Wurmtalbrücke hat offenbar keine Priorität - SPD Übach

Geilenkirchen
Seite 17 · Nummer 138 · Donnerstag, 16. Juni 2016
Übach-Palenberg
Vorfreude aufs Oktoberfest
an der Borsigstraße
kirmeS in Stahe
Jürgen Melchers ist
Dekanats-Schützenkönig
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Lidl plant weitere
Großprojekte in
Übach-Palenberg
Beim Kauf eines Brotes ist Kiebitz nun des Diebstahls bezichtigt worden. Er hatte einen
Zehn-Euro-Schein in die Hand
der Verkäuferin gedrückt. Die
gab Kiebitz jedoch nur 1,70 zurück. Beim Brotpreis von 3,30
Euro fehlten da fünf Euro. Kiebitz machte darauf aufmerksam.
Und die Verkäuferin antwortete:
„Wenn die Kasse heute nicht
stimmt, weiß ich ja, wer‘s
schuld ist.“ Eine absolute Frechheit, findet Kiebitz. Sein Brot,
das hat er sich vorgenommen,
das kauft er beim nächsten Mal
100-prozentig woanders.
kurz notiert
Auch Gelsenwasser
will die Stadt beliefern
Übach-Palenberg. Die Gelsenwasser AG zählt bei der Vergabe
der Übach-Palenberger Wasserkonzessionen ebenfalls zu den
Interessenten. Damit beläuft
sich der Kreis der Versorger, die
ihr Interesse bekundet haben
und sich nun im Bieterverfahren befinden, auf mindestens
fünf. Bislang hatten EWV (Stolberg), NEW (Mönchengladbach), Enwor (Herzogenrath)
und das Heinsberger Kreiswasserwerk bestätigt, dass sie die
Versorgung übernehmen wollen. Die Gelsenwasser AG, die
ihren Sitz in Gelsenkirchen hat,
wollte die Information unserer
Zeitung, dass auch sie sich im
Bieterverfahren befindet, am
Mittwoch unter Verweis auf die
Nicht-Öffentlichkeit des Verfahrens nicht bestätigen, dementierte sie allerdings auch nicht.
Das Unternehmen ist vor allen
Dingen im Ruhrgebiet, im
Sauerland und in Ostwestfalen
aktiv. In unserer Region erfolgt
eine direkte Versorgung in Linnich (Kreis Düren), im Nachbarort Titz beliefert man einen
Wiederverkäufer. (jpm)
„Wurmtalbrücke hat
offenbar keine Priorität“
Übach-Palenberg. Alf-Ingo Pickartz, Sprecher der SPD-Fraktion im Übach-Palenberger Bauausschuss, hat die andauernde
Sperrung der Wurmtalbrücke
kritisiert. „Die Wurmtalbrücke
hat offenbar keine Priorität, das
muss man hier einfach mal festhalten“, sagte er in der Sitzung
am Dienstagabend. Schließlich
sei die Bahnlinie momentan gesperrt, aber trotzdem geschehe
hinsichtlich der Brücke nichts.
Denn die Verwaltung hatte bislang stets darauf verwiesen, dass
die Brücke über die Bahnlinie
führt und für Arbeiten an der
Brücke eine Einstellung des Zugverkehrs notwendig wäre. Pickartz wies auch erneut darauf
hin, dass die Sperrung der maroden Konstruktion dazu führe,
dass „Jugendliche in Heerscharen“ über die Gleise liefen, was
gefährlich sei. Josef Fröschen
(CDU) gab an Pickartz zurück,
dass es wohl zumindest stark
übertrieben sei, hier von „Heerscharen“ zu sprechen. Der Erste
Beigeordnete Helmut Mainz bestätigte, dass es vorkomme, dass
verbotenerweise die Gleise überquert werden – allerdings sei
dies auch schon vor der Sperrung der Brücke vorgekommen.
Außerdem sei die Bundespolizei
für die Sicherung der Gleise zuständig, nicht die Stadt. (jpm)
Blick von Norden her in Richtung der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/Roermonder Straße: Diese zurzeit noch landwirtschaftlich genutzte Fläche soll
zu einem Industriegebiet werden.
Foto: Jan Mönch
Oellers fordert schärfere Grenzkontrollen
Einbruchskriminalität: Bundestagsabgeordneter der CDU möchte, dass Bundespolizei den Kreis Heinsberg in den Blick nimmt
Von Jan mönch
im Wert von 150 000 Euro sichergestellt.
