Anlage 1

Anlage 1
„aufgschaut“
Selbstbehauptung und Zivilcourage
Ein POLIZEI-Kurs für Kinder (von 6 – 11 Jahren) durch Multiplikatoren
Das Konzept wurde entwickelt vom Kommissariat für Prävention und Opferschutz beim Polizeipräsidium München. Dies geschah in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Sozialpsychologie
an der Ludwigs-Maximilians-Universität München.
Bei diesem Präventionsprojekt steht die Förderung von Zivilcourage und Selbstbehauptung
durch Spiele und Übungen im Mittelpunkt. Die Inhalte sind derart zusammengestellt, dass sie
auf bestimmte Problematiken abgestimmt und der Situation entsprechend angewendet werden
können. Situationslösungen werden dabei mit den Kindern gemeinsam erarbeitet und konkret
„erspielt“. Denn bereits im Grundschulalter werden Kinder mit alltäglichen Situationen konfrontiert, die ein gewisses Handlungsrepertoire und Selbstsicherheit erfordern.
Damit ein optimaler Langzeiteffekt erzielt wird, setzt das Projekt „aufgschaut“ auf Wiederholungen der Spiele und Übungen auf verschiedenen unterrichtlichen Ebenen, im Rahmen des
grundlegenden Unterrichts, Ethik- und Religionsunterrichts, Sportunterrichts, Kunst- und
Werkunterrichts, Musikunterrichts. Das Projekt ist so konzipiert, dass es problemlos in den
Schulalltag integriert werden kann.
Die Ziele von „aufgschaut“ im Überblick:
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Stärkung von Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen
Stärkung des Gemeinschaftsgefühls
Richtiger Umgang mit verbaler, psychischer und physischer Gewalt
Sinnvolles Verhalten bei sexuellem Missbrauch
Förderung von Zivilcourage
Die Durchführung des Projekts setzt eine zweitägige Fortbildung für Grundschullehrkräfte bei
der Präventionsdienstsstelle des Polizeipräsidiums München voraus. Im Rahmen dieses Seminars werden den Teilnehmern Arbeitsmappen ausgehändigt, die alle Spiele, Übungen und
kreative Vorschläge sowie diverse Tipps zur Durchführung enthalten.
Erste Evaluationsergebnisse der LMU sind positiv verlaufen.
„zammgrauft“
von Antigewalt bis Zivilcourage
Ein POLIZEI-Kurs für Kinder (von 12 – 16 Jahren) durch Multiplikatoren
Ein Projekt des Präventionskommissariats (K 314) und der Jugendbeamten des Polizeipräsidiums München in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring München-Stadt.
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Im Mittelpunkt dieses Projekts stehen Trainingseinheiten zu Antigewalt und Zivilcourage. Das
Projekt zielt nicht auf den kleinen Teil der Schüler, die den Unterricht stören. Die große Mehrheit der Schüler soll gestärkt werden, um in Konfliktsituationen adäquat reagieren zu können.
Spielerisch wird Gewalt im Allgemeinen verdeutlicht. Verschiedene Formen, wie Gewalt gegen
Mädchen, Ausgrenzung sowie Fremdenfeindlichkeit werden ins Bewusstsein gerufen und zugleich Selbstbewusstsein und Zivilcourage trainiert. Die Übungen sind derart zusammengestellt, dass sie auf bestimmte Problematiken abgestimmt und der Situation entsprechend angewendet werden können. Das ganze Spektrum möglicher Krisensituationen kann sowohl präventiv als auch situativ bearbeitet werden.
Als Produkt des Kurses soll eine kleine, von der Gruppe für die Gruppe erarbeitete „Verfassung“ entstehen, mit der sich alle Teilnehmer identifizieren können. Analog dem Projekt
„aufgschaut“ setzt auch „zammgrauft“ auf Wiederholungen der Spiele und Übungen auf verschiedenen unterrichtlichen Ebenen, um so einen Langzeiteffekt zu erreichen. Die Inhalte können problemlos in den Schulunterricht integriert werden.
Die Ziele von „zammgrauft“ im Überblick:
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Sensibilisierung für Gewalt
Sensibilisierung für Opfer (Empathie)
Veranschaulichung von „Körpergrenzen“ / Verletzlichkeit des Körpers
Entwicklung und Eskalation von gewaltsamen Auseinandersetzungen
Zivilcourage stärken – dies beinhaltet professionelles Helferverhalten ebenso wie Vermeidung eines Opferverhaltens als auch positives Verhalten als Zeuge
Adäquater Umgang auch mit verbaler Gewalt
Ausgrenzung - Gewalt, Rassismus und Diskriminierung in der unmittelbaren Umgebung
(z.B. in
der Schulklasse) erkennen und thematisieren können
Erarbeitung eines akzeptierten Regelwerkes für den zukünftigen Umgang miteinander (individuell nach der Gruppenstruktur durch die Teilnehmer selbst)
Das Projekt wird durch Multiplikatoren umgesetzt, die durch das Präventionskommissariat des
Polizeipräsidiums München ausgebildet werden. Diese Multiplikatoren sind primär Lehrer sowie
Sozialpädagogen und Erzieher. Selbstverständlich wurden auch Polizeibeamte ausgebildet –
hier in erster Linie die nahezu 50 Jugendbeamten des Polizeipräsidiums München. Die kostenlose Ausbildung ist auf drei Tage angesetzt.
Das Präventionsprojekt „zammgrauft“ wurde von der Ludwig-Maximilian-Universität München
evaluiert.