PDF - Kölner Philharmonie

Liederabende 7
Andrè Schuen
Daniel Heide
Sonntag
12. Juni 2016
20:00
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Liederabende 7
Andrè Schuen Bariton
Daniel Heide Klavier
Sonntag
12. Juni 2016
20:00
Pause gegen 20:40
Ende gegen 21:50
PROGRAMM
Franz Schubert 1797 – 1828
Auf der Bruck op. 93,2 D 853 (1825)
für Singstimme und Klavier. Text von Ernst Schulze
Der Wanderer an den Mond op. 80,1 D 870 (1826)
für Singstimme und Klavier. Text von Johann Gabriel Seidl
Nachtstück op. 36,2 D 672 (1819)
für Singstimme und Klavier. Text von Johann Baptist Mayrhofer
Die Sterne (»Wie blitzen die Sterne«) op. 96,1 D 939 (1828)
für Singstimme und Klavier. Text von Karl Gottfried von Leitner
Felix Dapoz *1938
»Ben danter mile steres«
Text von Lois Ellecosta
Jepele Frontull 1864 – 1930
»Nos salvans«
Text von Lejio Baldissera
Felix Dapoz
»Alalt al ci«
Text von Lois Ellecosta
Franz Schubert
Der Wanderer (»Wie deutlich des Mondes Licht«)
op. 65,2 D 649 (1819)
für Singstimme und Klavier. Text von Friedrich von Schlegel
Wandrers Nachtlied (»Über allen Gipfeln ist Ruh«)
op. 96,3 D 768 (1824)
für Singstimme und Klavier
Text von Johann Wolfgang von Goethe
2
Auf der Donau op. 21,1 D 553 (1817)
für Bass und Klavier. Text von Johann Mayrhofer
Willkommen und Abschied op. 56,1 D 767 (1822)
für Singstimme und Klavier
Text von Johann Wolfgang von Goethe
Pause
Franz Liszt 1811 – 1886
Tre sonetti di Petrarca S 270 (1842 – 46)
für Singstimme und Klavier
Pace non trovo S 270,1 (Sonnet Nr. 104)
Benedetto sia’l giorno S 270,2 (Sonnet Nr. 47)
I’ vidi in terra angelici costumi S 270,3 (Sonnet Nr. 123)
Francesco Paolo Tosti 1846 – 1916
Quattro canzoni d’Amaranta (1907)
für Singstimme und Klavier. Texte von Gabriele D’Annunzio
»Lasciami! Lascia ch’io respiri«
»L’alba sepàra dalla luce l’ombra«
»In van preghi, in vano aneli«
»Che dici, o parola del Saggio«
L’ultima canzone (1905)
für Singstimme und Klavier. Text von Francesco Cimmino
3
DIE GESANGSTEXTE
Franz Schubert
Auf der Bruck op. 93,2 D 853 (1825)
für Singstimme und Klavier
Text von Ernst Schulze
Frisch trabe sonder Ruh und Rast,
Mein gutes Roß, durch Nacht und Regen!
Was scheust du dich vor Busch und Ast
Und strauchelst auf den wilden Wegen.
Dehnt auch der Wald sich tief und dicht,
Doch muß er endlich sich erschließen,
Und freundlich wird ein fernes Licht
Uns aus dem dunkeln Tale grüßen.
Wohl könnt’ ich über Berg und Tal
Auf deinem schlanken Rücken fliegen
Und mich am bunten Spiel der Welt,
An holden Bildern mich vergnügen;
Manch Auge lacht mir traulich zu
Und beut mir Frieden, Lieb und Freude,
Und dennoch eil ich ohne Ruh
Zurück, zurück zu meinem Leide.
Denn schon drei Tage war ich fern
Von ihr, die ewig mich gebunden,
Drei Tage waren Sonn und Stern
Und Erd und Himmel mir verschwunden.
Von Lust und Leiden, die mein Herz
Bei ihr bald heilten, bald zerrissen,
Fühlt’ ich drei Tage nur den Schmerz,
Und ach, die Freude mußt’ ich missen.
Weit sehn wir über Land und See
Zur wärmern Flur den Vogel fliegen,
Wie sollte denn die Liebe je
In ihrem Pfade sich betrügen?
Drum trabe mutig durch die Nacht,
Und schwinden auch die dunklen Bahnen,
Der Sehnsucht helles Auge wacht,
Und sicher führt mich süßes Ahnen.
4
Franz Schubert
Der Wanderer an den Mond op. 80,1 D 870 (1826)
für Singstimme und Klavier
Text von Johann Gabriel Seidl
Ich auf der Erd, am Himmel du,
Wir wandern beide rüstig zu: –
Ich ernst und trüb, du mild und rein,
Was mag der Unterschied wohl sein?
Ich wandre fremd von Land zu Land,
So heimatlos, so unbekannt;
Bergauf, bergab, waldein, waldaus,
Doch bin ich nirgend, ach, zu Haus.
Du aber wanderst auf und ab
Aus Westens Wieg in Ostens Grab,
Wallst länderein und länderaus,
Und bist doch, wo du bist, zu Haus.
Der Himmel, endlos ausgespannt,
Ist dein geliebtes Heimatland.
O glücklich, wer, wohin er geht,
Doch auf der Heimat Boden steht.
Franz Schubert
Nachtstück op. 36,2 D 672 (1819)
für Singstimme und Klavier
Text von Johann Mayrhofer
Wenn über Berge sich der Nebel breitet,
Und Luna mit Gewölken kämpft,
So nimmt der Alte seine Harfe, und schreitet,
Und singt waldeinwärts und gedämpft:
»Du heil’ge Nacht,
Bald ist’s vollbracht,
Bald schlaf ich ihn,
Den langen Schlummer,
Der mich erlöst
Von allem Kummer.«
Die grünen Bäume rauschen dann:
Schlaf süß, du guter alter Mann;
Die Gräser lispeln wankend fort:
Wir decken seinen Ruheort;
Und mancher liebe Vogel ruft:
O laßt ihn ruhn in Rasengruft.
Der Alte horcht, der Alte schweigt,
Der Tod hat sich zu ihm geneigt.
5
Franz Schubert
Die Sterne (»Wie blitzen die Sterne«) op. 96,1 D 939 (1828)
für Singstimme und Klavier
Text von Karl Gottfried von Leitner
Wie blitzen
Die Sterne
So hell durch die Nacht!
Bin oft schon
Darüber
Vom Schlummer erwacht.
Doch schelt ich
Die lichten
Gebilde drum nicht,
Sie üben
Im Stillen
Manch heilsame Pflicht.
Sie wallen
Hoch oben
In Engelgestalt,
Sie leuchten
Dem Pilger
Durch Heiden und Wald.
Sie schweben
Als Boten
Der Liebe umher
Und tragen
Oft Küsse
Weit über das Meer.
