Verfassungsentwicklung in Europa Herausgegeben von Hartmut Bauer, Peter Michael Huber und Karl-Peter Sommermann Dieses Verzeichnis enthält alle lieferbaren Bücher der Schriftenreihe Verfassungsentwicklung in Europa; außerdem diejenigen, die bereits in Herstellung sind und voraussichtlich in den nächsten Monaten erscheinen werden. Stand: 14.06.2016. Preisänderungen vorbehalten. Mohr Siebeck Verfassungsentwicklung in Europa Herausgegeben von Hartmut Bauer, Peter Michael Huber und Karl-Peter Sommermann Die hier verzeichneten Bücher erhalten Sie in Ihrer (Fach-)Buchhandlung. Listen von den lieferbaren Büchern weiterer Schriftenreihen verschicken wir gerne auf Anfrage. Ebenso eine Preisliste unserer Zeitschriften. Probehefte unserer Zeitschriften können elektronisch abgerufen werden über: www.ingentaconnect.com/mohr. Die Schriftenreihe "Verfassungsentwicklung in Europa" (VEEu) wurde 2005 gegründet. Seit dem weltpolitischen Umbruch der Jahre 1989 bis 1991 befinden sich die Verfassungsordnungen in Europa in einem Transformationsprozess. Der Wegfall des OstWest-Gegensatzes mit seiner politikstabilisierenden Wirkung, die fortschreitende europäische Integration und die auf vielen Politikfeldern zu beobachtende Globalisierung setzen die nationalen Verfassungen unter Anpassungs- und Modernisierungsdruck. Das stellt auch die Verfassungswissenschaft vor neue Aufgaben. Will sie den Anschluss an die sich verändernde Verfassungswirklichkeit nicht verlieren, muss sie sich verstärkt auf den Transformationsprozess einstellen und die von Entwicklungssprüngen in der Mehrebenenpolitik ausgehenden Impulse im Europäischen Verfassungsverbund verarbeiten. Die Reihe VEEu stellt für die gebotenen Reformdebatten ein Forum bereit. Schwerpunkte der Reihe sind die Generierung und Bewertung von Optionen für die Ausgestaltung des Europäischen Verfassungsrechts und insbesondere einer Europäischen Unionsverfassung, die Erarbeitung "Gemeineuropäischen Verfassungsrechts" namentlich durch Rechtsvergleichung und schließlich Überlegungen zur Rechtsangleichung sowie zur Schaffung von zeitgemäßem nationalen Verfassungsrecht unter den Rahmenbedingungen der Europäisierung und Globalisierung. Perspektive ist die Ausbildung eines Ius Publicum Europaeum. Die von uns festgesetzten Ladenpreise für den Verkauf der deutschsprachigen Bücher sind per Gesetz bindend. Für unsere fremdsprachigen Bücher sind die angegebenen Ladenpreise Preisempfehlungen. Sämtliche Neuerscheinungen aus verschiedenen Schriftenreihen erscheinen parallel zum gedruckten Buch als eBook. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle seit 2007 in diesen Schriftenreihen erschienenen Titel ebenfalls als eBook lieferbar. Bücher, die auch elektronisch erhältlich sind, kennzeichnen wir in unseren Verzeichnissen mit diesem Symbol: EBook Ausführliche Informationen finden Sie bei www.mohr.de/ebooks. Titelaufnahme: Sabine Rieg Stand: 14.06.2016. Preisänderungen vorbehalten. Dieses eBook wird jeden Dienstag aktualisiert. Mohr Siebeck Postfach 2040, D-72010 Tübingen Telefon +49 7071 923-0 Telefax +49 7071 51104 E-Mail [email protected] Internet www.mohr.de ISSN 1861-7301 Zitiervorschlag VEEu Verfassungsentwicklung in Europa - Stand: 14.06.2016 2 Band 9 Ohlendorf, Lutz Grundrechte als Maßstab des Steuerrechts in der Europäischen Union Welche Bedeutung kommt den Prinzipien der Steuergerechtigkeit in der Europäischen Union zu? Eine Analyse nationaler Verfassungstraditionen und der Charta zeigt, dass der Fiskus auch im europäischen Kontext an die Grundrechte gebunden ist und wie Gleichheit und Maß der Belastung durch das Unionsrecht gewährleistet werden. theoretischen wie auch praktischen Facetten des Umbruchs, den das französische Recht durch die QPC erfahren hat. Darüber hinaus zeigt sie rechtsvergleichend, wie speziell die Reichweite von Normenkontrollkompetenzen den Status einer nationalen Verfassungsgerichtsbarkeit prägt. Im Vergleich mit deutschen Entwicklungen werden bestimmte Faktoren sichtbar, die in verschiedenen Rechtsordnungen zu Veränderungen in diesem Bereich führen können. Die QPC liefert so als modernes Beispiel Orientierungswerte für heutige verfassungsprozessuale Umbrüche in Europa. 