Predigt am Festgottesdienst zur Konfirmation 12. Juni 2016 „Zukunft und Hoffnung“ (Jer 29,11; Joh 14,6) Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, liebe Festgemeinde aus verschiedenen Generationen, Alle oder viele reden derzeit von der Fussball-EM. Ohne Hoffnung würde da gar niemand antreten, egal ob Startalent oder Nachwuchsspieler. Unsere Stars, die Hauptpersonen heute, seid ja ihr. Darum geht es um euch und den Weg, der vor euch jungen Leuten liegt eure Hoffnungen und eure Zukunft. Auch ihr würdet euch wahrscheinlich nicht auf den Weg machen, der vor euch liegt, wenn ihr keine Hoffnung hättet. Hoffnung macht den Blick weit. Der Blick der Hoffnung endet nicht am Horizont von dem, was jetzt möglich ist. Darum gehören Hoffnung und Zukunft so eng zusammen: Hoffnung schaut nur nach vorne, nicht zurück. Eure Diaschau am Anfang hat uns das gleich doppelt gezeigt: Zum einen sind da eure Bilder aus der Kindheit. Eltern und Grosseltern, Geschwister und Paten haben sich vielleicht dabei erinnert, was sie damals für euch gehofft, was sie euch für die Zukunft gewünscht haben. Zum anderen habt ihr Auskunft gegeben über das, was ihr euch für eure Zukunft erhofft: Das sind Auslandsaufenthalte, Firmengründungen oder Geschäftsübernahmen, Berufsziele oder 1 neue Schulen. Meine Hoffnung für jede und jeden von euch ist, dass ihr den Platz findet, der für euch richtig und gut ist. Auch wenn der Weg dorthin manchmal steinig und schwer ist, wie wir gesungen haben, wenn er über Umwege geht, und wenn euch die Zukunft noch ungewiss erscheint. Aber genau dafür gibt es ja die Hoffnung – die nicht da aufhört, wie etwas jetzt ist. Hoffnung glaubt daran, dass noch viel mehr möglich ist, als was wir jetzt ahnen. Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Glaube ist der Vogel, der singt, wenn die Nacht noch dunkel ist.“ In die gleiche Richtung geht eine ganz besondere Nachricht. Eine Nachricht, eine Botschaft, die sich nicht im Chat oder so findet, wo ja nicht immer alles ganz lupenrein ist, wo wir manchmal schneller schreiben als wir denken. Die Nachricht an euch und uns kommt in einem echten Brief. Was steht da drin? Ein Prophet aus alten Zeiten schreibt sie an seine Leute. Die sitzen traurig fern der Heimat an den Flüssen von Babylon. Ihre Zukunft ist mehr als unsicher. Auf was sie noch hoffen sollen, wissen sie auch nicht. Auch ihr Glaube steht auf wackligen Füssen: Gott scheint ihnen mindestens genau so weit weg wie die alte Heimat. Aber dann passiert eben das: Jeremia, so heisst der Verfasser des Briefes, blickt weiter und gibt das auch weiter: „Ich will 2 euch Zukunft und Hoffnung geben, spricht der Herr“. Das gibt seinen Leuten wieder Kraft. Kraft, sich auf die neue Situation einzustellen und das Beste draus zu machen. Auch heute noch gilt dieses Versprechen. Vielleicht kommt es manchmal anders raus, als wir es uns vorgestellt haben oder jemals vorstellen konnten. Aber eben: Hoffnung kennt keine Grenzen, auch die nicht, die wir uns selber machen. Wo wir meinen, an die Grenzen unserer Möglichkeiten gelangt zu sein, ist immer noch mehr drin. Da kann so ein Kraft-Wort wieder neue Power geben. Ich versuche mal einen aktuellen Vergleich aus unserer alltäglichen Handy-Welt: Wie oft ist der Akku leer, nichts geht mehr. Dann brauchen wir eine Ladequelle. Was für den Akku die Steckdose, kann für uns so ein Wort von ausserhalb uns selbst sein wie dieses, das wieder auflädt: „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben, spricht der Herr“. Nicht irgendwer, sondern Er. Die Quelle des Lebens, sozusagen die Ladequelle unserer Seele. Damit sind Probleme nicht einfach weggezaubert, aber - der ist Akku aufgeladen, um sich dem zu stellen, was vor einem liegt. Vor einem – das ist Zukunft. Dafür braucht es oft einen Adapter. Je nach Region und Religion ist der verschieden. Den, den ich meine, hat für einmal nichts zu 3 tun mit Apfel oder Sumsang und wie sie alle heissen. Für uns hier, in unser Region und Religion, hat der Adapter, die Verbindung zwischen der Ladequelle und unserem Seelenakku einen Namen. Welchen? Eine neue Marke? Der „link“ dazu ist hier in unserer Kirche gut sichtbar, einer von euch hat ihn als Konfspruch gewählt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Das passt zu unserem Lied vom Anfang „Dieser Weg“ – dieser Weg hat einem Namen, und der bietet so viel mehr: Jesus Christus. Er ist es, der uns den Zugang zur Lebensquelle, zur Power eröffnet, wenn er sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Wahrhaftig sein, also reden und auch so handeln, wie er – das gibt Lebenskraft. Das ist ein Weg, der von dieser Botschaft begleitet und getragen ist: „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben, spricht der Herr“ – ja, es gibt sie, Zukunft und Hoffnung. Für euch, für uns alle. Weil der dazu steht, der sie uns zusagt – Gott. Auch, wenn wir ihn nicht immer grade verstehen. Aber das gilt. 4 Amen
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