DARSTELLENDES Aufwärmphase Spielphase SPIEL Reflexionsphase Leitfächer: Religion, Ethik Eingangszitat: „Das Rollenspiel dient der Vorbereitung auf neue und / oder schwierige Situationen.“ Spielverlauf: In der Regel lässt sich der Prozess des Rollenspiels in drei Phasen einteilen. I. Aufwärmphase II. Spielphase III. Reflexionsphase I. Die Aufwärmphase mit den sogenannten „warming ups“ a) Schiebt zuerst alle Tische und Bänke an den Rand des Klassenzimmers, sodass in der Mitte ein möglichst großer, freier Raum entsteht. b) Geht nun im Raum umher und nutzt dabei den ganzen Platz aus. Jeder von euch sollte ganz für sich gehen, mit niemandem reden und niemanden anschauen. c) Probiert die folgenden Übungen aus, mit denen sich auch Profis vor dem Theaterspielen aufwärmen. Ihr braucht einen Spielleiter, der langsam und deutlich die Anweisungen vorliest. Um Chaos zu vermeiden, müssen sich alle an die Anweisungen halten. d) Für jede Übung gilt: Wenn der Spielleiter ruft, „frieren“ die Bewegungen ein. So etwas sind dann auch sogenannte „Standbilder“. Darstellendes Spiel Vorbemerkung: Jeder Mensch spielt in seinem alltäglichen Leben verschiedene Rollen. Da gibt es die Rolle des Schülers oder der Schülerin, die Rolle der Tochter oder des Sohnes, die Rolle der Freundin oder des Freundes … . Im Rollenspiel kannst du spielerisch lernen, dich in verschiedenen Rollen zurechtzufinden, da du als Spieler oder Spielerin in die Haut einer anderen Person schlüpfen musst. Dabei ist es wichtig, sich gut zu überlegen, wie sich die Person, die du spielst, in dieser Situation verhalten würde. Hierbei hast du die Möglichkeit, Situationen mehrmals zu wiederholen, um sich an sie zu gewöhnen und ihre Schwierigkeiten zu kennen und überwinden zu lernen. Du kannst mehrere Strategien erproben, um dir die beste zu eigen zu machen. e) Mögliche Übungen sind: Darstellendes Spiel die lange Wanderung, … der Boden ist rutschig, es liegen große Steine im Weg… sich bewegen wie ein/e Ente, Katze, Schnecke, Affe, Pferd gehen, als ob … Folgende Übungen werden paarweise gespielt: II. das Spiegelspiel das Marionettenspiel Die Spielphase Im Allgemeinen genügt es, in einem offenen Halbkreis zu sitzen, sodass die Öffnung des Kreises als „Bühne“ benützt werden kann. Man kann als Hilfsmittel auch einen Teppich verwenden, der den Schüler / die Schülerin beim Betreten in seine / ihre Rolle schlüpfen lässt. III. Die Reflexionsphase Jede gespielte Mini-Szene wird besprochen: Haben die Schülerinnen und Schüler ihre Rolle glaubwürdig vorgestellt? Was war gut? Was könnte noch verbessert werden? Zu II. Spielphase 1. Methoden zur Kontaktaufnahme: Begrüßungsrituale Grußformen: Der Spielleiter begrüßt jede(n) Schüler(in) auf möglichst unterschiedliche Weise. Begegnungen: Die Klasse sitzt im Kreis und jeder Spieler sucht sich mit den Augen einen Partner (lautlos). Die Paare gehen aufeinander zu und begegnen sich in der Mitte wortlos. Die Spieler setzen sich wieder und wiederholen die Begegnung mit einem Partner, dürfen sich aber jeweils mit einem einzigen Satz begrüßen. Jetzt erfindet der Spielleiter Situationen, die von den Schülern gespielt werden. Achtung: Mimik, Gestik und Sprechweise werden beobachtet. 2. Freund und Freundin begegnen sich … Vater und Mutter begegnen sich … Lehrer und Schüler begegnen sich … Blinder und Taubstummer begegnen sich … Schüler und Promi begegnen sich … Jugendlicher und alter Mann/alter Frau begegnen sich … Oma/Opa und Enkel begegnen sich … Die Standbild-Methode: Streitereien lösen 3. Die Doppelgängermethode: Gegenseitige Unterstützung Beim Doppeln steht eine andere Person hinter dem Spieler. Dieser versucht sich in den Spieler hineinzuversetzen. Er übernimmt die Haltung sowie die Gebärden des Spielers vor ihm, indem er dessen Aussagen unterstützt. Ein Spielanlass könnte das Erraten von Berufen, Vorbildern … sein. Darstellendes Spiel Der Spielanlass könnte ein selbstgewählter Streit sein, den die Schüler als „stummes Standbild“ darstellen und eventuell sogar fotografieren. Der Spielleiter gibt Konflikte vor, die Schüler im Standbild präsentieren. Jeder darf dabei einen Satz sprechen, den er auch mehrmals wiederholen darf. Streit auf dem Pausenhof – kurz vor einer Prügelei! z.B.: Streit in der Klasse – wer hat abgeschrieben? Streit in der Familie – Wanderurlaub oder Surfen? Streit zwischen Geschwistern – keiner gibt nach! Die Klasse überlegt sich in Gruppen Lösungsmöglichkeiten für den jeweiligen Streitfall. Die Konflikte werden jetzt mit der gleichen Besetzung in Szene gesetzt und mit Worten eine friedliche Lösung gesucht. Zwei Spieler unterhalten sich über ein selbstgewähltes Thema und haben beide sogenannte „innere Stimmen“ (Doppelgänger), die jeweils das Gesagte kommentieren. Hinter dem Spieler stehen zwei Personen. Sie stellen die inneren Stimmen dar, die im Widerspruch zueinander stehen, wenn der Spieler sich in einem Konflikt befindet. (z.B.: „Nimm doch das Geld!… - Lass doch das Geld liegen!“) Am Ende soll der Spieler eine Entscheidung zwischen seinen beiden „inneren Stimmen“ treffen, die er dann selbst in einem Monolog (=Selbstgespräch) begründet. 4. Die Rollenwechsel- / Rollentauschmethode: Perspektivenwechsel Darstellendes Spiel 5. Im Rollenwechsel wird die gleiche Szene von verschiedenen Spielern gespielt. Es wird deutlich, dass jede Person die Szene anders interpretiert und gestaltet. Im Rollentausch wird die Szene von den gleichen Spielern noch einmal gespielt. Sie tauschen aber ihre Rolle untereinander. Wenn z.B. Lehrer und Schüler zunächst ihre reale Situation spielen, dann aber die Rollen tauschen und sich jetzt in der Rolle des anderen erleben, bedeutet das ganz wörtlich, „sich mit den Augen des anderen zu sehen“. Rollenspielmethoden anhand von Textvorlagen Schüler wählen aus einer Textvorlage eine Szene aus, die sie spielerisch umsetzen. Lasst euch den Anfang einer Geschichte erzählen und spielt die Fortsetzung … Legt in der Klasse fest, wie lange das Rollenspiel dauern soll. Geht in Kleingruppen und übt die Spielszene in einem bestimmten Zeitraum. Jede Gruppe spielt der Klasse ihre Szene vor. Es folgt eine Besprechungsrunde. Für Rollenspiele eignen sich am besten kürzere Texte, wie z.B. Fabeln, Schelmengeschichten, Gleichnisse, Psalmen, Anekdoten, Lieder, Gedichte … .
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