3. Ausgabe | Juni-September 2016 | kostenlos Dreiviertel Zeitung für das Bochumer Westend Bei „Ruhr International“ brachte der WorldBeatClub Bochum mit vielen weiteren AkteurInnen Bewegung in den Westpark (S.4). Foto: Michael Stuka „Wie erreichen Sie die Jugendlichen?“ vor einigen Wochen schrieb die WAZ einen Bericht über das „Wunder von Stahlhausen“ - und meinte damit unseren ganz normalen Alltag. Umso schöner die staunenden Augen all derer, die uns zum ersten Mal besuchen. Ein „unglaubliches Potential“ im DreiViertel-Gebiet beschreibt auch Michael Klöpsch vom Wohnungsunternehmen Vonovia. Gerade bezog die Vonovia eine neue Repräsentanz an der Alleestraße. Auch die Verwaltung der Kultur Ruhr GmbH baut sich eine neue Bleibe im Westpark. Was sonst noch Wundersames und Staunenswertes bei uns passiert, lesen Sie in dieser Ausgabe. Viel Vergnügen dabei und einen schönen Sommer wünscht Ihre Dorte Huneke-Nollmann Auf einer Reise durch Deutschland besuchten Wissenschaftler aus Malaysia und Indonesien im Mai Düsseldorf, Berlin – und das Bochumer Westend. Über das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen wollten die sieben Besucher aus Asien etwas erfahren; über die Prävention von Gewalt und Radikalisierung. Deshalb trafen sie das Ifak-Team vom Projekt „#Selam – Gemeinsam stark im Pott“ aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ und andere Akteure, die vom Westend aus arbeiten. „Wie erreichen Sie die Jugendlichen?“ „Auf welche Erfahrungen greifen Sie zurück?“ Auch dass es hier eine Stadtteilzeitung gibt, erfreute die Besucher. „Bei uns muss man ja sehr aufpassen, was man sagt.“ Alle wollten eine Zeitung mitnehmen. „Wir lesen sie später Drei Stunden verbrachten die Besucher aus Asien im Westend. mit G*Translator!“ Der Technik sei Dank. Zum Mittagessen gab es Lasagne mit Halal-Hackfleisch: Ein neues deutsches Gericht mit Einwanderungsgeschichte. ZiegenwagenKunst im Westend Eröffnung des neuen Grünzugs von Goldhamme im September Neues Gesicht im Stadtumbau-Büro: Jens Franken StadtERneuerung „Wenn Einzelne Anfangen, ziehen die anderen mit“ Nach Stationen in Rotterdam, Kassel, Velbert leitet der Stadtplaner Jens Franken seit April mit Halil Şimşek das STADTumbauBÜRO in Goldhamme. „Ich habe schon viele spannende Dinge und viel Potential entdeckt.“ DreiViertel: Was reizt Sie an der neuen Aufgabe in Goldhamme? Jens Franken: Goldhamme ist ein schöner, dichter, urbaner Stadtteil, der viel Potential hat. Ich mag die bunte Mischung der Menschen, die hier leben. Über das Programm „Stadtumbau West(end)/Soziale Stadt“ haben wir gerade auch die finanzielle Chance, daraus gemeinsam etwas zu machen. Das finde ich eine großartige Herausforderung. Über die Ausgestaltung des Stadtumbaus gibt es unterschiedliche Meinungen. Konnten Sie diese schon kennenlernen? Zu meinen ersten Terminen gehör- Grünzug-Eröffnung am 15. September Im Februar machten Bezirksbürgermeisterin Gabriele Spork, Ratsmitglied Martina Schmück-Glock und die verantwortlichen Planerinnen (Foto) den ersten Spatenstich. Der neue Goldhammer Grüngürtel an 2 te die Bürgerversammlung Anfang April. Da habe ich die ganze Bandbreite an Vorstellungen sehr deutlich mitbekommen...! Nun gilt es, eine gemeinsame Lösung zu finden. Ich bleibe optimistisch. Welche Teile des Stadtumbaus liegen Ihnen selbst am Herzen? Ein wesentlicher Aspekt besteht ja darin, die