Sie blicken
Dem Dulder
Recht mild ins Gesicht
Und säumen
Die Tränen
Mit silbernem Licht.
Und weisen
Von Gräbern
Gar tröstlich und hold
Uns hinter
Das Blaue
Mit Fingern von Gold.
So sei denn
Gesegnet,
Du strahlige Schar,
Und leuchte
Mir lange
Noch freundlich und klar.
Und wenn ich
Einst liebe,
Seid hold dem Verein,
Und euer
Geflimmer
Laßt Segen uns sein.
6
Felix Dapoz
»Ben danter mile steres«
Text von Lois Ellecosta (* 1938)
Ben danter mile steres
ma öna n’ài vidlé:
al cil dles ćialdes seres
tan bel so lominé!
Wohl unter tausend Sternen *
nur einen hab ich gesehen:
am Himmel in lauen Abenden
so schön sein Leuchten!
De net, d’ascusc sön vider
gonot stêi a i ćiarè
y gnea contont y ligher
da odei so zilorè.
In der Nacht verborgen am Fenster
saß ich oft und schaute
und wurde froh und glücklich
beim Anblick seines Funkelns.
La stëra é sparida,
iu chiri net y dé;
y tan ch’i l’à chirida:
ara n’é plü da ciafè.
Der Stern ist verschwunden,
ich suche ihn bei Nacht und Tag;
und obwohl ich ihn so suchte:
war er nirgends mehr zu finden.
* »Stern« ist im Ladinischen weiblich
(la stëra) und wird in diesem
Lied als Metapher für eine Frau
verwendet
7
Jepele Frontull
Nos salvans
Text von Lejio Baldissera (1895 – 1974)
Wir Salvans*, o wir Salvans,
auf den Almen und Wiesen,
unterhalb der Berge, bei frischen
Bächen,
in ursprünglichen Wäldern,
geniesen wir den schönen Tag,
ein Hoch auf die Freiheit!
Nos salvans, o nos salvans,
sön chës munts, sön chi bi plans,
sot chi crëp, pro chi bogn rüs,
te chi bosc nia ofenüs,
stunse a goder le bel dé,
viva, viva la liberté!
Nos sun resc de nüsc paîsc,
düć i tiers y les raîsc
crësc por sagns y amarês,
dai festidi delibrês
stunse a goder …
Wir sind die Könige unserer
Gegend,
alle Tiere und alle Wurzeln
gedeihen für Gesunde und Kranke,
frei von Sorgen
genießen wir den schönen Tag,
ein Hoch auf die Freiheit.
Tëma no co dai dlaciuns;
le dinvern dai gran freduns
ne conësc l’ardi ponsier:
desfidënn al monn entier,
stunse a goder …
Wir haben vor nichts Angst;
außer vor Wintern mit großer Kälte,
wir kennen keine quälenden
Gedanken:
der ganzen Welt trotzend,
genießen wir den schönen Tag,
ein Hoch auf die Freiheit.
* Salvans sind sagenumwobene
Waldbewohner im Dolomiten­
gebiet, hergeleitet vom lateinischen
›silva‹
8
Felix Dapoz
Alalt al ci
Text von Lois Ellecosta (* 1938)
Hoch am Himmel scheint der Mond
so schön,
zieht leise über uns hinweg
das kleine Kind schon lange in der
Wiege
schläft ruhig und so schön brav.
Alalt a ci tan bel la löna
passa chita sora nos,
le picio möt dadio te cöna
dorm saurì y tan bel pros.
Dadio la pêsc tan aspetada
da cösc püre monn da crusc
da ci sön vignönn é tomada,
’ndormedida é vigne usc.
Seit langem ist der ersehnte Friede
auf diese arme Welt voll Sorgen
vom Himmel auf jeden einzelnen
herabgefallen,
eingeschlafen ist jede Stimme.
Tan bel saurì, o bela jona,
palseste te to bun let,
fôsc a te mia usc sen sona
tan pordüda sot tla net.
So wohl, du schönes Mädchen,
ruhst in deinem feinen Bett,
vielleicht erreicht dich meine
Stimme
so verloren tief in der Nacht.
Deutsch von Magdalena Miribung
Franz Schubert
Der Wanderer (»Wie deutlich des Mondes Licht«) op. 65,2 D 649 (1819)
für Singstimme und Klavier
Text von Friedrich von Schlegel
Wie deutlich des Mondes Licht
Zu mir spricht,
Mich beseelend zu der Reise:
»Folge treu dem alten Gleise,
Wähle keine Heimat nicht.
Ew’ge Plage
Bringen sonst die schweren Tage.
Fort zu andern
Sollst du wechseln, sollst du wandern,
Leicht entfliehend jeder Klage.«
Sanfte Ebb’ und hohe Flut,
Tief im Mut,
Wandr’ ich so im Dunkeln weiter,
Steige mutig, singe heiter,
Und die Welt erscheint mir gut.
Alles Reine
Seh ich mild im Widerscheine,
Nichts verworren
In des Tages Glut verdorren:
Froh umgeben, doch alleine.
9
Franz Schubert
Wandrers Nachtlied (»Über allen Gipfeln ist Ruh«) op. 96,3 D 768 (1824)
für Singstimme und Klavier
Text von Johann Wolfgang von Goethe
Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vöglein schweigen im Walde,
warte nur, balde
ruhest du auch.
Franz Schubert
Auf der Donau op. 21,1 D 553 (1817)
für Bass und Klavier
Text von Johann Mayrhofer
Auf der Wellen Spiegel
Schwimmt der Kahn.
Alte Burgen ragen
Himmelan;
Tannenwälder rauschen
Geistergleich –
Und das Herz im Busen
Wird uns weich.
Denn der Menschen Werke
Sinken all,
Wo ist Turm, wo Pforte,
Wo der Wall,
Wo sie selbst, die Starken,
Erzgeschirmt,
Die in Krieg und Jagden
Hingestürmt?
Trauriges Gestrüppe
Wuchert fort,
Während frommer Sage
Kraft verdorrt.
Und im kleinen Kahne
wird uns bang –
Wellen drohn, wie Zeiten,
Untergang.
10
Franz Schubert
Willkommen und Abschied op. 56,1 D 767 (1822)
für Singstimme und Klavier
Text von Johann Wolfgang von Goethe
Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde,
Es war getan fast eh’ gedacht;
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und an den Bergen hing die Nacht:
Schon stand im Nebelkleid die Eiche,
Ein aufgetürmter Riese, da,
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.
Der Mond von einem Wolkenhügel
Sah kläglich aus dem Duft hervor,
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer;
Doch frisch und fröhlich war mein Mut:
In meinen Adern welches Feuer,
In meinem Herzen welche Glut!
Dich seh ich, und die milde Freude
Floß von dem süßen Blick auf mich,
Ganz war mein Herz an deiner Seite
Und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Umgab das liebliche Gesicht,
Und Zärtlichkeit für mich – Ihr Götter!