2015. XIX, 418 S. ISBN 978-3-16-153456-0 Ln 109,– € Band 7 Mit der fortschreitenden Integration der europäischen Wirtschaftspolitik geraten neben den Grundfreiheiten auch die Grundrechte der Charta zusehends in den Fokus des Unionssteuerrechts. Lutz Ohlendorf analysiert vor dem Hintergrund ausgewählter nationaler Verfassungstraditionen, in welcher Gestalt die Prinzipien der Steuergerechtigkeit auf der Unionsebene Bindungskraft für den (europäischen und mitgliedstaatlichen) Gesetzgeber entfalten. Dabei zeigt sich, dass die verbindenden Lehren der einzelnen Grundrechtsordnungen ein tragfähiges Fundament für eine europäische Systematik von Gleichheit und Maß der Steuerbelastung bilden, wenn sie die besonderen Rahmenbedingungen einer teilharmonisierten Rechtsordnung zu berücksichtigen wissen. Gleichzeitig öffnet der Rechtsvergleich den Blick für die Vielfalt des grenzüberschreitenden Gerechtigkeitsdiskurses im Steuerverfassungsrecht. Betz, Alexander 2015. XXII, 479 S. ISBN 978-3-16-153856-8 fBr 74,– € Vor dem Hintergrund des prekären demokratischen Fundaments der Europäischen Union kommt dem Rechtsschutz besondere Bedeutung bei der Wahrung der Rechte des Einzelnen in der Union zu. Das Vorabentscheidungsverfahren nach Art. 267 AEUV mit der Vorlagepflicht letztinstanzlicher Gerichte ist ein zentraler Pfeiler im Rechtsschutzsystem der Europäischen Union. Die Effektivität des Rechtsschutzes hängt aber entscheidend von der Bereitschaft der nationalen Gerichte ab, dem Europäischen Gerichtshof vorzulegen. Da dieser gesetzlicher Richter im Sinne des Grundgesetzes ist, unterliegt die Vorlageentscheidung der Fachgerichte der Kontrolle des Bundesverfassungsgerichtes. Auch in anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union unterliegt die fachgerichtliche Vorlageentscheidung der verfassungsgerichtlichen Kontrolle. Alexander Betz evaluiert zunächst die Effektivität dieses Optimierungsmechanismus in den jeweiligen Mitgliedsstaaten. Daraufhin sieht er - in Ermangelung anderer effektiver Optimierungsmechanismen - eine verfassungsrechtliche, unionsrechtliche und völkerrechtliche Verpflichtung zur Schaffung einer Nichtvorlagerüge auf nationaler Ebene. Auf diese Weise können die unionale und die nationale Gerichtsbarkeit so verzahnt werden, dass ein zufriedenstellender Schutz der Rechte erreicht wird. Band 8 Walter, Maja Katharina Verfassungsprozessuale Umbrüche Eine rechtsvergleichende Untersuchung zur französischen Question prioritaire de constitutionnalité Die Question prioritaire de constitutionnalité vollendete 2010 in Frankreich den Ablösungsprozess von einer traditionellen Vorherrschaft des Gesetzes zu einem tatsächlichen Vorrang der Verfassung. Maja Katharina Walter analysiert die Hintergründe und Implikationen dieser Neuerung und zeigt rechtsvergleichend Faktoren für Veränderungen von Verfassungsgerichtsbarkeiten auf. Die Question prioritaire de constitutionnalité (QPC) vollendete im französischen Verfassungsrecht den Ablösungsprozess von einer traditionellen Vorherrschaft des Gesetzes zu einem tatsächlichen Vorrang der Verfassung. Maja Katharina Walter analysiert in ihrer Arbeit die Hintergründe und Zusammenhänge, die zur Einführung dieses neuen Verfahrens führten und erörtert die Verfassungsentwicklung in Europa - Stand: 14.06.2016 Die verfassungsrechtliche Absicherung der Vorlagepflicht Zum Bedürfnis einer nationalen Nichtvorlagerüge Das Recht der Europäischen Union regelt immer umfassender immer mehr Lebensbereiche der Bürger der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Alexander Betz widmet sich einem zentralen Problem im System des Rechtsschutzes der Union, das von großer praktischer Relevanz für die Durchsetzung der Rechte des Einzelnen und bedeutend für das Verhältnis