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Liebe Allgäuer Sportfreunde,
Liebe Allgäuer Sportfreunde,
der FC Memmingen bleibt in der Regionalliga, der TSV Kottern rettete sich
fast in letzter Minute an das rettende
Ufer der Bayernliga und beim FC Sonthofen wurde der anvisierte Aufstieg
knapp verpasst. Auch wenn während
der Saison nicht immer Glanz und Gloria
herrschte, so konnte das Fußballjahr im
Allgäu in den hohen Klassen zumindest
zu einem versöhnlichen Ende gebracht
werden.
Positives gibt es auch aus anderen Sportarten zu berichten. So konnten die
Immenstädter Handballer ihre Saison in
der Landesliga Süd auf einem fast schon
sensationellen vierten Platz beenden.
Die Volleyballerinnen der AllgäuStrom
Volleys aus Sonthofen ereilte zudem die
Nachricht, dass sie auch 2016/17 in der
2. Bundesliga antreten werden.
Dieser Sommer scheint auf der anderen
Seite die Rennsaison der Allgäuer Motorsportler zu werden. So fährt der
Rettenberger Maximilian Günther in der
Formel 3 in einer eigenen Klasse und
Marco Fink überzeugt bei den Bergpreis-Rennen. Ohne Motor glänzt der
RSC Auto Brosch Kempten auf dem Rad
in allen Klassen und wir haben den 1.
Vorsitzenden Karl Schlusche zu der Erfolgsformel des Rennstalls befragt.
Auch Sportarten, die meist in Hallen
betrieben werden, standen im Mittelpunkt des vergangenen Monats.
INHALT
4
Fußball-Regionalliga Bayern
Interview mit dem Kapitän Sebastian Bonfert
5
Fußball-Bayernliga Süd
1.FC Sonthofen schrammt knapp am Aufstieg vorbei
8
American Football
ALLGÄU COMETS - Saisonstart gelungen8
10
Interview mit Timur Tokat
Trainer des Regionalliga-Teams der TG Allgäu
14
Deutscher Curling-Verband
50-Jahr-Feier in Oberstdorf
16
Radsport: Interview mit Karl Schlusche
Vorsitzender des RSC Auto Brosch Kempten
So feierten die Curler in Oberstdorf den
50. Jahrestag ihrer Gründung im Jahr
1966 und die Turner der TG Allgäu
geben an ihren Geräten Gas. Wir haben
uns mit dem Sonthofer Ausnahme-Athleten Timur Tokat unterhalten. Er ist nicht
nur Deutscher Meister im Jahn Neunkampf und Trainer des RegionalligaTeams der TGA, sondern auch Träger
der Ehrenmedaille der Stadt Sonthofen
in Gold.
Viel Spaß beim Lesen
Dieter Greif + das ASR-Team
ALLGÄUER SPORTREPORT
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FUSSBALL/REGIONALLIGA
Regionalliga Bayern: FC Memmingen
Sebastian Bonfert: "Wir haben nicht immer 100 Prozent gegeben"
Mit Kapitän Sebastian Bonfert verliert der FC Memmingen zum Saisonende eine der prägenden Figuren der
letzten Jahre. Der Landsberger wechsel zurück in die Heimat, weil er Beruf und Sport so besser unter einen Hut
bringen kann. Im Gespräch mit dem ASR zieht er Bilanz.
ASR: Hallo Sebastian. Ihr geht ja zu dritt nach
Landsberg. Könnte sein, dass du dich bald wieder mit der Regionalliga beschäftigen musst.
Mit solchen Verstärkungen gehört der TSV im
nächsten Jahr zu den Mitfavoriten in der
Bayernliga Süd.
Damit beschäftige ich mich noch überhaupt nicht. Im Moment zählt nur der
Klassenerhalt mit dem FC Memmingen.
Den haben wir ja nun mit dem fast schon
unglaublichen
6:0-Heimsieg gegen Schweinfurt klar
machen können. Philipp Beigel und
Jonas Meichelböck kommen ja auch aus
der Gegend. Und bei mir war der Aufwand, fünf
Mal die Woche 140 Kilometer zum Training zu
fahren mit der Belastung im Beruf einfach nicht
mehr zu vereinbaren. Der Akku ist ehrlicherweise dann auch irgenwann leer.
Du bist ja schon mal aus ähnlichen Gründen
von Memmigen nach Landsberg gewechselt
und später wieder zurück.
Ich habe in der F-Jugend in Landsberg angefangen und bin dann in der E-Jugend zum FC-Augsburg gewechselt. In der A-Jugend bin ich dann
nach Memmingen und habe im zweiten Jahr AJugend schon in der Ersten gespielt. 2007 habe
ich dann mit der Meisterschule begonnen. 2012
habe ich die sportliche Herausforderung mit
Memmingen in der Regionalliga angenommen...
ASR: …und hattest durchaus Erfolg.
Das ist richtig. Dass wir mit den Voraussetzungen und bei der Konkurrenz seit so langer Zeit,
eine gute Rolle in der Regionalliga spielen, ist
überragend. Das wird meiner Meinung nach teilweise gar nicht hoch genug geschätzt.
Der Großteil der Fans unterstützt uns
zwar super, aber wenn es mal nicht
so läuft, vergissen einige zu schnell,
wie die Kräfteverhätnisse in der
Klasse verteilt sind. Vor allem wenn
wir freitagsabends spielen und die
meisten Spieler schon einen vollen
Arbeitstag hinter sich haben und dann
gegen ausgeruhte Profis antreten.
Aber mit der aktuellen Saison seid ihr selber
nicht wirklich zufrieden, wenn ich die Gespräche Revue passieren lasse, die wir in den vergangenen Wochen und Monaten mit der sportlichen Leitung und deinen Mannschaftskameraden geführt haben?
Auch das ist richtig. Es ist sicher so, dass wir
einige Verletzungen hatten. Sebastian
Schmeiser konnte fast die komplette Rückrunde nicht spielen. Vinko Sapina ist lange ausgefallen und ich habe auch nur die Hälfte aller
Spiele machen können. Aber das soll keine Ausrede sein. Wir müssen uns alle an die eigene
Nase fassen. Ich denke, dass wir insgesamt nicht
immer 100 Prozent gegeben haben. Das gilt für
mich genauso. Wir sind eine Mannschaft, die
über Geschlossenheit, Laufbereitschaft und
Kampf kommen muss. Wenn da nur ein, zwei
Prozent fehlen, reicht das in der Liga einfach
nicht.
Es ging tatsächlich lange auch um den Klassenerhalt.
Nun konnten wir den Klassenerhalt bereits vor
dem letzten Spieltag vor heimischer Kulisse realisieren. Aber wir wollten eigentlich wieder um
einen einstelligen Tabellenplatz mitspielen. Die
letzte Saison gehörte mit Platz sieben ganz sicher zu den Highlights, auch in meiner persönlichen Laufbahn.
Woran lag es, mal abgesehen von den Verletzungen, dass ihr in diesem Jahr nicht an die
Leistungen der letzten Spielzeit anknüpfen
konntet? Hat es eine Rolle gespielt, dass ihr
sehr früh über den Trainerwechsel zur kommenden Saison Bescheid wusstet?
Das glaube ich nicht. Eher im Gegenteil. Jeder
will sich doch für den neuen Trainer empfehlen.
Das hat keine Rolle gespielt.
Aber es gab in diesem Jahr auch Positives. Im
Pokal seit ihr bis ins Halbfinale gekommen.
Ja, schade dass wir uns gegen Würzburg den
Traum vom DFB-Pokal nicht erfüllen konnten.
Aber das war auf jeden Fall ein Höhepunkt. Auch,
wenn der Gegner überlegen war.
Mal angenommen, ihr wärt ins Finale gekommen und hättet euch für den DFB-Pokal qualifiziert: hätte das Einfluss auf deine Entscheidung gehabt, in Memmingen aufzuhören?
Nein, die Entscheidung ist aus beruflichen Gründen schon früher gefallen.
Was nimmst du mit aus deiner Zeit in
Memmingen?
Ich hatte hier auf jeden Fall super Jahre in einem
tollem Club mit einem sehr herzlichen und familiären Umfeld. Ich möchte mich bei allen bedanken, dass ich hier die Möglichkeit bekomDer 29-jährige Kapitän (Bildmitte) des FC Memmingen war immer ein Vorbild für die gesamte men habe, auf dem Niveau Fußball zu spielen.
Mannschaft und versüßte sich seinen Abgang bei den Maustädtern mit einem Tor beim 6:0-Sieg Ich werde Memmingen auch in Zukunft die Daugegen Schweinfurt 05
men drücken.
4
ALLGÄUER SPORTREPORT
FUSSBALL/BAYERNLIGA
Bayernliga Süd: 1. FC Sonthofen
Florian Makoru: "Ich muss andere Prioritäten setzen"
Mit 22 Jahren ist Florian Makoru zwar noch ein
junger Hüpfer, für den Sprung in den Profifussball
wird es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr
reichen. Das ist dem Stürmer des FC Sonthofen
absolut bewusst. Von daher liegt sein Fokus
außerhalb des grünen Rasens. In der kommenden Saison wird er aller Voraussicht nach erst
zur Wintervorbereitung einsteigen - unabhängig davon, in welcher Liga Sonthofen dann
spielt.
Nachdem der Verein lange Zeit damit geliebäugelt hatte, eventuell den Aufstieg in die Regionalliga zu schaffen, reichte es am Ende doch
nicht ganz.
Für die Entscheidung über die sportliche Zukunft von Florian Makoru spielt das aber eh keine Rolle. Makoru wird auf jeden Fall in Sonthofen bleiben, dem Kader von Esad Kahric aber
wegen eines Auslandssemesters erst ab Februar 2017 wieder zur Verfügung stehen. Ein Umstand, den sein Trainer nachvollziehen kann, den
er aber durchaus bedauert:
Großes Potential, aber nicht konstant genug
"Florian ist menschlich ein überragender Kerl.
Er ist schnell und hat großes Potential. Leider
ruft er das nicht konstant
genug ab." Auftritte wie
beim
2:0
gegen
Heimstetten, wo er nicht
nur wegen seines wichtigen Treffers zum 1:0 bärenstark war, blieben leider
die Ausnahme. "Flo war nach dem dritten Spieltag längere Zeit in Australien. Nach so einer
Pause braucht es einfach Zeit. Den Rückstand
kannst du unter der Saison nicht so einfach aufholen. Aber wir haben natürlich Verständnis,
dass er sich auf seine berufliche Ausbildung konzentriert", sagt Kahric.
Der 22-jährige Stürmer (l.) des FC Sonthofen hat viel Potential, kann es jedoch es nach Ansicht von
Chef-Coach Kahric jedoch nicht konstant genug abrufen
Außerdem hat der Trainer den Ausschlag gegeben. Im Jahr 2012 hatte Esad Kahric Makoru als
Jugendspieler für die Memminger RegionalligaTruppe nominiert und im Jahr 2014 hatte der
gleiche Coach entscheidenden Anteil daran,
dass sein Schützling ihm nach Sonthofen gefolgt ist: "Esad ist ein super Trainer, der aus jedem Spieler das Maximale herausholen kann. Man sieht
seine Handschrift
auch an der Entwicklung der Mannschaft.
Wahrscheinlich ab September wird
Im letzten Jahr hasich Makoru im Rahmen seines Ingeben wir noch sehr
nieur-Studiums erneut für mehrere
defensiv und viel
Monate nach Down Under begeben,
über Konter geum dort ein Praxissemester bei einem australispielt. In dieser Saison sind wir viel dominanschen Unternehmen zu machen. Wann er genau
ter. Wir haben viel Ballbesitz und spielen uns
zurückkommt ist noch unklar. "Vielleicht bleibe
Chancen raus."
ich noch zu den Australien Open da", erzählt
der Tennis-Fan, der zur Zeit in Immenstadt-Stein
Es hätten mehr Tore sein können
wohnt. Einer der Gründe, warum es ihn zu BeSieben mal hat der Stürmer in 20 Einsätzen bisginn der letzten Saison vom FC Memmingen
her getroffen: "Ich bin grundsätzlich zufrieden,
nach Sonthofen zog.
aber es hätten schon ein paar Tore mehr sein
können." Eins hat Florian Makoru einigen seiner
Mitspieler schon voraus. Er weiß, wie es sich
anfühlt mit Sonthofen aufzusteigen. "Das war
zwar in der B-Jugend unter Michael Jipp, aber
sowas vergisst man natürlich nicht. Es wäre
Wahnsinn, wenn wir das dieses Jahr auch schaffen könnten". Vielleicht gelingen Florian Makoru
ja noch die entscheidenden Tore, bevor er sich
im September nach Australien verabschiedet.
Duelle gegen Can und Højberg
"Die Zeit in Memmingen war schon eine super
Erfahrung. Vor allem wenn man als A-Jugendlicher in der Regionalliga dabei sein darf. Ich erinnere mich an Spiele gegen Hessen Kassel oder
Waldhof Mannheim. Einer der gößten Erfolge
war der Sieg gegen Bayern II. Da haben damals
Emre Can und Emile Højberg mitgespielt. Aber
ich studiere mittlerweile in Kempten und von
mir zuhause sind es zehn Minuten nach Sonthofen. Da lag der Wechsel einfach nah."
ALLGÄUER SPORTREPORT
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FUSSBALL/BAYERNLIGA
Bayernliga Süd - TSV Kottern: Interview mit Mittelfeldstratege Manuel Purschke
"Wenn ich aus Kottern weggehe, dann nur nach Wald"
Manuel Purschke ist ein Muster an Beständigkeit. Auf und neben dem Platz. Leider hat der
Mittelfeldabräumer immer mal wieder Pech mit
schweren Verletzungen. Seit dem Spiel in
Garching läuft er wieder für den TSV
Kottern auf und ist im Abstiegskampf eine
wertvolle Stütze
Kevin Siegfanz ist heilfroh, dass Manuel
Purschke für den Endspurt der Bayernliga-Saison fit geworden ist. Der Kotterner
Trainer schätzt vor allem die ruhige Art
seines Sechsers: "Manuel ist einfach ein guter
Fußballer mit einem sehr starken linken Fuß. Ihn
kannst du auch in Bedrängnis anspielen. Ich
würde mir wünschen, dass er fit bleibt und noch
mehr in eine Führungsrolle rein wächst."
Die sollte Purschke eigentlich schon zu Beginn
der Saison ausfüllen. Leider zog er sich abseits
des Platzes eine so komplizierte Schulterverletzung zu, dass er ein halbes Jahr lang ausgefallen ist. Seit gut vier Wochen ist er endlich
wieder im Mannschaftstraining und hat im Kampf
um den Klassenerhalt noch mal richtig Gas geben. "Der Sieg gegen Schwabmünchen war extrem wichtig. Das hat uns gepusht uns für die
letzten beiden Spiele. Nach der unglücklichen
Niederlage beim BCF Wolfratshausen und dem Kontakt nach Kottern zustande.