Ich hofft’ es, ich verdient’ es nicht!
Doch ach, schon mit der Morgensonne
Verengt der Abschied mir das Herz,
In deinen Küssen, welche Wonne,
In deinem Auge, welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden
Und sahst mir nach mit nassem Blick,
Und doch, welch Glück geliebt zu werden,
Und lieben, Götter, welch ein Glück.
11
Franz Liszt
Tre sonetti di Petrarca S 270 (1842 – 46)
für Singstimme und Klavier
Texte: Francesco Petrarca (1304 – 1374)
Pace non trovo S 270,1 (Sonett Nr. 104)
Pace non trovo, e non ho da far
guerra,
E temo, e spero, ed ardo, e son un
ghiaccio:
E volo sopra ’l cielo, e giaccio in
terra;
E nulla stringo, e tutto ’l mondo
abbraccio.
Frieden finde ich nicht, kann Krieg
nicht führen;
ich bange, hoffe, brenne und
gefriere,
flieg himmelhoch und ruhe in der
Erde;
umschlinge nichts, den ganzen
Erdkreis ich umarm.
Tal m’ha in priggion, che non
m’apre, né serra,
Né per suo mi ritien, né scioglie il
laccio,
E non m’uccide Amor, e non mi
sferra;
Né mi vuol vivo, né mi trahe
d’impaccio.
Im Turm verschloss mich Amor, der
nicht öffnet,
noch mich als sein hält, noch die
Bande lockert,
noch mich erschlägt, geschweige
denn entkettet;
nicht lebend will er mich, noch
mich befrei’n.
Veggio senz’occhi; e non ho lingua
e grido;
E bramo di perir, e cheggio aita;
Augenlos schau ich, schreie ohne
Zunge;
flehe nach Hilfe, wünsche mein
Verderben;
derweil ich jemanden liebe, hasse
ich mich:
Ed ho in odio me stesso, ed amo
altrui:
Pascomi di dolor; piangendo rido;
Nähr mich von Schmerz und lache
unter Tränen;
verschmähe gleich zu leben wie zu
sterben.
Dank Euch in diesem Zustand, Frau,
bin ich.
Egualmente mi spiace morte e vita.
In questo stato son, Donna, per Voi.
12
Benedetto sia’l giorno S 270,2 (Sonett Nr. 47)
Benedetto sia ’l giorno, e ’l mese, e
l’anno,
E la stagione, e ’l tempo, e l’ora, e
’l punto
E ’l bel paese e ’l loco, ov’io fui
giunto
Da’ duo begli occhi che legato
m’ànno;
Gesegnet sei der Tag, das Jahr, der
Monat,
die Jahreszeit, die Stunde und
Minute,
das holde Land, der Ort, an dem
mich fanden
zwei schöne Augen, die in Bann
mich schlugen;
E benedetto il primo dolce affanno
Gesegnet sei das erste süße
Bangen,
das mich erfasst’, als Amor mich
erreichte;
der Pfeil und Bogen, die mich
stachen, trieben;
die Wunden, die mir bis zum
Herzen dringen;
Ch’i’ ebbi ad esser con Amor
congiunto,
E l’arco e le saette ond’ i’ fui punto,
E le piaghe, ch’infino al cor mi
vanno.
Benedette le voci tante, ch’io
Gesegnet jeder Klang, mit dem ich
meiner
geliebten Laura Name hab gerufen,
Chiamando il nome di Laura ho
sparte,
E i sospiri e le lagrime e ’l desio.
die Seufzer, das Begehren und die
Tränen!
E benedette sian tutte le carte
Gesegnet seien auch alle die
Blätter,
auf denen ich ihr Ruhm sing, und
mein Sehnen,
das ihr alleine zukommt und sonst
keiner.
Ov’io fama le acquisto, e il pensier
mio,
Ch’è sol di lei, si ch’altra non v’ha
parte.
13
I’ vidi in terra angelici costumi S 270,3 (Sonett Nr. 123)
I’ vidi in terra angelici costumi,
Ich sah auf Erden engelsgleiche
Sitten,
himmlische Schönheit, in der Welt
einmalig,
– sodass daran zu denken freut und
peinigt,
da was ich seh, Rauch scheint,
Traum nur und Schemen –;
E celesti bellezze al mondo sole;
Tal che di rimembrar mi giova, e
dole:
Che quant’io miro, par sogni,
ombre, e fumi.
E vidi lagrimar que’ duo bei lumi,
Che farian gir i monti, e stare i
fiumi.
Und sah jenes Paar holder Augen
weinen,
dem tausendfachen Neid die
Sonne zollte;
und lauschte seufzend Worten, die
selbst Berge
bewegt hätten und Flüsse
angehalten.
Amor! senno! valor, pietate, e
doglia
Facean piangendo un più dolce
concento
D’ogni altro, che nel mondo udir si
soglia.
Mut, Liebe, Ehrfurcht, Geist, und
Schmerz im Weinen
zu solchem süßen Einklang sich
umfingen,
wie man ihn sonst niemals
vernimmt auf Erden;
Ed era ’l cielo all’armonia sì intento
Und so gebannt lauschte der
Himmel diesem Klingen,
dass nicht ein Blatt am Baum man
sah sich regen so süße Töne in Luft und Brise
hingen.
Ch’han fatto mille volte invidia al
sole;
Ed udì’ sospirando dir parole
Che non si vedea in ramo mover
foglia.
Tanta dolcezza avea pien l’aer e ’l
vento.
Deutsch: Gabriele Grunert
14
Francesco Paolo Tosti
Quattro canzoni d’Amaranta (1907)
für Singstimme und Klavier
Texte von Gabriele D’Annunzio (1863 – 1938)
Lasciami! Lascia ch’io respiri
Lasciami! Lascia ch’io respiri, lascia
Lass mich! Lass mich, ich möchte
atmen, lass mich,
ich möchte aufstehn; Eis in den
Adern hämmert.
Ich hab gezittert, solche Qual im
Herzen erfasst mich …
Ach, der Tag ist es, ja der Tag, Herr!
O weh, es dämmert!
ch’io mi sollevi! Ho il gelo nelle
vene.
Ho tremato. Ho nel cor non so che
ambascia …
Ahimè, Signore, è il giorno! Il
giorno viene!
Ch’io non lo veda! Premi la tua
bocca
su’ miei cigli, il tuo cuore sul mio
cuore!
Tutta l’erba s’insànguina d’amore.
Komm, press deine Lippen – denn
ich will ihn nicht sehen! auf meine Wimpern, auf meinem
Herzen soll dein Herz liegen!
Alles Gras ist bald blutgetränkt vom
Lieben.
Und fließt es über, wird das Leben
gehen.
La vita se ne va, quando trabocca.
Trafitta muoio, e non dalla tua
spada.
