Branchenreport Wir bieten Ihnen mit unseren

Branchen-Report Deutschland
Industriebranchen im Fokus
Group Industries Research / Juni 2016
us:
Fok
o
eur
d
ü
S
pa
Die Bank an Ihrer Seite
Inhalt
Das Wichtigste im Überblick ...................................................................................... 3
Industrie und gesamtwirtschaftliches Umfeld............................................................ 4
Ernährungsgewerbe ................................................................................................... 6
Papierindustrie ........................................................................................................... 7
Chemische Industrie................................................................................................... 8
Gummi- und Kunststoffwaren..................................................................................... 9
Metallerzeugung und -bearbeitung.......................................................................... 10
DV-Geräte, elektronische und optische Erzeugnisse................................................ 11
Elektrische Ausrüstungen......................................................................................... 12
Maschinenbau .......................................................................................................... 13
Straßenfahrzeugbau ................................................................................................. 14
Produzierendes Gewerbe: Tabelle zu Produktionserwartungen in Deutschland...... 15
Glossar...................................................................................................................... 15
Commerzbank AG
Group Risk Controlling & Capital Management
60261 Frankfurt am Main
Bereichsleitung Risk Control & Resources Management : Oliver Ewald
Leitung Industries Research: Dr. Carola Hunger-Siegler
(069) 136-80414
(069) 136-22447
Jutta Kayser-Tilosen
Dr. Olaf Labitzke
Hans-Peter Muntzke
Christoph Partisch
Rolf Sandvoß
Nora Schaefer
Petra Wilde
(069) 136-80858
(069) 136-23919
(069) 136-49475
(069) 136-84952
(069) 136-84953
(069) 136-22737
(069) 136-22738
E-Mail: [email protected]
www.commerzbank.de/branchen
Dieser Bericht wurde im Juni 2016 abgeschlossen.
Bestellungen richten Sie bitte an Ihre Commerzbank-Filiale.
Branchen-Report erscheint vier Mal im Jahr in deutscher und englischer Sprache.
Quellen für Schaubilder und Tabellen: FERI, Statistisches Bundesamt, eigene Schätzungen
| COMMERZBANK – GROUP RISK CONTROL & RESOURCES MANAGEMENT
3
Das Wichtigste im Überblick
• Die Dynamik in der Weltwirtschaft dürfte 2016 schwach blei-
Zuge der letzten Jahre relativ an Bedeutung verloren. Die Ursa-
ben. Sowohl in China, als auch in den USA und im Euroraum
che ist in der fehlenden Dynamik des dortigen Verarbeitende
wird das Wachstum des Vorjahres nicht ganz erreicht werden.
Gewerbes zu sehen. Nur Teilbereiche wie die Automobilindust-
Auch in Portugal und Spanien dürfte das Vorjahreswachstum
rie steigern ihre Orders aus Deutschland.
knapp verfehlt werden. In den beiden anderen hier betrachteten
• Der Anteil der deutschen Importe der Metallerzeugung
südeuropäischen Ländern, Griechenland und Italien, ist eine
und -bearbeitung aus Südeuropa an den Weltimporten nahm
leichte Wachstumssteigerung zu erwarten.
seit 2008 leicht ab, deutlich sank indessen die Bedeutung der
• Die Importe Deutschlands aus Südeuropa nahmen von 2008
Südeuropa-Exporte. Als Folge ist Deutschland seit 2011 Netto-
bis 2015 dank einer guten hiesigen Nachfrage um 8,6% zu. Die
importeur im Handel mit dieser Region. Kräftig zugenommen
deutschen Exporte in diese Region spürten dagegen die Nach-
haben die Importe von NE-Metallen und -halbzeug, während
frageschwäche in diesen Ländern und sanken mit 11,0% deut-
die Exporte fielen. Im Stahlsektor schrumpften die Exporte noch
lich. Als Folge fiel der deutsche Exportüberschuss 2015 rund
35% niedriger als 2008 aus. Allerdings profitiert Deutschland
seit 2014 von der langsamen Erholung in Südeuropa.
stärker als die Importe.
• Exporte von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen gingen 2015 im Wert von 8,7 Mrd. Euro nach Ita-
• Infolge der schwachen globalen Wirtschaftsdynamik und nur
lien, Spanien, Portugal und Griechenland, ein Anteil von 8,9%
leicht steigender heimischer Ausrüstungsinvestitionen dürfte
der Branchenexporte. Im Jahr 2008 hatte der Anteil allerdings
die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland
noch bei 14,5% gelegen – danach konzentrierten sich deutsche
2016 nur geringfügig höher als im Vorjahr ausfallen. Die Expor-
Exporteure auf Amerika (USA) und Asien (China). Immerhin be-
te nach Südeuropa dürften dabei Impulse geben.
lebte sich die Ausfuhr nach Spanien und Italien zuletzt.
• Da Italien das wichtigste Bestimmungsland deutscher Milch-
• Der Export elektrischer Ausrüstungen nach Südeuropa ging
und Fleischausfuhren ist, haben die Exporte von Nahrungs-
von 7,6 Mrd. Euro im Jahr 2008 auf 6,6 Mrd. Euro im Jahr 2015
und Futtermitteln nach Südeuropa ein relativ hohes Gewicht.
zurück. Die Ausfuhr in alle Welt stieg dagegen und somit büßte
Bereits im Jahr 2011 konnten sie ihr Vorkrisen-Niveau zwar
der Südeuropa-Export an Bedeutung ein (der Anteil am Export
wieder überschreiten, zeigten in den letzten beiden Jahren aber
in alle Welt fiel von 12,8% auf 9,2%). Die Nachfrage in Spa-
Schwächetendenzen. Am besten und stabilsten entwickelten
nien und Italien sollte sich 2016 dank Digitalisierung des Bil-
sich bis zuletzt die Branchenausfuhren nach Spanien.
dungswesens, des Gesundheitssystems sowie der Energie-
• Zwischen 2008 und 2013 waren die Exporte der deutschen Pa-
wirtschaft bessern.
pierindustrie nach Südeuropa um über 18% zurückgegangen.
• Der deutsche Export von Maschinen nach Südeuropa liegt
Die im Zuge der Eurokrise notwendige Rückführung der hohen
auch acht Jahre nach Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise
Staatsverschuldung sowie die stark gestiegene Arbeitslosigkeit
unter dem Vorkrisenniveau. Das wichtigste Zielland in Südeu-
belasteten die Verbrauchsausgaben der Konsumenten. Davon
ropa ist Italien, das sich langsam aus der Krise arbeitet. Struk-
waren auch viele Erzeugnisse des Papiergewerbes betroffen.
turreformen wie die Lockerung des Kündigungsschutzes und
Mit der Erholung der Konjunktur stieg zuletzt aber wieder der
steuerliche Vergünstigungen für Investitionen in Maschinen
Absatz an Papier, dies zeigte sich auch bei den deutschen Papierexporten.
und Anlagen noch bis Ende 2016 geben Impulse.
• Der Straßenfahrzeugbau kann sich über eine steigende Nach-
• Für die Unternehmen der Chemischen Industrie sind die süd-
frage aus den Ländern Südeuropas freuen. Vor dem Hinter-
europäischen Länder stabile, aber wenig dynamische Absatz-
grund der Schwäche wichtiger Auslandsmärkte in den Emer-
märkte. Grundstoffchemikalien sind die wichtigsten Exportgüter.
ging Markets wird diese Region wieder wichtiger, wenn auch
• Für die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren hat die
die relative Bedeutung im Vergleich mit der Zeit vor der Wirt-
Bedeutung der südeuropäischen Länder als Absatzmarkt im
schafts- und Finanzkrise deutlich abgenommen hat.
4
| Branchen-Report Deutschland | Industriebranchen im Fokus › Juni 2016
Industrie und gesamtwirtschaftliches Umfeld
Wachstum in ausgewählten Regionen der Welt
Bruttoinlandsprodukt in konstanten Preisen
Exportüberschuss nach Südeuropa gesunken
Die Produktion im deutschen Verarbeitenden Gewerbe erholte
sich nach der Finanzkrise 2008/09 im Euroraum-Vergleich zügig.
Während in Deutschland bereits 2011 das bis dahin höchste Produktionsniveau von 2008 wieder erreicht wurde, fiel im Euroraum
die Fertigung 2015 noch gut 5% niedriger aus – beziehungsweise
gut 7% niedriger als 2007, dem bislang höchsten EuroraumNiveau. Allerdings wuchs die deutsche Industrie 2015 das erste
Mal seit dem Krisenjahr 2009 mit einem Anstieg von 0,4% ge-
Region/Land1
Industrieländer
darunter:
Deutschland
Griechenland
Italien
Portugal
Spanien
Euroraum
USA
Japan
% Vj.
% Vj.
% Vj.
% Vj.
% Vj.
% Vj.
% Vj.
% Vj.
% Vj
2014
2015
2016
1,9
1,6
0,7
-0,3
0,9
1,4
0,9
2,4
-0,1
2,0
1,7
-0,3
0,6
1,5
3,2
1,5
2,4
0,6
1,6
1,5
-0,1
1,0
1,2
3,0
1,3
1,8
0,5
Mittel- und Osteuropa, Türkei
% Vj.
1,9
0,7
1,4
mit 1,8%. Besonders dynamisch entwickelte sich die Industrie in
Asien
darunter:
% Vj.
% Vj.
5,4
7,4
5,1
6,8
5,0
6,3
Spanien mit einem Produktionsanstieg von 4,1%. Auch in den
Welt
% Vj.
3,2
2,9
2,8
genüber dem Vorjahr schwächer als die im Euroraum insgesamt
China
anderen hier betrachteten südeuropäischen Krisenländern Grie-
1 Prognose schattiert
chenland (+1,4%), Italien (+1,1%) und Portugal (+1,3%) erreichte
ten mit knapp 11% niedriger als in Deutschland mit 22% aus. Ita-
das Wachstum höhere Werte als in Deutschland.
lien schneidet mit einer Zunahme von 29% schlechter ab.