Heimsieg im letzten Spiel gegen den SV Erlbach
hatten wir unser Ziel endlich erreicht: den Wadenbeinbruch vor Wechsel nach Kottern
Klassenerhalt.
"Ich bin einfach mal mit zum Probetraining und
das ist ganz gut gelaufen", erinnert sich Purschke
Geschenk zum Geburtstag
daran, dass man sich relativ schnell über ein
Mit dem Klassenerhalt hat sich Engagement beim damaligen Landesligisten eiPurschke kurz zu seinen 26. Ge- nig wurde. Der Einstieg beim TSV Kottern lief
burtstag am 19. Mai das größdann aber, im wahrsten Sinne
te Geschenk selber mades Wortes, holprig.
chen: "Es ist ein Traum,
Noch bevor es in
auch im nächsten Jahr wieder
Kottern los ging, zog
Bayernliga zu spielen. Wenn man
sich Purschke einen
bedenkt, dass ich vor zwei Jahren
Wadenbeinbruch zu
noch Kreisliga gespielt habe, ist
und konnte erst verdas schon Wahnsinn." Gebürtig
spätet in die Saikommt Manuel Purschke aus
son einsteigen. In
Wald und hat dort beim SV Wald mit dem Kik- der Saison 14/15 machte er aber 32 von 34
ken angefangen. In der C-Jugend ist der für zwei Spielen und trug so zum Aufstieg in die BayernJahre nach Kaufbeuren gewechselt, musste sein liga entscheidend bei.
Ziel, höherklassig zu spielen aber erstmal begraben, als ihn ein Kreubandriss stoppte. Er ist "Hier stimmt es auch neben dem Platz"
dann zurück zum SV Wald und hat dort in der "Das werde ich sicher nie vergessen. Nicht nur
ersten Mannschaft Kreisliga gespielt. Über To- die Meisterschaft und den Aufstieg, sondern
bias Hänsle und Dennis Hoffmann, der mittler- auch die Feier danach. Die ging so etwa zwei
weile für den FC Memmingen spielt, kam der bis drei Wochen (lacht). Kotttern ist einfach ein
super Verein. Da stimmt es auch neben dem
Platz. Ich werde hier auf jeden Fall weiter spielen, solange ich das köperlich schaffe. Es spielt
für mich auch keine Rolle, ob das in der Bayernliga ist oder in der Landesliga. Wobei ich zu
tausend Prozent davon überzeugt bin, dass wir
die Klasse halten."
So tickt der Elektroniker, der seit zehn Jahren in
seinem Ausbildungsbetrieb, der Niehoff Maschinenfabrik, arbeitet. "Wenn ich aus Kottern noch
mal weg wechsele, dann nur zurück zum SV
Wald." Aber das hat hoffentlich noch Zeit. Für
den TSV Kottern wäre es auf jeden Fall wünschenswert. Dem sympatischen Manuel
Purschke ist vor allem zu wünschen, dass er
von weiteren Verletzungen in seiner Karriere
verschont bleibt.
Mittelfeldabräumer Purschke (Mitte hinten) und seine Team-Kollegen Roland Fichtl (l.) und Sebastian Perner (r.) dürfen sich über den späten Klassenerhalt freuen
6
ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/VOLLEYBALL
Volleyball - AllgäuStrom Volleys
Grünes Licht für die 2. Volleyball-Bundesliga
Premiere bei der "smart beach tour" für die AllgäuStrom Beach Volleys Sonthofen
Nach Wochen des Wartens hieß es nun für die
Sonthofer Volleyball-Damen endlich "Grünes
Licht" für die 2. Volleyball-Bundesliga. Der in
der Saison 2015/2016 erreichte elfte Tabellenplatz sicherte zwar vordergründig den Ligaerhalt, doch durch die unsichere Ab- und Aufstiegssituation und das laufende Lizenzverfahren für die Erstligisten bedeutete Rang elf
leider auch eine Minimal-Gefahr am grünen Tisch
doch noch den Weg in die Dritte Liga antreten
zu müssen. "Die Wahrscheinlichkeit war zwar
nur sehr sehr gering, aber eben grundsätzlich
möglich." so der Geschäftsführer der Bundesligamannschaft Christian Feger. "Aber es erleichtert jetzt schon enorm, endlich die 100%-ige
Sicherheit zu haben auch im kommenden Jahr
in der zweithöchsten deutschen Liga zu spielen." Am Mittwoch morgen konnte er die frohe
Botschaft direkt aus der VolleyballBundesliga-Zentrale in
Berlin entgegennehmen, in der nun die
Lizenzanträge in
wirtschaftlicher einer Prüfung unterzogen werden. "Aber auch hier sind wir dank unserer Partner hervorragend aufgestellt und für
die kommendes Spielzeit gerüstet." fügt Feger
optimistisch an.
Bereits direkt nach dem letzten Spieltag blickten die Verantwortlichen trotz der Unsicherheit
des Ligaverbleibs positiv in die neue Saison.
Teammanager Achim Flick: "Wir haben schon
vor dem letzten Match gegen München mit der
Saisonplanung begonnen und so können wir,
nun, mit dem sicheren Klassenerhalt in der Tasche, weitere Sponsoren- und SpielerinnenGespräche führen." Bereits sicher waren ja die
wichtigen Zusagen von Kapitän Vroni Kettenbach, Nina Gleich und Eigengewächs Franca
Blanz. "Wir führen derzeit auch vielversprechende Gespräche mit neuen Spielerinnen, werden
aber erst frühestens Ende Mai konkrete Neuzugänge verkünden können." ergänzt der sportliche Leiter und Trainer der Sonthofer, Andreas
Wilhelm.
Die neue Saison beginnt am 17. September. Die
genaue Spielplanung wird aber noch einige
Wochen andauern. Für die Sonthofer VolleyballDamen wird vermutlich wieder bereits Mitte Juli
die Saisonvorbereitung mit Trainingslager und
Vorbereitungsturnieren beginnen, um in der
kommenden Spielzeit in einer besseren
Tabellenregion mitzuspielen als es im schwierigen vergangenen Jahr der Fall war.
Auch wenn in der Saison 2015/16 einiges schief ging, die gute Laune ließen sich die Sonthoferinnen
nie verderben - hier (v.l.):Veronika Kettenbach (10), Theresa Müller (15) und Tanja Neyer (2)
Im Sommer wollen Christine Weidl und Hana Kovarova als AllgäuStrom Beach Volleys die Szene
aufmischen
che zuvor durch den Sieg bei der beim BVV
Beach Opening in München qualifizieren konnten. "Spielerisch konnten wir leider vor allem
im ersten Spiel des Tages bei windigen und regnerischen Verhältnissen gegen die beiden Nachwuchs-Talente Koloseus/Seeber vom MTV Stuttgart nicht an unsere Leistung vom vergangenen
Wochenende anknüpfen" so das Resümee von
Christine Weidl nach dem Ausflug nach Münster. Im zweiten Spiel der Qualifikation gegen
die an Nummer Zwei gesetzten Hoja / Reich
steigerten sie sich allerdings deutlich. Dank sehr
guter Aufschläge und mutigem Spiel konnten
sie den zweiten Satz für sich entscheiden. Das
nötige Quentchen Glück fehlte dann leider im
dritten Satz, so dass das zweite Spiel mit 1:2
verloren ging.
Weiter ging es für die beiden mit einer echten
Power-Turnierwoche: Drei Turniere in drei Bundesländern, die bei Redaktionsschkkuss noch
nicht beendet waren. Bis zum Ende der Beach
Volleyball-Saison stehen nun noch eine ganz
Reihe hochkarätiger Spiele im Terminkalender
von Weidl und Kovarova.
Auch im Sommer wird bei den Volleys neben
dem Trainingslager auf Sand Gas gegeben: Zum
ersten Mal waren die beiden Sonthofer Sportlerinnen Christine Weidl und Hana Kovarova als
AllgäuStrom Beach Volleys bei der "smart
beach tour", Deutschlands höchster Turnierserie
im Beachvolleyball-Sport. Beim ersten Super Cup
der Saison in Münster war es für die beiden ein
absolutes Erlebnis, nachdem sie sich eine WoALLGÄUER SPORTREPORT
7
ASR/FOOTBALL
German Football League GFL I - Allgäu Comets
Footballer wollen um die Deutsche Meisterschaft mitspielen
COMETS fertigen Cowboys in München zum Saisonstart mit 62:29 ab
Die Allgäuer Truppe von
Headcoach Brian Caler hat sich für
die gerade angepfiffene Saison viel
vorgenommen und bereits im ersten Spiel bewiesen, dass mit ihnen zu rechnen ist. Wie in den Jahren zuvor hatte der Verein sowohl
bei den Neuzugängen also auch bei
der Weiterverpflichtung bewährter
Kräfte ein mehr als glückliches Händchen bewiesen. Zum Start in die
Saison stand das Bayernderby gegen die Munich Cowboys im Münchner Dantestadion auf dem Programm. Am Ende erzielten die
Comets mit 62:29 einen klaren Sieg
und untermauerten ihre Ambitionen für diese Spielzeit.
Der erste Drive beider Teams brachte noch keine Punkte. Doch dann
sollte es das Spiel vom neuen
Runningback der Allgäuer werden.
Der schottische Neuzugang Grant
Isdale erzielte fünf Touchdowns bis
zum Pausenpfiff und lieferte eine
Glanzvorstellung zum Einstand im
Comets-Dress. Im zweiten Quarter
setzen die Gastgeber dann ein High-
8
ALLGÄUER SPORTREPORT
Die Gelben hatten gegen die Blauen nie den Hauch einer Chance: Beim Bayernderby zwischen den Allgäu Comets
und den Cowboys aus München zogen die Männer aus der Landeshauptstadt den Kürzeren
light. Ein 50 Yard Pass bescherte
den Hausherren die ersten Punkte
zum 6:21. Aber auch die
Kemptener konnten werfen. Ein Pass
von QB Cedric Townsend über
ebenfalls 50 Yards auf Florian
Borchert, brachte die Cometen an
die 10 Yard Linie. Und hier war es
wieder Grant Isdale mit den nächsten Punkten. Diesmal jedoch gelang der Extrapunkt nicht. 3 Minuten vor der Halbzeit waren es wieder die Cowboys, mit den nächsten
Punkten. Die geplante
Two Point Conversion
gelang ihnen jedoch
nicht. Und wieder ließ die
Antwort nicht lange auf
sich warten. Die Allgäuer bewegten den Ball konstant über das
Feld und den Abschluss schaffte
wieder einmal Grant Isdale. Jedoch
sollte es das vor der Halbzeit noch
nicht gewesen sein. Townsend fand
Receiver Borchert über 40 Yards
durch die Luft zum nächsten
Touchdown und im nächsten Angriff der Münchner erzielten diese
kurz vor der Halbzeit ein Fieldgoal
zum Pausenstand von 15:41.
Das Punktefest sollte auch in der
zweiten Halbzeit weiter gehen. Eröffnet wurde es von Matt Green
nach Pass von Townsend. Auch der
Extrapunkt durch Christian Hafels
gelang. Und wieder sollte die Antwort der Cowboys nicht lange dauern. Mit einem 11 Yard Pass fanden
sie den Weg in die Endzone zum
21:48. Im letzten Quarter waren
es zuerst wieder die Hausherren,
die Punkte auf das Scoreboard
brachten. Diesmal gelang auch die
Two Point Conversion zum 29:48.
Nun konnten beide Verteidigungsreihen dem Spiel etwas den Stempel aufdrücken. Es dauerte bis gut
eine Minute vor Spielende, als Akcan
Christian Hafels per Pass fand für
die nächsten Allgäuer Punkte. Beim
nächsten Turnover liesen die Gäste
nun die Zeit beim Stand von 29:62
auslaufen.
Gut 1750 Zuschauer, darunter über
300 Fans der Allgäu Comets, sahen
ein punktereiches Spiel
zum Saisonauftakt beider Mannschaften. Die
Allgäu Comets haben
dennoch Arbeit vor sich.
Vor allem die Strafen müssen
abgestellt werden, um den Gegnern nicht unnötig Raum zu geben.
Vor allem im ersten Heimspiel gegen Frankfurt Universe (Spiel bei
Redaktionsschluss noch nicht beendet) im heimischen Illerstadion
und im folgenden Spitzenspiel gegen die Stuttgart Scorpions sollten Fehler abgestellt und Strafen
vermieden werden.
Die nächsten Spiele der COMETS:
05.06.16, So 15.00 Uhr
Allgäu Comets
: Frankfurt Universe
11.06.16, Sa 18.00 Uhr
Stuttgart Scorpions :Allgäu Comets
18.06.16, Sa 16.00 Uhr
Schwäbisch Hall Unicorns : Allgäu Comets
ASR/HANDBALL
Handball Landesliga Süd - TV Immenstadt
Sensationelle Saison mit klarem Heimsieg beendet
TVI muss drei wertvolle Spieler ziehen lassen - andere Leistungsträger bleiben
Eine fast schon sensationell zu nennende Saison brachten die Handballer des Landesligisten
TV Immenstadt Anfang Mai mit dem überzeugenden 34:28-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten TSV Niederraunau zu einem glücklichen Ende. Nach einigen Zitterjahren landete
das Team von Coach Gunther Kotschmar auf
Platz 4 der Tabelle und überzeugte zeitweise
mit
hochklassiger
Handballkunst. Lange Zeit
war die Truppe um Kapitän
Matthias Tillig die beste Allgäuer Mannschaft der Liga
und hatte nicht selten an
der Tabellenspitze geschnuppert. Die Handball-Maschine lief sogar
so gut, dass Abteilungsleiter Michael Kühner
und dem sportlichen Leiter Christian Becker
die Worte fehlten. "Mir wird es fast Angst und
Bange, wenn das so weiter geht und wir uns mit
Perspektiven wie einem Aufstieg auseinandersetzen müssten," meinte ein sichtlich erfreuter
Becker ironisch während dem Höhenflug der
Truppe. Am Ende wurde es ein hervorragender
vierter Platz hinter den Spitzenteams aus
Günzburg, Niederraunau und Ottobeuren. In
26 Spielen waren dabei 15 Siege und elf Niederlagen zu verbuchen. 30:22 Punkte und ein
Torverhältnis von 669:667 standen am Ende
auf der Habenseite einer außergewöhnlichen
Saison.
