Ausgabe 14

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www.sowigraz.
SOWItimes
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Migration in und nach
Europa
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Von der digitalen
Revolution und
der Arbeitswelt von
morgen
Bildquelle: https://www.vanderbellen.at/zur-person/
14. Ausgabe | Sommersemester 2016 | www.sowigraz.at | FV SOWI
11
Die Ökonomen Vorstellungsreihe
16
Jobs der Zukunft
Die Zukunft
der Arbeit
Liebe LeserInnen,
zum ersten Mal steht die SOWI Times
unter einem Thema: „Zukunft der Arbeit“. Ein facettenreiches Thema.
Die Entwicklung geht einerseits erkennbar da hin, dass Effizienz in Unternehmen Priorität hat und zahlreiche
Arbeitsplätze wegen neuer Technologien
eingespart werden. Andererseits geht
gleichzeitig ein neuer Trend damit einher: Eine Hinwendung zur Bedürfnisorientierung, für dessen Befriedigung
es bereits einen Titel gibt – den sog.
„Feel-good-Manager”. Die Süddeutsche
Zeitung hat dieses Phänomen bereits auf
einer Karriere-Messe in München vor
einigen Wochen deutlich identifiziert.
Dort ließ sich der Kampf hochrangiger
Unternehmen um junge qualifizierte
Mitarbeiter, der sogenannte „war of
talent“, offenbar gut beobachten. Was
sie alle bieten ist ein gutes Gehalt, eine
60 Stunden Woche und keine Zeit um
das verdiente Geld auszugeben und zu
genießen.
Die neuen „Strategen“ unter ihnen wissen allerdings, dass Führungskräfte von
morgen nicht nur „Stelleninhaber“ sein
wollen, sondern ein „Mehr“ suchen, so
der Frankfurter Karriere- Experte Thomas Fuchs. Sie suchen Sinn, die Möglichkeit sich einbringen zu können sowie
Spaß an der Arbeit. So basteln junge,
dynamische Firmen also Tätigkeitsprofile für passende Bewerber gemäß deren
Fähigkeiten. Ein Paradigmenwechsel?
Gefragt ist Talentförderung und Wohlbefinden. Dabei sei „Feelgood“ mehr
wie eine schicke Kaffeemaschine, sagt
Gabriele Korge, Forscherin am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und
Organisation. Es beinhalte genauso die
Struktur eines Unternehmens, die effektives und damit angenehmes Arbeiten
ermöglicht. Sind demnach „Feel-goodManager“, Designer für das Wohlbefinden einiger Weniger?
Die Zukunft der Arbeit hat jedoch auch
zahlreiche weitere Facetten. So werden
auf den folgenden Seiten von den Mitgliedern der Studienvertretungen der
SOWI-Fakultät Themen wie die Digitalisierung, Auswirkungen des Strukturwandels auf ehrenamtliche Tätigkeiten,
sowie der Umgang mit Reformen beleuchtet.
Freut Euch auch auf spannende Gastbeiträge von Herrn Univ.-Prof. Dr. Kleinert, der Arbeiterkammer Steiermark sowie der Wirtschaftskammer Steiermark.
Auch Autoren aus dem Finance Club
Graz, der Wirtschaftspolitischen Akademie Steiermark und der Institute für
Banken und Finanzierung und für Finanzwirtschaft der Universität Graz sind
vertreten.
Ein Literaturtipp zum Thema, von der
Pluralen Ökonomik Graz, die Kolumne
eines Rechtsanwalts, sowie die Vorstellung von Herrn Prof. Dr. Van der Bellen
im Rahmen der Ökonomen-Vorstellungsreihe, ergänzen den Inhalt dieser
Ausgabe.
Viel Vergnügen beim Lesen!
Victoria Endl-Geyer
Inhalt
Leitartikel4
Johannes Paul Zeiringer (FV Sowi)
Die Zukunft der Arbeit
6
Migration in und nach Europa
8
Viktoria Hödl
und David Maschutznig (StV BWL)
Univ.-Prof. Dr. Jörn Kleinert (VWL)
Arbeit10
Peter Habiger (StV VWL)
Die Ökonomen Vorstellungsreihe
11
Trading Desk - vom Hörsaal
aufs Börsenparkett
12
Wirtschaftspolitischen
Fragen eine Plattform geben
14
Die Jobs der Zukunft
16
Zukunft der Arbeit Tamara Gabardi (StV WiPäd)
18
Eugen Tornquist
Manuel Schleifer (Finance club)
Philipp Kohlgruber (wipol akademie)
Mag. Mario Matzer (AK Stmk)
Die Auswirkungen des Strukturwandels
auf ehrenamtliche Tätigkeiten
Moritz Steinbacher (StV USW)
Und das SOWI TIMES Team
Naomi Kienreich
Florian Altendorfer
LektoratLayout
Druck: Universitätsdruckerei Klampfer GmbH
8181 St. Ruprecht/Raab
Auflage: 4500 Stück
Eigentümerin, Herausgeberin, Verlegerin:
HochschülerInnenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz, Schubertstraße 6a, 8010 Graz
www.sowigraz.at
21
Literaturtipp22
Plurale Ökonomik Graz
Neue Master-SBWLs aus Finance
23
Von der digitalen Revolution und
der Arbeitswelt von morgen
24
Neue Technologien und das Arbeitsrecht
26
Institut für Banken und Finanzierung
Institut für Finanzwirtschaft
Mag. Ewald Verhounig (WKO Stmk)
Chefredakteurin
Impressum: SOWI Times
Zeitschrift der Fakultätsvertretung
Sozial- & Wirtschaftswissenschaften
an der Karl-Franzens-Universität Graz
Ausgabe 1/WS2015/16
Erscheinungsort: Graz
Vertrieb: Österreichische Post AG
Victoria Endl-Geyer
Chefredakteurin
Mag. Walter Korschelt, LL.M.
