kurier-juni-2016

SPD KURIER
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für Gostenhof, Kleinweidenmühle und Rosenau
Nachrichten aus den Stadtteilen und der Politik
Juni 2016
2
Diesmal im SPD Kurier:
Seite
Liebe Leserinnen und Leser
Grußwort des Vorsitzenden der SPD Gostenhof
3
Das Nürnberger Volksbad –
In der Zukunft wieder ein Bad für alle: Machbar oder Träumerei?
Bürgermeister Christian Vogel
4
Nürnberger Volksbad – Trauerspiel oder Happy End?
Manuel Tomé Amenedo, Vorsitzender der SPD Gostenhof Wir lieben Gostenhof! – unsere erste Bilanz nach zwei Jahren
Stadträtinnen Eva Bär und Yasemin Yilmaz Zur Untätigkeit verdammt
Bilanz nach einem Jahr Gemeinschaftsunterkunft Solgerstraße
Ise Jelden-Hägel berichtet Wort gehalten: Spielplatz Imhoffstr. bleibt – Verbesserungen auf
dem Jamnitzer Platz
Manuel Tomé Amenedo über Erfolge des Ortsvereinsvereins
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W0 Muslime die letzte Ruhe finden
Unser Landtagsabgeordneter Arif Tasdelen zur „Unvereinbarkeit“
der traditionellen muslimischen Bestattung mit dem Bayerischen
Bestattungsrecht 16
Dionisia Vlachou über das Gremium bürgerschaftlich engagierter
Nürnbergerinnen und Nürnberger mit Migrationshintergrund
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Der Integrationsrat Nürnberg
Der Holzmüllerbau in der Rosenau
Historikerin Kerstin Pommereit über einen vergangenen
Ort der SPD-Geschichte im Stadtteil
150 Jahre für Nürnberg
Eine tabellarische Zeitreise durch die Geschichte der NürnbergSPD
Das aktuelle Interview
mit Heike Stahl, Inhaberin des Cafés „Salon Regina“ So erreichen Sie uns:
IMPRESSUM:
Vorsitzender
Telefon
E-Mail URL:
URL:
Manuel Tomé Amenedo
Dammstr. 3, 90443 Nürnberg
0911 / 815 29 10
[email protected]
www.spd-gostenhof.de
www.facebook.com/spd.gostenhof
SPD Kurier: kostenlose Stadtteilzeitung der SPD Gostenhof (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Victoria Müller, Ise Jelden-Hägel, Manuel Tomé Amenedo;
Anzeigen: Heinz-Claude Aemmer; Titelbild/Bilder: Privat; Artikel 150 Jahre SPD: Privatbesitz Reiner
Wagner, Festschrift SPD. Sozialdemokratischer Parteitag Nürnberg 1947, hrsg. v. Bezirkssekretariat
Ober- und Mittelfranken der SPD, Sitz Nürnberg.
Gesamtherstellung: Agentur Kästner; Druck: City Druck Nürnberg
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das Thema Flüchtlinge war in den letzten
Wochen und Monaten allgegenwärtig. Kein
Tag verging ohne entsprechende Medienberichte. Für meinen Geschmack kamen dabei
die Fluchtursachen viel zu kurz. Doch diesen
muss sich die Politik im besonderen Maße
widmen. Gleichzeitig müssen wir den Menschen helfen, die es – unter
unvorstellbaren Bedingungen und unter Einsatz ihres Lebens – zu uns
geschafft haben. So möchte ich die Gelegenheit nutzen und allen, die
hier ihren Beitrag – gerade auch in Gostenhof – leisten, herzlich danken!
„Zeit für mehr Solidarität“ war das Motto der diesjährigen 1. Mai-Kundgebungen. Und in der Tat ist es so, dass eine gerechte Gesellschaft nur
eine solidarische sein kann. Ich bin sehr froh, dass das Bundesarbeitsministerium von der SPD geführt wird. Die Rente ab 63, der Mindestlohn – um nur zwei Vorhaben zu nennen – konnten erfolgreich eingeführt werden. Im Falle des Mindestlohns unter massivem Gegenwind.
Die Regulierung von Leiharbeit und Werkverträgen steht noch aus. Hier
blockiert – wen wundert es – die Wirtschaft und die CSU. Ich bin jedoch
guter Dinge, dass unsere Ministerin Andrea Nahles gute Vorschläge zur
Regulierung einbringen und sich letztlich durchsetzen wird.
Seit nunmehr 150 Jahren ist die SPD in Nürnberg aktiv und erlebbar. Sie
war und ist immer noch die gestaltende Kraft in unserer Stadt. Eine lebendige, junge und kreative SPD finden wir hier bei uns in Gostenhof.
Wir sind die einzige ernst zu nehmende soziale Kraft im Stadtteil. Von
der Geschichte dieser 150 Jahre Sozialdemokratie, die ihren Anfang hier
bei uns in Gostenhof nahm, kann man in dieser Ausgabe lesen. Ebenso
berichten wir über die Themen, die wir in den letzten Monaten bearbeitet und vorangebracht haben.
Der Ihnen vorliegende SPD Kurier ist wieder Dank des großen ehrenamtlichen Einsatzes vieler in der Gostenhofer SPD möglich geworden.
Ohne Unterstützer und gerade auch unserer zahlreichen Inserenten
wäre es nicht möglich, ein solches kostenloses Stadtteilheft erscheinen
zu lassen. Ihnen allen gilt mein ganz besonderer Dank. Abschließend
wünsche ich nun eine informative Lektüre.
Manuel Tomé Amenedo
Vorsitzender
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Das Nürnberger Volksbad
In der Zukunft wieder ein Bad für alle:
Machbar oder Träumerei?
Schwimmen, Wellness und Erholung – das sind Dinge, denen man
gerne in seiner Freizeit nachgeht.
Über 1,2 Millionen Besucherinnen
und Besucher haben das im Jahr
2015 in den Nürnberger Bädern
gemacht. Im Südbad, im Nordostbad, in Katzwang und in unserer
neuen Bäderperle: dem Langwasser-Bad. Natürlich dürfen auch die
Freibäder nicht vergessen werden.
Nürnberg hat in den vergangenen Jahren viel für die Bäder in der
Stadt getan. Neben dem besagten
Neubau in Langwasser wurde viel
saniert und in das Wohlgefühl der
Menschen investiert. Eines steht
aber leider noch immer auf dem
Zettel als unerledigt – Sie wissen
es längst, es geht um das Volksbad.
