AARAU 27 AARGAUER ZEITUNG MONTAG, 6. JUNI 2016 Die 100. Siegerehrung für die Besitzer Aarau Rebus gewinnt das Hauptereignis des zweiten Renntags 2016 und beschert seiner Entourage ein Jubiläum VON UELI WILD Im Mittelpunkt des zweiten Aarauer Renntags 2016 standen die Traber. Hauptereignis des Tages war der mit 12 000 Franken dotierte Preis der Aarauer Gewerbetreibenden. Auf dem von einem Platzregen wenige Minuten vor dem Rennen begossenen Geläuf setzte sich der aus Dänemark stammende Rebus mit seinem Trainer Marcel Humbert im Sulky leicht durch. Er bescherte damit der sowohl im Trab- als auch im Galoppsektor aktiven bündnerisch-zürcherischen Besitzergemeinschaft Stall Allegra Racing Club den 100. Sieg in ihrer 17-jährigen Geschichte. Der achtjährige braune Wallach hatte das damals noch schlicht Frühjahrs-Preis genannte Rennen vor Jahresfrist bereits einmal gewonnen – damals aber Start-Ziel. Diesmal war sich Marcel Humbert, der die ihm anvertrauten Pferde im Institut Equestre National Avenches vorbereitet, seiner Sache keineswegs so sicher. Rebus «hing» eine Runde vor Schluss auf zweiter Spur, «Nase im Wind», wie sich das im Fachjargon nennt. Eine Position, die niemand liebt, weil sie unökonomisch ist. Doch dann fuhr die mit Ringen de Génétine aus dem hinteren Band gestartete Ex-Schöftlerin Barbara Aebischer-Schneider aussen an Rebus vorbei und schloss zum führenden Ramuntcho Fleuri auf. Dessen Fahrer, Jean-Bernard Matthey, der es liebt, seine Rennen von der Spitze aus zu fahren, zeigte aber keine Lust, Ringen de Génétine die Spitze zu überlassen. So blieb nun Barbara Aebischer-Schneider aussen hängen – und Rebus «hatte einen Rücken», sprich: Im Schlepptau von Ringen de Génétine konnte Rebus nun Ressourcen sparen, die ihm auf der Einlaufgeraden dann noch zur Verfügung standen. Auf der Geraden löste sich der AllegraTraber zügig vom Rest, sodass schon 200 Meter vor dem Ziel klar war, dass das Rennen – Unvorhergesehenes ausgeklammert – gelaufen war. Mit zweieinhalb Längen Rückstand wurde Obsession Bi Zweiter, Barbara Aebischers Ringen de-Génétine folgte als bestes der mit 25 Metern Zulage gestarteten Pferde auf dem dritten Platz. Die andern Pferde aus dem hinteren Band, darunter Padolin, der Trabermeister 2014, schafften es nicht auf einen Geldrang, also nicht unter die ersten Sechs. Wie vor einem Jahr gewinnt Rebus mit Marcel Hubert im Sulky den nun von diversen Aarauer Gewerbetreibenden gesponserten Frühjahrs-Preis im Schachen. 2 Siege konnten am zweiten Aarauer Rennsonntag des Jahres sowohl Michael Huber als auch Raphael Lingg als Reiter in Galopprennen feiern. Be My Hope doppelt nach Bei den Galoppern doppelte der 24-jährige Oberkulmer Michael Huber, vor zwei Wochen im Sattel von Be My Hope über Hürden bereits siegreich, nach. Famous Boy, geritten von Claudia Koller aus Bottenwil, lag bei ausgesprochen vernünftigem Tempo lange Zeit in Front. Als der von Chantal Zollet trainierte Be My Hope auf der letzten Runde beschleunigte, vermochte die Konkurrenz nicht mehr zu folgen. Zehn Längen und mehr betrugen die Abstände auf den Sieger. Zu einem eher unerwarteten Siegritt kam Michael Huber im Jagrennen auf der leichten Bahn. It’s Holly aus dem Reinacher Trainingsquartier von Hansjörg Speck setzte sich überlegen um neun Län- gen gegen den italienischen Gast Medard durch, dies nachdem die Stute beim Hindernisdebüt in Avenches über Hürden nicht überzeugt hatte und angehalten worden war. Über die grünen höheren Sprünge im Schachen schien sie nun aber voll in ihrem Element zu sein. Mehr Glück als vor zwei Wochen Pech hatte Michael Huber im abschliessenden Cross Country als Reiter von Pilgrim. An dem bis dahin unfallfreien Renntag rutschte Umiro, mit Egisto gleichauf galoppierend, im Schönenwerder Bogen weg und Pilgrim konnte nicht mehr ausweichen, sodass es zur Kollision kam. Für beide Pferde und auch für Umiros Reiter Aurélien Rousse ging der Vorfall Fitnesstraining für Nachwuchsphysiker dem: Seit 1995 hat sich die Schweiz 70 Auszeichnungen, darunter 2 Gold-, 5 Silber- und 18 Bronzemedaillen, verdient. Apparaturen werden zusammengeschraubt; es wird gemessen, skizziert, gerechnet. Für das Experimentaltraining griffen Markus Meier und seine Kollegen auf Experimente aus früheren Finals zurück, die sie an der Neuen Kanti eingelagert haben. Ins Schwärmen kommen die Experten beim Experiment zum Thema Mikrowellen (Singapur 2006), an dem Quirin sich die Zähne ausbeisst. Sein Trost: Auch Studenten der ETH tun dies. Aarau Am Wochenende