Dax 9834.62 -2.52% E-Stoxx 50 2911.11 -2.61% Dow Jones 17865.34 -0.67% S&P 500 2096.07 -0.92% Euro/Dollar 1.1251$ -0.57% Euro/Yen 120.38¥ -0.68% Brentöl 48.98$ +0.18% Gold 1273.92$ +0.33% Bund 10J. 0.020% -0.013PP US Staat 1.640% -0.046PP Schlusskurs Freitag G 02531 NR. 111 / PREIS 2,80 € MONTAG, 13. JUNI 2016 DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG 1 In heikler Mission THEMEN DES TAGES Deutschland bremst bei Einlagensicherung Der Kampf um den deutschen Roboter-Riesen Kuka überschattet Angela Merkels China-Besuch. Die Kanzlerin kommt mit großem Wirtschaftstross – und klaren Ansagen. Das Geschäft zwischen den beiden Ländern wird härter. Handelsblatt GmbH Abonnentenservice Tel. 0800–0002053 (gebührenfrei innerhalb Deutschland), Fax 0211 887 3605, [email protected] dpa Monatsabonnements: Handelsblatt Print: 60,00 Euro Handelsblatt Print + Digitalpass: 66,99 Euro Belgien 3,50 € Frankreich 3,90 € Großbritannien 3,40 GBP Luxemburg 3,50 € Niederlande 3,50 € Österreich 3,50 € Polen 21,50 PLN Schweiz 5,50 CHF Tschechien 130,00 CZK Ungarn 1200,00 FT D as wirtschaftliche Interesse an China ist so groß wie nie zuvor. Gleich mit zwei Maschinen der Luftwaffe ist Kanzlerin Angela Merkel am Sonntag nach Peking gereist. Mit an Bord: sechs Bundesminister und etliche Spitzen der deutschen Wirtschaft, darunter die Vorstandschefs Joe Kaeser (Siemens), Heinrich Hiesinger (Thyssen) und Kurt Bock (BASF). Doch mindestens genauso groß wie das Interesse ist inzwischen auch die Skepsis gegenüber dem Wirtschaftsriesen aus Fernost. Zuletzt umstritten: die geplante Übernahme des deutschen Roboterhersteller Kuka durch das chinesische Unternehmen Midea. Auf der offiziellen Tagesordnung steht das Thema nicht – dominiert aber dennoch alle Gespräche. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat die Suche nach einem europäischen Investor noch nicht aufgegeben, um die „Perle der Industrie 4.0“ nicht abgeben zu müssen. Der KukaDeal könnte der Beginn einer chinesischen Übernahmewelle in Deutschland sein, fürchten Politiker und Topmanager – und warnen vor einem „Abfluss von Hochtechnologie“. Deutsche Topmanager und Mittelständler fragen sich vor allem, warum chinesische Firmen in Deutschland freie Investitionsmöglichkeiten haben sollen, während umgekehrt der Marktzugang immer schwieriger werde. Hinzu kommt: Die finanzielKanzlerin Angela len Ressourcen chinesischer Merkel und Staatskonzerne, die von Chinas Premier Staatsbanken unterstützt Li Keqiang. werden, kennen keine Grenzen. Merkels Mission, aus dem asiatischen Partner keinen Rivalen werden zu lassen, ist entsprechend heikel. Schon vor ihrem ersten Treffen mit Ministerpräsident Li Keqiang sprach sie Klartext. Bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der Universität der Chinesischen Akademie der Wissenschaften forderte sie Rechtssicherheit, freien Marktzugang und den Schutz vor Technologieklau ein. „Wer Fortschritt will, muss Freiräume schaffen“, so Merkel. Deutsche Unternehmen bräuchten verlässliche Gesetze. Kein Verständnis für die deutschen Bedenken aus Politik und Wirtschaft zeigt indes Midea-Vizechef Andy Gu. „Wir haben ein attraktives Angebot gemacht, und wir gehen davon aus, dass wir damit überzeugen könDeutsch-Chinesischer Handel nen“, sagte Gu exklusiv dem Handelsblatt. „Unser Volumen in Mrd. Euro Engagement bei Kuka ist für uns kein politisches 91,7 Mrd. € 100 Thema, sondern ein wirtschaftliches.