gemeinsam für flensburg - mein wahlprogramm

GEMEINSAM FÜR
FLENSBURG
MEIN WAHLPROGRAMM
zur Oberbürgermeisterinwahl
am 05. Juni 2016
KURZUM
Liebe Flensburgerinnen und Flensburger,
auf den folgenden Seiten können Sie mehr über meine Ziele für Flensburg erfahren und ich
lade Sie herzlich ein, mit mir gemeinsam die Zukunft Flensburgs zu gestalten.
Aus meinen zahlreichen Gesprächen, Besuchen und Ihren Rückmeldungen, sehe ich folgende
Schwerpunktthemen für unsere Stadt, die Sie unter den Überschriften
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Bildung
Familie und Beruf
Gesundheit und Lebensqualität
Integration
Kultur und Beteiligung
Wirtschaft
Wohnungsbau
wiederfinden.
Über allem steht für mich jedoch, Sie auch zukünftig verbindlich an der Gestaltung unserer
Stadt zu beteiligen und Entscheidungen so transparent vorzubereiten, dass sie nachvollziehbar
sind und eine zügige Entwicklung unserer Stadt gewährleisten, denn Flensburg darf sich im
interkommunalen Vergleich nicht abhängen lassen.
Kurzum:
Als Oberbürgermeisterin stehe ich für mehr Verbindlichkeit und die konsequente Umsetzung
unserer Ziele. Programme sind nur dann wertvoll, wenn Sie auch umgesetzt werden.
Ich lade Sie herzlich ein, meine Ziele zu einzelnen Fachthemen kennen zu lernen und freue
mich, mit Ihnen ins Gespräch kommen zu können.
Herzlichst
Ihre Simone Lange
BILDUNG
1. Ich möchte mehr Kinderbetreuungsplätze schaffen.
Nicht nur unsere Schulen sind Bildungsstätten, auch unsere Kindertagesstätten sind Orte der
Bildung. Ungleiche Bildungschancen sind keine abstrakte Feststellung, sie bestehen auch in
Flensburg. Als Oberbürgermeisterin möchte ich mich für Chancengerechtigkeit und gute
Bildungschancen für alle Kinder unserer Stadt einsetzen.
Ich möchte mehr Plätze in Kindertagesstätten und bei Tageseltern schaffen, denn die
Wartelisten sind lang und nicht alle Eltern erhalten einen Betreuungsplatz für ihr Kind.
2. Ich möchte alle Kindertagesstätten zu Familienzentren weiterentwickeln.
Möglichst viele Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren weiterzuentwickeln, ist eines
meiner mittelfristigen Ziele. Das ist auch ein sozialer Aspekt, denn nur, wenn wir unseren
Kindern die besten Chancen von Anfang an bieten, werden sie später erfolgreich sein können.
Eltern sind die besten Experten für ihr Kind und deshalb wollen wir in Familienzentren alle mit
einbeziehen: Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, die ganze Familie eben.
3. Von der KiTa bis zur Schule – Ich möchte alle Häuser modern gestalten.
Der Sanierungsstau in unseren Schulen ist sehr hoch und aufgrund der finanziellen Situation
des Flensburger Haushaltes nicht ganz einfach aufzulösen. Deshalb werde ich der
Ratsversammlung vorschlagen, bei der Modernisierung unserer Kindertagesstätten und
Schulen Kooperationspartnerschaften einzugehen. Dadurch können wir eine schnellere
Modernisierung erreichen.
4. Ich möchte die Schulentwicklungsplanung fortschreiben und mit dem Nachbarkreis
abstimmen.
Als Oberbürgermeisterin werde ich die inhaltliche Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes
in Bezug auf eine zukunftsorientierte, vielfältige und konkurrenzfähige Schullandschaft fördern.
Mein Ziel ist es, die Schulentwicklungsplanung mit unserem Nachbarkreis Schleswig-Flensburg
in Abstimmung zu bringen. Nur so können wir negative Effekte vermeiden und uns gegenseitig
stärken.
FAMILIE UND BERUF
1. Ich möchte Flensburg zur familienfreundlichsten Stadt Schleswig-Holsteins
entwickeln.