Gründe hierfür gibt es viele: Erstens profitierte 2015 die ver-
Die deutliche relative Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
gleichsweise preisunelastische Nachfrage nach hochwertigen deut-
in Portugal – bevor ein Teil der Reformen wieder zurückgenom-
schen Produkten weniger von der Euroschwäche als die Südeuro-
men wurde – spiegelt sich in expandierenden Importen der Deut-
pas. Zweitens ist das (Basis-)Fertigungsniveau in den Krisenlän-
schen wider. Immerhin nahmen sie 2015 fast 31% (nominal) mehr
dern noch sehr niedrig; im Vergleich mit dem bisher maximalen
von Portugals Industrie ab als noch 2008 (Welt: +21,8%). Die Ein-
Niveau – in allen vier Ländern 2007 – wurde 2015 in Griechenland
fuhren von Metallerzeugnissen und elektrischen Ausrüstungen
28,0%, in Spanien 26,6%, in Italien 22,7% und in Portugal 11,4%
verdoppelten sich sogar fast, besonders gefragt waren Möbel (das
weniger hergestellt. Drittens wird die aktuelle Erholung im Euro-
4,6-Fache). Die deutschen Importe aus Griechenland fielen dage-
raum vom Konsum angetrieben, und die Konsumbranchen tragen
gen trotz günstigerer preislicher Wettbewerbsposition um gut 11%.
in Deutschland nur knapp 18% (2013) zur Wertschöpfung des Ver-
Allerdings überzeichnet dieser Wert die negative Entwicklung,
arbeitenden Gewerbes bei, in Südeuropa waren es 33,5%. Viertens
denn verantwortlich hierfür ist der Einbruch (-36,5%) der vor der
spielt die Veränderung der Wettbewerbsfähigkeit eine wichtige
Finanzkrise bedeutenden Importe von Produkten der Metallerzeu-
Rolle. In Griechenland und Portugal lagen die Lohnstückkosten im
gung und -bearbeitung – 2008 immerhin 21,5% der deutschen
Verarbeitenden Gewerbe 2015 trotz des kräftigen Produktions-
Warenimporte – und hier spielt der Rückgang der Metallpreise so-
rückgangs nur um gut 1% über dem 2007er Niveau; beide Län-
wie die stark zugenommene Konkurrenz von Importen aus China
dern führten unter anderem Arbeitsmarktreformen durch. Auch in
als Folge der chinesischen Überkapazitäten eine wichtige Rolle.
Spanien fiel dank Strukturreformen der Anstieg der Lohnstückkos-
Die ebenso bedeutenden Importe von Nahrungs- und Futtermitteln
Entwicklung der deutschen Exporte
in alle Welt und südeuropäische Länder, 2008 = 100
Entwicklung d er deutschen Im porte
aus aller Welt und südeuropaischen Ländern, 2008 = 10 0
120
140
100
120
80
100
60
80
60
40
2008
Welt
2009
Italien
2010
2011
Spanien
2012
2013
Portugal
2014
2015
Griechenland
2008
Welt
2009
Italien
2010
2011
Spanien
2012
2013
Portugal
2014
2015
Griechenland
COMMERZBANK – GROUP RISK CONTROL & RESOURCES MANAGEMENT
5
(Anteil 2008: 20,0%) nahmen dagegen um 20,5% zu. Die Importe
Deutschland
2014
2015
aus Spanien (+20,1%) haben sich ähnlich wie die deutschen Ein-
Produktion
% Vj
1,9
0,4
1,9
(März 16)
fuhren insgesamt entwickelt. Vor allem Spielwaren (+58,2%), Me-
Beschäftigte
% Vj
1,0
1,0
1,0
(März 16)
dizinische Apparate und Materialien (48,8%), Möbel (+48,4%),
Produktivität
% Vj
0,9
-0,6
0,9
(März 16)
Autos (+47,6%) und Elektrische Ausrüstungen (+33,1%) wurden
Auslandsumsatzquote
%
48,2
49,5
50,0
(März 16)
mehr eingeführt. An Bedeutung verloren haben indessen die Ein-
Exporte, real
% Vj
3,3
4,8
-0,1
(März 16)
fuhren aus Italien (+2,3%), dies passt zu den überdurchschnittlich
Importe, real
% Vj
4,8
5,6
1,5
(März 16)
zugenommen Lohnstückkosten dort.
Erzeugerpreise
% Vj
-0,4
-1,2
-1,3
(Apr 16)
Geschäftserwartungen1, 2
%
7,1
4,2
-3,4
(Mai 16)
Aktuelle Lage1, 2
%
18,9
19,0
16,6
(Mai 16)
%
84,2
84,4
84,4
(Q2 16)
Im Vergleich mit den Importen aus Südeuropa, die von 2008 bis
2015 um 8,6% zunahmen, fiel die Entwicklung der deutschen Exporte in diese Region mit einem Rückgang von 11,0% deutlich
schlechter aus. Dabei sanken mit einer Bandbreite von 8,2% bis
1
Kapazitätsauslastung
kumuliert bis …
1 Quelle: ifo Institut, saisonbereinigte Mittelwerte; 2 Saldo
9,8% die Ausfuhren nach Italien, Portugal und Spanien ähnlich
stark, griechische Exporte schrumpften dagegen um über 40%.
starken Euro-Abwertung im zweiten Halbjahr 2014 und Anfang
Die zufriedenstellende Nachfrage aus Deutschland hat so die süd-
2015 läuft aus. Dagegen wird die durch den Einbruch der Energie-
europäische Industrie nach der Finanzkrise gestützt, dagegen spür-
preise angefachte Konsumnachfrage noch eine Zeitlang Impulse
te Deutschland die Wirtschaftsschwäche in diesen Ländern durch
geben. So erlebt auch die deutsche Wirtschaft einen konsumge-
niedrigere Exporte. Als Folge fiel der deutsche Exportüberschuss
triebenen Aufschwung, dessen Güter-Nachfrage häufig nicht durch
2015 rund 35% niedriger als 2008 aus. Allerdings profitiert
im Inland gefertigte Waren, sondern durch Importe befriedigt wird.
Deutschland nun von der Erholung, die Exporte nach Südeuropa
Da 2016 eine nicht so stark wachsende Weltwirtschaft erwartet
erhöhten sich 2014 (+6,0%) und 2015 (+7,2%) stärker als die
wird, ist nur mit einer Zunahme der deutschen Industrieproduk-
weltweiten Exporte (+3,2% bzw. +5,7%) und die Exporte in den
tion um gut 1% zu rechnen. Bei den Exporten nach Südeuropa ist
Euroraum (+2,3%; +3,7%; Anteil an globalen Exporten 2015:
dank eines recht dynamischen Wirtschaftswachstums in Spanien
35,2%). Immerhin nahm Südeuropa 2015 gut 9% der weltweiten
ein weiterer Anstieg zu erwarten. Die Ausfuhren nach Spanien
Ausfuhren des deutschen Verarbeitenden Gewerbes ab und sorgte
konnten 2015 gegenüber 2008 in der Lederindustrie (+96,8%),
für einen gewissen Ausgleich der Nachfrageschwäche in den
dem Sonstigen Fahrzeugbau (+84,9%), der Herstellung von
Schwellenländern.
(zahn)medizinischen Apparaten und Materialien (+63,5%) sowie in
Besonders der Rückgang der Exporte nach China 2015 (-3,6%,
der Pharmaindustrie (+52,3%) kräftige Zunahmen verbuchen.
Anteil 6,3%) bereitete der deutschen Industrie Probleme. Der ge-
Schlecht lief es für die DV-Branche (-39,2%) und den Maschinen-
meldete Rückgang der weltweiten Exporte Chinas im ersten Quar-
bau (-25,3%). Die Ausfuhren nach Italien entwickelten sich in der
tal ist enttäuschend. Neben der hohen privaten Verschuldung be-
Pharmazie (+27,8%) vergleichsweise gut, in der Metallerzeugung
lasten branchenübergreifend Überkapazitäten. Zudem erwartet
und -bearbeitung (-31,6%) und im Straßenfahrzeugbau (-27,1%)
Commerzbank Research für die Wirtschaft in den USA 2015 ein
dagegen sehr schlecht. Im Handel mit Portugal fallen die zuneh-
niedrigeres Wachstum als im Vorjahr. Während die Wohnungsbau-
menden Ausfuhren von Pharmazeutika (+60,3%) und Chemikalien
investitionen deutlich zunehmen, belasten drastischen Kürzung von
(+51,5%) positiv und die von DV-Geräten (-55,6%) negativ auf. Im
Investitionen in die Öl- und Gasförderung. Auch im Euroraum dürf-
Export nach Griechenland konnte nur die Pharmabranche ein Plus
te das Vorjahreswachstum verfehlt werden. Der positive Effekt der
(+4,5%) verbuchen.
Bedeutung der Exporte nach Südeuropa
Deutschland: Produktion u nd Preise
Anteile an Exporten insgesamt, in Prozent
2008 = 10 0, saisonbereinigte Vierteljahresdaten
120
10
8
100
6,4
6
4,9
4,4
4
80
3,3
2
0,8
0,8
0,6
60
0,4
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
0
20 08
Italien
Spanien
2 015
Portugal
Griechenland
Produktion
Erzeugerpreise
Prog. Erzeugerpreise: -0,8%
Auftragseingang
Prog. Produktion: 1,3%
6
| Branchen-Report Deutschland | Industriebranchen im Fokus › Juni 2016
Ernährungsgewerbe
Starke Exporte von Milch und Fleisch nach Italien
Deutschland
2014
2015
kumuliert bis …
Produktion
% Vj
0,0
-0,3
-0,3 (März 16)
Die Anteil der Exporte nach Südeuropa an den gesamten
Beschäftigte
% Vj
0,7
1,7
2,5 (März 16)
Branchenexporten ist bei den Nahrungs- und Futtermitteln mit
Produktivität
% Vj
-0,7
-2,0
-2,7 (März 16)
fast 14% spürbar größer als das Gewicht der Südeuropa-Exporte
Auslandsumsatzquote
%
22,4
22,9
22,7 (März 16)
in der deutschen Industrie insgesamt (gut 9%). Grund hierfür ist
Exporte, real
% Vj
2,6
2,5
-0,8 (März 16)
vor allem, dass Italien bei Milch und Fleisch jeweils das
Importe, real
% Vj
3,0
3,8
-0,6 (März 16)
wichtigste Bestimmungsland deutscher Ausfuhren ist. Fast 17%
Erzeugerpreise
% Vj
-0,6
-2,3
-0,7 (Apr 16)
der deutschen Milchausfuhren und gut 13% der Fleischausfuhren
Geschäftserwartungen1, 2
%
-1,3
1,6
2,4 (Mai 16)
%
7,0
14,0
%
75,9
81,7
gehen dorthin. Die Gewichte der gesamten Ausfuhren von Nah-
Aktuelle Lage
rungs- und Futtermitteln nach Spanien (gut 3% der Branchenex-
Kapazitätsauslastung1
porte), Griechenland (knapp 1,5%) und Portugal (0,7%) sind da-
1, 2
7,6 (Mai 16)
75,7
(Q2 16)
1 Quelle: ifo Institut, saisonbereinigte Mittelwerte; 2 Saldo
gegen deutlich geringer.