Doch kaum war der letzte Ball in des Gegners
Netz gelandet, begann für die Abteilungsleitung
bereits wieder die Planung für die kommende
Saison. Die Spieler dürfen derweil bis Mitte Juni
die Beine hochlegen.
Drei sichere Abgänge muss die Mannschaft verkraften. Mit dem langjährigen Kapitän und
Führungsspieler Matthias Tillig (36) geht ein
echtes Urgestein. Tillig gibt private und berufliche Gründe für seinen Rücktritt an. Neben ihm
wird Rechtsaußen Stefan
Ostenrieder
(32) zum TSV
Sonthofen in
die Bezirksliga
wechseln, da
er dort mit seinem Bruder Thomas auflaufen
kann. Auch der routinierte Mihaly More (46)
kehrt dem Verein den Rücken und wird Trainer
bei der SG Kaufbeuren/Neugablonz in der
Bezirksobeliga.
Dagegen wird Erfolgs-Coach Gunther
Kotschmar wohl auch in der kommenden Saison auf der Bank sitzen und mit dem Verein ein
schlagkräftiges Team zusammenstellen. Mit ihm
bleiben auch die beiden rumänischen Topspieler Matei Serban und Cristian Savlovschi
dem Cub ebenso erhalten wie die bewährten
Kräfte Patrick Medinger, Tobias Fügenschuh
oder Torwart Simon Weigl. Mit Spannung wird
nun erwartet welche Neuzugänge Becker und
Kotschmar für die Saison 2016/17 aus dem
Köcher zaubern können.
Mit Matthias Tillig (r.) verlässt eine Immenstädter-Handball-Institution den Verein aus privaten und
beruflichen Gründen und es wird schwer werden, ihn adäquat zu ersetzen
Mit Rechtsaußen Stefan Ostenrieder (l.) verlässt ein starker Rechtsaußen das Team Richtung Sonthofen und Mihal More (r.) wechselt auf die Trainerbank bei der SG Kaufbeueren/Neugablonz
ALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/MIXSPORT
NEWS
EC Oberstdorf
EC Oberstdorf startet in die
neue Eiskunstlauf-Saison
Die Eiskunstläufer des EC Oberstdorf starteten
bereits im Mai mit ihrem Training für die kommende Saison. In den letzten Wochen haben
sich die Eiskunstläufer mit Training auf dem "Trokkenen" fit gehalten, nun geht es wieder auf das
Eis im Oberstdorfer Eissportzentrum. Neue
Programme auf dem Eis werden einstudiert,
Sprünge und Pirouetten fleißig geübt, damit bei
den ersten Wettbewerben in der neuen Saison
alles "passt". Auch für die kleinen Eissternchen
und solche die es werden wollen findet nun
wieder das Clubtraining statt, Montags und Freitags jeweils um 17.00 Uhr.
Infor mation und Anmeldung bei Frau
Gertscher-Mayer (0171/2886420)
Der EC Oberstdorf freut sich auf rege Teilnahme und auf neue Gesichter !
Unter dem Motto "Stars auf Eis" sind bereits
Schaulaufen geplant, diese finden statt am
24.06., 26.07., 26.08., und 09.09.2016 statt.
Timur Tokat entdeckte das Turnen bereits als
kleiner Junge in der Grundschule für sich. Nach
den ersten Schnupperstunden beim TSV Sonthofen meinte jedoch sein fußballverrückter Vater, er solle doch wie er gegen den Lederball
treten. Doch nach nur einer Woche stellte er
fest, dass ihm Fußball keinen Spaß macht. Der
heute 34-jährige Ingenieur versuchte sich danach in einigen anderen Sportarten, sein TurnTalent blieb jedoch nicht verborgen und so begann er als Zwölfjähriger im TSV Sonthofen wieder mit viel Freude seinem Lieblingssport nachzugehen. Als er 18 Jahre alt war, entdeckte die
Turngemeinschaft Allgäu (TGA) sein Talent und
dort war er zumeist in der Regionalliga aktiv.
Seit 2011 arbeitet er nun als Trainer für die TGA
und turnt mit seinem jungen Team aktuell in der
Regionalliga Bayern. Neben seinen Aktivitäten
als Spieler und Trainer verband ihn mit dem Jahn
Neunkampf seit seiner Jugendzeit eine ganz
besondere Verbindung. 2015 wurde er in diesem Mehrkampf sogar Deutscher Meister und
erhielt dafür von der Stadt Sonthofen die Ehren- Auch als Trainer beweist Ausnahmeturner Timur Tokat (hinten
für die Erfolge des jungen Regionalliga-Teams verantwortlich
medaille in Gold.
Turnen - TSV Sonthofen - Timur Tokat, Trainer des Regiona
"Ehrgeiz, Disziplin und Konzentrationsfähigke
"Ich möchte meinen Teams das positive Erlebnis am Turne
Gebirgstälerlauf Oberstdorf 2016
Besler musste sich einer 23Jährigen geschlagen geben
Du bist im letzten Jahr Deutscher Meister im Alter von zwölf Jahren schickte mich mein daJahn-Neunkampf geworden - welche Diszipli- maliger Sportlehrer allerdings wieder zu Gernen beinhaltet dieser Wettbewerb
hard Freudenberg zum Turnen
und wie hast Du diesen Mehrim TSV Sonthofen. Dort
Interview mit Timur Tokat
kampf für Dich entdeckt?
blieb ich dann auch. 1999,
Das war in der ganz anderen Ecke
Deutscher Meister 2015
ich war gerade 18 Jahre
von Deutschland, genauer gesagt
alt geworden, erhielt ich
im Jahn Neunkampf
im schleswig-holsteinischen Eutin
dann eine Einladung der
etwa 900 Kilometer entfernt. Der Jahn
Turngemeinschaft Allgäu (TGA).
Neunkampf umfasst drei turnerische, drei leicht- Die Trainer des Vereins hatten mich bei einem
athletische und drei schwimmerische Disziplinen. Konkret sind das Bodenturnen, Barren und
Sprung, dazu ein 100-Meter-Sprint, Kugelstoßen und Weitsprung. Dazu kommen noch drei
Wettkämpfe im Wasser: 25 Meter Tauchen auf
Zeit, 10-Meter-Freistil und ein Sprung vom Einmeter-Brett. Mit dem Jahn Neunkampf bin ich in
Sonthofen zum ersten Mal in Verbindung geBU
kommen. Als ich mit zwölf Jahren in den TSC
eingetreten bin, haben alle meine Freunde und
Vereinskameraden diesen Mehrkampf ausgeübt.
Ich hatte schnell Spaß daran und bin dabei geBei einem Sportfest vor drei Jahren in
Ludwigshafen zeigte Tokat am Barren,
blieben.
Das war eine neue Erfahrung für die Allgäuer
Marathon-Dauersiegerin Heidrun Besler (60)
aus Fischen. Beim Halbmarathon in die
Oberstdorfer Täler musste sie sich der 37 Jahre
jüngeren Carola Dörries aus Kaufbeuren geschlagen geben. Nachdem Besler bis Kilometer 17
die Führungsarbeit geleistet hatte, zog Dörries
an der Fischingerin vorbei, nahm ihr noch über
eine Minute ab und durfte den Sieg feiern. Besler
war aber auch mit Rang 2 zufrieden und konnte
Alexandra Hagspiel vom Allgäu Outlet Race
Team auf Rang 3 verweisen. Bei den Herren gab
es mit Stephan Thurner vom SC Breitenberg in
diesem Jahr einen österreichischen Sieger. Er
nahm dem Zweitplatzierten Stefan Stahl (Allgäu Outlet Race Team) immerhin fast 1,40 Minuten ab. Bei den Mannschaften gab es zwei
eindeutige Sieger. Den ersten Rang belegte das
Allgäu Outlet Race Team I vor der "innerbeWie bist Du mit dem Turnsport in Verbindung
trieblichen" Konkurrenz der zweiten Manngekommen und wie sah Deine weitere Entschaft.
wicklung bis zum Turner in höchster Ausprägung aus?
Bereits in der ersten Schulklasse hatte mich mein
Freund Christian Eggenmüller dazu animiert,
mit ihm zum Turnen beim TSV Sonthofen zu kommen. Mir hat das sofort sehr viel Spaß gemacht,
mein Vater wollte jedoch, dass ich unbedingt
Fußball spiele. Ich habe das dann eine Woche
ausprobiert und dabei festgestellt, dass der
Sport mir überhaupt keinen Spaß macht. Nach
dieser Erfahrung habe ich dann einige Sportarten ausprobiert, darunter auch Kampfsport. Im
Die Siegerin in Oberstdorf: Carola Dörries
10 A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T
was er so alles drauf hat
ASR/MIXPORT
Welche körperlichen Voraussetzungen muss
ein Kind mitbringen, um ein guter Turner zu
werden?
Einerseits sollten Kinder oder Jugendliche beweglich sein und im Verhältnis zu Gleichaltrigen viel Kraft mitbringen. Dies alleine macht aber
noch keinen guten Turner aus. Ganz wichtig sind
zudem geistige Fähigkeiten. Dazu würde ich in
erster Linie Ehrgeiz, Disziplin und eine hohe Konzentrationsfähigkeit zählen. Beim Turnen ist zudem Mut entscheidend, wenn man neue EleWie lassen sich Dein Beruf und das Turnen bzw. mente mit hohem Schwierigkeitsgrad erlernen
Deine Trainertätigkeit mit Deinem Beruf ver- will.
binden?
Für mich war der Sport immer eine gute Abwechslung zur Arbeit. Beim Sport konnte ich
von der Arbeit entspannen und bei der Arbeit
vom Sport. Ich habe bereits in meiner Lehrzeit
bei BHS-Cincinnati (heute: Voith GmbH) dafür
jegliche Unterstützung erhalten. Ich konnte früher zum Training gehen oder auch mal an einem
Freitag frei bekommen, weil wir auf Meisterschaften fahren mussten.
nen schweren Autounfall, der uns alle zurückwarf. Ich war zwar in unserem Wagen eingeklemmt, kam jedoch mit Prellungen, Abschürfungen und anderen kleineren Blessuren davon.
Zwar habe ich auch in den Jahren nach dem
Unfall weiter geturnt, hatte aber das Trauma
des Unglücks immer irgendwie im Hinterkopf.
Ich habe mich dann in den Jahren danach mehr
und mehr der Tätigkeit als Trainer zugewandt
und auch einen Übungsleiterschein gemacht.
t (hinten ganz rechts) seine Talente und ist bei der TG Allgäu
ntwortlich
Timur (ganz hinten) mit einigen Kids und Jugendlichen beim bayerischen Kinderturnfest 2014 in
Schweinfurt
gionalliga-Teams der TG Allgäu
igkeit sind für einen guten Turner elementar"
Turnen und an der Gemeinschaft mitgeben"
Wettkampf gesehen und meinten, ich würde gut Seit wann bist Du Trainer der 2. Mannschaft
in die TGA passen. Dort bin ich auch geblieben des TG Allgäu und wie kam es dazu?
und habe für den Verein
Ich erinnere mich sehr
hauptsächlich in der Regut daran, wie das zugionalliga geturnt. Als wir "Beim Sport entspanne ich von der stande kam. 2011 hatdann jedoch gerade auf- Arbeit, bei der Arbeit vom Sport" te ich gesehen, dass die
gestiegen waren, hatte
jungen Turner der TGA
ich zusammen mit einikeinen Trainer hatten
gen anderen Turnern der TGA vor einem Wett- und ich wollte unbedingt helfen. Ich hatte ja an
kampf beim TSV Monheim (bei Donauwörth) ei- mir selbst erlebt, was es heißt, gut trainiert und
gefördert zu werden. Bei der TGA hatte ich als
Turner sowohl im Training als auch bei den Wettkämpfen sehr viel Spaß und das wollte ich nun
auch an den Nachwuchs weitergeben. Dabei
war es besonders schön, für die Mannschaft zu Timur mit dem talentierten Sonthofer Turner
turnen und für eine Sache wie beispielsweise Luca Bartsch, der 2015 bayerischer Meister in
einen Aufstieg zu kämpfen. Zudem nahm die TGA der Landesliga wurde
meine Anfrage, als Trainer arbeiten zu wollen,
sehr positiv entgegen und ich begann dann wie
gesagt 2011 mit meiner Arbeit.
Welche Ziele hast Du für dich und die 2. Mannschaft der TGA gesteckt?
Für mich ist es in erster Linie wichtig, den Nachwuchs nach bestem Gewissen zu fördern. Dabei geht es mir zunächst nicht um gute
Platzierungen.Die Jungs sollen effektiv trainieren, weiterkommen und auf den Wettkämpfen
zeigen, was sie können. Sie sollen das gleiche
positive Erlebnis am Turnsport und an der Gemeinschaft erleben, wie ich das bei der TGA
erfahren durfte. Natürlich ist die Leistung auch
wichtig und ich verlange von meiner Mannschaft
auch Turnen mit Stil, Präzision, Konstanz und
einer gewissen Stärke. Wir sind ja erst 2015 in
die Regionalliga aufgestiegen und ich bin echt
stolz darauf. Jetzt geht es am 18. Juni mit einem
Wettkampf in Pfuhl auch wieder los.
Geboren: 07.06.1981 in Immenstadt
Wohnort: Sonthofen
Familienstand: ledig
Beruf: Ingenieur
Hobbys: Tanzen, Zeichnen, Basteln,
Programmieren
Größte sportliche Erfolge: Deutscher und
Bayerischer Meister im Jahn-Neunkampf
Sportliche Vorbilder: Mein Trainer
Gerhard Freudenberg
Verein: TSV Sonthofen
ALLGÄUER SPORTREPORT
11
ASR/JUGENDFUSSBALL
DIE STARS VON MORGEN
Jede Menge Talente am Deutschen Fußball Internat
Weltklassesportler unterscheiden sich von Amateuren durch die Häufigkeit des qualifizierten Trainings. Sie üben
einfach viel mehr als andere. Das Deutsche Fußball Internat (DFI) ermöglicht dies seinen Spielern durch das in
den Schulalltag integrierte Individualtraining am Vormittag und das Mannschaftstraining im Verein am Abend.
Jeder Spieler am DFI schießt, passt, dribbelt, fintiert, köpft, tackelt und spielt mehr als jeder andere Vereinsspieler. Dieses Plus an Wiederholungen unter Anweisung von lizenzierten Trainern macht den entscheidenden
Unterschied in der Entwicklung von jungen Sportlern aus und verschafft den Spielern des DFI einen klaren
Vorteil gegenüber ihrer Konkurrenz. Mehr Informationen: www.deutschesfussballinternat.de
Nach dem Gewinn des Weltmeistertitels 1990
hat es 24 Jahre gedauert, bis eine deutsche
Mannschaft den begehrten Pokal erneut gewinnen konnte: Am 13. Juli 2014 reckten Schweinsteiger, Lahm und Co. die Trophäe in den Himmel von Rio de Janeiro. Erst im zwischenzeitlichen Misserfolg war in Deutschland der Wille
gewachsen, in den Nachwuchs zu investieren.
