Geilenkirchen Seite 17 · Nummer 138 · Donnerstag, 16. Juni 2016 Übach-Palenberg Vorfreude aufs Oktoberfest an der Borsigstraße kirmeS in Stahe Jürgen Melchers ist Dekanats-Schützenkönig ▶ Seite 19 ▶ Seite 23 Lidl plant weitere Großprojekte in Übach-Palenberg Beim Kauf eines Brotes ist Kiebitz nun des Diebstahls bezichtigt worden. Er hatte einen Zehn-Euro-Schein in die Hand der Verkäuferin gedrückt. Die gab Kiebitz jedoch nur 1,70 zurück. Beim Brotpreis von 3,30 Euro fehlten da fünf Euro. Kiebitz machte darauf aufmerksam. Und die Verkäuferin antwortete: „Wenn die Kasse heute nicht stimmt, weiß ich ja, wer‘s schuld ist.“ Eine absolute Frechheit, findet Kiebitz. Sein Brot, das hat er sich vorgenommen, das kauft er beim nächsten Mal 100-prozentig woanders. kurz notiert Auch Gelsenwasser will die Stadt beliefern Übach-Palenberg. Die Gelsenwasser AG zählt bei der Vergabe der Übach-Palenberger Wasserkonzessionen ebenfalls zu den Interessenten. Damit beläuft sich der Kreis der Versorger, die ihr Interesse bekundet haben und sich nun im Bieterverfahren befinden, auf mindestens fünf. Bislang hatten EWV (Stolberg), NEW (Mönchengladbach), Enwor (Herzogenrath) und das Heinsberger Kreiswasserwerk bestätigt, dass sie die Versorgung übernehmen wollen. Die Gelsenwasser AG, die ihren Sitz in Gelsenkirchen hat, wollte die Information unserer Zeitung, dass auch sie sich im Bieterverfahren befindet, am Mittwoch unter Verweis auf die Nicht-Öffentlichkeit des Verfahrens nicht bestätigen, dementierte sie allerdings auch nicht. Das Unternehmen ist vor allen Dingen im Ruhrgebiet, im Sauerland und in Ostwestfalen aktiv. In unserer Region erfolgt eine direkte Versorgung in Linnich (Kreis Düren), im Nachbarort Titz beliefert man einen Wiederverkäufer. (jpm) „Wurmtalbrücke hat offenbar keine Priorität“ Übach-Palenberg. Alf-Ingo Pickartz, Sprecher der SPD-Fraktion im Übach-Palenberger Bauausschuss, hat die andauernde Sperrung der Wurmtalbrücke kritisiert. „Die Wurmtalbrücke hat offenbar keine Priorität, das muss man hier einfach mal festhalten“, sagte er in der Sitzung am Dienstagabend. Schließlich sei die Bahnlinie momentan gesperrt, aber trotzdem geschehe hinsichtlich der Brücke nichts. Denn die Verwaltung hatte bislang stets darauf verwiesen, dass die Brücke über die Bahnlinie führt und für Arbeiten an der Brücke eine Einstellung des Zugverkehrs notwendig wäre. Pickartz wies auch erneut darauf hin, dass die Sperrung der maroden Konstruktion dazu führe, dass „Jugendliche in Heerscharen“ über die Gleise liefen, was gefährlich sei. Josef Fröschen (CDU) gab an Pickartz zurück, dass es wohl zumindest stark übertrieben sei, hier von „Heerscharen“ zu sprechen. Der Erste Beigeordnete Helmut Mainz bestätigte, dass es vorkomme, dass verbotenerweise die Gleise überquert werden – allerdings sei dies auch schon vor der Sperrung der Brücke vorgekommen. Außerdem sei die Bundespolizei für die Sicherung der Gleise zuständig, nicht die Stadt. (jpm) Blick von Norden her in Richtung der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/Roermonder Straße: Diese zurzeit noch landwirtschaftlich genutzte Fläche soll zu einem Industriegebiet werden. Foto: Jan Mönch Oellers fordert schärfere Grenzkontrollen Einbruchskriminalität: Bundestagsabgeordneter der CDU möchte, dass Bundespolizei den Kreis Heinsberg in den Blick nimmt Von Jan mönch im Wert von 150 000 Euro sichergestellt. Doch die Kontrollen hatten noch einen weiteren Effekt: Während die Zahl der Einbrüche in Aachen und der näheren Umgebung in den besagten vier Wochen gegenüber dem Vorjahreszeitraum Kreis Heinsberg. Der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers (CDU) macht sich für eine stärkere Präsenz der Bundespolizei im Kreis Heinsberg stark. „Die vor einem halben Jahr durchgeführten Grenzkontrollen haben gezeigt, was möglich ist, wenn die Bundespolizei „Die Grenzkontrollen können die Grenzen zu Belgien und den Niederlanden ihre Wirkung nur dann intensiv kontrolliert“, entfalten, wenn sie sagt Oellers. „Diese Kontrollen müssen aber entflächendeckend erfolgen.