SO 12.6. 2016 | 18 UHR EVANGELISCHE STADTKIRCHE MÜLLHEIM EINTRITT FREI ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– CHORKONZERT HAYDN, DIE JAHRESZEITEN HOB. XXI: 3 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Alies Mack, Aina Martín Abellan Sopran Ronan Caillet, David Fischer Tenor Francesc Ortega i Marti, Mateo Peñaloza Cecconi Bass Chor und Orchester der Hochschule für Musik Freiburg Mateo Peñaloza Cecconi, Sebastian Ruf, Gustave Winkler, Martin Wutz Leitung Prof. Frank Markowitsch Projektleitung Joseph Haydn: Die Jahreszeiten. Titelblatt der bei Breitkopf & Härtel, Leipzig 1802, erschienenen Partitur (Digitale Sammlung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe). Joseph Haydn 1732 – 1809 Die Jahreszeiten Hob. XXI: 3 Oratorium für Soli, Chor und Orchester Der Frühling Mateo Peñaloza Cecconi Leitung Der Sommer Sebastian Ruf Leitung PAUSE Der Herbst Gustave Winkler Leitung Der Winter Martin Wutz Leitung Alies Mack, Aina Martín Abellan Sopran Ronan Caillet, David Fischer Tenor Francesc Ortega i Marti, Mateo Peñaloza Cecconi Bass Chor und Orchester der Hochschule für Musik Freiburg Mateo Peñaloza Cecconi, Sebastian Ruf, Gustave Winkler, Martin Wutz Leitung DER FRÜHLING Nr. 1 – Ouverture Die Einleitung stellt den Übergang vomWinter zum Frühling vor. Recitativo SIMON Seht, wie der strenge Winter flieht! Zum fernen Pole zieht er hin. Ihm folgt, auf seinen Ruf, Der wilden Stürme brausend Heer Mit gräßlichem Geheul. LUKAS Seht, wie vom schroffen Fels der Schnee In trüben Strömen sich ergießt! HANNE Seht, wie vom Süden her, Durch laue Winde sanft gelockt, Der Frühlingsbote streicht! Nr. 2 – Chor des Landvolks LANDVOLK Komm, holder Lenz, Des Himmels Gabe, komm! Aus ihrem Todesschlaf Erwecke die Natur! Bald lebet alles wieder auf. MÄNNER Frohlocket ja nicht allzufrüh! Oft schleicht, in Nebel eingehüllt, Der Winter wohl zurück und streut Auf Blüt’ und Keim sein starres Gift. ALLE Komm, holder Lenz, Des Himmels Gabe, komm! Auf unsere Fluren senke dich, Komm, holder Lenz, o komm! Und weile länger nicht! Nr. 3a – Recitativo SIMON Vom Widder strahlet jetzt Die helle Sonn’ auf uns herab. Nun weichen Frost und Dampf, Und schweben laue Dünst’ umher. Der Erde Busen ist gelöst; Erheitert ist die Luft. Nr. 3b – Aria SIMON Schon eilet froh der Ackersmann Zur Arbeit auf das Feld; In langen Furchen schreitet er WEIBER UND MÄDCHEN Dem Pfluge flötend nach. Er nahet sich, der holde Lenz; In abgemessnem Gange dann Schon fühlen wir den linden Wirft er den Samen aus; Hauch, Den birgt der Acker treu CHOR Und reift ihn bald Sei nun gnädig, milder Himmel! Zur goldnen Frucht. Öffne dich und träufe Segen Nr. 4a – Recitativo LUKAS Der Landmann hat sein Werk vollbracht Und weder Müh’ noch Fleiß gespart. Den Lohn erwartet er Aus Händen der Natur Und fleht darum den Himmel an. Nr. 4b – Chor (Lukas, Simon, Hanne, Chor) Bittgesang LUKAS UND CHOR Sei nun gnädig, milder Himmel! Öffne dich und träufe Segen Über unser Land herab! LUKAS Lass deinen Tau die Erde wässern! SIMON Lass Regenguss die Furchen Über unser Land herab! MÄNNER Lass deinen Tau die Erde wässern! Lass Regenguss die Furchen tränken! WEIBER Lass deine Lüfte wehen sanft! Lass deine Sonne scheinen hell! ALLE Uns sprießet Überfluss alsdann, Und deiner Güte Dank und Ruhm. Nr. 5a – Recitativo HANNE Erhört ist unser Flehn! Der laue West erwärmt und füllt Die Luft mit feuchten Dünsten an. Sie häufen sich, nun fallen sie Und gießen in der Erde Schoß Den Schmuck und Reichtum der Natur. tränken! Nr. 5b – Freudenlied HANNE Mit abwechselndem Chore der Lass deine Lüfte wehen sanft, Jugend Lass deine Sonne scheinen hell! HANNE ALLE DREI Oh, wie lieblich Uns sprießet Überfluss alsdann, Ist der Anblick Und deiner Güte Dank und Ruhm. Der Gefilde jetzt! Kommt, ihr Mädchen, Seht die Felder all! Lasst uns wallen CHOR (MÄDCHEN UND BURSCHE) Auf der bunten Flur! Oh, wie lieblich LUKAS Ist der Anblick Oh, wie lieblich Der Gefilde jetzt! Ist der Anblick HANNE Der Gefilde jetzt! Seht die Erde, Kommt, ihr Bursche, Seht die Wasser, Lasst uns wallen Seht die helle Luft! Zu dem grünen Hain! LUKAS BEIDE Alles lebet, Oh, wie lieblich Alles schwebet, Ist der Anblick Alles reget sich. Der Gefilde jetzt! HANNE HANNE Seht die Lämmer, Kommt, ihr Mädchen! Wie sie springen. LUKAS LUKAS Kommt, ihr Bursche! Seht die Fische, BEIDE Welch Gewimmel! Lasst uns wallen HANNE Auf der bunten Flur! Seht die Bienen, Oh, wie lieblich Wie sie schwärmen. Ist der Anblick LUKAS Der Gefilde jetzt! Seht die Vögel, HANNE Welch Geflatter! Seht die Lilie, CHOR (ALLE) seht die Rose, Alles lebet, Seht die Blumen all! Alles schwebet, LUKAS Alles reget sich. Seht die Auen, MÄDCHEN seht die Wiesen, Welche Freude, Welche Wonne HANNE, LUKAS Schwellet unser Herz! Vom Strome deiner Freuden BURSCHE SIMON Süße Triebe, Hast du getränket uns. Sanfte Reize Gütiger Gott! Heben unsre Brust. CHOR (ALLE) SIMON Ewiger, mächtiger, gütiger Gott! Was ihr fühlet, SIMON Was euch reizet Ewiger! Ist des Schöpfers Hauch. LUKAS CHOR (MÄDCHEN UND BURSCHE) Mächtiger! Lasst uns ehren, HANNE Lasst uns loben, Gütiger Gott! Lasst uns preisen ihn! CHOR (ALLE) MÄNNER Ehre, Lob und Preis sei dir, Lasst erschallen, Ewiger, gütiger, mächtiger Gott! Ihm zu danken, Eure Stimmen hoch! CHOR (ALLE) Es erschallen, Ihm zu danken, Unsre Stimmen hoch! CHOR (ALLE) Ewiger, mächtiger, gütiger Gott! HANNE, LUKAS Von deinem Segensmahle SIMON Hast du gelabet uns. MÄNNER Mächtiger Gott! DER SOMMER Recitativo Die Einleitung stellt die Morgendämmerung vor. HANNE Nr. 6a – Recitativo LUKAS In grauem Schleier rückt heran Das sanfte Morgenlicht, Mit lahmen Schritten weicht vor Die Morgenröte bricht hervor; Wie Rauch verflieget das leichte Gewölk; Der Himmel pranget im hellen Azur, Der Berge Gipfel in feurigem Gold. ihm Nr. 7 – Chor Die träge Nacht zurück. HANNE, LUKAS Zu düstren Höhlen flieht Sie steigt herauf, Der Leichenvögel blinde Schar; die Sonne, sie steigt. Ihr dumpfer Klageton SIMON Beklemmt das bange Herz nicht Sie naht, sie kommt. mehr. Sie strahlt, sie scheint. SIMON CHOR Des Tages Herold meldet sich; Sie scheint in herrlicher Pracht Mit scharfem Laute rufet er In flammender Majestät. Zu neuer Tätigkeit Heil, o Sonne, Heil! Den ausgeruhten Landmann auf. Des Lichts und Lebens Quelle, Nr. 6b – Aria SIMON Der muntre Hirt versammelt nun Die frohen Herden um sich her; Zur fetten