Fliegen ohne Schmerz im Ohr
Ca. die Hälfte aller Fluggäste klagt bei Start oder Landung über Schmerzen im Ohr.
Dieser entsteht, weil der Druckausgleich zwischen Ohrinnerem und Umgebung (Kabine, in
der der Druck beim Starten ab- und beim Landen zunimmt) zeitverzögert erfolgt.
Beim Starten entweicht Luft vom Mittelohr über die so genannte „Eustachische Röhre“ in den
Nasen-Rachenraum. Damit passt sich der Druck im Ohrinneren dem geminderten
Kabinendruck relativ leicht an. Beim Landeanflug dagegen, während in der Kabine der Druck
ständig steigt, entsteht im Ohrinneren ein Unterdruck, der das Trommelfell in Richtung
Ohrinnenraum zieht. Das Ohr muss Luft aufnehmen, um den Druckausgleich zur Kabine
herzustellen. Wenn Sie gesund sind, können Sie aktiv durch Gähnen oder Schlucken dazu
beitragen, den Druck auszugleichen und Verletzungen des Ohrinneren oder des
Trommelfells (Rötungen, Blutergüsse bis hin zum Trommelfellriss) zu verhindern.
Sind Sie erkältet – was manchmal sogar während eines Fluges durch die Klimaanlage
passieren kann- sind die Schleimhäute durch Viren oder Bakterien entzündet und
geschwollen. Ein normaler Druckausgleich ist drastisch erschwert.
So beugen Sie vor:

Kaugummi kauen, am besten mit Minze, die wohltuend für die alle Atemwege ist.

Bei der Landung wach sein, denn die spontanen „Tubenöffnungen“, die den
Druckausgleich ermöglichen, erfolgen im Schlaf reduziert. Fliegen Sie allein, lassen
Sie sich von der Stewardess oder Ihrem Nachbarn einige Minuten vor dem
Landeanflug wecken.

Viel vor und während des Fluges trinken (am besten stilles Wasser), das hält die
Schleimhäute feucht und gut durchblutet. Damit sind sie weniger anfällig für
Bakterien/Viren.

Wenn Sie erkältet sind, verwenden Sie abschwellende Nasentropfen.

Sie können auch ein Hilfsmittel verwenden, das generell bei Problemen des
Druckausgleichs im Ohr angewendet wird, z.B. den Otovent-Nasenballon, für
mehrfache Anwendung in Apotheken zum Preis von ca. 13 € erhältlich. Speziell für
Flugreisen wurden Ohrstöpsel (z.B. SANOHRA fly) entwickelt, die als
druckminderndes Hilfsmittel durch einen eingebauten Druckminderer wirksam beim
Druckausgleich unterstützen können. Durch einen speziellen Filter wird der Luftstrom
in die Kammer begrenzt, was einfache Lärmschutzstöpsel nicht können.
Sollten die Schmerzen im Ohr auch einige Zeit nach der Landung nicht nachlassen und Sie
unter Hörminderung, Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen leiden:
Am besten zeitnah einen HNO-Arzt aufsuchen, damit keine Funktionsverluste bleiben.
HP Cornelia Renate Gottwald, Ganzheitlicher Gesundheitscoach, Tel. 08081-9158, info@best-in-balance
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