniekonzept für den Pastoralraum und/oder für die einzelnen Leitungseinheiten auszuarbeiten. 2.2.1 Arbeitslosigkeit und Sozialhilfe Unter dem Namen der Gemeinde ist in Klammern die Gesamtbevölkerung gesetzt. Arbeitslose Ausgesteuerte Sozialhilfeempfänger Einzelperson Familien Aesch (10‘212) 177 1.73% <6 55 0.54% 37 18 Duggingen (1‘519) 24 1.57% <6 8 0.5% 4 4 Pfeffingen (2‘325) 13 0.56% 0 4 0.17% 3 1 Reinach (18‘924) 225 1.19% <6 Arlesheim (9‘168) 93 1.01% <6 282 78 1.5% 188 94 0.85% 48 30 Münchenstein (12‘016) 188 1.56% 6 256 2.13% Dornach (6‘575) 63 1.73% <6 Gempen (878) < 6 < 0.5% 0 Hochwald (1‘287) 9 0.7% <6 186 3 15 2.83% 0.34 % Total 797 * 1.16% 140 „k. A.“ „k. A.“ „k. A.“ 116 „k. A.“ „k. A.“ „k. A.“ Quellen: Kantonales Sozialamt BL, Gemeindeverwaltungen * Die Mehrzahl der Gemeinden hat eine Anzahl von <6. Das lässt eine Bandbreite von 1-5 zu, weshalb ein Total nicht angegeben werden kann. FAZIT „ARBEITSLOSIGKEIT UND SOZIALHILFE“ Sowohl die Zahl der Arbeitslosen wie auch die Zahl der Sozialhilfeempfänger liegt (teilweise markant) unter dem schweizerischen Durchschnitt. Allerdings rechnet der Sozialbericht 2015 des Bundesamtes für Statistik mit Zahlen aus dem Jahre 2013, während hier die aktuellen Zahlen erfasst sind. Die Gemeinden Dornach und Münchenstein haben zwar einen gegenüber den anderen Gemeinden hohen Anteil an Sozialhilfeempfänger, auch wenn auch diese Gemeinden immer noch unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von 3.2% (2013) liegt. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 2.2.2 29 Soziale Brennpunkte Ob bestimmte Orte oder Institutionen als sozialer „Brennpunkt“ wahrgenommen werden hängt selbstverständlich von der persönlichen Einschätzung ab. Die hier aufgeführten „sozialen Brennpunkte“ wurden von den Gemeindeleitungen im Rahmen der Erhebung der Daten zur Situationsanalyse als solche gemeldet. Aesch Pfeffingen Dorfzentrum/Tramschlaufe Alkohol, Lärm, Littering Schulhausplatz Neumatt (ist ev. entschärft, da ein Aufenthaltsverbot ab 22.00 Uhr beschlossen ist). Lärm, Littering Schulhausplatz Treffpunkt von Jugendlichen, Lärmbelästigung Fussballplatz Reinach an der Birs beim Schwimmbad Fussballplatz Einschlagwald Hauptstrasse (Kantonalbank/Coop) „dunkle Winkel“ um Dorfkirche und Friedhof Münchenstein Arlesheim Tramhaltestelle „Dorf“ (betrifft nicht das Jugendhaus) Alkohol, Lärm, Littering Dorfplatz Lärm und Littering Schwimmbad (ausserhalb) Projekt „camino“ - Situationsanalyse Dornach 30 Aus der Sicht des Seelsorgeteams gibt es auch in Dornach seit längerer Zeit – ca. 10 bis 15 Jahren – keine nennenswerten sozialen Brennpunkte mehr. Dieser Sicht hat der konsultierte Jugendarbeiter, Leiter des Jugendhauses Dornach und Gemeinderat, zugestimmt. Gelegentliches Littering und Lärmbelästigung zum Beispiel beim Sportplatz Gigersloch oder beim Bahnhof Dornach-Arlesheim gibt es. Von expliziten sozialen „hot spots“ kann aber nicht gesprochen werden. Das von Jugendlichen für Treffs genutzte Schulhausareal wird vom dort wohnenden Hauswart ausgewogen moderiert und ist ebenfalls nicht als Problemzone zu bezeichnen. Gempen keine sozialen Brennpunkte Hochwacl Aktuell keine sozialen Brennpunkte Gelegentliches Littering und Lärmbelastung seitens Jugendlicher in der Nähe des Jugendhauses Dorneckberg an der Hauptstrasse 4 in Hochwald und beim hinter der Pfarrkirche angrenzenden Spielplatz (Verursacher sind i.d.R. nicht Besucher des Jugendhauses). , FAZIT „SOZIALE BRENNPUNKTE“ Die bestehenden sozialen Brennpunkte werden aktuell von der Kirche nicht „bewirtschaftet“. Es erstaunt nicht, dass in den kleineren Gemeinden keine „sozialen Brennpunkte“ als Problemzonen wahrgenommen werden. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 2.3 31 Medizinische Versorgung und Pflege Die medizinische Versorgung ist im ganzen Gebiet des Pastoralraumes gut bis sehr gut gewährleistet. Das Spital in Dornach liegt zentral und verschiedene Haus- und Spezialärzte praktizieren vor Ort. Die auf Sportmedizin spezialisierte Birshof Klinik in Münchenstein und die antroposophisch geprägt Klinik Arlesheim sowie das Hospiz im Park in Arlesheim ergänzen das sehr gute Angebot in der Region. Es gibt verschiedene Spitex-Organisationen, die im Auftrag der Gemeinden die häusliche Pflege in den Gemeinden des Pastoralraumes abdecken. Sie decken sich praktisch mit den 4 Leitungseinheiten im Pastoralraum. Daneben gibt es auch private Spitex Anbieter in der Region. o o o o 2.4 Spitex Birstal: Aesch, Duggingen, Pfeffingen (und Grellingen) Spitex Reinach: Reinach Spitex Birseck: Arlesheim und Münchenstein Spitex Dornach: Dornach, Gempen und Hochwald Öffentliche Schulen Unter- und Mittelstufe Aesch Duggingen Pfeffingen Reinach Arlesheim Münchenstein Dornach Gempen Hochwald im Ort im Ort im Ort im Ort im Ort im Ort im Ort im Ort im Ort im Ort in Aesch in Aesch im Ort im Ort im Ort im Ort in Büren in Büren Münchenstein Liestal Münchenstein Liestal Primar Oberstufe Sekundar Gymnasium PG: Aesch od. Arlesheim Münchenstein Oberwil u. Laufen Münchenstein Laufen Münchenstein Münchenstein Oberwil Münchenstein Münchenstein Münchenstein Das öffentliche Schulangebot im Pastoralraum ist sehr gut, mit dem Standort Münchenstein ist sogar ein Gymnasium hier angesiedelt, das auch von den Schülerinnen und Schülern aus den Solothurner Gemeinden besucht werden kann. Die einzige wirkliche Schwierigkeit zeigt sich im Seelsorgeverband Dornach-Gempen-Hochwald: Während die Schülerinnen und Schüler von Dornach die Oberstufe im Dorf besuchen, besuchen die Kinder und Jugendlichen von Gempen und Hochwald die Oberstufe in Büren, was den Kontakt unter den gleichaltrigen der drei Gemeinde erschwert. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 2.5 32 Siedlungsstruktur und Wohnformen Aesch: Duggingen: im und um den alten Dorfkern überwiegend EFH durchmischt mit Mehrfamilienhäusern und Geschäftshäusern Neubauquartiere mit Reiheneinfamilienhäuser (Quartierplanungen) an der Peripherie Mehrfamilienhäuser und Wohnblöcke Vorwiegend EFH, einzelne Streuhöfe Pfeffingen: vorwiegend EFH und Villen, vereinzelt Mehrfamilienhäuser Reinach Urbane Siedlungsstruktur mit verkehrsplanerisch aufwändig neu gestaltetem „Dorfkern“ – keine „Schlafstadt“ nur noch sehr wenig Baureserven, daher wird vermehrt verdichtet gebaut 3-geteiltes Dorf: oben: EFH und Villen Mitte: EFH, Zentrum, Wohnblöcke unten: Wohnblöcke, Industrie, Wohnsiedlungen zweigeteiltes Dorf, rechts von Birs und Autobahn: alter Dorfkern links von Birs und Autobahn: neuere Siedlungsstrukturen und Industrie Arlesheim Münchenstein Alterszentrum im Brüel Alterswohnungen (genügend) Werkstube, Wohnen und Arbeiten für Menschen mit geistiger Behinderung keine Alterswohnungen keine speziellen Wohnformen Alterszentrum im Brüel in Aesch keine Alterswohnungen keine speziellen Wohnformen (keine Projekte) Seniorenzentrum Aumatt, Alterswohnungen (zu wenig) Sozialpädagogische Wohngruppe (Suchtkranke) WBZ, Wohn- und Bürozentrum für Körperbehinderte Alterszentrum Obesunne / Alterszentrum Landruhe Alterswohnungen (zu wenig) Sonnenhof, antroposophisch geführtes Zentrum für Menschen mit Behinderung 2 Alterssiedlungen Alters- und Pflegeheim Stiftung Hofmatt Wohngruppe für behinderte Kinder Dychrain, Beschäftigungs- und Wohnheim (und Wohngruppen) für Cerebralgelähmte Projekt „camino“ - Situationsanalyse Dornach 3 Dorfteile ohne eigentliches Zentrum: Dornachbrugg, Oberdornach und Apfelsee Vorwiegend Wohn- und Geschäftsliegenschaften entlang der Hauptstrasse, vorwiegend EFH, Villen unterhalb des Schlossberges, Wohnblöcke im Dorfteil Apfelsee Gempen Traditioneller Dorfkern, teilweise Häuser mit Mietwohnungen, in den letzten 30 entstanden viele EFH, anhaltende Bautätigkeit Traditioneller Dorfkern, teilweise Häuser mit Mietwohnungen, in den letzten 30 entstanden viele EFH, Villenquartier im oberen Dorfteil Nettenberg, anhaltende Bautätigkeit Hochwald 2.6 33 Alters- und Pflegeheim Wollmatt (9 Trägergemeinden) Wohn- und Pflegeheim Haus Martin (antroposophisch geprägt) Alters- Pflegewohngruppe Dornach (Haus Engel und Haus Felicitas) Alterssiedlung Wohnheim Arche für Menschen mit geistiger Behinderung keine Alterswohnungen Wohnheim Sonnhalde für Menschen mit geistiger Behinderung zu wenig Alterswohnungen WG des Wohnheims Sonnhalde Täglicher Bedarf, Gewerbe und Industrie Täglicher Bedarf: Die Versorgung für den täglichen Bedarf ist in allen Gemeinden des Pastoralraumes gewährleistet. Grossverteiler (Coop, Migros, etc.) sind im ganzen Raum gut vertreten, allerdings nur in den Talgemeinden. Gewerbe: Handwerksbetriebe sind in allen Gemeinden ihrer Grösse entsprechend vertreten. Im stadtnahen Bereich sind die Grenzen zu städtischen Industrie- und Gewerbezonen fliessend. Industrie: Industrie ist in den grösseren Gemeinden des Pastoralraumes gut vertreten, es gibt sehr grosse Industriebetriebe; das Gewerbegebiet Kägen in Reinach ist das grösste Gewerbe- und Industriegebiet im Kanton BL. Grössere Veränderungen stehen bevor, einzelne Industriebetriebe suchen neue Standorte. Es gibt schon jetzt vereinzelt Industriebrachen, die teilweise umgenutzt werden. Das Stöcklinareal in Reinach/Neuaesch wird in absehbarer Zukunft teilweise umgenutzt werden, es sollen da bis 300 neue Wohnungen entstehen. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 2.7 Verkehr 2.7.1 Öffentlicher Verkehr 34 Der öffentliche Verkehr ist in der Region grundsätzlich sehr gut ausgebaut, die Gemeinden des Pastoralraumes liegen grossteils in 2 TNW-Zonne (10 und 11) die kleinen Dörfer auf dem Gempenplateau liegen in der Zone 62, Duggingen in der Zone 60. In den Talgemeinden entlang der Birs sind die Verbindungen mit Tram und/oder Zug während des ganzen Tages und auch an Sonn- und Feiertagen gut bis sehr gut. Gempen und Hochwald sind durch eine Busverbindung von Dornach nach Seewen/Büren/Liestal erschlossen. Der Bus verkehrt grundsätzlich im Stundentakt, zu den Stosszeiten an den Werktagen am Morgen, Mittag und am Abend im Halbstundentakt. Am Samstag und Sonntag gibt es nur um die Mittagszeit einen Halbstundentakt. Pfeffingen hat mit der Busverbindung von Dornach über Aesch nicht nur Anschluss an die Tramlinie 11 (in Aesch), sondern in Dornach auch an die Tramlinie 10 und an das Schienennetz der SBB (S3). Der Bus fährt an den Werktagen bis um 20 Uhr 2-3 Mal pro Stunde in den Stosszeiten 3-4 Mal. An den Samstagen und Sonntagen ist der Taktfahrplan reduziert, es gilt ein Stundentakt, am Samstagvormittag mit zwei Ausnahmen ein Halbstundentakt. Duggingen ist durch die S3 Basel-Delémont 2 Mal pro Stunde Richtung Basel und Olten verbunden, 2 Mal pro Stunde Richtung Laufen. Allerdings ist der Bahnhof ganz unten im Dorf angesiedelt. Der Aufstieg ins Dorfzentrum ist zwar nicht weit aber ziemlich steil und für ältere oder gehbehinderte Menschen beschwerlich. Ein Bus verkehrt stündlich nach Seewen-Nunningen und zum Bahnhof Grellingen. Eine direkte Busverbindung nach Aesch Zentrum existiert nicht, es besteht am Bahnhof Aesch die Umsteigemöglichkeit in den Bus Richtung Ettingen, oder am Bahnhof Dornach in den Bus nach Aesch und Pfeffingen, der 50m oberhalb der Kirche eine Haltestelle bedient. 