Weid’ auf grünen Höh’n Treibet er sie langsam fort. Nach Osten blickend steht er dann Auf seinem Stabe hingelehnt, Zu sehn den ersten Sonnenstrahl, Welchem er entgegenharrt. Heil! O du, des Weltalls Seel’ und Aug’, Der Gottheit schönstes Bild, Dich grüßen dankbar wir! HANNE, LUKAS, SIMON Wer spricht sie aus, die Freuden alle, Die deine Huld in uns erweckt? Wer zählet sie, die Segen alle, Die deine Mild’ auf uns ergießt? CHOR Nr. 8a – Recitativo Die Freuden, o wer spricht sie aus? SIMON Die Segen, o wer zählet sie? Nun regt und bewegt sich alles Wer spricht sie aus? Wer zählet sie? umher; Wer? Ein buntes Gewühl bedecket die HANNE Flur. Dir danken wir, was uns ergötzt. Dem braunen Schnitter neiget sich CHOR (ALLE) Der Saaten wallende Flut, Ewiger, mächtiger, gütiger Gott! Die Sense blitzt – da sinkt das SIMON Korn; Ewiger! Doch steht es bald und aufgehäuft LUKAS In festen Garben wieder da. Mächtiger! HANNE Gütiger Gott! CHOR (ALLE) Ehre, Lob und Preis sei dir, Ewiger, gütiger, mächtiger Gott! LUKAS Dir danken wir, was uns belebt. SIMON Dir danken wir, was uns erhält. ALLE DREI Dem Schöpfer aber danken wir, Was deine Kraft vermag. CHOR MIT SOLI Heil, o Sonne, Heil! Des Lichts und Lebens Quelle, Heil! Dir jauchzen alle Stimmen, Dir jauchzet die Natur. Nr. 8b – Recitativo LUKAS Die Mittagssonne brennet jetzt In voller Glut und gießt Durch die entwölkte Luft Ihr mächtiges Feuer in Strömen hinab. Ob den gesengten Flächen schwebt Im niedern Qualm ein blendend Meer Von Licht und Widerschein. Nr. 8c – Cavatina LUKAS Dem Druck erlieget die Natur. Welke Blumen, Dürre Wiesen, Trock’ne Quellen: Alles zeigt der Hitze Wut, Und neue Kraft erhebt Und kraftlos schmachten Mensch Durch milden Drang die Brust. und Tier Am Boden hingestreckt. Nr. 10a – Recitativo SIMON Nr. 9a – Recitativo O seht! Es steiget in der schwülen HANNE Luft Willkommen jetzt, o dunkler Hain, Am hohen Saume des Gebirgs Wo der bejahrten Eiche Dach Von Dampf und Dunst ein fahler Den kühlenden Schirm gewährt, Nebel auf. Und wo der schlanken Espe Laub Empor gedrängt, dehnt er sich aus Mit leisem Gelispel rauscht! Und hüllet bald den Himmelsraum Am weichen Moose rieselt da In schwarzes Dunkel ein. In heller Flut der Bach, LUKAS Und fröhlich summend irrt und Hört, wie vom Tal ein dumpf wirrt Gebrüll Die bunte Sonnenbrut; Den wilden Sturm verkünd’t! Der Kräuter reinen Balsamduft Seht, wie von Unheil schwer Verbreitet Zephyrs Hauch, Die finst’re Wolke langsam zieht Und aus dem nahen Busche tönt Und drohend auf die Eb’ne sinkt! Des jungen Schäfers Rohr. HANNE Nr. 9b – Aria HANNE Welche Labung für die Sinne! Welch’ Erholung für das Herz! In banger Ahnung stockt Das Leben der Natur. Kein Tier, kein Blatt beweget sich, Und Todesstille herrscht umher! Jeden Aderzweig durchströmet Nr. 10b – Chor. Das Ungewitter Und in jeder Nerve bebt CHOR Erquickendes Gefühl. Ach, das Ungewitter naht! Die Seele wachet auf Hilf uns, Himmel! Zum reizenden Genuss, O, wie der Donner rollt! O, wie die Winde toben! LUKAS Wo flieh’n wir hin? Dem Gatten ruft die Wachtel Flammende Blitze durchwühlen die schon. Luft; HANNE Von zackigen Keilen berstet die Im Grase zirpt die Grille froh Wolke, SIMON Und Güsse stürzen herab. Und aus dem Sumpfe quakt der Wo ist Rettung? Frosch. Wütend rast der Sturm; ALLE DREI Der weite Himmel entbrennt. Die Abendglocke tönt; Weh’ uns Armen! Von oben winkt der helle Stern Schmetternd krachen, Und ladet uns zur sanften Ruh. Schlag auf Schlag, MÄNNER Die schweren Donner fürchterlich. Mädchen, Bursche, Weiber, Weh’ uns, weh’ uns! kommt, Erschüttert wankt die Erde Unser wartet süßer Schlaf, Bis in des Meeres Grund. Wie reines Herz, gesunder Leib LUKAS Und Tages Arbeit ihn gewährt. Die düstren Wolken trennen sich, Mädchen, Bursche, Weiber, Gestillet ist der Stürme Wut. kommt! HANNE MÄDCHEN Vor ihrem Untergange Wir gehen, wir folgen euch. Blickt noch die Sonn’ empor, CHOR: ALLE Und von dem letzten Strahle glänzt Die Abendglocke hat getönt; Mit Perlenschmuck geziert die Flur. Von oben winkt der helle Stern SIMON Und ladet uns zur sanften Ruh. Zum langgewohnten Stalle kehrt, Gesättigt und erfrischt, Das fette Rind zurück. DER HERBST Nr. 11 – Der Einleitung Gegenstand ist des Landmanns freudiges Gefühl über die reiche Ernte. Recitativo HANNE Was durch seine Blüte Der Lenz zuerst versprach, Was durch seine Wärme Der Sommer reifen hieß, Zeigt der Herbst in Fülle Dem frohen Landmann jetzt. LUKAS Den reichen Vorrat führt er nun Auf hochbeladnen Wagen ein. Kaum fasst der weiten Scheune Raum, Was ihm sein Feld hervorgebracht. SIMON Sein heitres Auge blickt umher, Es misst den aufgetürmten Segen ab, Und Freude strömt in seine Brust. Nr. 12 – Terzetto mit Chor SIMON So lohnet die Natur den Fleiß, Ihn ruft, ihn lacht sie an; Ihn muntert sie durch Hoffnung auf, Ihm steht sie willig bei; Ihm wirket sie mit voller Kraft. HANNE, LUKAS Von dir, o Fleiß, kommt alles Heil. Die Hütte, die uns schirmt, Die Wolle, die uns deckt, Die Speise, die uns nährt, Ist deine Gab’, ist dein Geschenk. HANNE, LUKAS, SIMON O Fleiß, o edler Fleiß! Von dir kommt alles Heil. HANNE Du flößest Tugend ein und rohe Sitten milderst du. LUKAS Du wehrest Laster ab Und reinigest der Menschen Herz. SIMON Du stärkest Mut und Sinn Zum Guten und zu jeder Pflicht. ALLE DREI UND CHOR O Fleiß, o edler Fleiß! Von dir kommt alles Heil. Die Hütte, die uns schirmt, Die Wolle, die uns deckt, Die Speise, die uns nährt, Ist deine Gab’, ist dein Geschenk. Nr. 13a – Recitativo HANNE Seht, wie zum Haselbusche dort Die rasche Jugend eilt! An jedem Aste schwinget sich Der Kleinen lose Schar, Und der bewegten Staud’ entstürzt Wenn sie mir Liebe schwört. Gleich Hagelschau’r die lockre HANNE Frucht. Ihr Herrchen süß und fein, bleibt SIMON Hier klimmt der junge Bau’r Den hohen Stamm entlang Die Leiter flink hinauf. Vom Wipfel, der ihn deckt, Sieht er sein Liebchen nah’n, Und ihrem Tritt entgegen Fliegt dann in trautem Scherze Die runde Nuss herab. LUKAS Im Garten stehn um jeden Baum Die Mädchen groß und klein, Dem Obste, das sie klauben, An frischer Farbe gleich. weg! Hier schwinden eure Künste ganz, Und glatte Worte wirken nicht; Man gibt euch kein Gehör. Nicht Gold, nicht Pracht kann uns verblenden. Ein redlich Herz ist, was uns rührt, Und meine Wünsche sind erfüllt, Wenn treu mir Lukas ist. LUKAS Blätter fallen ab, Früchte welken hin, Tag’ und Jahr’ vergehn, Nur meine Liebe nicht. HANNE Nr. 13b – Duetto Schöner grünt das Blatt, LUKAS Süßer schmeckt die Frucht, Ihr Schönen aus der Stadt, kommt Heller glänzt der Tag, her! Wenn deine Liebe spricht. Blickt an die Tochter der Natur, BEIDE Die weder Putz noch Schminke Welch ein Glück ist treue Liebe! ziert! Unsre Herzen sind vereinet, Da seht mein Hannchen, seht! Trennen kann sie Tod allein. Ihr blüht Gesundheit auf den LUKAS Wangen, Liebstes Hannchen! Im Auge lacht Zufriedenheit, HANNE Und aus dem Munde spricht das Bester Lukas! Herz, BEIDE Nun steht er unbewegt wie Stein. Lieben und geliebet werden Dem nahen Feinde zu entgehn, Ist der Freuden höchster Gipfel, Erhebt der scheue Vogel sich; Ist des Lebens Wonn’ und Glück. Doch rettet ihn nicht schneller Nr. 14a – Recitativo SIMON Nun zeiget das entblößte Feld Der ungebet’nen Gäste Zahl, Die an den Halmen Nahrung fand, Flug. Es blitzt, es knallt, ihn erreichet das Blei, Und wirft ihn tot aus der Luft herab. Und irrend jetzt sie weiter sucht. Nr. 15a – Recitativo Des kleinen Raubes klaget nicht LUKAS Der Landmann, der ihn kaum Hier treibt ein dichter Kreis bemerkt; Die Hasen aus dem Lager auf. Dem Übermaße wünscht er doch Von allen Seiten hingedrängt Nicht ausgestellt zu sein. Hilft ihnen keine Flucht. Was ihn dagegen sichern mag, Schon fallen sie und liegen bald Sieht er als Wohltat an, In Reihen freudig hingezählt. Und willig frönt er dann zur Jagd, Die seinen guten Herrn ergötzt. Nr. 15b – Chor (Landvolk, Jäger) MÄNNER Nr. 14b – Aria Hört das laute Getön, SIMON Das dort im Walde klinget! Seht auf die breiten Wiesen hin! WEIBER Seht, wie der Hund im Grase streift! Welch ein lautes Getön Am Boden suchet er die Spur Durchklingt den ganzen Wald! Und geht ihr unablässig nach. ALLE Jetzt aber reißt Begierd’ ihn fort; Es ist der gellende Hörner Schall, Er horcht auf Ruf und Stimme Der gierigen Hunde Gebelle. nicht mehr; Er eilet zu haschen – da stockt sein Lauf, MÄNNER Der Haufe vereint auf die Fährte Schon flieht der aufgesprengte los. Hirsch, JÄGER Ihm rennen die Doggen und Reiter Tajo! Tajo! Tajo! nach. WEIBER ALLE Von seinen Feinden eingeholt, Er flieht, er flieht. O wie er sich An Mut und Kräften ganz streckt! erschöpft, Ihm rennen die Doggen und Reiter Erlieget nun das schnelle Tier. nach. MÄNNER O wie er springt! O wie er sich Sein nahes Ende kündigt an streckt! Des tönenden Erzes Jubellied, Da bricht er aus den Gesträuchen Der freudigen Jäger Siegeslaut. hervor JÄGER Und läuft über Feld in das Dickicht Halali, Halali, Halali! hinein. WEIBER MÄNNER Den Tod des Hirsches kündigt an Jetzt hat er die Hunde getäuscht; Des tönenden Erzes Jubellied, Zerstreuet schwärmen sie umher. Der freudigen Jäger Siegeslaut. ALLE ALLE Die Hunde sind zerstreut, Halali, Halali, Halali! Sie schwärmen hin und her. JÄGER Tajo! Tajo! Tajo! MÄNNER Der Jäger Ruf, der Hörner Klang Versammelt auf’s neue sie. JÄGER Ho! Ho! Tajo! Tajo! MÄNNER UND WEIBER Mit doppeltem Eifer stürzet nun Nr. 16a – Recitativo HANNE Am Rebenstocke blinket jetzt Die helle Traub’ in vollem Safte Und ruft dem Winzer freundlich zu, Dass er zu lesen sie nicht weile. SIMON Schon werden Kuf’ und Fass Zum Hügel hingebracht, Und aus den Hütten strömet ALLE Zum frohen Tagewerke Juchhe, Juch! Es lebe der Wein! Das muntre Volk herbei. MÄNNER HANNE Es lebe das Land, wo er uns reift! Seht, wie den Berg hinan Es lebe das Fass, das ihn verwahrt! Von Menschen alles wimmelt! Es lebe der Krug, woraus er fließt! Hört, wie der Freude Ton MÄNNER Von jeder Seit’ erschallet! Kommt, ihr Brüder, LUKAS Füllt die Kannen, Die Arbeit fördert lachender Scherz Leert die Becher! Vom Morgen bis zum Abend hin, Lasst uns fröhlich sein! Und dann erhebt der brausende ALLE Most Heida! Lasst uns fröhlich sein, Die Fröhlichkeit zum Lustgeschrei. Und Juchhe, Juchhe, Juch! Nr. 16b – Chor ALLE Juchhe! Juchhe! Der Wein ist da, Die Tonnen sind gefüllt. Nun lasst uns fröhlich sein, Und Juchhe, Juchhe, Juch! Aus vollem Halse schrein. MÄNNER Lasst uns trinken! Trinket, Brüder! Lasst uns fröhlich sein. WEIBER Lasst uns singen, Singet alle! Lasst uns fröhlich sein. Aus vollem Halse schrein! WEIBER Nun tönen die Pfeifen Und wirbelt die Trommel. Hier kreischet die Fiedel, Da schnarret die Leier, Und dudelt der Bock. MÄNNER Schon hüpfen die Kleinen, Und springen die Knaben; Dort fliegen die Mädchen Im Arme der Burschen Den ländlichen Reih’n. WEIBER Heisa, hopsa, lasst uns hüpfen! MÄNNER Ihr Brüder, kommt! WEIBER Heisa, hopsa, lasst uns springen! MÄNNER Die Kannen füllt! WEIBER Heisa, hopsa, lasst uns tanzen! MÄNNER Die Becher leert! ALLE Heida, lasst uns fröhlich sein! Heida und Juchhe! Aus vollem Halse schrein! MÄNNER Jauchzet, lärmet, Springet, tanzet, Lachet, singet! Nun fassen wir den letzten Krug! ALLE Und singen dann im vollen Chor Dem freudenreichen Rebensaft! Heisa, hei, Juchhe, Juch! Es lebe der Wein, der edle Wein, Der Grillen und Harm verscheucht! DER WINTER Nr. 17 – Die Einleitung schildert die dicken Nebel, womit der Winter anfängt. Recitativo SIMON Nun senket sich das blasse Jahr, Und fallen Dünste kalt herab. Die Berg’ umhüllt ein grauer Dampf, Der endlich auch die Flächen drückt Und am Mittage selbst Der Sonne matten Strahl verschlingt. HANNE Aus Lapplands Höhlen schreitet her Der stürmisch düst’re Winter jetzt. Vor seinem Tritt erstarrt In banger Stille die Natur. Sein Lob ertöne laut und hoch Cavatina In tausendfachem Jubelschall! HANNE Heida, lasst uns fröhlich sein! Licht und Leben sind geschwächet; Und Juchhe, Juchhe, Juch, aus Wärm’ und Freude sind vollem Halse schrein! verschwunden. Unmutsvollen Tagen folget Schwarzer Nächte lange Dauer. Nr. 18a – Recitativo Ihm alle Glieder lähmt. LUKAS Doch plötzlich trifft sein spähend Gefesselt steht der breite See. Aug’ Gehemmt in seinem Laufe der Der Schimmer eines nahen Lichts. Strom. Da lebt er wieder auf; Im Sturze vom türmenden Felsen Vor Freude pocht sein Herz. hängt Er geht, er eilt der Hütte zu, Gestockt und stumm der Wo starr und matt er Labung hofft. Wasserfall. Im dürren Haine tönt kein Laut; Die Felder deckt, die Täler füllt Ein’ ungeheure Flockenlast. Der Erde Bild ist nun ein Grab, Wo Kraft und Reiz erstorben liegt, Wo Leichenfarbe traurig herrscht, Und wo dem Blicke weit umher Nur öde Wüstenei sich zeigt. Nr. 19a – Recitativo LUKAS So wie er naht, schallt in sein Ohr, Durch heulende Winde nur