BewohnerInnen zu ermutigen, selbst an der Verbesserung ihres Stadtteils mitzuwirken. Da ich mich auf die baulichen Entwicklungen konzentriere, liegt mir das Fassadenprogramm, das noch bis 2019 läuft, am Herzen. Es bietet attraktive Der Stadtplaner Jens Franken leitet seit April mit Halil Şimşek das Stadtumbaubüro. der Gotenstraße verläuft parallel zum Donezkring und bekommt einen Naschgarten und seniorengerechte Wege, finanziert durch das Förderprogramm „Soziale Stadt“. Am 15. September wird das neue Areal mit einem bunten Bürgerfest eröffnet (15-18 Uhr). Chancen für Hauseigentümer, mit finanzieller Unterstützung in die eigenen Außenwände zu investieren. Einige Straßenzüge sind so bereits deutlich aufgewertet worden, anderswo hat es sich vielleicht noch nicht herumgesprochen. Ich werde deshalb nochmal gezielt auf einige Leute zugehen. Denn wenn Einzelne anfangen, ziehen die anderen mit. Welche Impulse und Ideen haben Sie aus Rotterdam mitgebracht? Die Holländer probieren unterschiedliche Dinge aus - und halten an den erfolgreichen fest. Diese Experimentierfreude gefällt mir. Einige Konzepte aus Holland werden hier übrigens schon lange umgesetzt: die Stadtteilmütter, Aufräumaktionen... Und dass es bei jeder Gelegenheit guten Kaffee gibt, gefällt mir. Denn Zeit und eine angenehme Atmosphäre sind wichtig. Wir sollten die Dinge in Ruhe wachsen lassen - und mit den Menschen vor Ort sprechen. Sie sind die Experten. STADTumbauBÜRO, Kohlenstr. 213 Geöffnet Mo 9-13 Uhr, Mi 9-18 Uhr, Do 13-18 Uhr. Internationale Kulturwochen Seit März 2016 laufen die Internationalen Kulturwochen im Westend mit 19 kulturellen Projekten zu den Themen „Flucht und Ankommen“, finanziert durch das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“. Die Ergebnisse werden Das 9 . W estendbeim Westendfest fest findet a m präsentiert. 3.9.2016 auf dem Springerplatz statt. portrait sache, die Leute sind alle freundlich und ehrlich zueinander.“ „Ich spreche hier mit Menschen aus so vielen Kulturen, wie in meinem ganzen Leben nicht“ Michael Rehbruch (links) und Gustav Magdalinski im Cafébereich des Q1. Ein Haus, zwei Meister Seit April sorgen Gustav Magdalinski und Michael Rehbruch im Q1 dafür, dass alle Schrauben sitzen und der Kaffee frisch ist. Wenn man Gustav Magdalinski fragt, ob er in seinem Job auch mal Wochenende hat, sagt er: „Ach, das ist ja alles relativ.“ Seit September wohnt er gleich neben dem Q1, seinen Vorgarten teilt er sich mit den 120 Kindern aus der Kindervilla Pfiffikus gegenüber. „Na klar, kenne ich die meisten mit Namen.“ Und alle kennen ihn. Weil er eigentlich schon seit sechs Jahren hier ist. Ehrenamtlich allerdings. Seit April ist er offiziell Hausmeister des Q1. Zur gleichen Zeit wurde Michael Rehbruch offiziell „Gastgeber“ im Q1. „Als ich beim Arbeitsamt die Ausschreibung für einen Gastgeber sah, wusste ich sofort: das ist etwas für mich“, sagt er. In der Ukraine hat Rehbruch Literatur studiert. Vor 17 Jahren kam er mit seiner Frau und einer Tochter nach Deutschland, inzwischen ist er deutscher Staatsbürger. „Meine Frau arbeitet, meine Tochter studiert und spricht sechs Sprachen. Ich wollte auch immer arbeiten, aber beim Arbeitsamt haben sie nie etwas Passendes für mich gefunden.“ Seinen neuen Job möchte er deutlich, aufmerksam und gut machen. So wie er es früher an der Universität gemacht hat. „Ich kann Auskunft geben und ich bin für viele Menschen hier wichtig, das macht mir Freude.