Flensburg ist eine wunderbare Stadt, um als Familie hier zu leben und zu arbeiten. Um Familie
und Beruf für Mütter und Väter noch besser vereinbar zu machen, möchte ich ein verlässliches
und transparentes System der Kinderbetreuung, und das schließt die Schulkindbetreuung und
die Schaffung von Mensen für alle Flensburger Schulen klar mit ein. Neben der Quantität von
Betreuungsplätzen soll auch die Qualität verbessert werden. Bildung ist zentral für die weitere
Entwicklung unserer Kinder.
2. Ich möchte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern.
Gemeinsam mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern möchte ich Modelle entwickeln, die zur
Vereinfachung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen. Dazu gehören flexible
Betreuungsplätze und generationenübergreifende Betreuungsangebote, aber auch flexible
Arbeitszeitmodelle und die Berücksichtigung von Sorgetätigkeiten, zum Beispiel die Pflege von
Angehörigen.
3. Ich möchte Kindertagesstättenplanung in Stadtentwicklung einbeziehen und
umgekehrt.
Die Entwicklung unserer KiTa-Landschaft und unserer Schullandschaft orientieren sich
hauptsächlich an der finanziellen Leistungsfähigkeit Flensburgs. Dieses möchte ich insofern
ändern, als dass ich Stadtentwicklung als ganzheitlich betrachte, bei der ich KiTas und Schulen
einbeziehen möchte. Nur so kann ich gewährleisten, dass die Versorgung mit Betreuungs- und
Schulplätzen in den Stadtteilen gleichmäßig und für alle mit guten Erreichbarkeiten geschieht.
Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) muss hierfür den Rahmen bilden.
GESUNDHEIT UND
LEBENSQUALITÄT
1. Gesundheit ist das A und O.
Die Lebensqualität in einer Stadt hängt maßgeblich davon ab, ob ich in einer Stadt lebe, in der
ich gesund leben kann, in der mir schnell und gut geholfen werden kann, wenn ich erkranke und
die mir hilft, gesund zu werden.
Flensburg ist Standort zweier Kliniken und bietet eine Vielzahl von Ärzten und
Gesundheitsangeboten. Ich möchte einerseits unsere Krankenhäuser dabei unterstützen, sich
auch zukünftig erfolgreich zu positionieren und Flensburg damit als Standort zu stärken.
Andererseits möchte ich für eine gute ärztliche Versorgung in allen Stadtteilen sorgen.
2. Ich unterstütze die Gesundheitsinitiativen unserer Stadt.
Auch Sportförderung ist Gesundheitsförderung, deshalb möchte ich die Flensburger
Sportvereine in ihrer Arbeit und durch die Bereitstellung moderner Sportstätten sowie durch ein
aktives Sportbüro unterstützen. Das Sportentwicklungskonzept möchte ich zum Abschluss
bringen, um damit Sportvereinen gegenüber verlässliche Zusagen geben zu können.
Die Weiterentwicklung der kommunalen Pflegeberatung und anderer Beratungsangebote
besonders für die ältere Generation gehört für mich auf die Tagesordnung.
Ich möchte das Angebot eines Rheumabades in Flensburg auch in Zukunft erhalten. Hier gilt
es, eine kurzfristige Lösung zu erarbeiten.
Ich unterstütze das Projekt „Demenzfreundliche Stadt Flensburg“ und möchte hier in
Kooperation mit dem Land für eine Fortführung des Projektes sorgen.
3. Ich möchte Lebensqualität durch Barrierefreiheit steigern.
Flensburg hat sich die Barrierefreiheit schon vor langer Zeit auf die Fahnen geschrieben, doch
es gibt noch viel zu tun. Die Zahl der Menschen mit Handicap steigt auch in Flensburg, und ich
möchte die Umsetzung der Barrierefreiheit voranbringen, aber auch die Transparenz über die
bestehenden Barrieren. Dazu gehört für mich ein Stadtplan für Menschen mit Handicap, den ich
als Oberbürgemeisterin gemeinsam mit Kooperationspartnern zur Verfügung stellen möchte.
Zur Barrierefreiheit gehört für mich auch einfache Sprache. Ich möchte den Flensburgerinnen
und Flensburgern eine einfache und verständliche Verwaltungssprache bieten, sodass nicht nur
die Menschen mit Handicap, sondern alle Flensburgerinnen und Flensburger noch besser
verstehen, was sich hinter den einzelnen Verwaltungsakten verbirgt.
