Pressemitteilung – 7. Juni 2016 „Aufbau der Wirtschaft muss

Pressemitteilung – 7. Juni 2016
„Aufbau der Wirtschaft muss Vorrang haben!“ – Afrika-Verein der deutschen
Wirtschaft zu den geplanten Migrationsabkommen der EU
Berlin/Straßburg – „Bei den aktuell von der EU geplanten Migrationsabkommen muss der
Aufbau der Wirtschaft und von Beschäftigung vor Ort Vorrang haben!“, konstatiert Christoph
Kannengießer, Hauptgeschäftsführer des Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft. „Die neuen
Pläne dürfen nicht zur Folge haben, dass mehrere Milliarden Euro für Zäune und Grenzschutz
ausgegeben werden, statt für Jobs, die den Menschen eine Perspektive geben“, gibt
Kannengießer zu bedenken.
„Wenn wir die ökonomischen Fluchtursachen in afrikanischen Ländern bekämpfen wollen,
dann
müssen
wirtschaftliche
Diversifizierung,
Industrialisierung,
Handel
und
Direktinvestitionen in den Mittelpunkt gerückt und privatwirtschaftliches Engagement gefördert
werden. Entwicklung geht am Ende nur über Jobs. Diese schaffen aber nur lokale und
internationale Firmen. Die EU sollte dies bei ihren Plänen bedenken“, so der AVHauptgeschäftsführer. "Insofern plädieren wir dafür, gerade Länder mit einer Erfolg
versprechender wirtschaftspolitischen Agenda zu unterstützen."
Medienberichten zufolge soll heute in Straßburg ein Papier vorgestellt werden, nachdem die
EU vor allem mit afrikanischen Staaten Migrationspartnerschaften schließen möchte. Die Rede
ist u. a. von Tunesien, Nigeria, Senegal, Mali, Niger, Äthiopien und Libyen. Etwa acht Milliarden
Euro sollen dafür aus vorhandenen Mitteln bis 2020 eingesetzt werden. Die Pläne sehen vor,
kooperative Länder, die Migranten nicht einfach weiterreisen lassen oder zurücknehmen,
finanziell zu belohnen. Weniger kooperative Länder müssen mit Kürzungen bei der
Entwicklungshilfe rechnen.