“ Deutsche Importe aus China Auch Merkel will den Streit nicht eskalieren las80 sen: „Natürlich werden auch chinesische Unternehmen in den Markt kommen“, versprach sie. 60 71,4 Mrd. € Die Kanzlerin weiß, was auf dem Spiel steht. Deutsche Dax-Konzerne erwirtschaften inzwischen 13 40 Deutsche Exporte Prozent ihrer Umsätze im Reich der Mitte. nach China 20 2005 2015 Handelsblatt | Quelle: Destatis S. Scheuer, T. Sigmund Peking Auf den Terror junger Randalierer ist Frankreich überraschend schlecht vorbereitet. M Nach dem Abpfiff waren russische Fans in den englischen Block gestürmt, wo es zu weiteren Gewaltexzessen kam. In der Nacht setzten sich die Ausschreitungen am Alten Hafen von Marseille fort. In Nizza gingen französische Jugendliche und nordirische Fans aufeinander los, auch dort gab es mehrere Verletzte. Die Uefa und die französische Polizei mussten sich gegen Vorwürfe verteidigen, nicht genug zur Trennung der Fangruppen getan zu haben. Paris reagierte mit einer Verstärkung des Sicherheitsaufgebots für das Spiel Kroatien gegen die Türkei am Sonntag in der französischen Hauptstadt. Nahles will Expertenrat für Rentenkonzept Bundessozialministerin Andrea Nahles holt sich für das Rentenkonzept Sachverstand von außen. Die SPD-Politikerin lädt Arbeitgeber und Gewerkschaften, Sozialund Rentenverbände, Wissenschaftler und Vertreter der Regierungsfraktionen zu drei Expertentreffen ein. Seite 8 Hörgeräte-Kette Kind attackiert Fielmann Deutschlands führender Hörgeräte-Filialist Kind steigt ins Augenoptikgeschäft ein, das bislang von Größen wie Fielmann beherrscht wird. Am 20. Juni wird in Osnabrück das erste Kombigeschäft eröffnet, in dem Kind Brillen und Hörgeräte verkauft. Das verriet Geschäftsführer Alexander Kind dem Handelsblatt. Seite 18 Serverausfall legt Handynetz lahm Wegen des Ausfalls eines Registrierungsservers konnten Mobilfunkkunden der Deutschen Telekom in der Nacht von Freitag auf Samstag bundesweit nicht mehr telefonieren oder im Internet surfen. Der Sturm der Empörung war groß. Seite 23 Interview mit Andy Gu Seiten 4, 5 Hooligans stürmen Fußballfest onatelang beherrschte die Angst vor einem Terroranschlag Frankreichs Regierung. Doch am Wochenende waren es dann brutale Ausschreitungen betrunkener Hooligans in Marseille, die die gerade erst gestartete Fußball-Europameisterschaft erschütterten. 35 Menschen wurden schon vor dem Spiel England gegen Russland am Samstag verletzt, sieben von ihnen schwer. Zehn Akteure waren am Sonntag noch in Polizeigewahrsam, darunter ein Deutscher. „Die Angst hat bei der EM schon gewonnen“, titelte Frankreichs Sportzeitung „L’Equipe“. Die EU-Finanzminister sollen am kommenden Freitag einen ersten Fortschrittsbericht zur Europäischen Einlagensicherung beschließen. Doch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will jegliche konkrete Festlegung auf Termine verhindern, erfuhr das Handelsblatt aus Regierungskreisen. Seite 6 „Vor dem Hintergrund der Terrorgefahr hatten wir die Gefährdung durch Hooligans fast schon vergessen“, so Oliver Bierhoff, der Manager der deutschen Nationalmannschaft, im Interview mit dem Handelsblatt. „Das sind unschöne Bilder, die wirklich gar nichts mit Fußball zu tun haben und die wir nicht mehr sehen möchten“, sagte er vor dem ersten Spiel der deutschen Elf am Sonntagabend gegen die Ukraine. Diana Fröhlich/HB Bericht Seite 9, Kommentar Seite 17, Interview Seite 20, Namen Seite 46 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Banco Santander macht es anderen Banken vor Die spanische Bank Santander ist Branchenvorbild in Sachen Effizienz. Nur 48 Cent gibt sie aus, um einen Euro zu verdienen, halb so viel wie die Deutsche Bank. Seit wenigen Monaten wird Santander von einer Frau geführt. Seite 30 Ergo will Prozess um Budapest vermeiden Nach einer skandalösen Vergnügungsreise ehemaliger Mitarbeiter nach Budapest verlangte das Versicherungsunternehmen Ergo erst bedingungslose Aufklärung. Fünf Jahre nach dem Ereignis will Ergo nun aber doch keinen Strafprozess mehr. Seite 32
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