Strukturen wurden verbessert, das Scouting
optimiert und vor allem der Nachwuchs stärker
gefördert. Entsprechend optimistisch sieht die
Fußball-Nation nun auch der Europameisterschaft in Frankreich entgegen. Aber wie sieht
die weitere Entwicklung im Nachwuchsbereich
aus? Was sind die nächsten Schritte? Wo kommen die künftigen Stars her, wer bildet sie aus
und wie werden sie ausgebildet?
Bundesweit einmaliges Leistungszentrum
Mit einem Verhältnis von einem Lehrer auf sechs Schüler und einem Trainer auf vier Spieler im
Individualtraining sind am Deutschen Fußball Internat beste Lern- und Trainingsbedingungen für
junge Schüler und Sportler gegeben
Das Deutsche Fußball Internat (DFI) im bayerischen Bad Aibling beispielsweise ist ein bundesweit einmaliges Leistungszentrum. Sportund Schulausbildung kommen aus einer Hand,
sind optimal aufeinander abgestimmt und bieten somit den Schülern und Sportlern ideale
Bedingungen. Mit einem Verhältnis von einem
Lehrer auf sechs Schüler und einem Trainer auf
vier Spieler im Individualtraining sind beste Lernund Trainingsbedingungen für junge Schüler und
Sportler gegeben. Die Kapazität des Internats
liegt bei 100 Schülern, ausschließlich Jungs.
Die Schüler können auf dem DFI Campus den
Mittelschulabschluss, die mittlere Reife, das
Fachabitur oder die allgemeine Hochschulreife
erlangen - seit 2015 wird mit dem Studium Business Administration Bachelor of Arts (BA) sogar
ein Hochschulabschluss für ältere Spieler angeboten. Alle Infos zum Konzept, zum Wohnen
im Internat, zu den Anmeldemodalitäten und
zu den Ausbildungskosten finden sich unter
www.deutschesfussballinternat.de.
Die Großen fordern, was das Internat
schon hat
Für die fußballerische Ausbildung der jungen
Menschen sind 14 hauptberufliche Trainer zuständig, sie verfügen alle über DFB- und UEFA-
Die Weltmeister von morgen? Im Deutschen Fußball Internat werden eine hervorragende Schulausbildung, die Persönlichkeitsentwicklung und der
Leistungssport aufeinander abgestimmt.
Lizenzen. Mehr als 30 Schützlinge spielen mittlerweile für den FC Bayern München oder die
SpVgg Unterhaching in den höchsten deutschen Jugendligen. "Unser Ziel ist es, Persönlichkeiten zu entwickeln, die im Sport, im Beruf
und generell im Leben erfolgreich sind", betont
Thomas Eglinski, Geschäftsführer des DFI. Stolz
ist Eglinski darauf, dass im Internat von jeher
die individuelle Förderung der fußballerischen
Fähigkeiten des einzelnen Schülers im Mittelpunkt steht - eine Forderung, die Heiko Vogel,
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ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/JUGENDFUSSBALL
Chef der Nachwuchsabteilung des Deutschen
Rekordmeisters FC Bayern München, nur unterstreichen kann: "Wenn ich in der U 17 mit
Mannschaftstaktik beginne, ist es von Vorteil,
wenn ich über individuell gut ausgebildete Spieler verfüge. Mannschaftstaktik ist leichter zu
schulen als Individualtaktik." Individuelle Versäumnisse aufzuholen, so Vogel, dauere unheimlich lange.
Ideale Bedingungen am DFI
Exakt diese individuelle Ausbildung ist es, die
am DFI im Mittelpunkt steht und die einer von
vielen Gründen für den Erfolg des Internats ist.
"Wichtig ist jedoch auch die Förderung der Persönlichkeit", sagt Eglinski weiter. "Denn wie mittlerweile die meisten Trainer erfahren haben, ist
die Mentalität eines Spielers noch wichtiger als
die Qualität." Wie bereits im Vorjahr, so hat sich
der FC Bayern München für die kommende Saison erneut die Dienste dreier Spieler vom DFI
gesichert. "Exakt das sind die Erfolge, für die
wir Tag für Tag arbeiten", fügt Eglinski hinzu.
Geschaffen wurde das DFI für Jungs, die leidenschaftlich und mit Begeisterung Fußball spielen
und Profi werden wollen. Testen kann man die
Bedingungen im Rahmen eines Probewohnens.
Infor mationen dazu finden sich unter
www.deutschesfussballinternat.de
Foto: Andreas Acktun
AOK informiert
Jetzt einen Platz im Philipp Lahm Sommercamp gewinnen
Die AOK verlost insgesamt 22 Aufenthalte im
Philipp Lahm Sommercamp, das vom 14. bis
20. August von der Philipp Lahm-Stiftung veranstaltet wird. Ihr Vorstand Philipp Lahm ist seit
2014 Botschafter der AOK-Initiative "Gesunde
Kinder - gesunde Zukunft", in deren Rahmen
auch diese Kooperation zwischen der
Gesundheitskasse und der Philipp Lahm-Stiftung
entstanden ist. Die Stiftung setzt sich seit 2007
für Kinder und Jugendliche in den Bereichen
Sport und Bildung ein.
Bewerbungsformular unter www.aok.de/
sommercamp ausfüllt, wandert in den Lostopf.
Bewerbungsschluss ist der 31. Mai. Details erhalten die Elter n mit der Gewinnbenachrichtigung.
"Entgegen mancher Erwartungen hat das Camp
absolut nichts mit Fußball zu
tun. Die Kinder müssen einfach
nur ein wenig Neugierde und
Abenteuerlust mitbringen, um
sich selbst und die ‚Welt' zu entdecken", erklärt
Direktor Günther Erdtl von der AOK-Direktion
Kempten-Oberallgäu. Die Jungen und Mädchen
im Alter von neun bis zwölf Jahren erhalten
während des einwöchigen Camps Entdeckeraufträge zu den Themen Bewegung, Ernährung
und Persönlichkeit. Jeden Tag stellt Philipp Lahm
neue Aufgaben per Videobotschaft, die die
Camp-Bewohner in Gruppen gemeinsam lösen
Die individuelle Förderung der fußballerischen
sollen. Die Teilnehmer werden herausfinden, wo
Fähigkeiten des einzelnen Schülers stehen im
Mittelpunkt. Alle Trainer am Deutschen Fußball ihre Talente liegen, was sie interessiert und wie
Internat sind vom DFB und der UEFA lizensiert. sie das Gelernte selbstständig auch über die
Woche hinaus weiterverfolgen können.
Entgegen aller Erwartungen dreht sich im Camp
Das Camp findet in der Nähe von München statt. von Bayern-Star Phillip Lahm nicht alles um FußDie An- und Abreise für die Kinder wird kosten- ball, sondern um Abenteuerlust, Bewegung und
frei organisiert. Auch die Reisekosten einer Be- Neugier
gleitperson (zum Beispiel Elternteil, Oma oder
Opa), die das Gewinner-Kind nach München
bringt und eine Woche später abholt, werden
übernommen. "Mitmachen kann jeder volljährige Erziehungsberechtigte eines Kindes, das
während des Sommercamps zwischen neun und
zwölf Jahren alt ist", sagt Erdtl. Wer das
ALLGÄUER SPORTREPORT
13
ASR/MIXSPORT
Eishockey Oberliga Süd - ERC Sonthofen
Viele Probleme und ein großes Versprechen der sportlichen Leitung
Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung
des ERC Sonthofen ging es heiß her. Nachdem
die vergangene Saison mit vielen Höhen und
Tiefen gespickt war gab es viel Redebedarf. So
wurden sowohl die plötzliche Unerreichbarkeit
von Schatzmeister Stephan Lang ebenso diskutiert wie der Rücktritt von Mike Henkel als Vorstand. Zudem wurde einerseits die fehlerhafte Einkaufspolitik von den Fans und Mitgliedern ebenso bemängelt
wie die Verpflichtung von Jogi
Koch als Sportvorstand, der zu keiner Phase
mit dem damaligen Coach Dave Rich klar gekommen war. Als Glücksfall wurde jedoch die
Verpflichtung des erfahrenen Trainers Gerd
Wittmann bezeichnet.
Das Team hatte die vergangene Saison auf Tabellenplatz 9 beendet und sich erst in der Relegation den Verbleib in der Oberliga gesichert.
Zu vielen sportlichen Problemen kommt nun
auch noch ein dickes Minus bei den Finanzen.
Der Verlust beziffert sich aktuell auf 58.000,-Euro und hat seinen Grund einerseits in überzogenen Forderungen einiger Spieler und Trainer, andererseits waren auch die rückläufigen
Zuschauerzahlen dafür verantwortlich. Der wiedergewählte erste Vorsitzende Björn Sehnert
bezifferte den Fehlbetrag bei den Zuschauereinnahmen mit 18.000,-- Euro.
Die Jahreshauptversammlung sollte nun einen
Neustart einleiten, doch neben Björn Sehnert
fand sich wieder kein neuer zweiter Vorsitzender. In der Diskussion mit den Fans übernahm
einer jedoch Verantwortung, bewies
Größe und machte mit einer engagierten Rede Mut: Heiko Vogler, der
neue sportliche Leiter des ERC.
"Wir haben uns um 180 Grad
gewandelt, werden in der kommenden Saison attraktives Eishockey spielen
und Erfolg haben," meinte der 32-Jährige und
geht damit voran. Ein mutiger Schritt, der nur
einen Tag später beim Fantreffen im Overtime
(Eissportstadion) weiter untermauert wurde. So
gab Vorstand Sehnert einerseits eine neue Dreier-Kooperation des ERC mit den Augsburger
Panthern (DEL) und den Towerstars Ravensburg
(DEL 2) bekannt. Zudem konnte er die Fans mit
einigen hochkarätigen Weiterverpflichtungen
erfreuen. So bleibt Nationaltorfrau Jenny Harß
dem Verein ebenso erhalten wie die Stürmer
Max Hadraschek und Marc Sill. Zudem kommt Alle anwesenden ECO-Curler mit DCV-Präsident Bernhard
Goalie Sebastian Schütze vom ESC Kempten Präsident Harald Löffler (ganz rechts)
zurück und aus der DEL 2 verstärkt der
Kaufbeurer Gregor Stein die Oberallgäuer. ...es
geht voran!
Deutscher Curling-Verband feiert in
250 Gäste blickte
"gemeinsam zurüc
1966 wurde in Oberstdorf der Deutsche Curling-Verband (DCV) gegründet! Dies war den
Curlern eine große Feier im Oberstdorf-Haus
wert und über 250 Gäste hatten den Weg in
den dortigen großen Saal gefunden. Der Tüftler
und Unternehmer Carry Gross (2004 verstorben) hatte den Verband 1966 in der südlichsten Gemeinde Deutschlands gegründet. Sein
heutiger Nachfolger im Präsidentenamt, der
Stuttgarter Automobil-Manager Bernhard Mayr,
begrüßte zur großen Jubiläums-Party die Gäste
und sorgte mit seiner launigen Rede unter dem
Motto "Reise durch fünf Dekaden" für grandiose
Feststimmung. Dabei hob er vor allem die unzähligen Erfolge der Curler in den fünf Jahrzehnten hervor und betonte immer wieder, wie wichtig es ist "gemeinsam zurück zu blicken, aber
auch „gemeinsam noch vorne zu schauen". ImMit einer engagierten Rede riss der Sportliche Leiter Heiko Vogler die Fans mit, lehnte sich dabei merhin durfte der DCV 43 Medaillen bei Weltaber auch ganz weit aus dem Fenster
und Europameisterschaften feiern, darunter 14
EM-Titel und zwei WM-Titel bei den Frauen. Mayr
oblag es auch, alle Medaillengewinner an diesem feierlichen Abend mit handgefertigten
Curlingsteinen zu ehren.
Neben vielen Sportlern konnte Mayr auch eine
ganz Reihe Ehrengäste begrüßen. So hatten Stephan Abel (Vizepräsident des DOSB), Landtagsmitglied Eric Beißwenger, der stellvertretende
14
ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/MIXSPORT
Berti Huber, Günther Nobis, Karl
Weiss (v.l.)
Ehepaar Beißwenger, Harald Löffler
mit Partnerin (v.l.)
Ulrike Messenzehl, Dr. Günther
Messenzehl und Markus Messenzehl
(v.l.)
Fränzi Fischer kam mit Constanze Okker (v.l.)
Marc Muskatewitz beim Curlen
ernhard Mayr (ganz links), ECO-Ehrenpräsident Sigi Heinle (2. von links) und ECO-
Team Thun-Regio mit Skip Christian
Durtschi (links)
ert in Oberstdorf sein 50-jähriges Bestehen
ckten mit Präsident Mayr
rück und nach vorne"
Landrat Roman Haug oder ECO-Präsident Harald Löffler den Weg zu
der Feier gefunden. Gleich der Empfang der Gäste war zu einer ganz
besonderen Erfahrung geworden.
Im Foyer des Oberstdorf Hauses
hatten Kinder und Jugendliche der
aktiven Curler auf einer 13 Meter
langen Eisbahn die Gäste begrüßt,
die wiederum die Gelegenheit hatten, hier den einen oder anderen
Stein zu spielen.
Parallel zu der glanzvollen Gala zum
"Fünfziger" fand im Eissport-Zentrum der Nebelhorn-Cup statt. Dieses traditionsreiche Turnier wurde
vom EC Oberstdorf erstmals 1963
ausgetragen und heuer hatten 32
Teams aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz teilgenommen.
ECO-Organisator Markus Messenzehl durfte dabei den Sieg seines
Teams auf heimischem Eis bejubeln.
Gemeinsam mit Wolfgang und Joachim Burba sowie dem Hamburger
Johnny Jahr siegte das Team ECO II
vor dem ECO/CC Füssen um Skip
Sebastian Jacoby. Auf Rang drei
landete Baden-Hills um Nationalspieler Manuel Walter vor dem ECO
I.
...aber auch dieses glanzvolle Festival des Curling-Sports hatte einmal ein Ende!
Hans- Jörg Herberg, Wolfgang
Metzeler, Sigi Heinle (v.l.)
Christina
Domican,
Philipp
Häckelsmiller, Mike Burba, Christoph
Schmidt, Uli Sutor (v.l.)