Das Nürnberger Volksbad wurde
im Vergleich zu jenen anderer großer Städte relativ spät, nämlich in
den Jahren 1911 bis 1913 errichtet.
Zu diesem Zeitpunkt war beispielsweise das „Müllersche Volksbad“
in München schon seit zehn Jahren in Betrieb. Bedarf für eine solche Einrichtung bestand aber auch
in Nürnberg ausreichend, da die
Bevölkerungszahl in der Zeit von
1850 bis 1910 geradezu explodierte
– 1910 waren es bereits 350.000
Einwohner. Für sie bot das Bad 14
Brausebäder, 66 Wannenbäder,
Schwimmhallen und einiges mehr.
Doch das Volksbad, welches anfangs viel genutzt wurde, und
auch regelrechte Fans hatte, konnte nach seinem Wiederaufbau (es
wurde im Krieg beschädigt) im Laufe des vergangenen Jahrhunderts
mit dem Bedarf einer öffentlichen
Schwimmeinrichtung immer weniger mithalten. 1988 fand dann die
letzte Umbaumaßnahme statt. Insgesamt wurden nochmals knapp
1 Million DM verbaut, u.a. auch für
die Einrichtung einer Cafeteria und
für Unterwasserscheinwerfer. Zu
Beginn der neunziger Jahre wurde der Verfall besonders deutlich,
als ganze Gebäudeteile „auf Grund
von Mängeln in der Baustatik“ gesperrt werden mussten. Zwar gab
es kurzfristige Überlegungen, andere Teile des Bades durch Umnutzung (z.B. als studentische Notunterkünfte) vor weiterem Verfall zu
schützen, angesichts der Auflagen
des Denkmalschutzes wurden diese Pläne aber wieder fallen gelassen. Der Verfall des Bades schritt
zumindest in den Bereichen der
Wannenbäder fort. 1994, nur sechs
Jahre nach den letzten Umbauten,
war dann schließlich der Zeitpunkt
der Schließung gekommen.
Schuld daran waren letztlich die
immer weiter zurückgegangenen
Besucherzahlen, die jährliche Zuschüsse in Höhe von zuletzt 2,7
Millionen DM nötig machten.
Schon ein Jahr später gab es erste
Planungen, das Bad an einen Investor zu veräußern, jedoch führte
dieser Plan nicht zu einer Weiternutzung, ebenso wenig der, die Immobilie zu einem Dampfbad nach
türkischem Vorbild umzubauen.
Seit der Schließung des städtischen Volksbades bewegt die
Frage nach dem künftigen Umgang mit dem Baudenkmal aus
der Jugendstilzeit die Gemüter
vieler Nürnberger. Nicht nur viele
Erinnerungen hängen an dieser
Einrichtung, auch das Gefühl, es
fehle in der Nürnberger Weststadt ein Bad für alle, trägt zu
dem Wunsch bei, dass das Bad
wieder eröffnet werden muss.
Kein leichtes Unterfangen! Darüber
sind sich alle im Klaren. Ich wollte als
neuer Nürnberger Bürgermeister,
der u.a. für die Bäder zuständig ist,
bereits kurz nach meinem Amtsantritt nochmals einen Versuch unternehmen, um für Klarheit zu sorgen.
Ich habe mich deshalb dem Thema,
immer ohne eine Festlegung auf ein
genaues Resultat angenommen. In
Absprache mit dem Stadtrat habe
ich eine Machbarkeitsstudie beauftragt.
Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie zeigt nun: Eine erneute Nutzung als Schwimmbad mit Sauna
wäre möglich. Voraussetzung ist
allerdings, dass der Bund und das
Land das Projekt mit unterstützen.
Denn die Kosten für eine Wiederinbetriebnahme sind immens und
können von der Stadt Nürnberg
nicht alleine geschultert werden.
Ein Bäderbetrieb ist, was die reinen
Betriebskosten angeht, zwar nach
den Planungen kostendeckend
möglich, aber das ist eben nur ein
Teil der Wahrheit.
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Die Investitionskosten
müssen
eben auch finanziert und getilgt
werden.
Das Büro „Fritz
Planung“ hat im
Auftrag der Stadt
Nürnberg die Studie erarbeitet und
darin drei Varianten einer künftigen Nassnutzung
des
Volksbades
entwickelt, die sich
vor allem im Anteil
der Wellnessbe- Christian Vogel,
2. Bürgermeister der Stadt Nürnberg
reiche voneinander unterschieden. Die Variante
mit dem geringsten Wellness-Anteil wird von Seiten der Stadt nicht
weiterverfolgt, da sie ein negatives
Ergebnis bei den Betriebskosten erwarten ließe. Die erwarteten Sanierungskosten für die beiden anderen
Varianten liegen bei rund 46,8 beziehungsweise 49,8 Millionen Euro.
Keine Frage, viel Geld für ein einzelnes Bauvorhaben in der Stadt.
Ich werde Finanzierungsgespräche
mit dem Bund und dem Freistaat
führen. Nur wenn hier auch weiterhin ein positives Signal kommt,
können wir unsere Ideen weiter
verfolgen. Zudem will ich in jedem
Fall, in welcher Form auch immer,
dass die Bürger, die wollen und
können, freiwillig einen „Finanzierungsbaustein“ einbringen können,
um zum Gelingen des Projektes
beizutragen. Hier könnten kreative
Ideen ein Schlüssel zum Erfolg sein.
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Alle bisherigen Ergebnisse zeigen folgendes auf: Die Bausubstanz ist ordentlich. Der Bedarf an
Schwimmflächen,
insbesondere
auch für das Schulschwimmen, ist
vorhanden. Der Wille vieler Bürgerinnen und Bürger, diese Jugendstilperle wieder zu beleben, ist spürbar.
Gleichzeitig würde ein solches
Projekt auch eine gewisse Stadtreparatur sowie eine positive
Stadtentwicklung für das ganze
Gebiet ermöglichen.
Letztlich muss man aber realistisch und auch ehrlich sein: Es geht
nur gemeinsam. Die Politikerinnen
und Politiker aus Bund, Land und
Stadt müssen an einem Strang ziehen. Aber auch die Bürgerschaft
muss mehr tun, als nur die Wiedereröffnung des Bades zu fordern.
Als nächster Schritt müssen nun
Finanzierungs-Szenarien erstellt
werden. Auf Grundlage dieser
Fakten werde ich dann eine Bewertung vornehmen und dem
Stadtrat gegenüber eine Empfehlung aussprechen. Die Entscheidung darüber, ob das Volksbad
saniert und reaktiviert wird, trifft
dann der Nürnberger Stadtrat.