2.7.2 Privater Verkehr Als typische Agglomerationsgemeinden sind die Talgemeinden durch markante Pendlerströme geprägt. Die Hochleistungsstrasse H18 im Birstal endet in Aesch (Angenstein). Während der Pendlerverkehr aus dem Laufental bei Angenstein direkt auf die H18 geführt wird, muss der Pendlerverkehr aus dem Leymental nach Basel die Kantonsstrasse am nördlichen Dorfausgang kreuzen, Pendler vom Leymental ins Laufental müssen das Dorf durqueren, da die H18 in Aesch nur einen Halbanschluss hat (Einfahrt nur Richtung Basel). Rückstaus auf der Kantonsstrasse Richtung Aesch und Richtung Reinach und auf der H18 ab Reinach Süd und im Bereich der Verzweigung Hagnau sind an der Tagesordnung. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 35 3. Pfarrei und Kirchgemeinde 3.1 Zusammensetzung der Pfarreien/Kirchgemeinden Nicht alle Pfarreien/Kirchgemeinden konnten aufgrund ihrer Pfarreikarteien die Mitgliederzahlen nach Nationalitäten und Generationen bereitstellen. Für die Pfarreien, von denen die Daten vorliegen, wurden nachfolgend die entsprechenden Vergleichsgrafiken mit der Gesamtbevölkerung erstellt; für die Pfarreien, von denen keine Angaben vorliegen, ist eine entsprechende Grafik mit den Verhältnissen der Gesamtbevölkerung aufgeführt. Die Resultate wurden nach den 4 Leitungseinheiten geordnet, die %-Angaben sind gerundet. 3.1.1 Leitungseinheit Aesch, Duggingen, Pfeffingen (Seelsorgeverband Angenstein) Gemeinde Aesch Pfarrei Aesch Generationen / Alterskurve in % 37.5 35.5 40 Nationalitäten 35 30 Gemeinde 25 Pfarrei 20 0% Schweizer Andere 20% 40% 60% 80% Pfarrei 2890 Gemeinde 7771 983 2441 100% 17 19 21 23 18.5 15.5 Pfarrei Gemeinde 15 8 10 5 5 0 0-19 20-39 40-64 65-79 80+ Projekt „camino“ - Situationsanalyse 36 Gemeinde Duggingen Pfarrei Duggingen Generationen /Alterskurve in % 50 45 45 Nationalitäten 39 40 35 Gemeinde 30 Pfarrei 25 19.5 20 0% 20% 40% 60% Pfarrei 80% 100% Gemeinde 1233 Schweizer Andere 21 Pfarrei 20.519.5 Gemeinde 13 15 10 10 4.5 5 286 8 0 0-19 20-39 40-64 65-79 80+ Gemeinde Pfeffingen Pfarrei Pfeffingen Generationen / Alterskurve in % 37.4537.5 40 35 Nationalitäten 30 25 Gemeinde 20 Pfarrei 19 19.85 17.15 Pfarrei 15.5 Gemeinde 15 0% Schweizer Andere 23 20.3 20% 40% 60% 80% Pfarrei 772 Gemeinde 2007 85 318 100% 10 5.25 5 5 0 0-19 20-39 40-64 65-79 80+ Projekt „camino“ - Situationsanalyse 3.1.2 37 Leitungseinheit Reinach Gemeinde Reinach Pfarrei Reinach Generationen / Alterskurve in % 40 36.5 33.65 35 Nationalitäten 30 25 Gemeinde 20 Pfarrei 17 18 18.05 Pfarrei 18 Gemeinde 15 0% Schweizer Andere 21.7 21 20% 40% 60% 80% Pfarrei 4616 Gemeinde 14862 1044 4062 100% 9.6 10 6.5 5 0 0-19 20-39 40-64 65-79 80+ Projekt „camino“ - Situationsanalyse 3.1.3 38 Leitungseinheit Arlesheim-Münchenstein Gemeinde Arlesheim Generationen / Alterskurve in % Pfarrei Arlesheim 40 37 35 Nationalitäten 32 30 Gemeinde 25 20 Pfarrei 0% 20% Schweizer 40% 60% 80% Pfarrei 2189 Gemeinde 7290 581 1878 Andere 100% 18 19.5 21.5 18.5 19 Pfarrei 17 Gemeinde 15 10 7.5 10 5 0 0-19 20-39 40-64 65-79 80+ Gemeinde Münchenstein Generationen / Alterskurve in % Pfarrei Münchenstein 40 35.5 33.5 35 Nationalitäten 30 20 Pfarrei 19 Schweizer 20% 40% 60% 80% Pfarrei 2296 Gemeinde 9052 806 2964 100% Pfarrei 16.5 13.5 16 15 0% Andere 23 23.5 25 Gemeinde Gemeinde 11 7.5 10 5 0 0-19 20-39 40-64 65-79 80+ Projekt „camino“ - Situationsanalyse 3.1.4 39 Leitungseinheit Dornach-Gempen-Hochwald (Seelsorgeverband Dornach, Gempen, Hochwald) Gemeinde Dornach Generationen / Alterskurve in % Pfarrei Dornach 37.5 34.5 40 35 Nationalitäten 30 25 Gemeinde 20 19.519.5 20 22 Pfarrei 18 15 Pfarrei Gemeinde 15 0% 20% Schweizer 40% 60% 80% Pfarrei 1542 Gemeinde 4885 325 1690 Andere 100% 8 10 6 5 0 0-19 20-39 40-64 65-79 80+ Gemeinde Gempen Generationen / Alterskurve in % Pfarrei Gempen 45 40 40 Nationalitäten 36 35 30 Gemeinde 25 25.5 24 Pfarrei Pfarrei 18.5 19 20 0% Schweizer Andere 20% 40% 60% 80% Pfarrei 223 Gemeinde 704 51 174 100% Gemeinde 14 13 15 10 6 5 4 0 0-19 20-39 40-64 65-79 80+ Projekt „camino“ - Situationsanalyse 40 Gemeinde Hochwald Generationen / Alterskurve in % Pfarrei Hochwald 42.5 40.5 45 40 Nationalitäten 35 30 Gemeinde 25 20.521.5 20 Pfarrei Pfarrei 18.5 19 0% Schweizer Andere 20% 40% 60% 80% 100% 10 Pfarrei 467 Gemeinde 1141 5 24 146 0 Gemeinde 14 13 15 6.5 0-19 20-39 40-64 65-79 4 80+ FAZIT „ZUSAMMENSETZUNG DER PFARREIEN UND KIRCHGEMEINDEN“ Statistische Angaben sind zwar nur Zahlen, aber es verbergen sich dahinter konkrete Menschen. Die statistischen Angaben zu den Nationalitäten und zur Verteilung der Generationen innerhalb der Pfarreien können Anlass geben, die bestehenden pastoralen Konzepte und Personalkonzepte zu überprüfen: Was machen wir für wen? „Bedienen“ wir das richtige Segment der Pfarreiangehörigen? etc. Auffallend ist, dass im Seelsorgeverband Dornach, Gempen, Hochwald die Gemeinden und Pfarreien mit dem höchsten (Dornach) wie auch diejenige mit dem niedrigsten (Hochwald) Ausländeranteil verbunden sind. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 3.2 Kirchliche Infrastruktur 3.2.1 Kirchen und Kapellen 41 Kirchgemeinde Aesch andere Institutionen Patron Kirche Plätze ca. Patron Kapelle Plätze ca. Patron Plätze Nutzung ca. Hl. Josef 450 Muttergottes (Wegkapelle ohne liturgische Funktion) 4 Kapelle im AZ im Brüel 40 Abdankungsfeiern Duggingen Joh. d. Täufer 160 St. Anna (privat) Schloss Angenstein es bestehen alte Rechte des Pfarrers von Pfeffingen Pfeffingen St. Martin 150 St. Anna (vgl. Duggingen) Reinach St. Nikolaus 500 St. Marien (Sakralraum im Pfarreizentrum) 100 Arlesheim Hl. Odilia 500 Krypta Dom 80 Münchenstein St. Franz Xaver 300 Franz-Xaver Saal Kinderfeiern 50 Dornach St. Mauritius 368+76 Gempen St. Blasius 92 Hochwald St. Gallus 198+32 25 26. Juli Gedenktag der Hl. Anna Fiechten-Kapelle 100 AH Aumatt 20 Andachtsraum Obesunne (privat) Alters- und Pflegeheim Kapelle APH Wollmatt Maria-hilf Kapelle auf der Holle WochenGD 30 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 42 Kloster Dornach: Kirche mit ca. 150 Plätzen. Die Kirche wird auch für Vorträge und Konzerte genutzt. Die Benutzung wird vom Kloster Dornach in Absprache mit dem „rector ecclesiae“ (ehem. Pfr. Franz Kuhn) geregelt. Spital Dornach: Spitalkapelle mit ca. 40 Plätzen. Die Spitalkapelle wird vom Spital auch als Mehrzweckraum für Schulungen und Vorträge genutzt. Die Benutzung wird vom Spital geregelt. 3.2.2 Versammlungsräume Aesch 10-20 2 20-40 1 Duggingen 1 40-60 60-80 1 Pfeffingen Reinach Arlesheim Münchenstein Dornach 6 5 2 1 2 1 2 3 1 1 2 1 2 1 (228) Hochwald 1 (in Bau) Feuerwehrmagazin 1 80-100 >100 Gempen 2 (120 / 100) 1 1 (130) 1 (100) Hobelträff FAZIT „KIRCHLICHE INFRASTRUKTUR“ Die Kirchliche Infrastruktur ist im Pastoralraum als Ganzes gut ausgebaut. In den kleinen Gemeinden bestehen vor Ort neben der Kirche aber nur wenige Möglichkeiten. In aller Regel können die Kirchgemeinden jedoch die im Dorf vorhandene Infrastruktur der Gemeinde für ihre Anlässe nutzen. Betrachtet man die Pfarreien im Verbund in den einzelnen Leitungseinheiten, so zeigt sich wiederum ein durchaus genügendes bis sehr gutes Angebot. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 3.3 43 Bestehendes Gottesdienstangebot Aufgeführt sind die regelmässigen Eucharistie- und Wortgottesfeiern. Samstag Aesch Duggingen 16.00** 17.30** Pfeffingen Reinach Arlesheim 17.30 17.00 Münchenstein Dornach Gempen Hochwald Spital / Kloster Dornach 18.30* 18.30* 15.30 Spital Villa Theresa DemenzGD 18.00 18.30 AZ im Brüel italienisch Sonntag 9.00 od. 11.00 10.30 9.00 od. 10.30 16.00** 10.15 11.15 9.45 10.30 9.15* 9.15* Fiechten / ital. 10.30 16.30** albanisch St. Marien vietnamesich Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag 9.15 9.15 10.15* 9.15 AZ im Brüel St. Marien Freitag * 14-täglich 9.15 ** monatlich 18.00 Kloster 9.00 19.00 9.00* 9.00* 19.00** 9.00** 15.30** 19.00** APH Landruhe Taizégebet 19.00 15.30** 9.00** 19.00** AH Hofmatt 10.15 10.15* 15.00** Seniorenzentrum Aumatt APH Obesunne APH Wollmatt 19.00** 19.00* Projekt „camino“ - Situationsanalyse 44 Kloster Dornach: Es findet in der Kirche regelmässig am Sonntagabend um 18.00 Uhr ein Gottesdienste statt, der von verschiedenen Seelsorgenden aus der Region gestaltet wird. Die Planungsverantwortung liegt beim „rector ecclesiae“ (em. Pfarrer Franz Kuhn). Daneben finden wöchentlich auch am Sonntag um 9.00 Uhr und am Donnerstag um 19.00 Uhr ein Gottesdienst in italienischer Sprache statt. Spital Dornach: Es findet jeweils am Samstagnachmittag um 15.30 Uhr ein Gottesdienst statt, der von Seelsorgenden der umliegenden Pfarreien oder der Spitalseelsorgerin gestaltet wird. Die Planungsverantwortung liegt beim Spitalpfarramt. Einmal pro Monat ist am Samstag ein reformierter Gottesdienst vorgesehen, der aber aktuell nicht angeboten wird. FAZIT „BESTEHENDE GOTTESDIENSTANGEBOTE“ Das gesamte Gottesdienstangebot im Pastoralraum ist zum jetzigen Zeitpunkt sehr reichhaltig. Neben den Gottesdiensten der Pfarreien gibt es auch regelmässig (i.d.R. wöchentlich) Samstags- resp. Sonntagsgottesdienste im Spital Dornach und im Kloster Dornach und anderssprachige Gottesdienste. Die Auswirkungen der im Sommer 2016 anstehenden Pensionierung von Walter Bochsler, Pfarrer in Pfeffingen, und der neuen Aufgabenverteilung in Duggingen auf die Gottesdienstordnung in der auf diesen Zeitpunkt zu bildenden Leitungseinheit Aesch-Duggingen-Pfeffingen steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Die Mobilität zum Mitfeiern der Gottesdienste in einer anderen Pfarrei wurde nicht speziell untersucht. Es scheint aber, dass sie nur sehr beschränkt gegeben ist (die Gottesdienstzeiten sind zur Zeit nicht auf den öffentlichen Verkehr abgestimmt). Eine gewisse Mobilität zeigt sich zwischen Pfeffingen und Aesch, allerdings sind die