4. Ich möchte Flensburg attraktiv für Einheimische und Touristen machen.
Flensburg ist Touristenstadt, doch leben wir das auch?
Ich bin der Auffassung, dass unsere Tourismusziele und unsere gemeinsame
Tourismusorganisation stärker in den Vordergrund treten sollten und das möchte ich
unterstützen. Flensburg liegt nicht nur an der schönsten Förde der Welt, wir wollen dies auch
touristisch noch stärker nutzen. Ich möchte die überregionale und länderübergreifende
Ausstrahlung Flensburgs unterstützen und Flensburg so zu einem Magneten für Touristen
machen. Hierzu gehören auch entsprechende Unterbringungs- und Kulturangebote, die ich mit
einbeziehen möchte. Die große Anzahl an Ferienwohnungen gehört wie eine touristisch
wertvolle Sport- und Freizeitlandschaft ebenso dazu.
Flensburg hat einen wunderschönen Campus und mit den fast 10.000 Studierenden prägen die
Hochschulen Flensburgs Attraktivität. Ich möchte gern dazu beitragen, den Campus noch
stärker in Richtung Innenstadt zu öffnen und so die Möglichkeiten zu einer weiteren Belebung
der Innenstadt schaffen. Flensburgs Innenstadt ist eine Aneinanderreihung von Schätzen, die
von der Roten Straße bis zur Norderstraße und darüber hinaus reichen. Flensburgs Innenstadt
hat viele Alleinstellungsmerkmale und diese möchte ich stärker zum Vorschein bringen und mit
ihnen für Flensburg werben.
5. Ich möchte dem Ehrenamt den Rücken stärken.
Zehntausende Flensburgerinnen und Flensburger engagieren sich im Ehrenamt und leisten
damit einen maßgeblichen Anteil zum Gemeinwohl.
Die Freiwilligen Feuerwehren, das Technische Hilfswerk und die DLRG Flensburg seien
beispielhaft dafür genannt, dass dieses Engagement in unserer Stadt darüber hinaus auch
Leben und Gesundheit rettet.
Deshalb möchte ich als Oberbürgermeisterin dem Ehrenamt die volle Unterstützung zusagen
und dabei helfen, die dafür nötigen Strukturen zu sichern und weiter zu entwickeln.
Ich möchte die Bürgerhalle für die Bürgerinnen und Bürger und ihre Anliegen zugänglicher
machen.
6. Lebensqualität braucht Infrastruktur.
Ich möchte, dass die Menschen in Flensburg gut leben und dazu gehört eine funktionierende
Infrastruktur.
Damit meine ich ein gut ausgebautes Straßen- und Wegenetz. Hier gilt es vorrangig,
Schlaglöcher zu beseitigen und alle Straßen und Wege gut befahrbar zu machen. Das schließt
Geh- und Radwege mit ein.
Damit meine ich aber auch, dass alle Flensburgerinnen und Flensburger mit bezahlbarer
Energie versorgt werden. Als Kommune sind wir stolz auf unsere Stadtwerke, die uns ein
verlässlicher und vor allem zukunftsorientierter Energieversorger sind und mit ihrem
Fernwärmenetz bundesweit einen Namen haben. Als Oberbürgermeisterin möchte ich die
Stadtwerke weiter dabei unterstützen, den Umstieg auf erneuerbare Energien erfolgreich zu
meistern.
Infrastruktur meint aber auch elektronische Kommunikation. Ich möchte den Flensburgerinnen
und Flensburg auch im Bereich der Onlinedienste eine barrierefreie Stadtverwaltung bieten. Die
Zugänge müssen einfach und niedrigschwellig sein.
7. Auch Sicherheit bringt Lebensqualität.
Die gestiegene Zahl an Einbruchs- und Ladendiebstählen ist auch in Flensburg eine aktuelle
Herausforderung. In Zusammenarbeit mit dem Kriminalpräventiven Rat, der sich bei uns in der
Stadt mit den Fragen von Kriminalität und Sicherheit beschäftigt, werde ich dieses Thema
aufgreifen. Positiv zu bewerten ist jedoch auch, dass gerade in Flensburg die Aufklärungsrate
dieser Delikte im Vergleich zu Land und Bund überproportional gestiegen ist.