erst geschreckt, Heller Stimmen lauter Klang. HANNE Die warme Stube zeigt ihm dann Des Dörfchens Nachbarschaft, Nr. 18b – Aria Vereint im trauten Kreise, LUKAS Den Abend zu verkürzen Hier steht der Wand’rer nun, Mit leichter Arbeit und Gespräch. Verwirrt und zweifelhaft, SIMON Wohin den Schritt er lenken soll. Am Ofen schwatzen hier Vergebens suchet er den Weg; Von ihrer Jugend Zeit die Väter. Ihn leitet weder Pfad noch Spur. Zu Körb’ und Reusen flicht Vergebens strenget er sich an Die Weiden gert’ und Netze strickt Und watet durch den tiefen Schnee; Der Söhne munt’rer Haufe dort. Er find’t sich immer mehr verirrt. Am Rocken spinnen die Mütter, Jetzt sinket ihm der Mut, Am laufenden Rade die Töchter, Und Angst beklemmt sein Herz, Und ihren Fleiß belebt Da er den Tag sich neigen sieht, Ein ungekünstelt frohes Lied. Und Müdigkeit und Frost Nr. 19b – Chor CHOR (ALLE) CHOR (WEIBER UND MÄDCHEN) Außen blank und innen rein, Knurre, schnurre, knurre! Fleißig, fromm und sittsam sein, Schnurre, Rädchen, schnurre! Locket wack’re Freier. HANNE Drille, Rädchen, lang und fein, Drille fein ein Fädelein Mir zum Busenschleier! WEIBER UND MÄDCHEN Knurre, schnurre, knurre! Schnurre, Rädchen, schnurre! HANNE Weber, webe zart und fein, Webe fein das Schleierlein Mir zur Kirmesfeier. WEIBER UND MÄDCHEN Knurre, schnurre, knurre! Schnurre, Rädchen, schnurre! HANNE Außen blank und innen rein Muss des Mädchens Busen sein, Wohl deckt ihn der Schleier. WEIBER UND MÄDCHEN Knurre, schnurre, knurre! Schnurre, Rädchen, schnurre! HANNE Außen blank und innen rein, Fleißig, fromm und sittsam sein, Locket wack’re Freier. Nr. 20a – Recitativo LUKAS Abgesponnen ist der Flachs; Nun steh’n die Räder still. Da wird der Kreis verengt Und von dem Männervolk umringt Zu horchen auf die neue Mär’, Die Hanne jetzt erzählen wird. Nr. 20b – Chor HANNE Ein Mädchen, das auf Ehre hielt, Liebt einst ein Edelmann; Da er schon längst auf sie gezielt, Traf er allein sie an. Er stieg sogleich vom Pferd’ und sprach: Komm, küsse deinen Herrn! Sie rief vor Angst und Schrecken: Ach! Ach ja! … von Herzen gern. CHOR Ei, ei, warum nicht nein? HANNE Sei ruhig, sprach er, liebes Kind, Und schenke mir dein Herz! Denn meine Lieb’ ist treu gesinnt, CHOR Nicht Leichtsinn oder Scherz. Ha, ha, das war recht fein! Dich mach’ ich glücklich: nimm dies Geld, Den Ring, die gold’ne Uhr! Und hab’ ich sonst, was dir gefällt, So sag’s und ford’re nur! CHOR Ei, ei, das klingt recht fein! HANNE Nein, sagt sie, das wär’ viel gewagt, Mein Bruder möcht’ es sehn, Und wenn er’s meinem Vater sagt, Wie wird mir’s dann ergehn? Er ackert uns hier allzu nah. Sonst könnt’ es wohl geschehn. Schaut nur: von jenem Hügel da Könnt Ihr ihn ackern sehn. CHOR Ho, ho! Was soll das sein? HANNE Indem der Junker geht und sieht, Schwingt sich das lose Kind Auf seinen Rappen und entflieht Geschwinder als der Wind. Lebt wohl, ruft sie, mein gnäd’ger Herr! So räch’ ich meine Schmach. Ganz eingewurzelt stehet er Und gafft ihr staunend nach. Nr. 21a – Recitativo SIMON Vom dürren Oste dringt Ein scharfer Eishauch jetzt hervor. Schneidend fährt er durch die Luft, Verzehret jeden Dunst Und hascht des Tieres Odem selbst. Des grimmigen Tyranns, Des Winters Sieg ist nun vollbracht, Und stummer Schrecken drückt Den ganzen Umfang der Natur. Nr. 21b – Aria SIMON Erblicke hier, betörter Mensch, Erblicke deines Lebens Bild. Verblühet ist dein kurzer Lenz, Erschöpfet deines Sommers Kraft. Schon welkt dein Herbst dem Alter zu; Schon naht der bleiche Winter sich Und zeiget dir das offne Grab. Wo sind sie nun, die hoh’n Entwürfe, Die Hoffnungen von Glück, Die Sucht nach eitlem Ruhme, Der Sorgen schwere Last? Wo sind sie nun, die Wonnetage, ZWEITER CHOR Verschwelgt in Üppigkeit? Wer darf besteigen diesen Berg? Und wo die frohen Nächte, HANNE, LUKAS, SIMON Im Taumel durchgewacht? Von dessen Lippen Wahrheit floss. Verschwunden sind sie, wie ein ERSTER CHOR Traum. Wer wird in diesem Zelte wohnen? Nur Tugend bleibt. HANNE, LUKAS, SIMON Recitativo SIMON Die bleibt allein Und leitet uns unwandelbar Durch Zeit und Jahreswechsel, Durch Jammer oder Freude Bis zu dem höchsten Ziele hin. Nr. 22 – Chor SIMON Dann bricht der große Morgen an! Der Allmacht zweites Wort erweckt Zu neuem Dasein uns, Von Pein und Tod auf immer frei. LUKAS, SIMON Die Himmelspforten öffnen sich, Der heil’ge Berg erscheint. Ihn krönt des Herren Zelt, Wo Ruh’ und Friede thront. ERSTER CHOR Wer darf durch diese Pforte gehn? HANNE, LUKAS, SIMON Der Arges mied und Gutes tat. Der Armen und Bedrängten half. ZWEITER CHOR Wer wird den Frieden dort genießen? HANNE, LUKAS, SIMON Der Schutz und Recht der Unschuld gab. ERSTER CHOR O seht, der große Morgen naht. ZWEITER CHOR O seht, er leuchtet schon. BEIDE CHÖRE Die Himmelspforten öffnen sich; Der heil’ge Berg erscheint. ERSTER CHOR Vorüber sind, ZWEITER CHOR Verbrauset sind, ERSTER CHOR Die leidenvollen Tage, ZWEITER CHOR Des Lebens Winterstürme. BEIDE CHÖRE Ein ew’ger Frühling herrscht, Und grenzenlose Seligkeit Wird der Gerechten Lohn. HANNE, LUKAS Auch uns wird einst ein solcher Lohn! SIMON Lasst uns wirken, lasst uns streben! ERSTER CHOR Lasst uns kämpfen, ZWEITER CHOR Lasst uns harren, BEIDE CHÖRE Zu erringen diesen Preis. Uns leite deine Hand, o Gott! Verleih’ uns Stärk’ und Mut; Dann siegen wir, dann gehn wir ein In deines Reiches Herrlichkeit. Amen. Joseph Haydn: Die Jahreszeiten. Textbuch zu einer der ersten Aufführungen, Wien 1801. Musikalische Betrachtung der Natur Zu Joseph Haydns »Jahreszeiten« »Temperament, Sinn, Geist, Humor, Fluss, Süße, Kraft und endlich die echten Zeichen des Genies: Naivität und Ironie, müssen Haydn durchaus zugestanden werden. Seine Werke sind eine ideale Sprache der Wahrheit, in ihren Teilen notwendig zusammenhängend und lebendig. Sie sind vielleicht zu überbieten, aber nicht zu übertreffen. Sein letztes Werk, die Jahreszeiten, ist immer noch nicht genug anerkannt, aber es bleibt die Krone der musikalischen Werke seiner Zeit.