“ lang der gesamten WilFriED OEllErs (CDU), Grenze im Gebiet der BUNDEstaGsaBGEOrDNEtEr Polizeiinspektion Aachen durchgeführt werden.“ Oellers nimmt damit Bezug auf um 60 Prozent sank, explodierte die massiven Kontrollen der Bun- sie im Kreis Heinsberg geradezu: despolizei an der Autobahn 44 bei Der Anstieg lag hier bei 70 Prozent. Aachen in Folge der Terroran- Offenbar waren Einbrecherbanden schläge von Paris im November. aus dem benachbarten Ausland Diese hatten darauf abgezielt, Ter- kurzerhand auf kleinere Grenzroristen aufzugreifen, führten aber übergänge ausgewichen und im quasi als Nebeneffekt auch dazu, Kreis Heinsberg gelandet – und dass 240 Menschen festgenom- schlugen dann, wo sie schon einmen werden konnten, nach denen mal hier waren, auch gleich im deutsche und europäische Sicher- Kreis Heinsberg zu. Die Schlussfolgerung von Wilheitsbehörden gefahndet hatten – und das innerhalb von nur vier fried Oellers: „Die GrenzkontrolWochen. Auch wurde Diebesgut len können ihre Wirkung nur dann entfalten, wenn sie flächendeckend erfolgen.“ Er habe in der Sache bereits mehrere Schreiben aufgesetzt und persönliche Gespräche geführt, etwa mit dem Bundesinnenministerium und dem Präsidenten der Bundespolizeidirektion in St. Augustin. Mit seiner Forderung dürfte Oellers beim Bürger offene Türen einrennen. Die Einbruchskriminalität ist schließlich auch unabhängig von den Erfahrungen mit den Kontrollen an der A44 das wohl vordringlichste Kriminalitätsproblem im Grenzgebiet. Bekannt ist allerdings auch, dass die Beamten der Bundespolizei ohnehin unter gravierenden Personalproblemen ächzen, eine Belastung mit zusätzlichen Aufgaben also zumindest zeitnah kaum umzusetzen sein dürfte. Nicht hinnehmbar Oellers kennt diese Probleme, widersprach am Mittwoch gegenüber unserer Zeitung allerdings der Auffassung, es handele sich um zusätzliche Aufgaben. Es sei vielmehr so, dass es sich um eine bestehende Aufgabe handele, die angesichts von 290 Planstellen der Aachener Inspektion, die nur zu 60 Prozent besetzt sind, schlicht nicht hinreichend wahrgenommen werden könne. Jedenfalls sei es für die Bürger des Kreises Heinsberg nicht hinnehmbar, dass Kontrollen an der Autobahn dazu führen, dass die Kriminalität zu ihnen verlagert wird. im Blick. So habe Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) finanzielle Mittel für weitere 3000 Planstellen bei der Bundespolizei bereitgestellt. 29 neue Beamte Die Planstellen der Aachener Bundespolizeidirektion seien zu besetzen, die Bundespolizei solle bei den Grenzkontrollen außerdem durch die Landespolizei unterstützt werden. Oellers zeigte sich am Mittwoch außerdem als Befürworter einer sogenannten Schleierfahndung, die verdachtsunabhängige Personenkontrollen ermöglicht, in NRW allerdings – im Gegensatz zu fast allen anderen Bundesländern – verboten ist. „Werden diese Maßnahmen konsequent umgesetzt, so bedarf es keiner Grenzschließungen, die von den Bürgerinnen und Bürgern auch sicher nicht erwünscht ist“, sagte Oellers zu unserer Zeitung. In einem „ersten Schritt“ zur Personalaufbesserung würden demnächst 29 Bundespolizeibeamte nach Aachen versetzt. Auch die Bundes-CDU habe das Thema Wilfried Oellers, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Kreis Heinsberg, setzt sich für einen besseren Schutz der Grenzen ein. Foto: Markus Bienwald Industriebrache wird Wohngebiet Pläne für das ehemalige Molkereigelände in Geilenkirchen vorgestellt Geilenkirchen. Das ehemalige Molkereigelände im Bereich zwischen Sonnenhügel und Waldstadion soll künftig Platz für etwas mehr als zehn Einfamilienhäuser bieten. Die Erschließung