Zürich - auch für Fußgänger Die Bedrängnis durch den Verkehr m*p. Der Verkehr überwuchert Straßen und Plätze. Er ilt bedrängende Gegenwart auf drn breiten Fahrlioliiirn, dir für iliii geschaffen worden lind, und in drn n.' n Guten, dir, Ir.iiilirli krumm, nicht für -i li.illi-ii wordrti Rind. Der Vrrkrlir um pull dir ihn rin Gefühl der Unruhe, da« jrdr Sicherheil zerfrißt, rr treibt sie in dir \n;- I. die niilunlrr bewußt, immer aber imln u.'ti quält. Den Menschen von drr Aiif-t vor der Bedrängnis durch drn Vrrkrlir zu brfrcicn, er»« luini deshalb beute riianrlirn al>; rinr Forderung, die in ihrer Menschen, rr »lößl sie in seelisch wesentlichen Funktion ernsthaft zu bedenken im. V.'ir I. um dirne Freiheit, wünschenswert für alle, verwirklicht werden? : . Die Antwort fällt einem leirht. Wohl doch nur daliiri li. rl.ii; in der großen Märit Kuuiiic .<;ii «. - p.iri wrrdrn, die die anspringenden Muten det Verkehr« liiil/l (ind. lln e ü.iiiiiir werden ~li.il;. li und f'liit/e bilden niiiK.ru, die, weil »ir in einer /.eil drr motorlosen Wagcnbc forderung angelegt Worden lind, wesenhaft ali Fußgängerstraßen und Fußgängerliliitzr beschaffen sind. Sperrung odrr dorli teilw eine Beschränkung einet ungehemmten Fließens des Ver- kehnitronu werden dir Mittel Min, die dazu führen; Vorgehen wüte ibzuklBren und im einzelnen m, es wäre rinr \iil -ihr drr Verkehrs* techniker von drin Augenblick an, da man erkannt hat, daß c» notwendige Zielsetzung unserer Tage i»t, verkehrsfreie oder doch nur beschrankt verkehrsoffene FuQglngerrlume zu schaffen, . zu Im iiiiiiii" Solrlic Notwendigkeit kann frrilirh nicht nur von ein/.rlfirn In j.ilii, -n miiU von allen m In n und gewollt werden. Die Einsicht aller int dcidialh vonnöten, weil es um mehr .il nur um eine Verkehrsfrage geht, ilie man oiler anders Innen konnte; weil um eine ilcr Grundlagen der Möglichkeit geht, noch es M« ii-ili tu i n e i zu können. i or dem Verkehr i - Denn Freiheit von rd e grundlegend seelische 1 freiheit. Diese ii- bedroht *«ii der Techalk, an welcher drr Verkehr leinen Anteil hat als die auf den 1 .Straßen rollende Anwendung der Technik. Was .Stand und Fortschritt der Technik nennen wir ihr Ausmaß, ihre Differenzierung, die Vielfall ihrer Anwendungsmöglichkeiten im täglichen Leben , bildet : -v.i die Klrmeiilr, welche die Hohe der Kultur bestimmen. \Va» die Hohe der Kultur ausmacht, ist der Anspruch, den die Technik an unsere Seele stellt. Drr englische Historiker Arnold J. Toynbee formuliert einmal, daß es zunächst gegolten halte, das l'rohlem des Straßenverkehrs körperlich zu lösen. Lasten und Menschen sollten so rasch und so sicher als möglich liefordert werden. Die Lösung geläuf; und hat die Mittel ge/.citigt, von denen cines il.i heute wichtigste des Kiii/.clvcrkehr» da« Automobil darstellt. Mit dem Aufkommen des Automobils ereignete l.i'iiii sieh eine Beanspruchung der Straßen, wie man sie vorher von keinem anderen Verkehrsmittel her gekannt hatte. Mit dem Automobil erhob »ich ein technischer Anspruch, der verhältnismäßig mühelos verwirklicht werden konnte und weiterhin verwirklicht et mußte der von den Automobilen geforwird derte, ihnen die Beweglichkeit erlaubende hinreichende Verkehrsraum geschaffen werden. Das geschah und geschieht noch immer. Durch das Automobil entstand aber auch ein neues .teetischen Problem: es galt und gilt fürderhin, die Menschen dazu zu erziehen, daß sie eine bestimmte Verkehrsordnung einhalten, welche die Unfälle vermindert. Dieses l'niblem nun wird, so läßt sieh der Gedanke weiterführen, von einem zweiten überlagert, das es ebenso entschieden zu lösen gilt, los genügt iiiehl mehr, die Menschen zu einer die Unfälle vermindernden Verkehrsordnung anzuhalten, sondern es ist evident geworden, daß sie zu einer Verkehrsordnung überzeugt werden müssen, die ihnen die Freiheit von körperlicher HcdrohiiiiK und acclischer belastung wieder «ibt Dir zeitgenössischen Städtebauer haben diesen Anspruch an die baiilirh-verkelirsmäßige Gestaltung der Stadt als einen ganz wesenhaften seit langem schon erkannt, und ihre Forderung ist es, für den Fußgänger und Fußgänger sind wir alle vom Verkehr unverstellte Straßen unil Plätze zu ichaffen. Die Verwirklichung diener Vorschläge wäre ein iieitrag an die Verwirklichung dessen, was Toynbee dal cKönigrcirh des Leben»» nennt: «Wachstum bedeutet, daß die wachsende Persönlichkeit oder Kultur ihre eigene Umgebung, ihre eigene Aufgabe, ihr eigene» Aktionsfeld zu werden strebt. Mit anderen Worten, das Merkmal des Wachstums ist