Europäische Kommission - Pressemitteilung Internationale Luftfahrt: Neue Abkommen auf EU-Ebene – zum Nutzen der europäischen Fluggäste und Unternehmen Luxemburg, 7. Juni 2016 Heute haben die 28 EU-Verkehrsminister die Kommission ermächtigt, Verhandlungen über Luftverkehrsabkommen auf EU-Ebene aufzunehmen. Heute haben die 28 EU-Verkehrsminister die Europäische Kommission ermächtigt, mit dem Verband südostasiatischer Staaten [1] (ASEAN), der Türkei, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) Verhandlungen über Luftverkehrsabkommen auf EU-Ebene aufzunehmen. Dies ist eines der wichtigsten Ergebnisse der neuen Luftfahrtstrategie für Europa – eine bahnbrechende Initiative zur Ankurbelung der europäischen Wirtschaft, Stärkung der industriellen Basis und Festigung der globalen Führungsposition der EU, den drei zentralen Prioritäten von Präsident Jean-Claude Juncker. Die für den Bereich Verkehr zuständige EU-Kommissarin Violeta Bulc hierzu: „Die globale Vernetzung beflügelt Handel und Tourismus und trägt unmittelbar zu Wirtschaftswachstum und zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei. Ich freue mich über die Unterstützung der 28 EU-Verkehrsminister, die Luftverkehrsbeziehungen mit einigen unserer wichtigsten Partner aufzuwerten. Nur Monate nach ihrer Verabschiedung ist die Luftfahrtstrategie für Europa auf gutem Wege. Sobald eine Einigung erzielt ist, werden diese Abkommen neue Geschäftsmöglichkeiten für den gesamten Luftfahrtsektor eröffnen, neue Strecken erschließen und den Fluggästen günstigere Preise bieten sowie gleichzeitig dafür sorgen, dass für unsere Unternehmen gleiche Wettbewerbsbedingungen herrschen. Und dies ist erst der Anfang. Ich rufe die Mitgliedstaaten dazu auf, die Arbeiten an den übrigen Mandaten fortzusetzen.“ Die Luftverkehrsabkommen auf EU-Ebene schaffen neue wirtschaftliche Möglichkeiten und sorgen für faire und transparente Marktbedingungen, die sich auf einen für alle Akteure geltenden klaren Rechtsrahmen stützen. Sie gewährleisten den Marktzugang, erleichtern Investitionen und den Luftverkehr und eröffnen den Verbrauchern größere Wahlmöglichkeiten. Außerdem sollen mit diesen Abkommen hohe Standards in der Flug- und Luftsicherheit, im Flugverkehrsmanagement sowie für die Infrastruktur, den Verbraucher-, Sozial- und Umweltschutz sichergestellt werden. Der wirtschaftliche Nutzen[2] dieser Abkommen könnte Schätzungen zufolge wie folgt aussehen: - ASEAN: bis zu 7,9 Mrd. EUR in den ersten sieben Jahren des Abkommens (2017-2023) und bis zu 5 700 neue Arbeitsplätze bis 2023. Das vollständige Factsheet können Sie hier herunterladen. - Türkei: bis zu 5 Mrd. EUR jährlich aufgrund des zunehmenden Tourismus, die Flugscheinpreise werden dank der Marktöffnung bis zu 50 % sinken und es entstehen bis zu 48 000 neue Arbeitsplätze. Das vollständige Factsheet können Sie hier herunterladen. - Staaten des Golf-Kooperationsrats: insgesamt bis zu 8,4 Mrd. EUR in den ersten acht Jahren des Abkommens (2018-2025) und bis zu 8 300 neue Arbeitsplätze bis 2025. Das vollständige Factsheet können Sie hier herunterladen. Die Kommission wird sich nun an diese Partner wenden, um die Verhandlungen in Kürze aufzunehmen. Der Rat der Verkehrsminister befasste sich heute auch mit den Fortschritten, die während des niederländischen Ratsvorsitzes mit dem Vorschlag für eine Überarbeitung der Verordnung zur Flugsicherheit erzielt wurden. Dieser Vorschlag ist ein weiterer wichtiger Pfeiler der Luftfahrtstrategie für Europa, mit dem dafür gesorgt werden soll, dass auch bei steigendem Luftverkehrsaufkommen die hohen Sicherheitsstandards aufrechterhalten werden. Der Vorschlag beinhaltet auch den ersten unionsweiten Rechtsrahmen für Drohnen. Die Arbeiten werden während des slowakischen Ratsvorsitzes fortgesetzt. Weitere Informationen: Website zur Luftfahrtstrategie: Video, Pressematerial, Zitate, Infografik, F&A, Fakten und Zahlen. MEMO über die internationale Luftfahrt Hintergrund Die Luftfahrtstrategie für Europa ist eine der Initiativen, die im Arbeitsprogramm der Kommission für 2015 aufgeführt sind. Mit der Luftfahrtstrategie sollen Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der gesamten Wertschöpfung im EU-Luftverkehr verbessert werden. Die Kommission hat vorgeschlagen, neue EU-Luftverkehrsabkommen mit verschiedenen Regionen und Ländern der Welt auszuhandeln, insbesondere mit dem ASEAN-Verband, den Ländern des GolfKooperationsrats, China, der Türkei, Mexiko und Armenien. Die heute erteilten Mandate waren der erste Schritt zum Abschluss einer Reihe von Abkommen, die von der Kommission auf EU-Ebene ausgehandelt werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Aushandlung von Luftverkehrsabkommen mit Drittländern auf EUEbene ein wirksames Instrument ist. So hat sich seit der Unterzeichnung des Luftverkehrsabkommens der EU mit den Staaten des westlichen Balkans die Anzahl der Fluggäste nahezu verdreifacht. Im Falle Marokkos haben sich die Fluggastzahlen verdoppelt. Seit dem Abschluss der Abkommen mit den USA und Kanada betrug der Zuwachs bei der Anzahl der Fluggäste zwischen der EU und diesen Märkten mehr als 3 Millionen. [1] Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam [2] Bei diesen Zahlen handelt es sich um verschiedenen Studien entnommene Schätzungen. Zu den wirtschaftlichen Vorteilen zählen der Mehrwert für die Verbraucher (niedrigere Preise), der gesellschaftliche Nutzen (höhere Beschäftigung), Tourismus und die aufgrund der direkten Verbindungen erzielten Zeiteinsparungen. 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