“ Für die Gäste und MitarbeiterInnen des Q1 macht er am Tag im Schnitt fünf Kannen Kaffee. „Und ich gucke, dass alles schön ordentlich ist, ich mag Ordnung so gerne.“ Zollstock, Schraubenzieher und Notizblock immer dabei Magdalinski lacht und sagt: „Ich würge auch nicht jeden, der etwas herumliegen lässt oder kaputt macht, aber schöner ist es, wenn alles an seinem Platz ist.“ Für kleinere Reparaturarbeiten hat er stets seinen Zollstock und einen Schraubenzieher in den Taschen seiner blauen Arbeitshose. Und einen Block, um etwas aufzuschreiben. „Ich mache alles, was anfällt“, sagt er. „Meistens weiß ich morgens, was ansteht, aber manchmal kommt eben auch alles anders. Das muss dann auch gehen. Haupt- „Ich bin immer positiv“, sagt Rehbruch. „Unser Leben in Deutschland ist unser großes Glück.“ Das Telefon klingelt, Magdalinski entschuldigt sich und kommt nach einem kurzen Gespräch zurück. „Ich telefoniere schon den ganzen Tag mit verschiedenen Leuten, um herauszufinden, wer für den Baum hinter unserem Haus zuständig ist. Er ist morsch und es fallen immer größere Äste herunter. Irgendwann fallen sie jemandem auf den Kopf, das geht doch nicht.“ Die Polizeipräsidentin kommt ins Foyer des Q1. Sie ist als Rednerin zu einer Veranstaltung der Ifak eingeladen. Aber bevor sie hinter den Türen verschwindet, schüttelt sie allen Anwesenden im Foyer die Hand und stellt sich vor. So richtig ausweichen kann man sich nicht im Q1. Und so ist es ja auch gedacht, als Ort der Begegnung. „Ich spreche hier am Tag mit Menschen aus so vielen verschiedenen Kulturen, wie in meinem ganzen Leben nicht“, lacht Rehbruch. „Ich habe früher ja eher am Schreibtisch gesessen. Jetzt genieße ich es sehr, mit vielen Menschen zu tun zu haben.“ Der Saal, in dem am Mittag die Polizeipräsidentin und andere tagen, muss für den Abend zum Party-Raum für „Best Ager“ hergerichtet werden, eine Veranstaltung der Diakonie Ruhr. „Das schaffen wir schon“, sagt Magdalinski gelassen. Wir haben bisher alles geschafft. Immer mit der Ruhe.“ q1-bochum.de 3 Kunst & DISKURS Seid wieder Umschlungen Am 12. August startet die Ruhrtriennale 2016 mit einer Rede der Publizistin Carolin Emcke in der Jahrhunderthalle. Eine „Geste der künstlerischen, gesellschaftlichen und geographischen Umarmung“ ist die Ruhrtriennale (2015-2017) unter der Leitung des niederländischen Theaterund Opernregisseurs Johan Simons. Sechs Wochen lang zeigt das Festival der Künste in der Metropole Ruhr auch in diesem Sommer in industrie-historisch bedeutenden Bauten und auf freien Arealen Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Installationen und Konzerte (bis 24. September 2016) ruhrtriennale.de In der Reihe „BoSy vor Ort - Die Stadtteilkonzerte“ waren die Bochumer Symphoniker im Mai zu Gast im Q1. Das vom Architekturbüro soan erbaute Stadtteilzentrum Q1 gehört zu den ausgewählten Objekten für den „Tag der Architektur“ am 25. und 26. Juni. aknw.de Cache zur Kunst – Geocaching in Goldhamme Im Juni 2016 bietet Annette Helmstädter einen kostenlosen Workshop mit aktiver Spurensuche an. Annette Helmstädter (links) mit Elena Pinci-Schneider Das Spiel Geocaching erfordert einige Kenntnisse, die im Workshop (Teil 1) von einem erfahrenen Geocacher (heiliheilo) vermittelt werden. Teil 2 ist ein Spaziergang durchs Viertel bei dem Caches gesucht