THEMA KONTAKT Wir alle wollen das Schöne. Ob wir eine Wohnung oder ein Haus, ein Auto oder Kleid kaufen – schön soll es sein. Dabei sind die Geschmäcker oft verschieden. Inhaltliche Planung Nur die Kunst verweigert sich dem Schönen. Sie ist stattdessen fasziniert vom Hässlichen und Scheußlichen, zelebriert die schrägen Klänge und weidet sich am Unharmonischen, Schrillen oder auch Anstößigen. Eine bloß schöne Kunst wird als Kitsch abgetan und gilt als gefährlicher Rückfall in eine unkritische Haltung gegenüber einer harten und unschönen Wirklichkeit. Kunst muss sich dem Unschönen stellen, um wahr zu sein, so heißt es oft. Da bleibt eine ungelöste Spannung: Auf der einen Seite die fortdauernde Suche des Menschen nach Schönem in seinem Umfeld und sein Bedürfnis nach Harmonie – und auf der anderen Seite die Kunst, die immer wieder um das Unschöne und Hässliche kreist und auch dadurch fasziniert. Ist die Spannung unversöhnlich und das letzte Wort einer langen Entwicklung der Kunstformen? Manches spricht dafür, dass wir das Abenddämmern des Zeitalters bloßer Hässlichkeit erleben. Das heißt nicht unbedingt die Wiederkehr der alten, ungebrochenen Schönheitsideale. Aber es wirft die Frage nach neuen Möglichkeiten der Schönheit auf, nach einer komplexen Schönheit, die sich selbst mit dem Hässlichen der Welt versöhnt. Prof. Dr. Christian Illies Lehrstuhl für Philosophie II Otto-Friedrich-Universität Bamberg Tel.: 0951 863 1950 [email protected] BAMBERGER HEGELWOCHE vom 7. bis 9. Juni 2016 ACHTUNG: Eintrittskartenvergabe Aus organisatorischen Gründen werden für die Hegelwoche in der AULA Eintrittskarten (ohne Sitzplatznummerierung) ausgegeben! Sie können (kostenfreie) Tickets für die einzelnen Abende an folgenden Stellen bekommen: In den Geschäftsstellen des Fränkischen Tags, Bamberg Verlagshaus, Gutenbergstraße 1, und Bamberg Innenstadt, Grüner Markt 31, sowie an der Pforte der Universität Bamberg, Kapuzinerstraße 16. Die Öffnungszeiten und weitere Informationen zur Hegelwoche finden Sie online unter Schön und scheußlich? www.bamberger-hegelwoche.de Wege der Ästhetik jenseits der Hässlichkeit Einladung und Programm Bilder: Maxim Kantor (2x), Quentin Matsys, Pieter Aertsen, John Collier, Andreas Grüner (Steinköpfe) Gestaltung: text & kontext – agentur für kommunikation, Bamberg www.textundkontext.de Otto-Friedrich-Universität Bamberg Mediengruppe Oberfranken Stadt Bamberg mit freundlicher Unterstützung der Dr. R. Pfleger Chemische Fabrik GmbH T VERANSTALTER Die Otto-FriedrichUniversität Bamberg, die Mediengruppe Oberfranken und die Stadt Bamberg PROGRAMM BEGRÜSSUNG 7. Juni Andreas Starke, Oberbürgermeister 19.15 Uhr Die Erfindung der Hässlichkeit in die AULA der Universität, Dominikanerstr. 2a, 96049 Bamberg. Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert Präsident der Universität Bamberg Walter Schweinsberg Geschäftsführer Mediengruppe Oberfranken Andreas Starke Oberbürgermeister EINFÜHRUNG Prof. Dr. Christian Illies, Universität Bamberg VORTRAG Prof. Dr. Andreas Grüner, Universität Erlangen laden ein zur BAMBERGER HEGELWOCHE der Stadt Bamberg 8. Juni 19.15 Uhr Das schöne Hässliche 9. Juni 19.15 Uhr Das Hässliche im Licht der Schönheit: Malerische Erkundungen VORTRAG Prof. Dr. Mark W. Roche, University of Notre Dame (USA) GESPRÄCH mit Maxim Kantor, London Moderation von Prof. Dr. Christian Illies, Universität Bamberg REFERIERENDE Andreas Grüner ist klassischer Archäologe. Er lehrte unter anderem in Tübingen und Harvard. Seit 2013 ist er Professor am Lehrstuhl für Klassische Archäologie an der Universität Erlangen. Thema seiner For schungen sind Meisterwerke der antiken Kunst, die griechische Architektur und Architekturtheorie sowie die Rezeption der Antike in der Neuzeit. Ein weiteres Forschungsgebiet von Andreas Grüner ist die Urbanistik und Sakraltopographie des alten Rom und die kaiserlichen Villen in severischer Zeit. Maxim Kantor ist Maler, Grafiker und Schriftsteller. Er lebt und arbeitet in Moskau, Berlin und London. Maxim Kantor zählt zu den bedeutendsten russischen Künstlern der Gegenwart. In den 80er Jahren gründete er die Künstlergruppe „Krasny Dom“ („Das rote Haus“), die durch Ein-Tages-Ausstellungen im Untergrund bekannt wurde. Die Arbeiten Maxim Kantors zeigen oft den Alltag, er stellt Trinker, Bettler, Elend und Armut bildlich dar. Auch seine Bücher sind von Bedeutung: So gehörte der zweibändige Roman „Zeichenlehrbuch“ zu den Finalisten des russischen Buchpreises. Mark W. Roche ist Philosoph und Germanist. Er lehrt an der Universität von Notre Dame, Indiana, und unterrichtet unter anderem deutsche Sprache, Literatur, Philosophie und Film. Eines seiner Forschungsthemen ist die Frage, inwiefern die Geisteswissenschaften im 21. Jahrhundert noch von Bedeutung sind. Von Lessing bis Woody Allen decken seine Bücher in der Literaturund Filmwissenschaft sowie in der Ästhetik und in universitätspolitschen Fragen ein breites Spektrum ab.
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