Doch die Kontrollen hatten
noch einen weiteren Effekt: Während die Zahl der Einbrüche in
Aachen und der näheren Umgebung in den besagten vier Wochen
gegenüber dem Vorjahreszeitraum
Kreis Heinsberg. Der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers
(CDU) macht sich für eine stärkere
Präsenz der Bundespolizei im Kreis
Heinsberg stark. „Die vor einem
halben
Jahr
durchgeführten
Grenzkontrollen haben
gezeigt, was möglich ist,
wenn die Bundespolizei
„Die Grenzkontrollen können
die Grenzen zu Belgien
und den Niederlanden
ihre Wirkung nur dann
intensiv kontrolliert“,
entfalten, wenn sie
sagt Oellers. „Diese Kontrollen müssen aber entflächendeckend erfolgen.“
lang
der
gesamten
WilFriED OEllErs (CDU),
Grenze im Gebiet der
BUNDEstaGsaBGEOrDNEtEr
Polizeiinspektion
Aachen
durchgeführt
werden.“
Oellers nimmt damit Bezug auf um 60 Prozent sank, explodierte
die massiven Kontrollen der Bun- sie im Kreis Heinsberg geradezu:
despolizei an der Autobahn 44 bei Der Anstieg lag hier bei 70 Prozent.
Aachen in Folge der Terroran- Offenbar waren Einbrecherbanden
schläge von Paris im November. aus dem benachbarten Ausland
Diese hatten darauf abgezielt, Ter- kurzerhand auf kleinere Grenzroristen aufzugreifen, führten aber übergänge ausgewichen und im
quasi als Nebeneffekt auch dazu, Kreis Heinsberg gelandet – und
dass 240 Menschen festgenom- schlugen dann, wo sie schon einmen werden konnten, nach denen mal hier waren, auch gleich im
deutsche und europäische Sicher- Kreis Heinsberg zu.
Die Schlussfolgerung von Wilheitsbehörden gefahndet hatten –
und das innerhalb von nur vier fried Oellers: „Die GrenzkontrolWochen. Auch wurde Diebesgut len können ihre Wirkung nur
dann entfalten, wenn sie flächendeckend erfolgen.“ Er habe in der
Sache bereits mehrere Schreiben
aufgesetzt und persönliche Gespräche geführt, etwa mit dem
Bundesinnenministerium
und
dem Präsidenten der Bundespolizeidirektion in St. Augustin.
Mit seiner Forderung dürfte Oellers beim Bürger offene Türen einrennen. Die Einbruchskriminalität
ist schließlich auch unabhängig
von den Erfahrungen mit den Kontrollen an der A44 das wohl vordringlichste Kriminalitätsproblem
im Grenzgebiet. Bekannt ist allerdings auch, dass die Beamten der
Bundespolizei ohnehin unter gravierenden
Personalproblemen
ächzen, eine Belastung mit zusätzlichen Aufgaben also zumindest
zeitnah kaum umzusetzen sein
dürfte.
Nicht hinnehmbar
Oellers kennt diese Probleme, widersprach am Mittwoch gegenüber
unserer Zeitung allerdings der Auffassung, es handele sich um zusätzliche Aufgaben. Es sei vielmehr so,
dass es sich um eine bestehende
Aufgabe handele, die angesichts
von 290 Planstellen der Aachener
Inspektion, die nur zu 60 Prozent
besetzt sind, schlicht nicht hinreichend wahrgenommen werden
könne. Jedenfalls sei es für die Bürger des Kreises Heinsberg nicht
hinnehmbar, dass Kontrollen an
der Autobahn dazu führen, dass
die Kriminalität zu ihnen verlagert
wird.
im Blick. So habe Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU)
finanzielle Mittel für weitere 3000
Planstellen bei der Bundespolizei
bereitgestellt.
29 neue Beamte
Die Planstellen der Aachener Bundespolizeidirektion seien zu besetzen, die Bundespolizei solle bei
den Grenzkontrollen außerdem
durch die Landespolizei unterstützt werden. Oellers zeigte sich
am Mittwoch außerdem als Befürworter einer sogenannten Schleierfahndung, die verdachtsunabhängige Personenkontrollen ermöglicht, in NRW allerdings – im
Gegensatz zu fast allen anderen
Bundesländern – verboten ist.
„Werden diese Maßnahmen konsequent umgesetzt, so bedarf es
keiner Grenzschließungen, die
von den Bürgerinnen und Bürgern
auch sicher nicht erwünscht ist“,
sagte Oellers zu unserer Zeitung.
In einem „ersten Schritt“ zur
Personalaufbesserung
würden
demnächst 29 Bundespolizeibeamte nach Aachen versetzt. Auch
die Bundes-CDU habe das Thema
Wilfried Oellers, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Kreis Heinsberg, setzt sich für einen besseren
Schutz der Grenzen ein.
Foto: Markus Bienwald
Industriebrache wird Wohngebiet
Pläne für das ehemalige Molkereigelände in Geilenkirchen vorgestellt
Geilenkirchen. Das ehemalige Molkereigelände im Bereich zwischen
Sonnenhügel und Waldstadion
soll künftig Platz für etwas mehr
als zehn Einfamilienhäuser bieten.