beiden Dörfer auch in vielen anderen Bereichen eng verknüpft und der Weg von und nach Pfeffingen führt direkt an der Aescher Kirche vorbei. Die liturgische Tradition im Dom von Arlesheim und die kulturhistorische Einmaligkeit des Doms hat eine gewisse Anziehungskraft. Naturgemäss hat auch der regionale Gottesdienst im Kloster Dornach am Sonntagabend ein ziemlich grosses Einzugsgebiet, das über den Pastoralraum hinausgeht. Als Besonderheit innerhalb des Pastoralraumes darf sicherlich die wöchentlich gepflegte eucharistische Anbetung in der Krypta des Doms von Arlesheim beachtet werden. Die Missione Cattolica Italiana (MCI) del Birseck feiert in der Regel wöchentlich an drei Standorten (Aesch, Reinach und Kloster Dornach) Gottesdienst. Neben den Gottesdiensten der MCI gibt es im Pastoralraum auch monatlich Gottesdienste der albanischen (Aesch) und der vietnamesischen Gemeinschaft (Reinach, St. Marien). Projekt „camino“ - Situationsanalyse 45 3.4 Religionsunterricht und Jugendarbeit 3.4.1 Unter- und Mittelstufe (neu 1.-6. Klasse = Primar) In allen Pfarreien wird der Religionsunterricht in der Unter- und Mittelstufe ökumenisch verantwortet und als eine Wochenstunde pro Klasse resp. Halbklasse erteilt. Münchenstein und Arlesheim bilden dabei insofern eine Ausnahme, als die 3. Klassen konfessionell unterrichtet werden (Erstkommunionvorbereitung). Für die spezifische Sakramentenvorbereitung zur Erstkommunion und zu Busse und Versöhnung führen alle Pfarreien zusätzlich noch ausserschulische Veranstaltungen durch. 3.4.2 Oberstufe (7.-9. Klasse = Sekundar) Hier gibt es sehr unterschiedliche Modelle von Wochenstunden, Weekends, Projektunterricht und Eventanlässe. Auch ist unterschiedlich, welche Klassen unterrichtet werden. Im Seelsorgeverband Dornach-Gempen-Hochwald, kommt hinzu, dass die Oberstufenschülerinnen und -schüler von Gempen und Hochwald die Oberstufe in Büren besuchen. Sowohl in Dornach wie auch in Büren gibt es in der 7. und 8. Klasse ökumenischen Unterricht als Wochenstunde. 3.4.3 Firmung Das Alter, in dem die Jugendlichen gefirmt werden, ist uneinheitlich. Das vom Dekanat Birstal 2008 verabschiedete gemeinsame Firmkonzept 17+ wurde in den Pfarreien unterschiedlich umgesetzt. Firmalter Aesch Duggingen Pfeffingen Reinach Arlesheim Münchenstein Dornach Gempen Hochwald 17+ 9. Klasse 17+ 17+ 16/17 ab. 7. Klasse 9. Klasse 9. Klasse 9. Klasse wird auf 17+ angehoben Projekt „camino“ - Situationsanalyse 3.4.4 46 Jugendarbeit Nicht alle Pfarreien bieten neben den katechetischen Angeboten in der Oberstufe und im Rahmen der Firmvorbereitung spezielle Angebote für Jugendliche an. Auch wenn die Grenzen zwischen Katechese und Jugendarbeit oftmals durchaus fliessend sind, so zeigt doch ein spezifischer Auftrag, wieweit Jugendarbeit als eigenständige pastorale Aufgabe innerhalb der Gesamtpastoral verstanden wird. Stellen-% für Jugendarbeit Aesch Duggingen Pfeffingen Reinach Arlesheim Münchenstein Dornach Gempen Hochwald 50 -- -- 20 -- -- -- -- -- FAZIT „RELIGIONSUNTERRICHT UND JUGENDARBEIT“ Der Religionsunterricht wird zeitgemäss fast durchgehend ökumenisch erteilt. Die Bedeutung und den Wert der kirchlichen Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist für den Pastoralraum zu klären und wird in das auszuarbeitende Pastoralkonzept einfliessen. Dabei muss sicherlich unterschieden werden zwischen der Bedeutung für die jungen Menschen selbst und dem Wert für die Verkündigung des Glaubens und die Entwicklung der Kirche. Die gemeinsame Erarbeitung eines Firmkozepts für den gesamten Pastoralraum kann für die Zukunft wichtig sein. Das muss nicht heissen, dass das Firmalter vereinheitlicht wird, es sind auch Modelle denkbar, die innerhalb des Raumes verschiedene Firmalter zulässt, um den verschiedenen Bedürfnissen und Möglichkeiten der Firmandinnen und Firmanden Rechnung zu tragen. Dies würde allerdings bedingen, dass die (verschiedenen) Firmvorbereitungen immer als gemeinsames Angebot des ganzen Pastoralraumes verstanden werden. Da die Mobilität der Jugendlichen und ihre Bereitschaft zur Mobilität erfahrungsgemäss recht hoch ist, lassen sich im Bereich der Jugendarbeit sicherlich durch ein gemeinsames Konzept personelle Synergien erreichen. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 3.5 47 Vereine, Gruppierungen, Freiwilligenarbeit In allen Pfarreien engagieren sich Freiwillig für das kirchliche Leben und entsprechende Vereine. Naturgemäss bestehen in den grösseren Gemeinden auch grössere Ressourcen und es gibt auch mehr kirchliche Gruppierungen und Verein. In keiner der Pfarreien gibt es allerdings ein eigentliches Konzept für die Freiwilligenarbeit, auch die Begleitung durch Teammitglieder ist unterschiedlich. Manche Vereine und Gruppierungen haben eine grosse Nähe zur Kirche, ohne dass sie sich als „kirchlicher Verein“ oder als Verein der Pfarrei verstehen oder verstehen wollen. 3.6 Geistliche Bewegungen im Pastoralraum Gebetsgruppen: In der Pfarrei Arlesheim gibt es drei Gebetsgruppen (Medjugorie, Adorai und Anbetungsgruppe); ev. sind diese mit anderen Gebetsgruppen vernetzt. ökumenische Gemeinschaft Dornach: Die ökumenische Gemeinschaft lebt ein gemeinschaftliches spirituelles Leben, das geprägt ist von der Tageszeitenliturgie (Stundengebet). Es besteht keine offizielle kirchliche Anerkennung der Gemeinschaft. Eine Zusammenarbeit mit der Pfarrei Dornach oder anderen Pfarreien gibt es nicht. 