Selbstbestimmung, und Fortschritt in Richtung rd e Selbstbestimmung ist eine prosaische Formel für das Wunder, durch das das Lehen sein Königreich antritt.» Wachstum alt l.iiif.iljiiii" der Selbstbestimmung kann gehindert, kann gar verhindert werden durch die Angst vor der lii-ili ,'n -in des Verkehrs. Freiheit von dieser Angst ist ein .Schritt vorwärts in der Kiclilung lolcher Ent- faltung. Die Lehre des Volksfestes Wir Zürcher haben ilies rfnhrcn dürfen. . ..i... .illein der Vaterländischen leier wegen haftet die Erinneriiiig an die 600-Jahr-Fcier . . unverlierbar in aller Gemütern, londern vor allrm auch um drs bcrürkrndrn Erlebnisses willen, daß die ganze InnenlL u l für iliii Verkehr gesperrt war und dieser innere itezirk ungeschmälert d«-n Fußgängern gehörte. Daß m olk erleben das Zureiter l oll; »ich als ein I nll.-nii ausnahmsweise, für zwei Tage durfte , das macht die Größe jenes Testes bestimmend mit au*. Das Gefühl, aus drr Hetze der täglichen in dns Fest ent- ; I ! lassen zu sein, konnte allein deshalb 10 befreiend aufblühen, weil diesel I i nicht abseits der Stadt, an ihrem Kund abgehalten werden riußle, sondern eben inmitten der Stadt, in ihrem Herzen rrlrbt werden durfte, in jenem Kern, drr "ii i von Fahrzeugen ülirrUstel und verstopft ist. In der Umgebung der Stadt spazieren zu können, zählt nolli immer, obwohl die Verkehrsarme weil ins Land hinausreichen, zu drn unbeschnittenen, leicht erfüllbaren Möglichkeiten der F.rholung des Städters. Aber in der Stadt selbst, in ihrem innersten Bezirk, der gewöhnlichen Tag« von der Flut des Verkehr» überströmt ist, die Möglichkeit solchen Genusses fassen ZU dürfen, das machte froh, glücklich und frei. Man konnte /«flirren und promenieren, keinem Automobil mußte man ausweichen, keinem Fahrrad mußte man Platz machen, keiner Straßenbahn wegen mußte man wieder auf du Trottoir zurücktreten. Die Straße gehört«: einem giiiiz und allein, man brauchle weder nach link« noch nach rechts zu blicken, wenn man sie überqueren rollte, man konnte stehen bleiben, wo es einem das Kehligen des Augenblicks empfahl. Mochten es uiieh viele, sehr viele sein, die so flanierten, mochten dir vielen im Gedringe sich stoßen, es kam kein I nilfluten, keine Unfreundlichkeit, keine Unzufriedenheil auf, weil alle ll.i-i abgefallen war. ' Es war aber auch aus einem anderen Grunde Wir lernten unsere Stadt mit neuen, mit wach gewordenen Augen sehen. Da il.i eilende Vorüber des Verkehr» aus den Straßen verbannt war, entdeckten wir die Hauser neu und wie erstmals, die an diesen Straßen sieben, wir ermaßen wandelnd die ziigcstimmte Itreite der Slraßrn, wir schritten die Plätze aus, wir fanden uns zum Fluß gefühlshaft zurück, wir gewannen Eindrucke der Räumlichkeit, Gefühle für Maßstäbe wieder, die um der Menschen willen da sind, nicht um der Fahrzeuge willen dieser Fahrzeuge, die sich in die. Stadträume, die ä la taille de riiomiiic geschaffen sind, einzwängen und sie in ihren Maßstäben sprengen, l.'iiil eben diese» Krlebnis ging in die Tiefe, bei jedem, mochte er «ich dessen bewußt sein oder nicht. Mancher, der dieses Krlebnis in »ich aufgenommen hatte, formulierte min zum erstenmal dm Gedanken, wie schön, wie bekömmlich dem Gemüt es wäre, wenn der Alltag sich so erfuhren ließe; wenn die damals erfaßte Freiheit von der Angst vor dem Verkehr nicht nur da» Erlebnis eine» Fentluges bliebe, sondern zum dauernden liesitz im Werktag des Jahres würde. Es Komanliker, die sich gegen die sind nicht lullin Gier des Verkehr» nirht zu wehren wüßten, die goldie» dachten. Gewiß gibt es unter denen, die den Huf nach Stadträumen erheben, die ganz den Fußgängern gehören, viele, die der lebe rzciigiiiig sind, daß die Ansprüche der Seele nicht oiler nur unzureichend erfüllt werden in einer Zeit der zivilisatorischen Technik, die da» menschliche Lehen bis in» kleinste unter ihre Tyrannis beugen mochte. Gewiß gibt i- unter ihnen viele, die glauben, daß Fortschritt wenig nütze, wenn der Mensch an seiner Seele Schaden nehme, und daß rr diesen Schaden nehme, wenn der Technik aller Fleiß, alles Können, alle (raben des Geistes verschachert werden. Aber sie mit dem zudem fälschlich angewandten Wort «Romantiker» degradieren und sin als nicht ernst zu nehmende Muckser hinstellen zu wollen, i»t nicht nur ungehörig, sondern gefährlich. Ihnen mißtrauen, heißt den Warnungen des Gewissens rd e Zei! Mißachtung schenken und nicht erkennen, daß wir sind, was wir wollen. Die zivilisatorischen Errungenschaften, auf denen unser gesellschaftliches, unser 'staatliches und