Christian Vogel
Bürgermeister
„Hier fühl‘ ich
mich zu Hause!“
Das sind wir:
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Das Nürnberger Volksbad:
Trauerspiel mit Happy End?
Seit über 20 Jahren steht es nun
leer, das Nürnberger Volksbad.
Und seit über 20 Jahren kämpft
der SPD-Ortsverein Gostenhof
dafür, dass es zunächst nicht geschlossen bzw. nach der Schließung wiedereröffnet wird. Nun
zeichnet sich – mal wieder – eine
Lösung ab.
In der Vergangenheit ist viel über
das Volksbad erzählt und berichtet worden. Ein Punkt störte
mich immer in dieser Debatte.
Ja, es stimmt, dass es einen von
der SPD geführten Stadtratsbeschluss zur Schließung gab. Aber,
ja, Auslöser war die stetig gesunkene Besucherzahl. Spaßbäder,
die um Nürnberg herum gebaut
bzw. ausgebaut wurden, trafen
den Nerv der Zeit. Freilich ist eine
kostendeckende kommunale Daseinsvorsorge gerade im Bäderbereich schwierig. Die extrem angespannte Finanzlage der Stadt
in den 90er Jahren führte unter
Würdigung der eben genannten
Punkte zu damaligem Beschluss.
Ich möchte die damals getroffene
Entscheidung nicht bewerten. Es
gehört aber auch zur Wahrheit
dazu, die Fakten der Vergangenheit nicht zu ignorieren.
Vor gut fünf Jahren haben sich
der Ortsverein und auch andere Gruppen verstärkt um das Bad
am Plärrer gekümmert. Eine offensive Arbeit unsererseits brachte das Volksbad wieder zurück auf
die Tagesordnung der städtischen
Politik. Obwohl wir stets die Idee
einer Eröffnung mit Nassnutzung
im Hinterkopf hatten, brachten
wir auch andere Nutzungsvarianten ins Spiel. Letztlich ging es uns
auch um die Immobilie als solche,
die nicht länger dem Verfall preisgegeben werden sollte. So war
es nur folgerichtig, dass wir parteiintern immer wieder Anträge
zum Volksbad stellten, für die wir
immer Mehrheiten fanden. Auch
die Aufnahme des Volksbades in
das
Kommunalwahlprogramm
ging auf unsere Initiative zurück.
Die jüngsten Entwicklungen – die
Wiedereröffnung des Volksbades
kann gelingen – ist damit auch
ein stückweit Erfolg der kontinuierlichen und beharrlichen Arbeit
der Gostenhofer SPD. Wir sind
dem Stadtrat und Bürgermeister
Christian Vogel dankbar, dass die
Machbarkeitsstudie in Auftrag
gegeben wurde. Zeigt sie doch
auf, was machbar sein könnte. Die
Finanzlage mit den extrem niedrigen Zinsen sollte genutzt werden.
Wir bauen auf die Stadtgesellschaft, dass sie klar macht, dass
sie das Volksbad möchte und
auch nutzen will. Wir bauen aber
auch auf den Stadtrat, dass er den
Wunsch der Bevölkerung erhört
und grünes Licht für die Wiedereröffnung gibt. So könnte es am
Schluss sogar ein Happy End geben. Wir hoffen es!
Manuel Tomé Amenedo
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Wir bieten mehr als nur Immobilien!
Wir machen Nürnberg lebenswert und schaffen
Räume zum Wohnen und Leben.
Wir kümmern uns nicht nur um Immobilien und deren
Umfeld, sondern auch um die Menschen. Durch soziale
und innovative Projekte schaffen wir Lebens- und
ArbeitsRäume, in denen sich unsere Kunden wohlfühlen.
www.wbg.nuernberg.de
Wir gestalten LebensRäume.
„Wir lieben Gostenhof“
– unsere erste Bilanz nach 2 Jahren im Stadtrat
Seit unserer Wahl im März 2014 berichten wir im Kurier von unserer Arbeit im Stadtrat und auch auf unserer Facebookseite „Wir lieben Gostenhof“ kann man mitverfolgen, welche Gostenhofer Themen uns gerade in
der Kommunalpolitik bewegen. Da uns Transparenz am Herzen liegt, finden wir, dass es nach zwei Jahren Arbeit Zeit ist eine erste Bilanz zu ziehen. Diese Themen und Projekte konnten wir u.a. innerhalb der letzten
zwei Jahre für Gostenhof umsetzen oder auf den Weg bringen:
Buslinienführung durch die
Deutschherrnstraße
Ein Bus für die Deutschherrnstraße: Schon seit Jahren setzt
sich der Ortsverein Gostenhof für
eine Buslinienführung durch die
Deutschherrnstraße ein. Möchten
BewohnerInnen des unweiten Seniorenstifts, Reha-PatientInnen
und BesucherInnen der Kliniken
Dr. Erler den öffentlichen Nahverkehr nutzen, müssen sie bisher
entweder Strecken mit enormem
Gefälle oder weitere Fußwege in
Kauf nehmen. Für alle, die nicht
gut zu Fuß sind, stellt das ein unlösbares Problem dar. Wir wollen
diese Situation nicht hinnehmen
und setzen uns vor allem im Verkehrsausschuss für eine Buslinie
ein, die für alle BewohnerInnen
und NutzerInnen der Deutschherrnstraße auch erreichbar ist. Wir
bleiben dran und hoffen, aus einer nach formellen Kriterien guten Erschließung der Straße, auch
eine reale gute Anbindung erreichen zu können.
Sanierung Bezirkssportanlage
an der Deutschherrnstraße
Die maroden Sportanlagen an
der Deutschherrnstraße sollen
umfassend saniert werden. Dies
hat die Sportkommission des Nürnberger Stadtrats im Juli 2015, beschlossen. Erneuert werden die
Leichtathletik-Bahnen mit
einem neuen Belag ebenso wie das Spielfeld, das
mit einem hochwertigen
Naturrasen ausgestattet
wird. Die Anlagen werden
Eberhardshofstraße 17
nach ihrer Fertigstellung
Fon: 28 67 39
im Herbst 2016 wieder den
Nürnberger Schülerinnen
www.gostenhoferund Schülern und Vereinsbuchhandlung.de
sportlerInnen zur VerfüMo.-Fr.: 9-18, Sa. 9-13
gung stehen.
und - direkt
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Umgestaltung des Kontumazgartens
Ein neues Gesicht für den Kontumazgarten: Im Jahr 2015 begleiteten wir die Bürgerbeteiligung zur
Umgestaltung des Kontumazgartens, die im Zuge des Tunneldurchstichs an der Hallertorbrücke noch
in diesem Jahr erfolgen wird. Durch
den neuen Tunnel entsteht ein Verbindungsweg in die Altstadt, der
von FußgängerInnen und RadfahrerInnen genutzt werden kann. In der
Grünanlage sollen beide Verkehre,
niederschwellig gelenkt durch die
Art des Bodenbelags, möglichst
getrennt werden. Das aktuelle Wegenetz bleibt dabei in der Grundstruktur erhalten und wird durch
XENOS Nürnberg e.V.