Die deutschen Nahrungsmittel-Exporte in die Südländer ha-
größte europäische Produzent. Griechenland und Portugal dagegen
ben sich nach dem krisenbedingten Rückgang 2009 zunächst sehr
spielen auf dem Weltmarkt eine nur kleine Rolle; die Stärken dieser
schnell erholt und – im Gegensatz zu den gesamten Warenex-
Länder im Export liegen bei Olivenöl, Rosinen und Sultaninen,
porten – das Vorkrisen-Niveau bereits im Jahr 2011 wieder
Gemüse, Wein und Kork.
überschritten. Allerdings zeigten sie in den letzten beiden Jahren
Die Nachfrage der deutschen Konsumenten nach verarbeiteten
– trotz der leicht verbesserten Inlandsnachfrage in Südeuropa –
Nahrungsmitteln aus den Südländern entwickelte sich im Trend
Schwächetendenzen. Die gewichtigen Italien-Exporte fielen wie-
der letzten Jahre relativ stabil. Im Gegensatz zu den Exporten stieg
der auf ihr Ausgangsniveau vor Beginn der Finanzkrise zurück,
der Anteil der Importe von Nahrungs- und Futtermitteln aus den
die Ausfuhren nach Griechenland unterschritten es sogar 2015
Südländern (2015: 11,4%) an den gesamten deutschen Warenim-
wieder. Am besten und stabilsten entwickelten sich bis zuletzt die
porten.
Wie in Deutschland stagnierte die reale Fertigung von Nah-
Branchenausfuhren nach Spanien.
Italien gehört – Befragungen des Branchenverbandes BVE und
rungs- und Futtermitteln in Spanien und Italien im Trend der
von PwC zufolge – nach den Niederlanden und Frankreich zu den
letzten acht Jahre, in Portugal konnte sie leicht zulegen und in
größten Konkurrenten deutscher Hersteller von Nahrungs- und
Griechenland gab sie spürbar nach. Die höheren Ausgabenanteile
Futtermitteln im Exportgeschäft. Besonders stark ist die Wettbe-
für Nahrungsmittel am privaten inländischen Konsum der Haus-
werbsfähigkeit italienischer Anbieter in den Segmenten Fleisch-,
halte in den Südländern (Italien 13%, Spanien 12%, Griechenland
Süß- und Backwaren einzuschätzen. Auch spanische Exporteure
und Portugal jeweils 16%) gegenüber Deutschland (9%) spiegeln
zählen zu den sechs größten Konkurrenten deutscher Nahrungs-
sich in einem deutlich höherem Anteil der Fertigung von Nah-
mittelhersteller auf dem Weltmarkt. Ihre Wettbewerbsfähigkeit ist
rungs- und Futtermitteln an der gesamten Industrieproduktion wi-
besonders groß bei Fleisch und Fleischwaren und Molkereiproduk-
der: In Deutschland lag er zuletzt mit nominal nur 8% deutlich un-
ten; bei Schweinefleisch beispielsweise ist Spanien mittlerweile der
ter dem Wert von Spanien (fast 20%) und Italien (fast 13%).
Entwicklung der deutschen Exporte
in alle Welt und südeuropäische Länder, 2008 = 100
Bedeutung der Exporte nach Südeuropa
Anteile an Exporten insgesamt, in Prozent
140
12
11 ,3
10
120
8,6
8
6
100
3,8
4
1,8
2
80
3,3
1 ,3
0 ,8
0,7
0
2008
Welt
2009
Italien
2010
2011
Spanien
2012
2013
Portugal
2014
2015
Griechenland
2008
Italien
Spanien
201 5
Portugal
Griechenland
COMMERZBANK – GROUP RISK CONTROL & RESOURCES MANAGEMENT
7
Papierindustrie
Südeuropa als Exportregion wieder im Kommen
Deutschland
2014
2015
kumuliert bis …
Produktion
% Vj
-1,1
0,1
0,4
(März 16)
Die vier südeuropäischen Länder haben für die deutsche Pa-
Beschäftigte
% Vj
-0,4
-0,2
0,0
(März 16)
pierindustrie als Absatzmarkt im Vergleich zu anderen Regionen
Produktivität
% Vj
-0,7
0,4
0,4
(März 16)
eine recht hohe Bedeutung. Im Jahr 2015 gingen gut 10% der
Auslandsumsatzquote
%
40,3
40,4
41,6
(März 16)
gesamten Branchenexporte nach Südeuropa, wobei vor allem Ita-
Exporte, real
% Vj
2,1
-0,3
1,6
(März 16)
lien (6%) und Spanien (3%) nennenswerte Anteile aufwiesen. Die
Importe, real
% Vj
4,5
-1,2
1,7
(März 16)
BRIC-Staaten kamen beispielsweise nur auf einen Anteil von 5%
Erzeugerpreise
% Vj
-0,1
-0,4
1,2
(Apr 16)
und die USA auf weniger als 4%. Betrachtet man allerdings die
Geschäftserwartungen1, 2
%
-2,1
1,3
-4,0
(Mai 16)
unmittelbaren Nachbarländer Deutschlands als eine Exportregion,
Aktuelle Lage1, 2
%
15,0
13,2
15,5
(Mai 16)
relativiert sich die Bedeutung wieder, werden doch über 52% der
Kapazitätsauslastung1
%
88,8
87,4
86,3
(Q2 16)
gesamten Papierexporte in die angrenzenden Nachbarstaaten ge-
1 Quelle: ifo Institut, saisonbereinigte Mittelwerte; 2 Saldo
liefert. Der relevante Absatzmarkt bei Papier ist meist regional
begrenzt, weil ein ungünstiges Wert-/Volumenverhältnis die
chen Ländern gedeckt. Insgesamt ist der deutsche Papiersektor
Transportkosten in die Höhe treibt. Dies gilt vor allem für verarbei-
Nettoexporteur im Handel mit dieser Region, da die Exporte wert-
tete Papierwaren und weniger für die Standardsorten der großen
mäßig größer sind als die Importe.
Papierfabriken. Deshalb ist Südeuropa für die Papiererzeugung
Zwischen 2008 und 2013 waren die deutschen Exporte nach
wichtiger (12%-Exportanteil) als für die Papierverarbeitung (7,5%).
Südeuropa um über 18% zurückgegangen (Papierexporte insge-
Bei Wellpappe beträgt zum Beispiel der Radius des relevanten Ab-
samt Stagnation). Ausschlaggebend waren in erster Linie Nachfra-
satzmarktes je nach Veredelungsgrad 100-350 km ab Werk. Auch
geausfälle in dieser Region. Die im Zuge der Eurokrise notwendi-
bei Toilettenpapier oder anderen Hygienepapieren lässt sich bei
ge Rückführung der hohen Staatsverschuldung über Ausgaben-
Entfernungen von mehr als 500 km zum Kunden aufgrund hoher
kürzungen und Steuererhöhungen sowie die stark gestiegene
Frachtkosten kaum noch etwas verdienen, bei Verpackungen liegt
Arbeitslosigkeit belasteten die Verbrauchsausgaben der Konsu-
der Radius zwischen 500 und 1000 km. Dies bedingt, dass die gro-
menten. Davon waren direkt (Konsumverpackungen, Papierwaren)
ßen Unternehmen in der Regel eine sehr diversifizierte, flächende-
oder indirekt (über geringere Werbeausgaben) viele Erzeugnisse
ckende Standortstruktur mit geringer Entfernung zu den Kunden
des Papiergewerbes berührt. Insbesondere die Produkte der Pa-
aufweisen.
piererzeugung waren von dem Rückgang betroffen (-22%), weni-
Unter Berücksichtigung der vergleichsweise niedrigen Aus-
ger die der Papierverarbeitung (-7%). Mit der Erholung der Kon-
landsumsatzquote der heimischen Unternehmen von rund 40%
junktur stieg zuletzt aber wieder der Absatz an Papier, dies
wird rund 4% des Branchenumsatzes hierzulande durch die
zeigte sich auch bei den deutschen Papierexporten. Zwischen
südeuropäischen Länder bestimmt. Auf der Importseite sieht das
2013 und 2015 wiesen diese ein Plus von 7% auf (deutsche Pa-
Bild nicht viel anders aus: Der Anteil der Südeuropäer an den Ge-
pierexporte insgesamt: +2,5%). Das Niveau von 2008 ist aber noch
samtimporten liegt bei 11%. Bei einer Importquote von 43% wird
nicht wieder erreicht, die Papiererzeugung liegt um 15% unter
ebenso nur gut 4% des deutschen Inlandsbedarfs von den südli-
dem Exportwert von 2008, die Papierverarbeitung um 2,5%.
Entwicklung der deutschen Exporte
in alle Welt und südeuropäische Länder, 2008 = 100
Bedeutung der Exporte nach Südeuropa
Anteile an Exporten insgesamt, in Prozent
120
8
7,2
6,1
6
100
3,5
4
3,1
80
2
1,0
0,5
60
0,6
0,7
0
2008
Welt
2009
Italien
2010
2012
Spanien
2013
Portugal
2014
2015
Griechenland
2008
Italien
2015
Spanien
Portugal
Griechenland
8
| Branchen-Report Deutschland | Industriebranchen im Fokus › Juni 2016
Chemische Industrie
Stabiles Südeuropa
Deutschland
Die Chemische Industrie in Deutschland hat 2015 Güter im
Wert von 108 Mrd. Euro in alle Welt exportiert. Davon gingen Produkte im Wert von 12,9 Mrd. Euro nach Griechenland, Italien,
Portugal und Spanien. Der Anteil an den gesamten Exporten der
Branche betrug 12,9%. Im Vergleich mit den Zahlen von vor dem
Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 haben sich der
2014
2015
Produktion
% Vj
-1,4
-0,7
0,3
(März 16)
Beschäftigte
% Vj
1,3
0,5
-1,1
(März 16)
Produktivität
% Vj
-2,7
-1,2
1,3
(März 16)
Auslandsumsatzquote
kumuliert bis …
%
59,6
60,5
60,9
(März 16)
Exporte, real
% Vj
2,4
1,6
-1,2
(März 16)
Importe, real
% Vj
4,1
4,3
4,0
(März 16)
Erzeugerpreise
% Vj
-1,7
-3,4
-2,1
(Apr 16)
Exportwert (11,8 Mrd. Euro) und Gewicht an allen Exporten
Geschäftserwartungen1, 2
%
7,5
4,5
-5,1
(Mai 16)
(11,9%) nur leicht verändert. Auch in der Betrachtung des dazwi-
Aktuelle Lage1, 2
%
27,2
23,4
22,1
(Mai 16)
schen liegenden Zeitraumes zeigt die Chemische Industrie als eine
Kapazitätsauslastung1
%
83,7
82,3
82,7
(Q2 16)
der wenigen Branchen im Verarbeitenden Gewerbe eine bemer-
1 Quelle: ifo Institut, saisonbereinigte Mittelwerte; 2 Saldo
kenswerte Konstanz bei den Ausfuhren. Eine Ursache ist die große
Bedeutung der chemischen Grundstoffe für die Branche. Da ihr
Nach Spanien exportierte 2015 die Branche Güter mit einem
Transport mit relativ hohen Kosten verbunden ist, blieb eine größe-
Wert von 4,2 Mrd. Euro. Die Exportstruktur war vor der Krise der
re „Exportoffensive“ in die Emerging Markets wie beim Straßen-
von Italien sehr ähnlich, in den darauffolgenden Jahren kam es zu
fahrzeug- oder Maschinenbau aus. Zwar hat der Export nach Asien
Anteilsverschiebungen. Grundstoffchemikalien stellen nun 55,5%
respektive nach China zugenommen, gleichzeitig tätigten die Kon-
des Exportwertes (2008: 58,9%). Der Anteil, den davon die Kunst-
zerne in hohem Maße Direktinvestitionen, um diese Märkte lokal
stoffe in Primärform stellen, ist ebenfalls gesunken (2015: 37,9%;
versorgen zu können. Deutliche Steigerungen der Ausfuhren in
2008: 43,4%), hingegen sind die Gewichte der (sonstigen) Spezial-
außereuropäische Länder gab es lediglich in Bezug auf die USA.