ulllägliches Dasein ruhen, sind für die meisten zu Selbstverständlichkeiten geworden. schön. Die Strehlgasse belichte Abfahrt der Automobilisten, die ihm Fußgänger die Luisi des Schaufcmtcr/unierens rauben Zeit" in ihrer f flenn man nützt »ie, als wären sie voraussetzungslos und immer da gewesen. Solchermaßen wird das, was einem als selbstverständlich erscheint, unerkannt und unbewußt zur entwürdigenden Herrschaft. Demi wa» als «clbstverntändlich angenommen und hingenommen wird, um da» kümmert man .sich nicht mehr. Wo die tätige Bemühung aufhört, da versiegt auch die Fähigkeit, da» Errungene nicht nur writer zu entwickeln, sondern es auf dem einmal erreichten Stönd zu halten. Die technische Zivilisation zerstört sieb selbst, indem »ie den Menschen zerstört, wenn sie nicht mehr oll ein Problem erlebt wird, das au unsere Seele einen Anspruch lilli. Die Bedrohung des Geschäftslebens ^iCgPCw Situationsplan drr rrrhtn und linksufrigen Altstadt. Markant r.xngezeichnit sind die Straßen, die für dm allgemeinen und drn privaten Verkehr ah Um f ahrunfis.it, nlirn der mit Verkehrsbeschränkungen belegten Altstadtteile benutzt werden können. .'(.">; Prof. Dr. Kurt Leibbrand, E'Tll ganze Straschon rein baulich unmöglich, da so I ßennetz einer Innenstadt umgebaut werden müßte, im «I zwar gleichzeitig; der Baugrund würde dann rapid zusammenschmelzen. Allderseils aber kann, so ideal ilie« erscheinen möchte, der Verkehr nicht unbesehen abgedrosselt werden, fla dadurch der Handel behindert und der Wert der Gebäude verringert wurde. Damit der Handel blüht, muß der Verkehr fließen können. Es ist also deutlich, diiß zwischen beiden Extremen eine mittlere Lösung gefunden werden muß. Diese Lösung läßt sieh finden. Da» Beispiel ixt da: In einer amerikanischen Großstadt gingen dir Umsätze der Geschäfte im Stadtkern zurück, weil die in den Auto» heranfahrenden Käufer nirgends mehr parkieren konnten; daraufhin richteten die betroffenen Geschäftsleute mit gutem Erfolg gemeinsam « i.ii;-i ii in. M i macht. Her /.tiy-iii;; zu ilvn f, (Schuften wird gehindert, die Auslagen können nicht in bum. Jl dei Vorhaben! zur Schaffung von Fußgäiigerräiimeii einzusetzen sind. Zugleich haben uns Ueberlegungen zur Erkenntnil gebracht, in weldiese chem Gebiet der Stadt diese I' uKguiigc rrüiimc geschaffen werden müssen: in der Altstadt nämlich. Es sind also städtebauliche und architektonische Gründe, die wir im folgenden mm anzuführen haben. Wir müssen uns vorerst allgemein vergegenwärtigen, daß Zürich im Lauft: von hundert Jahren von 000 auf rund 100 000 Einwohner angewachsen ist; daß aber Märker als da» Ansteigen der Einwohnerzahl die Zunahme des Verkehrs i»t, da hieb diese als eine Individualisierung des Verkehr» abspielt, indem die Menge der persönlich gefahrenen Motorfahrzeuge immer mehr anschwillt- Die Bebauung au den günstigen Verkrhr-htpn ist sehr diehl, die Kauten besitzen einen großen Wert. Da aus diesem Grunde die Verkehrsfläche 'nicht ohne weiteres vergrößert Werden kann und da zudem bauliche Werte erhalten bleiben sollen, i-i der Mangel an Verkehrsfläche erdrückend. Diese Entwicklung geht weiler. Dieser I' lache iinot, die in illien europawellen Städten, da .sie nach einem mittelalterlichen Grundriß angelegt sind, heute herrscht, kann nicht dadurch gesteuert Werden, daß ganze Häuserzeilen und Blöcke einfach abgerissen werden; flies wäre Btädtf haulirh unverantwortlich und wirtschaftlich unsinnig. Bedenkt milli, i| i.'l seit fünf J. ihren ihr Ke-I.iiiil an Motorfahrzeugen jBlirlicll um 20 Prozent zugenommen hat, dann müßte man, wollte mau nach einem Schema fies Parallelismus vorgehen, jiilirlich die fahrbahnen um eben* fall» 20 Prozent \ i r lir eitern. Das ist, so erklärte auf unsere Befragung hin dir Bejahung melnder Unbekümmertheit angeschaut werden, da» Ueberschreiten der Straße von der einen Seite zur anderen wird erschwert, der iiln Kiiiifer auftretende Fußgänger wird ungeduldig; und die Itearispriicliiing großer Abstellflächen, die der ruhende individuelle Verkehr benötigt, stört ilen Fußgänger in engen Straßen in seiner Beweglichkeit, da rings um das parkierte Auto ein Platz nehmender Spielraum bleibt, da die Wagrntürrn mich außen aufgehen, da am Straßenrand Zwischenräume ungenützt bleiben. Der kluge Geschäftsmann ist heute dieser Zusammenhinge ansichtig geworden. Zwei Beispiele beweisen die». Sowohl die Gcrli.ifi- lilli. lilli der Strehlgasse, die. eine der engsten Gassen der linksufrigen Altstadt i»l (die Trottoir» sind stellenweise nur 2.1 Zentimeter breit), als «lieh rd e Augustinergasse, die nur an ihrer Auimündung in die Bahnhofstraße von etwelcher \erkelir»geiiiiißer Kreitl ist, haben beim Polizeivontand den Antrag gestellt, ihre Gassen für den durchgehenden Verkehr zu «perren bzw. von parkierenden Automobilen, die den Einbahnverkehr behindern, freizuhalten. Die Vorschläge zur Verkehrsführung in fliesen Gassen sind in Zusammenarbeit mit der Verkehrspolizei ausgearbeitet worden. Die Altstadt als Fußgüngerstadt Die bisherigen Ueberlegiiiigen haben uns nun zu anderen wesentlichen Gründen geführt, die im Sinne Neue Zürcher Zeitung vom 18.05.1952 . eine Omnibuslinie zur kostenlosen Beförderung ihrer Kunden ein. Also Rückkehr ton dem unmöglich gewordenen Einzelverkehrsmittel zum allgemeinen Ver- kehrsmittel. Solche leberli' gunten werden auch hei neuen amerikanischen .Stadtplanungen ungestellt, wie beispielsweise der Metropoliliiin Master l'lan von Cincinnati zeigt. Der Generalbebauungsplan für diese Stallt, flie mit tJOOOO Einwohnern nicht zu .|,ii ]{j,.. lenitldten gehört, wurde 19 IH aufgestellt. Damals parkten fiori im Stadtzentrum gleichzeitig bis zu 21 000 Fahrzeuge. Der Plan Biehl vor, daß innerhalb fies völlig verstopften Geschäftszentrums der Hau neuer Garagen verhindert und flie vorhandenen Parkplatze llach und mich aufgehoben werden. Dmiiit wird der Einzelverkelir in dienen! bedrängten Stadibezirk zwangsläufig zurückgehen. Dicht um da» verstopfte Gebiet herum soll ein innerer King Von Parkgaragen möglichst mehrstöckige Anlagen für Kurzparker gebaut Werden, weiler außen ein King von Parkpützen /.ii eben' r Erde für Langparker auf billigeren Grundstücken mit niedrigeren Parkgebühren. Diese Parkplätze niltal sozusagen flie Kopfbahnhöfe ili | ', vatautoverkehri. Da» Viereck dea Geschäftszentrum! bat eine Größe von 60(1 auf 600 Meier, ao daß dem Autofahrer hi» zu fünf Minuten Fußweg zugemutet werden. Gleichzeitig wiril gefordert, daß im Stadtkern rd e öffentliche \ et kehr verdichtet wird. Dieses amerikanische Mrinpicl ist natürlich nicht verpflichtend für ein-' europäische Stadt im Sinne der Aufforderung zu einer unbedingten Nachahmung, aber i-i richtungweisend in «lern Sinne, daß auch in Zürich in den bedrängten Innen!« zirkrn der öffentliche Verkehr gegenüber dem Einzclvcrkchr, rd e unbehindert blcilien soll in den plalzbietcnden .iiil'ii riri Civil). i'ii, eindeutig zu Im ;iiii n ist, und es - 1 i ;.- zwar in \ii-fulu im:- der Erkenntnis, daU es in erster Linie darum geht. Vertonen, nicht aber Fahrzeuge zu befördern. Es wäre falsch, diese Uchcrzcugung .il Autofeindlichkeit interpretieren zu wollen; die Krüge, ob rd e Schiene oder dem I'iieu im innerstädtischen Verkehr der Vorzug gegeben werden soll, ist eine Frage sekundärer Natur im Hinblick auf die als primär zu bezeichnende Frage, oh der öffcntlich-allgcmcinc oder rd e privat-einzelne Verkehr voranzustellen sei. Und diese Frage kann zweifellos nur so beantwortet werden, wie es oben geschehen ist. In Zurich freilich stellt sich die Aufgabe einer Drosselung des Einzelvcrkehrs zugunsten de» allgemeinen Verkehrs im Stadtzentrum noch nicht in riein Maße, wie es in anderen Großstädten der Fall int, da hier noch lange nicht alle baulichen Möglichheilen zur Iiehcbung der Not an Abstellflächen und Verkehrsraum für den fließenden Verkehr ausgeschöpft sind. Bevor man den privaten Verkehr einschränkt, muß baulich alles ausgenützt werden, was Immer nur auszunützen ist. Erst dann sollte man zur Methode der Drosselung schreiten. Diene scheint allerdings heute bereits in der Zürcher Altstadt am l'IuU zu sein. Aber man muß behutsam vorgehen. Zweifellog i i es wichtig, daß das überlieferte ästhetisch-städtebauliche Kild so weit als immer möglich erhalten bleibt, und ebenso zweifellos ist es erforderlich, dal! für den Fußgänger der zugemessene Kaum freier Beweglichkeit geschaffen wird. Indessen dürfen die M;if'.".ilniH m nicht »o getroffen werden, daß das Geschäftlichen abstirbt und der Altstadtbc/.irk zu einem Sluiii wird, weil dann die guten Geschäfte abwandern würden. Die Altstadt muß leicht und rauch zuganglich bleiben, Dax kiinntc theoretisch dadurch erreicht werden, daß der allgemeine Verkehr in sie hincingeleitet wird; in der rechtsufrigen sowohl wie in der linksufrigen Altstadt int aber aus Grfinden der topograpbiichen Verhältnisse die Einrichtung öffentlicher Verkehrsmittel nicht möglich. Die Lösung kiiiinte dalier darin gefunden werden, dilli im ganzen Gebiet das Parkieren verboten wird, daß durchgehend Einbahnstraßen eröffnet werden, daß der