Verein für interkulturelle Kommunikation
seminare, weiterbildungen
und Veranstaltungen
Der Zweck des Vereins ist die
Förderung der interkulturellen
Kommunikation und Engagement
gegen Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
KontaKt
XENOS Nürnberg e.V.
Austraße 69
90429 Nürnberg
Vorstandsprecher
Marissa Pablo-Dürr, H.-C. Aemmer
tel
e-Mail
web
0176 – 50 12 17 77
[email protected]
www.xenos-nuernberg-ev.de
Querverbindungen für FußgängerInnen ergänzt. Das Spielen und
die Entspannung im Grünen stehen zudem im Fokus und erhalten
in der neugestalteten Grünanlage
ihren eigenen Bereich. Auch das
Gefühl der „Stadt am Fluss“ wird
durch eine bessere Sichtbarkeit der
Pegnitz in den Kontumazgarten
Einzug halten. Wir werden den weiteren Gestaltungsprozess begleiten und freuen uns über den Erhalt
der Naherholungsqualität im nördlichen Gostenhof.
Ausweitung der Stadterneuerung West auf Gostenhof
Die Weststadt ist geprägt durch
städtebauliche Großformen wie
den Justizgebäuden, dem Klärwerk, dem Betriebswerk der Deutschen-Bahn-AG sowie den großen
Gebäuden und Flächen von aufAEG und Quelle. Der stark befahrene Frankenschnellweg und die
Bahnlinie Nürnberg-Fürth-Erlangen begrenzen es im Südwesten,
der Verlauf der Pegnitz im Nordosten. Aufgrund des wirtschaftlichen
Strukturwandels ist das Gebiet
mit erheblichen städtebaulichen
Funktionsverlusten und den damit einhergehenden sozialen Verwerfungen konfrontiert. Die Stadt
Nürnberg hat daher auf Basis umfassender vorbereitender Untersuchungen die Weststadt im Jahr 2011
als Sanierungsgebiet festgelegt. Im
August 2012 wurde das Quartiersbüro Weststadt in der Fürther Straße 194 eröffnet. Im Juli 2015 wurde
das Gebiet Richtung Osten bis zum
Plärrer erweitert. Die Gebietsgrenze erstreckt sich jetzt von Nordosten nach Südwesten entlang der
Spittlertormauer/Rothenburger
Straße. Die Vergrößerung des Stadterneuerungsgebiets trägt den sich
abzeichnenden aktuellen Handlungsbedarfen Rechnung. Im Vordergrund stehen die Revitalisierung
des Volksbades, der Umbau und die
Neugestaltung des Plärrers sowie
die Nachnutzung der Feuerwache
I in der Reutersbrunnenstraße nach
dem Umzug der Feuerwehr.
Machbarkeitsstudie Volksbad
Das am Plärrer gelegene Nürnberger Volksbad wurde 1914 als größte
Badeanstalt Deutschlands eröffnet
und ist seit 1994 geschlossen. Es gilt
als eine Perle des Jugendstils. Um
eine sachliche und fachliche Grundlage für die Diskussion um die Nutzung des Volksbades zu erhalten,
hat Christian Vogel, Bürgermeister
und 1. Werkleiter von NürnbergBad,
eine Machbarkeitsstudie zur Nutzung des historischen Schwimmbadgebäudes erstellen lassen. Die
Sanierung des Volksbades kostet
– je nach Ausbauvariante – netto
zwischen 47 und 50 Millionen Euro.
Die Bausubstanz des zwischen 1910
und 1913 errichteten Gebäudes mit
drei Schwimmhallen ist zum Teil
noch in Ordnung, die Technik und
Inneneinrichtung sowie Fassade und Umkleidekabinen müssen
aber von Grund auf erneuert werden. Ein Teil des Komplexes, wie
das Treppenhaus oder die Halle 1,
stehen unter Denkmalschutz. Der
frühere Turm könnte wiederhergestellt werden, hätte aber keine
Funktion mehr. Die N-Ergie würde
hinter dem Komplex am Plärrer ein
Parkhaus für fast 600 Fahrzeuge
bauen, das wiederum 150 Plätze für
das Bad böte. Eine endgültige Entscheidung über die weitere Nutzung des Volksbades steht noch
immer aus. Ein Finanzierungsvorschlag soll dem Stadtrat noch in
diesem Jahr vorgelegt werden.
Monitoring Gentrifizierung
In Nürnberg wird im Zusammenhang mit Gentrifizierung häufig
auch auf unseren Stadtteil verwiesen. In den 1980er bis in die 90er
Jahre waren Gostenhof-West und
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Gostenhof-Ost Stadterneuerungsgebiete. In Gostenhof-West wurden im Rahmen des experimentellen Wohnungs- und Städtebaus
(ExWoSt) rund 6 Mio. Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt. Bei
der ökologischen Stadtsanierung
in Gostenhof-Ost wurden zwischen
1987 und 1991 knapp 4,5 Millionen Euro ExWoSt-Mittel und über
6,1 Millionen Euro aus der Städtebauförderung investiert. Der gesamtstädtische Durchschnittswert
der Nettokaltmiete lag laut Wohnungs- und Haushaltserhebung
im Juli 2013 bei 6,86 Euro pro Quadratmeter, der ermittelte Wert für
Gostenhof bei 6,70 Euro. Die deutliche Mietsteigerung für Gostenhof entspricht in diesem Fall einer
allgemeinen Mietpreisentwicklung
in Nürnberg. Gostenhof ist allerdings ein Gebiet, das sich schneller
verändert als die übrige Stadt. Um
frühzeitig auf mögliche Verdrängungsprozesse reagieren zu können, stehen jetzt schon verschiedene Instrumente wie z.B. eine
Quotenregelung für den geförderten Wohnungsbau oder die Einführung der Mietpreisbremse (seit
August 2015) zur Verfügung. Für
eine abschließende Analyse und
Aussage fehlen allerdings bislang
noch die erforderlichen Daten. Das
Stadtplanungsamt will hier künftig
einen Themenschwerpunkt setzen.