chemikalien (20,2%; 18,7%) sowie Wasch-, Reinigungs- und Kör-
Das billiger gewordene Öl sowie die Euro-Abwertung verbesserten
perpflegemittel (12,1%; 11,9%) gestiegen.
hier die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aus Deutschland.
Im Fall Portugals verdeckt die Steigerungsrate der Exporte von
Der italienische Markt ist der wichtigste von den südeuropäi-
annährend 50% im Vergleich zum Vorkrisenniveau, dass das Land
schen Ländern für die deutsche Branche. Hier setzte sie 2015 Wa-
einen kleinen Absatzmarkt darstellt (2008: 0,6 Mrd. Euro; 2015: 0,9
ren im Wert von 7,2 Mrd. Euro ab. Die Grundstoffe stellten 63,6%
Mrd. Euro), dessen Potenzial durch eine gering ausgeprägte indus-
der Exporte, davon über 52% Kunststoffe in Primärform, gefolgt
trielle Basis beschränkt ist. In Griechenland ist der Absatz trotz des
von diversen Spezialchemikalien (16,4%) sowie Wasch-, Reini-
starken wirtschaftlichen Rückgangs mit immerhin 0,6 Mrd. Euro im
gungs- und Körperpflegemittel (9,5%). Zwar ist ein leichter Auf-
Jahr 2015 nach 0,7 Mrd. Euro 2008 nahezu konstant geblieben. Im
wärtstrend erkennbar, aber sowohl der Chemischen Industrie als
Ergebnis stellen die südeuropäischen Länder für die Unterneh-
auch dem Verarbeitenden Gewerbe in Italien als Abnehmer von
men in Deutschland eine einigermaßen stabile aber wenig dyna-
Vor-, Zwischen- und Endprodukten fehlt es seit Jahren an Dynamik.
mische Absatzregion dar, von der in nächster Zukunft kaum deut-
Daher sind größere positive Impulse zumindest auf kurze Sicht hin
liche Nachfragesteigerung ausgehen wird.
wenig wahrscheinlich.
Entwicklung der deutschen Exporte
in alle Welt und südeuropäische Länder, 2008 = 100
Bedeutung der Exporte nach Südeuropa
Anteile an Exporten insgesamt, in Prozent
160
8
7,5
6,6
140
6
120
4,0
3,9
4
100
2
80
0,6
60
0,8
0,8
0,6
0
2008
Welt
2009
Italien
2010
2012
Spanien
2013
Portugal
2014
2015
Griechenland
2008
Italien
2015
Spanien
Portugal
Griechenland
COMMERZBANK – GROUP RISK CONTROL & RESOURCES MANAGEMENT
9
Gummi- und Kunststoffwaren
Abnehmende Bedeutung von Südeuropa als
Absatzmarkt
Deutschland
Die Unternehmen der Gummi- und Kunststoffverarbeitenden
2014
2015
Produktion
% Vj
0,5
1,6
kumuliert bis …
2,7
(März 16)
Beschäftigte
% Vj
2,2
-0,2
2,8
(März 16)
Produktivität
% Vj
-1,7
1,8
-0,1
(März 16)
%
38,5
39,3
39,9
(März 16)
Industrie in Deutschland haben 2015 Güter im Wert von insgesamt
Auslandsumsatzquote
41,6 Mrd. Euro ins Ausland exportiert. Der Anteil der hier be-
Exporte, real
% Vj
2,7
4,1
2,1
(März 16)
trachteten südeuropäischen Länder Griechenland, Italien, Portu-
Importe, real
% Vj
4,5
5,4
1,4
(März 16)
gal und Spanien machte dabei 10% aus. Der Einbruch im Zuge
Erzeugerpreise
% Vj
0,4
-0,4
0,5
(Apr 16)
der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 auf 28,2 Mrd. Euro wurde
Geschäftserwartungen
%
14,8
13,6
6,4
(Mai 16)
bereits ein Jahr darauf egalisiert. Das ökonomische Gewicht der
Aktuelle Lage1, 2
%
32,2
28,1
30,9
(Mai 16)
Länder Südeuropas hat sich im Zeitablauf hingegen etwas verrin-
Kapazitätsauslastung1
%
80,1
80,8
80,2
(Q2 16)
gert. Im Vorkrisenjahr 2008 wurden zwar nur Waren im Wert von
1, 2
1 Quelle: ifo Institut, saisonbereinigte Mittelwerte; 2 Saldo
32,7 Mrd. Euro ins Ausland ausgeführt, der Anteil Südeuropas an
den Gesamtexporten lag aber bei 12%. Mit einer Auslandsumsatz-
Euro. Das Verhältnis zwischen ausgeführten Gummi- und Kunst-
quote von 41,2% bzw. 38,7% sind die Subbranchen Gummi- und
stoffwaren betrug etwa 1:2,6, wobei die Bedeutung der Kunststoff-
Kunststoffwaren im Vergleich zum Verarbeitenden Gewerbe
waren an den Exporten der Branche in den letzten 5 Jahren nahezu
(49,5%) generell weniger vom Auslandsgeschäft abhängig. Be-
konstant (2008: 63,3%; 2015: 62,3%) geblieben ist. Ähnlich wie im
sonders die Sparten Herstellung und Runderneuerung von Berei-
Fall Italiens machten die Reifen und sonstige Waren aus Gummi
fungen (35,8%) sowie Herstellung von Baubedarfsartikeln
jeweils etwa 50% der Ausfuhren der Sparte aus, bei der Kunst-
(22,3%) sind stark binnenmarktorientiert. Dennoch entspricht
stoffsparte lagen die Anteile der Platten, Profile, Schläuche und
der Anteil der Branche an den Exporten in die südeuropäischen
Folien sowie der technische Kunststoffwaren nahezu gleich auf
Länder in etwa dem des Durchschnitts des Verarbeitenden Gewer-
(42,5%; 39,9%). Hier macht sich die relativ starke Stellung der
bes, was die relative Bedeutung dieser Märkte unterstreicht.
lokalen Automobilindustrie als Abnehmer von entsprechenden Gü-
Der wichtigste Markt der Ländergruppe stellt Italien dar, in der
tern bemerkbar.
die Branche 2015 Waren im Wert von 2,2 Mrd. Euro absetzte. Das
Portugal und Griechenland bleiben als Ziele deutscher Unter-
Verhältnis zwischen ausgeführten Gummi- und Kunststoffwaren
nehmen mit einem Volumen von 0,3 Mrd. Euro bzw. 0,2 Mrd. Euro
betrug etwa 1:2,8. Bei den Kunststoffwaren wurden hauptsächlich
eher zweitrangig. Charakteristisch für alle der hier betrachteten
Produkte der Sparte Platten, Profile, Schläuche und Folien ausge-
südeuropäischen Länder ist die fehlende Dynamik in Bezug auf
führt (53,7%), bei den Gummiwaren halten sich Reifen und Berei-
die industrielle Fertigung, daher fehlt es an Abnehmern von den für
fungen und alle anderen Güter aus Gummi die Waage. Kennzeich-
die Branche typischen Zuliefererprodukten. Angesichts der anhal-
nend ist die seit 2010 herrschende Stagnation der Summe des
tenden durchwachsenen Lage und den unsicheren Aussichten
Exportwertes.
bleiben deutliche größere positive Impulse aus dieser Region we-
Nach Italien ist Spanien das wichtigste Absatzland in Südeuropa. Die Branche exportierte 2015 Güter in einem Wert von 1,6 Mrd.
Entwicklung der deutschen Exporte
in alle Welt und südeuropäische Länder, 2008 = 100
nig wahrscheinlich, daher wird ihre ökonomische Bedeutung weiter abnehmen.
Bedeutung der Exporte nach Südeuropa
Anteile an Expo rten insgesamt, in Prozent
8
140
6,1
120
6
5,4
4,5
100
3,9
4
80
2
60
0,8
0,8
0,6
0,4
0
40
2008
Welt
2009
Italien
2010
2012
Spanien
2013
Po rtugal
2014
2015
Griechenland
2008
Italien
2015
Spanien
Portugal
Griechenland
10
| Branchen-Report Deutschland | Industriebranchen im Fokus › Juni 2016
Metallerzeugung und -bearbeitung
Südeuropa seit 2011 Nettoexporteur
Deutschland
2014
2015
Produktion
% Vj
2,8
-0,3
-1,4 (März 16)
Die Bedeutung Südeuropas an den Exporten der deutschen
Beschäftigte
% Vj
-0,1
2,0
-0,6 (März 16)
Metallbranche ist nach der Finanzkrise wie im Verarbeitenden Ge-
Produktivität
% Vj
2,9
-2,3
-0,7 (März 16)
werbe insgesamt deutlich gesunken. Wurden 2008 noch wertmä-
Auslandsumsatzquote
%
41,2
41,8
42,4 (März 16)
ßig 13,4% (Verarbeitendes Gewerbe: 12,5%) der Waren dorthin
Exporte, real
% Vj
-1,6
-0,3
-5,2 (März 16)
ausgeliefert, waren es 2015 mit 5,3 Milliarden Euro nur 10,5%
Importe, real
% Vj
-0,9
3,7
-1,4 (März 16)
(9,2%). Besonders ausgeprägt war der Nachfragerückgang aus
Erzeugerpreise
% Vj
-2,5
-1,5
-9,0
(Apr 16)
-1,1
-9,4
(Mai 16)
-25,8
-33,7
(Mai 16)
85,5
(Q2 16)
Griechenland, allerdings gab es eine Ausnahme. Die Exporte
Geschäftserwartungen
%
7,2
Sonstiger NE-Metalle (wie Chrom, Cobalt, Magnesium, Molybdän,
Aktuelle Lage1, 2
%
-19,8
Nickel, Titan, Wolfram) fielen 2015 höher als 2008 aus. Die Ausfuh-
Kapazitätsauslastung1
%
85,6
82,9
ren dieser Branche nach Italien und Spanien stiegen noch stärker.