der nationalen Rechtsordnungen zu der der Union ist. 3 2013. XXVI , 365 S. ISBN 978-3-16-152467-7 fBr 59,– € Band 6 Mayer, Martina Die Europafunktion der nationalen Parlamente in der Europäischen Union Die Aufgaben der Parlamente der EU‑Mitgliedstaaten im europäischen Integrationsprozess bilden aufgrund ihrer Einzigartigkeit und Bedeutung eine neue Parlamentsfunktion: die Europafunktion. Martina Mayer untersucht die Europafunktion im Hinblick auf Zielsetzung, Inhalt und praktische Umsetzung in den nationalen Parlamenten der EU‑Mitgliedstaaten Dänemark, Deutschland, Frankreich, Österreich und Großbritannien. Der Vertrag von Lissabon hat die Parlamente der EU‑Mitgliedstaaten und ihre Rolle im europäischen Integrationsprozess ins Zentrum des Interesses gerückt: Welche europäischen Aufgaben kommen den nationalen Parlamenten zu? Wie nehmen die Volksvertretungen diese Pflichten wahr? Martina Mayer geht diesen Fragen nach und definiert die europäischen Aufgaben der nationalen Parlamente aufgrund ihrer Bedeutung und Einzigartigkeit als eine neue Parlamentsfunktion: die Europafunktion. Die Autorin untersucht die Europafunktion im Hinblick auf Zielsetzung, Inhalt und praktische Umsetzung in den nationalen Parlamenten der EU‑Mitgliedstaaten Dänemark, Deutschland, Frankreich, Österreich und Großbritannien. Im Rahmen einer rechtsvergleichenden Betrachtung macht sie das parteienstaatlich überformte parlamentarische Regierungssystem und die mangelnde Akzeptanz der Europafunktion durch die Parlamentarier als Hauptursachen für die derzeit nicht adäquate Erfüllung der europäischen Aufgaben durch die nationalen Parlamente aus. 2012. XXXI, 613 S. ISBN 978-3-16-151727-3 Ln 104,– € Band 5 Fröhlich, Daniel Das Asylrecht im Rahmen des Unionsrechts Entstehung eines föderalen Asylregimes in der Europäischen Union Daniel Fröhlich zeichnet die Entwicklung des deutschen Asylgrundrechts nach und verortet dieses innerhalb des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems. Er zeigt die Entstehung eines föderalen Asylregimes innerhalb der Europäischen Union auf und konturiert dessen normative Rahmenbedingungen und Folgewirkungen. Verfassungsentwicklung in Europa - Stand: 14.06.2016 Die Asylnovelle des Jahres 1993 markiert einen grundlegenden Paradigmenwechsel im deutschen Asylrecht: Nachdem das Grundrecht des Art. 16 Abs. 2 S. 2 GG (a.F.) samt des in ihm verbürgten Inklusionsversprechens Anfang der 1990er Jahre zunehmend unter Druck geraten war, sollte mit Art. 16a GG die nationale Grundlage für eine europäische Gesamtregelung auf dem Gebiet des Flüchtlingsschutzes geschaffen werden. Diese Öffnung des staatlichen Asylkonzepts findet erst in jüngerer Zeit im Recht der Europäischen Union - namentlich in dem sich entfaltenden "Gemeinsamen Europäischen Asylsystem" - ihr notwendiges Gegenstück. Die unionsrechtliche Entwicklung aufgreifend rekonstruiert Daniel Fröhlich das Asylgrundrecht im staatlichen und unionalen Kontext. Dabei zeigt er die Herausbildung eines föderalen Asylregimes innerhalb der Europäischen Union auf und konturiert dessen normative Rahmenbedingungen. 2011. XXI, 446 S. ISBN 978-3-16-150588-1 Ln 79,– € Band 4 Wendel, Mattias Permeabilität im europäischen Verfassungsrecht Verfassungsrechtliche Integrationsnormen auf Staats- und Unionsebene im Vergleich Unter dem Leitbegriff der Permeabilität erarbeitet Mattias Wendel die verfassungsrechtlichen Grundlagen der wechselseitigen Durchlässigkeit des Rechts der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten auf verfassungsvergleichender Basis. Permeabel ist, was Offenheit erlaubt. Unter dem Leitbegriff der Permeabilität erarbeitet Mattias Wendel die verfassungsrechtlichen Grundlagen der wechselseitigen Durchlässigkeit staatlichen und supranationalen Rechts in der Europäischen Union. Auf der Vergleichsbasis der Rechtsordnungen aller EU-Mitgliedstaaten und Beitrittskandidaten zeigt er die Modelle rechtlicher Permeabilität in ihren länderübergreifenden Rezeptionslinien auf und unterbreitet Vorschläge für ihre Weiterentwicklung. Zugleich geht er über die staatliche Blickrichtung hinaus, wenn er in einer perspektivischen Wendung nach der Durchlässigkeit des Unionsrechts für das nationale Recht fragt. So entsteht ein Gesamtbild, in dem sich rechtliche Permeabilität als tragende Verbundtechnik eines europäischen Verfassungsrechts abzeichnet, dessen Normbestand zu Beginn des 21. Jahrhunderts grundlegend reformiert wurde. 