Das graduelle Training

Das graduelle Training - Anupubbasikkha
MN 39.9ff, 51.13 ff , 53.5ff als höheres Training , MN 70.22ff als stufenweiser Weg, 107.2ff, 112.12ff, 125.13ff, DN 2
Das graduelle Training,
wie es vom Buddha in der Samannaphala Sutta DN 2 dargelegt wurde:
Voraussetzung:
Ein Tathagata erscheint in der Welt
(Buddha)
Ein voll erleuchteter Buddha,
Vollkommen in Weisheit und Wandel (Tugend)
Voll Mitgefühl
Kenner der Welten
Unvergleichbare Meister zähmbarer Geister,
Der Lehrer von Menschen und Devas,
Der Erwachte, der Erhabene.
Er hat durch sich selbst das höhere Wissen (Dhamma) realisiert und
lehrt dieser Welt mit seinen Devas und Menschen,
Maras und Brahmas ….das Dhamma,
was am Anfang in der Mitte und am Ende gut ist.
Wird es von Haushältern oder deren Söhnen oder… gehört und
sie sind inspiriert davondann erkennen sie das Haushälterleben als staubig und eng ,
nehmen Bart und Haare ab,
ziehen das gelbe Gewand an und gehen in die Hauslosigkeit.(Sangha)
Graduelles Training:
Tugend, rechtes Benehmen
Größte Gefahr im kleinsten Fehler sehen
Regeln beobachten und Übertretungen in Gedanken, Worten, Taten vermeiden
Hingabe an das Asketenleben kultivieren- den heiligen Wandel
Den heiligen Wandel ausbilden
Sinne beschützen
Verweilen in steter Achtsamkeit und Wissensklarheit
1. Perfekte Tugend:
(Edler Achtfacher Pfad, 4. Faktor, die 3 körperlichen Handlungen)
Aufgeben, Leben zu nehmen oder zu verletzen -Liebe und Mitgefühl für alle Wesen Aufgeben, etwas zu
nehmen, was nicht gegeben wurdenur nehmen, was gegeben wird, abwarten bis gegeben wird,
Aufgeben der Unkeuschheit, keine sexuelle Aktivität
(Edler Achtfacher Pfad, 3. Pfadfaktor, die 4 Arten heilsames Sprechen)
Aufgeben von unrechter Rede,
nicht lügen, die Wahrheit sprechen,
der Wahrheit ergeben,
standhaft und vertrauenswürdig,
nicht heucheln, nicht schmeicheln,
keine hintertragen, nichts ausrichten was gehört wurde,
nicht entzweien, man einigt, verbindet durch Worte,
stiftet Frieden, erzeugt Eintracht und Harmonie,
grobe Worte vermeiden,
Worte, die wohl tun und angenehm sind,
zum Herzen dringen und hilfreich sind,
höflich, erfreulich, förderlich sind verwenden,
plappern und plaudern verwerfen,
zur rechten Zeit sprechen, gemäß der Tatsachen,
dem Sinn des Dhamma und des Vinaya (Lehre und Ordenszucht),
reich an Inhalt,
(Edler Achtfacher Pfad, 5. Pfadfaktor, Rechter Lebenswandel)
aufgeben Sämereien und Pflanzen anzulegen, zu zerstören,
einmal am Tag nimmt man Nahrung zu sich,
nachts nüchtern bleiben, essen zur rechten Zeit,
aufgeben von Tanz, Gesang, Spiel, Schaustellerei, Besuch von Vorführungen,
Kosmetik und Schmuck (Wohlgerüchen, Kränze, Salben, Zierrat, Putz)
hohe Betten nicht benutzen, keine prächtigen Lagerstätten,
keine Gold und Silber annehmen,
kein rohes Getreide annehmen, kein rohes Fleisch,
keine Diener, Mädchen, Tiere
keine Botschaften, Sendungen, Aufträge übermitteln oder übernehmen
kein falsches Maß oder Gewicht verwenden, keine Bestechung, Spekulation
keine Raufereien, Schlägereien,
Täuschungen, Handel, Ausbeutung
2. Sinnestore bewachen
(Edler Achtfacher Pfad, 6. Pfadfaktor, Rechtes Bemühen)
Wenn das Auge eine Form siehtkeine Neigungen oder Absichten erfassen
da sonst Begierde oder Aversion,
gute oder schlechte Gedanken die Person überwältigen könnten.