Mi si vuota il mio petto, e senza
schianto.
Non è sangue? Ahi, Signore, è la
rugiada!
L’alba piange su me tutto il suo
pianto.
Durchdrungen sterb ich - nicht
aber dein Schwert verletzt mich:
Die Brust leert sich mir, ohne dass
mich Schmerzen durchschießen.
Dass es kein Blut ist? Ach weh,
Herrgott, der Tau benetzt mich!
Das Frührot lässt all sein Weinen
über mich fließen.
L’alba sepàra dalla luce l’ombra
L’alba sepàra dalla luce l’ombra,
Es scheidet das Morgenrot vom
Licht das Dunkel,
meine Lust und Sinnlichkeit von
meinem Begehren.
O süße Sterne, nun schlägt die
Sterbensstunde.
Noch göttlichere Liebe wird euch
vom Himmel kehren.
E la mia voluttà dal mio desire.
O dolci stelle, è l’ora di morire.
Un più divino amor dal ciel vi
sgombra.
Pupille ardenti, O voi senza ritorno,
Ach ohne Wiederkehr, ihr
glühenden Augen,
triste Sterne, ihr sollt unverderbt
zerstieben!
Ich muss sterben. Will das
Tageslicht nicht schauen,
denn der Nacht und meinem Traum
gebührt mein Lieben.
Stelle tristi, spegnetevi incorrotte!
Morir debbo. Veder non voglio il
giorno,
Per amor del mio sogno e della
notte.
15
Chiudimi, O Notte, nel tuo sen
materno,
Mentre la terra pallida s’irrora.
Mütterlich sollst an der Brust du,
Nacht, mich halten,
derweil Tropfen das bleiche
Erdenreich begießen.
Jedoch aus meinem Blut soll
Morgenrot sprießen,
aus meinem kurzen Traum sich
ewige Sonne entfalten!
Ma che dal sangue mio nasca
l’aurora
E dal sogno mio breve il sole
eterno!
In van preghi, in vano aneli
In van preghi, in vano aneli,
Fruchtlos magst du ersehnen und
flehen,
fruchtlos dein wundes Herz offen
legen.
Glaubst du, die Himmel sind nasser
gerade unseres Weinens wegen?
in van mostri il cuore infranto.
Sono forse umidi i cieli
perché noi abbiamo pianto?
Il dolor nostro è senz’ala.
Unsre Schmerzen, sie sind ohne
Flügel.
Unser zaudernder Schrei kann
nicht fliegen.
Wein und fleh! Welche Gottheit
kommt langsam
den Weg der Sterne
herabgestiegen?
Non ha volo il grido imbelle.
Piangi e prega! Qual dio cala
pel cammino delle stelle?
Abbandónati alla polve
e su lei prono ti giaci.
La supina madre assolve
So ergib dich der staubigen Erde,
lege bäuchlings dich auf sie nieder.
Frei von Schuld spricht den, der sie
küsste,
unterwürfig die Mutter wieder.
d’ogni colpa chi la baci.
In un Ade senza dio
dormi quanto puoi profondo.
Tutto è sogno, tutto è oblìo:
l’asfodèlo è il fior del Mondo.
In einem götterentleerten Hades
sollst du schlafen so tief wie selten.
Alles Traum, alles ist Vergessen:
Der Affodill ist die Blume der
Welten.
16
Che dici, o parola del Saggio
Che dici, o parola del Saggio?
»Conviene che l’anima lieve,
sorella del vento selvaggio,
trascorra le fonti ove beve.«
Io so che il van pianto mi guasta
le ciglia dall’ombra sì lunga …
O Vita, e una lacrima basta
a spegner la face consunta!
Ben so che nell’ansia mortale
si sfa la mia bocca riarsa…
E un alito, o Vita, mi vale
a sperder la cenere scarsa!
Tu dici: »Alza il capo; raccogli
con grazia i capelli in un nodo;
e sopra le rose che sfogli
ridendo va incontro all’Ignoto.
L’amante dagli occhi di sfinge
mutevole, a cui sei promessa,
ha nome Domani; e ti cinge
con una ghirlanda più fresca.«
M’attende: lo so. Ma il datore
di gioia non ha più ghirlande:
ha dato il cipresso all’Amore
e il mirto a Colei ch’è più grande,
il mirto alla Morte che odo
rombar sul mio capo sconvolto.
Non tremo. I capelli in un nodo
segreto per sempre ho raccolto.
Ho terso con ambe le mani
l’estreme tue lacrime, o Vita.
L’amante che ha nome Domani
m’attende nell’ombra infinita.
Wie lautest Du, Ratschlag des Weisen?
»Die Seele – so leicht aufzuwiegen –
möge als Schwester des tosenden
Windes
an den Quell’n, wo sie trinkt, vorbei
fliegen.«
Ich weiß, sinnlos Weinen ruiniert mir
die Wimpern, die so viel Schatten
schenken.
O Leben, und eine Träne genügt
schon,
die schwächelnde Flamme zu
ertränken!
Ich weiß, in den Schrecken des Todes
wird mein Mund, zundertrocken,
vergehen …
Schon ein Hauch kann alleine, o
Leben,
die spärliche Asche verwehen!
»Mit aufrechtem Haupt«, sagst du,
»sollst du
das Haar voll Anmut zum Knoten
legen;
lauf auf Rosen, die du lächelnd
entblätterst,
dem Unbekannten entgegen.
Der Freier mit sphinxhaften Augen,
dem du versprochen bist, wird sich
stets ändern;
er heißt Morgen und wird dich
umschlingen
mit frischeren Blumenbändern.«
Er harrt meiner, ich weiß. Doch es
fehlen
dem Freudbringer Bänder eben:
Die Zypresse hat er der Liebe
und die Myrte dem Größten gegeben,
dem Tod, den ich dröhnen höre
über mir, der mein Haupt erschüttert.
Hab mein Haar in verborgenem
Knoten
ewig gebunden - und nicht gezittert.
Die letzten deiner Tränen, o Leben,
meine Hände schon fortgewischt
hatten.
Der Liebende namens Morgen
harrt meiner im endlosen Schatten.
Deutsch: Sebastian Viebahn
17
Francesco Paolo Tosti
L’ultima canzone (1905)
für Singstimme und Klavier
Text von Francesco Cimmino (1862 – 1939)
M’han detto che domani,
Nina, vi fate sposa,
Ed io vi canto ancor la serenata.
Ich höre, dass Ihr, Nina,
Eure Hochzeit haltet morgen,
und immer noch singe ich Euch die
Serenade.
Dort in den öden Ebnen,
dort, im Schatten der Täler
geborgen,
ach, wie oft ich sie für Euch
gesungen habe!
Là nei deserti piani,
Là, ne la valle ombrosa,
Oh quante volte a voi l’ho ricantata!