Es gibt trotzdem immer Orte, an denen Menschen sich besonders unsicher fühlen. Man spricht
hierbei von Angsträumen. Flensburg, eine Stadt ohne Angsträume, das ist mein Ziel. Hier
können wir durch Stadtentwicklung, die darauf ein besonderes Augenmerk legt, reagieren.
Als Hauptkommissarin a.D. weiß ich, welche Konzepte für eine stabile Sicherheitslage in
Flensburg gefragt sind. Unsere Polizei macht einen herausragenden Job und sie hat unsere
Rückenstärkung verdient. Auf Landesebene habe ich mich für mehr Personal bei der Polizei
stark gemacht, denn Bürgerwehren sind keine Lösung. Bereits seit März dieses Jahres geht
unsere Polizei nun auch wieder wie gewohnt in Schulen und Jugendzentren, um vor Ort
Verkehrserziehung zu unterstützen und beispielsweise Fahrradprüfungen abzunehmen.
Als Oberbürgermeisterin werde ich mich für eine größtmögliche Sicherheit in Flensburg
einsetzen, denn dieses Thema verdient unsere Aufmerksamkeit.
INTEGRATION
1. Ich möchte Integration als Hauptaufgabe der nächsten sechs Jahre in den Mittelpunkt
rücken.
Flensburg ist eine weltoffene Stadt und ein Ort der Begegnung verschiedener Kulturen.
Menschen aus über 130 Nationen leben hier, und das Engagement der Flensburgerinnen und
Flensburger im Bereich der Integration ist seit vielen Jahren enorm groß und hat bei der
Bewältigung der Flüchtlingssituation im vergangenen Jahr einen außergewöhnlich hohen
Beitrag geleistet.
Dabei haben wir Flensburgerinnen und Flensburger in den letzten Monaten eine Menge
wertvoller Erfahrungen hinzugewonnen, die uns dabei helfen, auch zukünftige
Herausforderungen stemmen zu können.
Gelingende Integration gleicht einer ausbalancierten Identität zwischen Herkunftskultur und
Aufnahmekultur. Für das Gelingen des Integrationsprozesses sind daher beide verantwortlich:
die Zuwanderer und die Einheimischen. Deshalb unterstütze ich alle Maßnahmen, die dazu
führen, dass wir uns aufeinander zu bewegen, allem voran Sprachkurse.
Ich möchte die im Bereich der Integration gewachsenen, zumeist ehrenamtlichen Strukturen in
den Bereichen Sport, Kinder- und Jugendarbeit, Sprache und Kulturvermittlung, verstetigen.
Dazu gehört auch hauptamtliche Unterstützung, denn nur so können wir Qualität sichern und
ausbauen.
2. Ich möchte mit guter Städteplanung den Integrationsprozess verbessern.
Städteplanung und Wohnungsbau werden sich in Zukunft als Integrationspolitik verstehen
müssen. Ich werde der Ratsversammlung deshalb vorschlagen, Flüchtlingsunterkünfte so zu
dezentralisieren, dass keine Unterkunft mehr als 100 Geflüchtete beherbergt.
Darüber hinaus möchte ich Integration auch als Aufgabe des sozialen Quartiersmanagement
verankern und dies mit den Flensburger Stadtteilforen erörtern.
3. Flensburg hat sich im Bereich Integration einen Namen gemacht und den möchte ich
aktiver leben.
Mit seinem enormen Engagement im Bereich der Integration und im Umgang mit der
Flüchtlingssituation im vergangenen Jahr hat sich Flensburg bundesweit einen Namen
gemacht. Flensburg ist bekannt als Stadt mit gelebter Willkommenskultur, und dies gilt es weiter
zu leben. Als Oberbürgermeisterin möchte ich Flensburg als Standort der Europa-Universität,
als Standort des Europäischen Minderheitenzentrums und als Stadt mit grenzüberschreitender
Zusammenarbeit stärker bekannt machen und nutzen.