3.7 ökumenische Zusammenarbeit Evangelisch-reformierte Kirche: Alle Pfarreien pflegen eine intensive Zusammenarbeit mit der entsprechenden Ev.-ref. Kirchgemeinde im Bereich des Religionsunterrichts (siehe oben). In den grösseren Gemeinden ist diese Zusammenarbeit auch in anderen Bereichen mehr oder weniger ausgeprägt. Das Beispiel von Duggingen zeigt, dass eine Zusammenarbeit schwierig ist, weil Duggingen ganz an der Peripherie der zuständigen Ev.-ref. Kirchgemeinde Laufental liegt, und diese 14 politische Gemeinden umfasst und 9 katholische Pfarreien und einen Seelsorgeverband als ökumenische Partner hat. christkatholische Kirchgemeinde Baselland: Ein Kontakt wird einzig mit der Pfarrei Arlesheim gepflegt. Regelmässige Gottesdienste im Kloster Dornach. Griechisch-orthodoxe Kirche: Eigene Kirche in Münchenstein, keine Kontakte zu unseren Pfarreien. Rumänisch-orthodoxe Kirche: Kontakte zur Pfarrei Reinach Evangelische Freikirchen: Die Pfarrei Münchenstein pflegt mit der Evangelischen Freikirche „Eckstein“ eine gute Zusammenarbeit. Die anderen Pfarreien pflegen kaum Kontakte mit Freikirchen. Mit anderen Religionsgemeinschaften besteht keine Zusammenarbeit Projekt „camino“ - Situationsanalyse 3.8 48 Pastorale Schwerpunkte In der Umfrage, die dieser Situationsanalyse zu Grunde liegt, wurden die Pfarreien gebeten max. 3 pastorale Schwerpunkte der Pfarrei aufzuführen. Diese pastoralen Schwerpunkte wurden hier tabellarisch erfasst. Das * hinter dem Namen zeigt an, dass ein aktuelles Pastoralkonzept vorhanden ist. Zwei ** bedeuten, dass ein altes, nicht aktuelles Pastoralkonzept vorliegt. Aesch* Duggingen* Pfeffingen** Reinach* Arlesheim Münchenstein SSV Dornach Gempen Hochwald * Schw’pt 1 Vernetzung Liturgie Koinonie Liturgie Liturgie Liturgie Liturgie Schw’pt 2 Seniorenarbeit Katechese aktuelle Liturgie Koinonie Altersseelsorge Altersseelsorge Ökumene Schw’pt 3 Katechese Diakonie Vereinsamung entgegen wirken Diakonie Familienpastoral Familienpastoral vernetzendes Engagement für christliche Werte so lebendig wie möglich lebendige Kerngemeinde Kinder und Erwachsene einbeziehen, Gemeinschaft erfahren. hohe Anzahl Freiwilliger ausgesprochen weltoffen und interreligiös dialogbereit. Profil soziale Verantwortung wach für die Probleme der Zeit respektvoller Umgang mit Konflikten vgl. Anhang 1: Leitbild Pfeffingen (Innerchristliche Ökumene ist selbstverständlich) Arlesheim zeichnet sich aus durch den Dom, Konzerte und viele Liturgien. sehr viele Freiwillige (ca. 300) vielfältige Seeslsorge vgl. Anhang 2: Leitbild DornachGempen-Hochwald Projekt „camino“ - Situationsanalyse 3.9 49 Stellen in der Seelsorge Die Zahlen basieren auf den Rückmeldungen der Gemeindeleitungen. Nicht aufgeführt sind hier die Katechetinnen mit einer Anstellung pro erteilte Lektion. Gerade im Bereich Religionspädagogik und Katechese gibt es Verwischungen, da mehr oder weniger Lektionen RU auch von Mitarbeitenden aus den Bereichen Theologie und RPI/KIL erteilt werden. Die untere Grafik (S. 50) versucht dies aufzufangen, indem die RU Aesch Duggingen Pfeffingen Reinach Arlesheim Münchenstein SSV Dornach Gempen Hochwald Theologie 167 10 80 250 180 180 235 RPI/KIL 123 50 95 110 50 (Altersseelsorge) 30 30 20 30 20 Sozialarbeit 80 Jugendarbeit 50 Familienarb. 30 Total 370 60 80 415 290 315 Seelsorge-% pro 100 Mitglieder 9.65 11.63 9.33 7.27 10.53 12.03 10 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 50 Aesch Duggingen Pfeffingen Reinach Arlesheim Münchenstein SSV Dornach Gempen Hochwald allg. Seelsorge 167 10+22.5 80 250 170 110 235 allg. Katechese 60 20 * 57 30 57.6 RU Hauptamtlichen 48 7.5 52 15 7.4 50 30 30 - 115* 45 20 15 10 10 integriert allg. Katechese Sozialarbeit Jugendarbeit 75 Familienarbeit 20 Total 370 60 80 415 342 215 315 RU Lektionen 3.7% 37 15 35 89 30 89 D: 59 / G: 15 / H: 15 SSV: 11 GD Aushilfen 2‘500 5‘000 5‘000 12‘000 15‘000 4‘000 Chorleitung 10‘600 11‘500 18‘000 20‘000 14‘850 D: Chor und Leitung: 13‘000 + 7‘500 pro Lektion 3‘000 Beitrag an regionalen Chor Kirchenmusik (Orgeldienste, Solisten) 20‘000 9‘000 10‘500 40‘000 34‘300 12‘600 SSV: 47‘140 Sekretariat Pfarrei 80 40 30 70 60 + 10 50 + 20 D: 10 / SSV: 50 Verwaltung KG 40 15‘000 20 30 55 15‘000 D: 17‘000 / G 4‘000 / H: 4‘400 SSV: 8‘000 80 + 50 100 + 40 Dornach: 100 + 10 Gempen: 10 Hochwald: 15 Sekretariat 15‘800 Buchhaltung Sakristan/Abwart 125+20 25 30 230 * Erstkommunion und Firmung = 60%; Jugendseelsorge, Ministranten, Erlebniskatechese = 35%; Jugendarbeit = 20% Total Projekt „camino“ - Situationsanalyse FAZIT „STELLEN IN DER SEELSORGE“ Es erweist sich als äusserst schwierig, aussagekräftige Vergleichszahlen in Bezug auf die Stellen in der Seelsorge zu erhalten. Die Kirchgemeinden haben z.T. sehr unterschiedliche Kriterien für die Bezeichnung von Stellen resp. für die Stellenprofile. Am einen Ort werden die Stellen von der Ausbildung her definiert (z.B. „Religionspädagoge“), an einem anderen Ort ist der Aufgabenbereich massgebend (z.B. Jugendarbeit). Die beiden vorstehenden Tabellen versuchen die Stellen jeweils nach einem