Worte an einen Freund

Worte
an
einen
Freund
zusammengestellt von
Mario Proll
Bibelzitate nach der
revidierten Luther Bibel Übersetzung
1984/NR 2003
Zur Einführung
Lieber Leser, Liebe Leserin,
Lieber Freund und Bruder,
Liebe Freundin und Schwester,
wie kann ich die Bibel mit Gewinn lesen? Wie kann ich zu einem
soliden Vertrauen zu Gott gelangen? Wie entdecke ich die Wahrheit
für mein Leben?
Das sind die Grundfragen, die es zu beantworten gilt. Dabei will ich
keinesfalls meine eigene persönliche Meinung zu wichtig nehmen.
Ich will nicht bevormunden oder gar in ungebührlicher Weise Vorteile aus dem Erklären und Auslegen des Wortes Gottes ziehen. Dies
ist auch kein literarisches Werk, die hier gemachten Aussagen haben andere bereits früher gemacht. Dieses Büchlein will nur hilfreiche Aussagen zum Glauben an Jesus Christus zusammen tragen,
um einen kleinen Überblick zu geben. Dieses Werk soll auch keine
kommerziellen Interessen erfüllen. Es ist und bleibt eine Gratisgabe ohne jede Bindung an Organisationen und Gruppen, an Vereine
oder Kirchen.
Diese Schrift wendet sich ganz allein an den aufrichtig Gott-Suchenden. Es geht darum, unvoreingenommen die Argumente zu prüfen.
Im Römerbrief steht schon der Hinweis, dass wir Gott an seinen
Werken erkennen können. Auch unser Gewissen bezeugt ihn. Doch
wer sein Herz verschließt, dem kann niemand davon überzeugen,
dass Gott existiert.
In der Apostelgeschichte 8,30 fragt Philippus: „Verstehst du auch,
was du liest?“ und bekommt zur Antwort: 31 „Er aber sprach: Wie
kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet?“
Genau darum geht es:
Anleiten zum Verstehen.
Seite 2 Worte an einen Freund
Die Bibel ist das Wort Gottes
Wichtig ist, dass Gott selbst sich erklärt hat und auch heute noch
erklären will. Die Bibel ist das Wort Gottes. Das Wort von Gott. In
der Bibel hat Gott gesprochen. Auf vielfältige und sehr unterschiedliche Weise und dennoch als verbindliches, einmaliges, unendlich
kostbares Wort Gottes. Das Wort Gottes ist abgeschlossen und
vollständig. Weitere Ergänzungen wird es nicht geben. Wir dürfen
dem nichts hinzufügen und auch nichts weglassen.
Was können wir von Gott wissen? Das ist eine sehr grundlegende,
wichtige Frage. Die Bibel nimmt für sich in Anspruch, das einzig verbindliche Dokument über Gott zu sein. Die Bibel ist ein einheitliches
Ganzes. Sie stellt im gewissen Sinne ein System dar mit einem
innewohnenden Selbstverständnis. Die Auslegung biblischer Texte
ist darum nicht beliebig. Darin unterscheidet sie sich von anderen
Texten ganz grundlegend. Die Bibel ist einzigartig. Ein Liebesbrief
Gottes an uns Menschen. Die Bibel nimmt für sich in Anspruch, die
Wahrheit zu beinhalten und von der Wahrheit zu schreiben. Nicht
der Mensch bestimmt über das Wort Gottes, über die Bibel, sondern
die Bibel, das Wort Gottes bestimmt über den Menschen.
Der Ausleger und Erklärer der Bibel, der Seelsorger und der Prediger, der Schriftforscher wie der Jünger Jesu – sie alle haben darum
nicht das Recht mit der Bibel zu machen, was sie wollen. Nicht das
ist wahr, was sie als wahr definieren. Die Wahrheit Gottes und damit
auch die Wahrheit der Bibel, ist absolut. Es gibt nur eine Wahrheit.
Die Bibel ist ein inspiriertes Buch. Damit ist gemeint, dass der Geist
Gottes der Bibel innewohnt. Gott hat die Bibel mit seinem Geist
inspiriert. Gott hat in diesen 66 Einzelbüchern der Bibel durch besonders von ihm autorisierte Menschen gesprochen. Dabei wurden
die Menschen weder willenlos noch gedankenlos. Sie wurden nicht
zum Medium. Sie blieben freie, von Gott begabte und beauftragte
Persönlichkeiten.
Worte an einen Freund Seite 3
Die ganze Bibel spricht von Jesus Christus
Die Bibel hat ein großes gemeinsames und in all ihren Schriften
zu findendes Thema: Jesus Christus. Im Alten wie im Neuen Testament. Das ist eine grundlegende Tatsache, die es zu entdecken
gilt. Hier gibt es keinen Interpretationsspielraum. Wenn auch die
jeweils persönliche Erkenntnis begrenzt ist und ihre Defizite hat, so
bleibt doch die Bibel immer die Bibel. Die Wahrheit Gottes bleibt die
Wahrheit Gottes, auch wenn der Leser oder die Leserin eine nur
begrenzte Erkenntnis von ihr erlangen.
Es gibt sehr viel Missbrauch und Irrtum in Bezug auf die Bibel. Zum
Teil aus mangelnder Erkenntnis, zum überwiegenden Teil aus eigennützigen Motiven der Missbrauch Treibenden. Das Lesen der Bibel
ist darum lebenslang mit dem Ringen um Erkenntnis verbunden.
Der Prüfstein ist die Person Gottes, ist Jesus Christus. In der Bibel
heißt es: „Von ihm durch ihn und zu ihm sind alle Dinge.“ (Römerbrief 11,36)
Jesus Christus ist Gott. Er ist die Wahrheit in Person. Dies sagt er
selber von sich in Johannes 14.6:
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum
Vater denn durch mich!“
Jesus ist der einzig mögliche Zugang zu Gott, dem Vater. Die Bibel
offenbart uns einen dreieinigen Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist
sind Gott. Ein Gott. Drei in eins und eins in drei. Das ist wahrscheinlich nicht zu verstehen. Wir können uns dem nur in Beschreibungen
nähern. Jesus Christus ist Gott. Bei Gott handelt es sich um einen
Gott, nicht um mehrere Götter und doch sind es drei Personen.
Seite 4 Worte an einen Freund
Die Liebe Gottes will uns retten
Die Botschaft der Bibel kann am besten durch Johannes 3, 16 zusammengefasst werden:
„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen
Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden,
sondern das ewige Leben haben.“
Vier Leitsätze helfen uns weiter:
1.
Gott liebt uns Menschen.
2.
Die Sünde trennt den Menschen von Gott
3.
Jesus Christus kam in diese Welt und starb am Kreuz
stellvertretend für die Schuld aller Menschen.
4.
Wer dies annimmt und in seinem Herzen glaubt bekommt
das Ewige Leben und Vergebung für seine Schuld.
Diese vier Leitsätze stellen das Evangelium dar. Die gute Nachricht.
Die frohmachende Botschaft vom Heil in Christus. Anders ausgedrückt: Gott hat alles für uns Menschen getan, damit unser Leben
gelingen kann. Dieses, unser Leben gelingt dann, wenn ich mich
persönlich diesem Gott anvertraue und mich von ganzem Herzen
ihn weihe. Gott zu dienen heißt, das wahre Leben in Christus zu
finden. Das ist das Geheimnis Christi. „In Christus liegen verborgen
alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.“ (Kolosser 2,3).
Für alle Menschen stellt dieses Geheimnis und das Ringen darum
den Sinn des Lebens dar. Christus in seinem eigenen Leben zu
entdecken, das Geheimnis Christi im persönlichen Leben zu entfalten, ja Im Dienst für Christus zu leben, darum geht es für uns alle
lebenslang, ob wir es wissen oder nicht. Ob wir es annehmen oder
verwerfen, ob unser Leben gelingt oder scheitert.
Wohl ist es wahr, dass es sehr viele konkurrierende Meinungen gibt.
Aber es gibt nur eine Wahrheit. Wohl ist es wahr, dass es viele Religionen gibt, aber es gibt nur einen Gott!
Wohl ist es wahr, dass der Mensch frei ist und frei wählen kann,
aber sein Leben gelingt nur, wenn der Mensch sich Jesus Christus
anvertraut, sein Leben gelingt nur, wenn der Mensch sich ihm als
alleinigen Herrn, Retter und Erlöser anvertraut, alles andere führt
unerbittlich und unweigerlich in sein Scheitern. Wenn ein Mensch
Worte an einen Freund Seite 5
Jesus Christus ablehnt, so lehnt er seinen einzigen Rettungsweg
ab. Es geht hier nicht um Meinung, sondern es geht um Wahrheit.
Auch wenn Milliarden von Menschen sich irren und nur eine mangelhafte oft auch völlig falsche Erkenntnis haben von der Wahrheit,
so wird ihre Sicht nicht zur Wahrheit, nur weil sie so viele sind.
Die Absolutheit der Wahrheit erkennen wir bei den Aussagen über
den Tod. Wir können sagen über den Tod was wir wollen. Wir können denken über den Tod, was wir wollen. Was immer wir mit der
Tatsache des Todes machen, der Tod selbst wird sich dadurch nicht
verändern. Wir werden sterben. Egal welche Meinung wir über den
Tod haben, er wird kommen. Der Tod ist absolut real und egal was
wir über ihn denken, wir werden uns ihm beugen müssen. Die Tatsache des Todes ist nicht demokratisch interpretierbar oder veränderbar. Die Realität des Todes bleibt, auch wenn 90 Prozent aller
Menschen sich dieser Wahrheit verweigern würden. Der Tod bleibt
unbeeindruckt von Zeitgeist und Mode, von Meinung oder Bevormundung. Der Tod ist eine für den Menschen nicht zu verändernde
Tatsache. Unerbittlich. Absolut. Unausweichlich.
In der Bibel steht: Psalm 90 Vers 12: „Herr lehre uns bedenken,
dass wir sterben müssen auf das wir klug werden!“. Das ist für uns
ein wertvoller Hinweis. Ein Bild. Ein Gleichnis. So wie der Tod absolut ist und wir uns beugen werden müssen, obwohl wir eine Zeit
lang völlig frei in unseren Entscheidungen sind, genau so sind wir in
Bezug auf Gott eine Zeit lang frei, aber es wird
der Tag kommen, wo wir uns beugen werden müssen.
Die Bibel sagt uns sehr deutlich: „Wer Jesus hat, der hat das ewige
Leben. Wer Jesus Christus nicht hat, der hat das Leben nicht.“
(1. Johannes 5,12: „Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den
Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.“)
Darum geht es: „Jesus Christus haben!“. Wir werden prüfen müssen, ob die Bibel wahr ist. Wir werden uns dem Anspruch der Bibel und damit dem Anspruch Gottes stellen müssen. Früher oder
später. Die Wahrheit ist nicht relativ. Wahrheit ist nicht das, was ich
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zur Wahrheit erkläre. Wer immer ich auch sei. Was immer ich auch
behaupte. Egal wie viele auch eine abweichende Meinung vertreten.
Darum ist es vernünftig, die Bibel zu lesen und ihren Wahrheitsgehalt für das persönliche Leben zu prüfen. Das können wir und
das sollen wir. Der Prüfstein für die Offenbarung ist Jesus Christus
selbst. Zu allererst die Auferstehung vom Tode von Jesus Christus.
Ja, die gesamte Bibel steht und fällt mit der Tatsache der Auferstehung von Jesus Christus nach seinem Tod am Kreuz. Dieses Thema wird im 1. Korintherbrief Kapitel 15 entfaltet. Ein ganz starker
Hinweis auf den Wahrheitsgehalt der Bibel ist die Tatsache, dass bis
heute niemand die Leiche Jesu gefunden hat oder vorweisen konnte. Und das, obwohl das Grab Jesu von Soldaten bewacht worden
war.
Das Prüfen der Bibel führt uns zu der Erkenntnis, dass der Glaube
an Gott, das Vertrauen zu Gott, das Vertrauen in die Zuverlässigkeit
der Bibel vernünftig ist. Wir können Gott zwar nicht in dem Sinne
beweisen, dass sich alle Menschen sofort und für immer für diesen
Gott entscheiden müssten. Dann wäre Glaube nicht mehr Glaube. Dann müssten wir nicht unsere Hoffnung auf den für uns noch
unsichtbaren Gott setzen, dann würden wir nicht mehr glauben
müssen. Aber wir erhalten durch das Prüfen der Aussagen in der
Bibel eine Situation, in der wir dahin kommen zu sage: Ja, das kann
durchaus sein, das ist vernünftig. Es ist eine Situation 50 zu 50. Wir
können das glauben, wir müssen es aber nicht glauben. Es kann
sein, muss aber nicht so sein. Hier liegt es dann in unserer Hand ob
wir der Bibel glauben wollen oder nicht. Das führt uns in eine Entscheidung für oder gegen Christus. Diese Entscheidung beruht auf
Tatsachen, nicht auf Gefühlen. Die Bibel fordert uns zu dieser Entscheidung auf. „Kehrt um, bekehrt euch zu eurem Gott!“
Wir sind darauf angewiesen, dass Gott uns das Herz öffnet. Wir
brauchen den Geist Gottes, um das Wort Gottes richtig zu verstehen. Darum ist es so wichtig, dass wir zu Gott beten, dass er
uns hilft, die Bibel zu verstehen. Nur wer wirklich guten Willens ist,
erfährt den Geist Gottes. Gott drängt sich uns Menschen nicht auf.
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Er hat sich in der Bibel offenbart. Wer dieses Wort, wer sein Erklären nicht will, der kann sich dem sein Leben lang verweigern. Gott
wird schweigen und sich entziehen, wenn ein Mensch ihn nicht
ernsthaft sucht. Die Liebe Gottes zu uns Menschen macht ihn bereit
auf uns zu warten. Gott wirbt um unsere Aufmerksamkeit. Gott wirbt
um unsere Liebe, um unser Leben, um unseren Glauben, um unser
Vertrauen. Glaube an Gott heißt Gott vertrauen. Doch wer es mit
seinem Fragen und Forschen nicht ernst meint, dem wird Gott nicht
antworten. Für den gilt: „Gott lässt sich nicht spotten.“ (Galater 6,7).
Im Grunde ist es ganz einfach: Wer Gott ernsthaft sucht, der wird
ihn auch finden. Weil Gott sich finden lassen will. Der Weg dahin
besteht darin, die Bibel zu lesen und gleichzeitig zu Gott zu beten,
dass der Mensch verstehen kann, was er liest. Wer dies aufrichtig
tut und bereit ist, aus der gewonnenen Erkenntnis die notwendige
Konsequenz zu ziehen, der wird Gott mit absoluter Sicherheit finden.
Aller Anfang ist leicht!
Das Johannesevangelium ist der beste Einstieg in das Studium
der Bibel. Wer dieses kleine Büchlein aufmerksam liest und Gott
um das rechte Verstehen des Inhaltes bittet, der findet hier bereits
genug Informationen, um sich diesem Gott völlig und rückhaltlos
anzuvertrauen. Johannes 3, Vers 16 stellt das Zentrum der gesamten Bibel dar.