Damit sollen den Bürgerinnen und
Bürgern sowie der Politik und Verwaltung Daten zur Verfügung gestellt werden, die den Wohnungsmarkt transparent darstellt.
Wir haben in den letzten beiden Jahren sehr viele Menschen kennenlernen
und Gespräche führen dürfen, Neues entdeckt, Probleme aufgreifen und Netzwerke bilden können. Nicht immer eine leichte Aufgabe. Und wir können mit
Sicherheit auch nicht alles was wir uns vorgenommen haben von heute auf
morgen verändern. Doch wir können da sein, Ansprechpartnerinnen sein und
versuchen in kleinen Schritten unser schönes Nürnberg noch ein bisschen
schöner und lebenswerter zu machen – das wollen wir gerne tun!
Viele liebe Grüße aus Gostenhof
Eva Bär & Yasemin Yilmaz
Zur Untätigkeit verdammt
Bilanz nach einem Jahr Gemeinschaftsunterkunft Solgerstraße
„Deutschland gut, alles schnell,
schnell!“, strahlte Mohammad
noch letztes Jahr im September.
Inzwischen macht sich ein ganz
anderes Gefühl unter den 65 Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft breit: Warten, keine Post
aus Zirndorf, keine Arbeitserlaubnis, keine Berechtigung für einen
Integrationskurs...
Seit einem Jahr wohnen die geflüchteten Menschen aus Syrien,
Äthiopien, Aserbaidschan, Somalia und dem Irak nun in unserer
Nachbarschaft in Gostenhof. Nur
ganz wenige von ihnen hatten
eine Anhörung beim Bundesamt
in Zirndorf, lediglich drei sind als
Flüchtlinge anerkannt. Alle anderen warten auf ihr Verfahren.
Die Unsicherheit und das Warten
sind zermürbend, aber auch ihre
Begleiterscheinungen: keine offiziellen Deutschkurse, keine Integrationskurse, schon gar keine
Arbeitserlaubnis, keine Struktur
im Tag.
Fortschritte gibt es immerhin
doch mitunter; der erste Syrer
konnte eine eigene Wohnung
beziehen und verdient ein wenig Geld als Werbeausträger. Ein
Mann hat einen 1-Euro-Job im
Nürnberger Wertstoffhof bekommen und lebt durch diese Aufgabe richtig auf.
Klingt deprimierend, ist es meines
Erachtens auch angesichts der
Zusagen aus der Politik, die Ver-
fahren und die Integration zu beschleunigen.
Im Alltag der Gemeinschaftsunterkunft spürt man allerdings keine Verzweiflung: 11 Babys wurden
hier schon geboren und mit großer Liebe und Freude empfangen.
In der Hallerwiese sind wir (alte
und neue Nachbarn) Dauergäste und werden hier medizinisch
auch in schwierigen Fällen sehr
gut betreut. Der Alltag ist geprägt
von Kindergeschrei, Stillproblemen, schlaflosen Nächten bei zahnenden Babys und offenen Türen
für alle Kleinen, die sich überall
willkommen fühlen können.
Und so liegt auch ein Schwerpunkt der ehrenamtlichen Hilfe
bei der Begleitung der Schwangeren, bei den Behördengängen
zu Jugendamt und Standesamt
nach der Geburt und bei der Beschaffung von Kinderwagen, Badewannen, Bettchen und Erstlingsausstattungen. Regelmäßige
Windelspenden erleichtern den
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jungen Familien das Auskommen.
Samstags treffen sich die Mütter
mit den Babys dann in der Krabbelgruppe. Und bald wird es auch
in der Rosenau bunter werden
durch „unsere“ Familien.
Bei aller Freude über den Kindersegen wurde das Angebot zu einer Aufklärung über Empfängnisverhütung doch gerne und mit
lebhaften Gesprächen angenommen. Alle Frauen würden gerne
erstmal pausieren und stattdessen Deutsch lernen und eine Arbeit finden. Da das Sozialamt die
Kosten für Verhütungsmittel nicht
übernimmt, wurden Pillenpatenschaften gegründet: Ein Spender/
eine Spenderin zahlt monatlich
20.- aufs Spendenkonto; die Frauen
können mit
ihrem Rezept in einer eingebundenen
Apotheke
kostenlos
die Pille abholen und
am Ende jeden Monats
wird vom
Helferkreis
die Apothekenrechnung beglichen. Für dieses Projekt
werden noch Spender gesucht!
Alle anderen Aktivitäten des Helferkreises laufen seit nun einem
Jahr zuverlässig und gut organisiert weiter:
Spenden wie Haushaltswaren,
Sommer- und Sportkleidung in S
-L werden Mo. 15 – 17 Uhr, Di. 17 –
19 Uhr und Sa. 10 – 12 Uhr entgegengenommen.
Bitte sauber und noch tragbar!
Sehr gut angenommen wird jeden
Mittwoch ein offener Spieleabend,
bei dem möglichst nur Deutsch
gesprochen werden soll – und der
trotzdem viel Spaß macht!
Deutschkurse, Mutter-Kind-Gruppe, Gesundheitsstunde mit einer
Kinderärztin und Freizeitangebote für die größeren Kinder haben sich etabliert. Einige Bewohner erhalten Musikunterricht,
andere treiben Sport.
Der Wartezustand wird durch die
Arbeit der Ehrenamtlichen erleichtert, lässt sich aber dennoch
nicht leugnen. Und auch wir wissen keine Antwort auf solche Fragen „Warum hatte mein Bruder
schon vor sechs Monaten seine
Anhörung und ich noch nichts??“
Schnell gehen seit einigen Wochen allerdings völlig überraschende Abschiebungen nach
dem Dublinverfahren: Ohne Vorwarnung, ohne Terminsetzung
werden Geflüchtete mit sicherer
Bleibeperspektive zur Ausreise z.B. nach Ungarn gezwungen,
um dort ihren Asylantrag zu stellen. Gerade nach Ungarn, dessen „menschlichen“ Umgang mit
Flüchtlingen man an seinen Landesgrenzen beobachten kann!
Auf diese Art deutschen Tempos
könnte ich gerne verzichten: Hier
sollen Erfolgsquoten zur Verringerung der Flüchtlingszahlen geschaffen werden, die jeder Humanität spotten!