»Foglia di rosa,
O fiore d’amaranto,
Se ti fai sposa,
Io ti sto sempre accanto.«
»O Blatt einer Rose,
Amaranthrispenblüte,
wenn du erst Braut bist,
nah dir ich dich immer behüte.«
Domani avrete intorno
Feste, sorrisi e fiori,
Nè penserete ai nostri vecchi
amori.
Ma sempre, notte e giorno,
Piena di passione,
Verrà gemendo a voi la mia
canzone.
Und während Ihr morgen feiert
lachend mit Blumen, Geschenken,
werdet Ihr kaum unsrer alten Liebe
gedenken.
Doch sei es nachts, sei es am Tage:
Mit innigem Singen
wird stets seufzend mein Liebeslied
bis zu Euch dringen.
»Foglia di menta,
O fiore di granato,
Nina, rammenta
I baci che t’ho dato!«
»Blatt frischer Minze,
o Granatapfelblüte:
Nina, die Erinnrung
an meine Küsse behüte!«
Deutsch: Sebastian Viebahn
18
ZU DEN WERKEN
Mystische Feierlichkeit der Nacht –
Acht Lieder von Franz Schubert
Auf der Bruck
Schubert fand die literarische Vorlage für seine Komposition im
Poetischen Tagebuch von Ernst Schulze. Es ist ein vierstrophiges
Gedicht, dessen Bilder in ihrer raschen Folge die Vorstellung
eines schnellen Ritts zur Geliebten beschreiben. Diese nimmt in
der dritten Strophe vage Gestalt an, und hier erfahren wir auch
den Grund für die Eile: »schon drei Tage war ich fern« – es ist
der Trennungsschmerz, der den Reiter antreibt. Mit Auf der Bruck
ist Schubert eines seiner hinreißendsten und effektvollsten Lieder gelungen. Bereits im ungewöhnlich langen Klaviervorspiel
exponiert er den rhythmischen Gestus dieser »geschwind« vorzutragenden Komposition – in der Klavierbegleitung zieht er sich
durch das ganze Lied. Auch wenn Schubert, ganz Dramatiker,
diese entsprechend der harmonischen und melodischen Bewegung der Singstimme anpasst, die ihrerseits die wechselnden
Bilder und Empfindungen des Textes nachzeichnet.
Der Wanderer an den Mond
Die Textvorlage zu diesem Lied stammt von Schuberts Freund
Johann Gabriel Seidl. Es ist ein biedermeierlich schlichtes, durch
vierhebige Jamben und paarige Endreime regelmäßig pulsierendes Gedicht in vier Strophen. Anfänglich von Gegensätzen
geprägt, wendet sich der Text im weiteren Verlauf immer stärker dem Mond als Glückssymbol grenzenloser Freiheit zu. Es ist
eine der beliebtesten Liedkompositionen Schuberts, auch wegen
des strophisch leicht fassbaren, melodisch eingängigen Charakters und der durch die »Ich«-Präsenz unmittelbaren Sehnsucht
eines Wanderers. Formal ist das Lied zweigeteilt: in den stetig im
²/₄-Takt stapfenden Wanderer in Moll und den im SechzehntelLegato seine Dur-Bahnen ziehenden Mond. Hier herrscht die
»irdische« Quarte (»Ich auf der Erde«), dort die »schwerelose«
Oktave (»am Himmel du« – ein einfacher, aber wirkungsvoller
kompositorischer Kunstgriff.
19
Nachtstück
In diesem »Nachtstück« tritt uns der Tod als Erlöser entgegen,
die »heil’ge Nacht«, Nebel, die Berge und Wälder bilden die
passende Kulisse dazu. Gleich zu Beginn finden wir uns in einer
dunkel gefärbten, verschleierten Atmosphäre, hervorgerufen
durch die in absteigenden chromatischen Schritten durchmessene Quarte im Bass. Nach diesen ersten vier, jambisch geprägten Versen der ersten Strophe folgt ein Cantabile-Abschnitt im
Balladenton, an den sich die dritte Strophe (»die grünen Bäume«)
als Art Arioso anschließt. Das Lied endet anstelle eines Schlussteils mit einem kurzen Epilog von zwei abgesetzten Versen in
erlösendem C-Dur – der Tod hat seinen Schrecken verloren.
Die Sterne
Dass Gottfried von Leitner einer Beamtenfamilie entstammt
und als Jurist ausgebildet wurde, merkt man seinem Gedicht
Die Sterne durchaus an. Obwohl von zahlreichen poetischen
Einzelbildern durchsetzt, herrscht im Ganzen ein doch eher rationalistisches Denken vor, wenn beispielsweise in Bezug auf die
Sterne von »Pflicht« die Rede ist. Erst Schubert fügt durch seine
Musik die im Text nur angedeutete romantische Nachtstimmung
hinzu. Vor allem durch das über weite Strecken vorherrschende
somnambule Es-Dur, in dem das Flimmern der Sterne klanglich
zum Ausdruck kommt. An einigen Stellen wechselt der Komponist
die Tonarten jedoch und sorgt so für jeweils kurze Wechsel in der
Beleuchtung.
Der Wanderer
Es ist ein urromantischer Topos: das Wandern. Hier bekommt
»der Wanderer« einen stillen Gefährten, den Mond, der in der
Empfindsamkeit der literarischen Vorlage von Friedrich von
Schlegel die Mondnacht zu einem Raum für Gefühle, zu einem
Gegenraum der Wirklichkeit werden lässt. Doch bei Schubert wird die Nacht, vor allem deren »dunkler« Aspekt, auch
zu einer Reise ins eigene Ich, an deren Ende die Erkenntnis der
20
Vereinzelung und Einsamkeit dämmert. »Froh umgeben, doch
allein«, schließt der Text – zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist das
die Selbsterkenntnis des modernen Menschen. Schubert macht
es deutlich: In der Vertonung stockt die Bewegung immer wieder, wird von Fermaten unterbrochen. Das hat nichts mehr zu tun
mit dem romantischen Klischee vom fröhlichen Wandern, der
Weg ins Innere führt über unsicheres Gelände. Das wird bereits
am Anfang klar mit dem harmonisch vagen Beginn, wenn der
Eindruck von A-Dur statt D-Dur entsteht.
Wandrers Nachtlied
Auch dieses Lied entführt uns in die mystische Feierlichkeit der
Nacht, hüllt uns ein in eine dunkel-nächtliche Atmosphäre. Das
zeigt sich schon in der Singstimme, in der die hellen »i«-Klänge
bald den dunkleren »u«- und »au«-Lauten weichen. Von Erwartung spricht Schubert und vom Wandern in die Ewigkeit. Gleich
im Vorspiel führt er ein eigenes Schreit-Motiv ein, das bereits
im Lied Der Wanderer anklang. Es bezeichnet den Weg in die
Erlösung durch den Tod. Es ist übrigens ein reines Klaviermotiv
und steht damit exemplarisch für die Emanzipation des Klaviers
durch den Komponisten: Nicht nur der Sänger erzählt uns die
Geschichten, das Instrument tritt an seine Seite, kommentiert,
kontrastiert oder liest zwischen den Zeilen.