KULTUR UND BETEILIGUNG
1. Ich möchte das Zusammenleben durch eine vielfältige Kulturlandschaft stärken.
"Creative City – die schöpferische Stadt“ – Das sollte Leitbild für die Stadtentwicklung sein und
damit Teil der gesellschaftlichen Weiterentwicklung Flensburgs werden. Kunst, Kultur und
Kreativität sind wesentlich für eine Gesellschaft und das gilt erst recht für Flensburg und seine
Stadtentwicklung.
Dafür stehen unsere zahlreichen kulturellen Einrichtungen, vom Landestheater bis zum
Volksbad, von der Pilkentafel bis zum Kühlhaus, die gleichfalls Bestandteile der
„Außendarstellung“ Flensburgs sind. Flensburg hat einen großen Anteil Kultureinrichtungen der
dänischen Minderheit. Diese bestimmen das kulturelle Gesamtbild der Stadt maßgeblich mit.
Diese noch weiter in das gesamte kulturelle Geschehen einzubinden, ist mir wichtig.
In die Reihe der kulturellen Einrichtungen gehören auch Kinder- und Jugendeinrichtungen,
die Schulen und die Hochschulen als Orte an denen gemalt, geschrieben, getanzt oder
musiziert, also Kultur sowohl vermittelt als auch geschaffen wird.
Kultur zu ermöglichen, heißt Kultur zu finanzieren, aber dies nicht allein. Kultur zu ermöglichen
heißt auch, Kultur zu moderieren, Kunst- und Kulturschaffende zu vernetzen und sie zu
stärken.
2. Ich möchte einen Kulturförderpreis für Flensburg initiieren.
Dabei möchte ich die Wirkung und Ausstrahlung von der Vergabe von Preisen mit einbeziehen,
auch sie sind Kulturförderung. Die Vergabe von Preisen führt immer zu mehr Aktivitäten im
Bereich der Kunst und Kultur, regt das Kreative an und steht unserer Stadt sehr gut zu Gesicht.
Ich möchte der Ratsversammlung vorschlagen, einen Kulturförderpreis auszuloben, auch, weil
die Vergabe von Preisen überregionalen Charakter haben, anziehend wirken und zu einer
„Creative City“ unbedingt dazu gehören.
Flensburg als "Creative City" birgt auch Möglichkeiten für Kreativwirtschaft. Gerade weil zur
Stadtentwicklung auch die Baukultur, die Denkmalpflege und die Schaffung und der Erhalt von
Kulturräumen und Kulturstätten gehören, gilt es, die Kreativwirtschaft zu stärken.
3. Ich möchte die Kreativwirtschaft stärken.
Ob Architektur, Musik oder Werbung, die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine vielfältige
Branche, der sowohl Freiberufler als auch Unternehmerinnen und Unternehmer wie
Kunsthändler, Agenten und Galeristen angehören. Es geht in der Kultur- und Kreativwirtschaft
um die Produktion und Verbreitung von Kunst und Kultur einerseits und bildet andererseits
einen Wirtschaftssektor ab, der für Stabilität unserer Stadt sorgen kann.
Das Kulturleben einer Stadt ist daneben auch ein sogenannter „weicher“ Standortfaktor, wenn
es um die Investitionsentscheidungen von Unternehmen geht. Die Bedeutung der Attraktivität
einer Stadt durch ihr Kulturleben und ihre Kultureinrichtungen für den Tourismus liegt auf der
Hand.
4. Ich möchte durch Kulturzentren die Stadtteilarbeit fördern.
Ich möchte die Kultureinrichtungen in Flensburg sichern und darüber hinaus der
Ratsversammlung vorschlagen, in den Stadtteilen Kulturzentren einzurichten. So können wir
Kultur näher an die Menschen und Menschen näher an Kultur bringen.
5. Ich möchte die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen stärken.
Als Oberbürgermeisterin unterstütze ich die Arbeit des Stadtschülerrates und möchte die
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen stärker in die Arbeit der Verwaltung einbeziehen.
Ich werde eine Kinder- und Jugendfragestunde bei mir als Oberbürgermeisterin einrichten.
WIRTSCHAFT
1. Ich möchte unsere starke Wirtschaft bekannter und Flensburg wirtschaftsstärker
machen.