private Verkehr zeitweile völlig ferngehalten würde, vor ullem der I.ieferverkehr, der etwa nur noch zwischen ') und 11 Mir und zwischen 13 und 17 Uhr zu gestatten wäre, und daß sowohl der Taxiverkehr im .Simic eines Leerverkehrs als auch der Fahrschülerverkehr verboten würden. Auf diese Weise und zudem dadurch, daß auf den die Altstadt links und rechts der Limmat umschließenden Straßen und Plätzen die baulichen Reserven städtebaulich verantwortbar für die Erstellung von Parkflächen für die rd e Altstadt zustrebenden Automobile ausgeschöpft werden, sollte es hei Würdigung der Tatsache, daß die Straßenbahn rings um diese Bezirke und sie unmittelbar berührend den allgemeinen Verkehr besorgt, möglich sein, den Fußgängern unverstellte Straßen und Plätze bereitzuhalten und zugleich zu verhindern, daß die Quartiere geschäftlich Schaden nehmen. Auf die Bedeutung rd e die Altstadt auf beiden Ufern von allen Seiten tangierenden breiten Fahrstraßen als der Voraussetzung dafür, daß mit der Drosse- lung des Verkehrs nicht eine Einbuße des Geschäftswertes der Altstadt sich einstelle, weist auch Stadtbaumeister A. II. Steiner hin. Da die Altstadt rechtsufrig auf dem Hing Limiii.itipi.ii-M iilil' -' bzw. Ccntrul-Scilcrgrahcn-Käniistraße umfahren werden kann, wäre es städtebaulich und Verkehrstechnisch unsinnig, durch die alten Stadtteile einen großen Verkehrszug Iiiiidurchziibrerhen, wie es immer wieder gefordert wird. Die bisherigen .itraßenpolizeilichen Maßnahmen sind nicht ohne einen gewissen Erfolg geblichen, bringt doch der Umstand, duß der Durchgangsverkehr über LimmatquaiSeilergraben-Hirschengraben Hingeleitet wird und daß in der inneren Altstadt zahlreiche Einbahnstraßen eingeführt und zudem die meisten Querstraßen limmatwärts für den Verkehr gesperrt sind, eine Entlastung, deren Wohltut man erst nachträglich erfaßte, wenn diese Maßnahmen wieder aufgehoben würden. ; angestrebte J a h r l'/lfi Das im e Nachtfuhnerliol in der AltMludt ist vom Regierungsrat leider nicht genehmigt worden. Zu hoffen ist, daß sich als eine neue Maßnahme das geplante Fahr- und Parkverbot um das Großmünster durchsetzen wird. Eine wichtige Voraussetzung für die. Rückgabe der Allstadt au die Fußgänger ihnen gehörte sie einmal und ihnen sollte , ist eben die Errichtung von sie immer zugehören Zwingliplatz, SiüßiParkverboten auf den Plätten hnfstutt. Neumarkt auf der einen, Münsterhof, Weinplatz, Peterhofstatt auf der anderen Seite. Die Plätze sollen keine. Hinterhöfe für die Fußgänger sein, sondern flie Sammelpunkte in einer für die Fußgänger weitgehend freigehaltenen Altstadt bilden. Dann erst werden wir in der Lage und Verfassung sein, den Kaum unserer Stadi in uns aufzunehmen, ihn wieder so wie er visuell gestallet worden ist. Eine vom Einzelvcrkc.hr freie, nur noch zu bestimmten Stunden (etwa bis 10 Uhr) vom Zubringer' verkehr befahrene Altstadt könnte als eine i.nli zu einem starken Anziehungspunkt werden, Fußgängers weil sie dem Recht des auf freie Bewegung, auf zielloses Sichergehen und ungezwungenes Zusammentreffen entspräche. Die früheren Projekte um den Durchstichen Sankt Pelcrstraße-Gciiiüseluücke, Uferstraße zwischen Bahnhofquai unil Stadthausquai, Zähringerstraße und WaldmannitraOc-Trlttligoue sind glücklicherweise abgeschrieben; an ihn; Stella sind die teilweise bereits ausgeführten neuen Projekte der Verbreiterung des Limmatquais und des Seilergrabens, der Korrektion der Mühlegasse, sowie der Rückverlegung der I! in fluchten und des Einbaus von Arkaden getreten. Diese Maßnahmen genügen nicht für die Zukunft, zumal sin alle nur dem Automobil, nicht aber dem Menschen dienen. Die Vergrößerung des Straßenraumes in der Altstadt zerstört nicht nur deren (Üiurakter, sondern bringt auch eine unerwünschte Vermehrung des Verkehrs nach dem Gesetz, daß breitere Straßen nicht s o n d e r lediglich in verdie Uchcrlastiing aufheben, n visuell zu erleben, 1 . -± - mehrtem Maße Fahrzeuge anziehen. Die Zurücklegung der Baufluchten und der Einbau von Arkaden, die dem Fußgänger eine Zuflucht Reben, und die wciterrn Maßnahmen in der Altstadt (Auskernung) präjudizieren die Umwandlung dieser Quartiere in einen eigentlichen Fußgängcrbe/irk nicht. Sollte indessen der Verkehr gänzlich in die Umfahrungsstraßen verlegt und sollten un der Peripherie Parkplätze, eventuell unterirdische Garagen erstellt werden können, dann konnte man die bestehenden Baufluchten lii-la i'ii und die Trottoirs aufheben. Die Konzeption einer F'ußgängerstadt rechtfertigt sich auf heiden Ufern. Erfreulich wäre