werden. Dabei sollen auch die im Stadtteil vorhandenen Orte der Kunst gemeinsam entdeckt und betrachtet werden. Die Kölner Künstlerin Elena Pinci-Schneider entwarf speziell hierfür ein Kunstcache, das in Goldhamme versteckt liegt. Geocaching ist die moderne Variante einer Schatzsuche, bei der mit Hilfe von Geodaten Fährten und Wege abgegangen und Verstecke gefunden werden, die sogenannten „Caches“ (gesprochen: Keschis). Sa., 25. Juni, 14-18 Uhr / So., 26. Juni, 11-15 Uhr. Kontakt: [email protected], 0171 3471 801 Aus der Ferne und von Hier Im Mai brachte das Festival Ruhr International zum dritten Mal die Kulturen der Welt und aus dem Ruhrgebiet in Bochum zusammen. An und in der Jahrhunderthalle feierten rund 17.000 BesucherInnen an zwei Tagen mit KünstlerInnen und AkteurInnen aus Ghana, Brasilien, Spanien, der Türkei, Syrien, Ägypten und vielen weiteren Orten der Welt auf vier Bühnen die Vielfalt und das Leben. Neben zahlreichen anderen Highlights höchst beeindruckend: Die „Refugee Superstars“ aus der Wattenscheider Talentschmiede X-Vision Ruhr. Eine Veranstaltung des Bahnhof Langendreer, der Stadt Bochum und der Bochumer Veranstaltungs-GmbH, finanziert durch die Sparkasse Bochum, unterstützt von Funkhaus Europa. ruhr-international.de 4 Die Redaktion der GeflüchtetenZeitung NeuinDeutschland (Sonderausgabe der DreiViertel) war bei Ruhr International mit einer Lesung in der Lounge des WorldBeatClub zu Gast - und eingeladen zur Diskussionsrunde „Flucht und Migration im Kulturbetrieb“. nachbarn Seit über 40 Jahren Tür an Tür Der Medizinstudent Burhan Akıncı (25) zog als Teemager mit seiner Familie nach Goldhamme. „Manchmal könnte ich sie natürlich auch die Treppe runterstupsen“, sagen Rita Dzik (Foto rechts) und Heidi Zielke übereinander. „Aber wir haben uns immer wieder vertragen.“ Seit 42 Jahren wohnen sie Tür an Tür auf der Antoniusstraße. „Vor 15 Jahren wurde in unsere Wohnungen sogar gleichzeitig eingebrochen.“ Manchmal verreisen sie zusammen, und wenn Heidis Mann Franz Josef Pfannkuchen macht, bäckt er für Rita welche mit. Keine Normalität in meinem Viertel Von Burhan Akıncı Es war ein gewöhnlicher Tag, kalt und regnerisch. Alles war wie immer eigentlich. Ich hatte meine Tasche gepackt, mich gekleidet und das Haus in Richtung Universität verlassen – voller Motivation. Doch an diesem Tag passierte mir etwas Ungewöhnliches. An der Straßenbahnhaltstelle „Westpark“ angekommen, machte ich die Begegnung mit einem Fremden. Ein „alter“ Mann, Mitte 50 würde ich schätzen, graue Haare, Brillenträger, gut gekleidet – schaute mich mit tiefem, ja sogar ängstlichem Blick an. „Was ist das für ein Bart?“ Es war ein gewöhnlicher Tag. Es gehörte also dazu, dass die Straßenbahn mal wieder Verspätung hatte. Beim Warten kamen die Blicke des Mannes immer näher zu mir und sie wurden tiefer. Ich ging einige Meter zurück. Der alte Mann kam zu mir und sagte: „Was ist das für ein Bart?“ Ich war überrascht und antwortete humorvoll „ein schöner Bart“. Plötzlich wurde der alte Mann lauter und schrie mich an. Er sagte: „Sind Sie etwa auch ein Terrorist?