« Johann Wolfgang von Goethe Eine späte Trilogie hätte es werden können – wenn der plötzliche Tod des Textdichters und die versiegende Schaffenskraft des Komponisten den Plan nicht vereitelt hätten. Zustande kam die überzeugende Einheit zweier großer Werke für Soli, Chor und Orchester. Das Oratorium »Die Schöpfung« liest im »Buch der Bücher« und legt die biblische Schöpfungserzählung im Geist aufgeklärt-katholischer Frömmigkeit aus. Das zweite Oratorium hingegen schlägt im »Buch der Natur« das Kapitel der Jahreszeiten auf und spart nicht mit Querverweisen zu verwandten Themen wie den Tageszeiten oder den Lebensaltern. Auf dem Titelblatt der originalen Partitur, das mit einem Reigen der vier Jahreszeiten geschmückt ist, lesen wir: »Die Jahreszeiten nach Thomson, in Musik gesetzt von Joseph Haydn«. Von »Oratorium« ist nicht die Rede, weil dieser Begriff damals wohl den dezidiert geistlichen Werken vorbehalten war. Ungenannt bleibt auch der Name des Librettisten. Der bald nach Haydns Rückkehr aus London in den Jahren 1796–1798 komponierten »Schöpfung« war ein beispielloser Erfolg beschieden, an den die »Jahreszeiten« moderat anknüpfen konnten. Und keine Geringere als Kaiserin Maria Theresia höchstselbst sang die Sopranpartie bei einer Aufführung am 24. Mai 1801. Ein geplantes drittes Oratorium, angeregt von Ihrer Majestät, hätte sich dem Thema des »Jüngsten Gerichts« widmen sollen, so dass auch noch das »Buch mit sieben Siegeln« mit ins Spiel gekommen wäre. Insgesamt wäre damit der traditionell-theologische Dreischritt SchöpfungErlösung-Vollendung in die religiös-aufgeklärte Trias Schöpfung- Erhaltung-Vollendung gleichsam transponiert worden. Bei allen genannten Werken Haydns schuf ein adliger Politiker und Mäzen die Textvorlagen. Gottfried van Swieten (1733–1803) wirkte unter Kaiser Joseph II. in Wien als Diplomat und Präfekt der kaiserlichen Hofbibliothek. Seine Libretti sind jedoch keine »creatio ex nihilo«, sondern jeweils Bearbeitungen anderer Werke, was damals noch keine Plagiatsvorwürfe auf den Plan rief. Blicken wir kurz auf die biblischen Impulse mitsamt den literarischen Vorlagen: Die oratorische Fassung der »Sieben Worte unseres Erlösers am Kreuze« – auch dieses Werk aus dem Jahr 1796 ist im Blick auf die Zusammenarbeit Haydns mit Baron van Swieten zu nennen – geht auf die biblisch-neutestamentlichen Passionsberichte und eine anonyme Dichtung zurück. Die von den alttestamentlichen Schöpfungserzählungen und –psalmen ausgehende »Schöpfung« macht Anleihen bei John Miltons religiösem Epos »Paradise lost«. Für die »Jahreszeiten« schließlich ist das damals populäre, 4300 Verse umfassende Lehrgedicht »The Seasons« aus der Feder des schottischen Geistlichen James Thomson zu nennen. Dieses Werk hatte der Hamburger Ratsherr und Poet Barthold Hinrich Brockes bereits 1745 in einer englisch-deutschen Fassung vorgelegt, so dass wir annehmen dürfen, dass auch van Swieten dieser zweisprachige Druck bekannt war. Baron Gottfried Bernhard van Swieten (1733–1803) war nicht nur ein überaus einflussreicher Politiker und Mäzen, sondern auch ein Liebhaber und Kenner der Musik, der sogar auf dem Feld der Komposition dilettierte. Von den sonntäglichen Matineen in van Swietens Wohnung, bei denen »nichts als Händel und Bach« gespielt wurde, berichtet Mozart brieflich. Unter dem aufgeklärten Regenten Joseph II. war der kunstsinnige Baron eine Art Kultusminister, dem auch die Bücherzensur unterstand. Beethoven widmete ihm seine erste Sinfonie, der Göttinger Musikdirektor Johann Nikolaus Forkel dedizierte ihm 1802 seine Bach-Biographie. Bemerkenswert ist nun, dass van Swieten nicht nur den Text einzurichten pflegte. Vielmehr gab er Haydn jeweils auch eine Fülle kompositorischer Anregungen mit auf den Weg. Das meiste befolgte der Komponist, manches erregte aber auch sein Kopfschütteln. Zum Loblied auf den »edlen Fleiß« soll Haydn angemerkt haben, dass auch er sein ganzes Leben lang ein fleißiger Mensch gewesen sei, es ihm dennoch aber nie zuvor in den Sinn gekommen wäre, den Fleiß »in Noten zu setzen«. Oder hat es dem Komponisten vielleicht missfallen, dass von solchem Fleiß »alles Heil« kommen soll? Greifbar wird das poetisch-musikalische Teamwork der beiden Autoren in einem Brief des Haydn-Biographen Griesinger an den Verlag Breitkopf & Härtel: »Swieten erzählte mir, er habe dem Haydn immer die musikalischen Ideen mitgeteilt, die ihm dunkel bei der Verfertigung des Textes vorgeschwebt haben; jedes Stück Arbeit, das Haydn lieferte, habe ihm aber größere Ehrfurcht vor Haydn eingeflößt; denn wo er, Swieten, matt und kraftlos auf der Erde gekrochen habe, sei Haydn in den Sphären des dritten Himmels gewandelt.« Die Unterscheidung zwischen der geistlichen Bibelauslegung in der »Schöpfung« und einer weltlichen Naturbetrachtung in den »Jahreszeiten« scheint verlockend, greift aber letztlich zu kurz. Zweifellos gilt, dass die Jahreszeiten »das großartigste Bild menschlicher Lebensordnungen« sind, »das die abendländische Kultur außerhalb der religiösen Vorstellungwelt kennt, und damit das geeignetste Gegenstück zu dem biblischen Bild der Schöpfung« (Georg Feder). Während das erste Oratorium von Gottes Schöpferwillen ausgeht, setzen die »Jahreszeiten« bei der Geschöpflichkeit der Natur an. Die Jahreszeiten sind ja nichts anderes als der Grundrhythmus der Schöpfung. Und ihre poetisch-musikalische Beschreibung mündet immer wieder geradezu hymnisch in das Lob des göttlichen Schöpfers und Erhalters von Natur, Welt und Mensch. Neben dem Chor führt van Swieten in den »Jahreszeiten« drei redende Personen ein, die Thomsons Lehrgedicht noch nicht kennt: Simon (Pächter), Hanne (seine Tochter) und Lukas (junger Bauer). Die Entsprechung zu den drei Erzengeln aus der »Schöpfung« drängt sich geradezu auf. Und doch macht gerade Haydn dezidiert auf den Unterschied beider Werke aufmerksam: »In der Schöpfung reden Engel und erzählen von Gott; aber in den Jahreszeiten spricht nur der Simon.« Wie aber reden diese Personen? Sie agieren und erzählen von ihrer bäuerlichen Welt, deren poetische Fassung und musikalische Nachzeichnung unter den Vorzeichen der Idylle und Idealisierung stehen. Zugleich kommentieren die Personen den geordneten Kreislauf der Natur, dessen Licht- und Schattenseiten – mit faszinierendem Sonnenaufgang und bedrohlichem Ungewitter – sich zu einem großen Ganzen runden. Diese äußere Harmonie soll in den Hörern ein Echo finden, wie etwa Carl Friedrich Zelter es in einem Brief an Goethe eindrucksvoll andeutet: »Eine Musik, … dem Ohre so anschaulich, dass ich dadurch immer in einen Zustand der Unschuld, in ein vollkommenes Gleichgewicht der Seele versetzt bin« (17. Dezember 1830). Zum Beschluss des Frühlings besingen Solisten und Chor den Segen der Natur im komponierten Gebet: »Ewiger, mächtiger, gütiger Gott«. Der Sommer jedoch schließt mit einem Abendlied, in dem als »religiöser Oberton« noch die Glocke acht Mal – um diese Zeit gehen die Landleute zu Bett– zu hören ist. Der Herbst schließlich verzichtet auf die religiöse Thematik und bringt als finale Szene, angereichert mit Triangel und Tambourin, das ausgelassene Trinklied »aus vollem Halse« – dieses Stück strich der bereits zitierte Carl Friedrich Zelter bei einer Aufführung der Berliner Singakademie 1830, weil ein Teil des Chores – er nennt ihn die »zarte Companie« – partout nicht ins »Heisa! Hopsa! Juchhe!