Ise Jelden-Hägel
Wort gehalten:
Spielplatz Imhoffstraße bleibt –
Verbesserungen auf dem Jamnitzerplatz
Letztes
Jahr
stand
die
Schließung des
KleinkinderSpielplatzes in
der Imhoffstraße im Raum,
nachdem Drogenabhängige
den Platz immer
wieder
frequentiert
hatten. Wir als
SPD-Ortsverein
haben uns dafür eingesetzt,
dass der Spielplatz bleibt und
die Situation
vor Ort verbessert wird.
Der Spielplatz lag in der Nacht total im Dunkeln und war dadurch
schlecht einsehbar. Wir sind daraufhin an unsere Stadträtinnen
Eva Bär und Yasemin Yilmaz herangetreten und haben das Gespräch mit Bürgermeister Christian Vogel gesucht. Unsere Idee:
Das Anbringen einer Beleuchtung. Der Spielplatz sollte ausgeleuchtet werden und ungebetene
Gäste, die sich sonst im Schutz
der Dunkelheit bewegten, nicht
zum Verweilen einladen. Wichtig
war uns dabei, dass die Anwohner
nicht vom Licht geblendet werden. Diese Maßnahme ist nun in
den letzten Wochen in unserem
Sinne umgesetzt worden.
Wir hatten darüber hinaus angeregt, den Jamnitzerplatz ebenso nachts besser auszuleuchten.
Der Durchgang von der Oberen
Kanalstraße durch die Anlage zur
Jamnitzerstraße sollte sicherer
werden. Durch die Treppenanlage beim Brunnen am Rande des
Weges war es hier nachts gefährlich, da man leicht hätte danebentreten und stolpern können. Es
freut uns, dass auch diese Maßnahme zeitnah umgesetzt worden ist.
Manuel Tomé Amenedo
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Wo Muslime die letzte Ruhe finden
Sterben und Tod – in diesen Momenten kommen Menschen ihrem Glauben oft ganz nah. Auch
wer sonntags nicht immer in die
Kirche geht, legt, wenn christlich
geprägt, doch fast immer Wert
darauf, seine Verstorbenen nach
christlichem Brauch zu bestatten. Entweder weil es die Verstorbenen so wünschten, oder einfach weil in schweren Zeiten des
Todes, Rituale und Bräuche Kraft
und Halt geben. Nun stellen Sie
sich vor, Sie könnten Verstorbene
– Verwandte, Geliebte, Eltern –
unter Einhaltung Ihrer Tradition nicht in Ihrer Nähe beerdigen,
sondern stattdessen in einem anderen Bundesland oder bisweilen
sogar einem anderen Land. Nicht
die Möglichkeit zu haben, regelmäßig das Grab ihrer Angehörigen zu besuchen, wäre für viele
Menschen unvorstellbar.
Und trotzdem ist genau das vielfach die Realität von Muslimen
in Bayern. Der Freistaat ist neben
Sachsen und Sachsen-Anhalt immer noch unter den letzten Bundesländern, in denen die Sargpflicht noch nicht abgeschafft
wurde. Nach islamischem Glauben werden Muslime jedoch in
Anschluss an die rituelle Waschung bei der Beerdigung nur in
ein Leintuch gehüllt. Längst besteht deutschlandweit unter Experten ein Konsens darüber, dass
keine Gründe gegen diese Form
der Bestattung sprechen und eine
Bestattung im Sarg nicht zwingend notwendig ist. Auch eine
Anhörung im Innenausschuss
des Bayerischen Landtags im Juni
2015 bestätigte diese Ansicht.
Bereits seit Beginn meiner Amtszeit setze ich mich deshalb für die
Abschaffung der Sargpflicht und
anderer, längst überholter Einschränkungen im Bestattungsrecht ein. Auch im Gesetzentwurf
für ein Bayerisches Integrations-
und Partizipationsgesetz, das
ich für die SPD-Landtagsfraktion
im vergangenen Jahr in den Bayerischen Landtag eingebracht
habe, ist die Reform des Bestattungsrechts ein zentraler Punkt.
Im Rahmen einer gelingenden Integration und Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund
halte ich eine Lockerung der Sargpflicht für ein wichtiges Signal gegenüber Migrantinnen und Migranten in Bayern. Die Bestattung
nach christlichem Glauben bleibt
von dieser Reform unberührt.
Leider ist aktuell von Seiten der
Staatsregierung kein Umdenken
hinsichtlich einer Änderung des
Bestattungsrechts in Bayern abzusehen. Einige Kommunen, da-
runter auch die Stadt Nürnberg,
sind an dieser Stelle schon weiter:
Auf dem Nürnberger Südfriedhof
gibt es bereits seit über 25 Jahren
einen eigenen Raum für rituelle
Waschungen nach muslimischem
Glauben. Ich werde mich auch in
Zukunft dafür einsetzen, dass an
diesem und anderen Friedhöfen
in Bayern, alle Mitbürgerinnen
und Mitbürger nach ihren Vorstellungen die letzte Ruhe finden
können.
Arif Tasdelen
Mitglied des Bayerischen Landtags
17
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Der Integrationsrat Nürnberg
Gremium bürgerschaftlich engagierter Nürnbergerinnen
und Nürnberger mit Migrationshintergrund
Am 13. März fand die Wahl des Nürnberger Rates für Integration und
Zuwanderung statt. Die Plakate mit den zur Wahl stehenden Kandidatinnen und Kandidaten waren im Vorfeld an vielen Ecken der Stadt zu
sehen. Doch was macht der Integrationsrat eigentlich genau?
Der Integrationsrat ist ein Gremium, in dem sich Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund ehrenamtlich engagieren. Wie in vielen
anderen bayerischen Kommen werden die Mitglieder des Nürnberger
Rates alle sechs Jahre gewählt. Aufgabe des Integrationsrates ist das
Engagement für die Interessen aller Menschen mit Migrationshintergrund in Nürnberg mit dem Ziel deren Lebensverhältnisse zu verbessern und das friedliche und gleichberechtigte Zusammenleben in Nürnberg zu fördern.
Dies macht der Integrationsrat, indem er den Stadtrat und die Stadtverwaltung in allen Fragen berät, die Zuwanderinnen und Zuwanderer in
Nürnberg betreffen. Als Interessenvertretung kann der Rat in die öffentlichen Sitzungen der Stadtratsgremien ein
Mitglied entsenden, das als Sachverständiger zu Integrationsthemen sprechen
darf.