„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen
Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden,
sondern das ewige Leben haben.“
Bekehrung ist lebenswichtig
Das erste Ziel des Bibelstudiums sollte die Erkenntnis sein, dass
Jesus Christus der Sohn Gottes ist und dann als Konsequenz davon, dass ich mein Leben Jesus Christus anvertraue. Hierfür steht
folgende Bibelstelle:
Seite 8 Worte an einen Freund
Römer 10.9-13:
„Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr
ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.
Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn
man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.
Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16): »Wer an ihn glaubt, wird
nicht zuschanden werden.«
Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist
über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.
Denn »wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden« (Joel 3,5).“
Ohne Bekehrung keine Rettung, keine Sündenvergebung, kein Heil,
kein Ewiges Leben.
Ohne Bekehrung bleibt der Mensch allein verantwortlich für seine
Schuld und sein Weg führt ihn in die Verdammnis. Er muss nichts
weiter tun. Das Urteil ist bereits über ihn gefällt. Er ist vor Gott
schuldig. Dieses Verdammungsurteil wird erst aufgehoben, wenn er
die Gnade durch Jesus Christus annimmt. Dies tut er, in dem er den
Sohn Gottes, Jesus Christus in sein Leben mit einem Übergabegebet einlädt und sich ihm für immer und ewig übereignet.
So vertraue ich mich Gott an
Das könnte ungefähr so aussehen:
„Herr Jesus Christus,
Bitte vergib mir meine Schuld.
Ich bitte dich,
komm in mein Leben,
Ich glaube, ich vertraue darauf,
dass Du der Sohn Gottes bist.
Ich will von jetzt ab für Dich leben
Und mein ganzes Leben zum Dienst für dich weihen.“
Es kommt dabei nicht auf die Worte an, sondern auf die ehrliche
Herzenshaltung Gott gegenüber. Diese Hinwendung zu Gott nennt
die Bibel Bekehrung. Die Sinnesänderung, die Entscheidung an
Gott zu glauben nennt die Bibel Buße. Wer so spricht und wer das
Worte an einen Freund Seite 9
glaubt hat von Gott die Zusage, dass Jesus Christus in sein Leben
kommen wird.
Er wird von Gott als Kind angenommen.
Er wird wiedergeboren.
Er wird gerettet.
Er erhält Vergebung für all seine Schuld,
auch der zukünftigen Verfehlungen.
Er wird versiegelt mit dem Heiligen Geist.
Er wird getauft mit dem Heiligen Geist.
Er erhält sofort eine Gabe des Heiligen Geistes,
um damit Gott zu dienen.
Der Heilige Geist selbst gibt ihm Zeugnis davon,
dass er Gottes Kind ist.
Er erhält die Gewissheit, des Heils.
Er darf wissen: Er wird in den Himmel kommen.
Der Heilige Geist selbst wird ihn lehren,
um das Wort Gottes zu verstehen.
Die Kindschaft zu Gott lässt alle anderen wiedergeborenen Menschen zu seinen Brüdern und Schwestern werden.
Der Christ bekehrt sich, um Gott zu dienen
(„Bekehrt um zu dienen, den lebendigen Gott!“)
Die weltweite Gemeinde wiedergeborener Gläubigen ist der Leib
Jesu. In diese Gemeinde wird der wiedergeborene Mensch als
Glied eingefügt und bekommt die Aufgabe, dieser Gemeinde nach
besten Kräften zu dienen. Es geht dabei nicht um Selbstverwirklichung, sondern um Gehorsam zu Jesus Christus.
Unser Glaube muss praktisch werden!
Jesus Christus ist nicht nur der Sohn Gottes, unser Retter und Erlöser. Er ist auch unser Vorbild und Lehrer, dem wir nachfolgen und
gehorchen sollen. Er ist der gute Hirte, der alle Gläubigen sicher in
das Reich Gottes bringen wird. Er ist der Anfänger und vor allem der
Vollender des Glaubens. Der Glaube ist an keiner Stelle und zu keiner Zeit ein eigenes Werk. Der Glaube ist Geschenk und alles Tun,
aller Gehorsam bleibt immer lediglich ein Akt der Dankbarkeit.
Seite 10 Worte an einen Freund
So zu leben und so zu sein, so zu werden wie Gott es will, dieses
Bemühen nennt die Bibel Heiligung. Die Heiligung ist ein natürliches Ergebnis der Bekehrung. Es gibt keine echte Bekehrung ohne
Heiligung.
So wie das Schreien eines Babys eine Folge davon ist, dass es lebt,
so ist die Heiligung eine Folge davon, dass der Glaube echt ist und
lebendig. Wer in der Sonne steht wird gebräunt. Wer in der Nähe
Gottes lebt wird geheiligt. Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass die
Heiligung nicht eine Voraussetzung zum Heil ist, sondern lediglich
eine Folge der Wiedergeburt, die aber immer bei jeder echten Bekehrung erfolgt.
Die Taufe ist der nächste natürliche Schritt dieser Entwicklung. Die
Taufe an sich ist lediglich ein Zeugnis für das was geschehen ist.
Die Taufe hat keine Heilswirkung. Die Taufe ist für die Rettung und
für die dauerhafte endgültige Verleihung des Heils ohne jede Bedeutung. Die Taufe zeigt nur an, was geschehen ist. Die Taufe ist
das öffentliche Bekenntnis des Täuflings: „Ich gehöre jetzt zur Gemeinde Jesu. Ich bin mit Christus gestorben und mit Christus wieder
lebendig geworden (auferstanden!). Ich stelle ab sofort mein Leben
in den Dienst Jesu. Ich trachte mit all meinen Kräften danach, das
Reich Gottes mitzubauen, wo immer es mir möglich ist.“
Die Zugehörigkeit zur weltweiten Gemeinde Jesu, der Glaube an
Jesus Christus, Christus als das Haupt der Gemeinde all das verlangt nach einer Zugehörigkeit zu einer konkreten Ortsgemeinde,
in der ich verbindlich lebe und mitarbeite. Es gibt kein privates
Christentum. Es gibt keinen individuellen Glauben. Glaube ist immer Gemeinschaftsglaube, weil Gott selbst uns die Liebe zu den
Geschwistern vorgelebt und bestimmt hat. (Johannes 13,35: „Daran
wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe
untereinander habt.“ Und: Johannes 15,12: „Das ist mein Gebot,
dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe.“
Hebräer 10,24-25: „… und lasst uns aufeinander Acht haben und
uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen
unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einanWorte an einen Freund Seite 11
der ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag
naht.“
Den Glauben systematisch durchdenken
Es ist ganz wichtig nicht nur an Gott zu glauben, Gott von ganzen
Herzen zu lieben, sondern auch, den Verstand systematisch zu
schulen, um die geistlichen Dinge richtig und ausgewogen zu verstehen. Viele Christen bleiben ihr Leben lang erbärmliche, kindische Existenzen, anstatt in Christus zur vollen Reife zu gelangen.
Jeder Christ hat eine Verantwortung dafür, den Willen Gottes für
sein Leben zu erkennen und sein Denken intensiv durch das Wort
Gottes zu schulen. (Kindlich glauben ohne kindisch zu werden!).
Viele Menschen investieren ein Höchstmaß an Kraft und Leistung
in ihre Ausbildung um einen guten Platz im Leben zu erhalten. Sie
wollen damit ihr Leben festigen und ein gutes Einkommen erzielen.
Wir Christen sind verpflichtet mindestens die gleiche Intensität, ja
eigentlich sogar noch mehr Intensität in das Verstehen und Praktizieren unseres Glaubens zu investieren. (Matthäus 6,33 und 34: „
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen,
denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass
jeder Tag seine eigene Plage hat.“
Maßstab dafür ist allein die Bibel. Nicht etwa die Tradition. Nicht
etwa die Moralvorstellungen anderer Menschen. Nicht etwa, die
Vorschriften, die andere Geschwister einem machen wollen. Wo der
Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Jede wirklich christliche Unterweisung muss zum Ziel haben hier als Freudenhelfer zu fungieren.
Als Gehilfe zur Freude. Christliche Unterweisung darf nicht abhängig machen. Es ist Sünde, seine Macht hier für eigennützige Ziele
zu missbrauchen. Christliche Unterweisung darf immer nur das Ziel
haben, Christus zu entfalten. Seinen Willen, Sein Wesen, Sein Tun,
Sein Heil, Sein Weg.
Induktives Bibellesen besteht darin, die Bibel an einer bestimmten
Stelle zu lesen und diesen Text genau zu betrachten. Das allein
hilft oft nicht weiter. Wichtig ist auch, sein Denken systematisch zu
schulen. Das geschieht am besten durch eine systematische DarSeite 12 Worte an einen Freund
stellung des Glaubens. Eine solche Darstellung wird Glaubenslehre
oder auch Dogmatik genannt (Sammlung von Lehrsätzen). Klarheit
im Denken führt oft auch zu einer Klarheit im Leben. Da die Bibel
an keiner Stelle ein geschlossenes zusammenhängendes Ganzes
zusammenfasst, ist es notwendig, die einzelnen Lehren der Bibel
durch deduktives Lesen (zusammen tragend, sammelnd) zu erforschen. Selbstverständlich müssen die Ergebnisse eines derartigen
Studiums biblisch belegbar sein. Keine Aussage der Dogmatik ist
gültig, wenn sie unbiblisch ist.
Es gibt unterschiedliche Methoden. Bewährt hat sich die Einteilung
in zehn Hauptgebiete der Dogmatik:
1.
Die Lehre über Gott
2.
Die Lehre über Jesus Christus
3.
Die Lehre über den Heiligen Geist
4.
Die Lehre über die Bibel
5.
Die Lehre über die Sünde
6.
Die Lehre über das Heil
7.
Die Lehre über die Engel
8.
Die Lehre über den Menschen
9.
Die Lehre über die Gemeinde
10.
Die Lehre über die letzten Dinge (Zukunft, Eschatologie)
Empfehlenswert: Charles Ryrie: „Die Bibel verstehen“
Das Handbuch systematischer Theologie für jedermann
ISBN: 978-3-89436-109-9
Der Glaube an Gott führt immer zu einem Tun. Es gibt keinen wirklichen, echten Glauben, kein ehrliches Vertrauen zu Gott, ohne ein
entsprechendes gehorsames Tun seines Willens. Das Bibelwort ist
ein Lebe-Wort und ein Tu-Wort. Die Bibel selbst nennt es Selbstbetrug, wenn ein Mensch in seinem Denken und Glauben zu Gott findet, ohne, dass dies zu einer entsprechenden aktiven Konsequenz
führt. Eine erste aktive Konsequenz ist die Bekehrung. Eine zweite
die Taufe. Eine dritte Konsequenz ist der täglich praktizierte Gehorsam. Gott beauftragt den Menschen zu einem konkreten in der Bibel
beschriebenen Tun. Der Mensch handelt im Rahmen dieses AuftraWorte an einen Freund Seite 13
ges eigenverantwortlich, kreativ und initiativ. Von der Liebe zu Gott
und den Menschen gedrängt und motiviert, beginnt er Gutes zu tun,
positiv zu handeln und segensreich zu wirken. Dabei ist die Bibel für
ihn täglich Grundlage und Maßstab seines Tuns.
Die Zeit, in der wir leben
Für den Christen in Bezug auf seinen Gehorsam, sein Tun und Denken ist es sehr wichtig, die konkrete Heilszeit zu beachten, in der er
lebt. Es gibt in der Bibel sieben Heilszeiten mit jeweils unterschiedlichen Anforderungen an den Menschen.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Die Zeit des Paradieses
Die Zeit vor der Sintflut
Die Zeit nach der Sintflut
Die Zeit der Patriarchen
Die Zeit des Gesetzes
Die Zeit der Gemeinde
Die ausstehende Zeit der Zukunft
...mit Entrückung der Gemeinde, Trübsal, Wiederkunft Jesu, 1000
jährigem Reich, Weltgericht, Schaffung eines neuen Himmels und
einer neuen Erde und der dann beginnenden Ewigkeit (wobei die
Formulierung paradox ist, denn eine Ewigkeit kann nicht beginnen
und muss dennoch beginnen, jedenfalls subjektiv für uns Menschen).
Das Beachten der Heilszeiten ist sehr wichtig, weil zum Beispiel
Forderungen aus der Zeit des Gesetzes im Rahmen einer Theokratie heute in dieser Form zur Zeit der Gemeinde nicht mehr umgesetzt werden. Wir verbrennen keine Hexen und wir steinigen keine
Ehebrecher. Wir erobern das Reich Gottes nicht mit Feuer und
Schwert, und wir vollstrecken auch nicht länger den Bann an den
Feinden Gottes. Vor allem aber lassen wir Christen uns nicht mehr
als Zeichen der Bundeszugehörigkeit zum lebendigen Gott an der
Vorhaut beschneiden. Segen im Alten Testament hatte einen anderen Schwerpunkt als im Neuen Testament. Während im Alten Testament der Mensch meist im Gruppenverband, im Familienverband,
Seite 14 Worte an einen Freund
und als Volk entschied und handelte, steht im Neuen Testament
Handeln und Entscheiden des Einzelnen stärker im Vordergrund.
Als Referenzstelle für alle Heilszeiten gilt die Aussage: „Christus ist
des Gesetzes Ende.“
(Römer 10,4 Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den
glaubt, der ist gerecht.)
Leider ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass es sehr viel Betrug,
Irrtum und Verführung gerade auch im christlichen Bereich gibt. Die
einzige Möglichkeit, dem zu begegnen ist und bleibt eine gute, eine
solide, gründliche systematische, ausgewogene Kenntnis der Bibel.
Gerade die vermeintlichen Profis, die Theologen und Bibellehrer
sind oft die Inkompetentesten, wenn es um den wahren Glauben an
Jesus Christus geht. Viele missbrauchen die Bibel zu ihrem persönlichen Vorteil. Viele sind Opfer einer vermeintlich modernen, aber
leider völlig falschen Theologie, die Gott als Gott leugnet, und der
Bibel nicht den Rang in ihrem Leben einräumt, der ihr zukommt.
Viele nutzen die Worte der Bibel, um ihnen einen neuen und damit
falschen Sinn zu unterschieben. Viele gründen Sekten, um damit
völlig eigene, Gott entfremdete Ziele zu verwirklichen. Viele führen
Gott „in der Faust“ um ihre persönlichen Ziele durchzusetzen. Dies
war schon immer so. Die Bibel setzt sich scharf und intensiv mit
den Irrlehrern auseinander: Galater 1, 6-10: „Mich wundert, dass ihr
euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die
Gnade Christi, zu einem andern Evangelium, obwohl es doch kein
andres gibt; nur dass einige da sind, die euch verwirren und wollen
das Evangelium Christi verkehren. Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders
ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht. Wie wir eben
gesagt haben, so sage ich abermals: Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht.
Predige ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich
Menschen gefällig zu sein? Wenn ich noch Menschen gefällig wäre,
so wäre ich Christi Knecht nicht.“ Erfolg und Masse sind überhaupt
kein taugliches Mittel um Wahrheit und Recht zu erkennen. Wer
Erfolg hat ist darum nicht unbedingt fromm. Wer viele Menschen
Worte an einen Freund Seite 15
gewonnen hat, muss noch lange nicht im Namen Gottes handeln.