1, 2
kumuliert bis …
1 Quelle: ifo Institut, saisonbereinigte Mittelwerte; 2 Saldo
Alles in allem nahm Südeuropa 2015 gut 11% der Weltexporte in
diesem Sektor ab, 2008 waren es weniger als 10%. Insgesamt ex-
Vergleich mit 2008 um 27,8% beziehungsweise in Tonnen um
portierte Deutschland 2015 für 239 Millionen Euro Sonstige NE-
13,6%. Die deutschen Importe von NE-Metallen von dort erhöh-
Metalle nach Südeuropa, dies waren 19,4% mehr als 2008 oder in
ten sich dagegen (+19,0% auf 1,9 Mrd. Euro 2015) dank guter
Tonnen ein Plus von 6,3%. Für diese Zunahme war wesentlich der
Nachfrage, vor allem aus der Automobilindustrie; besonders Alu-
Bedarf an leichten Bauteilen im Straßenfahrzeugbau und in der
minium(halbzeug) (+39,6% auf 1,2 Mrd. Euro) war verstärkt ge-
Flugzeugindustrie verantwortlich. Das Leichtmetall Magnesium
fragt.
(noch leichter als das Leichtmetall Aluminium) wird dort gerne als
Im Metallhandel insgesamt nahm die Bedeutung Südeuropas bei
Druckguss-Bauteil verwendet und der Stahlveredler Nickel wird
den deutschen Importen im globalen Vergleich leicht von 11,3%
benötigt, um sehr hochwertige und leichte Edelstähle zu fertigen.
(2008) auf 10,4% (2015) ab. Der deutlich stärkere Rückgang der
Die Nachfrage nach diesen beiden Metallen im Fahrzeugbau wird
Exporte dorthin führte dazu, dass Deutschland im Handel mit die-
nicht nur in Südeuropa, sondern weltweit weiter zunehmen.
ser Region nicht mehr Nettoexporteur (Exporte minus Importe
Deutlich gesunken sind dagegen die deutschen Exporte der Stahl-
2008: 907 Mio. Euro), sondern Nettoimporteur (2015: -214 Mio.
industrie nach Südeuropa. Mit Waren im Wert von 2,7 Milliarden
Euro) ist. Treibende Kraft hierbei war die Entwicklung im Handel
Euro wurde 2015 knapp 38% weniger als 2008 ausgeführt, men-
mit Italien, das 2015 jeweils rund zwei Drittel zu Ex- und Importen
genmäßig fiel der Rückgang mit 29% etwas geringer aus. Hier
beitrug und sich vom Nettoimporteur zum Nettoexporteur wan-
belasten Überkapazitäten in der chinesischen sowie auch in der
delte. Griechenland war bereits vor der Finanzkrise Nettoexpor-
europäischen Stahlindustrie. In Tonnen gemessen führte Deutsch-
teur, Portugal ist immer noch Nettoimporteur und die Position
land 2015 gut 18% weniger Stahlprodukte nach China aus als im
Spaniens wechselte häufiger; 2014 und 2015 waren Ex- und Im-
Vorjahr, indessen verkaufte China fast 35% mehr hierzulande. Die
porte fast ausgeglichen. Nach Branchen differenziert ist Südeuro-
harte Konkurrenz im Stahlmarkt spiegelt sich auch in den Impor-
pa in der Stahlindustrie im Deutschlandhandel Nettoexporteur und
ten aus Südeuropa, diese schrumpften 2015 (3,6 Mrd. Euro) im
in der NE-Metallindustrie -importeur.
Entwicklung der deutschen Exp orte
in alle Welt und südeuropäische Länder, 2008 = 100
Bedeutung der Exporte nach Südeuropa
Anteile an Exporten insgesamt, in Prozent
120
10
9,1
8
100
6,9
6
80
4
3,3
2,9
60
2
0,6
40
0 ,6
0,3
0 ,2
0
2008
Welt
2009
Italien
2010
2011
Spanien
2012
2013
Portugal
2014
2015
Griechenland
2008
Italien
Spanien
2015
Portugal
Griechenland
COMMERZBANK – GROUP RISK CONTROL & RESOURCES MANAGEMENT
11
DV-Geräte, elektron. u. optische Erzeugnisse
Einbruch der Südeuropa-Ausfuhr längst nicht
wettgemacht
Dem Wert nach hat der deutsche Export von DV-Geräten,
Deutschland
2014
2015
kumuliert bis …
Produktion
% Vj
3,6
3,4
3,1 (März 16)
Beschäftigte
% Vj
-0,1
3,0
1,5 (März 16)
Produktivität
% Vj
3,7
0,3
1,6 (März 16)
elektronischen und optischen Erzeugnissen in alle Welt das Vor-
Auslandsumsatzquote
%
59,7
60,6
59,5 (März 16)
krisenniveau von 2008 schon länger erreicht. Wurden damals Wa-
Exporte, real
% Vj
7,0
7,1
0,3 (März 16)
ren im Wert von 83 Mrd. Euro ausgeführt, waren es 2015 rund 97
Importe, real
% Vj
8,8
10,3
Mrd. Euro. Davon gingen 8,7 Mrd. Euro nach Italien, Spanien,
Erzeugerpreise
% Vj
-0,9
0,3
-0,5
(Apr 16)
Portugal und Griechenland, ein Anteil von 8,9% der Branchen-
Geschäftserwartungen1, 2
%
18,4
12,0
4,0
(Mai 16)
exporte. Im Jahr 2008 hatte der Anteil allerdings noch bei 14,5%
Aktuelle Lage1, 2
%
27,5
27,3
20,5
(Mai 16)
gelegen – danach konzentrierten sich deutsche Exporteure auf
Kapazitätsauslastung1
%
87,0
86,7
84,5
(Q2 16)
Amerika (USA) und Asien (China). Portugal bleibt als Zielland auf
1 Quelle: ifo Institut, saisonbereinigte Mittelwerte; 2 Saldo
1,6 (März 16)
sehr niedrigem Niveau, Griechenlands Bedeutung geht weiter zurück. Immerhin belebte sich die Ausfuhr nach Spanien und Italien
26%) lag einige Jahre bei 70-90% des 2008er Niveaus und erst
zuletzt. Zudem sind alle vier Länder als EU-Mitgliedstaaten in die
2015 erreichte er dieses wieder. Im Fall der elektronischen Bau-
Initiative „Digitaler Binnenmarkt“ eingebunden, die bis 2020 zu
elemente (Anteil 2015: 13%) brach der Export 2009 ein, lag teil-
vermehrter Nachfrage führen dürfte.
weise bei 10-15% des Vorkrisenniveaus und zeigte erst 2014/15
Nach Italien führte Deutschland 2015 Waren im Wert von 4,4
eine Besserung.
Mrd. Euro aus, vor allem Mess-, Steuer-, Regeltechnik (Anteil
Aus Deutschland gingen 2015 DV-Geräte etc. im Wert von 0,7
32%), DV-Geräte und periphere Geräte (21%) sowie Telekommu-
Mrd. Euro nach Portugal. Das ist weniger als die Hälfte des Vor-
nikationstechnik (17%) und elektronische Bauelemente (15%).
krisen-Wertes, und eine Besserung lässt auf sich warten. Beson-
Der Export schwankte in den letzten Jahren erheblich: die Ausfuhr
ders stark ist der Exportwert elektronischer Bauelemente gefallen.
elektronischer Bauelemente bewegte das Bild. Da Italien in die Di-
Er liegt bei 20% des Vorkrisenniveaus, trotzdem zeichnen elektro-
gitalisierung des Bildungswesen, der öffentlichen Verwaltung
nische Bauelemente immer noch für hohe 30% aller Branchen-
und des Gesundheitssystems investieren will, können Exporteure
exporte verantwortlich. Da sich die industrielle Fertigung Portu-
aber hoffen. So stieg z.B. die Ausfuhr von elektromedizinischen
gals seit Jahren seitwärts bewegt, und sich aktuell kaum
Geräten 2014 mit +11% und 2015 mit +35% deutlich.
verbessert, wird eine Erholung des deutschen Exports elektroni-
Die Ausfuhren nach Spanien erreichten 2015 einen Wert von
scher Bauelemente auf sich warten lassen.
3,2 Mrd. Euro. Auch hier – wie in Italien – ist die Mess-, Steuer-,
Auch der Export nach Griechenland bietet wenig Anlass zur
Regeltechnik der Verkaufsschlager, mit einem Anteil von 32%.
Freude. Er schrumpfte dem Wert nach von 0,7 Mrd. Euro im Jahr
Ihr Export erholte sich nach dem Einbruch im Jahr 2009 sehr
2008 auf 0,4 Mrd. Euro im letzen Jahr. Griechenland hat sehr viel
rasch und erreichte schon 2010 wieder das 2008er Niveau. Dies
Nachholbedarf in den Bereichen Informations- und Kommunikati-
galt auch für Telekommunikationstechnik (Anteil 15%), im Gegen-
onstechnik sowie Elektromedizin. Die aktuelle Situation der grie-
satz zu anderen Waren: Der Exportwert von DV-Geräten (Anteil
chischen Wirtschaft verhindert jedoch Investitionen.