Ratsuchende Bürgerinnen und Bürger mit
Migrationshintergrund können sich bezüglich ausländerrechtlicher und integrationspolitischer Fragen an die Geschäftsstelle des Integrationsrates wenden. Sie
erhalten dort alle nötigen Informationen
zu den verschiedenen Beratungsstellen in
Nürnberg.
Bei der diesjährigen Wahl ließen sich 81
Bürgerinnen und Bürger aus 26 Ländern
als Kandidaten aufstellen.
Wir haben für Sie geöffnet
Auf der von der NürnbergSPD unterstützDi – So von 11:00 bis 01:00
Montag Ruhetag
ten Liste „SPD-International“ traten 17
Mittagstisch 11:30 – 14:00
Kandidaten zur Wahl an. Von ihnen wurden sechs in den neuen Integrationsrat
Samstag und Sonntag
gewählt, der seine Tätigkeit am 14. Juni
Weißwurstfrühstück ∙ Schäufele · Braten
2016 aufnehmen wird.
Dionisia Vlachou
Nürnberg Gostenhof ∙ Adam–Klein–Str. 27 ∙ 0911 93776790
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Der Holzmüllerbau in der Rosenau
Ein vergangener Ort der SPD-Geschichte im Stadtteil
Mit einem Zirkus hatte diese Veranstaltung nichts zu tun. Ebenso
wenig mit Unterhaltung. Und das,
obwohl die rund 600 Delegierten im Sommer 1947 tatsächlich
auf Zirkusbänken Platz nehmen
mussten: Der Holzmüllerbau in
der Rosenau, in dem die BundesSPD ihren zweiten Nachkriegspar-
bene Opernhaus war von den
Amerikanern beschlagnahmt. Als
die Anfrage der Bundes-SPD die
Nürnberger Genossen erreichte,
packten die Funktionäre der Partei
persönlich mit an und beseitigten
so gut wie es ging den Schutt, der
auch noch zwei Jahre nach Kriegsende um den Bau herum lag.
Der Holzmüllerbau
teitag stattfinden ließ – der erste
fand im Mai 1946 in Hannover
statt – hatte seinen eigentlichen
Zweck darin, dem Zirkus Holzmüller als Winterquartier zu dienen.
Das runde Gebäude aus Holz inmitten der Rosenau war im Jahr
1947 der einzige Ort, der für eine
Veranstaltung mit mehreren hundert Menschen in Frage kam. Die
anderen Säle waren zerstört und
das nahezu unversehrt geblie-
Dass man auf Zirkusbänken saß,
störte niemanden. Die Genossen
waren froh, dass es im stark zerstörten Nürnberg überhaupt eine
räumliche Möglichkeit gab, den
Parteitag abzuhalten. Nürnberg
als Veranstaltungsort war freilich auch eine symbolische Geste.
Kaum eine andere Stadt wurde so
stark mit dem Nationalsozialismus verbunden wie sie (Reichsparteitage, Rassegesetze, Julius
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20
Streicher). Dem etwas entgegen
zu setzen, eben die Werte der Freiheit, Solidarität, Demokratie und
Gleichberechtigung, war einer der
Gründe, warum die Bundes-SPD
1947 nach Nürnberg wollte.
Aber nicht nur deshalb: Ein weiterer Grund war die besonders
rasche und erfolgreiche Neuorganisation der NürnbergSPD nach
zwölf Jahren Nationalsozialismus.
Die fränkischen Sozialdemokraten
waren derart gut organisiert, dass
es die Genossen um den Parteivorsitzenden, Kurt Schumacher,
den Nürnbergern zutrauten, trotz
der Umstände (kaum intakte Hotels und Gebäude, Lebensmittelknappheit) einen Bundesparteitag mit rund 600 Menschen zu
bewältigen.
Diese organisatorische Höchstleistung gelang: Kurzerhand wurden
die meisten Delegierten privat bei
sich zuhause untergebracht. So
wohnte zum Beispiel der ehemalige SPD-Reichstagsabgeordnete
Friedrich Stampfer, der während
des Nationalsozialismus eine
große Rolle bei der Organisation
Friedrich Stampfer (zweiter von links) und Ernst Reuter
(dritter von links) auf dem Weg zum Holzmüllerbau
Kurt Schumacher begrüßt Friedrich
Stampfer. Im Hintergrund das Dach des
Holzmüllerbaus
des Exil-Vorwärts spielte, für 14
Tage bei der Familie des Nürnberger Genossen Hans Wagner.
Es wurden wichtige Grundsatzreden gehalten im Holzmüllerbau:
Kampf für Demokratie, Gleichberechtigung der Frau, Bildungspolitik. Zentrale Figuren waren der
Parteivorsitzende Dr. Kurt Schumacher, der spätere Regierende
Bürgermeister von Berlin, Ernst
Reuter und der bereits erwähnte
Friedrich Stampfer. Reuter war
zwar im Juni 1947 von der Stadtverordnetenversammlung zum
Regierenden Bürgermeister gewählt worden, die sowjetische
Besatzungsmacht erkannte seine Wahl allerdings nicht an. Ende
1948 wurde er für die Westsektoren gewählt. Das Interesse der
Öffentlichkeit war groß – sogar
die BBC berichtete vom SPD-Parteitag im Holzmüllerbau in der
Rosenau. An der begleitenden
Kundgebung auf dem Hauptmarkt nahmen über 10.000 Menschen teil.
Kerstin Pommereit
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150 Jahre für Nürnberg
Die Geschichte der Nürnberger SPD in Schlaglichtern
Die Nürnberger SPD war und ist eine Partei mit einer enormen Erneuerungsfähigkeit und einer ebenso
enormen Integrationskraft. Durch die tiefe Verwurzelung der Nürnberger SPD bis in die Stadtteile
hinein, hat die Partei schon immer engen Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohner dieser Stadt.
Das was die Stadt bewegt, bewegt die Nürnberger SPD – wie in einem Brennglas. Die Nürnberger SPD
arbeitet für diese Stadt – und braucht dafür keine Inszenierung. Sie macht einfach ihre Arbeit.
24. Mai 1866
Gründung des Arbeiterbildungsvereins
als Beginn der organisierten Sozialdemokratie in Nürnberg
September 1868
Die deutschen Arbeitervereine treffen
sich zu ihrem fünften
Vereinstag im Nürnberger Rathaussaal
Oktober 1878
Die erste Ausgabe der
„Fränkischen Tagespost“ erscheint, eines
der wichtigsten Parteiorgane der SPD, die
aus dem 1871 gegründeten „Fürther Demokratischen Wochenblatt“ hervorging
Oktober 1881
Karl Grillenberger
zieht als erster bayerischer Sozialdemokrat
in den Reichstag ein
fallen auf Nürnberg,
eines auf München
1908
SPD-Parteitag in
Nürnberg. Erstmals
nehmen Frauen (als
Mitglieder) teil
23. November 1908
Erstmals finden in
Nürnberg Kommunalwahlen nach dem Verhältniswahlrecht statt.