der beiden Kriterien zu erfassen. Ganz gelungen ist es nicht, da die Kirchgemeinden nicht einheitliche Erfassungskriterien haben. Bei einem direkten Vergleich der einzelnen Zahlen ist daher Vorsicht geboten. Kleine Gemeinden haben naturgemäss für die „Grundversorgung“ einen höheren Bedarf an Seelsorgerinnen und Seelsorgern pro Mitglied. Steht weniger Personal zur Verfügung, kann die Grundversorgung nicht mehr im gleichen Masse aufrechterhalten werden, resp. es muss in einem Pastoralkonzept definiert werden, auf welche Leistungen verzichtet wird, und welche Leistungen wie und wo erbracht werden sollen. In der Zusammenarbeit von Pfarreien und Kirchgemeinden können Ressourcen gebündelt und kirchliche Angebote als solche erhalten oder sogar ergänzt werden. Allerdings wird dies nur möglich sein auf Kosten der Anzahl resp. der Verteilung im Raum. Entscheidend wird dabei einerseits die Bereitschaft sein, ein gemeinsames Angebot auch ausserhalb der Grenzen der Pfarrei als „eigenes“ anzunehmen, und andererseits, dass die verkehrstechnischen Möglichkeiten beachtet oder entsprechend geschaffen werden. 51 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 4. 52 Finanzkennzahlen der Kirchgemeinden 2014 Aesch Duggingen Pfeffingen Reinach Arlesheim Münchenstein Dornach Gempen Hochwald 8.2 11.0 7.25 7.5 8.0 8.8 17 17 17 Steuern 2014 1‘111‘171 184‘472 318‘380 1‘864‘448 1‘412‘962 917‘154 1‘055‘077 95‘103 227‘839 …pro Mitglied 289.75 357.50 368.50 326.40 513.05 298.65 565.70 354.85 469.75 Satzbereinigt mit 8% 282.65 260.00 406.60 348.15 513.05 271.50 Nicht mit BL vergleichbar Nicht mit BL vergleichbar Nicht mit BL vergleichbar 459‘109 89‘290 123‘480 587‘762 437‘838 258‘194 298‘836 41‘211 86‘131 Personalaufwand 252‘338 73‘115 103‘983 321‘636 256‘630 230‘453 184‘260 15‘754 34‘355 ./. Finanzausgleich** -66‘192 -76‘000 -76‘000 -60‘662 -36‘498 -63‘996 -25‘800 -3‘400 -7‘400 …pro Mitglied 168.25 169.40 175.30 148.60 238.90 138.30 245.20 199.90 233.20 Sachaufwand 282‘126 117‘977 147‘123 312‘093 409‘127 284‘913 201‘741 74‘541*** 25‘703 8‘414*** 42‘794 11‘113*** 276‘282 34‘117 53‘907 …pro Mitglied 73.55 228.65 170.30 54.65 148.55 92.80 Schulden pro Mitglied 4.60 5.00 0 4.05 0 0 0 0 0 Steuersatz* Personalaufwand Seelsorge übrige *** * Die Basis des Steuersatzes resp. des Steuerfusses ist in BL die Staatssteuer, in SO die „einfache Staatssteuer (ohne Einbezug der Spital und Personalsteuer). ** BL: Die RKLK BL hat ihren Finanzausgleich im Prinzip auf die Finanzierung des Grundbedarfes einer Kirchgemeinde ausgerichtet. Der Pauschalbetrag, der an kleine Kirchgemeinden ausgeschüttet wird, geht grundsätzlich von den Kosten für eine 50% Gemeindeleitung aus, um den pastoralen Grundbedarf einer Pfarrei zu decken. SO: der kantonale Finanzausgleich hat eine andere Berechungsgrundlage als in BL. Dennoch wurde er hier zur Vergleichbarkeit eingefügt. ***Die Solothurner Kirchgemeinden leisten einen Beitrag an die Synode (Kantonalkirchliche Aufgaben). Als personalunabhängige Auslage wurde dieser Beitrag hier dem Sachaufwand zugerechnet. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 53 FAZIT „FINANZKENNZAHLEN DER KIRCHGEMEINDEN 2014“ Die Zahlen eines einzelnen Rechnungsjahres sind nur wenig aufschlussreich, Einzelereignisse einerseits und mittel- und längerfristige Entwicklungen andererseits müssten für eine umfassende Beurteilung berücksichtigt werden. Dabei könnte es auch durchaus Sinn machen auch noch andere Parameter wie z.B. die Reserven und Rückstellungen und geplante Veränderungen in eine Beurteilung aufzunehmen. Dennoch können die Zahlen einen ersten Eindruck über die finanzielle Situation der einzelnen Kirchgemeinden geben. Für gemeinsame Projekte in den Leitungseinheiten und im Pastoralraum müssen die unterschiedlichen Situationen berücksichtigt und gewürdigt werden. 5. Umfrage unter den Gläubigen Nur eine Kirche, die sich wandelt, bleibt. - Das Bistum Basel hat im Pastoralen Entwicklungsplan (PEP) aufgezeigt, dass die Veränderungen in der Gesellschaft danach rufen, dass sich auch die Kirche und ihre pastoralen Strukturen den veränderten Lebensverhältnissen der Menschen und ihrer eigenen personellen Möglichkeiten anpassen müssen. Beides soll im Projekt „camino“ zur Bildung des Pastoralraumes wahrgenommen und vorbereitet werden. Um einerseits die Menschen in den Pfarreien des Pastoralraumes für die anstehen Fragen zu sensibilisieren und andererseits auch konkrete Antworten der Pfarreiangehörigen zu erhalten, wurde eine Kurzumfrage mit drei Punkten ausgearbeitet: Was wünsche ich mir für die Kirche vor Ort, die Pfarrei? Was sollte in Zukunft unbedingt sein? Ich kann dafür folgendes beitragen:... Die beiden Fragen möchten die Gläubigen einladen, sich Gedanken zu machen, wie die Kirche vor Ort, in ihrer Pfarrei in diesen Veränderungen aussehen soll. Der erste Punkt fragt dabei konkret nach den persönlichen Wünschen (nice to have), während die zweite Frage danach fragte, was dabei als Bedingung (conditio sine qua non) zu verstehen sei (denn die Lebenserfahrung zeigt, dass Wünsche oft nicht vorbehaltlos in Erfüllung gehen können). Der dritte Punkt nach dem persönlichen Beitrag möchte deutlich machen, dass die Kirche nicht (mehr) vom Personal (vom Pfarrer) her