Die Erschließung der Fläche stellte
Planer Alwin Gietemann vom
gleichnamigen Ingenieurbüro im
Umwelt- und Bauausschuss vor.
Die Erschließung wird, so Gietemann, über zwei Stichstraßen erfolgen, die jeweils 6,50 Meter breit
sind und in Wendemöglichkeiten
enden.
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Übach-Palenberg. Der Lidl-Konzern plant offenbar die Umsetzung
weiterer Projekte in Übach-Palenberg. Zwar ist noch nichts offiziell,
doch im städtischen Bauausschuss
wurde nun der „Bebauungsplan
121 Drinhausen-Süd“ thematisiert
und in diesem Rahmen ein Verkehrsgutachten besprochen, das
vom Lidl-Konzern in Auftrag gegeben worden ist. Es geht um die zurzeit noch landwirtschaftlich genutzte Fläche, die im Norden von
Übach-Palenberg an die FriedrichEbert-Straße und die Roermonder
Straße grenzt. In einigen hundert
Metern Entfernung befinden sich
die bisherigen Anlagen.
Wie aus dem Verkehrsgutachten
hervorgeht, werden gravierende
Auswirkungen auf den Verkehr im
Umfeld erwartet, unter anderem
soll die Kreuzung Friedrich-EbertStraße/Roermonder Straße deshalb
zusätzliche Abbiegespuren erhalten.
Alf-Ingo-Pickartz
(SPD)
merkte an, dass es aus seiner Sicht
nicht unbedingt optimal sei, dass
das Gutachten von Lidl selbst in
Auftrag gegeben wurde. Achim Engels vom Fachbereich Stadtentwicklung verwies hier auf das „Verursacherprinzip“. Sachlich hatte
Pickartz an dem Gutachten auch
nichts auszusetzen, es sei „professionell und gehaltvoll“.
(jpm)
Begrenzt von einem Wall
Die Industriebrache zwischen Sonnenhügel und Waldstadion soll Platz für
gut zehn Einfamilienhäuser bieten.
Foto: Jan Mönch
Die noch nicht genau festgelegten
Stellplätze und Pflanzbeete werden
mit Steinrändern deutlich von der
Straßenfläche getrennt. Die deutliche Begrenzung der Parkplätze ist
erforderlich, weil das Gebiet als
verkehrsberuhigte Zone mit der
Beschilderung „Spielstraße“ ausgewiesen werden soll.
Wenig Aufwand hat man nach
dem Bericht des Planers mit der
Entwässerung. Sie erfolgt über ein
Mischverfahren in den vorhande-
nen Kanal, in den auch die Hausanschlüsse münden. Das Gebiet
(Bebauungsplan 109) erstreckt
sich über einen Höhenunterschied
von sechs Metern und wird von
einem grünen Wall begrenzt, der
bearbeitet und bepflanzt werden
muss.
Auf die Frage von Stephan Evertz
(Grüne), ob dieser Wall bei
Schlechtwetter nicht abrutschen
könne, erwiderte der Planer, dass
man das mit einem aufliegenden
Geflecht und einer sogenannten
„Nassaussaat“ mit Stroh und Häcksel verhindern werde.
Einstimmig sprach sich der Ausschuss für die Planung aus und für
einen Erschließungsvertrag, mit
dem die Anlage nach Fertigstellung in die Baulast der Stadt übergeht. Hier gab es nach einem Antrag von Johann Graf (Bürgerliste)
allerdings noch den Zusatz, dass
der Straßenbau von einer Fachfirma vorgenommen und vom
Bauamt der Stadt kontrolliert und
abgenommen werden soll. (mh)
Bedenken bezüglich Erneuerung der B56
Für die Bundesstraße 56 im Bereich Geilenkirchen stehen in den
nächsten Monaten Arbeiten zur Erneuerung der Verschleißschicht
durch das Landesamt Straßen.NRW
an. Wie Beigeordneter Markus Mönter im Umwelt- und Bauausschuss
mitteilte, soll noch in diesem Herbst
das Stück zwischen der Umgehungsstraße und Gillrath (Kolpingweg)
bearbeitet werden, Umleitungen
sind erforderlich. Im nächsten Jahr
soll es mit vier Bauabschnitten über
insgesamt neun Monate auf der Umgehungsstraße zwischen Immendorf
und Tripsrath weitergehen, der betroffene Verkehr wird jeweils auch
über die Dörfer umgeleitet.
Gegen die Belastung durch die Umleitungen gab es im Ausschuss Vorbehalte, und auch die Verwaltung,
so Markus Mönter, hat beim Landesamt Bedenken angemeldet. (mh)