übten die Schweizer und Liechtensteiner Teilnehmer für die Physik-Olympiade in einem Monat in Zürich. VON PETER WEINGARTNER Quirin kratzt sich hinter dem Ohr und reibt sich die Augen aus. Bastian nagt am Kugelschreiber. Caroline beisst sich auf die Lippen und reibt sich die Nase. Es ist kurz nach 9 Uhr in den Physikräumen der Neuen Kanti Aarau. Fünf Gymnasiasten aus der Schweiz und zwei aus dem Fürstentum Liechtenstein sind gekommen, um für die Physik-Olympiade zu üben. Am 11. Juli geht diese in Zürich los. «You will work on two experiments», sagt Übungsleiter Markus Meier. Caroline – die einzige Frau im Septett – und Bastian kommen aus der französischen Schweiz. Englisch verstehen alle. Zwei Experimente an einem Wochenende: Das klingt nach Arbeit. Zuerst werden die Unterlagen studiert, Helfer zugeteilt. Neben Meier sind dies die ehemaligen Olympioniken Patrick Schwendimann, der seinen Master gemacht hat und nun das Lehramt ansteuert, und Rafael Winkler, Physik-Student. Aargau ist «wissenschaftsstark» Dank den früheren Physiklehrern Peter Kaufmann und Alfredo Mastro- Hilfreiche Erfahrungen Caroline Rossier, einzige Frau im Septett, konzentriert bei der Arbeit. cola in den 90er-Jahren, Markus Meier und Richard Heimgartner in jüngerer Zeit, ist die Neue Kanti Austragungsort der schweizerischen Ausscheidungen und Übungsanlässe. Wo aber sind die Aargauer Teilnehmer an der Olympiade in Zürich? Richard Heimgartner relativiert: «Henning Zhang von der Kanti Wettingen hat sich als Zweiter qualifiziert, zog es aber vor, an der Mathematik-Olympiade teilzunehmen.» Zudem sei eine Schülerin aus Baden auf den 9. Platz gekommen. Sie versucht WPO es nächstes Jahr wieder. Der Aargau sei an den Wissenschaft-Olympiaden überproportional stark vertreten, sagt Irène Steinegger-Meier, Co-Geschäftsführerin des Verbands Schweizer Wissenschafts-Olympiaden. Und wie stehen die Chancen der sieben Qualifizierten? Markus Meier weist darauf hin, dass beispielsweise China aus einem grösseren Reservoir schöpfen kann. Zudem würden Talente früher erfasst. Zusammenzüge beschränkten sich nicht auf ein Wochenende. Trotz- Nicola, der nach dem Zivildienst in der Bienenforschung im Herbst sein Physikstudium an der ETH anfängt, disloziert für sein Experiment aus dem Bereich Optik in die Dunkelkammer. Und was erwartet man von der Olympiade? «Ich freue mich auf die Experimente», sagt Jannik, «und auf das Erlebnis.» Im Gegensatz zu anderen Ländern, wo auf erfolgreiche Olympioniken der Erlass des Militärdienstes oder ein Uni-Zugang wartet, fehlen in der Schweiz solche Belohnungen für die intensive Beschäftigung mit der Physik. Oder doch nicht? Rafael Winkler, der mit Markus Meier und einem welschen Kollegen die schweizerisch-liechtensteinische Delegation im Juli betreut: «Ich war froh zu Beginn des Studiums, vieles schon gehört zu haben.» UELI WILD glimpflich ab, Michael Huber verletzte sich dabei jedoch, wie es hiess, am Oberschenkel. Schwere Verletzungen von Pferden wie vor zwei Wochen gab es keine. Sieger im Cross Country wurde der von Philipp Schärer in Elgg trainierte Egisto. Im Sattel des achtjährigen Fuchses sass Raphael Lingg, der zuvor mit Harry the Eagle bereits ein kleineres Flachrennen gewonnen hatte. Das bessere Flachrennen des Tages, der Preis der Turffreunde, der in der Schweiz gezüchteten Vollblütern vorbehalten ist, gewann die von Tim Bürgin gerittene Farha. Die sechsjährige Stute, die im Niedergösger Söhrenhof gezüchtet wurde, ist auf dieses Rennen abonniert: Sie hat es bereits zum dritten Mal in Folge gewonnen. NACHRICHTEN BIBERSTEIN Isabelle Zutter neu in der Schulpflege Bei der Schulpflege-Ersatzwahl haben sich die Bibersteiner für Isabelle Zutter entschieden. Sie erreichte 268 Stimmen. Der zweite Kandidat, Samuel Schmid, erhielt 215 Stimmen. (AZ) ERLINSBACH AG/SO Tagesstrukturen starten nach den Sommerferien Im August eröffnet der Verein Erziehung und Bildung (VEB) Aarau in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Tagesstrukturen im Erzbachtal. Angeboten werden die «Tagesstrukturen Kilbighaus», Erlinsbach AG, mit Platz für 15 Kinder ab Kindergarten bis Ende der sechsten Klasse. Hier findet die Früh-, Mittags- und Nachmittagsbetreuung statt. Die «Mittagsbetreuung Altes Schuelhüsli» in Erlinsbach SO hat Platz für 15 Kinder ab Kindergarten bis zur sechsten Klasse. Am 9. Juni um 19.00 Uhr, findet in der Mehrzweckhalle Kretz ein Infoanlass über den VEB und sein Angebot statt. (AZ) INSERAT
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