gedacht werden soll, sondern nur gemeinsam getragen und gestaltet ihrem Selbstverständnis gerecht werden kann. Dahinter steht die pastorale Vision, dass sich die Kirche von einer „versorgten“ zu einer „sorgenden“ Kirche wandelt. Projekt „camino“ - Situationsanalyse 54 Die Fragen wurden aus drei Gründen bewusst sehr offen gehalten. a) Weil eine engere Fragestellung gewisse Vorentscheide vorausgesetzt hätte, die den Prozess der Pastoralraumbildung eingeengt hätte. b) Weil jede engere Fragestellung die Umfrage wesentlich umfangreicher und die Beantwortung komplexer gemacht hätte. c) Weil die offene Fragestellung den Antwortenden die Freiheit gab, selber die Schwerpunkte, die die Kirche vor Ort prägen soll, selber zu entwickeln. Diese Offenheit wurde teilweise geschätzt, teilweise aber auch als schwierig empfunden. . FAZIT „UMFRAGE UNTERE DEN GLÄUBIGEN “ Die Gemeindeleitungen wurden eingeladen, die Umfrage in geeigneter Form in ihren Pfarreien durchzuführen. Aus den Pfarrei Reinach gab es keine Rückmeldungen. Die Anzahl der eingegangenen Rückmeldung macht eine Auswertung für die Pastoralraumbildung schwierig. Grundsätzlich lassen sich die Rückmeldungen in Bezug auf die Fragen nach Wünschen und Bedingungen in zwei Gruppen einteilen: Diejenigen, die eine Offenheit zeigen für Veränderungen mit der Hoffnung auf Erhalt der identitätsbildenden Pfarreitraditionen; diejenigen, die am traditionellen Bild der von einem Pfarrer „versorgten Pfarrei“ festhalten möchten. Die Kritik an der kirchlichen Personalpolitik resp. die Infragestellung der grundsätzlichen Regelung der Zulassung zu den kirchlichen Ämtern und der Beauftragung für kirchliche Dienste findet sich auch vereinzelt in den eingegangenen Rückmeldungen. Alles in Allem erscheinen die Umfrageantworten zum jetzigen Zeitpunkt in erster Linie konkret für die Gestaltung der Leitungseinheiten und weniger für die Pastoralraumbildung beachtenswert zu sein Projekt „camino“ - Situationsanalyse Anhang 1: Leitbild Pfeffingen 55 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 56 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 57 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 58 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 59 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 60 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 61 Projekt „camino“ - Situationsanalyse Anhang 2: Leitbild Dornach-Gempen-Hochwald 62 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 63 Projekt „camino“ - Situationsanalyse Inhalt 64 Seite 1. Einbettung und Vorgeschichte 2 2. Analyse des Umfeldes 6 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 2.1 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.1.4 2.1.4.1 2.1.4.2 2.2 2.2.1 2.2.2 Zusammensetzung Geographische Lage Politische Situation Staatskirchenrecht Dekanate und Bistumsregion Richtplanentscheid und Bildung von Leitungseinheiten Bestehende Zusammenarbeit Fazit „Einbettung und Vorgeschichte Bevölkerungsstruktur der Gemeinden Nationalitäten Konfessionen Fazit „Konfessionen“ Lebensalter Die Sinus-Milieus als Kategorisierungsmöglichkeiten Die Sinus-Milieus in den Gemeinden Fazit „Sinus-Milieus Aesch-Duggingen-Pfeffingen“ Fazit „Sinus-Milieus Arlesheim-Münchenstein“ Fazit „Dornach-Gempen-Hochwald“ Die Sinus-Milieus und ihr Verhältnis zur Kirche Fazit „Sinus-Milieus und ihr Verhältnis zur Kirche“ Soziale Situation Arbeitslosigkeit und Sozialhilfe Fazit „Arbeitslosigkeit und Sozialhilfe“ Soziale Brennpunkte Fazit „Soziale Brennpunkte 2 2 2 2 3 3 4 5 6 6 7 8 9 10 21 22 24 25 26 27 28 28 28 29 30 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 65 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.7.1 2.7.2 Medizinische Versorgung und Pflege Öffentliche Schulen Siedlungsstruktur und Wohnformen Täglicher Bedarf, Gewerbe und Industrie Verkehr Öffentlicher Verkehr Privater Verkehr 31 31 32 33 34 34 34 3. Pfarrei und Kirchgemeinde 35 3.1 3.1.1 3.1.2 3.1.3 3.1.4 3.2 3.2.1 3.2.2 3.3 3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4 Zusammensetzung der Pfarreien/Kirchgemeinden Leitungseinheit Aesch, Duggingen, Pfeffingen Leitungseinheit Reinach Leitungseinheit Arlesheim, Münchenstein Leitungseinheit Dornach, Gempen, Hochwald Fazit „Zusammensetzung der Pfarreien/Kirchgemeinden“ Kirchliche Infrastruktur Kirchen und Kapellen Versammlungsräume Fazit „Kirchliche Infrastruktur Bestehendes Gottesdienstangebot Fazit „Bestehende Gottesdienstangebote“ Religionsunterricht und Jugendarbeit Unter- und Mittelstufe Oberstufe Firmung Jugendarbeit Fazit „Religionsunterricht und Jugendarbeit“ 35 35 37 38 39 40 41 41 42 42 43 44 45 45 45 45 45 46 Projekt „camino“ - Situationsanalyse 66 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 Vereine, Gruppierungen, Freiwilligenarbeit Geistliche Bewegungen im Patoralraum Ökumenische Zusammenarbeit Pastorale Schwerpunkte Stellen in der Seelsorge Fazit „Stellen in der Seelsorge“ 47 47 47 48 49 51 4. Finanzkennzahlen der Kirchgemeinden 2014 52 5. Umfrage unter den Gläubigen 53 Fazit „Finanzkennzahlen der Kirchgemeinden 2014“ Fazit „Umfrage unter den Gläubigen“ Anhang 1: Leitbild Pfeffingen Anhang 2: Leitbild Dornach-Gempen-Hochwald 53 54 55 62
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