“ Ich war überrascht. Es war das erste Mal. Ich wurde zum ersten Mal verbal angegriffen, weil ich einen langen Bart trage. Trotz dieser Aussage des alten Mannes blieb ich ruhig. Bevor ich weiter auf die Situation einwirken konnte, war die Straßenbahn angekommen. Ich stieg ein, der alte Mann nicht, er fuhr wahrscheinlich in die andere Richtung. Was möchte ich mit dieser kurzen Geschichte sagen? In meinem Viertel, das so bunt, so kulturell vielfältig und durch das Miteinander vieler Nationen gekennzeichnet ist, kann es auch vorkommen, dass Vorurteile das Handeln der Mitbürger prägen. Seien wir wachsam und lassen wir es nicht zu. Warum sage ich das? An der Straßenbahnhaltestelle waren vier weitere Menschen. Keiner hat etwas gesagt. Vielmehr haben es alle ignoriert. Ich hätte mir gewünscht, dass jemand wenigstens ein Wort darüber verloren hätte, doch das tat keiner. Der SOMMER Von Zaid Abdlhadi Im Sommer fahren die Leute gerne mit dem Roller. Die Sonne scheint und das schöne Lachen bleibt. Am Strand laufen wir auf dem weichen Sand. Das Wetter ist sehr heiß, man fühlt sich wie gekochter Mais. Die Schule ist vorbei, zum Lernen sagen wir bye bye. Wir müssen den Sommer genießen und sehen, von wo die Flüsse fließen. Die grünen Blätter wachsen wieder und die Vögel singen ihre Lieder. In anderen Ländern schneit es immer, aber davon habe ich keinen Schimmer. Zaid Abdlhadi ist 15 Jahre alt und floh aus Syrien nach Bochum. 5 Fotos: St. Anna Vampire an der Q1-Bücherbox im Juli Am 6. Juli um 15 Uhr zeigen die Truffaldinos, das Kinder-Theaterensemble vom Rottstr5 Theater unter der Leitung von Tanja Grix, an der Q1Bücherbox einen Ausschnitt aus dem Stück DER KLEINE VAMPIR. Anschließend liest Hans Dreher, Leiter des Rottstr5 Theaters, Vampirgeschichten vor. Der Eintritt ist frei. Die Q1-Bücherbox wird zu diesem Anlass mit neuen Büchern bestückt - zum Mitnehmen oder Wiederbringen. q1-buecherbox.de 6 Ziegenwagen-Kunst: für Kinder Viele Kinder im Westend kennen die Bildhauerin Dorothee Schäfer von verschiedenen Kursen im Q1Quartiersatelier. In diesem Sommer bezieht sie zusätzlich ein rollendes Atelier: Bei schönem Wetter packt Schäfer in ihren roten Bollerwagen mit dem gelben Dach allerlei Pinsel, Ton, Papier, Farbe, Werkzeug - und lädt auf verschiedenen Spielplätzen im Westend zu kreativen Mitmach-Aktionen ein. Die Ziege, die den bunten Wagen zieht, lebt in der Fantasie der Kinder, angetrieben von Neugier, Versuchen und Ideen. [email protected] Das herausragende Sommercamp des Kulturhauses Thealozzi findet in diesem Jahr unter dem Motto „Herkunft Ankunft Zukunft“ statt: Für Kinder zwischen 8-13 Jahren. Das Ferienprojekt für 50 Kinder mit und ohne Migrationshintergrund vereint Theater, Tanz, Musik, Erzählen und viele weitere Aktivitäten zur Förderung von Sprache, Selbstbewusstsein und sozialer Kompetenz. 1.-12. August 2016. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung: 0234 /17590, [email protected]. thealozzi.de Foto: Thealozzi Unter dem Motto „Spielen überwindet Grenzen“ veranstaltete der Kita-Zweckverband im Bistum Essen im Mai einen Tag des Spiels. In Goldhamme feierte die Kita St. Anna zusammen mit dem Ifak-Stadtteiltreff „Alte Post“ ein buntes Fest mit Menschen und Spielen aus vielen verschiedenen Kulturen. Dabei stellte sich heraus, dass „Plumpsack“ in Syrien ebenfalls gespielt wird. „Gemeinsames Spielen verbindet und vereint“, freut sich Kita-Leiterin Monika Esken. „Viele Kinder entdeckten auch die Kunst für sich und präsentierten eine Vielzahl an handgemachten Werken.