er, wenn vor allein der Münsterhof freigehalten werden konnte, in der Weise, daß höchstens noch ein Tangentialvcrkehr von der Poststraße nach der Münsterbrücke möglich, ein Diagonalvcrkchr vom Weinplatz durch die (wie unerfreulicherweise vorgeschlagen verbreiterte) Storchengasse verboten wäre. Vorzügliche Muster der Sperrung von Altstadtstraßen bieten Köln (Hochstraße und anschließender Bezirk), Amsterdam (Calvcrstraat; entspricht unserer Bahnhofstraße), Rotterdam (Västerlongatan) und Verona sowie l'eruggia, deren Innenbezirke dem Verkehr völlig unzugänglich Verkehr nicht mehr dem allseitigen Verständnis zus gänglich wäre. Zweifellos würde die Sperrung die beste Lösung des Verkehrtproblems in rd e Altstadt t darstellen; nur noch der Zubringerdiens sollte zugelassen werden. So konnte man die denkmalwürdigen Häuser an ihren Orten stehen lassen und neben ihnen doch neue Häuser erstellen, die in der jetzt bestehenden wirtschaftlichen Höhe errichtet werden könnten, ohne daß die baugesetzlich vorgesehenen Straßen, abstände eingehalten zu werden brauchten. Trotz -d i e ser hohen, aus dem 19. Jahrhundert überkommenen Bebauung wären bei Beibehaltung der engen Straßen Befürchtungen hinsichtlich ungenügender keine Hygiene zu hegen, da in diesen Häusern heute das Erdgeschoß und nieist auch das erste Obergeschoß von Restaurants, Bureaus, Geschäften und Unterhaltungsstätten eingenommen werden, nicht aber von Wohnungen, denen man eine hinreichende Belichtung und Besonnung verschaffen zu müssen meint, indem man die Straßen verbreitert. Die technischen Möglichkeiten hinsichtlich Hygiene und Klima sind so fortgeschritten, daß das Fehlen von natürlicher Besonnung und Belichtung für die unteren Geschosse nicht ausschlaggebend sein kann; in den oberen Geschossen, die fast immer Wohngeschosse sind, wären die natürlichen Belichtungsverhältnisse wieder hergestellt. Es I" --trlit also kein Grund, neue Baulinien zu ziehen, alte denkmalwürdige Gebäude zu gefährden und so den Charakter der Altstadt zu verderben. Bleibt dieser Charakter maßstäblich bewahrt, dann wird man cinsiehtigerwcisc auch nicht mehr auf die Idee kommen, diese Quartiere mit dem Auto zu befahren. Fülli der Verkehr weg, so ist es natürlich, daß alle Trottoirs herausgerissen werden, womit die Straßen in ihrer ganzen Breite, wie einst, dem Fußgänger zur Verfügung stehen. Dienstwagen, wie Taxis, Krankenautos, Feuerwehrwagen, Lieferwagen, müssen dann eben doppelt vorsichtig fahren zu den Zeiten, da ihnen der Zutritt gestattet oder da ihre Zufahrt erforderlich ist. Unbedingt unangetastet bleiben muß der Straßenzug vom Zttingliplatz zum Hirschenplatz, der, besonders in der Münstergasse, leider schon in Mitleidenschaft gezogen ist. Falsch wäre eine Arkadistörung der «Schmiden* sowie eine Rückverlegung der Baulinie vom Wellenberg zur Stüßihofstatt, da d a d u r c die Maßstäbe der Stültihofstatt zerstört würh den. Ungeschmälert muß auch die Oberdorfstraße Meiden, das heif.it sie darf nicht geöffnet und gerade durchgezogen werden, sondern soll weiterhin in leichter Schwenkung verlaufen. Wenn sich eine Reservation dieser ganzen Partie für die Fußgänger durchsetzt, «Liiiii muß der Zubringerdienst durch die wenigen offen zu haltenden Seitenstraßen der Umfahrungsrouten und durch die ausgekernten Hofe geleitet werden. Das scheint möglich zu sein, da noch Verschiedene größere Komplexe bestehen, in die man ein- null aus denen man wieder ausfahren kann, z. B. kann von den Oberen Zäunen her der Komplex obere Kirchgassc-Spicgclgasse, von den Unteren Zäunen her der ausgekernte Hof hinler der Münstcrgasse-Garage, sind. Architekt Dr. Armin Meili, Malaga, Maiauf ähnliche Beispiele hinweisend land, Turin und Koni, wo gewisse, früher stark befahrene Hauptstraßen gesperrt und so in idealer Weise zu «Basarstraßen» entwickelt worden sind , betont, rlaß der Straßenzug Niedcrdorfslrallc-Münstergasse-Oberdorfstraße ohne weitere» gesperrt werden könnte, womit die Stüßiliofstatt und, hei Sperrung der Querverbindung, auch der Neumarkt autofrei würden; ebenfalls verkehrsfre i konnten leichterdings der Rindermarkt und die Oberen Zäune gehalten werden, während, als eine wesentliche Querverbindung, die Kirchgasse wohl offen gehalten werden müßte, wie denn .Mich die Zähringerstraße und die Mühlegasse als ii.il'.i ii, die durch einen in seinem Charakter bereits zerstörten Altstadtteil führen, nicht gesperrt werden konnten. Voraussetzung für alle diese Sperrungen ist natürlich die Bereitstellung von Parkplätzen (Zwingliplatz, Zähringerplatz, Predigerplatz, eventuell Hirschenplatz). Im Niederdorf müßte eine bauliche Neugestaltung an die Hand genommen wer. den, da dieses Altstadtquartier als solches keineswegs mehr erhaltenswer ist. Freilich galle es, die MaßstBbe t zu bewahren, die engen Gassen weitgehend beizubehalten und freie architektonische Formen (keine Nachahmungen von gotischen Bauten mehr) zu findies wäre erreicht, wenn man guten Architekden ten die Zügel schießen lassen würde. Architekt Hans Marti, rd e pich mit dem Problem der Altstadtsanierung eingehend auseinandergesetzt und in diesem Zusammenbang auch die Sperrung der Altstadt als ein unbedingtes Erfordernis festgestellt hat, ist ebenfalls der Ucberzeuguiig, daß das Quartier XWUChen Hirschenplatz und Central, da ja dort nichts mehr siebt, was w ü r d i wäre, in zeitgemäßer Weise neu des Heilens g gestaltet werden sollte, angemessen den grölten Vcrkehrsba'iiderii, die dort entstanden sind, und unter Aufhebung der kleinen Parzellierung sowie imier Dmstellung der Neubebauung auf den Limmatquai, der heule praktisch die Vorderfront bildet. Es müßten dabei selbstverständlich die feinmaßstSbliclien Beziehungen gewahrt werden, doch ist es nicht nötig, daß heimatschfitzleriscfa in mittelalterlichen Formen gebaut wird, da der Zweck der neu erstellten Bauten zumeist ja doch ein anderer ist als jene/ der ehemaligen Wohnhäuser un diesen (rassen. Die übrigen Altstadtquartiere sollen so saniert werden, daß die wertvollen Teile erhalten bleiben (Stüßiliofstatt, Rindermarkt, Neumarkt, Trittligasse). Zu diesem Zwecke müßte man allerdings zuerst au die Ausarbeitung eines Sanierungsgesetzes herantreten; es darf eben die Regelung der rechtlichen Seite nicht vergessen werden, besteht doch heute weder die Möglichkeit, gewisse Rechte aufzulösen, noch die Möglichkeit, sie zwangsmäßig aufzuheben. Erst ein neuen Rechtsgefüge würde eine großzügige Sanierung der Altstadt erlauben. Im Gesamtplan einer Sanierung müßte zweifellos vorgesehen sein, daß die Straßen in den Maßen der bestehenden Baufluchten erhalten bleiben. In engen Straßen gelangt der Mensch zu seinem Recht, er dominiert, weil er «größer» int aln die Straße; wird diese aber verbreitert, dann verliert er seine Dominanz. Der Einbau von Arkaden, da nie betrachtet man etwa die Verhältnisse beim Wellenberg nicht sinngemäß verwendet werden und eine indirekte Verbreiterung der Straße darstellen in einer Form, die Zürichs Bauweise nicht gemäß ist, kann nicht unbedingt glücklich genannt werden. Man muß sich auch bewußt sein, daß die Altstadt ein Wohn- und Arbeits- um ein ITrhrrqiirrm des Limmatquais gegenüber der Münsterbrücke nicht erforderlich zu machen, müßte von der Sonnenterrusse vor dem Großmünster in sanftem Schwung eine in die Bebauung eingepaßte Passerelle über den Quai zum Schwaiieiiliort gebaut Das »rhone Erlebnis Zürichs von drr Mün. werden Sterbrücke au«, dieses typische Erlebnis Zürichs, bliebe unbehelligt vom Verkehr. Die Helmhaushalle erhielte endlich ihre Funktion, die Wasserkirche, der Kreuzgang im Fraumünster, die Kirche selbst, das Zunfthaus zur Meise und der gesamte Münsterhof, dieser schönste Platz Zürichs, würden in das Raumerlebnis einbezogen und empfingen die ihnen gemäße Schätzung wieder. Die ganze Querachse vom Heim- platz bis zum Münsterhof wurde eine Ceschaftsstraße intimen Charakters und wirklich freien Ausblicks bilden; vor allem erhielte die Sonnenterrasse vor dem Großmünster ihre natürliche, bis jetzt nicht erfüllte Funktion einer wirklichen Aussichtsterrasse. Indem die Münsterbrücke für den Verkehr gesperrt würde, wäre es dadurch, daß so eine gefährliche Einmündung in den Limmatquai aufschoben wird, möglich, den Verkehr auf dem Quai noch flüssiger zu gestalten, l'm diese Flüssigkeil nicht zu hindern, wenn die Fußgänger die Fahrbahn überqueren wollen, und um anderseits die Fußgänger bei der Idierqiicriing des Quais nicht zu gefährden, empfiehlt sich der Bau des Fußgängersteges von der Sonnenterrasse zum Schwanenhon besonders. Will man von der Brücke her den Platz um das Großmünster erreichen, milli man ohnehin Treppen sleigen, so daß es zweifellos im Interesse der Fußgänger liegt, direkt von der Brücke auf dii* llidie der Terrasse emporsteigen zu können. Dies sind die Gesichtspunkte, die bei der Ausarbeitung des 1912 entstandenen Projekte» einer Fußgängerstraße vom Kunsthaus bis zum Münsterhof maßgebend waren. Selbstverständlich wird zu gewissen Zeilen der Zubringerdienst gestattet sein müssen ein Ziiliringerdient, der in Einbahn aufwärts geleitet würde und der, da die Geschäfte an der Kirchgasse solche intimen Charakters sind, nie ein ins Gewicht fallendes ln u l i in wäre. So weil die Antworten der von um befragten Fachleute. Sie spiegeln eine einzige Auffassung wieler in Hinsicht auf die Notwendigkeil der Schaffung von verkehrsfreiem oder nur beschränkt verkehrsoffenem Fußglngerraum in der Zürcher Allstadt; sie spiegeln n aber zugleich mannigfaltige Meinunge wider in Hinsicht auf die Durchführung und das Ausmaß der Sperrung in den einzelnen Altstadtquartieren. Die Frage zur Diskussion gestellt zu haben, war denn mich der Sinn dieses Beitrages, der Anregungen vermitteln, nicht fertige Lösungen präsentieren wollte. 