Auf der Donau
Johann Mayrhofer schrieb die Vorlage, in der der Fluss zum Sinnbild des Lebens wird. Auf ihm fährt der Kahn, der den vergänglichen Menschen trägt. Am Ufer sieht er derweil »der Menschen
Werke«, die gleichsam vom »Untergang« bedroht sind. In dieser
Komposition zeigt sich Schubert als Meister exquisiter Tonmalerei: In der ruhig-pendelnden Klavierbegleitung der ersten Takte
hören wir »der Wellen Spiegel«, im as-Moll-Tremolo der linken
Hand das »geistergleiche« Rauschen der Tannenwälder, das
»Herz im Busen« erklingt in einem energischen Pochen – und der
»Untergang« manifestiert sich in einer chromatisch absteigenden Linie im Klavier und dem tiefsten Ton der Singstimme.
21
Willkommen und Abschied
In Goethes Textvorlage berichtet das lyrische Ich von einem Ritt
durch die bedrohliche Nacht zur Geliebten, von der es am Morgen schon wieder Abschied nehmen muss. Der Dichter verwendet vierhebige Jamben, die alternierend klingen und stumpf
enden. Ein Metrum, das für Lieddichtung typisch ist, in Goethes
rhythmischer Detailgestaltung aber zugleich etwas von der
Bewegung, von der die Verse handeln, in die Sprache selbst aufnimmt. Dieses Pulsieren des Versmetrums übersetzt Schubert
in eine nachschlagende Triolenfigur in der Begleitung, die das
ganze Lied durchzieht und ihm seinen erregten Grundcharakter
gibt. Dieses Begleitmotiv ist so flexibel, dass es sich durch kleine
Veränderungen – Wechsel von Dur nach Moll, Akzente, Lagenwechsel etc. – allen Ausdrucksnuancen der Dichtung anpassen
lässt. An einigen Stellen begegnen uns auch Textwiederholungen als Mittel der Intensivierung (»welch ein Glück, o welch ein
Glück«). In diesen emphatischen Repetitionen zeigt sich die
Nähe zur Opernszene, die in diesem Lied allenthalben spürbar
ist.
Drei Lieder auf ladinische Texte
Andrè Schuen nahm in sein Programm auch drei ladinische Lieder, also Lieder aus seiner Heimat Südtirol, auf. Beim Ladinischen handelt es sich um eine Gruppe romanischer Dialekte, die
in mehreren Alpentälern Oberitaliens gesprochen werden. Die
sprachliche Absonderung des ladinischen Gebiets reicht dabei
bis in die Zeit des Römischen Reiches zurück und brachte, wie
in vielen Regionen der Alpen, eine ganz eigene Volksmusiktradition mit sich. Ein Zitat aus dem Jahr 1888 belegt eindrücklich den
Stellenwert der Volkslieder für die Region: »Die Ladiner bekunden eine besondere Vorliebe für den Gesang … sobald einige
junge Burschen im Gasthaus beisammen sind, beginnt das Concert.« Es sind oft einfache Melodien, die aber gerade in ihrer Purheit einen ganz besonderen Zauber entfalten, wie etwa das Lied
»Ben danter mile steres« (»Wohl unter tausend Sternen«), in dem
der im Ladinischen weibliche ›Stern‹ als Metapher für eine Frau
verwendet wird. Mit den drei in das Programm aufgenommenen
22
Liedern verneigt sich der Bariton musikalisch vor seiner ladinischen Heimat in den Dolomiten: Eine schöne Geste in Zeiten, in
denen seltene Sprachen und Dialekte zunehmend vom Aussterben bedroht sind.
Schwärmerische Poesie –
Franz Liszts Tre sonetti di Petrarca
»Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen« heißt es
in Urians Reise um die Welt von Matthias Claudius. Im Falle von
Franz Liszt jedoch müsste es eher heißen: Hat er was zu komponieren. Und damit ist er nicht allein, auch seine Komponistenkollegen ließen sich auf den beliebten Bildungsreisen für ihre Kunst
inspirieren. Mendelssohn etwa, dessen »Schottische Sinfonie«
unter den Eindrücken seiner ersten Schottland-Reise entstand;
seine vierte Sinfonie »Italienische« verweist mit dem Beinamen
ebenfalls auf ihre geistige Herkunft. Ganz ähnlich verhält es sich
mit den Tre sonetti di Petrarca von Franz Listz, die ebenfalls durch
einen Italien-Besuch angeregt wurden. Inspiration fand der
Komponist dabei auf ganz vielfältige Weise: in der Landschaft, in
Stimmungsbildern aber auch in Kunst und Literatur.
Initialzündung für die Petrarca-Sonette, der Name verrät es
schon, war die Auseinandersetzung Liszts mit einem der größten
Dichter Italiens und einem Mitbegründer des Humanismus. Hunderte von Sonetten hat Petrarca der Nachwelt hinterlassen, viele
davon sind Ausdruck seiner Verehrung für die angebetete Laura
– eine geheimnisvolle Frauengestalt, von der wir nicht wissen, ob
sie tatsächlich existiert hat. Aus diesem reichen Œuvre hat Liszt
sich für die Vertonung der Sonette Nr. 47, 104 und 123 entschieden, entstanden sind schwärmerisch-poetische Klavierlieder,
von denen sich das Petrarca-Sonett Nr. 104 besonderer Beliebtheit erfreut. Und auch der Komponist selbst hat anscheinend
Gefallen an den Liedern gefunden, denn er integrierte sie später
in den zweiten Band Italien seiner Années de Pèlerinage (Pilgerjahre), einer Sammlung von 26 Charakterstücken für Soloklavier.
23
Expressive Miniaturen –
Italienische Lieder von Francesco Paolo Tosti
Francesco Paolo Tosti war ein Multitalent, Erfolge feierte er als
Komponist, Geiger und Gesangslehrer – und er war eng befreundet mit dem legendären Enrico Caruso. Nach dem Kompositionsstudium bei dem italienischen Opernkomponisten Saverio
Mercadante war er besonders als Gesangslehrer erfolgreich und
ging in dieser Funktion ein und aus bei den Reichen und Mächtigen: 1873 wurde er Lehrer der zukünftigen Königin von Italien,
Margherita von Savoyen, 1875 kam er nach England und unterrichtete die Kinder von Königin Victoria. Insgesamt 400 Kompositionen sind überliefert, darunter geistliche Werke, Klavierstücke
und Werke für Violine und Klavier. Besondere Bedeutung in seinem Schaffen haben jedoch die Kompositionen für Gesang und
Klavier, mit denen Tosti den Gipfel der Gattung in Italien erreichte.