“ ThealozziSommercamp 2016 STein auf Stein: Zwei Neue Awo-KitaS ENtSTEHEN iM WESTEND Kräftig gearbeitet wird derzeit an der Bayernstraße in Goldhamme, damit dort Ende des Jahres bzw. Anfang 2017 eine neue Kita der Arbeiterwohlfahrt (AWO) eröffnen kann. Die Einrichtung wird aus vier Gruppen bestehen und soll als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert werden. Die räumliche Nähe zum Altenheim „Haus an der Bayernstraße“ bietet viele Möglichkeiten für mehrgenerationelle Begegnungen. Bereits am 1. August wird eine weitere AWO-Kita an der Gahlenschen Straße eröffnet. Foto: AWO WeltTag Des spiels und hausfest in der Kita St. Anna Leben im Dreiviertel-takt Aktionswoche in Bochumer Seniorenbüros Sechs Tage lang sind Menschen mit und ohne Falten eingeladen, an einem bunten Programm der sechs Bochumer Seniorenbüros teilzunehmen und gemeinsam zu wandern: Unter dem Motto „Fallt nicht auf die Nase!“ spazieren kleine Gruppen von Seniorenbüro zu Seniorenbüro. Je nach Kondition und Verfassung kann jede und jeder mitlaufen oder an unterschiedlichen Stellen einsteigen. Unter den Mitgewanderten wird am Ende der Aktionswoche im Seniorenbüro Mitte ein Rucksack mit Überraschungen verlost. Eröffnet wird die Woche am 27. Juni um 11 Uhr im Senioren- „Ein klares statement für diesen Stadtteil“ Neue Repräsentanz der Vonovia an der Alleestraße 145 will Nähe zu MieterInnen schaffen. „Unser Konzept besteht darin, näher an den MieterInnen zu sein“, erklärt Michael Klöpsch, Regionalleiter der Region Bochum bei der Vonovia West. „Außerdem wollen wir Flagge zeigen für einen Stadtteil, der leider immer noch als schwierig gilt.“ Im Bochumer Westend hat die Vonovia rund 380 Gebäude. „Über das Fassadenprogramm konnten wir schon ganze Straßenzüge aufwerten, demnächst sind die Haustüren dran.“ Großes Potential erkennt Klöpsch im Westend für junge und ältere Menschen. „Das Wohnen hier darf aber natürlich für die derzeitige Bevölkerung nicht unbezahlbar werden.“ vonovia.de Im April organisierte das Seniorenbüro Mitte am Albert-Schmidt-Haus einen Flohmarkt. büro Süd-West mit OB Thomas Eiskirch. Zum Abschluss am 2. Juli findet um 11 Uhr am Albert-Schmidt-Haus (Heuversstr. 2) ein Picknick statt - mit Brötchen und Kaffee. Teller, Tassen, Besteck und „alles Leckere für drauf“ bitte mitbringen. Foto: Diakonie Ruhr Unter dem Motto „Viele Falten zeigen Vielfalt“ organisieren die Bochumer Seniorenbüros vom 27. Juni bis 2. Juli zahlreiche Veranstaltungen - auch im Westend. Beim Bochumer Erzählcafé der Diakonie Ruhr waren im Mai Azeddin Darmach (Foto links) und Khaled Al Rifai vom Redaktionsteam „NeuinDeutschland“ eingeladen, von ihrer Flucht nach Deutschland, ihrem Heimatland Syrien und dem neuen Leben in Deutschland zu berichten. Moderiert und organisiert wurde die Veranstaltung von Doris Brandt, die im Albert-Schmidt-Haus die Offene Altenarbeit leitet. dreiviertel-bochum.de/ neu-in-deutschland „die Rechte Der FRauen! Die präsenz der frauen! In Europa!“ Ein Theaterprojekt mit Jugendlichen im Rahmen der Internationalen Kulturwochen untersucht Rollenunterschiede zwischen Männern und Frauen. In was für einer Gesellschaft wollen wir leben? „Es ist notwendig, in unserer Gesellschaft über gleiche Rechte, Sexismus und Rassismus zu sprechen – um unsere demokratischen Werte verteidigen zu können“, sagt Nejla Elif Usta vom Ifak-Stadtteiltreff im Q1, die das Theaterprojekt initiiert hat. Seit April entwickeln 10 junge Teilnehmerinnen unterschiedlicher Herkunft unter der Leitung der Schauspielerin