2 Deaf (Gehörlosen)-Teams
Eric Beißwenger (Mitglied des Bayerischen Landtags l.) und Bernhard
Mayr (DCV-Präsident)
CC Swissair mit Skip Christian Kühne
(v.l.) und dem Team
Harald Waldvogel, Felix Ogger, Matthias Zobel, Markus Herberg, Björn
Schröder (v.l.)
ALLGÄUER SPORTREPORT
15
ASR/RADSPORT
Radsport: Interview mit Karl Schlusche - 1. Vorsitzender des RSC Auto Brosch Kempten
"Unser Ziel ist es, bei allen Rennen auf das Treppchen zu fahren!"
„Mir
ist es wichtig, dem Verein ein optimales Image zu verschaffen"
Der RSC Auto Brosch Kempten gehört in der
süddeutschen Radspüortszene zu den TopAdressen. Ein Mann hat an der Erfolgsgeschichte des Rad-Teams maßgeblichen Anteil: der 1. Vorsitzende Karl Schlusche aus
Ahegg. Bereits seit 1989 hat er dieses Amt
inne und verhalf dem Verein und seinen Sportler mit seinen Vorstandskollegen zu
einer wahren Erfolgsgeschichte. Nicht
erst seit diesem Jahr eilen die Fahrer
aller Kategorien von Erfolg zu Erfolg
und für den ASR war das ein Anlass,
bei Schlusche nachzufragen, wie dieser langjährige immense Erfolg zu erklären ist.
Wann sind Sie dem RSC beigetreten, seit wann
haben Sie das Amt des 1. Vorsitzenden beim
RSC Auto Brosch inne und was hat Sie dazu
bewogen, diese Herausforderung anzunehmen?
Der RSC Kempten wurde 1975 gegründet und
ich bin 1977 dem Verein beigetreten. Das Amt
als 1. Vorsitzender habe ich seit 1989 inne,
konnte also vor zwei Jahren mein 25-jähriges
Jubiläum feiern. Das hatte sich damals eigentlich mehr oder weniger so ergeben, nachdem
ich bereits zuvor Kassenrevisor und 2. Vorsitzender war. Ende 2015
wurde ich übrigens wieder für weitere zwei Jahre
wiedergewählt.
Was waren und sind Ihre
wichtigsten Ziele gewesen und was haben Sie
seitdem alles erreicht?
Eines meiner wichtigsten Ziele war es, die Mitgliederzahl deutlich zu erhöhen. Wir hatten
1989 nur 80 Mitglieder, heute sind es 510 und
der Zuwachs hält unvermindert an. Zudem war
Anfang Mai war der 66-jährige Karl
Schlusche mit anderen Fahrern in
Kroatien und hat dort in wenigen
Tagen einige hundert Kilometer zurückgelegt
es mir wichtig, dem Verein ein neues Gesicht
und damit ein optimales Image zu verschaffen.
Dazu gehören natürlich so wichtige Bereiche
wie das Sponsoring, die Öffentlichkeitsarbeit,
das einheitliche Auftreten unserer Sportler und
natürlich Erfolge. Hier wurde vieles erreicht und
wir waren als Verein noch nie so erfolgreich wie
jetzt.
Sie haben mit dem Autohaus Brosch in Durach
und vielen anderen Sponsoren sehr viele Partner an ihrer Seite - wie hat sich das entwickelt
und wie werden diese Kooperationen konkret
umgesetzt?
Wie bereits erwähnt, ist Sponsoring heutzutage von großer Bedeutung und wir hatten vor
dem Autohaus Brosch bereits mit der Spedition GAT und deren Nachfolger Logwin starke
Partner an unserer Seite. 2010 zog sich die international agierende Firma Logwin jedoch zurück. Werner Brosch, Seniorchef des gleichnamigen Autohauses, war damals bereits seit längerer Zeit Mitglied im RSC. Bei einer Mitgliederversammlung im Jahre 2010 fragte er mich, was
es hieße, Sponsor beim RSC zu sein. Wir kamen
dadurch ins Gespräch und seit 2011 ist das
Autohaus nun unser Hauptsponsor. Die Zusammenarbeit ist bis heute sehr erfolgreich. Brosch
garantiert uns in der Zusammenarbeit unter anderem zwei Großveranstaltungen auf dem Firmengelände, den MTB-Marathon und die Allgäu
Rundfahrt. Zudem werden uns Fahrzeuge zur
Verfügung gestellt und wir erhalten einen fixen
Betrag, der in den gesamten Sponsoren-Pool
fließt. Davon werden dann die Rennbekleidung,
Startgelder, Fahrtkosten und damit eigentlich
der gesamte Rennbetrieb finanziert. Neben unseren weiteren Sponsoren gibt es natürlich auch
Materialsponsoren wie Lightweight-CarbonSports, die unser gleichnamiges Testteam mit
hochwertigen Rennradrahmen und Laufrädern
ausstatten oder die Firma Optik-Müller, welche die Spitzenfahrer in allen Abteilungen durch
hochwertige Sportbrillen zum richtigen Durchblick verhelfen.
Sie beweisen seit langen Jahren eine große
Kompetenz in Sachen Radsport und haben ein
sehr glückliches Händchen bei der Zusammenstellung der Teams und Fahrer - wie muss man
sich das konkret vorstellen?
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ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/RADSPORT
Also wir sind ja nicht ein Fußballclub-Krösus,
der mit dem Scheckheft wedelt, wenn es um
neue Spieler geht. Wir besitzen sehr viel Know
how in diesem Bereich und haben natürlich mit
unseren Erfolgen einen Namen in der Szene. Ich
bin bei vielen Rennen selbst mit dabei und bin
im Radsport sehr gut vernetzt. Der RSC setzt
sich sehr gut in Szene und viel geht auch über
Empfehlungen. Zudem bewerben sich häufig
Fahrer anderer Teams bei uns und ich erhalte
viele Anfragen. Das hängt auch mit unserem professionellen Auftritt zusammen. Wir geben immer ein sehr einheitliches und wieder erkennbares Erscheinungsbild ab. Die Sportler finden
bei uns sehr gute Rahmenbedingungen vor, von
der Bekleidung bis zu Betreuung und Startgeld.
So etwas spricht sich natürlich herum. Das weiß
beispielsweise auch die Firma Lightweight, die
nicht ohne Grund unsere Topfahrer als
"Lightweight Testteam" starten lässt.
"Wir wollen zu den besten Radteams Süddeutschlands gehören"
Im RSC Auto Brosch existiert neben den
Straßenfahrern, den Mountainbikern und den
Freeridern auch eine Triathlon-Abteilung - wie
kam es dazu und sind Sie auch dafür verantwortlich?
In den 1980er Jahren war der Triathlet und
Ironman-Teilnehmer Hannes Blaschke beim RSC
und gründete 1984 diese Abteilung. Als er später nicht mehr aktiv war, hatten andere seine
Aufgabe übernommen und führen diese bis heute sehr erfolgreich weiter. Die Abteilung verzeichnet bis heute enorme Zuwächse. Seit drei
Jahren startet der RSC zudem im Ligabetrieb
mit zwei Herrenmannschaften. Bereits 2014
belegte die 1. Mannschaft den 4. Platz in der
Regionalliga, die 2. Mannschaft kämpfte sich
auf den gleichen Tabellenplatz in der Landesliga Süd. Natürlich bin ich als Vorsitzender auch
übergeordnet für die Triathleten zuständig. Die
Themen sind fast die gleichen wie bei den Radsportlern und den Mountain-Bike-Fahrern.
NEWS
Ein ganz klares Ziel ist es, bei allen Rennen auf
das Treppchen zu fahren! Aktuell ist uns das bei
den bayerischen Meisterschaften der Radamateure gelungen, als Tobias Erler und Jonas
Schmeiser gleich zwei Titel für den RSC holten.
Zudem wollen wir in diesem Jahr wieder die
Rennserie "Lightweight-Heiss-Cup 2016" gewinnen. Aktuell sieht das sehr gut aus. Gleich fünf
RSC-Fahrer rangieren in den Top 10 und Jonas
Schmeiser führt das Klassement an. Unser Bestreben ist es weiterhin, zu den besten Radteams Süddeutschlands zu gehören.
Eine große Herausforderung in diesem Jahr wird
die Organisation des "1. Kemptener Stadtkriteriums" am 9. Juli sein. Dieser Wettbewerb
löst das bisherige Festwochen-Kriterium ab und
wird mit Start und Ziel am Hildegardplatz/
Residenzplatz ein ganz besonderes Flair entwickeln. Der Rundkurs befindet sich in der nördlichen Innenstadt, hat eine Länge von nur 600
Metern und muss von den Elite-Fahrern 100
Mal auf gepflasterten Straßen durchfahren werden. Auch für die Zuschauer wird das ein ganz
besonderes Erlebnis werden, zumal sie hautnah am Geschehen dran sein werden.
Radsport
Allgäuer Kiesel feiert Sieg
beim Auerberg-Rennen
Die 14. Auflage des Auerbergrennens im Grenzgebiet von Oberbayern in das Ostallgäu hatte
es auch in diesem Jahr wieder in sich! Wilde
Abfahrten wechseln sich mit schmerzhaften
Anstiegen ab und die Strecke verlangt von den
Startern alles ab. In diesem Jahr gab es jedoch
einen Allgäuer Dominator, der es allen zeigte:
Lysander Kiesel (Bild) aus Wildpoldsried. Der
25-Jährige fuhr nicht nur als Erster über die
Ziellinie, er stellte in 2:10:40,3 Stunden sogar
einen neuen Streckenrekord auf.
:
Welche Ziele haben Sie sich für dieses und
die nächsten Jahre auf die Fahnen geschrieben?
Geboren: 16.11.1949 in Kempten
Wohnort: Buchenberg-Ahegg
Familienstand: verheiratet, zwei erwachsene
Kinder, drei Enkel
Beruf: aktuell Rentner, davor Angestellter im
Bauamt der Marktgemeinde Altusried
Hobbys: Radfahren und natürlich die Familie
Größter sportlicher Erfolg: schwäbischer Meister
der Senioren im Straßenfahren vor etwa dreißig
Jahren
ALLGÄUER SPORTREPORT
17
ASR/RADSPORT
Radsport - RSC Auto Brosch Kempten
Allgäuer Rad-Rennstall ist in Bayern das Maß aller Dinge
Straßen- und MTB-Fahrer rasen von Sieg zu Sieg
Die Radsport-Geschichte, die der RSC Auto
Brosch Kempten unter der Leitung von Karl
Schlusche seit Jahren schreibt, sucht im Allgäu
seinesgleichen. In allen Kategorien und Altersklassen überzeugen die Kinder, Jugendlichen,
Damen und Herren.
So läuft es bei den jungen Straßenradfahrern
immer besser und die beiden MTB-Spezialisten
Sina van Thiel (13) aus Blaichach sowie Magnus Vogel (14) aus Durach sicherten sich ihre
Startberechtigung für die Deutsche MTB-Meisterschaft der U15. Derweil eilen die Herren
und Damen von Sieg zu Sieg. So dominierte der
RSC die Bayerischen Meisterschaften der Radamateure in Weiden/Oberpfalz und durfte gleich
einen Doppel-Erfolg feiern. RSC-Fahrer Tobias
Erler (36) aus Tittmoning wiederholte in Weiden/Oberpfalz seinen Titelgewinn von 2009 im
Einzelzeitfahren. Für die 27km lange Strecke
benötigte er 33:44min (Schnitt: 47km/h) und
distanzierte den zweitplatzierten Benedikt
Heldig (Bike SportBühne Bayreuth) um 31 Sekunden. Nur einen Tag später setzte Erler bei
Die Blaichacher Schwestern Sina und Seline van
Thiel fuhren beim Alpina/Cube-Cup in Bad
Alexandersbad aufs Treppchen
der Bayerischen Meisterschaft im Straßenfahren
in Attenzell/Oberbayern noch einen drauf. Bereits in der ersten von sieben zu fahrenden Run-
RSC-Vorstand Ferdl Ganser (r.) freut sich mit
Vincent Günther (22) über dessen neunten Rang
bei 5. Bike Marathon in Durach
18
ALLGÄUER SPORTREPORT
Tobias Erler auf dem Weg zu seinem Sieg im
Einzelzeitfahren bei den Bayerischen Meisterschaften in Weiden
den je 15km lancierte er die vorentscheidende
Attacke, die dazu führte, dass sich neun Fahrer
vom Feld absetzten, darunter Erlers Teamkollegen Jonas Schmeiser (28) aus
Bodolz, Steffen Greger
(33) aus Metzingen und
Marius Jessenberger
(25) aus Neu-Ulm. In der
vorletzten
Runde
sprengte Erler mit
Schmeiser am Hinterrad
mit einem fulminanten Antritt die Spitzengruppe und nur Tim Schlichenmaier (Team Baier
Landshut) konnte folgen. Schmeiser attackierte
dann am 15% steilen Zielberg und fuhr die letzte Runde solo dem souveränen Titelgewinn entgegen. Hinter Schlichenmaier und Florenz
Knauer (Radteam Herrmann) belegten die RSCPedalisten Greger und Erler die Plätze 4 und 5,
Jessenberger wurde 16ter. Ferdinand Ganser
(63) aus Heimertingen fuhr bei den Senioren 4
mit Platz 2 aufs Podium. Im Damenrennen verfehlte Tanja Edelmann (39) aus Leutkirch mit
Platz 4 selbiges nur knapp, Ehemann Ralph Edelmann (48) wurde 11ter bei den Senioren 2.
Am zweiten Mai-Wochenende schlug dann wieder die große Stunde des RSC-Nachwuchses.
Großen Erfolg hatte das neue MTB Junior-Team
des RSC AUTO BROSCH Kempten beim 1. Lauf
zum Allgäu-MTB-Kids-Cup in Nesselwang. Auf
einem 1.500m langen Rundkurs traten insgesamt 131 Buben und Mädchen in verschiede-
nen Altersklassen an. Herausragend war die Leistung von Sina van Thiel (13) aus Blaichach mit
ihrem Sieg in der U15-Wertung. Larissa Hofmann (7) aus Bad Hindelang fuhr in der Klasse
U9 mit Rang 3 auf einen Podestplatz.
Am selben Tag starteten einige RSCMountainbiker(innen) beim Bergsprint zum Dreiländereck in Pinswang/Tirol. Auf dem 4 Km langen Anstieg mit 350 Höhenmetern mussten sich
die Allgäuer sowohl bei den Damen als auch
bei den Herren der übermächtigen lokalen Konkurrenz geschlagen geben: Vorjahressiegerin
Paulina Wörz (34) aus Oy-Mittelberg belegte
hinter dem Partizia Wacker (Team WNT Radhaus)
Rang 2 vor ihrer Teamkollegin Florentine Striegl
(26) aus Wertach. Bei den Herren wurde Patrick
Rieger (21) aus Marktoberdorf auf Platz 3 liegend kurz vor dem Ziel noch abgefangen und
musste sich hinter dem überlegenen Sieger Christian Haas, sowie Andreas Kieltrunk und Stefan Vogler (alle Team WNT Radhaus) mit dem
undankbaren Platz 4 begnügen.