Zu oft erlebe ich, dass das wirtschaftliche Licht unserer Stadt unter den Scheffel gestellt wird.
Das finde ich nicht richtig. Flensburg ist der Sitz bedeutender Unternehmen, darunter einige
Weltmarktführer, sowie einer großen Zahl mittelständischer Betriebe, die für die Region
beiderseits der Grenze große Bedeutung haben. Mit der höchsten Einzelhandelszentralität
schleswig-holsteinischer Städte sind auch Flensburgs Einzelhändler gut aufgestellt.
Im Gesundheitswesen sind wir stark aufgestellt, der bundesweit einzige Klinikverbund ist auch
ein großer Wirtschaftsfaktor für Flensburg. Flensburgs Stadtwerke sind unter den 50 größten
Unternehmen Schleswig-Holsteins. Wir haben gar keinen Grund, uns klein zu reden, im
Gegenteil. Ich möchte, dass wir uns unserer Stärken bewusst sind und damit auch offensiv
werben. Als Oberbürgermeisterin möchte ich in Zusammenarbeit mit dem Land SchleswigHolstein stärker für Flensburg als Wirtschaftsstandort werben.
Im Rahmen der Wirtschaftsstrategie der Landesregierung möchte ich Flensburg stärker als
Industriestandort bekannt machen und mich für Ansiedelungen einsetzen. Als
Oberbürgermeisterin möchte ich die Verwaltung Teil der Kampagne „Schönste Förde der Welt“
werden lassen und dazu beitragen, dass Menschen und Unternehmen von Flensburg
angezogen werden und sich hier ansiedeln.
2. Ich möchte Forschung und Technologietransfer ausweiten.
Zur realistischen Sicht auf Flensburg gehört allerdings auch der Umstand, dass die Zahl der
höher qualifizierten Arbeitsplätze in unserer Stadt unterdurchschnittlich ist. Spiegelbild dieser
Tatsache sind die überdurchschnittlich hohen Sozialkosten der Stadt Flensburg. Wir müssen
erreichen, dass Forschung und Entwicklung sich stärker in der Tätigkeit der Unternehmen
bemerkbar machen, womit die Schaffung höher qualifizierter Arbeitsplätze einherginge. Meinen
Schwerpunkt will ich darauf legen, den Übergang von Forschung an unseren Hochschulen in
wirtschaftliche Betätigung zu verbessern und auszuweiten.
3. Ich möchte der Wirtschaft Unterstützung und Dienstleistung bieten.
Die meisten Aufgaben können unsere Unternehmen in Flensburg nach meinem Eindruck gut
selbst lösen, wenn es etwa um die Entwicklung von Produkten und ihren Absatz geht. Wenn
Unternehmen für ihre Tätigkeit auf Unterstützung der Verwaltung angewiesen sind, müssen wir
diese auf einfachen und schnellen Wegen gewähren.
Mein Ziel ist, dass Unternehmen in der Verwaltung einen Ansprechpartner haben, der dafür
sorgt, dass die verschiedenen Zuständigkeiten innerhalb der Verwaltung koordiniert und intern
abgearbeitet werden. Dass Unternehmen sich z.B. für ein Bauvorhaben teilweise mit vier bis
fünf städtischen Abteilungen auseinander setzen müssen, halte ich nicht für sinnvoll.
4. Wirtschaft braucht Netzwerke und das möchte ich aktiv unterstützen.
Gemeinsam können wir mehr erreichen. Deshalb wünsche ich mir ein enges Netzwerk der
regionalen Unternehmerschaft und der die Wirtschaft vertretenden Institutionen, das nicht nur
für gegenseitige Unterstützung sorgt, sondern auch dafür, dass wir überregional besser und
kräftiger gehört werden. Zu diesem Netzwerk muss die Oberbürgermeisterin der Stadt
Flensburg gehören, die die Akteure persönlich kennen sollte. Ich bin davon überzeugt, dass ein
persönliches Kümmern der Oberbürgermeisterin um die Wirtschaftsbetriebe in Flensburg das
Engagement der Unternehmer erhöht und als positiver Standortfaktor wirkt.