und Theaterpädagogin Burcu Uygur eigene Szenen und improvisieren – im Probenraum und auf der Straße. Sie reflektieren gesellschaftliche Verhaltensweisen und sprechen über die Anliegen der Frauenbewegung. Wie aktuell sind diese Themen? Die Ergebnisse werden im Herbst präsentiert: am 1. September im Kulturhaus Thealozzi; am 3. September auf dem Westendfest am Springerplatz. Ein Kooperationsprojekt des Kulturhauses Thealozzi mit der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum, finanziert durch das Programm „Soziale Stadt“. Im Probenraum und auf der Straße werden eigene und andere Verhaltensmuster reflektiert. 7 dreiViertel-tAKt • Fr., 24. Juni | 19 uhr VerniSSAge Bart Lodewijks / Bochum Drawings (bis 8. Juli) adhoc, Schmidtstr. 35 • Sa., 2. Juli | 11-15 uhr „Wir falten die picknickdecke auseinander!“ Seniorenbüro Mitte, Heuversstr. 2 • PREMIERE! Fr., 8. Juli | 19:30 uhr tod in Venedig Rottstr5 Theater, Rottstr. 5 • do., 15. Sept. | 15-18 uhr eröffnungsfest Grünzug am Donezkring / Gotenstraße Kinder & Jugend • 1.-12. August (Mo-Fr) thealozzi-Sommercamp Kulturhaus Thealozzi, Pestalozzistr. 21 Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung: 0234 /17590 [email protected] • Mi., 6. Juli | 15 uhr Vampirgeschichten & theater hans dreher & die truffaldinos vom rottstr5 theater Q1 Bücherbox, Halbachstr. 3 Foto: Grundschule an der Maarbrücke terMine - BiS SepteMBer 2016 Jeden dienstag • Sprachcafé | 17-18 uhr Q1, Cafébereich Jeden Mittwoch • tai chi gymnastik | 16:30 uhr St. Marienstift, Humboldtstr. 48 • Arbeiten mit Stein, ton, gips 10-12 Uhr, Q1-Quartiersatelier Jeden donnerstag • Sprachcafé | 15-16 uhr Alte Post, Normannenstr. 34 • Zauberhaftes gedächtnistraining 16 Uhr, St. Marienstift EINLADUNG ZUM 9. WESTENDFEST Am Samstag, 3. September, feiert das Westend - und alle sind eingeladen! Zum Abschluss der Internationalen Kulturwochen bieten zahlreiche Vereine, Initiativen und Organisationen Kunst, Spiel & kulinarische Spezialitäten. Organisiert durch die Westendfest AG. Springerplatz | 14-18 Uhr Eintritt frei • NEU! Jeden letzten donnerstag im Monat (29.9./27.10./24.11.) 16 uhr | „Komm, sing mit!“ mit der Sängerin Ingeborg Mara Hecking, Q1-Friedenskapelle Anfang Juni war die Grundschule an der Maarbrücke mit 33 Kindern beim Westparklauf dabei. Jeden Freitag • interkulturelles Frühstück | 10 uhr Alte Post, Normannenstr. 34 • Abendmarkt | 16-20 uhr Springerplatz Jeden letzten Freitag im Monat • tanztee | 15 uhr Eintritt: 3 €, Albert-Schmidt-Haus Heuversstraße 2 Jeden Sonntag • tatort-rudelgucken | 20 uhr BarBistroStadtzimmer Neuland Rottstraße 15 Jeden dritten Mittwoch im Monat • Offenes Spielecafé | 15 Uhr Q1, Cafébereich Vom 10. Juli bis 23. August sind Schulferien. Der Fastenmonat Ramadan endet mit dem großen Fest des Fastenbrechens vom 4.-6. Juli (Īd al-Fiṭr). impressum: dreiViertel (Print/Online) wird herausgegeben von Dorte Huneke-Nollmann mit freundlicher Unterstützung durch das Stadterneuerungsprogramm „Soziale Stadt“ und die Stadt Bochum. redaktion: Dorte Huneke-Nollmann, Grafik/Layout: Uwe Siemens | druck: Ritter-Druck GmbH, Wattenscheid Auflage: 6000 | Fotos: DreiViertel, sofern nicht anders vermerkt | Kontakt: Halbachstraße 2, 44793 Bochum Tel. 0234 3577 0947, E-Mail: [email protected], Internet: dreiviertel-bochum.de | 3. Ausgabe: Juni 2016
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