Zeitungsbericht - Brass Band Frohsinn Laupersdorf

OLTNER TAGBLATT
DIENSTAG, 14. JUNI 2016
Eidgenössisches Musikfest 23
Vereine aus der Region sind am Genfersee erfolgreich
Die Musikgesellschaft Konkordia Egerkingen in voller Konzentration bei ihrem Vortrag.
REMO FRÖHLICHER
Solothurner an der Spitze
Am ersten von zwei Festwochenenden in Montreux trumpfte die «Konkordia» Egerkingen ganz gross auf
Die Sieger aus den anderen beiden Lokalen heissen Stadtmusik Biel und Musikgesellschaft Schüpfheim. Und die MG
Schüpfheim erspielte sich ihren Sieg im
Casino (8 Vereine) unter der Direktion eines Solothurners, nämlich von Roger Meier.
VON HANS BLASER
13 der 32 Musikvereine aus dem Kanton
Solothurn haben das Eidgenössische Musikfest 2016 schon hinter sich. Der Hauptharst wird am nächsten Wochenende folgen. Sie werden sich anstrengen müssen,
wenn sie mit ähnlich herausragenden Ergebnissen aufwarten wollen. Das Interesse
der Harmonie-Liebhaber aus unserer Region konzentrierte sich auf die Vorträge in
der Konzertmusik der ersten Stärkeklasse
oder den Unterhaltungswettbewerb in der
Mittelstufe.
Letzterer wurde in Lokalitäten des
Gymnasiums Burier ausgetragen. Mit der
Concert Band Langendorf unter der
Leitung von Matt Stämpfli nahm ein einziger Verein aus unserer Region teil. Als
zweiter der zehn Vereine aus der Turnhalle bodigte sie im Halbfinal die Celebration
Brass Känerkinden und qualifizierte sich
so für den Final. Dass sie dort schliesslich
der Fanfare municipale de Vernier unterlagen, dürfte sie kaum schmerzen. Sie
freuten sich vielmehr über ihren zweiten
Platz.
Im Wettbewerb der Konzertmusik in
der ersten Klasse Harmonie nahmen zwei
Solothurner Vereine teil. Am Samstag war
Top-Parade der Aedermannsdörfer
Parademusik-Sieger Musikgesellschaft Konkordia Aedermannsdorf.
Die Experten konnten
gar nicht anders, als für die
Egerkinger zu den höchsten
Noten zu greifen.
es die unter Thomas Trachsel spielende
Sie
Musikgesellschaft
Schnottwil.
brachte mit «Variazioni Sinfoniche su Non
potho reposare» von Hardy Mertens ein
fantastisches Selbstwahlstück in die Miles
Davis Hall. Das brachte ihr – anders als
beim Aufgabestück – auch ordentlich
Punkte. Ihr Aufgabestück nennt sich «La
Corida De Torros» und wurde von Mario
Bürki komponiert. Es ist eine typische
Bürki-Komposition – spannend, kurzweilig und gefällt durchweg allen. Sie lässt
Spielraum für Interpretation, aber enthält
recht anspruchsvolle Klippen. Eine Musikantin der Musikgesellschaft Melchnau
fand nach dem Vortrag eines Konkurrenten, die hätten zwar etwa die gleichen
Punkte bekommen, aber hätten das Stück
ganz anders interpretiert.
Die Brassband Frohsinn Laupersdorf beim Melden.
FOTOS: HANS BLASER
Egerkinger überzeugten die Jury
Keine Mühe mit der Interpretation des
Aufgabestückes hatte die Musikgesellschaft Konkordia Egerkingen (Leitung
Carlo Balmelli). Nach der Meinung der Jury bot sie die beste der 21 Versionen des
Aufgabestückes. Gar noch besser kam es
für die Egerkinger beim Selbstwahlstück.
Dieses «Symphonic Requiem» von James
Barnes ist ihr hervorragend gelungen. So
konnten die Experten gar nicht anders als
zu den höchsten Noten greifen. Zweimal
98 und sogar einmal 99 Punkte ergaben
ein Traumergebnis von 193,33 Punkten.
Die Musikgesellschaft Schnottwil glänzt mit ihrem Selbstwahlstück.
Am ersten Wochenende galt es auch
Ernst für die Brass Bands der zweiten
und dritten Klasse. Während es der
Brass Band Solothurn und vor allem
dem Musikverein Metzerlen nicht
wunschgemäss lief, bestätigte die Musikgesellschaft Konkordia Aedermannsdorf (Direktion Bernhard Wüthrich) ihre
letztmalige Platzierung nahezu. Gute
Platzierungen erspielten sich auch die solothurnischen Brass Bands der dritten
Klasse. Mit einem 6. und einem 10. Rang
aus 31 Vereinen gefielen die Musikgesellschaft Beinwil (6. Leitung Manuel Borer) und jene aus Winznau (10. Leitung
Fabian Bloch) in Clarens in der Turnhalle. Mit einem 14. Rang von 30 Vereinen
markierte die Brass Band Kappel (Leitung Oliver Waldmann) in der Kirche in
Vevey ziemlich exakt die Mitte. Die Musikgesellschaft Laupersdorf (Leitung
Wolfgang Nussbaumer) und die Brass
Band Seewen (Leitung Stephan Bitterlin) spielten sich in die zweite Hälfte. Eine gute Leistung zeigte auch der Musikverein Herbetswil (Leitung Dirk Amrein). Er dominierte das Feld der Fanfare
mixt deutlich.
Die Solothurner brillierten jedoch nicht
nur in den Konzertlokalen. Sie verstehen
es auch, sich auf den Paradestrecken hervorragend zu präsentieren. Mit einem 4.
Rang auf der Strecke Mercury bei Jury 2
von 24 Vereinen unterstrich die Konkordia Egerkingen ihr hervorragendes Konzertergebnis. Auf der gleichen Strecke
aber bei Jury 1 gefiel auch die Brass Band
Kappel ebenfalls als 4. von 15 Vereinen.
Mit der absolut höchsten Note des Wochenendes bei der Parademusik sorgte
aber die Musikgesellschaft Konkordia Aedermannsdorf auch in dieser Sparte für
einen solothurnischen Sieg. Auf der Strecke Stravinski bei Experten 1 setzte sie
sich an die Spitze der 48 Vereine. Auf der
gleichen Strecke aber bei Jury 2 schafften
es keiner der drei Solothurner in die erste
Hälfte.
Der Wettbewerb im Auditorium Stravinski in der Höchstklasse Harmonie fand ohne Solothurner Beteiligung statt. Als Sieger durfte sich das unter Blaise Héritier
spielende Blasorchester Sieben feiern lassen. Einen guten dritten Rang erspielte
sich das Sinfonische Blasorchester SIBO
Bern. Das ist aus solothurnischer Sicht
nicht ganz uninteressant, spielen doch
auch Regionale dort mit.
Wetere Bilder finden Sie
online.
LAURENT GILLIERON/KEYSTONE