Flyer 2016 - Gottfried-Silbermann

Alte Musik im
Kunstgewerbemuseum
Schloss Pillnitz
53. Jahrgang
1963 – 2016
Sehr geehrte Freunde
der Alten Musik
im Kunstgewerbemuseum
Die Konzertreihe des Kunstgewerbemuseums „Musik im Wasserpalais“ zieht um – zusammen mit der
Ausstellung historischer Musikinstrumente in das
klimatisch stabilere Bergpalais. Damit fehlt dem einen oder anderen vielleicht das Tuten der Elbdampfer als Bereicherung des Konzerterlebnisses. Sie
werden dafür aber mit einem in japanischem Stil ausgemalten Saal und Blick in den grünen Park entschädigt.
Insgesamt können Sie sich in diesem Jahr auf das Klangerlebnis von fünf historischen Musikinstrumenten aus
dem Bestand des Museums freuen. • Heinrich Schütz
war es vermutlich, der von einer seiner Italienreisen die
auffallend große Tenorbratsche der Brüder Amati nach
Dresden mitbrachte. Carlo Farina wirkte in den 1620iger
Jahren als „Churf. Durchl. zu Sachssen bestalten Violisten“ in der Dresdner Hofkapelle. Vielleicht wurde ja seine
vierstimmige Musik, die als Besetzung vier verschieden
große Streichinstrumente vorsieht, mit so einem Instrument aufgeführt. Im ersten Konzert werden außerdem
Werke anderer Komponisten zu hören sein, die alle bei
Schütz in die „Lehre“ gegangen sind bzw. die Schütz in
Italien getroffen haben könnte. Höhepunkt des Konzertes wird zweifelsohne das berühmte Capriccio stravangante von Farina sein, in dem musikalisch allerlei
Tierstimmen und anderes nachgeahmt werden. • Es
muss um 1650 gewesen sein, als sich die beiden damals
größten Tastenvirtuosen des deutschsprachigen Raumes am Dresdner Kurfüstenhof begegneten: Der Wiener Hoforganist Johann Jakob Froberger, geboren 1616
in Stuttgart, beherrschte die so gegensätzlichen Stile
Italiens und Frankreichs meisterhaft, führte sie in eine
überaus reiche Ausdruckstiefe. Matthias Weckmann,
geboren 1616 im thüringischen Niederdorla, war Schüler
und Hoforganist unter Heinrich Schütz in Dresden und
galt, spätestens seit seinen Studien in Hamburg, als ein
Meister der Choralvariation norddeutscher Prägung. Die
Dresdner Begegnung der beiden vor 400 Jahren geborenen Musiker, vom Kurfürsten ursprünglich als Wettstreit
ausgelegt, mündete in eine herzliche Freundschaft und
in einen überaus fruchtbaren musikalischen Austausch.
Beider Musik wurde stilbildend für die Tastenkunst des
17. Jahrhunderts in Deutschland. Jan Katzschke spürt in
seinem Konzertprogramm diesen Entwicklungssträngen
nach. • Bach und nicht Me(e)hr – 12 Jahre ist es her, seit
Bernhard Hentrich das Wagnis einging, Bachs Solosuiten
für Violoncello auf dem Violone von Zanetto di Montechiaro – immerhin mehr als 100 Jahre vor den Suiten entstanden – zu musizieren. Dieses spannende Experiment
findet im dritten Konzert der Saison seine Fortsetzung. •
Auch in diesem Jahr gilt unser Dank wieder dem Freundeskreis Kunstgewerbemuseum Dresden e.V. für seine
wohlwollende Unterstützung. Wir danken ebenfalls der
Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V. für die gegenseitig
befruchtende Zusammenarbeit. Erstmalig wird dadurch
das Kunstgewerbemuseum zum Ort eines musikwissenschaftlichen Forums.
1. Konzert
Samstag, 11. Juni 2016, 17 Uhr
3. Konzert
Samstag, 10. September 2016, 17 Uhr
Capriccio stravangante
Kurzweiliges Quodlibet
Bach und nicht Me(e)hr II
Solosuiten für Violoncello 4-6
BWV 1010 - 1012
Anne Schumann –­ Violine und Viola da braccio
Mechthild Karkow – Violine
Klaus Voigt – Viola
Felix Görg – Violoncello
Sebastian Knebel – Orgel
Es erklingen die Tenor-Viola da braccio von Antonio
und Girolamo Amati, Cremona um 1630, ein Violoncello
aus Norditalien oder Tirol vom Ende des 17. Jahrhunderts und das Orgelpositiv von Johann Heinrich
Gräbner d.Ä., Dresden um 1725, aus der Sammlung
des Kunstgewerbemuseums.