Dazu gehören insbesondere die Romanzen auf italienische Texte
wie die Quattro canzoni d’Amaranta oder die L’ultlima canzone. Es
sind expressive Miniaturen, mit teils opernhaften Elementen und
Anklängen an neapolitanische Volkslieder, in denen der in Italien
so gefeierte Glanz der Stimme wundervoll zur Geltung kommt.
Bjørn Woll
24
BIOGRAPHIEN
Andrè Schuen
Der Bariton Andrè Schuen stammt
aus dem ladinischen La Val (Südtirol, Italien) und wuchs dort dreisprachig auf – ladinisch, italienisch und
deutsch, eine Vielseitigkeit, die sich in
seinem Gesangsrepertoire widerspiegelt. Obwohl lange Jahre das Cello
sein Hauptinstrument war, studierte er
Gesang an der Universität Mozarteum
Salzburg bei Horiana Branisteanu sowie
Lied und Oratorium bei Wolfgang Holzmair. Zudem besuchte er Meisterkurse bei Kurt Widmer, Sir Thomas Allen, KS Brigitte Fassbaender, Marjana Lipovšek, Romualdo
Savastano und Olaf Bär. 2009 war Andrè Schuen Preisträger der
Internationalen Sommerakademie der Universität Mozarteum
Salzburg und gewann den Ersten Preis des Gesangswettbewerbs
der Walter-und-Charlotte-Hamel-Stiftung. 2010 schloss er sein
Studium am Salzburger Mozarteum mit Auszeichnung ab und
wurde mit dem Hanna-Ludwig-Preis und der Lilli-LehmannMedaille ausgezeichnet.
2010 war Andrè Schuen Mitglied des Young Singers Project in
Salzburg. In der Folge wirkte er bei verschiedenen FestspielProduktionen mit: mit Sir Simon Rattle bei den Osterfestspielen
2011 in Richard Strauss’ Salome sowie im selben Sommer in Verdis Macbeth unter Riccardo Muti und in Strawinskys Le Rossignol
unter Ivor Bolton. 2012 sang er sowohl bei den Salzburger Osterfestspielen als auch beim Sommerfestival die Rolle des Moralès
in Bizets Carmen, erneut unter der Leitung von Sir Simon Rattle.
Diese Produktion liegt mittlerweile auch auf CD vor.
Von 2010 bis 2014 war Andrè Schuen Ensemblemitglied der Oper
Graz und dort u. a. als Jeletzky (Pique Dame), Masetto (Don Gio­
vanni), Belcore (L’Elisir d’amore), Ford (Falstaff), Papageno (Die
Zauberflöte), Heerrufer (Lohengrin) und Roi Alphonse (La favorite)
zu hören. In Montpellier gastierte er als Don Giovanni sowie als
Guglielmo in Così fan tutte. Andrè Schuen war einer der wenigen Sänger, der gleich dreimal im Da-Ponte-Zyklus von Nikolaus
25
Harnoncourt am Theater an der Wien zu hören war: als Figaro, Don
Giovanni und Guglielmo, woraufhin das ORF-Publikum ihm mit
großer Mehrheit den Publikumspreis des Österreichischen Musiktheaterpreises zusprach. 2014 arbeitete er zum ersten Mal mit Teodor Currentzis, in der Titelpartie des Don Giovanni in Perm. 2015
folgten Giovanni Paisiellos Il Barbiere di Siviglia (Titelpartie) unter
René Jacobs am Theater an der Wien, Così fan tutte (Guglielmo)
am Münchner Gärtnerplatz sowie Turandot (Ping) bei den Bregenzer Festspielen.
Auch in der aktuellen Saison war Andrè Schuen am Theater
an der Wien zu hören: im Januar als Don Fernando in Beethovens Fidelio unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt und
im April mit seinem Debüt als Graf in Strauss’ Capriccio. Erneut
übernahm er unter Teodor Currentzis’ Leitung die Titelpartie des
Don Giovanni mit Aufführungen in St. Petersburg sowie am Konzerthaus Dortmund, wo er nun für drei Spielzeiten als »Junger
Wilder« residiert. Sein erstes Solokonzert in dieser Reihe gab
er im Mai 2016 gemeinsam mit dem Trio Boulanger, mit dem
er im Anschluss eine CD mit Werken von Beethoven aufnahm.
Liederabende führen ihn mit Daniel Heide in die Wigmore Hall,
nach Ingolstadt und Bamberg, nach Elmau, heute in die Kölner
Philharmonie sowie zum Diaghilev-Festival nach Perm. Im Frühjahr 2015 erschien die erste Lied-CD des Duos mit Werken von
Schumann, Wolf und Martin, die sie in der Londoner Wigmore
Hall präsentieren konnten.
Höhepunkte auf der Konzertbühne waren Faurés Requiem (Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle), Brittens War-Requiem
(Swedish Radio Symphony Orchestra, Daniel Harding) und das
Brahms-Requiem mit dem WDR Sinfonieorchester Köln unter
Jukka-Pekka Saraste, sein Debüt in Mendelssohns Elias in Hamburg und Konzerte beim Orchestre de Paris unter Thomas Hengelbrock (mit Bach und Mendelssohn), mit dem Mozarteum­
orchester unter Trevor Pinnock (Mahlers Lieder eines fahrenden
Gesellen) und bei den Bamberger Symphonikern unter Daniel
Harding (Schumanns Das Paradies und die Peri).
In der Kölner Philharmonie war Andrè Schuen zuletzt im Oktober
2014 zu Gast.
26
Daniel Heide
Der aus Weimar stammende Daniel
Heide begann mit dem Klavierspiel im
Alter von fünf Jahren, bereits ein Jahr
später kam er in die Hochbegabtenklasse von Sigrid Lehmstedt an der
Spezialschule für Musik »Belvedere«
seiner Heimatstadt. Nach fünf Jahren
entzog er sich jedoch dem vorgezeichneten Weg eines musikalischen Wunderkindes und unterbricht seine pianistische Ausbildung. Er tauschte das
Klavier mit dem Schlagzeug und sucht sportliche Herausforderungen in einem Radsportteam. Mit 17 Jahren kehrte er zum Klavier zurück, nun aber beflügelt durch einen ganz persönlichen
Zugang zur Musik. Es folgte ein Klavierstudium an der Weimarer
Musikhochschule, entscheidende Anregungen und Motivationen
kommen aber mehr aus der eigenen Suche und Liebe zur Musik,
er blieb letztlich Autodidakt. Während dieser Zeit konzentrierte
er sich ganz auf die Arbeit mit Sängern – er absolvierte Meisterkurse bei Dietrich Fischer-Dieskau und Christa Ludwig – und das
kammermusikalische Musizieren. Zahlreiche Liederabende und
Kammerkonzerte in vielen deutschen Städten, in Österreich, der
Schweiz, Frankreich, Schottland, Italien, Spanien, Griechenland,
Tschechien und Island zeugen mittlerweile von seiner intensiven
Konzerttätigkeit.