(Wenn fünf Männer eine Frau vergewaltigen, sind sie zwar in der
Überzahl, in der Mehrzahl, nicht aber im Recht.) Auch die Tradition
ist kein verlässliches Indiz für Wahrheit. Die Kirchengeschichte und
die Missionsgeschichte belegen das sehr deutlich. Es ist ein großes Unglück, dass leider oft genau jene, die am wenigsten geistlich
kompetent sind, sich in wichtige Leitungsämter wählen lassen – und
leider auch gewählt werden – sodass sie eine große Belastung für
die Gemeindearbeit werden. Viele Gemeinden werden darum nicht
anders geführt wie eine große Firma oder wie ein Verein. Weit entfernt davon, geistliche Prinzipien ernsthaft anzuwenden und wirklich
nach dem Willen Gottes zu fragen und vor allem auch zu handeln.
Auf der einen Seite soll und muss sich der Christ den geistlichen
Leitern unterordnen. Auf der anderen Seite kann es in eine große
Gewissensnot führen, wenn die geistlichen Leiter unkorrigierbar
an ihrer eigenen Sünde festhalten, sodass eine geistliche Gemeindearbeit kaum möglich ist. Wo die Grenze zwischen beiden liegt,
lässt sich nur schwer sagen und muss wohl individuell unter Gebet
entschieden werden. Viele Pfarrer sind nicht gläubig. Viele Älteste
missbrauchen ihre Macht und das Wort Gottes. Viele Gemeindeleiter leben nicht wirklich geistlich und sind kontraproduktiv.
Ein gutes Erkennungszeichen für eine geistliche Gemeinde ist oft,
ob sie missionarisch aktiv sind. Denn jene missionarisch aktiven
Gemeinden haben meist, nicht immer, gute geistliche Grundlagen.
Natürlich sind hiervon die Sekten und anderen Religionen ausgenommen. Eine Gemeinde ohne gute, geistliche Lehre ist auf Dauer
eine Gefahr für das eigene Glaubensleben. Insbesondere bei den
Basics, bei den Grundlagen kann es keine Kompromisse geben. (1.
Korinther 15,3-4: „Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben,
was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und
dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift…)
Empfehlungen
„Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht was er dir Gutes
getan hat.“
Seite 16 Worte an einen Freund
Dieses Wort aus dem Psalm 103 ist ganz grundlegend für alle
christliche Erfahrung.
Vier Dinge helfen, unser Glaubensleben zu stärken:
1.
2.
3.
4.
Beten
Bibel lesen
Gemeinschaft
Weitersagen
Das Beten
Beten ist Reden mit Gott. So wie der Vater sich darüber freut, wenn
sich seine Kinder vertrauensvoll an ihn wenden, mit ihm reden,
Zuneigung und Respekt ausdrücken, so freut sich auch Gott, wenn
wir zu ihm beten. Es geht nicht um ein routinemäßiges Abarbeiten
von Gebetsformeln, sondern um ein Gespräch. Gott braucht keine
Tonbänder, keine Gebetsaufnahmen, keine wohlklingenden Reden.
So wie der Vater wenig mit auswendig gelernten Gedichten seiner
Kinder anfangen kann. Gott will, dass wir mit ihm reden.
Das Beten kennt mehrere Formen und jede hat ihre Berechtigung.
Das Bittgebet, der Dank, das Lob Gottes, die Fürbitte, das Segensgebet all das hat seinen Platz in unserem Zusammensein mit Gott,
dem Herrn.
Welcher Vater könnte sich dem vertrauensvollen Bitten seiner
Kinder entziehen? Welcher Vater wird nicht schwach, wenn seine
Kinder ihm seine Liebe bringen. Ganz ähnlich ist es auch mit unserem Gebet zu Gott.
Das Bibellesen
Mit dem Bibellesen verhält es sich ähnlich. Hier steht das Hören,
das Achten auf das Wort Gottes an erster Stelle. Auch das Bibellesen hat viele Formen. Das Forschen an einer Stelle, wie das Schöpfen des Wassers aus einem tiefen Brunnen (induktives Bibellesen).
Genauso wie das Zusammentragen aus verschiedenen Bereichen
der Schrift zu einem Thema (deduktives Bibellesen). Selbstverständlich sollte der Christ die ganze Bibel und immer wieder die
Worte an einen Freund Seite 17
ganze Bibel lesen. Die fortlaufende Lesung des Wortes von Gott ist
hierfür eine gute Praxis. Ein Bibel-Kommentar, eine Konkordanz,
ein Bibellexikon leisten hier wertvolle Hilfestellung. Das Bibellexikon
von Rienecker ist die erste Adresse für ein umfassendes Wissen
zur Bibel. Besonders zur Geschichte Israels und den jeweiligen
Hintergründen der einzelnen (66) Bibelbücher. Da die Bibel nicht
chronologisch und auch nicht logisch geordnet ist, nicht nach Themen sortiert oder nach Autoren, darum ist es wichtig, die sie jeweils
betreffenden Zeiträume zu kennen. Wichtig ist, dass die Bibel nicht
ohne den Geist Gottes verstanden werden kann. Darum ist das
Gebet eine ganz wesentliche Voraussetzung für das Verstehen der
Bibel. Die Bibel ist nicht einfach nur Literatur. Die Bibel ist kein Buch
wie jedes andere. Die Bibel ist absolut einmalig. Sie ist abgeschlossen und unwiederholbar. Sie ist nicht veränderbar. Sie ist nicht in
unsere Interpretationsfreiheit gestellt. Gott hat in der Bibel eine konkrete für uns verpflichtende Aussageabsicht. Auch wenn viele Menschen sich die Dreistigkeit erlauben, das Wort Gottes wie Knete zu
verformen, so ist die Bibel selber doch das Wort Gottes und für uns
absolut verbindlich. Wichtig ist der Grundsatz: Die Bibel enthält das
Wort Gottes in ihrer ursprünglichen Sprache. Von geringen Problemen abgesehen ist die Bibel wortgetreu bis heute überliefert worden
und darum absolut zuverlässig Gottes Wort an uns.
Die Bibel will aber nicht einfach nur gelesen werden, sondern die
Bibel ist ein Tatwort. Sie drängt uns zur Tat. Zum Gehorsam Gott
gegenüber. Gott will unseren Dienst. Ein Leben im Segen Gottes
ist immer ein Leben im Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber. Wir
können den Willen Gottes nicht akademisch erfassen, sondern nur
im Gehorsam offenbart uns Gott Schritt für Schritt seinen Willen für
uns konkret, Tag für Tag. Die Bibel ist ein inspiriertes, geisterfülltes
Wort und stärkt darum unser Leben im alltäglichen Gebrauch. Die
Worte von Mose an Josua geben uns einen wichtigen Hinweis für
den Gebrauch der Bibel: „Lass das Buch dieses Gesetzes nicht von
deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, auf
dass du hältst und tust nachdem was darin geschrieben ist. Dann
wird es dir gelingen und du wirst es recht ausrichten.“
Seite 18 Worte an einen Freund
Die Gemeinschaft mit anderen Christen
Es gibt kein privates Christentum. Christus ist das Haupt der Gemeinde. Die Gemeinschaft der Glaubenden bildet den Leib. Ohne
Gemeinschaft der Glaubenden verkümmert der Glaube. Die Kirche
Jesu Christi geht quer durch alle Denominationen und Gemeinschaften, sofern diese in Christus gründen und ist nicht an Organisationen sondern an Menschen gebunden. Die Liebe untereinander
und zueinander ist das Erkennungszeichen der Christen für die
Welt. Wir sind zur Gemeinschaft verpflichtet. Ein Glaube, der den
Mit-Glaubenden ignoriert oder aussperrt ist Selbstbetrug und Irrtum.
Der Glaube erweist sich nur in der Glaubensgemeinschaft mit anderen Glaubenden als echt und wahrhaftig. Wir sind zwar allein an
Jesus Christus gebunden. Wir sind allein Jesus Christus zum Gehorsam verpflichtet. Aber dieser Jesus Christus sendet uns Tag für
Tag in die Gemeinschaft untereinander und miteinander. Johannes
formuliert das sehr drastisch, dass wer den Bruder nicht liebt, den
er doch sehen kann, wie kann der Gott lieben, den er nicht sehen
kann? Der christliche Glaube ist immer ein Gemeinschaftsglaube.
Ein Glaube, der den Bruder und die Schwester, die Gemeinschaft
der anderen Christen nicht segnet, der entspricht nicht dem Willen
Gottes. Gott schenkt uns unsere Gaben nicht für unseren Privatgebrauch, sondern zum Dienst in der Gemeinde und in der Welt. Wer
sich der Gemeinde entzieht, der bestiehlt sie. Er unterschlägt jene
Mittel und Gaben, die Gott ihm für die Gemeinschaft anvertraut hat.
Er entzieht sich der Kontrolle und dem Gehorsam der Gemeinde
und dies kann nur als praktizierter Ungehorsam gewertet werden.
Die Ältesten einer Gemeinde haben die Aufgabe, diese Gemeinde
zu leiten. Sie tun das im Auftrag Gottes. Voraussetzung dafür ist
natürlich, dass sie selber Gott gehorsam sind. Dass sie geistlich
leben. Glaube ohne Gehorsam Gott gegenüber ist enorm destruktiv
für die eigene Persönlichkeit, weil er nicht dem Willen Gottes entspricht. Wer einen solchen Glauben praktiziert muss damit rechnen,
dass sich Gott ihm entzieht. Wir haben die Freiheit dazu, aber sie
tut uns nicht gut. In der Bibel gibt es sogar die Anweisung für uns
Christen Geschwister, die bewusst unchristlich leben aus der Gemeinschaft auszuschließen. Die praktizierte Gemeindezucht ist eine
von Gott gewollte Maßnahme um die Gemeinschaft selber rein und
Worte an einen Freund Seite 19
zeugnishaft für die Welt zu halten. Die Kirche Gottes soll vorbildlich
leben. Auf der anderen Seite haben Christen natürlich ihre Gewissensfreiheit. Die Leitung der Ältesten einer Gemeinde darf nicht in
den Missbrauch und in die Bevormundung führen, das Wort Gottes
bleibt für alle Christen verbindlich. Die Gemeindezucht darf auf keinen Fall dazu dienen Privatkonflikte auszutragen. Für alle Christen
gilt: Es geht nicht um irgendeine Form der Selbstverwirklichung,
sondern es geht um Christusverwirklichung. Schon im Vater Unser
heißt es: „Dein Wille geschehe!“ und hier spricht Christus als Herr
zu seiner Gemeinde. Zu uns.
Das Weitersagen
Da wir Christen glauben, dass ein Mensch ohne Jesus Christus in
die ewige Verdammnis geht, ist das Zeugnis von dem lebendigen
Gott, von dem Evangelium Jesu Christi für alle Christen eine heilige
Pflicht. Jesus selber gibt uns dazu den Auftrag. Um Menschen zum
Glauben an Jesus Christus einzuladen, ist es Voraussetzung, dass
wir unseren Glauben kennen. Wir Christen sind dafür verantwortlich,
Christus zu bekennen und für Christus werbend einzutreten. Aber
Gott allein ist verantwortlich für den Erfolg und den Segen im Glauben. Wir können keinen Glauben bewirken. Der Glaube ist immer
nur ein Hinweis auf die Möglichkeiten Gottes. Handeln muss Gott
immer selber. Wir können keinen echten Glauben schaffen, das
kann nur Gott ganz allein.
Der Inhalt des Zeugnisses, das Weitersagen sollte nach 1. Korinther
15,3 und 4 Folgendes sein:
1.
2.
3.
4.
Gott liebt dich
Sünde trennt dich von Gott
Jesus Christus starb am Kreuz stellvertretend für dich
Nimm ihn an. Bekehre dich zu deinem Gott
und du bekommst das ewige Leben
und die Vergebung deiner Schuld.
Die zentrale Hauptreferenzstelle dafür ist Johannes 3,16. „Denn
also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn
Seite 20 Worte an einen Freund
gab auf dass alle die an ihn glauben nicht verloren gehen, sondern
das ewige Leben haben.“
Verantwortung
Eines ist ganz wichtig: Niemals können wir hinter unserer gemachten Erkenntnis und Erfahrung zurück. Was wir wissen, wissen wir
und Gott weiß, dass wir es wissen. Wir können uns nicht damit herausreden, es nicht gewusst zu haben, wenn wir es doch wussten.
Das klingt simpel und banal und doch ist es eine ganz wesentliche
Grundtatsache in unserem geistlichen Leben und Erkennen.
So wie ein Baby auf dem Weg zum Geborenwerden nicht zurück
kann und auch nicht zurück will, so können wir nicht hinter unserem Erfahrungsprozess zurückkehren. Es ist ein Unterschied ob ich
etwas wirklich nicht weiß, oder ob ich es nicht wissen will. Wir sind
verantwortlich für das, was wir wissen und wir sind verpflichtet von
ganzen Herzen danach zu trachten den Willen Gottes zu erkennen
und zu tun. Es ist in unserem eigenen Interesse, es ist zu unserem
eigenen Besten, wenn wir zur Kenntnis nehmen und konsequent
umsetzen, was wir als Wahrheit erkennen. Wir können uns auf
keinen Fall damit heraus reden, dass alle anderen auch im Irrtum,
auch ungehorsam, auch Sünder sind. Wir haben es immer ganz
allein mit unserem Gott zu tun. Das Fehlverhalten und die Blindheit
anderer Menschen entschuldigt uns in keiner Weise.
Dazu ein Beispiel: Bei einer Gruppenvergewaltigung tun zwar alle
das gleiche aber darum ist trotzdem keiner von ihnen entschuldigt.
Jeder ist und bleibt voll verantwortlich für sein Verbrechen. Bei
einer Massenplünderung, beispielsweise in einem Kaufhaus wenn
aufgrund eines technischen Versagens plötzlich alle Türen offen
stehen, tun zwar alle das gleiche, aber keiner von den Plünderern
ist in irgendeiner Weise entschuldigt oder von seiner Verantwortung
befreit. Gelegenheit macht Diebe, sagt man, aber die Gelegenheit
entschuldigt den Dieb nicht. Ein ganz anderes Beispiel: Wenn wir
als Gruppe gemeinsam lebensgefährlich Drogen wie Heroin, Opium
oder ähnliches einnehmen, dann befreit uns das in keiner Weise
von der zerstörerischen Wirkung auf unseren Allgemeinzustand.
Auch wenn es alle tun, muss jeder einzelne mit seiner Gesundheit dafür einstehen, was er tut. Der Herdentrieb ist falsch, der uns
Worte an einen Freund Seite 21
suggeriert, was alle tun, muss richtig sein. Wir sind unserer Erkenntnis verpflichtet. Wir schaden uns und tun uns furchtbar weh, wenn
wir dieses Grundprinzip unserer christlichen Freiheit ignorieren.
Unsere Freiheit ist dann nicht nur ein Recht, sondern auch eine
Gestaltungspflicht, der wir uns nicht entziehen können. Wir sollten
uns bewusst machen: Gott ist gut. Er ist heilig. Er will unser Bestes.
Er will unseren Segen. Er will für uns zu unserem Heil wirken. Der
Wille Gottes ist gut für uns. Diesen Willen Gottes zu ignorieren,
zu verharmlosen, zu relativieren schadet uns. Wenn wir uns dem
Willen Gottes verweigern wird Gott uns in aller Regel nicht seinen
Willen aufzwingen. Aber dann beginnen wir, den Heiligen Geist, das
heißt Gott selbst, zu betrüben. Gott beginnt dann zu schweigen.