Bedeutung der Exporte nach Südeuropa
Entwicklung der deutschen Exporte
in alle Welt und südeuropäische Länder, 2008 = 100
Anteile an Exporten insgesamt, in Prozent
160
8
6,3
140
6
5,4
120
4,5
4
100
3,3
80
1,8
2
0,9
60
0,7
0,4
0
40
2008
Welt
2009
Italien
2010
2011
Spanien
2012
2013
Portugal
2014
2008
2015
Griechenland
Italien
2015
Spanien
Portugal
Griechenland
12
| Branchen-Report Deutschland | Industriebranchen im Fokus › Juni 2016
Elektrische Ausrüstungen
Nur Italien-Export fast auf Vorkrisenniveau
Deutschland
2014
2015 kumuliert bis …
Produktion
% Vj
1,8
-1,1
0,9 (März 16)
Zu elektrischen Ausrüstungen zählen Kabel, elektrisches In-
Beschäftigte
% Vj
2,2
-1,0
-0,1 (März 16)
stallationsmaterial, Lampen/Leuchten, Haushaltsgeräte, sowie auch
Produktivität
% Vj
-0,4
-0,1
0,9 (März 16)
Batterien/Akkus, Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren
Auslandsumsatzquote
%
50,0
51,8
51,4 (März 16)
und Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen. Für Herstel-
Exporte, real
% Vj
2,0
3,1
1,4 (März 16)
ler und Exporteure sind daher sowohl die Konsumausgaben priva-
Importe, real
% Vj
7,5
4,0
4,6 (März 16)
ter Haushalte wie auch die Ausrüstungsinvestitionen der Wirt-
Erzeugerpreise
% Vj
0,5
0,8
0,7
(Apr 16)
schaft und die Investitionen im Bausektor bedeutend. Diese
Geschäftserwartungen1, 2
%
14,0
19,3
3,6
(Mai 16)
entwickelten sich nach der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 in
Aktuelle Lage1, 2
%
23,7
24,9
22,5
(Mai 16)
%
83,3
83,2
83,6
(Q2 16)
den südeuropäischen Ländern Italien, Spanien, Portugal, Griechen-
Kapazitätsauslastung
land ungünstig. Die deutsche Branchen-Ausfuhr ging daher von
1 Quelle: ifo Institut, saisonbereinigte Mittelwerte; 2 Saldo
1
7,6 Mrd. Euro im Jahr 2008 auf 6,6 Mrd. Euro im Jahr 2015 zurück.
Die Ausfuhr in alle Welt stieg dagegen von 59,2 Mrd. Euro auf 71,9
Euro) als auch dem Anteil (s. Bild) nach und lag 2015 bei 2,5 Mrd.
Mrd. Euro. Somit büßte der Südeuropa-Export von elektrischen
Euro. Deutlich gefallen ist der Exportwert von Elektromotoren, Ge-
Ausrüstungen an Bedeutung ein (der Anteil am Export in alle Welt
neratoren, Transformatoren – den immer noch wichtigsten Aus-
fiel von 12,8%auf 9,2%).
fuhrgütern. Sie machten 2008 rund 30% aller Branchen-Ausfuhren
Italien ist unter den vier Ländern der größte Abnehmer von
nach Spanien aus, 2015 waren es nur noch 20%. Der Exportwert
aus Deutschland exportierten elektrischen Ausrüstungen. Im Jahr
von Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen konnte
2015 lag der Exportwert bei 3,4 Mrd. Euro. Trotz Krise waren da-
dagegen vom Anteil (23%) her konstant gehalten werden. Dies galt
mit die Exporte nach Italien relativ stabil, denn im Jahr 2008 lag ihr
auch für Kabel und elektrisches Installationsmaterial und dürfte mit
Wert bei kaum höheren 3,5 Mrd. Euro. Da die Nachfrage in ande-
dem Ausbau von Windkraftanlagen und Programmen zur Sanie-
ren Ländern der Welt jedoch schwunghafter war, sank der Anteil
rung von Gebäuden in Zusammenhang stehen.
der Exporte elektrischer Ausrüstungen nach Italien von 5,9% auf
Nach Portugal exportierte Deutschland 2015 elektrische Aus-
4,8%. Hier war Stagnation im sprichwörtlichen Sinne ein Rück-
rüstungen im Wert von 0,5 Mrd. Euro. Der Warenwert lag somit
schritt. Immerhin: In den letzten beiden Jahren stieg der Wert des
weiterhin merklich unter dem Vorkrisenniveau (2008: 0,6 Mrd.
Branchen-Exports nach Italien zumindest ähnlich wie der in alle
Euro), trotz Belebung am aktuellen Rand. Die Nachfrage aus dem
Welt. Doch dürfte der italienische Binnenmarkt trotz der mitt-
Bau- und im Energiesektor soll sich 2016 verbessern. Das Elektri-
lerweile verabschiedeten Arbeitsmarkt-Reformen sowie der hö-
zitätsnetz wird erweitert, weil Wasser- und Windkraftanlagen
heren Abschreibungssätze für Investitionen in Maschinen und
ausgebaut werden.
Anlagen – für die auch Kabel etc. benötigt werden – wenig Dy-
Nach Griechenland führte Deutschland Ware im Wert von 0,2
Mrd. Euro aus, der niedrigste Wert seit 2008, und eine Verbesse-
namik aufweisen.
Der deutsche Export elektrischer Ausrüstungen Richtung Spanien sank von 2008 bis 2015 sowohl dem Wert (2008: 3,0 Mrd.
rung ist nicht in Sicht. Mittlerweile dürfte Ersatzbedarf bei elektrischen Haushaltsgeräten bestehen.
Bedeutung der Exporte nach Südeuropa
Entwicklung der deutschen Exporte
in alle Welt und südeuropäische Länder, 2008 = 100
Anteile an Exporten insgesamt, in Prozent
140
8
5,9
120
6
5,1
4,8
100
4
3,4
80
2
1,0
60
0,7
0,7
0,3
0
40
2008
Welt
2009
Italien
2010
2011
Spanien
2012
2013
Portugal
2014
2008
2015
Griechenland
Italien
2015
Spanien
Portugal
Griechenland
COMMERZBANK – GROUP RISK CONTROL & RESOURCES MANAGEMENT
13
Maschinenbau
Export nach Spanien und Italien etwas erholt
Deutschland
2014
2015 kumuliert bis …
Produktion
% Vj
1,2
-0,3
0,8 (März 16)
Der deutsche Export von Maschinen nach Südeuropa liegt
Beschäftigte
% Vj
1,5
0,7
0,2 (März 16)
auch acht Jahre nach Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise un-
Produktivität
% Vj
-0,3
-1,0
0,7 (März 16)
ter dem Vorkrisenniveau. Im Gegensatz dazu erholten sich die
Auslandsumsatzquote
%
62,1
61,1
61,7 (März 16)
Exporte in alle Welt recht schnell und erreichten 2011 wieder das
Exporte, real
% Vj
0,1
0,6
-2,9 (März 16)
Niveau von 2008. Dies lag insbesondere an der Ausfuhr in die
Importe, real
% Vj
4,3
0,9
-1,4 (März 16)
Emerging Marktes, namentlich China. Da sich aktuell jedoch diver-
Erzeugerpreise
% Vj
1,1
0,9
0,9
(Apr 16)
se Emerging Markets in einer Rezession bzw. schwächeren
Geschäftserwartungen1, 2
%
3,3
-1,0
-9,2
(Mai 16)
Phase befinden, wird der Export in den Heimatmarkt Europa in-
Aktuelle Lage1, 2
%
15,2
6,3
1,7
(Mai 16)
teressanter. Die südeuropäischen Länder Italien, Spanien, Portugal
Kapazitätsauslastung1
%
84,6
84,4
84,5
(Q2 16)
und Griechenland waren (bzw. sind) stark von der EU-Staats-
1 Quelle: ifo Institut, saisonbereinigte Mittelwerte; 2 Saldo
schuldenkrise, die der Finanz- und Wirtschaftskrise folgte, getroffen. Entsprechend fiel ihre Nachfrage nach Maschinen aus
als der in alle Welt. Auch 2014/13 war dies schon der Fall, doch
Deutschland. Für die deutschen Hersteller war dies eine spürbare
der Spanien-Export hat noch längst nicht das Niveau von 2008
Einbuße: gingen 2008 noch gut 10% der Maschinenexporte in
erreicht. Da die spanischen Ausrüstungsinvestitionen 2016 steigen
die südeuropäischen Länder, waren es zum Tiefpunkt 2012/13 nur
dürften, sollte sich der deutsche Export von Maschinen dem
knapp 7% und im Jahr 2015 immerhin knapp 8%, das entsprach
2008er Niveau weiter annähern. Die Investitionen werden aller-
13,4 Mrd. Euro. Der Maschinenexport in alle Welt erreichte
dings voraussichtlich auf Bereiche konzentriert sein, die dem
170 Mrd. Euro.
Fahrzeugbau zuliefern.
Eine weitere Erholung der Nachfrage nach Maschinen würde
Der deutsche Export von Maschinen nach Portugal belief sich
den deutschen Maschinenbauern also gut tun. Das wichtigste
2015 auf 0,8 Mrd. Euro. Vor der Krise 2008 lag der Exportwert bei
Zielland ist Italien, wohin Deutschland 2015 Maschinen im Wert
1,0 Mrd. Euro. Unter anderem aufgrund dieses relativ geringen
von 7,4 Mrd. Euro exportierte. Langsam arbeitet sich Italien aus
Volumens schwankte die Ausfuhr in einzelnen Jahren erheblich.
der Krise; teilweise sind Strukturreformen umgesetzt worden, wie
Einzelne Projekte können in einem kleineren Markt wie Portugal
eine Lockerung des Kündigungsschutzes. Im Jahr 2014 lag der
größere Veränderungen bewirken. Zudem haben Unternehmen
deutsche Maschinen-Export nach Italien um 6,3% über Vorjahr
in Portugal weiterhin einen hohen Verschuldungsgrad, und dies
(Ausfuhr in alle Welt nur +1,3%) und 2015 um 9,9% (Welt +2,3%).
deutet nicht auf eine stabile Aufwärts-Entwicklung der Ausrüs-
Steuerliche Vergünstigungen für Investitionen in Maschinen und
tungsinvestitionen hin. Deutsche Exporteure müssen daher sich
Anlagen sind noch bis Ende 2016 in Kraft. Einige Impulse auf den
bietende Gelegenheiten nutzen.
Dies gilt auch im Fall Griechenlands. Zwar tritt die heimische
deutschen Export sind daher – zeitverzögert – zu erwarten.
Nach Spanien wurden 2015 Maschinen im Wert von 4,7 Mrd.
Branche als Wettbewerber kaum auf, aber die Nachfrage in Grie-
Euro ausgeführt. Das waren fast 11% mehr als 2014 und somit
chenland lässt zu wünschen übrig und der deutsche Maschinen-
war der Maschinen-Export nach Spanien deutlich dynamischer
export hat sich seit 2008 auf 0,4 Mrd. Euro halbiert.