der Fläche stellte Planer Alwin Gietemann vom gleichnamigen Ingenieurbüro im Umwelt- und Bauausschuss vor. Die Erschließung wird, so Gietemann, über zwei Stichstraßen erfolgen, die jeweils 6,50 Meter breit sind und in Wendemöglichkeiten enden. kontakt GEilENKirCHENEr ZEitUNG lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice Medienhaus vor Ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 1, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr Übach-Palenberg. Der Lidl-Konzern plant offenbar die Umsetzung weiterer Projekte in Übach-Palenberg. Zwar ist noch nichts offiziell, doch im städtischen Bauausschuss wurde nun der „Bebauungsplan 121 Drinhausen-Süd“ thematisiert und in diesem Rahmen ein Verkehrsgutachten besprochen, das vom Lidl-Konzern in Auftrag gegeben worden ist. Es geht um die zurzeit noch landwirtschaftlich genutzte Fläche, die im Norden von Übach-Palenberg an die FriedrichEbert-Straße und die Roermonder Straße grenzt. In einigen hundert Metern Entfernung befinden sich die bisherigen Anlagen. Wie aus dem Verkehrsgutachten hervorgeht, werden gravierende Auswirkungen auf den Verkehr im Umfeld erwartet, unter anderem soll die Kreuzung Friedrich-EbertStraße/Roermonder Straße deshalb zusätzliche Abbiegespuren erhalten. Alf-Ingo-Pickartz (SPD) merkte an, dass es aus seiner Sicht nicht unbedingt optimal sei, dass das Gutachten von Lidl selbst in Auftrag gegeben wurde. Achim Engels vom Fachbereich Stadtentwicklung verwies hier auf das „Verursacherprinzip“. Sachlich hatte Pickartz an dem Gutachten auch nichts auszusetzen, es sei „professionell und gehaltvoll“. (jpm) Begrenzt von einem Wall Die Industriebrache zwischen Sonnenhügel und Waldstadion soll Platz für gut zehn Einfamilienhäuser bieten. Foto: Jan Mönch Die noch nicht genau festgelegten Stellplätze und Pflanzbeete werden mit Steinrändern deutlich von der Straßenfläche getrennt. Die deutliche Begrenzung der Parkplätze ist erforderlich, weil das Gebiet als verkehrsberuhigte Zone mit der Beschilderung „Spielstraße“ ausgewiesen werden soll. Wenig Aufwand hat man nach dem Bericht des Planers mit der Entwässerung. Sie erfolgt über ein Mischverfahren in den vorhande- nen Kanal, in den auch die Hausanschlüsse münden. Das Gebiet (Bebauungsplan 109) erstreckt sich über einen Höhenunterschied von sechs Metern und wird von einem grünen Wall begrenzt, der bearbeitet und bepflanzt werden muss. Auf die Frage von Stephan Evertz (Grüne), ob dieser Wall bei Schlechtwetter nicht abrutschen könne, erwiderte der Planer, dass man das mit einem aufliegenden Geflecht und einer sogenannten „Nassaussaat“ mit Stroh und Häcksel verhindern werde. Einstimmig sprach sich der Ausschuss für die Planung aus und für einen Erschließungsvertrag, mit dem die Anlage nach Fertigstellung in die Baulast der Stadt übergeht. Hier gab es nach einem Antrag von Johann Graf (Bürgerliste) allerdings noch den Zusatz, dass der Straßenbau von einer Fachfirma vorgenommen und vom Bauamt der Stadt kontrolliert und abgenommen werden soll. (mh) Bedenken bezüglich Erneuerung der B56 Für die Bundesstraße 56 im Bereich Geilenkirchen stehen in den nächsten Monaten Arbeiten zur Erneuerung der Verschleißschicht durch das Landesamt Straßen.NRW an. Wie Beigeordneter Markus Mönter im Umwelt- und Bauausschuss mitteilte, soll noch in diesem Herbst das Stück zwischen der Umgehungsstraße und Gillrath (Kolpingweg) bearbeitet werden, Umleitungen sind erforderlich. Im nächsten Jahr soll es mit vier Bauabschnitten über insgesamt neun Monate auf der Umgehungsstraße zwischen Immendorf und Tripsrath weitergehen, der betroffene Verkehr wird jeweils auch über die Dörfer umgeleitet. Gegen die Belastung durch die Umleitungen gab es im Ausschuss Vorbehalte, und auch die Verwaltung, so Markus Mönter, hat beim Landesamt Bedenken angemeldet. (mh)
© Copyright 2024 ExpyDoc