Wir erfahren immer nur so viel von Gott und seinem Willen, als wir
tatsächlich auch annehmen und beherzigen wollen. Den Willen
Gottes nicht mehr zu erfahren, das setzt uns geistlich auf einen destruktiven Entzugsprozess zu unserem eigenen Schaden. Am Ende
dieses Entzugsprozesses steht ein nicht mehr wahrnehmen Können
des Willen Gottes. Diesen Zustand nennt die Bibel „Verstockung“
und stellt den Tod unseres geistlichen Lebens dar. Wir stehen damit in der Gefahr, Schaden zu nehmen in unserem Leben, vielleicht
krank zu werden, gezüchtigt und gemaßregelt zu werden, oder sogar unsere Belohnung im Himmel zu verlieren. Wir bleiben zwar gerettet, wir verlieren unser Heil nicht, aber wir werden gerettet – wie
Paulus es formuliert – wie „durch Feuer hindurch“. Das bedeutet, wir
verlieren alles, außer unser Heil. Doch das ist natürlich ein extremer
Fall. Gott ist gnädig und geduldig. Seine Liebe bleibt unerschütterlich. Er ist treu und voller Fürsorge für uns und voller Barmherzigkeit
mit uns. Wir sollten nur die Freundlichkeit und Güte Gottes nicht als
Freibrief für unseren Leichtsinn und Ungehorsam nutzen.
Wir haben im Vater Unser ein Gebet, dass Jesus uns auf den Weg
gibt und als tägliches Gebet, als ein universelles Mustergebet ans
Herz legt. In diesem Gebet wird formuliert: „Dein Wille geschehe!“.
Der Wille Gottes soll geschehen! Das ist die Voraussetzung, aber
auch die Quelle unseres Glücks. Wenn wir dies beherzigen, dann
gelingt unser Leben. Gottes Wille geschehe! Das ist der Weg für
uns zur Heiligung. Das ist der Weg für uns, um den Segen Gottes
zu erfahren.
Seite 22 Worte an einen Freund
Wichtige Texte der Bibel
Römer 3,10ff
Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. 11 Da ist keiner, der
verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt. 12 Sie sind alle
abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut,
auch nicht einer (Psalm 14,1-3). 3 Ihr Rachen ist ein offenes Grab;
mit ihren Zungen betrügen sie (Psalm 5,10), Otterngift ist unter
ihren Lippen (Psalm 140,4); 14 ihr Mund ist voll Fluch und Bitterkeit
(Psalm 10,7). 15 Ihre Füße eilen, Blut zu vergießen; 16 auf ihren
Wegen ist lauter Schaden und Jammer, 17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht (Jesaja 59,7-8). 18 Es ist keine Gottesfurcht
bei ihnen (Psalm 36,2).«
Römer 5,8
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns
gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
Johannes 3,16
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen
Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden,
sondern das ewige Leben haben.
Römer 10,9-13
Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr
ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten
auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wenn man von Herzen
glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet. Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16):
»Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.« Es ist hier kein
Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen. Denn »wer den Namen des
Herrn anrufen wird, soll gerettet werden« (Joel 3,5).
Worte an einen Freund Seite 23
Johannes 1,12
12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, ...
Galater 2,20
20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn
was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn
Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.
2. Korinther 5,17
Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte
ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
1. Petrus 3,15-16:
15 heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft
fordert über die Hoffnung, die in euch ist,
16 und das mit Sanftmut und Gottesfurcht, und habt ein gutes Gewissen, damit die, die euch verleumden, zuschanden werden, wenn
sie euren guten Wandel in Christus schmähen.
2. Timotheus 3,15-17 (Die Bedeutung der Heiligen Schrift)
14 Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von
Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur
Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus. Denn alle Schrift,
von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur
Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch
Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.
2. Petrus 1,16-21
Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch
kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus
Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen.
Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine
Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein
lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und diese Stimme
Seite 24 Worte an einen Freund
haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf
dem heiligen Berge. Umso fester haben wir das prophetische Wort,
und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das
da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der
Morgenstern aufgehe in euren Herzen. Und das sollt ihr vor allem
wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener
Auslegung ist. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem
Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.
Römer 8
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus
sind. Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus
Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des
Todes. Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das
Fleisch geschwächt war, das tat Gott: Er sandte seinen Sohn in der
Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch, damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz
gefordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist. Denn die da fleischlich sind, die sind
fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt.
Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein
ist Leben und Friede. Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft
gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan
ist; denn es vermag‘s auch nicht. Die aber fleischlich sind, können
Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich,
wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht
hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der
Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der
Gerechtigkeit willen. Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von
den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus
von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt. So sind wir nun,
liebe Brüder, nicht dem Fleisch schuldig, dass wir nach dem Fleisch
leben. Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben
müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches
tötet, so werdet ihr leben. Denn welche der Geist Gottes treibt, die
Worte an einen Freund Seite 25
sind Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist
empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr
habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba,
lieber Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir
Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben,
nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm
leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. Denn
ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen
gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Denn
das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder
Gottes offenbar werden. Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung; denn auch die Schöpfung wird frei
werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen
Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet.
Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als
Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach
der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. Denn wir sind zwar
gerettet, doch auf Hoffnung. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist
nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht?
Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir
darauf in Geduld. Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich‘s
gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem
Seufzen. Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn
des Geistes gerichtet ist; denn er vertritt die Heiligen, wie es Gott
gefällt. Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum
Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass
sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der
Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt
hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er
auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er
auch verherrlicht. Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für
uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht
verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie
Seite 26 Worte an einen Freund
sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer
will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns
vertritt. Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder
Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder
Schwert? Wie geschrieben steht (Psalm 44,23): »Um deinetwillen
werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.« Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns
geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch
Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur
uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist,
unserm Herrn.
Die Bergpredigt (Matthäus Kapitel 5,1–7,29)
Die Bergpredigt ist eine Sammlung von Extrem-Worten, mit denen
Jesus uns vor Augen führt, dass wir das Gesetz nicht halten können. Am deutlichsten wird das in der Formulierung: „Darum sollt
ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist. Jeder, der versucht, die Bergpredigt konsequent umzusetzen muss scheitern. Der Hauptzweck der Bergpredigt besteht darin,
dem Sünder seine Heilsbedürftigkeit vor Augen zu führen. Jesus ist
der Einzige, der dieses Gesetz erfüllen konnte und darum konnte er
auch als Einziger das vollkommene Opfer sein, das stellvertretend
für die Schuld der Welt am Kreuz für alle Menschen starb. Nur der
Sohn Gottes konnte die Bergpredigt erfolgreich umsetzen. Die Bergpredigt führt uns den Maßstab Gottes vor Augen.
Die Seligpreisungen
Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich;
und seine Jünger traten zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte
sie und sprach: Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist
das Himmelreich. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen
getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das
Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der
Worte an einen Freund Seite 27
Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die
reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. Selig sind die
Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind, die
um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen [um meinetwillen
schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn
sie damit lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel
reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.
Salz und Licht
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt,
womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man
es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. Ihr seid das
Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht
verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es
unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es
allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel
preisen.
Jesu Stellung zum Gesetz
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die
Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern
zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde
vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein
Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Wer nun eines von
diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird
der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der
wird groß heißen im Himmelreich. Denn ich sage euch: Wenn eure
Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Vom Töten
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist (2.Mose 20,13; 21,12):
»Du sollst nicht töten«; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig
Seite 28 Worte an einen Freund
sein. Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des
Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!,
der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des
höllischen Feuers schuldig. Darum: wenn du deine Gabe auf dem
Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh
zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm
und opfere deine Gabe. Vertrage dich mit deinem Gegner sogleich,
solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, damit dich der Gegner
nicht dem Richter überantworte und der Richter dem Gerichtsdiener
und du ins Gefängnis geworfen werdest. Wahrlich, ich sage dir: Du
wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Pfennig
bezahlt hast.
Vom Ehebrechen
Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 20,14): »Du sollst nicht
ehebrechen.« Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu
begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Wenn dich aber dein rechtes Auge zum Abfall verführt, so reiß
es aus und wirf‘s von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner
Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen
werde. Wenn dich deine rechte Hand zum Abfall verführt, so hau
sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner
Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre.
Es ist auch gesagt (5.Mose 24,1): »Wer sich von seiner Frau scheidet, der soll ihr einen Scheidebrief geben.« Ich aber sage euch: Wer
sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der
macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet,
der bricht die Ehe.
Vom Schwören
Ihr habt weiter gehört, dass zu den Alten gesagt ist (3.Mose 19,12;
4.Mose 30,3): »Du sollst keinen falschen Eid schwören und sollst
dem Herrn deinen Eid halten.« Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße;
noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. Auch
Worte an einen Freund Seite 29
sollst du nicht bei deinem Haupt schwören; denn du vermagst nicht
ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen. Eure Rede aber
sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.
Vom Vergelten
Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 21,24): »Auge um Auge,
Zahn um Zahn.« Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben
sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe
schlägt, dem biete die andere auch dar. Und wenn jemand mit dir
rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh
mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von
dem, der etwas von dir borgen will.
Von der Feindesliebe
Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben«
(3.Mose 19,18) und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt
eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder
seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen
über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn
haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und wenn ihr nur zu
euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht
dasselbe auch die Heiden? Darum sollt ihr vollkommen sein, wie
euer Vater im Himmel vollkommen ist.
Vom Almosengeben
Habt Acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn
bei eurem Vater im Himmel. Wenn du nun Almosen gibst, sollst du
es nicht vor dir ausposaunen lassen, wie es die Heuchler tun in den
Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon
gehabt.Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht
wissen, was die rechte tut, damit dein Almosen verborgen bleibe;
und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir‘s vergelten.
Seite 30 Worte an einen Freund
Vom Beten. Das Vaterunser
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in
den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit
sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie
haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber betest, so geh in
dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater,
der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht,
wird dir‘s vergelten. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern
wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele
Worte machen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer
Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. Darum sollt ihr so
beten:
Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird
euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den
Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen
auch nicht vergeben.
Vom Fasten
Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer dreinsehen wie die Heuchler;
denn sie verstellen ihr Gesicht, um sich vor den Leuten zu zeigen
mit ihrem Fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn
schon gehabt. Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit du dich nicht vor den Leuten zeigst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und
dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir‘s vergelten.
Worte an einen Freund Seite 31
Vom Schätzesammeln und Sorgen
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten
und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen.
Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch
Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn
wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Das Auge ist das Licht
des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht
sein. Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster
sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird
dann die Finsternis sein! Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird
an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht
Gott dienen und dem Mammon. Darum sage ich euch: Sorgt nicht
um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um
euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als
die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?
Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten
nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer
Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? Wer ist
unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte,
wie sehr er sich auch darum sorgt? Und warum sorgt ihr euch um
die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen:
sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch
Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie
eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet,
das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte
er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? Darum sollt
ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden
wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all
dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach
seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt
nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen.
Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.
Vom Richtgeist
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.Denn nach welchem
Seite 32 Worte an einen Freund
Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß
ihr messt, wird euch zugemessen werden.
Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst
nicht wahr den Balken in deinem Auge? Oder wie kannst du sagen
zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge
ziehen?, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge. Du Heuchler,
zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du
den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst. Ihr sollt das Heilige
nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue
werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.
Von der Gebetserhörung
Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet
an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und
wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet
um Brot, einen Stein biete? Oder, wenn er ihn bittet um einen Fisch,
eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch
euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer
Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!
Vom Tun des göttlichen Willens
Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten. Geht hinein durch
die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der
zur Verdammnis führt, und viele sind‘s, die auf ihm hineingehen.
Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben
führt, und wenige sind‘s, die ihn finden! Seht euch vor vor den [falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig
aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen
von den Disteln? So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein
fauler Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht
schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute
Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird
abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum: an ihren Früchten sollt
Worte an einen Freund Seite 33
ihr sie erkennen. Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!,
in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines
Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage:
Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben
wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir
nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr
Übeltäter!
Vom Hausbau
Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem
klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen
fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an
das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet.
Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem
törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen
an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß. Und es begab
sich, als Jesus diese Rede vollendet hatte, dass sich das Volk entsetzte über seine Lehre; denn er lehrte sie mit Vollmacht und nicht
wie ihre Schriftgelehrten.
Leiden, Sterben und Auferstehung Jesu (Mat. Kapitel 26-28)
Der Plan der Hohenpriester und Ältesten
Und es begab sich, als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, dass
er zu seinen Jüngern sprach: Ihr wisst, dass in zwei Tagen Passa
ist; und der Menschensohn wird überantwortet werden, dass er gekreuzigt werde. Da versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes im Palast des Hohenpriesters, der hieß Kaiphas,
und hielten Rat, wie sie Jesus mit List ergreifen und töten könnten.
5 Sie sprachen aber: Ja nicht bei dem Fest, damit es nicht einen
Aufruhr gebe im Volk.
Die Salbung in Betanien
Als nun Jesus in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen,
trat zu ihm eine Frau, die hatte ein Glas mit kostbarem Salböl und
goss es auf sein Haupt, als er zu Tisch saß. Als das die Jünger
Seite 34 Worte an einen Freund
sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Vergeudung?
Es hätte teuer verkauft und das Geld den Armen gegeben werden
können. Als Jesus das merkte, sprach er zu ihnen: Was betrübt ihr
die Frau? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn Arme habt
ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Dass sie das
Öl auf meinen Leib gegossen hat, das hat sie für mein Begräbnis
getan. Wahrlich, ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird
in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis,
was sie getan hat.
Der Verrat des Judas
Da ging einer von den Zwölfen, mit Namen Judas Iskariot, hin zu
den Hohenpriestern und sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will
ihn euch verraten. Und sie boten ihm dreißig Silberlinge. Und von
da an suchte er eine Gelegenheit, dass er ihn verriete.
Das Abendmahl
Aber am ersten Tage der Ungesäuerten Brote traten die Jünger
zu Jesus und fragten: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm
zum Essen bereiten? Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und
sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich
will bei dir das Passa feiern mit meinen Jüngern. Und die Jünger
taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passalamm. Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen. Und
als sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch
wird mich verraten. Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, jeder einzeln, ihn zu fragen: Herr, bin ich‘s? Er antwortete und sprach:
Der die Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben
steht; doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn
verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie
geboren wäre. Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach:
Bin ich‘s, Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es. Als sie aber aßen,
nahm Jesus das Brot, dankte und brach‘s und gab‘s den Jüngern
und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. Und er nahm den
Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus;
das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur
Worte an einen Freund Seite 35
Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht
mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag,
an dem ich von neuem davon trinken werde mit euch in meines
Vaters Reich. Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen
sie hinaus an den Ölberg.
Die Ankündigung der Verleugnung des Petrus
Da sprach Jesus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr alle Ärgernis
nehmen an mir. Denn es steht geschrieben (Sacharja 13,7): »Ich
werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden
sich zerstreuen.« Wenn ich aber auferstanden bin, will ich vor euch
hingehen nach Galiläa. Petrus aber antwortete und sprach zu ihm:
Wenn sie auch alle Ärgernis nehmen, so will ich doch niemals Ärgernis nehmen an dir. Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir:
In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Petrus sprach zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste,
will ich dich nicht verleugnen. Das Gleiche sagten auch alle Jünger.