Drei Tage später erzielte Günther beim Auerberg
MTB-Marathon in Kaufbeuren sein bisher bestes Saisonergebnis. Auf der Langdistanz über 67km und 1.100hm
musste er sich nur Semi-Pro
Lysander Kiesel (CEP Racing Team)
geschlagen geben und verwies
den deutschen Meister 2014
Markus Westhäuser im Schlußsprint auf Platz 3.
Mit Podiumsplatzierungen kehrten die beiden
Schwestern Sina und Seline van Thiel aus
Blaichach vom Alpina/Cube-Cup Lauf in Bad
Alexandersbad am 08.05.2016 zurück. Auf einem anspruchsvollen CrossCountry-Kurs über
7,1 bzw. 6,5 km fuhren die 13-jährige Sina in
der Klasse U15 auf Rang 2 und die 2 Jahre jüngere Seline in der Klasse U13 auf Rang 3.
Janas Schmeiser auf dem Weg zu seinem souveränen Sieg bei den Bayerischen Straßenmeisterschaften
ASR/NEWS
Tennis: Schluss mit Kult in Oberstaufen
Challenger-Turnier wird beerdigt
„AOK Star-Training
Handball-Europameister für
Sportunterricht zu gewinnen
Nach 24 Jahren gibt es keine Perspektive mehr
Das ATP-Challenger-Turnier um den OberstaufenCup ist endgültig Geschichte. Sowohl der bisherige Turnierdirektor Hans Hermann als auch
der neue Vorsitzende des TC Blau-Weiß Oberstaufen, Alexander Hollfelder, bestätigten, dass
es in diesem Sommer keine Neuauflage des beliebten Tennisklassikers im Allgäu geben wird.
Und damit auch keine Zukunft. Der OberstaufenCup hatte von 1992 bis 2014 insgesamt 23 mal
in Folge stattgefunden und sich in dieser Zeit
als eine Art Kult-Challenger in der internationalen Tennisszene entwickelt. Im vergangenen Jahr
konnte das Turnier aus finanziellen und organisatorischen Gründen erstmals nicht mehr ausgerichtet werden. Aus der erhofften einjährigen
Auszeit wird nun allerdings ein endgültiges Aus.
"Wir haben definitiv den Schlussstrich gezogen,
weil der organisatorische Aufwand nicht mehr
zu stemmen war. Uns fehlen einfach zu viele Leute, die weiterhin ihre Freizeit opfern", erklärt
Hans Hermann (67), der seit über 15 Jahren als
Der Deutsche Handballbund (DHB) und die
Gesundheitskasse starten mit dem gemeinsamen Projekt "AOK Star-Training" in die nächste
Saison. Schirmherr des Projekts für Grundschulen ist Dagur Sigurdsson (Bild unten), der Bundestrainer der Handball-Europameister. Ziel ist
es, Kindern Freude an der Bewegung und am
sportlichen Miteinander zu
vermitteln. "Welt- und Europameister, Bundestrainer und
aktive Nationalspielerinnen
und -spieler aus dem
Handballsport unterstützen
die Aktion", so Direktor Günther Erdtl (Bild) von der AOKDirektion Kempten-Oberallgäu. Ein prominenter
Handballstar wird vor Ort einer Schülergruppe
Deutschlands beliebtesten Hallensport näher
bringen. Nach einem kurzen Aufwärmen übt der
Handballprofi mit den Kindern handballtypische
Turnierdirektor Hans Hermann (l.) und Bürger- Fertigkeiten und Spielformen. Kleinere Wettbemeister Martin Beckel. Foto: Ingo Jensen
werbe und am Ende ein Spiel ergänzen den
Schnupperkurs. "Selbstverständlich werden
auch Autogramm- und Fotowünsche erfüllt", so
Erdtl. Im Anschluss an das Gruppentraining findet auf dem Schulhof eine Handball-Party mit
verschiedenen Mitmachaktionen für alle Grundschüler statt. Bis zum 10. Juni können interessierte Eltern und Lehrer von Grundschülern online unter www.aok-startraining.de begründen,
weshalb gerade an ihrer Grundschule das AOK
Star-Training
stattfinden soll.
Insgesamt wird
es bundesweit
22 Veranstaltungen geben.
In Bayer n ist
dafür der 30.
September geplant.
Nach 24 Jahren Spitzentennis in Oberstaufen ist Schluss. Der letzte Turniersieger war 2014 Simone
Bolelli im Finale gegen Michael Berrer
Zusätzliche Aktionstage an Grundschulen
Vorsitzender der TC Blau-Weiß Oberstaufen
auch als Turnierdirektor fungiert hatte und damit die treibende Kraft des Turniers war. Mit
dem Ausscheiden von Hermann aus der Vorstandschaft des Tennisclubs ist nun auch das
Ende des Turniers besiegelt.
Der Verlust des Oberstaufen-Cups reißt eine Lükke in die Allgäuer Sportlandschaft. Jahr für Jahr
hatte das Tennisturnier im Juli viele tausend Besucher in den Bann gezogen und Tenniscracks
aus aller Welt ins Allgäu angelockt. Nicht nur
viele deutsche Nachwuchsathleten, sondern
auch internationale Talente nutzten das AlpenChallenger als Sprungbrett für ihre Karriere.
Weil Großsponsoren im Allgäu fehlen, stand das
Turnier bereits in den vergangenen Jahren immer wieder auf Messers Schneide und für Hans
Hermann und sein Team war es jedes Mal ein
immenser Kraftakt, das Budget von zuletzt bis
zu 140.000 Euro aufzutreiben. Mit dieser Absage endet eine Allgäuer Sport-Ära.
Alle Schulen, die sich für das AOK Star-Training
bewerben, haben die Chance auch an den
Grundschulaktionstagen teilzunehmen. Über
150 bayerische Vereine bieten Grundschulkindern mit einer "Schnupperhandballstunde" einen bewegungsreichen Vormittag.
Auch hier lernen die Schülerinnen und Schüler
das Spiel mit Hand und Ball. An sechs verschiedenen Stationen können die Kinder ein
Handballabzeichen erwerben. Vermittelt werden die Aktionstage vom Bayerischen Handballverband (BHV), örtliche Handballvereine organisieren das Schnuppertraining gemeinsam mit
den Ansprechpartnern der Grundschulen. "Wie
groß die Begeisterung für den Handballsport
ist, haben wir vergangenes Jahr auch an den
Grundschulaktionstagen gesehen: Allein in Bayern haben über 14.000 Schülerinnen und Schüler mitgemacht, bundesweit waren es rund
115.000", so Erdtl. Für die Schulen fallen keine
Kosten an. Weitere Informationen gibt es im
Internet unter www.aok-startraining.de.
Das ATP-Challenger-Turnier um den OberstaufenCup war für viele Tenniscracks der Welt das
Sprungbrett für eine hochkarätige Karriere. Bestes Beispiel ist der Spanier Carlos Moya, der
1995 als 17-jähriger im Allgäu triumphierte und
1999 die Nummer eins der Weltrangliste war.
Ein gutes Pflaster war der Oberstaufen-Cup für
die Tennisspieler aus Bayer n. Mit Dieter
Kindlmann aus Sonthofen triumphierte 2004
sogar einmal ein Lokalmatador aus dem Allgäu,
2011 gewann Daniel Brands aus Deggendorf. In
den 22 Turnierjahren gab es insgesamt sieben
Siege für deutsche Athleten, genauso oft kamen
deutsche Spieler ins Finale. Immer wieder machten die deutschen Oberstaufen-Cup-Teilnehmer
kurz nach ihrem Auftritt im Allgäu für Furore.
Doch auch damit ist nun leider Schluss und auch
den Tennisprofis wird ein ganz besonderess Turnier mit einer fast schon legendären familiären
Atmosphäre im Kalender fehlen.
ALLGÄUER SPORTREPORT
19
ASR/SPORTMIX
Von Pastor Geiger empfohlen
Lasertag - der neue Trendsport in Memmingen
Wer Barney Stinson aus "How I Met Your Mother" kennt, der kennt auch Lasertag. Der vielleicht größte
Frauenaufreißer der Fernsehgeschichte, der im wahren Leben schwul ist, liefert sich in der US-Sitcom regelmäßig epische Laser-Kanonen-Duelle mit Kindern. Sein Zitat "Unterschätze niemals einen Zwölfjährigen" ist für Eingeweihte legendär
Durch den Erfolg der Serie bommt auch in
Deutschland mittlerweile die Cyber-Action. Wer
"Lasertag" bei google eingibt , bekommt hunderte von Einträgen über Lasertag-Arenen in der
gesamten Republik angezeigt. Und jede Woche
kommen neue dazu. Seit Ende letzten Jahres
gibt es Lasertag auch in Memmingen. Kim Geiger, der vorher zwölf Jahre im pastoralen Dienst
tätig war, bietet unter dem martialisch klingenden Namen "CODERED LASERTAG" jetzt eine
Art "Räuber und Gendarm" mit Laser-Kanonen
an. Einen Konflikt zu seinem vorherigen Job
sieht er darin nicht:
Lasertag hat mir Kriegsspiel nichts zu tun
"Ich war schon immer sehr in der Kinder- und
Jugendarbeit engagiert. Lasertag ist vielmehr
eine neue Sportart, bei der man sich körperlich
verausgaben kann. Man muss sich aber auch
konzentrierten und als Team funktionieren. Es
gibt zwar eine gesetzliche Altersbeschränkung
ab zwölf Jahren, aber mit Kriegsspiel hat Lasertag nichts zu tun."
Tatsächlich sehen die Phaser nicht aus wie Pistolen, sondern als kämen sie direkt vom Raumschiff Enterprise. Militäroutfits sind genauso
verboten, wie Masken oder Körperkontakt. Wer
sich nicht an die Regeln hält, wird aus dem Spiel
genommen. Ein Spiel dauert in der Regel 15
Minuten. Bevor es los geht, bekommen die Spieler eine Einweisung und spezielle Westen an.
Diese Westen haben Vorder-, Rücken- und
Schultersensoren, die nebem dem Phaser selbst
als Trefferflächen dienen und, je nach Teamzugehörigkeit, in unterschiedlichen Farben
leuchten.
So sieht heute ein Geburtstag von Teenagerinnen aus.
Live-Wertung am Computer
Gleichzeitig werden alle Teilnehmer einer Spielrunde in die 600 qm große Arena gelassen und
haben kurz Zeit, um sich im futuristisch beleuchteten Irrgarten hinter einem der zahlreichen
Hindernisse zu platzieren. Mit dem Startsignal
kann man Punkte erzielen, indem man gegnerische Spieler oder verschiedene Sonderziele mit
dem Laser markiert. Ganz bewusst heißt es hier
"markieren" und nicht "schießen". Wird man selber markiert, kommt man die Ansage "you are
Auf 600 qm kann man sich in der Lasertag-Arena
Memmingen so richtig austoben
hit", die Lampen an der eigenen Weste gehen
aus und man ist für sechs Sekunden aus dem
Spiel. Ein Computer zeigt an, wer, von wem,
wie oft getroffen wurde und aktualisiert live die
Einzel- und Teamwertung.
Als wir die Lasertag-Arena in Memmingen besuchen, feiert dort eine Gruppe 13- und 14-jähriger Mädchen Geburtstag. Das Bithday-Paket
beinhaltet zwei Runden á 15 Minuten sowie
eine Pause, in der es Knabbereien und Getränke
gibt. Kostenpunkt: 15 Euro pro Person. "Voll
krass", lautet der knappe Kommentar des Geburtstagskindes, bevor sie die Pause nutzt, um
mit ihrem Team die Strategie für Runde zwei zu
besprechen.
Besser als Spielekonsole
"Man hat definitiv mehr Bewegung, als wenn man
vor der Spielekonsole hockt, Und mehr Spaß",
freut sich Ex-Pastor Kim Geiger über die große
Nachfrage. "Wir haben hier komplett gemischte
Altersklassen. Alle haben Spaß und kommen in
der Regel wieder." Wenn man die Membercard
für fünf Euro jährlich erwirbt, bekommt man
nicht nur einen Euro Rabatt auf jedes Standardspiel, sondern kann auch noch an speziellen
Events teilnehmen, wie dem Barney Event, das
am 8. April zum ersten Mal statt gefunden hat.
Bei unserem nächsten Besuch werden wir
definitv selber spielen. Für alle Sportler im Allgäu ist Lasertag mit Sicherheit eine willkommene Abwechslung im Trainingsalltag und für Mannschaften, die etwas für's Teambuilding tun möchten uneingeschränkt zu empfehlen.
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ALLGÄUER SPORTREPORT
FITNESS/GESUNDHEIT
Ernährung, Entschlackung, Training: Tipps
für Hobbysportler und Fitness-Fans
NEWS
Schneller in Form
Wer Wert auf eine gute Figur legt, weiß es längst:
Wichtig ist nicht nur, wie viel man isst, sondern
vor allem, was auf dem Teller landet. Aus dem
Profisport kommt außerdem die Erkenntnis,
dass ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt
die Fitness verbessern und beim Abnehmen
helfen kann. Die entsprechenden Erkenntnisse
können auch Hobbyathleten nutzen:
•Gezielt entsäuern: Häufig sind es saure
Stoffwechselprodukte im Gewebe, die hartnäkkige Pölsterchen trotz Sport nicht schmelzen
lassen. Diese Schlacken entstehen bei der Verdauung von Fleisch, Fastfood, weißem Mehl,
Zucker und Alkohol und behindern den Zellstoffwechsel. Mobilisieren lassen sie sich zum Beispiel durch eine Entschlackungskur mit speziellen Tees, etwa "7x7 Kräutertee" (Reformhaus).
Die Trinkmenge wird über mehrere Tage langsam gesteigert. Weitere Infos dazu finden Interessierte auch unter www.jentschura.com.
•Basisch essen: Ideal für Aktive ist ein Speiseplan, der zu 80 Prozent aus basischen Lebensmitteln besteht. Dazu gehören Gemüse, Getreide (Hirse, Buchweizen), Obst, Kartoffeln sowie
Nüsse und Mandeln. In Maßen sind auch hochwertige säurebildende Produkte wie Fisch, Eier,
Soja, Dinkel und Milchprodukte erlaubt. Pflanzliche Granulate, etwa "Wurzelkraft" aus dem
Bioladen oder Reformhaus, die zu jeder Mahl-
Zu einem wirkungsvollen Trainingsprogramm gehört auch ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt
AOK informiert: Diagnose Krebs
Mehr Sicherheit durch
ärztliche Zweitmeinung
Bäder mit basischen Zusätzen helfen beim Entspannen und entsäuern gleichzeitig das Gewebe
zeit eingenommen werden, können die SäureBasen-Balance zusätzlich unterstützen.