Entwicklung der deutschen Exporte
in alle Welt und südeuropäische Länder, 2008 = 100
Bedeutung der Exporte nach Südeuropa
Anteile an Exporten insgesamt, in Prozent
120
8
100
6
5,2
4,4
80
4,0
4
2,8
60
2
40
0,6
0,5
0,5
0,2
0
20
2008
Welt
2009
Italien
2010
2011
Spanien
2012
2013
Portugal
2014
2008
2015
Griechenland
Italien
2015
Spanien
Portugal
Griechenland
14
| Branchen-Report Deutschland | Industriebranchen im Fokus › Juni 2016
Straßenfahrzeugbau
Positive Impulse aus Südeuropa
Deutschland
Der Exportwert des Straßenfahrzeugbaus in die ausgewählten
südeuropäischen Länder hat auch 2015 noch nicht das Niveau
von vor dem Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 erreicht. Wurden 2008 noch Kfz und -teile mit einem Wert von 16,6
Mrd. Euro dorthin exportiert, betrug der Ausfuhrwert 2015 nur
13,4 Mrd. Euro. Der Anteil an den gesamten Exporten sank von
2014
2015 kumuliert bis …
Produktion
% Vj
4,1
-0,2
3,0 (März 16)
Beschäftigte
% Vj
2,5
2,3
2,2 (März 16)
Produktivität
% Vj
1,6
-2,4
0,8 (März 16)
Auslandsumsatzquote
%
64,4
65,2
64,7 (März 16)
Exporte, real
% Vj
6,8
7,4
-0,6 (März 16)
Importe, real
% Vj
7,8
10,5
7,1 (März 16)
Erzeugerpreise
% Vj
0,1
0,3
0,1
(Apr 16)
16% auf 9%. Der deutliche Rückgang der Bedeutung von Südeu-
Geschäftserwartungen1, 2
%
13,6
3,6
-1,4
(Mai 16)
ropa als Absatzmarkt war allerdings auch der verstärkten Nachfra-
Aktuelle Lage1, 2
%
22,6
28,0
27,5
(Mai 16)
ge aus den Emerging Markets – vor allem China – geschuldet. In-
Kapazitätsauslastung1
%
90,2
92,1
92,6
(Q2 16)
folge der andauernden Rezessionen in Russland und Brasilien
1 Quelle: ifo Institut, saisonbereinigte Mittelwerte; 2 Saldo
sowie der Abschwächung der Exportnachfrage aus China wird die
wirtschaftliche Erholung und steigende Nachfrage in Europa aber
den gesamten Importen in diesem Zeitraum leicht zurück ging
umso wichtiger für die Branche. Die in den Ländern mehr oder
(2008: 16%; 2015: 14%). Diese erhöhte deutsche Nachfrage mün-
weniger konsequent durchgeführten Reformen sorgten für allmäh-
dete in Verbindung mit der zunehmenden Binnen-Nachfrage als
liche wirtschaftliche Belebung, allerdings von einem relativ niedri-
Ergebnis der verbesserten wirtschaftlichen Lage in positiven Im-
gem Niveau aus betrachtet. Der wirtschaftliche Aufschwung im
pulsen für die dort ansässigen Unternehmen. So erholte sich
Süden Europas sowie der angestaute Ersatzbedarf führten zu
nach Jahren der Stagnation besonders die Automobilindustrie in
einer steigenden Nachfrage nach Fahrzeugen und -teile. Dies
Spanien im Verlauf von 2015 deutlich und erreichte Anfang 2016
machte sich in den steigenden Ausfuhrwerten deutscher Unter-
wieder das Produktionsniveau von vor der Krise. Über die vorhan-
nehmen in den Jahren 2014 und 2015 bemerkbar. Insofern ist die
denen Verflechtungen der Lieferbeziehungen auf der europäischen
Richtung durchweg positiv und das Tief scheint nachhaltig über-
Ebene profitierten davon auch deutsche Zulieferer. Ähnlich positiv
wunden. Der wichtigste Absatzmarkt 2015 blieb Italien mit einem
zeigte sich der Verlauf in Italien. Allerdings blieb die Dynamik zu-
Volumen von 9,7 Mrd. Euro, dicht gefolgt von Spanien mit 9,0
letzt hinter der von Spanien zurück. Weitgehend enttäuschend
Mrd. Euro.
verlief hingegen die Entwicklung in Portugal und Griechenland.
Die verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zei-
Während das Produktionsniveau der Branche in Griechenland seit
gen sich aber nicht nur in zunehmenden Exporten aus Deutschland,
Anfang 2011 stark zwischen 40% und 60% des Vergleichswertes
sondern auch in den steigenden Importen in Deutschland. Infolge
aus 2008 schwankte, gab es nach drastischen Einbruch im Zuge
der sinkenden Lohnstückkosten in den Ländern Südeuropas in
Krise 2008/2009 kaum Bewegung geschweige denn nachhaltige
den letzten Jahren sind die Unternehmen dort im Vergleich zu
Verbesserungen in Portugal. Allerdings besteht in beiden Ländern
Deutschland wettbewerbsfähiger geworden. Als Folge nahm der
im Unterschied zu Spanien und Italien keine bedeutsame Automo-
Importwert aus den südeuropäischen Ländern von 12,2 Mrd. Euro
bilindustrie.
im Jahr 2008 auf 14,0 Mrd. Euro 2015 zu, wenn auch der Anteil an
Entwicklung der deutschen Exporte
in alle Welt und südeuropäische Länder, 2008 = 100
Bedeutung der Exporte nach Südeuropa
Anteile an Expo rten insgesamt, in Prozent
8
140
7,8
120
6,0
6
100
4,3
80
4,0
4
60
40
2
1,1
20
0,9
0,9
0,2
0
0
2008
Welt
2009
Italien
2010
2011
Spanien
2012
2013
Portugal
2014
2008
2015
Griechenland
Italien
2015
Spanien
Portugal
Griechenland
COMMERZBANK – GROUP RISK CONTROL & RESOURCES MANAGEMENT
15
Produzierendes Gewerbe: Tabelle zu Produktionserwartungen in Deutschland
Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent1
Wirtschaftszweig
Produktion
Erzeugerpreise
Beschäftigung
Jan 2014
2015
Mär'16
2016
2015
2016
2015
2016
-1,5
-5,3
-18,4
-9,5
-8,1
-7,3
-6,4
-6,0
Verarbeitendes Gewerbe
1,9
0,4
1,9
1,3
-1,2
-0,8
1,0
0,5
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln
0,0
-0,3
-0,3
0,5
-2,3
0,3
1,7
0,8
Getränkeherstellung
1,1
-7,5
2,9
1,8
0,3
0,3
1,3
-1,8
0,5
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
Tabakverarbeitung
-5,4
0,9
25,0
1,0
3,4
2,8
-2,3
Textilgewerbe
2,5
1,3
2,0
0,8
0,1
0,0
1,8
0,3
Bekleidungsgewerbe
5,4
-5,7
-5,8
-3,0
1,4
1,3
0,9
-2,8
1,0
Ledergewerbe
14,2
5,9
-3,0
-2,0
1,3
0,8
6,1
Holzgewerbe
-1,7
-1,7
1,4
1,3
-0,2
0,0
-0,5
0,8
Papiergewerbe
-1,1
0,1
0,4
0,3
-0,4
1,0
-0,2
-0,5
-2,5
Druckgewerbe
0,2
-2,8
-0,6
-0,3
-0,9
-0,3
-1,7
Kokerei, Mineralölverarbeitung
-0,7
2,6
0,1
1,3
-14,7
-11,0
0,8
0,3
Chemische Industrie
-1,4
-0,7
0,3
1,5
-3,4
-1,5
0,5
-0,3
Pharmazie
5,2
3,8
1,4
2,5
0,3
0,0
1,9
1,0
Gummi- und Kunststoffwaren
0,5
1,6
2,7
2,0
-0,4
0,3
-0,2
1,3
Glas, Keramik, Verarb. von Steinen und Erden
2,3
-0,6
4,3
1,8
-0,1
0,3
1,9
-0,5
Metallerzeugung und -bearbeitung
2,8
-0,3
-1,4
-1,0
-1,5
-6,3
2,0
-0,5
Herstellung von Metallerzeugnissen
2,8
0,2
2,9
1,5
0,3
-0,3
0,6
0,8
H. v. DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen
3,6
3,4
3,1
2,5
0,3
-0,5
3,0
0,3
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen
1,8
-1,1
0,9
1,0
0,8
0,5
-1,0
0,5
Maschinenbau
1,2
-0,3
0,8
0,0
0,9
0,8
0,7
0,3
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen
4,1
-0,2
3,0
1,8
0,3
0,0
2,3
1,3
Sonstiger Fahrzeugbau
1,6
6,1
7,8
4,5
0,9
0,3
2,7
1,0
Herstellung von Möbeln
0,5
2,6
1,3
1,0
1,4
1,3
-0,5
-0,3
Herstellung von sonstigen Waren
3,9
2,6
1,9
1,8
1,0
1,0
2,4
2,0
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen
1,2
4,0
5,4
3,0
1,7
1,5
-0,6
1,3
-4,4
6,4
-1,4
-1,0
-3,6
-4,8
0,4
-1,0
Baugewerbe
2,7
-2,2
3,6
2,8
1,7
1,8
0,4
1,0
Produzierendes Gewerbe
1,5
0,5
1,6
1,0
-0,5
-0,5
0,9
0,5
Energieversorgung
1) Indizes nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ08); Produktion arbeitstäglich bereinigt; Beschäftigte Vollerhebung (monatliche Daten in den Tabellen
zu den einzelnen Branchen, Betriebe ab 50 Beschäftigte); Prognosen schattiert und auf viertel Prozentpunkte gerundet
Quellen: Statistisches Bundesamt, Feri, Commerzbank Prognose
Glossar
Auslandsumsatzquote:
Produktivität:
Saisonbereinigung (sb):
Anteil des Auslands- am Gesamtumsatz
Produktion/Anzahl der Arbeitnehmer
Census-X-11-Verfahren
Südeuropa:
hier Griechenland, Italien, Portugal und Spanien
16
| Branchen-Report Deutschland | Industriebranchen im Fokus › Juni 2016
Commerzbank Research
Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist die Abteilung Industries Research im Bereich Risk Management der
Großbritannien: Dieses Dokument wurde von der Commerzbank AG, Filiale London, herausgegeben oder für
Commerzbank AG, Frankfurt am Main, verantwortlich.
eine Herausgabe in Großbritannien genehmigt. Die Commerzbank AG, Filiale London, ist von der Bundesan-
Die Verfasser dieses Dokuments bestätigen, dass die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre
eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein Zusammenhang zwischen ihrer Dotierung – weder
direkt noch indirekt noch teilweise – und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder
Einschätzungen bestand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n)
Analyst(en) sind nicht bei der FINRA als Research-Analysten registriert/qualifiziert und unterliegen nicht der
FINRA Rule 2241.