Jesus in Gethsemane. Da kam Jesus mit ihnen zu einem Garten,
der hieß Gethsemane, und sprach zu den Jüngern: Setzt euch hier,
solange ich dorthin gehe und bete. Und er nahm mit sich Petrus
und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu
zagen. Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an
den Tod; bleibt hier und wacht mit mir! Und er ging ein wenig weiter,
fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater,
ist‘s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie
ich will, sondern wie du willst! Und er kam zu seinen Jüngern und
fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Könnt ihr denn nicht eine
Stunde mit mir wachen? Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.
Zum zweiten Mal ging er wieder hin, betete und sprach: Mein Vater, ist‘s nicht möglich, dass dieser Kelch an mir vorübergehe, ohne
dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille! Und er kam und fand
sie abermals schlafend, und ihre Augen waren voller Schlaf. Und er
ließ sie und ging abermals hin und betete zum dritten Mal und redete dieselben Worte. Dann kam er zu seinen Jüngern und sprach zu
ihnen: Ach, wollt ihr weiter schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde
ist da, dass der Menschensohn in die Hände der Sünder überantSeite 36 Worte an einen Freund
wortet wird. Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, er ist da, der mich
verrät.
Jesu Gefangennahme
Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und mit Stangen,
von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. Und der Verräter
hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist‘s; den ergreift. Und alsbald trat er zu Jesus und
sprach: Sei gegrüßt, Rabbi!, und küsste ihn. Jesus aber sprach zu
ihm: Mein Freund, dazu bist du gekommen? Da traten sie heran
und legten Hand an Jesus und ergriffen ihn. Und siehe, einer von
denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus und zog sein
Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb
ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an
seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert
umkommen. Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten,
dass er mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schickte? Wie
würde dann aber die Schrift erfüllt, dass es so geschehen muss?
Zu der Stunde sprach Jesus zu der Schar: Ihr seid ausgezogen wie
gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fangen. Habe ich doch täglich im Tempel gesessen und gelehrt, und ihr
habt mich nicht ergriffen. Aber das ist alles geschehen, damit erfüllt
würden die Schriften der Propheten. Da verließen ihn alle Jünger
und flohen.
Jesus vor dem Hohen Rat
Die aber Jesus ergriffen hatten, führten ihn zu dem Hohenpriester Kaiphas, wo die Schriftgelehrten und Ältesten sich versammelt
hatten. Petrus aber folgte ihm von ferne bis zum Palast des Hohenpriesters und ging hinein und setzte sich zu den Knechten, um zu
sehen, worauf es hinauswollte. Die Hohenpriester aber und der ganze Hohe Rat suchten falsches Zeugnis gegen Jesus, dass sie ihn
töteten. Und obwohl viele falsche Zeugen herzutraten, fanden sie
doch nichts. Zuletzt traten zwei herzu und sprachen: Er hat gesagt:
Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in drei Tagen aufbauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest
Worte an einen Freund Seite 37
du nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen? Aber Jesus
schwieg still. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre
dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes. Jesus sprach zu ihm: Du sagst es. Doch
sage ich euch: Von nun an werdet ihr sehen den Menschensohn
sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des
Himmels. Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er
hat Gott gelästert! Was bedürfen wir weiterer Zeugen? Siehe, jetzt
habt ihr die Gotteslästerung gehört. Was ist euer Urteil? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. Da spien sie ihm ins
Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Einige aber schlugen ihn
ins Angesicht und sprachen: Weissage uns, Christus, wer ist‘s, der
dich schlug?
Die Verleugnung des Petrus
Petrus aber saß draußen im Hof; da trat eine Magd zu ihm und
sprach: Und du warst auch mit dem Jesus aus Galiläa. Er leugnete
aber vor ihnen allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst.
Als er aber hinausging in die Torhalle, sah ihn eine andere und
sprach zu denen, die da waren: Dieser war auch mit dem Jesus von
Nazareth. Und er leugnete abermals und schwor dazu: Ich kenne
den Menschen nicht. Und nach einer kleinen Weile traten hinzu, die
da standen, und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer
von denen, denn deine Sprache verrät dich. Da fing er an, sich zu
verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und
alsbald krähte der Hahn. Da dachte Petrus an das Wort, das Jesus
zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
Jesus vor Pilatus. Das Ende des Judas
Am Morgen aber fassten alle Hohenpriester und die Ältesten des
Volkes den Beschluss über Jesus, ihn zu töten, und sie banden ihn,
führten ihn ab und überantworteten ihn dem Statthalter Pilatus. Als
Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass er zum Tode verurteilt war,
reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück und sprach: Ich habe Unrecht getan, dass
ich unschuldiges Blut verraten habe. Sie aber sprachen: Was geht
Seite 38 Worte an einen Freund
uns das an? Da sieh du zu! Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und erhängte sich. Aber die Hohenpriester nahmen
die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht recht, dass wir sie in den
Gotteskasten legen; denn es ist Blutgeld. Sie beschlossen aber, den
Töpferacker davon zu kaufen zum Begräbnis für Fremde. Daher
heißt dieser Acker Blutacker bis auf den heutigen Tag. Da wurde
erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, der da spricht:
»Sie haben die dreißig Silberlinge genommen, den Preis für den
Verkauften, der geschätzt wurde bei den Israeliten, und sie haben
das Geld für den Töpferacker gegeben, wie mir der Herr befohlen
hat« (Jeremia 32,9; Sacharja 11,12-13). Jesus aber stand vor dem
Statthalter; und der Statthalter fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach: Du sagst es. Und als er von den
Hohenpriestern und Ältesten verklagt wurde, antwortete er nichts.
Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie hart sie dich verklagen? Und er antwortete ihm nicht auf ein einziges Wort, sodass sich
der Statthalter sehr verwunderte.
Jesu Verurteilung und Verspottung
Zum Fest aber hatte der Statthalter die Gewohnheit, dem Volk einen
Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten. Sie hatten aber zu
der Zeit einen berüchtigten Gefangenen, der hieß Jesus Barabbas.
Und als sie versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Welchen
wollt ihr? Wen soll ich euch losgeben, Jesus Barabbas oder Jesus,
von dem gesagt wird, er sei der Christus? Denn er wusste, dass sie
ihn aus Neid überantwortet hatten. Und als er auf dem Richterstuhl
saß, schickte seine Frau zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts
zu schaffen mit diesem Gerechten; denn ich habe heute viel erlitten im Traum um seinetwillen. Aber die Hohenpriester und Ältesten
überredeten das Volk, dass sie um Barabbas bitten, Jesus aber
umbringen sollten. Da fing der Statthalter an und sprach zu ihnen:
Welchen wollt ihr? Wen von den beiden soll ich euch losgeben?
Sie sprachen: Barabbas! Pilatus sprach zu ihnen: Was soll ich denn
machen mit Jesus, von dem gesagt wird, er sei der Christus? Sie
sprachen alle: Lass ihn kreuzigen! Er aber sagte: Was hat er denn
Böses getan? Sie schrien aber noch mehr: Lass ihn kreuzigen!
Als aber Pilatus sah, dass er nichts ausrichtete, sondern das GeWorte an einen Freund Seite 39
tümmel immer größer wurde, nahm er Wasser und wusch sich die
Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an seinem Blut;
seht ihr zu! Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut
komme über uns und unsere Kinder! Da gab er ihnen Barabbas los,
aber Jesus ließ er geißeln und überantwortete ihn, dass er gekreuzigt werde. Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit sich
in das Prätorium und sammelten die ganze Abteilung um ihn. Und
zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel an und flochten
eine Dornenkrone und setzten sie ihm aufs Haupt und gaben ihm
ein Rohr in seine rechte Hand und beugten die Knie vor ihm und
verspotteten ihn und sprachen: Gegrüßet seist du, der Juden König!, und spien ihn an und nahmen das Rohr und schlugen damit
sein Haupt.
Jesu Kreuzigung und Tod
Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und
zogen ihm seine Kleider an und führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen.
Und als sie hinausgingen, fanden sie einen Menschen aus Kyrene
mit Namen Simon; den zwangen sie, dass er ihm sein Kreuz trug.
Und als sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das heißt:
Schädelstätte, gaben sie ihm Wein zu trinken mit Galle vermischt;
und als er‘s schmeckte, wollte er nicht trinken. Als sie ihn aber
gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider und warfen das Los
darum. Und sie saßen da und bewachten ihn. Und oben über sein
Haupt setzten sie eine Aufschrift mit der Ursache seines Todes: Dies
ist Jesus, der Juden König. Und da wurden zwei Räuber mit ihm
gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen:
Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir
selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz! Desgleichen spotteten auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten
und Ältesten und sprachen: Andern hat er geholfen und kann sich
selber nicht helfen. Ist er der König von Israel, so steige er nun vom
Kreuz herab. Dann wollen wir an ihn glauben. Er hat Gott vertraut;
der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt:
Ich bin Gottes Sohn. Desgleichen schmähten ihn auch die Räuber,
die mit ihm gekreuzigt waren. Und von der sechsten Stunde an kam
Seite 40 Worte an einen Freund
eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und
um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das
heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige
aber, die da standen, als sie das hörten, sprachen sie: Der ruft nach
Elia. Und sogleich lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm und
füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu
trinken. Die andern aber sprachen: Halt, lass sehen, ob Elia komme
und ihm helfe! Aber Jesus schrie abermals laut und verschied. Und
siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an
bis unten aus. Und die Erde erbebte und die Felsen zerrissen, und
die Gräber taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Als aber
der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen! Und es waren viele Frauen
da, die von ferne zusahen; die waren Jesus aus Galiläa nachgefolgt
und hatten ihm gedient; unter ihnen war Maria von Magdala und
Maria, die Mutter des Jakobus und Josef, und die Mutter der Söhne
des Zebedäus.
Jesu Grablegung
Am Abend aber kam ein reicher Mann aus Arimathäa, der hieß
Josef und war auch ein Jünger Jesu. Der ging zu Pilatus und bat
um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm ihn geben. Und
Josef nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch
und legte ihn in sein eigenes neues Grab, das er in einen Felsen
hatte hauen lassen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des
Grabes und ging davon. Es waren aber dort Maria von Magdala und
die andere Maria; die saßen dem Grab gegenüber.
Die Bewachung des Grabes
Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, kamen die Hohenpriester mit den Pharisäern zu Pilatus und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, als er noch lebte:
Ich will nach drei Tagen auferstehen. Darum befiehl, dass man das
Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger komWorte an einen Freund Seite 41
men und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von
den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste. Pilatus
sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es,
so gut ihr könnt. Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.
Jesu Auferstehung
Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche
anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach
dem Grab zu sehen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben.
Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und
wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Gestalt war wie
der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. Die Wachen aber
erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot. Aber
der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß,
dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist
auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo
er gelegen hat; und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass
er auferstanden ist von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es
euch gesagt. Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und
großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen.
Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt!
Und sie traten zu ihm und umfassten seine Füße und fielen vor ihm
nieder. Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin und
verkündigt es meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen: Dort
werden sie mich sehen. Als sie aber hingingen, siehe, da kamen
einige von der Wache in die Stadt und verkündeten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Und sie kamen mit den Ältesten
zusammen, hielten Rat und gaben den Soldaten viel Geld und sprachen: Sagt, seine Jünger sind in der Nacht gekommen und haben
ihn gestohlen, während wir schliefen. Und wenn es dem Statthalter
zu Ohren kommt, wollen wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen,
dass ihr sicher seid. Sie nahmen das Geld und taten, wie sie angewiesen waren. Und so ist dies zum Gerede geworden bei den Juden
bis auf den heutigen Tag.
Seite 42 Worte an einen Freund
Der Missionsbefehl
16 Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin
Jesus sie beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm
nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat herzu und sprach zu
ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie
auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und
siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Johannes 10: Jesus, der gute Hirte
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in
den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und
ein Räuber. Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe. Dem macht der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus. Und
wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen
her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor
ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht. Dies Gleichnis sagte Jesus zu ihnen; sie verstanden aber nicht, was er ihnen
damit sagte. Da sprach Jesus wieder: Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir gekommen
sind, die sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben ihnen nicht
gehorcht. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird
er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
10 Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen. Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben
für die Schafe. Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, dem die Schafe
nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und
flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –,
denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe.
14 Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen
kennen mich, wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch
andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich
Worte an einen Freund Seite 43
herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine
Herde und ein Hirte werden. Darum liebt mich mein Vater, weil ich
mein Leben lasse, dass ich‘s wieder nehme. Niemand nimmt es
von mir, sondern ich selber lasse es. Ich habe Macht, es zu lassen,
und habe Macht, es wieder zu nehmen. Dies Gebot habe ich empfangen von meinem Vater. Da entstand abermals Zwietracht unter
den Juden wegen dieser Worte. Viele unter ihnen sprachen: Er hat
einen bösen Geist und ist von Sinnen; was hört ihr ihm zu? Andere
sprachen: Das sind nicht Worte eines Besessenen; kann denn ein
böser Geist die Augen der Blinden auftun? Es war damals das Fest
der Tempelweihe in Jerusalem und es war Winter. Und Jesus ging
umher im Tempel in der Halle Salomos. Da umringten ihn die Juden
und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du uns im Ungewissen? Bist
du der Christus, so sage es frei heraus. Jesus antwortete ihnen:
Ich habe es euch gesagt und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich
tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir. Aber ihr glaubt
nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen. Meine Schafe hören
meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe
ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen,
und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der mir
sie gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des
Vaters Hand reißen.Ich und der Vater sind eins.
Der Vorwurf der Gotteslästerung
Da hoben die Juden abermals Steine auf, um ihn zu steinigen.
Jesus sprach zu ihnen: Viele gute Werke habe ich euch erzeigt vom
Vater; um welches dieser Werke willen wollt ihr mich steinigen?
Die Juden antworteten ihm und sprachen: Um eines guten Werkes
willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung
willen, denn du bist ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.
Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz
(Psalm 82,6): »Ich habe gesagt: Ihr seid Götter«? Wenn er die
Götter nennt, zu denen das Wort Gottes geschah – und die Schrift
kann doch nicht gebrochen werden –, wie sagt ihr dann zu dem,
den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst
Gott –, weil ich sage: Ich bin Gottes Sohn? Tue ich nicht die Werke
meines Vaters, so glaubt mir nicht; tue ich sie aber, so glaubt doch
Seite 44 Worte an einen Freund
den Werken, wenn ihr mir nicht glauben wollt, damit ihr erkennt und
wisst, dass der Vater in mir ist und ich in ihm. Da suchten sie abermals, ihn zu ergreifen. Aber er entging ihren Händen. Dann ging er
wieder fort auf die andere Seite des Jordans an den Ort, wo Johannes zuvor getauft hatte, und blieb dort. Und viele kamen zu ihm und
sprachen: Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr. Und es glaubten dort viele
an ihn.
Lukas 15 Der verlorene Sohn
Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von
ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht. Und er teilte Hab und Gut unter sie. Und nicht lange danach
sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes
Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen. Als er nun
all das Seine verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über
jenes Land und er fing an zu darben und ging hin und hängte sich
an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker,
die Säue zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den
Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm. Da ging
er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot
in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich
habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin hinfort nicht
mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner
Tagelöhner! Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater.
Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen
den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich
dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt
schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße und bringt das
gemästete Kalb und schlachtet‘s; lasst uns essen und fröhlich sein!
Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden;
er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich
Worte an einen Freund Seite 45
zu sein. Aber der ältere Sohn war auf dem Feld. Und als er nahe
zum Hause kam, hörte er Singen und Tanzen und rief zu sich einen
der Knechte und fragte, was das wäre. Der aber sagte ihm: Dein
Bruder ist gekommen und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiederhat. Da wurde er zornig und
wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater heraus und bat ihn.
Er antwortete aber und sprach zu seinem Vater: Siehe, so viele
Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten, und
du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden
fröhlich gewesen wäre. Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen
ist, der dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat, hast du ihm das
gemästete Kalb geschlachtet. Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du
bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest
aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot
und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.
Philipper 2,5-11 (Der Christus-Hymnus)
5 Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in
Christus Jesus entspricht:
Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub,
Gott gleich zu sein,
sondern entäußerte sich selbst
und nahm Knechtsgestalt an,
ward den Menschen gleich
und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.
Er erniedrigte sich selbst
und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
Darum hat ihn auch Gott erhöht
und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist,
dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie,
die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,
und alle Zungen bekennen sollen,
dass Jesus Christus der Herr ist,
zur Ehre Gottes, des Vaters.
Seite 46 Worte an einen Freund
Johannes 4,5ff: Die Frau am Brunnen
Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem
Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab. Es war aber dort Jakobs
Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich
am Brunnen nieder; es war um die sechste Stunde. Da kommt eine
Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr:
Gib mir zu trinken! Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen. Da spricht die samaritische Frau zu ihm:
Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, der du ein Jude bist und
ich eine samaritische Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. – Jesus antwortete und sprach zu ihr:
Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir
sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn und er gäbe dir lebendiges
Wasser. Spricht zu ihm die Frau: Herr, hast du doch nichts, womit
du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du dann
lebendiges Wasser? Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns
diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und
seine Kinder und sein Vieh. Jesus antwortete und sprach zu ihr:
Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber
von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde,
das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige
Leben quillt. Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir solches Wasser,
damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muss, um zu
schöpfen! Jesus spricht zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm
wieder her! Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen
Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht geantwortet: Ich habe keinen Mann. Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast,
ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt. Die Frau spricht zu
ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben
auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll. Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es
kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem
den Vater anbeten werdet. Ihr wisst nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden.
23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn
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auch der Vater will solche Anbeter haben. Gott ist Geist, und die
ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der da
Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen.
Jesus spricht zu ihr: Ich bin‘s, der mit dir redet. Unterdessen kamen
seine Jünger, und sie wunderten sich, dass er mit einer Frau redete;
doch sagte niemand: Was fragst du?, oder: Was redest du mit ihr?
Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging in die Stadt und spricht
zu den Leuten: Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt
hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei! Da gingen sie
aus der Stadt heraus und kamen zu ihm. Inzwischen mahnten ihn
die Jünger und sprachen: Rabbi, iss! Er aber sprach zu ihnen: Ich
habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisst. Da sprachen die
Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht? Jesus
spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. Sagt ihr nicht
selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich
sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, denn sie
sind reif zur Ernte. Wer erntet, empfängt schon seinen Lohn und
sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich miteinander freuen,
der da sät und der da erntet. Denn hier ist der Spruch wahr: Der
eine sät, der andere erntet. Ich habe euch gesandt zu ernten, wo
ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und euch ist ihre
Arbeit zugute gekommen. Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau willen, die bezeugte:
Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. Als nun die Samariter
zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei
Tage da. Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen und
sprachen zu der Frau: Von nun an glauben wir nicht mehr um deiner
Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist
wahrlich der Welt Heiland.
Seite 48 Worte an einen Freund
Psalm 1
Der Weg des Frommen – der Weg des Gottlosen
Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen /
noch tritt auf den Weg der Sünder
noch sitzt, wo die Spötter sitzen,
sondern hat Lust am Gesetz des HERRN
und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!
Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, /
der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,
und seine Blätter verwelken nicht.
Und was er macht, das gerät wohl.
Aber so sind die Gottlosen nicht,
sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.
Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht
noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,
aber der Gottlosen Weg vergeht.
Psalm 23: Der gute Hirte
Ein Psalm Davids.
Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Worte an einen Freund Seite 49
1. Korinther 13
Das Hohelied der Liebe
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte
die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende
Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle
Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass
ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich
nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe
meinen Leib verbrennen und hätte die Liebe nicht, so wäre mir‘s
nichts nütze. Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert
nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt
sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich
nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die
Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören
wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches
Reden ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene,
so wird das Stückwerk aufhören. Als ich ein Kind war, da redete ich
wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als
ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. Wir sehen
jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht
zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich
erkennen, wie ich erkannt bin. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung,
Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
1. Korinther 15
Das Zeugnis von der Auferstehung Christi
Ich erinnere euch aber, liebe Brüder, an das Evangelium, das ich
euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr
auch fest steht, durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr‘s festhaltet in der Gestalt, in der ich es euch verkündigt habe; es sei denn,
dass ihr umsonst gläubig geworden wärt. Denn als Erstes habe ich
euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus
gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach
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der Schrift; und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach
von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr als
fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute
leben, einige aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden
von Jakobus, danach von allen Aposteln. Zuletzt von allen ist er
auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden. Denn
ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass
ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.
Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade
an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr
gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die
mit mir ist. Es sei nun ich oder jene: so predigen wir und so habt ihr
geglaubt. Gegen die Leugnung der Auferstehung der Toten
Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine
Auferstehung der Toten? Gibt es keine Auferstehung der Toten, so
ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube
vergeblich. Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht
auferstehen. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus
auch nicht auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist
euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch
die, die in Christus entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in
diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen
Menschen.
Christus ist auferstanden
Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling
unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen
der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die
Auferstehung der Toten. Denn wie sie in Adam alle sterben, so
werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber
in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen
wird, die, die Christus angehören; danach das Ende, wenn er das
Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft
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und alle Macht und Gewalt vernichtet hat. Denn er muss herrschen,
bis Gott ihm »alle Feinde unter seine Füße legt« (Psalm 110,1).
Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. Denn »alles hat
er unter seine Füße getan« (Psalm 8,7). Wenn es aber heißt, alles
sei ihm unterworfen, so ist offenbar, dass der ausgenommen ist, der
ihm alles unterworfen hat. Wenn aber alles ihm untertan sein wird,
dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem.
Leben aus der Auferstehung
Was soll es sonst, dass sich einige für die Toten taufen lassen?
Wenn die Toten gar nicht auferstehen, was lassen sie sich dann für
sie taufen? Und was stehen wir dann jede Stunde in Gefahr? So
wahr ihr, liebe Brüder, mein Ruhm seid, den ich in Christus Jesus,
unserm Herrn, habe: Ich sterbe täglich. Habe ich nur im Blick auf
dieses Leben in Ephesus mit wilden Tieren gekämpft, was hilft‘s
mir? Wenn die Toten nicht auferstehen, dann »lasst uns essen und
trinken; denn morgen sind wir tot!« (Jesaja 22,13) Lasst euch nicht
verführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten. Werdet doch
einmal recht nüchtern und sündigt nicht! Denn einige wissen nichts
von Gott; das sage ich euch zur Schande.
Der neue Leib bei der Auferstehung
Es könnte aber jemand fragen: Wie werden die Toten auferstehen
und mit was für einem Leib werden sie kommen? Du Narr: Was du
säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Und was du säst, ist
ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, sei es
von Weizen oder etwas anderem. Gott aber gibt ihm einen Leib,
wie er will, einem jeden Samen seinen eigenen Leib. Nicht alles
Fleisch ist das gleiche Fleisch, sondern ein anderes Fleisch haben
die Menschen, ein anderes das Vieh, ein anderes die Vögel, ein
anderes die Fische. Und es gibt himmlische Körper und irdische
Körper; aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen und
eine andere die irdischen. Einen andern Glanz hat die Sonne, einen
andern Glanz hat der Mond, einen andern Glanz haben die Sterne;
denn ein Stern unterscheidet sich vom andern durch seinen Glanz.
So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und
wird
auferstehen
Es wird gesät in Niedrigkeit und wird
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Worte an einen unverweslich.
Freund
auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird
auferstehen in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt
es auch einen geistlichen Leib. Wie geschrieben steht: Der erste
Mensch, Adam, »wurde zu einem lebendigen Wesen« (1.Mose 2,7),
und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht. Aber der geistliche Leib ist nicht der erste, sondern der natürliche; danach der
geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der zweite
Mensch ist vom Himmel. Wie der irdische ist, so sind auch die irdischen; und wie der himmlische ist, so sind auch die himmlischen.
49 Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, so werden
wir auch tragen das Bild des himmlischen.
Verwandlung der Gläubigen und Sieg über den Tod
Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich
Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben
die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden;
und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden
auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und
dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. Wenn aber dies
Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das
Wort, das geschrieben steht (Jesaja 25,8; Hosea 13,14): »Der Tod
ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein
Stachel?« Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber
der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg
gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk
des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem
Herrn.
Worte an einen Freund Seite 53
Apg 15: Die Apostelversammlung in Jerusalem
(Dieser Text ist wichtig, weil hier zum Ausdruck kommt, dass Christen sich nicht mehr beschneiden müssen und nicht nach den Gesetzen der Juden leben müssen. In Christus ist etwas Neues entstanden, dass die Christen von den alttestamentlichen Lasten befreit.)
Und einige kamen herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wenn
ihr euch nicht beschneiden lasst nach der Ordnung des Mose, könnt
ihr nicht selig werden. Als nun Zwietracht entstand und Paulus und
Barnabas einen nicht geringen Streit mit ihnen hatten, ordnete man
an, dass Paulus und Barnabas und einige andre von ihnen nach
Jerusalem hinaufziehen sollten zu den Aposteln und Ältesten um
dieser Frage willen. Und sie wurden von der Gemeinde geleitet und
zogen durch Phönizien und Samarien und erzählten von der Bekehrung der Heiden und machten damit allen Brüdern große Freude.
Als sie aber nach Jerusalem kamen, wurden sie empfangen von
der Gemeinde und von den Aposteln und von den Ältesten. Und sie
verkündeten, wie viel Gott durch sie getan hatte. Da traten einige
von der Partei der Pharisäer auf, die gläubig geworden waren, und
sprachen: Man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das
Gesetz des Mose zu halten. Da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, über diese Sache zu beraten. Als man sich aber
lange gestritten hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr
Männer, liebe Brüder, ihr wisst, dass Gott vor langer Zeit unter euch
bestimmt hat, dass durch meinen Mund die Heiden das Wort des
Evangeliums hörten und glaubten. Und Gott, der die Herzen kennt,
hat es bezeugt und ihnen den Heiligen Geist gegeben wie auch uns,
9 und er hat keinen Unterschied gemacht zwischen uns und ihnen,
nachdem er ihre Herzen gereinigt hatte durch den Glauben. Warum
versucht ihr denn nun Gott dadurch, dass ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsre Väter noch wir haben tragen
können? Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus
selig zu werden, ebenso wie auch sie. Da schwieg die ganze Menge still und hörte Paulus und Barnabas zu, die erzählten, wie große
Zeichen und Wunder Gott durch sie getan hatte unter den Heiden.
Danach, als sie schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr
Männer, liebe Brüder, hört mir zu! Simon hat erzählt, wie Gott zum
Seite 54 Worte an einen Freund
ersten Mal die Heiden gnädig heimgesucht hat, um aus ihnen ein
Volk für seinen Namen zu gewinnen. Und dazu stimmen die Worte
der Propheten, wie geschrieben steht (Amos 9,11-12): »Danach will
ich mich wieder zu ihnen wenden und will die zerfallene Hütte Davids wieder bauen, und ihre Trümmer will ich wieder aufbauen und
will sie aufrichten, damit die Menschen, die übrig geblieben sind,
nach dem Herrn fragen, dazu alle Heiden, über die mein Name genannt ist, spricht der Herr, der tut, was von alters her bekannt ist.«
Darum meine ich, dass man denen von den Heiden, die sich zu Gott
bekehren, nicht Unruhe mache, sondern ihnen vorschreibe, dass sie
sich enthalten sollen von Befleckung durch Götzen und von Unzucht und vom Erstickten und vom Blut. Denn Mose hat von alten
Zeiten her in allen Städten solche, die ihn predigen, und wird alle
Sabbattage in den Synagogen gelesen.
Die Beschlüsse der Apostelversammlung2 Und die Apostel und
Ältesten beschlossen samt der ganzen Gemeinde, aus ihrer Mitte
Männer auszuwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia
zu senden, nämlich Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas,
angesehene Männer unter den Brüdern. Und sie gaben ein Schreiben in ihre Hand, also lautend:
Wir, die Apostel und Ältesten, eure Brüder, wünschen Heil den Brüdern aus den Heiden in Antiochia und Syrien und Zilizien.
24 Weil wir gehört haben, dass einige von den Unsern, denen wir
doch nichts befohlen hatten, euch mit Lehren irregemacht und eure
Seelen verwirrt haben, so haben wir, einmütig versammelt, beschlossen, Männer auszuwählen und zu euch zu senden mit unsern
geliebten Brüdern Barnabas und Paulus, Männer, die ihr Leben
eingesetzt haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus. So
haben wir Judas und Silas gesandt, die euch mündlich dasselbe
mitteilen werden. Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch
weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge:
dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom
Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr
recht. Lebt wohl!
Worte an einen Freund Seite 55
Jesus, der prophezeihte Messias im Alten Testament
John Meldau schreibt: „Das erstaunlichste Drama, das sich je dem
Sinn des Menschen darstellte — ein in der Prophetie des Alten Testamentes und in der Biographie der vier Evangelien beschriebenes
Drama -, ist die Geschichte von Jesus, dem Christus. Eine hervorstechende Tatsache unter vielen lässt ihn als einzigartig dastehen.
Es ist diese: nur von einem Menschen in der gesamten Weltgeschichte gibt es ausdrückliche, genau vorhergesagte Einzelheiten
über seine Geburt, sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung.
Diese Ausführungen sind in Dokumenten aufgezeichnet, die der Öffentlichkeit Jahrhunderte vor seinem Erscheinen gegeben wurden.
Keiner stellt es in Frage oder kann es in Frage stellen, dass diese
Dokumente lange vor seiner Geburt in weitverbreitetem Umlauf waren. Jeder einzelne vermag für sich die tatsächlichen Berichte über
sein Leben mit jenen alten Dokumenten zu vergleichen. Er wird feststellen, daß sie genauestens übereinstimmen. Das Herausfordernde
an diesem Wunder ist, dass es in der gesamten Weltgeschichte nur
mit einem einzigen Menschen so geschah“ .