• Klug trainieren: Bewegung verbrennt Kalorien, strafft das Gewebe und regt den Abtransport von Schlacken an. Allerdings: Bei zu intensiver Belastung entstehen wiederum Säuren.
Daher lieber zwei- bis dreimal pro Woche etwas länger beim individuellen Fettverbrennungspuls trainieren - den kann man im
Fitnesscenter ermitteln lassen.
Jedes Jahr erkranken allein in Bayern rund 68.000
Menschen an Krebs. Um Patienten in dieser
schwierigen Situation zu unterstützen, bietet
die AOK jetzt eine erweiterte
ärztliche onkologische Zweitmeinung. Betroffene Versicherte der AOK können sich kostenlos bei der Universitätsklinik in Erlangen beraten lassen. Das Angebot für eine ärztliche Zweitmeinung gilt für viele bösartige Tumorerkrankungen mit Ausnahme von Augentumoren.
Eine entsprechende
Kooperation hat die
AOK Bayern mit dem
Universitätsklinikum
in Erlangen geschlossen. "Damit geben wir
Patienten eine zusätzliche Orientierungshilfe - und ein
Stück mehr Sicherheit
bei der Entscheidung", sagt Günther
Erdtl (Bild), Direktor
der AOK-Direktion
Kempten-Oberallgäu.
• Die Ausscheidung ankurbeln: Nach dem Training können Bäder und Wickel mit basischen
Körperpflegesalzen, zum Beispiel "MeineBase",
die Ausscheidung von Schlacken fördern. Selbst
Profisportler wie das alpine Team des Österreichischen Skiverbandes schwören darauf, da so
die Regenerationszeit verkürzt und die LeiDie Universitätsklinik in Erlangen gehört zu den
stungsfähigkeit gesteigert werden soll.
onkologischen Spitzenzentren in Bayern. Für
Versicherte der AOK gibt es eine kostenlose Service-Hotline. Unter der Telefonnummer 0800 /
88 100 81 können sich AOK-Versicherte für die
ärztliche onkologische Zweitmeinung anmelden. Dort erfahren sie auch, welche Befunde
eingereicht werden müssen. Ein persönliches
Erscheinen in der Universitätsklinik ist nicht notwendig. Der Versicherte muss auch keine Überweisung oder Einweisung durch den Hausarzt
vorlegen. Die Hotline ist Montag bis Freitag von
8 bis 12 Uhr und am Mittwoch von 12 bis 17
Uhr zu erreichen. Jede Woche findet in der
Universitätsklinik in Erlangen mindestens einmal
eine sogenannte Tumorkonferenz statt. Hier prüfen Mediziner der Uniklinik aus verschiedenen
Fachrichtungen die Behandlungsmöglichkeiten.
Die Patienten erhalten innerhalb von drei Werktagen nach der Konferenz die schriftliche Zweitmeinung. Diese kann die Behandlungsempfehlung bestätigen oder eine Alternative
aufzeigen.
ALLGÄUER SPORTREPORT
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Shorttrack - EC Oberstdorf
Oberstdorfer Kufenflitzer im Trainingsmodus Richtung 2016/17
Die alte Fußballer-Weisheit "nach der Saison ist
vor der Saison" gilt für alle Sportbereiche und so
befinden sich auch die ehrgeizigen Shorttracker
des EC Oberstdorf bereits seit Mitte April wieder im Trainingsmodus. Dabei können die Schützlinge von Top-Coach Christoph Milz (29) auf
einen der erfolgreichsten Winter der Clubgeschichte zurückblicken. Mit ihren Betreuern und
Milz hatte die eingeschworene 13-köpfige Truppe im letzten Winter Reisen nach England, in die
Niederlande, nach Bulgarien, Ungarn, Frankreich,
Italien und Belgien angetreten und war dabei
mehr als erfolgreich. Besonders hervorzuheben
ist dabei die Qualifikation der erst 15-jährigen
Anna Beiser für die Junioren-WM. Weitere vier
Kufenflitzer hatten sich zudem für das Europacup-Finale qualifiziert und neben dem Leistungszentrum in Dresden hat sich Oberstdorf zur echten deutschen Kaderschmiede gemausert. Neben Anna Beiser, der Europacup-Dritten über
500 Meter, drehte der 15-jährige Robin Tenzer
nach einem Jahr Pause wieder voll auf. Er steht
mittlerweile wieder im Bundeskader, holte Gold
bei der Deutschen Meisterschaft und Bronze über
1500 Meter beim Europacupfinale in Budapest.
Auch der nach längerer Krankheit wieder genesene Luca Löffler (17), Lotte Taubert (18), Florian Beiser (12), Marco Füssinger (12) oder
Marco Grittner (14) wussten durchaus zu überzeugen. Alle haben die Saison 2016/17 im Focus
und neue Ziele und Rekorde sind fest eingeplant. Zum Abschluss der Saison
2015/16 hatte nun Mehmet Sentürk in seine Weinstube "Luitpold 11" die
gesamte Shorttrack-Abteilung des ECO eingeladen. Dort ehrte Präsident Harald
Löffler die erfolgreichen Sportler persönlich für ihre Leistungen.
In Mehmet Sentürks Weinstube "Luitpold 11" in Oberstdorf feierte die
Shorttrack-Abteilung des ECO die Erfolge der vergangenen Saison. Neben
den Aktiven und ihren Trainern waren auch Shorttrack-Vizepräsident Stefan Tenzer (l.), ECO-Präsident Harald Löffler (ganz rechts) und natürlich
Gastgeber Mehmet Sentürk (stehend 2.v.r.) gekommen
*************************************************************************************************
Allgäu-Orient-Rallye 2016
In 18 Tagen von Oberstaufen in den Süden der Türkei
In teilweise abenteuerlich anmutenden gegen Gewalt und Terror", wie eine Tafel informiert. Die Dauer der Rallye
Vihikeln starteten 74 Teams zur 11. Allgäu- ist auf 18 Tage ausgelegt.
Orient-Rallye von Oberstaufen bis in den
tiefen Südwesten der Türkei nach Dalyan.
Damit endet die Rallye erstmals nicht in Jordanien, sondern bereits in der Türkei. Grund
dafür ist die Unmöglichkeit, wegen des
Syrienkrieges unbeschadet nach Jordanien
zu kommen. Zudem waren in den letzten
Jahren die Kosten für Überfahrten mit dem
Schiff ins Unermeßlich gestiegen. Insgesamt
müssen die 420 Teilnehmer aus Deutschland, Israel, Jordanien oder Mexiko 7400
Kilometer bewältigen, bevor sie den türkischen Zielort Dalyan erreichen. Die Route
führt die Teams über Istanbul und die
georgiosche Hauptstast Tiflis zurück in die
Türkei. In Istanbul und Tiflis pflanzen die
Teilnehmer einen Rosenbusch. Das taten sie
auch gleich zu Beginn in Oberstaufen am
"Hündle" - als "Zeichen für den Frieden und
22
ALLGÄUER SPORTREPORT
Nordische Kombination
Doppel-Weltmeister Johannes Rydzek
verlängert mit Sponsor Axelent bis 2018
Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde in Stuttgart der MarkenbotschafterVertrag vom Doppel-Weltmeister in der
nordischen Kombination, Johannes
Rydzek, mit der Axelent GmbH bis
2018 verlängert. Rydzek wirbt mit dem
Logo von Axelent auf dem Sprungski.
Kurz vor der Weltmeisterschaft 2015 im
schwedischen Falun war die Partnerschaft
zwischen Johannes Rydzek und Axelent
erstmals fixiert worden. Aus der kurzfristigen Zusammenarbeit wird nun eine
langfristige, intensive Verbindung. "Die
Unterstützung von Axelent ist weit mehr
als ein Sponsoring, es ist eine gelebte
Partnerschaft. Ich kann mich mit der
Firmenphilosophie von Axelent hervorragend identifizieren und deshalb passt
diese Partnerschaft auch so gut", so der
24-jährige Doppel-Weltmeister aus
Oberstdorf, der auch in den kommenden Wintern das Axelent-Logo auf seinem Sprungski präsentieren wird.
Segeln: Weltcup-Sieg gibt Selbstvertrauen mit Blick auf Olympia
Sonthofer Ausnahme-Segler Philipp Buhl
wieder auf Erfolgskurs
Harald Steidle (r.), Geschäftsführer
von Axelent Deutschland, freut sich
über die Vertragsverlängerung mit Die Segelwoche vor dem südfranzösi- der absolute Triumphator und holte sich
schen Hyères wird der 26-jährige seinen ersten Weltcup-Sieg in dieser
Rydzek
Sonthofer Weltklasse-Segler Phillip Saison. Dies ist vor allem mit Blick auf
************************************************************ Buhl wohl nicht so schnell vergessen. die Olympischen Spiele in Rio de JaneiEiskunstlauf
Beim ISAF Sailing World Cup musste sich ro (5. bis 21. August) nicht zu unterder Topsegler der olympischen Laser- schätzen, zumal der dreimalige Sieger
klasse vor allem mit unzähligen Wetter- der Kieler Woche in diesem Jahr vor
kapriolen auseinandersetzen. Der star- allem für seinen großen Traum einer
ke, fast stürmische Nordwestwind hielt Olympia-Medaille segelt. Die nächsten
"Ich weiß auch nicht gebis zu den ersten Rennen. Für minde- Herausforderungen auf dem Weg nach
nau, was schwieriger ist:
stens sechs Athleten standen die Tore Rio stehen für Buhl bereits wieder an
bei einer WM zu starten
zu den Medaillen noch offen, was den und er wird alles daran setzen, bis Rio
oder hier eine kleine
über 600 Vor-Ort-Zuschauern und tau- weitere Siege einzufahren und damit
Rede zu halten," war
senden Fans an den Internet- und TV- seinen Konkurrenten um die Golfsich die fünfmalige EisGeräten hohe Spannung bot. Buhl be- medaille Respekt einzuflößen. Alle Inkunstlauf-Weltmeisterin
legte in den Regatten vor der südfran- formationen zu Phillip Buhl und aktuelle
Aljona Savchenko
zösischen Küste Plätze zwischen Rang 1 Regatta-Berichte unter: www.philippbeim Empfang in
und Rang 32. Am Ende war er jedoch buhl.de/
Oberstdorf nicht ganz
************************************************************
sicher. Die 32-jährige
Karate
hatte bereits einige Wochen zuvor bei der WM
im amerikanischen BoAliona Savchenko und ihr
ston mit ihren neuen PartPartner Bruno Massot honer Bruno Massot die
Die für das Karate-Center Shogun temberg aus,
len
Bronze bei der EiskunstBronzemedaille geMemmingen startende Meryem sicherte sich
lauf-WM
wonnen. Erst 2015 waYildirim (Bild) sicherte sich bei den einen Platz
ren die beiden
Deutschen Meisterschaften in Bergisch auf
dem
Ausnahmeläufer nach Oberstdorf gezo- ter Jokschat oder der ehemalige Cur- Gladbach die Bronze-Medaille. Yildirim Treppchen
gen und starten mittlerweile für den ling-Bundestrainer Martin Beiser. Die scheiterte bei den Titelkämpfen in der und neben
heimischen ECO. Zu dem Empfang im beiden Medaillen-Gewinner trugen sich Gewichtsklasse +68 Kilogramm erst an M e h m e t
Oberstdorfer In-Lokal "Loft" war auch unter den Augen des zweiten der späteren Finalistin. In der Trost- Erbek das
viel Prominenz gekommen. So gaben Oberstdorfer Bürgermeisters Friedrich runde ließ sich die Memmingerin aller- zweite Edelsich die Präsidenten Harald Löffler Sehrwind in das Golden Buch der dings die Chance auf Bronze nicht mehr metall für den KC Shogun Memmingen.
(ECO) , Dr. Peter Kruijer (SCO) eben- Gemeinde ein und versprachen: "Das von Monique Puscher nehmen. Fo- Neben den beiden holte Silvia
so die Ehre wie Altbürgermeister Edu- war erst der Anfang und wir wollen noch kussiert konterte sie in einem spannen- Sperner im Kumite-Karate eine weiteard Geyer, Sportstättenleiter Hans-Pe- viel mehr gewinnen"!
den Duell die Athletin aus Baden-Würt- re Bronzene nach Memmingen
WM-Dritte Savchenko/Massot glanzvoll in
Oberstdorf empfangen
Drei Bronzemedaillen für Memminger
Karatekas bei der DM
ALLGÄUER SPORTREPORT
23
ASR/MOTORSPORT
Motorsport: Formel 3 - Maximilian Günther
Rettenberger gelingt historischer Erfolg in Ungarn
Ganz großes Kino: Triple-Pole, ein Sieg und Meisterschaftsführung
Maximilian Günther gelang beim zweiten
Saisonlauf der FIA Formel-3-Europameisterschaft in Ungarn ein historischer Erfolg. Mit seinem Sieg am Samstag übernahm der 18-Jährige die Führung in der Meisterschaft. Damit ist
Günther der erste deutsche Fahrer seit Nico
Mit seinem Boliden vom
Hülkenberg im Jahr 2008, der die GesamtwerPrema Powerteam fuhr der
tung in der stärksten Nachwuchsserie der Welt
erst 18-jährige Maximilian
Günther in Ungarn ganz nach
nach einem Rennwochenende anführt. Den Weg
oben auf das Stockerl
an die Spitze bereitete der Prema PowerteamPilot zuvor mit drei Pole Positions in den
Qualifyings auf der ungarischen Formel-1-Strekke. Es war Günthers fünfte Pole in Folge - eine
solche Serie war zuvor erst drei anderen Fahrern in der Geschichte der Formel-3-Europameisterschaft gelungen. Günther gewann das
zweite Rennen bei seinem Debüt auf dem
Hungaroring nach Platz fünf im Auftaktlauf. Im
Sonntagsrennen fiel das deutsche Supertalent
in Führung liegend aus. Nach der sensationel- Maximilian, wie fühlst du dich als erster deut- Das ist ein schönes Gefühl, keine Frage. Allerlen Leistung auf dem Hungaroring zeigte sich scher Spitzenreiter in der europäischen For- dings ist die Meisterschaftsführung nur eine Momel 3 seit fast zehn Jahren?
mentaufnahme. Am Ende wird abgerechnet, und
der Abiturient im Interview voller Zuversicht:
uns stehen noch 24 Saisonrennen bevor. Natürlich freue ich mich, dass derzeit so viele internationale Medien über mich berichten und meinen Weg verfolgen. Statistiken sind mir persönlich nicht so wichtig, aber die Führung in der
Meisterschaft ist die optimale Ausgangslage für
den weiteren Verlauf der Saison.