Neben seiner ständigen Zusammenarbeit mit Sängerinnen und
Sängern wie Stella Doufexis, Ingeborg Danz, Britta Schwarz,
Roman Trekel, Andrè Schuen und Tobias Berndt gibt er Liederabende mit Christoph Prégardien, Simone Kermes, Luca Pisaroni,
Melanie Diener, Johannes Weisser, Stephan Genz, Hans-Jörg
Mammel, Ruth Ziesak, Sybilla Rubens und Lothar Odinius. Im
Bereich der instrumentalen Kammermusik spielt er mit Solisten
wie u. a. Tabea Zimmermann, Antje Weithaas, Wolfgang Emmanuel Schmidt, Alexander Kniazev, Barbara Buntrock, Julian Steckel, Isang Enders, Konstanze von Gutzeit, Pauline Sachse und
Benoît Fromanger.
27
Einen wichtigen Impuls für seine Karriere als Liedbegleiter stellt
die Gründung der Konzertreihe Der lyrische Salon – Liederabende
auf Schloss Ettersburg dar. Seit Mai 2011 findet dort monatlich ein
Liederabend unter Daniel Heides künstlerischer Leitung statt.
Die kürzlich erschienene CD Poémes, eine gemeinsam mit der
Mezzo­sopranistin Stella Doufexis aufgenommene Auswahl von
Liedern Claude Debussys, erhielt den renommierten Preis der
deutschen Schallplattenkritik.
In der Kölner Philharmonie ist der Franz-Liszt-Preisträger heute
zum ersten Mal zu hören.
28
Centrum Köln
Vom Einsteigerklavier bis zum
Konzertflügel – besuchen Sie das
C. Bechstein Centrum Köln!
C. Bechstein Centrum Köln
In den Opern Passagen · Glockengasse 6 · 50667 Köln
Telefon: +49 (0)221 987 428 11
[email protected] · bechstein-centren.de
KölnMusik-Vorschau
Juni
SO
19
20:00
MI
15
Gerhild Romberger Alt
Kölner Domchor
Chor des Bayerischen Rundfunks
Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks
Bernard Haitink Dirigent
20:00
Håkan Hardenberger Trompete
Mahler Chamber Orchestra
Daniel Harding Dirigent
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 3 d-Moll
für Alt, Frauenchor, Kinderchor
und Orchester
Ludwig van Beethoven
Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur
zu op. 72
Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
Mark-Anthony Turnage
Håkan
für Trompete und Orchester
Deutsche Erstaufführung
Internationale Orchester 6
Edgard Varèse
Intégrales
für kleines Orchester und Schlagzeug
DI
21
Zu den namhaften Komponisten, die
Håkan Hardenbergers Können auf eine
neue Stufe katapultiert haben, gehört
der Engländer Mark-Anthony Turnage.
Nach dem Trompetenkonzert »From
the Wreckage«, bei dem Hardenberger
2005 auch mit Jazz flirten durfte, kommt
nun Turnages zweites konzertantes
Trompeten-Opus zur deutschen Erstaufführung – dirigiert vom Turnage-Fan
Daniel Harding.
20:00
Signum Quartett
Florian Donderer Violine
Annette Walther Violine
Xandi van Dijk Viola
Thomas Schmitz Violoncello
Joseph Haydn
Streichquartett f-Moll op. 20,5
Hob. III:35 – aus: 6 Divertimenti
(Sonnenquartette) op. 20
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
Péter Louis van Dijk
Iinyembezi
19:00 Einführung in das Konzert
durch Oliver Binder
Johannes Brahms
Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 51,2
Dieses Konzert wird auch live auf
philharmonie.tv übertragen. Der
Livestream wird unterstützt durch JTI.
Quartetto 6
Klassiker! 6
Porträt Håkan Hardenberger 3
30
Ihr nächstes
Abonnement-Konzert
FR
Liebe Abonnentin, lieber Abonnent,
24
auch wenn mit diesem Konzert Ihr Abonnement »Liederabende« endet, so müssen Sie dies nicht lange missen, denn
wir haben Ihnen auch für die kommende
Spielzeit ein Paket mit sechs Konzerten
zusammengestellt. Schon am 20. September können Sie dann Georg Nigl und
Alexander Melnikov erleben.
20:00
Hugh Masekela fl-h, voc
Abednigo Sibongiseni Zulu b, voc
Francis Manneh Edward Fuster perc,
voc
Cameron John Ward git, voc
Johan Wilem Mthethwa keyb, voc
Lee-Roy Sauls dr, voc
Wir würden uns freuen, Sie auch in der
nächsten Spielzeit als Abonnenten
begrüßen zu können!
Hugh Masekela gilt als der wichtigste
Jazz- und Weltmusiker Afrikas. Der
weltbekannte Flügelhornist, Trompeter,
Bandleader, Komponist und Sänger
bleibt seiner südafrikanischen Heimat
tief verbunden, während er mit seiner
Musik seit Jahrzehnten international
erfolgreich ist. Im Laufe seiner Karriere
spielte er mit vielen hochkarätigen
Musikern wie Paul Simon, Bob Marley,
The Byrds, U2 und Louis Armstrong, von
dem er als junger Mann eine Trompete
bekam. Hugh Masekela ist eine lebende
Legende, ein hervorragender Musiker,
der stets ausnahmslos weitere großartige Musiker um sich versammelt.
Weitere Einzelheiten zu dieser Reihe
entnehmen Sie bitte unserer neuen Vorschau »Kölner Philharmonie 2016/2017«,
die am 13. Mai 2016 erschienen ist. In
der neuen Vorschau finden Sie neben
den Konditionen für den Erwerb Ihres
Abonnements auch Informationen zu
unserer Aktion »Abonnenten werben
Abonnenten«!
so
26
11:00
Schülerinnen und Schüler
aus 12 Kölner Grundschulen
Gürzenich-Orchester Köln
Andreas Fellner Dirigent
Michael Mienert Regisseur
Singen mit Klasse!
Stefan Johannes Hanke
Der Muschelfischer oder
Gute Laune kauft man nicht
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
KölnMusik gemeinsam mit dem
Gürzenich-Orchester Köln
31
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
­koelner-­philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner ­Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
­koelner-­philharmonie.de
Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
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Textnachweis: Der Text von Bjørn Woll ist
ein Original­­­beitrag für dieses Heft.
Fotonachweise: Guido Werner S. 25
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
Foto: Klaus Rudolph
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 3 d-Moll
Bernard
Haitink
Dirigent
Kölner Domchor
Chor des Bayerischen Rundfunks
Symphonieorchester
des Bayerischen Rundfunks
Gerhild Romberger Alt
Gefördert durch
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Sonntag
19.06.2016
20:00