Um einmal die Aufmerksamkeit auf dieses literarische Wunder ohnegleichen zu lenken, denken Sie bitte nach: Wer wäre je imstande
gewesen, im voraus das Leben von George Washington oder Abraham Lincoln oder irgendeines anderen Menschen niederzuschreiben, fünfhundert Jahre vor ihrer Geburt? Nirgends finden wir in irgendeiner Literatur der Welt, ob säkular oder religiös, ein Zweitstück
zu diesem erstaunlichen Wunder des im voraus geschriebenen Lebens Christi. „Die Inspirierung zu diesem Porträt kam von der himmlischen Galerie und nicht aus dem Studio eines irdischen Künstlers“
(A. T. Pierson). Das Wunder des im voraus niedergeschriebenen
Lebens Christi und seiner vollkommenen Erfüllung in Jesus von
Nazareth ist dermaßen bemerkenswert: „Nichts als göttliche Vorauskenntnis konnte es voraussehen, und nichts als göttliche Allmacht
Seite 56 Worte an einen Freund
konnte es vollbringen.“ Im Hinblick auf die völlige Beweisführung
muss jeder nachdenkliche Leser zustimmen: „Es ist noch nie eine
Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht; sondern von
dem Heiligen Geist getrieben haben Menschen im Namen Gottes
geredet“ (2.Petr. 1,21).“
1. Mose 3,15 „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der
Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen;
der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“
Jesaja 7,14 „Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben:
Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären,
den wird sie nennen Immanuel.“
Jesaja 53 „Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und
wem ist der Arm des HERRN offenbart? Er schoss auf vor ihm wie
ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine
Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die
uns gefallen hätte. Er war der Allerverachtetste und Unwerteste,
voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das
Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.
Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen
verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe
liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden
sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah
auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.
Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht
auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein
Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht
auf. Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wer aber kann
sein Geschick ermessen? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die Missetat meines Volks geplagt
war. Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern
, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und
Worte an einen Freund Seite 57
kein Betrug in seinem Munde gewesen ist. So wollte ihn der HERR
zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer
gegeben hat, wird er Nachkommen haben und in die Länge leben,
und des HERRN Plan wird durch seine Hand gelingen. Weil seine
Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der
Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre
Sünden. Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben und er soll
die Starken zum Raube haben, dafür dass er sein Leben in den
Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die
Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten.
Micha 5.1 „Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den
Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei,
dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.“
John Meldau schreibt weiter: „Diese Tatsache deutet auf vier große
Wahrheiten hin: Ohne Variationen oder Änderungen zwischen den
alt-testamentlichen Weissagungen über den kommenden Messias
und der neutestamentlichen Erfüllung in Jesus von Nazareth kommt
man unwillkürlich zu dem Schluss, dass „die Hand, die das Bild in
der Prophetie gezeichnet hat, auch das Porträt in der Geschichte
formte“. Die unausbleibliche Folgerung aus diesem Wunder ist vierfach:
1. Es beweist, dass die Bibel das inspirierte Wort Gottes ist; denn
der auf sich gestellte Mensch ist weder fähig, ein solches literarisches Wunder zu verfassen, noch zu erfüllen.
2. Es beweist, dass der Gott der Bibel, der einzige, der das Ende
von Anfang an weiß und der allein die Macht hat, sein gesamtes
Wort zu erfüllen, der wahre und lebendige Gott ist.
3. Es zeigt, dass der Gott der Bibel allwissend ist; denn er ist fähig,
die Zukunft vorauszusagen, die doch mit zahllosen Menschen zu
tun hat, die freihandelnde und moralische Geschöpfe sind. Er ist
allmächtig, da er fähig ist, die vollkommene Erfüllung seines Wortes
zu bewirken, inmitten weitverbreiteten Unglaubens, Gleichgültigkeit
und Auflehnung seitens der Menschen.
4. Es zeigt, dass Jesus von Nazareth, der so vollkommen und gänzlich alle alttestamentlichen Weissagungen erfüllte, in der Tat der
Seite 58 Worte an einen Freund
Messias ist, der Erretter der Welt, der Sohn des lebendigen Gottes.
Der kommende Messias
Im Alten Testament wird auf bestimmte, klare und fortgesetzte Weise gelehrt, dass der „Messias kommen wird“. Dutzendmal lesen wir
solche Verheißungen wie „Siehe dein König kommt zu dir“ (Sach.
9, 9); „Gott der Herr! Er kommt“ (Jes. 40,10); „Bald wird kommen zu
seinem Tempel der Herr, den ihr sucht“ (Mal. 3, 1); „Einen Propheten ... wird dir der Herr, dein Gott, erwecken aus dir“ (5. Mose 18,
15-19), der des Herrn „Nächster“ (Gleichgestellter) ist (Sach. 13, 7).
Daniel weissagte das Kommen des Messiasprinzen, „ein Gesalbter, ein Fürst“, zu einer bestimmten Zeit (Dan. 9, 25-26), und Jesaja
weissagte vom „Reis aus dem Stamm Isais“ (Jes. 11, 1), auf den
„der Herr warf unser aller Sünde“ (Jes. 53). Propheten und Weise
der damaligen Zeit sprachen oft von der Zukunft, wenn „das Ersehnte aller Nationen wird kommen“ (Hag. 2,7 / Elb. Übers.). (Siehe auch
Jes. 35, 4; 1. Mose 49, 10; 4. Mose 24, 17; Ps. 118, 26; Ps. 2, 5-6;
Jer. 23, 5-6; Jes. 62,11; 1. Mose 3,15 etc.).
Christi Kommen ist das Zentralthema der Bibel
Das Kommen Christi, verheißen im Alten Testament und erfüllt im
Neuen - seine Geburt, sein Wesen, sein Werk, sein Lehren, sein
Leiden, sein Tod und seine Auferstehung - ist das große Zentralthema der Bibel. Christus ist das Band, das die beiden Testamente
verbindet. Das Alte Testament ist im Neuen offenbart, das Neue
Testament ist im Alten aufbewahrt.
Der Durchschnittsleser der Bibel kann sie verstehen
„Der allgemeinste Leser“, sagt A. T. Pierson, „vermag die alten, bemerkenswerten Weissagungen über die Person und das Werk des
Messias, wie sie im Alten Testament stehen, zu prüfen, den allmählichen Aufbau dieser Offenbarungen vom 1. Mose an bis Maleachi
zu verfolgen und die Prophezeiungen ausfindig zu machen, wie
sie mehr und mehr in bestimmte und kleinste Einzelheiten gehen,
bis schließlich die volle Gestalt des Kommenden hervorsticht. Mit
diesem Bild klar und fest vor dem geistigen Auge, vermag er sich
dann dem Neuen Testament zuzuwenden, und mit Matthäus beginWorte an einen Freund Seite 59
nend kann er sehen, wie die geschichtliche Persönlichkeit, Jesu von
Nazareth, mit der von den Propheten dargestellten prophetischen
Persönlichkeit in jeder gesonderten Einzelheit übereinstimmt und
harmoniert... Es gibt da keinen Unterschied und keine Abweichung.
Dennoch konnte es zwischen den Propheten des Alten Testaments
und den Schreibern des Neuen Testaments kein heimliches Verabreden und keinen Kontakt gegeben haben. Man beachte, dass der
Leser den Boden der Bibel nicht verlassen hat. Er hat einfach zwei
Porträts verglichen: eines im Alten Testament, von einem geheimnisvollen Kommenden, ein weiteres im Neuen, von einem, der wahrhaftig gekommen ist. Und er kommt unweigerlich zu dem Schluss,
dass beide eine absolute Einheit bilden.“
Kurze Zusammenfassung der Prophezeiungen
Wir wollen kurz einige der hervorstechendsten Vergleichspunkte alttestamentlicher Voraussagungen und neutestamentlicher Erfüllung
betrachten. Das Erlösungswerk sollte von einer Person, der Zentralfigur in beiden Testamenten, vollbracht werden, und zwar von dem
verheißenen Messias. Als „Same des Weibes“ (1. Mose 3, 15) sollte
er Satan den Kopf zertreten (Gal. 4, 4). Als „Same Abrahams“ (1.
Mose 22, 18 mit Gal. 3, 16) und als „Same Davids“ (Ps. 132, 11; Jer.
23, 5 mit Apg. 13, 23) sollte er aus dem Stamme Judas kommen (1.
Mose 49,10 mit Hebr. 7,14).
Er musste zu einer bestimmten Zeit kommen (l.Mose 49, 10; Dan. 9,
24-25 mit Luk. 2, 1), sollte von einer Jungfrau geboren werden (Jes.
7,14 mit Matth. 1, 18-23), zu Bethlehem in Judäa (Micha 5,1 mit
Matth. 2, 1; Luk. 2, 5-6). Hohe Persönlichkeiten sollten ihn aufsuchen und anbeten (Ps. 72, 10 mit Matth. 2, 1-11). Aus Wut eines eifersüchtigen Königs würden unschuldige Kinder umgebracht werden
(Jer. 31,15 mit Matth. 2,16-18).
Er sollte einen wegbereitenden Vorgänger haben, Johannes den
Täufer, ehe er sein öffentliches Dienen begann (Jes. 40, 3; Mal. 3, 1
mit Luk. 1, 17; Matth. 3, 1-3).
Er sollte ein Prophet sein wie Mose (5. Mose 18, 18 mit Apg. 3, 2022); sollte eine besondere Salbung des Heiligen Geistes empfangen
(Ps. 45, 7; Jes. 11, 2; 61, 1-2 mit Matth. 3, 16; Luk. 4, 15-21. 43). Er
sollte ein Priester nach der Weise Melchisedeks sein (Ps. 110, 4 mit
Seite 60 Worte an einen Freund
Hebr. 5, 5-6). Als „Knecht des Herrn“ sollte er ein treuer und geduldiger Erlöser sein, für die Nationen wie auch für die Juden (Jes. 42,
1-4 mit Matth. 12, 18-21).
Sein Dienen sollte in Galiläa beginnen (Jes. 9, 1. 2 mit Matth. 4,
12. 16-23); später sollte er in Jerusalem einkehren (Sach. 9, 9 mit
Matth. 21, 1-5), um Rettung zu bringen. Er sollte zum Tempel kommen (Hag. 2, 7-9; Mal. 3,1 mit Matth. 21,12).
Sein Eifer für den Herrn wird berichtet (Ps. 69, 10 mit Joh. 2, 17).
Seine Lehrweise sollte in Gleichnissen sein (Ps. 78, 2 mit Matth. 13,
34-35) und sein Dienst sollte von Wundern geprägt sein (Jes. 35,
5-6 mit Matth. 11,4-6; Joh. 11, 47). Seine Brüder würden ihn ablehnen (Ps. 69, 9; Jes. 53, 3 mit Joh. 1,11; 7, 5) und er sollte ein „Stein
des Anstoßes“ sein für die Juden sowie ein „Fels des Ärgernisses“
(Jes. 8, 14 mit Rom. 9, 32; 1 Petr. 2,8).
Ohne Ursache würde er gehasst werden (Ps. 69, 5; Jes. 49, 7 mit
Joh. 7, 48; 15, 25), von den Herrschern abgelehnt (Ps. 118, 22 mit
Matth. 21, 42; Joh. 7, 48), von einem Freund verraten (Ps. 41, 10;
Ps. 55, 12. 14 mit Joh. 13, 18.21), von seinen Jüngern verlassen
(Sach. 13, 7 mit Matth. 26, 31-56), für 30 Silberstücke verkauft
(Sach. 11, 12 mit Matth. 26, 15), sein Preis sollte für den Acker des
Töpfers gegeben werden (Sach. 11, 13 mit Matth. 27, 7), man würde ihm auf die Backe schlagen (Mich. 4, 14 mit Matth. 27, 30), ihn
anspeien (Jes. 50, 6 mit Matth. 27, 30), ihn verspotten (Ps. 22, 7. 8
mit Matth. 27, 31, 39-44) und schlagen (Jes. 50, 6 mit Matth. 26, 67;
27, 26, 30)7.
Sein Kreuzigungstod wird im 22. Psalm bis ins einzelne beschrieben. Die Bedeutung seines Todes als ein stellvertretendes Sühnopfer wird in Jesaja 53 gegeben. Seine Hände und Füße sollten durchgraben werden (Ps. 22,17; Sach. 12, 10 mit Joh. 19, 18. 37; 20, 25);
doch sollte ihm kein Glied gebrochen werden (2. Mose 12, 46; Ps.
34, 21 mit Joh. 19, 33-36). Er sollte Durst leiden (Ps. 22,16 mit Joh.
19, 28) und Essig zu trinken bekommen (Ps. 69, 22 mit Matth. 27,
34); und er sollte unter die Übeltäter gerechnet werden (Jes. 53, 12
mit Matth. 27, 38).
Es war ihm bestimmt, bei seinem Tode mit den Reichen begraben
zu sein (Jes. 53, 9 / Elb. Ubers, mit Matth. 27, 57-60), ohne jedoch
die Verwesung zu sehen (Ps. 16, 10 / Elb. Ubers, mit Apg. 2, 31).
Worte an einen Freund Seite 61
Er sollte von den Toten auferweckt werden (Ps. 2, 7; 16, 10 mit Apg.
13, 33), zur Rechten Gottes auffahren (Ps. 68, 19 mit Luk. 24, 51;
Apg. 1, 9; ebenso Ps. 110,1 mit Hebr. 1, 3).
Diese flüchtige Skizze alttestamentlicher Prophetie über den Messias mit ihrer neutestamentlichen Erfüllung ist selbstverständlich
kaum hinreichend; sie soll nur der Anregung dienen, obgleich wir
viele der hauptsächlichen Punkte erwähnt haben. Denken Sie daran, daß es in Wirklichkeit 333 Vorhersagen über den kommenden
Messias im Alten Testament gibt.
Jesus, der Sohn Gottes
Matthäus 27,65: „Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du
der Christus bist, der Sohn Gottes. Jesus sprach zu ihm: Du sagst
es. Doch sage ich euch: Von nun an werdet ihr sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels. Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und
sprach: Er hat Gott gelästert! Was bedürfen wir weiterer Zeugen?
Siehe, jetzt habt ihr die Gotteslästerung gehört.“
Lukas 22,70: „Da sprachen sie alle: Bist du denn Gottes Sohn? Er
sprach zu ihnen: Ihr sagt es, ich bin es.“
Johannes 4,24-26: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen
ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Spricht die Frau zu ihm:
Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn
dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. Jesus spricht zu ihr:
Ich bin‘s, der mit dir redet.“
Johannes 10,36 „wie sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt
und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott –, weil ich sage: Ich bin
Gottes Sohn?“
Johannnes13,13 „Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit
Recht, denn ich bin‘s auch.“
Johannes 18,37 „Da fragte ihn Pilatus: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu
Seite 62 Worte an einen Freund
geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.“
Matthäus 24,5 Denn es werden viele kommen unter meinem Namen
und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen.
Matthäus 27,43 „Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er
Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.“
Matthäus 28,18-20 „Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir
ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin
und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch
alle Tage bis an der Welt Ende.“
Das Messias-Bekenntnis des Petrus
Matthäus 16,13-20: „Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea
Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute,
dass der Menschensohn sei? Sie sprachen: Einige sagen, du seist
Johannes der Täufer, andere, du seist Elia, wieder andere, du seist
Jeremia oder einer der Propheten. Er fragte sie: Wer sagt denn
ihr, dass ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist
Christus, des lebendigen Gottes Sohn!
Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon,
Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart,
sondern mein Vater im Himmel. Und ich sage dir auch: Du bist
Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und
die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die
Schlüssel des Himmelreichs geben: Alles, was du auf Erden binden
wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf
Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.“
Worte an einen Freund Seite 63
Die sieben ICH BIN Worte von Jesus
im Johannesevangelium:
ICH BIN das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten. (Joh. 6,35)
ICH BIN das Licht der Welt; wer mir nachfolgt wird nicht in der
Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Joh.
8,12)
ICH BIN die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er
errettet werden und wird ein- und ausgehen und die Weide finden.
(Joh. 10,9)
ICH BIN der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. (Joh. 10,11)
ICH BIN die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird
legestorben ist. (Joh. 11,25)
ICH BIN der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt
zum Vater als nur durch mich. (Joh. 14,6)
ICH BIN der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner.
(Joh. 15,1)
Seite 64 Worte an einen Freund
Wichtige Bücher für das Bibelstudium
Rienecker-Lexikon zur Bibel
Konkordanz zur Bibel
Atlas zur Bibel
Walvoord: Kommentar zur ganzen Bibel
Charles Ryrie: Die Bibel verstehen (Dogmatik)
Josh Mc Dowell: Die Bibel im Test
Arbeitsbuch für den biblischen Unterricht
J. Meldau: Der Messias in beiden Testamenten (Telos-Verlag)
C.S. Lewis: Überrascht von Freude
C.S. Lewis: Pardon, ich bin Christ
Das Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Worte an einen Freund Seite 65
Das Vaterunser
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.
Seite 66 Worte an einen Freund
Gott persönlich kennenlernen
Wegbeschreibung zu dem Gott der Bibel
Hier finden Sie eine Antwort auf die Frage, wie man Gott persönlich
kennenlernen und erfahren kann. Zu einem Leben in der Gemeinschaft mit Gott gibt es nur einen Weg. Aber jeder Mensch wird auf
diesem Weg anders geführt. Dabei haben sich die Schritte, die im
folgenden geschildert werden, als eine hilfreiche Leitlinie erwiesen.
1. Gott liebt Sie und möchte eine persönliche Beziehung zu Ihnen haben
2. Die Beziehung zu Gott ist durch die Sünde des Menschen zerstört
3. Jesus Christus ist Gottes Weg aus der Sünde des Menschen
4. Wir können wieder Frieden und Gemeinschaft mit Gott finden
5. Praktische Hinweise für ein Leben mit Christus
1. Gott liebt Sie
Er hat Sie geschaffen und will, daß Sie eine persönliche Beziehung
zu ihm haben „Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen
einzigen Sohn gab, auf das jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren
gehe, sonderen ewiges Leben habe.“ Johannes 3,16
Gott möchte, daß Sie ihn kennenlernen. Jesus sagte: „Ich bin gekommen, damit sie Leben haben...“ Johannes 10,10.
Jesus betete: „Darin besteht das ewige Leben, daß die Menschen
dich, den einzigen wahren Gott und den du gesandt hast, Jesus
Christus, erkennen.“ Johannes 17,3 - Aber warum erfahren viele
Menschen diese persönliche Beziehung zu Gott nicht?
2. Die Sünde trennt uns von Gott
deshalb kann der Mensch Gottes Liebe nicht erfahren. Was ist Sünde? Der von Gott geplante Sinn des Lebens ist es, in Gemeinschaft
mit Gott zu leben. Der Mensch meint aber, sein Leben ohne Gott
meistern zu können. Er lehnt sich gegen Gott auf oder ist ihm gegenüber gleichgültig. Diese Haltung nennt die Bibel Sünde. Sie führt
zu einem falschen Verhältnis zum Mitmenschen und zu sich selbst.
Verdeckte und offensichtliche Verfehlungen im mitmenschlichen
Bereich haben ihre Wurzel in der zerstörten Beziehung zu Gott.
Worte an einen Freund Seite 67
Gleichgültigkeit gegenüber Gott ist Sünde!
Was sind die Folgen der Sünde?
„Alle haben gesündigt und können deshalb nicht vor Gott
bestehen.“Römer 3,23 - „Eure Sünden scheiden euch von eurem
Gott.“ Jesaja 59,2. Die Bibel bezeichnet das als geistlichen Tod:
„Die Folge der Sünde ist der Tod.“ Römer 6,23. Gott ist heilig. Der
Mensch ist sündig. Zwischen beiden besteht eine tiefe Kluft. Der
Mensch versucht durch eigenes Bemühen, durch gutes Leben, Philosophie oder Mitmenschlichkeit, diese Kluft zu überbrücken. Doch
alle Anstrengungen sind vergeblich, weil sie das Kernproblem der
Sünde nicht lösen.
3. Jesus Christus - Gottes Weg aus der Sünde
Allein durch IHN kann der Mensch wieder eine persönliche Beziehung zu Gott finden. Jesus Christus ist für uns Mensch geworden.
Schon die alttestamentlichen Propheten kündigten einen Retter
an (Jesaja 9,5; Micha 5,1). Jesus ist dieser von Gott versprochene
Retter. Er wurde Mensch, lebte auf dieser Erde und verkündigte
durch sein Reden und Handeln die Herrschaft Gottes (Philipper
2,7; Markus 1,5). Er lebte ohne Sünde, das heißt in einer ständigen
Gemeinschaft mit dem Vater (Hebräer 4,15; Johannes 10,30). Jesus
sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand
kommt zum Vater als nur durch mich.“ (Johannes 14,6) Gott selbst
hat durch sein Handeln die Kluft überbrückt, die uns von ihm trennt.
Er sandte seinen Sohn Jesus Christus, der für uns starb. Dadurch
können wir jetzt Vergebung und einen echten Neuanfang erfahren.
Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich
es wiedernehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es
von mir selbst. Die Bibel - Johannes 10, 17
Erlösung durch Stellvertretung
Seite 68 Worte an einen Freund
Jesus Christus der Mittler zwischen Gott und Mensch
Er starb, um die Trennung zwischen Gott und dem Menschen zu
beseitigen. „Denn es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der
Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe“ (1.Petrus
3,18) „Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, daß Christus
für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ (Römer 5,8) Jesus ist von den Toten auferstanden. „Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dessen sind wir alle Zeugen.“ (Apostelgeschichte 2,32) Seine
Auferstehung bestätigt: Daß er Gottes Sohn ist; (Römer 1,4). Daß
Gott bereit ist, uns zu vergeben; (Apostelgeschichte 13,34-39). Daß
wir seine Gegenwart und Hilfe heute erfahren können. (Johannes
14,1) Diese drei Punkte nur zu kennen reicht nicht aus ...
4. Wir können wieder Frieden und Gemeinschaft mit Gott finden
wenn wir Jesus Christus als unseren persönlichen Herrn und Erlöser annehmen. Diese Gemeinschaft ist Gottes Geschenk und wird
erlebt, wenn wir Jesus unser Vertrauen schenken. „denen aber die
ihn aufnahmen, gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen
die an seinen Namen glauben.“ (Johannes 1,12) Dazu gehört Buße
d.h. Sinnesänderung und bedeutet, dass wir Gott unsere Schuld
eingestehen, dass wir seine Vergebung vertrauensvoll annehmen,
dass wir ihm die Führung unseres Lebens anvertrauen. Jesus
Christus spricht: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer
meine Stimme hört und mir die Tür öffnet, bei dem will ich eintreten.“
(Offenbarung 3,20) Die Gute Botschaft als Online-Predigt hören
www.bruderhand.de/predigten
Worte an einen Freund Seite 69
Verstehen - Vertrauen - Entscheiden
Es genügt nicht, diesen Aussagen nur gedanklich zuzustimmen.
Ein bewußtes „Ja“ dazu ist notwendig. Der verlorene Sohn in Lukas
15,18 sagte: „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen...“ Das war eine klare Entscheidung, ein fester Entschluss den
er auch ausführte. Im folgenden wird erklärt, wie man ein Leben mit
Jesus Christus im Mittelpunkt beginnen kann. Sie können jetzt ihr
Leben bewußt Jesus Christus anvertrauen. Dies ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg mit Gott. Gott kennt Sie. Ihm kommt
es nicht auf gut formulierte Worte an, sondern auf Ihre ehrliche
Einstellung. Folgendes Gebet ist eine Möglichkeit, Ihr Vertrauen zu
Gott auszudrücken: Vater im Himmel, mir ist klar geworden, daß ich
mein Leben selbst bestimmt habe und von dir getrennt bin. Vergib
mir bitte meine Schuld. Danke, daß du meine Sünden vergeben
hast, weil Christus für mich gestorben und mein Erlöser geworden
ist. Herr Jesus, bitte übernimm die Herrschaft in meinem Leben und
verändere mich so, wie du mich haben willst.
Entspricht dieses Gebet Ihrem Verlangen?
Wenn ja, dann können Sie es jetzt zu Ihrem eigenen Gebet machen, und Jesus wird so, wie er es versprochen hat, in Ihr Leben
kommen. Jesus ermutigt uns: „Bittet, dann wird euch gegeben,
sucht, dann werdet ihr finden, klopft an, dann wird euch geöffnet!“
(Matthäus 7,7)
Seite 70 Worte an einen Freund
Möchten Sie dies jetzt tun?
Was geschieht, wenn Sie Ihr Leben Jesus Christus anvertrauen?
Jesus Christus wird Herr über Ihr Leben. (Johannes 20,28) Er
vergibt Ihnen Ihre Sünden. (Kolosser 1,14) Er Schenkt Ihnen Geborgenheit, Freude und Hoffnung. (Römer 14,17) Sie werden ein
Kind Gottes und dürfen zu Gott „Vater“ sagen. (Matthäus 6,9) Sie
erfahren die Kraft des Heiligen Geistes. (Apostelgeschichte 2,38)
Sie beginnen, an einem sinnerfüllten Leben mit Gott teilzuhaben.
(Johannes 10,10)
Neues Leben ist ein Leben unter der Leitung des Heiligen Geistes.
Er befähigt uns zu glauben, er hilft uns, die Bibel zu verstehen und
zu beten. Er schenkt uns Liebe zu Gott und den Mitmenschen.
Gewißheit des ewigen Lebens in Gemeinschaft mit Gott.
Heilsgewissheit
Gott hat uns ewiges Leben gegeben, und wir erhalten dieses Leben
in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den
Sohn nicht hat, hat das Leben nicht. Dieses habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt, die ihr glaubt
an den Namen des Sohnes Gottes.“ (1.Johannes 5,11-13)
Worte an einen Freund Seite 71
5. Praktische Hinweise für ein Leben mit Christus
Das christliche Leben ist ein Wachstumsprozeß. Ihre Beziehung
zu Christus vertieft sich, wenn Sie Ihm in den Einzelheiten ihres
Lebens immer mehr vertrauen lernen. Dazu einige Ratschläge:
Versuchen Sie Ihr Leben als Christ nicht aus eigener Kraft zu leben, sondern leben Sie fröhlich und zuversichtlich aus der Kraft des
Heiligen Geistes. Nehmen Sie täglich die Vergebung in Anspruch,
die Ihnen in Jesus Christus zugesprochen ist. Machen Sie Ihren
Glauben nicht abhängig von Ihrem Temperament, Ihren Gefühlen
und wechselvollen Erfahrungen. Diese sind nicht ausschlaggebend.
Entscheidend ist die Verheißung Gottes in seinem Wort.
Der Christ lebt im Glauben
Das Fundament für den christlichen Glauben ist das Wort Gottes.
Setzen Sie Ihr Vertrauen auf die Glaubwürdigkeit Gottes und die
Zusagen in seinem Wort. Lesen Sie täglich einen Abschnitt aus
der Bibel. Beginnen Sie zum Beispiel mit dem Johannesevangelium oder mit dem Brief an die Römer. Beginnen und schließen Sie
den Tag mit einem Gebet. Bleiben Sie im Gespräch mit Gott. Jede
Freundschaft will gepflegt werden, auch die Gemeinschaft mit Gott.
Christsein ist keine Privatsache. Suchen und pflegen Sie den Kontakt mit anderen Christen. Behalten Sie Ihren Glauben nicht für sich,
sondern lassen Sie andere Menschen an ihrem neugefundenen
Leben teilhaben. Setzen Sie die Gaben, die Gott Ihnen gegeben
hat, für das Wohl anderer Menschen ein, denn Glaube und Liebe
sind eine Einheit.
Die Bedeutung der christlichen Gemeinde
Die Bibel bezeichnet die christliche Gemeinde als den Leib Christi.
Die einzelnen Gläubigen sind die Glieder dieses Leibes, das Haupt
diese Leibes ist Christus. Die Glieder sind verschiedenartig und ergänzen sich gegenseitig. Jeder Christ braucht die Ergänzung durch
den anderen. Folgendes Beispiel kann dies veranschaulichen:
Mehrere Holzscheite zusammen brennen hell; legt man aber eines
davon zur Seite, dann erlischt dessen Feuer rasch. So verhält es
sich auch mit Ihrer Beziehung zu anderen Christen. Bitten Sie Gott,
sie mit anderen Christen zusammenzuführen. 2.Timotheus 2,22.
Seite 72 Worte an einen Freund
Christus der Mittelpunkt
Jesus selbst hat seine Gegenwart in der Gemeinde verheißen: „Da
wo zwei oder drei versammelt sind zu meinem Namen hin, da bin
ICH in ihrer Mitte.“ Matthäus 18,20. Er ist persönlich durch den Heiligen Geist anwesend und will sein Volk trösten, belehren, ermutigen.
Nutzen Sie diese großartige Gelegenheit, sie läßt sich auch heute
noch erfahren.
Worte an einen Freund Seite 73
Seite 74 Worte an einen Freund
Inhalt
Zur Einführung ................................................................................ 2
Die Bibel ist das Wort Gottes.......................................................... 3
Die ganze Bibel spricht von Jesus Christus ................................... 4
Die Liebe Gottes will uns retten ...................................................... 5
Aller Anfang ist leicht! ..................................................................... 8
Bekehrung ist lebenswichtig ........................................................... 8
So vertraue ich mich Gott an .......................................................... 9
Unser Glaube muss praktisch werden!........................................... 10
Den Glauben systematisch durchdenken ....................................... 12
Die Zeit, in der wir leben ................................................................. 14
Empfehlungen ................................................................................ 16
Verantwortung ................................................................................ 21
Wichtige Texte der Bibel ................................................................. 23
Jesus, der prophezeihte Messias im Alten Testament.................... 56
Jesus, der Sohn Gottes .................................................................. 62
Das Messias-Bekenntnis des Petrus .............................................. 63
Die sieben ICH BIN Worte von Jesus
im Johannesevangelium: ................................................................ 64
Wichtige Bücher für das Bibelstudium ............................................ 65
Das Apostolische Glaubensbekenntnis .......................................... 65
Das Vaterunser ............................................................................... 66
Gott persönlich kennenlernen......................................................... 67
Worte an einen Freund Seite 75
Weitere Informationen unter:
http://www.lyrikbote.de/
http://www.Jesus.de/
http://www.leben-und-glauben.de/gpk.html
http://ERF.de
http://Bibeltv.de
[email protected]
Information nicht Manipulation!
Wir haben keine kommerziellen Interressen,
Es geht nicht um Mitgliederwerbung.
Mission heißt Information!
Jesus Christus
ist der Sohn Gottes,
der Retter und Heiland
für alle Menschen!