« einstimmen wollte. An Goethe schreibt Zelter: »Ich ließ mich bewegen, diese Stücke herauszulassen, da sie, ohne Lust gegeben, nicht mit Lust empfangen werden konnten.« Haydns Lust gilt der Präsentation verschiedener Stile, vom andächtigen Gotteslob bis zum derben Trinkgelage, von der mit naturalistischen Jagdmotiven der Hörner gespickten Jagdszene bis zum Loblied auf das Glück der »treuen Liebe« aus dem Mund von Lukas und Hanne. Den inneren Zusammenhang jedoch verliert er nie, weil die Jahreszeiten ihn garantieren. Van Swieten und Haydn schlagen im Buch der Natur das Kapitel der »Jahreszeiten« auf: sie lesen und betrachten es noch unter dem biblisch-religiösen Vorzeichen der Schöpfung und doch schon in der aufgeklärten Distanz eines »irdischen Vergnügens«, das freilich ein »Vergnügen in Gott« (Brockes) bleibt, um den Titel des berühmtesten Werkes solch poetischer Naturbetrachtung noch zu bemühen. Die »Lesbarkeit der Welt« ist ein abendländischer Cantus firmus in vielen Tonarten: literarisch von den Jahreszeiten-Versen in Ovids »Metamorphosen« bis zu Hölderlins späten Gedichten und darüber hinaus. Auf Bildern und in Barockgärten begegnen uns die Jahreszeiten, wobei in Freiburg die Steinfiguren der Vier Jahreszeiten von Johann Christian Wentzinger (1748/48) – geschaffen für den Schlosspark von Ebnet, heute im Wentzingerhaus am Münsterplatz, dem früheren Sitz der Musikhochule – besonderer Erwähnung wert sind. Ein weites Feld eröffnet zudem die »Komponierbarkeit der Jahreszeiten«: in Liedern, in Vivaldis berühmten Violinkonzerten oder in Heinz Holligers Scardanelli-Zyklus. Mit den Polen »Naivität und Ironie« benennt Goethe hellsichtig zwei Brennpunkte, deren Spannung Haydn beständig auslotet. Wenn die Idylle ihre Glaubwürdigkeit einzubüßen droht oder das Pathos überhand nimmt, setzt er ironisch-fragende Gegenakzente. So pfeift im Frühling der Landmann beim Pflügen des Ackers kein Volkslied, sondern ein Zitat aus Haydns »Sinfonie mit dem Paukenschlag«. Und beim chorischen Loblied auf den »edlen Fleiß« mag man unsicher werden, ob die Fuge mit ihrer gespreizten Stimmführung und effektvollen Trugschlüssen noch auf der Seite des pathetischen Textes steht oder ob der Komponist gar die »augenzwinkernde Unterhöhlung eines hohlen Textes« (Hans Michael Beuerle) im Sinn hatte. Dass diese Frage offen bleibt, gehört zur Qualität dieses Werkes. Letztlich sind es die musikalischen Interpreten und die Hörer, die es mitkonstituieren. Ganz am Ende, in der Schlussszene des Winters und somit des Gesamtwerkes, bietet van Swieten dem Komponisten nach vielen Naturschilderungen und ländlichen Genreskizzen sogar die Möglichkeit zu einer quasi-liturgischen Szene. Dazu verlässst der Librettist – der in der Wirkungsgeschichte des Werkes vielleicht allzu oft gescholten wurde – seine englische Vorlage. James Johnson hatte sich in den letzten Zeilen zum »beredten Schweigen« entschlossen und zum quasi-mystischen Versinken in das Licht: »In sein unausdrücklich Licht sink ich und vergehe ganz«. Van Swieten jedoch zitiert Psalm 15, der sich an ein Ritual beim Einlass in den Tempel anlehnt: »Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt? Wer darf weilen auf deinem heiligen Berg?« Auch die biblischen Antworten hören wir im Zusammenklang des Guten – »Der Arges mied und Gutes tat« – mit dem Wahren: »Von dessen Lippen Wahrheit floss«. Haydns Musik bringt das Schöne mit hinzu. Entscheidend dabei ist, das van Swieten den Tempel im ewigen Licht erstrahlen lässt. Die Pforten werden zu »Himmelspforten« und der Frühling, der die ewige Wiederkehr des Gleichen besiegeln könnte, zum »ewigen Frühling« mit »grenzenloser Seligkeit«. So erfüllt sich der Kreislauf der Jahreszeiten, indem er gesprengt wird! Erinnern wir uns an den Beginn: »Die Einleitung malt den Übergang vom Winter zum Frühling« hieß van Swietens Vorgabe zu den ersten Klängen des Werkes. Haydn knüpft hier an die »Schöpfung« an, deren Ouvertüre die Vorstellung des Chaos höchst kalkuliert in Klänge setzt – jene Szene, die im C-Dur-Akkord »Und es ward Licht« kulminiert. So klingt das erste Wort, mit dem Gott alles ins Dasein rief. Die »Jahreszeiten« aber besingen am Ende »der Allmacht zweites Wort« und dieses zweite Wort, es heißt Vollendung, »erweckt zu neuem Dasein uns«. So »inszeniert« der Schlusschor in C-Dur nichts weniger als den Übergang vom zeitlichen Winter zum ewigen Frühling. Biblische Motive wie der »Lohn der Gerechten« fügen sich in das aufgeklärtreligiöse Konzept des »Wirkens« und »Strebens« nach Höherem. Das musikalische Gewand ist die effektvolle Doppelchörigkeit, deren Tradition – man denke an den psalmodierenden Wechsel von Chorgruppen und vor allem an das musikalische Sinnbild des Zusammenklangs irdischer und himmlischer Stimmen – van Swieten und Haydn gewiss vertraut war. Immer wieder vereinen sich die Chöre, vor allem in der Fuge »Uns leite deine Hand, o Gott! Verleih uns Stärk und Mut«. Aber war es, nur wenige Momente zuvor, nicht die Tugend gewesen, die allein uns zum höchsten Ziele hin »leitet«? In dieser Frage plädierte die religiöse Aufklärung für ein harmonisches »Sowohl–Als auch«; das religionskritische »Entweder-Oder« aber lässt nicht mehr lange auf sich warten. Indem Haydn die Schlussfuge auf fast 40 Takte ausdehnt, gibt er dem Gebet mehr Raum als das Libretto es vermuten lässt. Die musikalisch-zeitliche Antizipation der endzeitlichen Erfüllung »dann siegen wir, dann gehen wir ein …« gerät zur knappen akkordischen Coda, das »Amen« zu einer letzten und zugleich letztgültigen Unterstreichung. Mit der »Amen«-Akklamation beschließt ein Grundwort aus dem »Buch der Bücher« dieses Werk, das vom ersten bis zum letzten Ton dem unerschöpflichen »Buch der Natur« gilt. Meinrad Walter Mitwirkende Gesangssolisten: Ronan Caillet (Tenor) begann im Alter von acht Jahren in der »Maitrise de garçons« in Colmar zu singen. Am Konservatorium in Colmar lernte er Horn und Trompete spielen und absolvierte 2008 das Fach Musiktheorie. Es folgte ein Gesangsstudium am Konservatorium in Strasbourg bei Marie-Madeleine Koebelé. Seit 2012 studiert er Gesang (Bachelor) bei Prof. Torsten Meyer an der Hochschule für Musik Freiburg. 