Ein Vierteljahrhundert rot-weiße Luftrettung in Halle

EIN VIERTELJAHRHUNDERT ROT-WEIßE LUFTRETTUNG IN
HALLE
Am 18. Juni vor 25 Jahren wurde die Luftrettungsstation in Halle gegründet.
Heute sind an der Luftrettungsstation zwei Hubschrauber stationiert, die 2015
zusammen rund 1.900 Einsätze leisteten. Halle ist damit die einsatzstärkste
Station der DRF Luftrettung.
Schock in Naumburg in der vergangenen Woche: Ein kleines Kind ist mehrere
Meter tief aus einem Fenster gestürzt. Im Krankenhaus zeigen die
Untersuchungen der Ärzte, dass es sehr schwer verletzt ist und in
Lebensgefahr schwebt. Die Nacht bricht schon herein, doch der kleine Patient
muss so schnell wie möglich in eine Klinik mit Kinderintensivstation gebracht
werden. Der Transport im Rettungswagen würde fast eine Stunde dauern. Ein
Einsatz für die Besatzung von „Christoph Sachsen-Anhalt“. Der rot-weiße
Hubschrauber ist nämlich der einzige in Sachsen-Anhalt, der rund um die Uhr
einsatzbereit ist.
„Dringende Transporte zwischen Kliniken stellen unsere Hauptaufgabe dar“,
sagt Norbert Ebbighausen, Stationsleiter und Pilot an der Station Halle. „Wir
führen dabei auch hochkomplizierte Einsätze durch, zum Beispiel mit der
sogenannten ECMO, der mobilen Herz-Lungen-Maschine. Schwer kranke oder
frühgeborene Babys transportieren wir ebenfalls regelmäßig zwischen Kliniken
und nehmen dazu einen Inkubator mit an Bord. Doch auch zur schnellen
Notfallrettung werden wir alarmiert, beispielsweise wenn jemand einen
Herzinfarkt erlitten hat.“
Die ersten zwei Jahre war „Christoph Sachsen-Anhalt“ tagsüber im Dienst, 1993
startete die Station dann in den Nachtdienst. Ein weiterer Meilenstein folgte
2002, als mit „Christoph Halle“ ein zweiter Hubschrauber an der Station am
Flugplatz in Halle/Oppin stationiert wurde.
Die Station wurde früher durch die HSD Luftrettung betrieben und gehört heute
zur DRF Luftrettung. „Christoph Sachsen-Anhalt“ und „Christoph Halle“ werden
für dringende Transporte von Intensivpatienten und als schnelle
Notarztzubringer bei Notfällen alarmiert. Die Hubschrauber sind mit einem
Piloten, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten besetzt. Nachts sind
zwei Piloten im Einsatz. Einsatzorte im Umkreis von 60 Kilometern erreichen
die Besatzungen in maximal 15 Flugminuten.
(Foto: Maike Glöckner)