1 1 vom Predigerplatz her das Quartier zwischen Hirschenplat und Rindermarkt bedient werden. Die z Kirchgasse müßte wohl für die Zufahrt zu dem als Parkplatz dienenden Zwingliplatz offen gelassen werden, dagegen sollte unbedingt der Rindermarkt gesperrt werden. | Prof. Dr. Hans Hofmann, F.TIl, der als Schöpfer der Idee der Sperrung der Innenstadt für das Volksfest der nOO-Jahr-Feier und als Lehrer an der Eidgenössischen Technischen Hochschule, wo unter seiner Leitung Übungsweise Neubebauungsprojekte für die Innenstadt unter Berücksichtigung der Schaffung von Fußgangergebieten ent', t r I .stehen, an der Fruchtbarmachung des \ nisses besonderes Interesse bekundet, legt ein Projekt vor, das einen wesentlichen und zugleich konkreten Vorschlag zur Lösung dieses Problems bereithält. Abgesehen von diesem Projekt, das wir anschließend kurz erläutern mochten, ist Prof. Hofmann grundsätzlich der Auffassung, daß der Versuch einer Sperrung etwa der Kirchgasse einfach einmal während einiger 1 1 . <; >;- 1 Wochen unternommen werden sollte. Dann hätten wir die Möglichkeit, praktisch feststellen zu können, in welcher Art diese Sperrung sich auswirkt. Warum gerade die Kirchgasse? Vom Heimplatz bzw. vom Kunsthaus-Pfauentheater her stellt die Kirchgasse in ihrer Verlängerung über die Münsterbrücke und über den Münsterhof eine Querachse durch den ästhetisch-städtebaulich schönsten Altstadtteil dar. Auf der einen Seite sind an diese Querachse Hottingen und das Zürichbergquartier, auf der anderen Seile die City gebunden. Diese Querachse wäre ais reine Fußgängerstraße zu bezeichnen, eine Schutzzone der guten Altstadt, bei deren Neubebauung es dann erlaubt wäre, strengere Maßstäbe anzulegen. Um sie durchgehend zu gestalten, das beißt Plan für dir Schaffung cinrr Fußgängerstraße vom Pfauen übtT Krautgartengasse, Kirchgasse und Münsterbrücke zum Münsterhof nach dem Projekt lon Prof. Dr. II. Hofmann ETll. 1. Kunst hausplatz. 2. Kirchgasse. 3. Zwingliplatz mit Aussichtsterrasse über d/m Limmatquai. 4. Fußgängersteg ni>;cr d>;m Parkplatze mit Limmatquai. 5. Münsterhof. I' Kehrplätzen. quartier bleiben sollte. Ihre Entwicklung zu einer Zürcher «Reeperbahn» ist unheilvoll. Wenn in die- sem Gebiet größere Ruhe herrschen würde, wäre es geeignet, dem WohnbedUrfnls der in der City be- Leute (Hotel- und Rcstaurantpersonal usw.) zu genügen. Durch Wohn, und Arbeitscharakter könnte die Altstadt lebendig erhallen werden, weil sie so die natürliche Umwell des Handwerkes und des Kleingewerbes bliebe. Aus diesem (.runde darf man nicht allzuweit gehen mit der Sanierung, du den kleinen selbständigen Existenzen die Grundlage eines wirtschaftlichen Existierens entzogen und dem Einzug der Großunternehmen das Tor geöffnet würde. Innerhalb dieser maßvollen, auf die Erhaltung wertvoller Bauten bedachten und im übrigen nicht historisicrend-konservativ neubebauenden, aber maßstabgerechten Sanierung hätte die Verkeilt ssprrriiiig eine wesentliche Aufgabe im Sinne der Heranbildung und schäftigten Förderung spielen. einer eigentlichen cBoutiqucitadt>; zi Kantonsbaumeister Heinrich Peter ist rd e Auffassung, duß ein großer Teil der \li i auf dem rechten Ufer in bezug auf die öffentlich Verkehrsfläche erhallen bleiben muß, daß also nicht neue Baulinien gezogen und Häuser angeschnitten werden sollen, sondern auf die allen Fluchten gebaut werden soll, um zu verhindern, duß breite Straßen entstehen, die neuen Vorkehr anziehen, wodurch eine möglicherweise zustande kommende Sperrung des Modellansicht de« Projektes cines Fußgängersteges über dm Limmatquai in Verbindung mit <;lcr Schaffung einer durchgehenden Fußgängerstraße vom Pfauen über Krautgartengasse, Kirchgasse und Munsterbrücke «um Münsterhof. Projekt 104t von Prof. Dr. Hans II of mann SIE. Neue Zürcher Zeitung vom 18.05.1952
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