5. Ich möchte eine moderne Infrastruktur.
Der demographische Wandel hat den Arbeitsmarkt erreicht. Um Fachkräfte zu binden, müssen
Unternehmen nicht nur ein attraktives Arbeitsumfeld im Betrieb, sondern auch ein attraktives
privates Umfeld für ihre Arbeitnehmer anbieten können. Die gemütliche und liebenswerte Stadt
Flensburg mit ihren guten Einkaufsmöglichkeiten und der wunderschönen Umgebung hat hier
schon viel zu bieten. Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass das Angebot an
Kinderbetreuung ebenso gestärkt wird wie die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung – dabei
denke ich vor allem an die Kultur.
Die Erreichbarkeit sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene bleibt eine ständige
Herausforderung. Meine Initiative für einen Tunnel unter dem Nord-Ostsee-Kanal, der Autobahn
und Gleise aufnimmt, werde ich weiter verfolgen.
6. Wirtschaft braucht Förderung.
Die Wirtschaftsförderungs- und Regionalentwicklungsgesellschaft leistet einen ganz
erheblichen Beitrag zur Wirtschafts- und Ansiedlungsentwicklung. Hierauf möchte ich aufbauen.
Ich möchte dabei unterstützen, unsere Wirtschaftsförderungsgesellschaft auch zukünftig mit
den für ihre Arbeit erforderlichen Ressourcen auszustatten. Gemeinsam mit der Region müssen
wir optimale Vermarktungsstrategien weiter entwickeln.
WOHNUNGSBAU
1. Ich möchte Flensburg zur Großstadt weiterentwickeln.
Flensburg ist gefragt, viele Menschen zieht es in die Stadt. Der Stadt Flensburg und seiner
Region wird bis 2025 weiterhin Bevölkerungswachstum prognostiziert. Um auch amtlich eine
Großstadt zu sein, benötigen wir noch ca. 10.000 weitere Einwohnerinnen und Einwohner.
Doch alle Menschen, die zu uns kommen, benötigen Wohnraum - und zwar bezahlbaren
Wohnraum. Deshalb braucht Flensburg bis 2020 etwa 6.000 zusätzliche Wohnungen.
Um diesem Ziel möglichst nah zu kommen, bedarf es eines Bündels an Maßnahmen. Neben
den klassischen Mitteln der Ausweisung von neuen Baugebieten und der Innenverdichtung
schlage ich folgende Maßnahmen vor, die ich als Oberbürgermeisterin gern umsetzen möchte:

Für die Koordinierung des Wohnungsbaus soll es einen klaren Ansprechpartner
innerhalb der Verwaltung geben.

Baugenehmigungen innerhalb bestehender Bebauungspläne sollen nur wenige Wochen
dauern.

Das integrierte Stadtentwicklungskonzept muss weiter vorangetrieben werden, um
zukünftig unterschiedliche Maßnahmen enger miteinander zu verzahnen und so deutlich
größere Stadtentwicklungseffekte zu erzielen und Reibungsverluste zu vermeiden.

Die Kompetenzen für Förderprogramme müssen gebündelt und geförderte Maßnahmen
enger miteinander verknüpft werden. Nur wenn wir die unterschiedlichen Förderkulissen
aus den unterschiedlichen Bereichen kombinieren, können wir den Nutzen für die Stadt
optimieren.

Wir brauchen wieder eine funktionierende Stadt-Umland-Kooperation, um gemeinsam
mit den Umlandgemeinden die Herausforderungen des Wohnungsmarktes zu
bewältigen.
2. Wohnqualitäten und die Vielfalt von Wohnformen müssen berücksichtigt werden.
Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen von der Form, wie sie wohnen möchten. Ich
bin der Auffassung, dass wir dies berücksichtigen sollten. Dazu gehören für mich neben den
klassischen Ein- und Mehrfamilienwohnhäusern auch Angebote des
generationenübergreifenden Wohnens, der Wohnpartnerschaften, wie sie schon jetzt von den
Flensburger Wohnlotsen e.V. angeboten werden, aber auch Wohnprojekte wie das
Wohnprojekt Freiland. Die Menschen sollen wohnen können, wie es ihnen gefällt,
vorausgesetzt, die Wohnformen lassen sich miteinander so vereinbaren, dass ein gutes
nachbarschaftliches Miteinander gefördert wird.