2011. XXXII, 764 S. ISBN 978-3-16-150744-1 Ln 144,– € 4 Band 3 Schröder, Meinhard Gesetzesbindung des Richters und Rechtsweggarantie im Mehrebenensystem Meinhard Schröder untersucht das Spannungsverhältnis, das durch die Internationalisierung des Rechts zwischen Gesetzesbindung des Richters und Rechtsweggarantie entstanden ist. Wie ist im Mehrebenensystem die Forderung nach Bindung des Richters an das Gesetz mit der Forderung nach einer Kontrolle des Gesetzes durch den Richter vereinbar? Die Internationalisierung des Rechts führt zu einer Vielfalt von Normen verschiedener Rechtsebenen und damit für den Richter zu Schwierigkeiten bei der Findung des richtigen Entscheidungsmaßstabs. Die Rechtsweggarantie gibt dem Bürger jedoch einen Anspruch auf eine richtige Entscheidung. Eine solche wird zwar dadurch gefördert, dass Rechtsnormen anderer Ebenen schon von deren Gerichten oder Behörden mit einer bestimmten Auslegung versehen werden. Die Bindung anderer Richter hieran kann aber wiederum das Recht des Einzelnen beeinträchtigen, einen Rechtsakt einer gerichtlichen Nachprüfung zu unterziehen. Zwischen den Verfassungsgarantien von Gesetzesbindung und Rechtsweggarantie besteht damit ein Spannungsverhältnis. Meinhard Schröder untersucht dieses unter Rekonstruktion der dogmatischen Grundlagen und beantwortet die Frage, welche Anforderungen die Rechtsweggarantie an die Kontrolle von Rechtsakten anderer Rechtsebenen stellt. zunehmend in hybriden Konstruktionen erfüllt werden, in denen verschiedene Stellen unterschiedlicher Ebenen zusammenwirken. In diesem Kontext untersucht Nikolaos I. Simantiras Netzwerke als eine sich etablierende Governance-Struktur in der Europäischen Union aus der Perspektive ihrer Verantwortungs- und Legitimationsproblematik. Auf der Suche nach möglichen alternativen Legitimationsoptionen wird aufgrund einer verfassungstheoretischen und -rechtlichen Rekonstruktion des Demokratieprinzips auch das demokratische Legitimationspotential des Individualrechtschutzes aufgezeigt, den es in Netzwerken zu optimieren gilt. Für die rechtswissenschaftliche Erfassung der Netzwerke wählt der Autor einen funktionalen methodischen Ansatz, der die öffentlich-rechtliche Dogmatik durch die Perspektiven von Steuerung und Governance ergänzt. Dies ermöglicht nicht nur die Bewertung von faktischen Entwicklungen, sondern auch die Kombination von abstrakter Theorieverarbeitung mit der Entwicklung von praktischen Lösungen einzelner verfassungs- und verwaltungsrechtsdogmatischer Probleme des europäischen Integrationsprojekts. NEU 2016. Ca. 300 S. ISBN 978-3-16-154756-0 Ln ca. 85,– € 2010. XVI , 347 S. ISBN 978-3-16-150333-7 Ln 79,– € Simantiras, Nikolaos, I. Netzwerke im Europäischen Verwaltungsverbund Legitimation durch Verantwortung polyzentrischer Governance-Strukturen Nikolaos I. Simantiras untersucht Netzwerke als eine zunehmend auftretende Governance-Struktur in der Europäischen Union aus der Perspektive ihrer Verantwortungs- und Legitimationsproblematik. Auf der Suche nach möglichen alternativen Legitimationsoptionen wird aufgrund einer verfassungstheoretischen und rechtlichen Rekonstruktion des Demokratieprinzips auch das demokratische Legitimationspotential des Individualrechtschutzes aufgezeigt, den es in Netzwerken zu optimieren gilt. Zu den strukturellen Herausforderungen der europäischen Integration gehört es, dass öffentliche Aufgaben Verfassungsentwicklung in Europa - Stand: 14.06.2016 5
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