Endlich der erste Sieg in der aktuellen Formel-3-Saison für den Allgäuer (2.v.r.)
Bei deinem Debüt auf dem Hungaroring hast
du dir alle drei Pole Positions gesichert. Hättest du vorher damit gerechnet?
Nach meiner Doppel-Pole beim Saisonauftakt
in Frankreich wusste ich, dass wir gute Chancen
haben würden, auf Anhieb um die Spitze mitfahren zu können. Gleich alle drei Poles zu holen, war einfach fantastisch. Der Hungaroring
ist sehr anspruchsvoll und die Streckenbegrenzungen spielen eine wichtige Rolle. Damit kam ich sehr gut zurecht. Zu Beginn des
zweiten Qualifyings steckte ich im Verkehr und
wurde lange von einem Rivalen geblockt. Am
Ende war es wirklich eng, rechtzeitig noch zwei
schnelle Runden zu schaffen, aber es ist mir
gelungen.
Nach Platz fünf im ersten Rennen hast du den
zweiten Lauf gewonnen. Es war dein zweiter
Saisonsieg und der insgesamt dritte in der
Formel 3...
Zunächst einmal ein großes Dankeschön an
meine Jungs vom Prema Powerteam für das perfekt eingestellte Auto! Nach dem guten Start
konnte ich die Pace an der Spitze kontrollieren
und mir einen Vorsprung erarbeiten. Dabei habe
ich zudem den Rundenrekord der Formel 3 in
geknackt. Beim Zieleinlauf hatte ich mehr als
drei Sekunden Vorsprung auf den
Zweitplatzierten. Dieser Sieg war ein schönes
Geschenk für meine Mutter, die am Samstag ihren Geburtstag feierte.
24
ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/MOTORSPORT
Ein super Fahrzeug-Setup, hervorragende Zeiten und unglaubliche
Wetter-Kapriolen: So lässt sich das
erste Rennen von Marco Fink in dieser Saison beschreiben. Der 30-jährige Allgäuer war beim 13. ADACBergpreis auf dem hessischen
Schottenring an den Start gegangen. Nachdem er den Freitag vor
den Rennen noch für die Einstellfahrten genutzt hatte, ging es am
darauffolgenden Samstag bei 5
Grad und immer wiederkehrendem
Schnellfall auf die Piste. Dabei konnte Fink in allen Belangen überzeugen, fuhr zwei Mal die schnellste
Zeit, zwei Mal auf den Silberrang
und einmal bekegte er Platz 3. Am
folgenden Rennsonntag musste aufgrund des extremen Schneefalls das
Rennen sogar um eine Stunde verschoben werden und für die Mechaniker
bedeutete
das
Dauerstress.. Fink und seine Crew
schafften es jedoch, fast optimale
Runden zu drehen und am Ende
wurden alle mit dem 2. Rang belohnt.
Auch das zweite Rennen der Saison in Luxemburg verlief für den
Kemptener fast optimal. Beim
European Hill Race hatten sich 153
Fahrer auf die lange Reise nach
Eschdorf/Luxemburg gemacht und
wurden dort von der Sonne geradezu verwöhnt. In Marco
Finks Klasse waren 40 Fahrzeuge am Start. Gleich am
ersten Trainingstag mussten
drei Probeläufe absolviert
werden. Das gesamte Training konnte Fink mit einem hervorragenden vierten Platz abschließen. Eine Spezialität dieses Rennens ist die Tatsache, dass von drei
Wertungsläufen nur der schnellste
Motorsport 1: Auftakt für den Immenstädter gelungen
Marco Fink belegt Rang 2 beim ADACBergpreis und den 5. Platz in Luxemburg
Der Allgäuer Marco Fink startete mit seinem BMW 320 WTCC bei den ersten Läufen mit zwei Top-5-Platzierungen
in Hessen und Luxemburg sehr stark in die Berg-Saison
für das Endergebnis zählt.
Bei diesen Rennen sind absolute
Sprinterqualitäten gefragt. Der erste Lauf startete am Rennsonntag
(7. Mai) pünktlich um 8.30
Uhr. Da am Vormittag die Temperaturen bereits knapp unter 20°C lagen, musste
gleich der erste Lauf perfekt
sitzen. Im Ziel markierte Fink zunächst die drittschnellste Zeit. Im
alles entscheidenden dritten Rennlauf konnte er seine Zeit nochmals
um 0,4 Sekunden verbessern. Doch
auch die Konkurrenten hatte noch
einmal zugelegt. So endete das Luxemburg-Wochenende für den Allgäuer mit einem etwas undankbaren 5. Platz. Auf den 4. Platz fehlten 17 Tausendstel, auf den 3. Platz
55 Tausendstel und auf den 2. Platz
1,5 Hundertstel. An diesen knappen Abständen konnte man die
enor me Leistungsdichte des
Starterfeldes erkennen.
***********************************************************
Die nächsten Rennen von Marco Fink
25. - 26.06.2016 • Heilbad Heiligenstadt
21. Int. ADAC Ibergrennen
09.10. - 07.2016 • St. Anton (A)
18. Int. Bergrennen St. Anton an der Jeßnitz
16. - 17.07.2016 • Homburg / Saar
43. Homburger ADAC Bergrennen
30.07. - 31.07.2016 • Steinbach
21. Int. ADAC Glasbach-Bergrennen
ALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/MOTORSPORT
Unter dem Motto "Hyundai drückt der TurboButton" installieren die Koreaner im kompakten
i20 einen neuen Benziner. Er schöpft seine Kraft
aus einem Dreizylinder mit einem Liter Hubraum, der aufgeladen in zwei Leistungsstufen
angeboten wird. Hyundai frischt damit seine
Motorenpalette in dem seit Dezember 2014
aktuellen Modell auf. Der i20 ist als Limousine,
Coupé und künftig auch als "Active" im
Crossover-Look lieferbar. Die neuen Varianten
sind zusätzlich zu den bekannten, schwächeren 1,2-Liter Benzinern und den Dieselversionen
zu Preisen ab 15.650 Euro (in der schon ziemlich kompletten Basisausstattung "Classic") erhältlich.
Neue Motorvariante mit 100 PS
Hyundai i20: Jetzt mit Turbo-Power
Hyundai macht seinem Kompaktmodell i20 gründlich Beine: Der neue
Dreizylinder mobilisiert bis zu 120 PS. Neben zügigen Fahrleistungen
sind auch günstige Verbrauchswerte geboten. Der Einstieg beginnt bei
15.650 Euro. Außerdem gibt es jetzt ein besonders abenteuerlustig
eingekleidetes Modell
Einstiegsmodell mit 100 PS
Schon der für den Kompaktwagen ziemlich starke 100 PS-Einstiegsmotor hat keine Mühe, den
i20 flott zu bewegen. Fast kommt das Gefühl
einer gewissen Sportlichkeit auf, wozu der etwas raue, turbinenartige Klang des Dreizylinders
beiträgt. Die Fahrwerte bestätigen diesen Eindruck: In 10,9 Sekunden beschleunigt er aus
dem Stand auf Tempo 100 und läuft in der Spitze 176 km/h. In dieser Leistungsstufe ersetzt
der "blue 1.0 T-GDI" den bisherigen 1,4-LiterSaugmotor mit ebenfalls 100 PS.
Die Vorzüge des kleinen Turbos gegenüber dem
Sauger liegen in besseren Fahrleistungen und
günstigeren Verbräuchen. Bei den Normwerten
steht sogar eine vier vor dem Komma (ab 99 g/
km CO2) und damit halten sie das Niveau von
Selbstzündern. Allerdings sind Benziner, zumal
mit Turbo, in der Praxis nicht ganz so sparsam,
sechs bis sieben Liter können es schon werden.
Außerdem gilt bekanntlich "Hubraum ist durch
nichts zu ersetzen" und so lässt der Durchzug
aus niedrigen Touren, beispielsweise beim Beschleunigen von 60 auf 100 km/h im direkten
Gang (meist vierter) an Kraft im Antritt vermissen.
Automatikgetriebe folgt
In der stärkeren Version mit 120 PS (bei gleichem Drehmoment wie der 100 PS-Motor) geht
es noch etwas zügiger zur Sache, hier beginnen die Preise allerdings bei 17.450 Euro (in
der mittleren Ausstattung "Trend"). Beide ha-
Variante "Active": Unter anderem mit Unterfahrschutz und Dachreling auf Abenteuerer getrimmt
ben Start-Stop-Automatik, die Einstiegsmotorisierung Fünfganggetriebe, mit dem man
durchaus gut zurecht kommt, dem stärkeren
haben die Hyundai-Manager ein Sechsganggetriebe spendiert. Eine moderne Automatik soll
später folgen; zunächst beschränkt sich dieses
Angebot auf einen 1.4 ab 17.250 Euro.
Mit dem i20 "Active" geht Hyundai jetzt ein
bisschen auf die Jagd nach den Abenteurern
unter der Kundschaft. Eigenständige Design-Elemente wie die speziellen Front- und Heckschürzen, optischer Unterfahrschutz, Seitenschweller und Dachreling weisen äußerlich auf
die Crossover-Variante hin, die auf dem Fünftürer basiert. Die Karosserie ist um zwei Zentime-
ter höher gelegt, das bedeutet mehr Bodenfreiheit und eine höhere Sitzposition (ebenfalls um
zwei Zentimeter), wodurch Ein- und Ausstieg
erleichtert werden und sich die Übersicht verbessert. Die Preise starten bei 17.100 Euro für
die Basisversion (100 PS, "Classic") und bei
19.500 Euro für den stärkeren Bruder in der
Ausstattungsstufe "Trend". Eigentlich hat "Classic"
schon fast alles, was man braucht, darunter,
Klimaanlage, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, elektrische Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorn, RDS-Radio, Bordcomputer und Berganfahrhilfe. In "Trend" kommen unter anderem LED-Tagfahrlicht, 16-ZollAlufelgen, Einparkhilfe hinten, Spurhaltewarnsystem, Audiosystem, Sitzheizung und sogar ein
beheizbares Lederlenkrad hinzu. Noch umfangreicher ist die obere Stufe "Style" bis hin zu
Klimaautomatik, Regen- und Lichtsensor ausgestattet.
Seit 25 Jahren in Deutschland aktiv
Hyundai feiert dieses Jahr sein 25. Jubiläum in
Deutschland. 1991 war der Startschuss für vier
Modelle, darunter der "Pony" in der Golf-Klasse. 2.900 Zulassungen erreichten die Südkoreaner im ersten Jahr, im Folgejahr waren es
schon 29.200 Einheiten. Heute werden
108.200 Autos im Jahr 2015 verkauft, bei größeren jährlichen Steigerungsraten als der deutsche Markt insgesamt. Die Säulen im Modellprogramm sind der i10, i20, i30, i40 und das
SUV Tucson. Der hohe Privatkundenanteil gibt
Hinweise auf die Kundenzufriedenheit. Hyundai
ist auch im Motorsport aktiv und bietet als alternative Antriebsart sogar ein BrennstoffzellenHyundai i20: Der rustikale "Active" ergänzt das Programm aus Coupé und Limousine um ein weiteres Modell an.
Modell
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ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/MOTORSPORT
Anreiz für Elektoautos reicht
den Deutschen nicht aus
Fast 70 Prozent der Deutschen zweifeln am Erfolg einer Kaufprämie
Nun ist es beschlossen: Nach den Vorstellungen der Bundesregierung soll es künftig beim Kauf eines Elektroautos einen Zuschuss von
4.000 Euro geben, den sich der Staat und die Hersteller je zur
Hälfte teilen wollen. Bis zuletzt wurde innerhalb der Großen Koalition um den Zuschuss gerungen - aber was halten die Bürger davon?
Das wollte das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag der
Naturschutzorganisation WWF und des führenden Ökostrom-Anbieters LichtBlick wissen, bevor die Entscheidung gefallen war.
Das Ergebnis: 69 Prozent der Bundesbürger bezweifeln, dass mit
einer staatlichen Kaufprämie für den Erwerb eines Elektroautos das
Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 noch erreicht werden kann.
Im Gegenzug glauben nur 15 Prozent der Deutschen an einen Erfolg
der Prämie. Dass Elektroautos nur dann gefördert werden sollten,
wenn sie umweltfreundlich mit Strom aus erneuerbaren Energien
betrieben werden, meinen 54 Prozent der Befragten.
Ein zu hoher Preis der Fahrzeuge, eine zu geringe Reichweite sowie
eine unzureichende Infrastruktur zum Laden der Akkus der Fahrzeuge sind nach Ansicht der Bundesbürger die Hauptgründe für die
schwache Nachfrage nach E-Autos
E-Autos müssten konventionelle Fahrzeuge verdrängen
"Damit der Verkehrssektor seinen Beitrag zum Klimaschutz leistet,
ist eine schnelle Verbreitung von Elektroautos Pflicht. Die Bundesregierung hat sich selbst das Ziel gesetzt, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen, doch davon sind wir meilenweit
entfernt", sagt Viviane Raddatz, Klimaschutz-Expertin vom WWF
Deutschland. Eine Kaufprämie nütze nur dann etwas, wenn sie so
ausgestaltet sei, dass Elektroautos konventionelle Fahrzeuge vom
Markt verdrängen würden. "Nur Elektroautos, die mit Ökostrom betrieben werden, entlasten das Klima. Die Bundesbürger wollen, dass
die Politik ein klares Signal für eine klimafreundliche Verkehrswende
setzt", betont auch Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft
von LichtBlick. Als Gründe für die Verfehlung des Ziels von einer
Million E-Autos der Bundesregierung nennen 65 Prozent der Befragten den zu hohen Preis der Fahrzeuge, 59 Prozent eine zu geringe
Reichweite, sowie 57 Prozent eine unzureichende Infrastruktur zum
Laden der Akkus der Fahrzeuge.
Jeder Dritte kann sich Kauf eines E-Autos zumindest vorstellen
Rund ein Drittel der Deutschen kann sich vorstellen, in naher Zukunft
auf ein Elektroauto umzusatteln. Für rund die Hälfte davon würde
der staatlich geplante Zuschuss einen Anreiz darstellen, ein elektrisch betriebenes Fahrzeug zu kaufen. Hingegen haben 63 Prozent
der Befragten derzeit keine Pläne zur Anschaffung eines Elektroautos.
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