2013 nahm er im Rahmen des 6. »Festival Callinet/Festival des orgues d’Alsace« an einer Konzertreihe teil und konzertierte mit Cyril Pallaud (Organist und Präsident des Festivals). Dabei wurde das letzte Konzert im Radio (Accent 4) übertragen. 2014 fanden Konzertauftritte mit »Trecanum« statt, einer a-cappella-Gesangsgruppe aus Strasbourg, die sich auf gregorianische Musik spezialisiert hat. Im gleichen Jahr trat er in der Kammeroper im Rathaushof Konstanz als Villane in der Oper »Nina« von Giovanni Paisiello auf. 2015 war er Solist beim Projekt »SingBach!« in Basel und erhielt eine feste Anstellung beim »La Cetra Barockorchester & Vokalensemble Basel«. Im Alter von drei Jahren erhielt der Tenor David Fischer seinen ersten Violinunterricht, u.a. bei Wolfgang Marschner (Pflüger-Stiftung Freiburg), Adelina Oprean (Musik-Akademie Basel) und Latica HondaRosenberg (Hochschule für Musik Freiburg). 2004 nahm er am Bundeswettbewerb Jugend musiziert teil (Violine Solo / 1. Preis). Seit 2011 studiert David Fischer als Stipendiat der Helene-RosenbergStiftung Gesang bei Reginaldo Pinheiro an der Hochschule für Musik Freiburg, begleitet von Meisterkursen bei Brigitte Fassbaender und François-Xavier Roth. Er konzertiert in ganz Deutschland, so im Konzerthaus Freiburg mit dem Freiburger Bachchor und -orchester in Ludwig van Beethovens Messe C-Dur und im Konstanzer Münster mit der Südwestdeutschen Philharmonie in Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion. Sein Operndebut gab David Fischer im März 2015 bei den Osterfestspielen der Berliner Philharmoniker am Theater BadenBaden als Trémoloni in Jacques Offenbachs Opéra-bouffe La Princesse de Trébizonde. Im Juni 2017 wird er an der Oper Leipzig den Zweiten Nazarener in Richard Strauss' Oper Salome übernehmen. Alies Mack (Sopran), geboren 1992, bekam schon im Kindesalter Unterricht in Klavier und Kontrabass und sang daneben u.a. im Jungen Chor der Bachakademie Stuttgart und dem Remigius Kammerchor Nagold. Seit 2008 erhielt sie Gesangsunterricht,u.a. bei Prof. Andreas Reibenspies. An der Hochschule für Musik Freiburg führten sie »Meisterkurse für junge Talente« zu Prof. Dr. Bernd Göpfert und Prof. Angela Nick. Neben mehreren Landespreisen bei Jugend Musiziert erhielt sie im Jahr 2011 den Musikpreis der Werner-Stober-Stiftung Karlsruhe. Seit dem WS 2012/2013 studiert Alies Mack Gesang an der Hochschule für Musik Freiburg, zunächst bei Prof. Towako Sato-Schöllhorn und seit dem WS 2014/2015 bei Prof. Torsten Meyer. Zuletzt sammelte sie weitere Erfahrungen in Meisterkursen bei Luisa Giannini und Prof. Klesie Kelly. Neben ihrem Studium arbeitet sie als Stimmbildnerin sowie als Chorleiterin. Am Theater Freiburg wirkt sie in der Spielzeit 2015/16 in den Produktionen „Mefistofele“ und „Schmuck der Madonna“ im Chor mit. Daneben geht sie einer regen Konzerttätigkeit mit dem Schwerpunkt Lied und Oratorium nach (u.a. Bach: Matthäuspassion, Mendelssohn: Lobgesang, Schumann: Der Rose Pilgerfahrt). Nach ihrem Bachelorstudium in den Fächern klassische Gitarre und Gesang an der »Escola Superior de Música de Catalunya« in Barcelona, begann Aina Martín Abellan im Oktober 2015 das Masterstudium Musik im Hauptfach Operngesang und Konzertgesang an der Hochschule für Musik Freiburg in der Klasse von Prof. Dorothea Wirtz. Während ihres Studiums in Barcelona erhielt sie das »Victòria dels Àngels« Stipendium, im Rahmen dessen sie verschiedene Konzerte gab, u. a. im »Gran Teatre del Liceu« in Barcelona. Außerdem erhielt sie das »Anna Riera« Stipendium, mit dem die besten Absolventinnen eines Jahrgangs der »Escola Superior de Musica de Catalunya« ausgezeichnet werden. Seit mehr als zehn Jahren ist sie Mitglied des Hemiòlia Ensembles, das aus einer Sängerin und ein oder zwei Gitarristinen besteht, dieses Ensemble spielt mit Historischen Instrumenten Musik der Renaissance bis zum 20. Jahrhundert. Außerdem singt sie regelmäßig in der Capella Reial de Catalunya unter der Leitung von Jordi Savall. Sie hat mit Canto Coronato, El Concierto Español, La Grande Chapelle, La Capella de Ministrers und dem Ensemble Lux Feminae gesungen. Mit diesen Ensembles trat sie u.a. in Spanien, Frankreich, Deutschland, Norewegen, Belgien und Slovenia auf. 2013 tourte sie in der Solopartie der Johannespassion mit dem Orquestra Simfònica del Vallès unter der Leitung von Xavier Puig. 2014 sang sie das musikalische Schauspiel Jazz unter dem Meer für Kinder mit Jazz und Musikal Musik. Sie hat außerdem bei den Aufnahmen Il più bel Nome, Pau i Victòria, Misa Scala Aretina und Guerre & Paix mit Alia Vox, Glossa, Lauda und Columna Música mitgesungen und die Soundtracks für den Katalanischen Film »13 dies d’Octubre«, produziert von Televisió de Catalunya, Batabat und Lastor Media. 2015 gewann sie den Ersten Preis und Publikumspreis beim Internationalen Gesangswettbewerb von Gijón (Spanien). Francesc Ortega I Marti (Bariton) wurde 1991 in Tarragona geboren. Er begann seine musikalische Ausbildung im Knabenchor »l'Escolania de Montserrat«. Hier sang er unter der Leitung von Jordi Savall, Kirill Petrenko und Mstislav Rostropovich und war er in Brittens »A Midsummer night’s dream« im »Gran Teatre del Liceu« (Barcelona), Peasblosom zu hören. Im Jahr 2013 war er Erasmus-Student an der Hochschule für Musik Freiburg, wo er derzeit auch sein Masterstudium (Oper und Konzert) in der Klasse von Prof. Torsten Meyer absolviert. Meisterklassen führten ihn ferner zu Brigitte Fassbaender, Kurt Widmer, Richard Levitt u.a. 2014 gewann er den »Bach Preis« der BZM-Stiftung sowie ein Stipendium der »Fundación Victoria de los Ángeles«. Bühnenerfahrung sammelte er u.a. als Tirant (Tirant lo Blanc), Papageno (Zauberflöte) und Podesta (Le docteur miracle). Daneben arbeitet er mit Ensembles wie »La capella reial de Catalunya« (Jordi Savall) und »La Cetra Vokalensemble Basel« (Andrea Marcon). Mateo Peñaloza