Wenn das Ohr einen Klang…~
Die Zunge einen Geschmack…~
Die Nase einen Geruch…~
Der Körper eine Berührungsobjekt…~
Der Geist ein Geistobjekt…~
Nicht anhaften, sondern sehen, wie es (die Dinge) wirklich ist!
3. Achtsamkeit und
Wissensklarheit
(Edler Achtfacher Pfad, 7. Pfadfaktor, Rechte Achtsamkeit)
Achtsam und wissensklar beim kommen und gehen,
beim hinblicken und wegschauen,
bei jeder Bewegung und Regung,
beim Nutzen der Roben, der Almosenschale,
beim essen, trinken, kauen, schmecken,
klarbewußt Kot und Harn entleeren,
sitzen, stehen, liegen,
schlafen und aufwachen,
sprechen und schweigen
4. Zufriedenheit
Zufrieden mir der Robe als Schutz und Bedeckung,
mit der Almosenspeise, die den Körper am Leben hält,
unterwegs sein nur mit Roben und Almosenschale ohne Last und frei
5. Sammlung
(Edler Achtfacher Pfad, 8. Schritt, Rechte Sammlung, Jhana 1-4)
Aufsuchen eines abgelegenen Ortes im Wald, unter einem Baum, eine leere Hütte,
eine Höhle, einen Felsen, einen Friedhof (Verbrennungsplatz in Asien),
eine offene Ebene,
nach der Almosenspeise Meditationshaltung einnehmen,
die 5 geistigen Hindernisse
(Begehren, Aversion, Schläfrigkeit und Trägheit, Unruhe und Zweifel) überwinden,
indem ich auf einem Objekt meine Achtsamkeit verankere,
Eintritt nacheinander in die erste bis vierte Vertiefung
1. Piti, entzückendes feinkörperliches Gefühl,
2. Freude auf Grund von Konzentration,
3. Frieden und Beruhigung,
4. Tiefe Ruhe begleitet von reinster Achtsamkeit und Gleichmut
Entfaltung der übernatürlichen Fähigkeiten:
geisterzeugten Körper - Vervielfältigung,
Eintauchen in die Erde und auftauchen wie aus Wasser,
durch Wände gehen,
schweben durch die Luft, Mond und Sonne berühren,
mit dem magischen Ohr diesseitige und himmlische Klänge hören und verstehen,
mit dem eigenen Herzen die Herzen anderer umfassen
6. Einsicht/ Weisheitdie 3 Großen Wissen
(Edler Achtfacher Pfad, 1. Schritt, Weisheit )
1. Die eigenen Existenzen im Detail erkennen und zurückverfolgen
2. Das Absterben und Wiedererscheinen der Wesen
in den einzelnen Daseinsbereichen auf Grund ihres Karmas
(ihrer vergangenen Handlungen) erkennen
Daseins/Nichtdaseinstrieb, Sinnestrieb, Unwissenheitstrieb bezwungen,
das Ende alles Leiden, keine Geburt mehr… also
3. Das Wissen darum, dass die Triebe versiegt sind, das heilige Leben gelebt ist und es darüber hinaus nichts
mehr zu tun gibtdas Asketenleben ist erfüllt.
Die Vier Edlen Wahrheiten sind realisiert!
Dukkha- Leidhaftigkeit aller Existenz,
Begehren als Ursache allen Leidens,
Nirodha - das Ende vom Leiden,
Der Edle Achtfache Pfad - der Weg , der zum Ende von allem Leiden führt