Die SPD erreicht zehn
der 20 Sitze im Kollegium der Gemeindebevollmächtigten und
erhält zwei Sitze im
Stadtmagistrat
24. September 1922
Wiedervereinigung
der MSPD und der
USPD auf dem gemeinsamen Parteitag
im Nürnberger Herkules Velodrom
9. - 12. Oktober 1930
Errichtung des ersten
deutschen Arbeitersekretariats in Nürnberg
Das Verlagsgebäude der „Fränkischen
Tagespost“ (heutiges
Karl-Bröger-Haus)
wird eröffnet
September 1893
9. bis 12. März 1933
November 1894
Die bayerische SPD
erringt erstmals
Mandate für den
Landtag: vier davon
Das Verlagsgebäude
wird von SS und SA
gestürmt. Die anwesende Polizei greift
nicht ein. Mitarbeiter
werden verhaftet, das
Inventar wird zum
Großteil zerstört
ster) wird von der
Militärregierung als
Oberbürgermeister
eingesetzt
27. April 1933
22. September 1945
Letzte Stadtratssitzung mit demokratischer Abstimmung.
Die SPD-Stadträte votieren gegen den nationalsozialistischen
OB-Kandidaten Willy
Liebel. Es kommt zu
gewaltsamen Übergriffen der Nationalsozialisten
Mai/Juni 1933
Fast alle SPD-Stadträte
werden in Schutzhaft
genommen und ins KZ
Dachau gebracht
22. Juni 1933
Die SPD wird im gesamten Reichsgebiet
verboten
29. Juni 1945
Die noch lebenden Bezirks-, Ortsvorsitzenden
und Distriktobmänner
treffen sich erstmals
zur ersten Sitzung
nach zwölf Jahren Nationalsozialismus
26. Juli 1945
Martin Treu (19191933 2. Bürgermei-
Der Parteiausschuss
benennt SPD-Vertreter
für den Provisorischen
Stadtrat (Beirat der
Militärregierung)
3. November 1945
Die Militärregierung
genehmigt die SPD
offiziell als politische
Partei per Genehmigungsurkunde
10. Februar 1946
Erste Generalversammlung der Nürnberger SPD
26. Mai 1946
Erste Stadtratswahl.
Die SPD erreicht 19 der
41 Sitze. Der bereits
amtierende Sozialdemokrat Hans Ziegler
wird zum OB gewählt
30. März 1952
Otto
Bärenreuther
wird als erster Oberbürgermeister direkt
gewählt. Nach seinem plötzlichen Tod
1957, wird Andreas Urschlechter zum Oberbürgermeister gewählt
22
2. März 2008
(er ist bis 1987 im Amt)
1988
8. November 1987
17. März 2002
Die Nürnberger SPD be- OB Maly wird mit 64,3 Pro11. Juni 1972
schließt auf der Jahreshaupt- zent im Amt bestätigt
Die Nürnberger SPD erversammlung die Quotiereicht bei den Stadtrats16. März 2014
rung der Stadtratsliste
wahlen das einmalige ErOB Maly wird ein weiteres
gebnis von 56,1 Prozent. 24. März 1996
Mal in seinem Amt bestäSie erhält 39 der 70 Sitze Die Nürnberger SPD verliert tigt – er verbessert sein Erund hat damit die absolu- nach 50 Jahren das Amt des gebnis auf 67,1 Prozent
te Mehrheit inne
Oberbürgermeisters
2016
Die Nürnberger SPD feiStichwahl zum Oberbürger- Mit Dr. Ulrich Maly stellt die ert ihren 150igsten Gemeister, Dr. Peter Schönlein SPD wieder den Oberbür- burtstag
wird gewählt
germeister. Die SPD wird
wieder stärkste Fraktion
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Das aktuelle Interview
An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen eine Gostenhofer Persönlichkeit, die unseren Stadtteil mitgestaltet. Diesmal ist es Heike Stahl, Inhaberin des Cafés
„Salon Regina“ in der Fürther Straße 64 in Gostenhof.
„Gostenhof ist bunt“ – was verbindest Du damit?
Ich verbinde damit das Leben in unserem Stadtteil.
In Gostenhof stehen viele kleine, ganz individuelle
Geschäfte. Kunst ist allgegenwärtig: Überall im
Stadtteil entdeckt man Oasen der Kreativität! Menschen aus verschiedenen Ländern leben hier und
auch für Familien mit Kindern ist unser Viertel ideal.
Was macht für Dich Lebensqualität in einem Wohnviertel aus?
Ein ideales Wohnviertel hat Dorfcharakter! Für mich ist es wichtig, meine
Nachbarn zu kennen und mit ihnen auch mal ins Gespräch zu kommen.
Alle Besorgungen z. B. Einkäufe müssen zu Fuß innerhalb des Viertels zu
erledigen sein.
Wie sieht es damit in Gostenhof aus?
Alles, was das Leben schön macht, finde ich in Gostenhof!
Welcher ist Dein Lieblingsplatz in Gostenhof?
Mein Lieblingsplatz ist die Bank um „meinen Baum“, den ich im Zuge einer Baumpatenschaft pflege und schmücke. Am liebsten sitze ich dort
mit den Nachbarskindern Bruno und Emmi und anderen liebgewonnenen Menschen aus unserem Viertel.
Hast Du ein Lieblingslokal, das Du unseren Lesern empfehlen kannst?
Das verrate ich niemandem, sonst sitzen noch alle drinnen!
Du hast drei Wünsche offen für Gostenhof. Was wünschst Du dir?
Liebe. Frieden. Glück.
Das Interview führte Dionisia Vlachou
Terminhinweis
Die SPD Gostenhof trifft sich jeden zweiten Dienstag im Monat zum Ortsvereinstreff um 19:30 Uhr im Nachbarschaftshaus Gostenhof. Aktuelle Änderungen können Sie mittwochs dem Stadtanzeiger der Nürnberger Nachrichten (Termine – Politik) sowie unserer Internetseite www.spd-gostenhof.de als
auch unserer Facebook-Seite www.facebook.com/spd.gostenhof entnehmen.
Gäste und Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen!
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