Cecconi, 1995 geboren, begann das Singen im Jahr 2000 bei den Freiburger Domsingknaben. Von 2003 an nahm er Unterricht bei Ulrich Rausch. Im Jahr 2011 besuchte er im Rahmen eines Austausches drei Monate das Conservatorio G. Verdi in Mailand. Ab dem Sommersemester 2012 studierte er Gesang bei Prof. Markus Goritzki an der Musikhochschule Freiburg, davon zunächst drei Semester als Jungstudent. Ab dem Sommersemester 2014 parallel Studium Dirigieren-Chorleitung als zweites Hauptfach bei Prof. Morten Schuldt-Jensen. Ab dem WS 2016 Gesangsstudium bei Prof. Reginaldo Pinheiro sowie Dirigieren bei Prof. Frank Markowitsch. Verschiedene Auszeichnungen, darunter wiederholt Bundespreise bei Jugend musiziert, Preisträger des Bundewettbewerbs Gesang an der Deutschen Oper Berlin sowie Stipendiat der Bayreuther Festspiele. Die Dirigenten Frühling Mateo Peñaloza Cecconi, 1995 geboren, begann das Singen im Jahr 2000 bei den Freiburger Domsingknaben. Von 2003 an nahm er Unterricht bei Ulrich Rausch. Im Jahr 2011 besuchte er im Rahmen eines Austausches drei Monate das Conservatorio G.Verdi in Mailand. Ab dem Sommersemester 2012 studierte er Gesang bei Prof. Markus Goritzki an der Musikhochschule Freiburg, davon zunächst drei Semester als Jungstudent. Ab dem Sommersemester 2014 parallel Studium Dirigieren-Chorleitung als zweites Hauptfach bei Prof. Morten Schuldt-Jensen. Ab dem WS 2016 Gesangsstudium bei Prof. Reginaldo Pinheiro sowie Dirigieren bei Prof. Frank Markowitsch. Verschiedene Auszeichnungen, darunter wiederholt Bundespreise bei Jugend musiziert, Preisträger des Bundewettbewerbs Gesang an der Deutschen Oper Berlin sowie Stipendiat der Bayreuther Festspiele. Sommer Sebastian Ruf wurde 1990 in Sigmaringen/Baden-Württemberg geboren. Seine musikalische Ausbildung begann 1998 mit Klavierunterricht. Das Orgelspiel lehrte ihn von 2002 – 2010 Bezirkskantor Klaus Krämer. Beim Wettbewerb »Jugend musiziert« erzielte er Erfolge auf Landes -und Bundesebene. Seit Wintersemester 2010/11 studiert er in Freiburg Kirchenmusik, Schulmusik und Klavier. Zu seinen Lehrern zählen Prof. Martin Schmeding und Tilman Krämer. Sebastian Ruf ist Stipendiat des »Cusanuswerks«. Im März 2016 erhielt er den 3. Preis beim 2. Internationalen Kurt-Boßler-Orgelwettbewerb Freiburg. Seit Sommersemester 2016 studiert er neben Master Kirchenmusik auch Master Chorleitung bei Prof. Frank Markowitsch und Prof. Manfred Schreier. Herbst Nach seinem Studium für Klarinette am Conservatoire de Strasbourg nahm Gustave Winkler ab 2013 Unterricht in Orchesterleitung bei Theodor Guschglbauer. Seit Herbst 2015 studiert er Master Orchesterleitung an der Hochschule für Musik Freiburg bei Massimiliano Matesic und Lutz Köhler. Im Rahmen des Dirigentenpodiums BadenWürttemberg arbeitete er mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz und dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim. Nach einem Jahr als Codirigent wird er ab kommender Saison die Leitung des Orchestre Symphonique des Jeunes de Strasbourg übernehmen. Winter Martin Wutz wurde 1989 in Straubing/Bayern geboren. Nach Unterricht in Chor- und Orchesterleitung bei Gerd Guglhör, Martin Steidler, Christof Adt, Niklas Willen und Prof. Scott Sandmeier studiert er derzeit an der Hochschule für Musik Freiburg Master of Music in Orchesterleitung bei Massimiliano Matesic und Prof. Lutz Köhler. Während seines vorangegangenen Musikstudiums an der Hochschule für Musik und Theater München für Lehramt Gymnasium mit Hauptfach Klavier bei Silke Avenhaus begleitete er mehrere Lieder-, Operetten- und Kammermusikabende. 2011 bis 2012 über-nahm er den Chor der Tiermedizinischen Fakultät an der LMU München. 2007 wurde er mit dem Kulturpreis der Stadt Straubing ausgezeichnet. Als Dirigent war er bei Konzerten der Hochschule für Musik und Theater München und Hochschule für Musik Freiburg, Gala-Nacht der Musicals 2010 in Schwarzach und Flensburg, der Musicalproduktion »Nostradamus« 2011 und Konzerten des Collegium Musicum Straubing zu sehen. Während seins Studium arbeitete er im Rahmen des Dirigentenpodiums Baden-Württemberg mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim, dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim und der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz. 2015 dirigierte er das Münchner Internationale Orchester. Er ist Mitbegründer und musikalischer Leiter der Crazy-Musical-Company e.V. (»Oliver!« 2013, »Sunset Boulevard« 2015, »Hello!« 2016). Chor der Hochschule für Musik Freiburg Sopran Berit Busch, Johanna Ludwig, Livia Kirner, Luzie Franke, Ulrike Wehrmeister, Undine Kilian, Eva Faller, Ursula Köhler, Stephanie Kaiser-Noll, Sue Spielvogel, Sophie Harr, Ina Stoertzenbach, Yukiko Hashimoto, Susanne Jena, Myra Pranjaya, Aya Tsujimoto Alt Clara Wolters, Helena Warratz, Julia Frisch, Julia Wagner, Katharina Buck, Lena Geiger, Nina Paul, Theresa Jensen, Gretel Wyneken, Lisa Lahnstein, Regina Holzbrink, Sabine Zähringer, Elisabeth Mertens Tenor Daniel Kindsvater, Korbinian Krol, Sebastian Ruf, Achim Noll, Klemens Mölkner, Simon Dreher, Jörg Krause, Jonas Wieczorek, Fabian Burk Bass Fabian Kühn, Ferdinand Reutter, Hansjörg Schmauder, Johann Kalvelage, Johannes Wagner, Julian Pinn, Luis Ramos, Lukas Hartmann, Max Langer, Patrick Stein, Samuel Martin, Sebastian Stetter, Simeon Ohlsen, Benjamin Lee, Simon Albrecht, Maximilian Merkle Orchester der Hochschule für Musik Freiburg Violine 1 Yurie Tamura**, Sofia Fasla Prolat, Ruth Hoffmann, Saskia Niehl, Joseph Querleux, Julia Weeda, Emanuele Zanforlin Violine 2 Daniel Jaime*, Arnaud Bassand, Emma Errera, Hae Ree Ko, Alice Sarrazin, Hannah Visser Viola Evelin Tomasi*, Luis Barbero Maldonado, Xing Fan, Ha Lim Jeong Violoncello Philine Lembeck*, Poyraz Baltacigil, Jakob Schall, Aoi Udagawa Kontrabass Alexander Weiskopf*, Kyungwha Kim Flöte Mario Notaristefano, Iris Simon Oboe Maria Fernanda Hernández Escobar, Yumiko Hirayama Klarinette Daniela Kohler, Hwanseok Lee Fagott Diane Mugot, Irene Salas Moreno Kontrafagott Kyung Ho Koh Horn Pedro Blanco Gonzalez, Gilles Goepfert Trompete Matthieu Chpelitch, Alexis Fritsch, Mykolas Pozingis Posaune Hanyuan Chen, Neven Derrien, Thomas Mercat Pauken/Schlagzeug Li-Ting Chiu, Yuyoung Jin Hammerklavier/Cembalo Ibai Ainharbe ** Konzertmeisterin * StimmführerInnen
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