2. Konzert
Samstag, 20. August 2016, 17 Uhr
im Rahmen des
2. Freiberger Clavier-Forums
Die lieblichen Blicke
Johann Jakob Froberger und Matthias
Weckmann zum 400. Geburtsjahr
Jan Katzschke – Cembalo und Orgel
Es erklingen das Cembalo von Johann Heinrich
Gräbner d.J., Dresden 1739, und das Orgelpositiv von
Johann Heinrich Gräbner d.Ä., Dresden um 1725,
aus der Sammlung des Kunstgewerbemuseums.
Bernhard Hentrich musiziert
auf dem Violone von Peregrino Zanetto
di Montechiaro, Brescia nach 1591
aus der Sammlung des Kunstgewerbemuseums.
2. Freiberger
Clavier-Forum zu Gast im
Kunstgewerbemuseum
Samstag, 20. August 2016,
10 – 17 Uhr
Wissenschaftliches
Symposium zum Clavichord- und
Cembalobau in Sachsen
Das Forum wird veranstaltet
von der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft
e.V. Freiberg. Informationen und
Anmeldungen: [email protected]
T 03731 22248
Alte Musik im Kunstgewerbemuseum
Bestellkarte 2016
Bitte zurücksenden an:
1. Konzert (Samstag, 11. Juni 2016, 17 Uhr)
Karten á 15 Euro
Karten ermäßigt á 13 Euro
2. Konzert (Samstag, 20. August 2016, 17 Uhr)
Karten á 15 Euro
Karten ermäßigt á 13 Euro
Staatliche Schlösser, Burgen
und Gärten Sachsen gGmbH,
Schloss & Park Pillnitz
August-Böckstiegel-Str. 2
01326 Dresden
Hiermit bestelle ich folgende Karten verbindlich
zur Abholung
per Zusendung (mit Rechnung)
3. Konzert (Samstag, 10. September 2016, 17 Uhr)
Karten á 15 Euro
Karten ermäßigt á 13 Euro
Hinweise
Der Kartenverkauf erfolgt ausschließlich im Besucherzentrum Alte
Wache von Schloss Pillnitz. Bestellungen mit dem Bestellschein per Post,
per Email: [email protected],
per Fax: 0351 – 26 13 280 oder telefonisch: 0351 – 26 13 260
Mit gültiger Konzert-Eintrittskarte
ist der Eintritt in den Schlosspark
sowie in die Ausstellung
des Kunstgewerbemuseums im
Bergpalais ab 1 Stunde vor
Konzertbeginn frei.
E-Mail
Parkeintritt
Telefon
Mitglieder des Freundeskreises
Kunstgewerbemuseum Dresden
e.V., Senioren, Kinder, Schüler,
Studenten, Schwerbeschädigte
ab 50 %, Begleitperson,
Hartz4-Empfänger.
Adresse
Ermäßigungen
Datum, Unterschrift
Für die Zusendung werden 2,50 € Bearbeitungsgebühr
pro Bestellung berechnet.
Alte Musik im Kunstgewerbemuseum
(53. Jahrgang 2016)
Konzertreihe veranstaltet vom
Kunstgewerbemuseum
der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
mit finanzieller Unterstützung des
Freundeskreises Kunstgewerbemuseum
Dresden e. V.
Informationen
Kunstgewerbemuseum
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
T +49 (0) 351.26 13 203
[email protected]
Eintrittskarten
Staatliche Schlösser, Burgen
und Gärten Sachsen gGmbH,
Schloss & Park Pillnitz
August-Böckstiegel-Straße 2
01326 Dresden
T +49 (0) 351.26 13 260
F +49 (0) 351.26 13 280
[email protected]
Organisation und Redaktion
Torsten-Pieter Rösler
Abbildungen: Orgelpositiv, J. H. Gräbner d.Ä., Dresden um 1725,
Inv.-Nr. 37415 (innen Detail vom Blasebalg), Aufn.: SKD/Klut, H. Schütz
www.skd.museum
www.fk-kunstgewerbemuseum.de
www.silbermann.org