Disclaimer
Dieses Dokument dient ausschließlich zu Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen
Umstände des Empfängers. Es stellt keine Anlageberatung dar. Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als
Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder irgendeiner anderen Handlung
beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Anleger sollten sich unabhängig und
professionell beraten lassen und ihre eigenen Schlüsse im Hinblick auf die Eignung der Transaktion einschließlich ihrer wirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit und Risiken sowie ihrer Auswirkungen auf rechtliche und regulatorische Aspekte sowie Bonität, Rechnungslegung und steuerliche Aspekte ziehen.
stalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und von der Europäischen Zentralbank amtlich zugelassen und
unterliegt nur in beschränktem Umfang der Regulierung durch die Financial Conduct Authority und Prudential
Regulation Authority. Einzelheiten über den Umfang der Genehmigung und der Regulierung durch die Financial Conduct Authority und Prudential Regulation Authority erhalten Sie auf Anfrage. Diese Ausarbeitung
richtet sich ausschließlich an „Eligible Counterparties“ und „Professional Clients“. Sie richtet sich nicht an
„Retail Clients“. Ausschließlich „Eligible Counterparties“ und „Professional Clients“ ist es gestattet, die Informationen in dieser Ausarbeitung zu lesen oder sich auf diese zu beziehen. Commerzbank AG, Filiale London
bietet nicht Handel, Beratung oder andere Anlagedienstleistungen für „Retail Clients“ an.
USA: Die Commerz Markets LLC, („“Commerz Markets“), hat die Verantwortung für die Verteilung dieses
Dokuments in den USA unter Einhaltung der gültigen Bestimmungen übernommen. Wertpapiertransaktionen
durch US-Bürger müssen über die Commerz Markets, Swaptransaktionen über die Commerzbank AG abgewickelt werden. Nach geltendem US-amerikanischen Recht können Informationen, die Commerz MarketsKunden betreffen, an andere Unternehmen innerhalb des Commerzbank-Konzerns weitergegeben werden.
Sofern dieses Dokument zur Verteilung in den USA freigegeben wurde, ist es ausschließlich nur an "US Institutional Investors" und "Major Institutional Investors" gerichtet, wie in Rule 15a-6 unter dem Securities Ex-
Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind öffentliche Daten und stammen aus Quellen, die von
change Act von 1934 beschrieben. Commerz Markets ist Mitglied der FINRA und SIPC. Die Commerzbank AG
der Commerzbank als zuverlässig und korrekt erachtet werden. Die Commerzbank übernimmt keine Garantie
ist bei der CFTC vorläufig als Swaphändler registriert.
oder Gewährleistung im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Die Commerzbank hat keine unabhängige Überprüfung oder Due Diligence öffentlich verfügbarer Informationen im Hinblick auf einen unverbundenen Referenzwert oder -index durchgeführt. Alle
Meinungsaussagen oder Einschätzungen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser
zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hierin
zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Meinungen der Commerzbank wider.
Die Commerzbank ist nicht dazu verpflichtet, dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen
oder deren Empfänger auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in diesem Dokument genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme, Schätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird.
Kanada: Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Prospekt, Anzeige, öffentliche Emission oder Angebot
bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der beschriebenen Wertpapiere in Kanada oder einer kanadischen
Provinz bzw. einem kanadischen Territorium beabsichtigt. Angebote oder Verkäufe der beschriebenen Wertpapiere erfolgen in Kanada ausschließlich im Rahmen einer Ausnahme von der Prospektpflicht und nur über
einen nach den geltenden Wertpapiergesetzen ordnungsgemäß registrierten Händler oder alternativ im Rahmen einer Ausnahme von der Registrierungspflicht für Händler in der kanadischen Provinz bzw. dem kanadischen Territorium, in dem das Angebot abgegeben bzw. der Verkauf durchgeführt wird. Die Inhalte dieses
Dokuments sind keinesfalls als Anlageberatung in einer kanadischen Provinz bzw. einem kanadischen Territorium zu betrachten und nicht auf die Bedürfnisse des Empfängers zugeschnitten. In Kanada sind die Inhalte
Diese Ausarbeitung kann Handelsideen enthalten, im Rahmen derer die Commerzbank mit Kunden oder
dieses Dokuments ausschließlich für Permitted Clients (gemäß National Instrument 31-103) bestimmt, mit
anderen Geschäftspartnern in solchen Finanzinstrumenten handeln darf. Die hier genannten Kurse (mit Aus-
denen Commerz Markets LLC im Rahmen der Ausnahmen für internationale Händler Geschäfte treibt. Soweit
nahme der als historisch gekennzeichneten) sind nur Indikationen und stellen keine festen Notierungen in
die Inhalte dieses Dokuments sich auf Wertpapiere eines Emittenten beziehen, der nach den Gesetzen Kana-
Bezug auf Volumen oder Kurs dar. Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumen-
das oder einer kanadischen Provinz bzw. eines kanadischen Territoriums gegründet wurde, dürfen Geschäfte
ten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den zukünftigen Kurs,
in solchen Wertpapieren nicht durch Commerz Markets LLC getätigt werden. Keine Wertpapieraufsicht oder
Wert oder Ertrag eines in diesem Dokument genannten Finanzinstruments oder dessen Emittenten kann daher
ähnliche Aufsichtsbehörde in Kanada hat dieses Material, die Inhalte dieses Dokuments oder die beschriebe-
nicht übernommen werden. Es besteht die Möglichkeit, dass Prognosen oder Kursziele für die in diesem
nen Wertpapiere geprüft oder genehmigt; gegenteilige Behauptungen zu erheben, ist strafbar.
Dokument genannten Unternehmen bzw. Wertpapiere aufgrund verschiedener Risikofaktoren nicht erreicht
werden. Hierzu zählen in unbegrenztem Maße Marktvolatilität, Branchenvolatilität, Unternehmensentscheidungen, Nichtverfügbarkeit vollständiger und akkurater Informationen und/oder die Tatsache, dass sich die
von der Commerzbank oder anderen Quellen getroffenen und diesem Dokument zugrunde liegenden Annahmen als nicht zutreffend erweisen.
Die Commerzbank und/oder ihre verbundenen Unternehmen dürfen als Market Maker in den(m) Instrument(en) oder den entsprechenden Derivaten handeln, die in unseren Research-Studien genannt sind. Mitar-
Europäischer Wirtschaftsraum: Soweit das vorliegende Dokument durch eine außerhalb des Europäischen
Wirtschaftsraumes ansässige Rechtsperson erstellt wurde, erfolgte eine Neuausgabe für die Verbreitung im
Europäischen Wirtschaftsraum durch die Commerzbank AG, Filiale London.
Singapur: Dieses Dokument wird in Singapur von der Commerzbank AG, Filiale Singapur, zur Verfügung
gestellt. Es darf dort nur von institutionellen Investoren laut Definition in Section 4A des Securities and Futures
Act, Chapter 289, von Singapur („SFA“) gemäß Section 274 des SFA entgegengenommen werden.
beiter der Commerzbank oder ihrer verbundenen Unternehmen dürfen unseren Kunden und Geschäftseinhei-
Hongkong: Dieses Dokument wird in Hongkong von der Commerzbank AG, Filiale Hongkong, zur Verfügung
ten gegenüber mündlich oder schriftlich Kommentare abgeben, die von den in dieser Studie geäußerten
gestellt und darf dort nur von „professionellen Anlegern“ im Sinne von Schedule 1 der Securities and Futures
Meinungen abweichen. Die Commerzbank darf Investmentbanking-Dienstleistungen für in dieser Studie
Ordinance (Cap.571) von Hongkong und etwaigen hierin getroffenen Regelungen entgegengenommen wer-
genannte Emittenten ausführen oder anbieten.
den.
Weder die Commerzbank noch ihre Geschäftsleitungsorgane, leitenden Angestellten oder Mitarbeiter über-
Japan: Dieses Dokument und seine Verteilung stellen keine „Aufforderung“ gemäß dem Financial Instrument
nehmen die Haftung für Schäden, die ggf. aus der Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in
Exchange Act (FIEA) dar und sind nicht als solche auszulegen. Dieses Dokument darf in Japan ausschließlich
sonstiger Weise entstehen.
an „professionelle Anleger“ gemäß Section 2(31) des FIEA und Section 23 der Cabinet Ordinance Regarding
Die Aufnahme von Hyperlinks zu den Websites von Organisationen, die in diesem Dokument erwähnt werden,
impliziert keineswegs eine Zustimmung, Empfehlung oder Billigung der Informationen der Websites bzw. der
von dort aus zugänglichen Informationen durch die Commerzbank. Die Commerzbank übernimmt keine
Verantwortung für den Inhalt dieser Websites oder von dort aus zugängliche Informationen oder für eventuelle
Folgen aus der Verwendung dieser Inhalte oder Informationen.
Dieses Dokument ist nur zur Verwendung durch den Empfänger bestimmt. Es darf weder in Auszügen noch
als Ganzes ohne vorherige schriftliche Genehmigung der Commerzbank auf irgendeine Weise verändert,
vervielfältigt, verbreitet, veröffentlicht oder an andere Personen weitergegeben werden. Die Art und Weise, wie
dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen
Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument gelangt, sind verpflichtet, sich
diesbezüglich zu informieren und solche Einschränkungen zu beachten. Mit Annahme dieses Dokuments
Definition of Section 2 of the FIEA durch die Commerzbank AG, Tokyo Branch, verteilt werden. Die Commerzbank AG, Tokyo Branch, war jedoch nicht an der Erstellung dieses Dokuments beteiligt. Nicht alle Finanz- oder
anderen Instrumente, auf die in diesem Dokument Bezug genommen wird, sind in Japan verfügbar. Anfragen
bezüglich der Verfügbarkeit dieser Instrumente richten Sie bitte an die Abteilung Corporates & Markets der
Commerzbank AG oder an die Commerzbank AG, Tokyo Branch. [Commerzbank AG, Tokyo Branch] Eingetragenes Finanzinstitut: Director of Kanto Local Finance Bureau (Tokin) Nr. 641 / Mitgliedsverband: Japanese
Bankers Association.
Australien: Die Commerzbank AG hat keine australische Lizenz für Finanzdienstleistungen. Dieses Dokument
wird in Australien an Großkunden unter einer Ausnahmeregelung zur australischen Finanzdienstleistungslizenz von der Commerzbank gemäß Class Order 04/1313 verteilt. Die Commerzbank AG wird durch die BaFin
nach deutschem Recht geregelt, das vom australischen Recht abweicht.
stimmt der Empfänger der Verbindlichkeit der vorstehenden Bestimmungen zu.
© Commerzbank 2016. Alle Rechte vorbehalten. Version 9.24
Zusätzliche Informationen für Kunden in folgenden Ländern:
Deutschland: Die Commerzbank AG ist im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt unter der Nummer
HRB 32000 eingetragen. Die Commerzbank AG unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Strasse 108, 53117 Bonn, Marie-Curie-Strasse 24-28, 60439 Frankfurt
am Main und der Europäischen Zentralbank, Sonnemannstrasse 20, 60314 Frankfurt am Main, Deutschland.