Veranstaltungsberichte28
Veranstaltungsankündigungen 30
Für den Inhalt Verantwortlich:
Fakultätsvertretung Sozial- &
Wirtschaftswissenschaften, [email protected]
Chefredaktion, Inserate, Sponsoring:
Victoria Endl-Geyer, [email protected]
Layout: Florian Altendorfer, [email protected]
Titelfoto: Florian Altendorfer
SOWItimes
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Die Zukunft der Arbeit
von Johannes Paul Zeiringer |
Vorsitzender der FV SOWI
Kuriensprecher der Studierenden
der SOWI-Fakultät
Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen!
Der Sommer nähert sich in großen Schritten und wieder ist
ein ereignisreiches Jahr an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät vorüber gegangen. Gleich vorweg ein
kurzer Ausblick in die nähere Zukunft: Im September 2016
wird wiederum die SOWI-Sommeruniversität abgehalten.
Dabei habt ihr die Möglichkeit ausgewählte Lehrveranstaltungen im Zuge eines zweiwöchigen Blocks zu absolvieren.
Ich möchte alle SOWI-Studierenden darauf hinweisen, solche Angebote auch zu nutzen, denn diese sind für gewöhnlich nicht vorgesehen und nur bei starker Auslastung kann
das Angebot in Zukunft auch erweitert werden!
Nähere Informationen erhaltet ihr unter
http://sommeruni.sowigraz.at.
(c) Uni Graz
Des Weiteren wird ab 01.Juli die Universitätsbibliothek für
die nächsten drei Jahre umgebaut. Dies bedeutet, dass es, unter anderem, zu Abänderungen der gewohnten Ausleihebedingungen kommt und natürlich auch zu einem vermehrten
Andrang in der ReSoWi-Fakultätsbibliothek. Wie der kommende Platzmangel seitens der Universität gehandhabt wird,
ist noch unklar, die ÖH UniGraz bemüht sich jedoch stark
bei einer gangbaren Lösung mitzuwirken. Solltet ihr über
die Ferien Bücher benötigen, um eure Arbeiten zu verfassen,
wird empfohlen euch früh genug um die Ausleihe derselben
zu bemühen. Alle Informationen diesbezüglich findet ihr unter: http://ub.uni-graz.at/.
4
Und wie sind nun die Aussichten in eine etwas ferner liegende
Zukunft? Für einige von euch ist bereits der Studienabschluss
zum Greifen nahe und der Blick ist nach vorne gerichtet, in
die zukünftige Arbeitswelt. Ein Begriff, der aus jener nicht
mehr herauszudenken ist, ist der Terminus ‚Industrie 4.0‘.
SOWItimes
Mit diesem ist die vierte industrielle Revolution gemeint,
die die Zusammenfügung der industriellen Produktion mit
modernster Informations- und Kommunikationstechnik
bezeichnet. Zentraler Inhalt ist die Anwendung der Internettechnologien zur Kommunikation zwischen Menschen,
Maschinen und Produkten und der Fokus auf Ressourceneffizienz, Flexibilität, Wandlungsfähigkeit sowie Robustheit in
schwankungssensitiven Märkten. Die technologische Basis
für Industrie 4.0 sind schnelle und große Netzwerke, Clouds
und Big Data, analytische Verfahren sowie neue Anwendungen, die diese neue Qualität an Informationen verarbeiten
und in Echtzeit von den Maschinen im entsprechenden Produktionsprozess erhalten oder zur Verfügung stellen.
Kein Zweifel besteht jedenfalls, dass sich gewisse Berufsfelder
neu definieren bzw. gar erst selbst erfinden werden müssen
und dass viele Arbeitsplätze verloren gehen, jedoch gerade
bei mehr Individualisierung, qualifizierte Mitarbeiter unumgänglich sind. Immer dann, wenn Computer und Maschinen
die Aufgabe nicht selbständig lösen können, wird der Eingriff
des Menschen notwendig werden. Bei einem Strukturwandel
werden stets neue Fähigkeiten und Fertigkeiten benötigt und
genau darauf sollte man sich auch vorbereiten.
Vernetzte, dezentrale, echtzeitfähige und selbstoptimierende
Produktions- und Logistiksysteme – so lauten die Versprechungen der Industrie 4.0, wobei man nicht außer Acht lassen darf, dass daraus natürlich auch etliche offene (juristische)
Fragen resultieren, vor allem in Bezug auf Datensicherheit.
Doch die Chancen durch die Innovationstreiber überwiegen, denn durch die Digitalisierung entstehen sowohl neue
Produkte und Dienstleistungen, als auch neue Berufsbilder.
Die Forschung wird angekurbelt und die Investitionen, die
daraus resultieren, könnten alleine in Österreich in die Milliardenhöhe gehen (Quelle: PwC). Auch werden durch die
Effizienzsteigerung die Entwicklungszyklen neuer Produkte
sowie deren Markteinführung deutlich verkürzt und durch
die Vernetzung mit den Endkunden via social media ist eine
nie dagewesene Form von mass customization möglich.
Da es noch keine konkreten Qualifikationsprofile gibt, ist
es schwierig einen Ansatz zu wählen. Fest steht aber, dass
es sicherlich von Vorteil ist, wenn man ein hohes Maß an
Flexibilität und Teamfähigkeit aufweist. Eine rasche Adaptionsfähigkeit an geänderte Arbeitsprozesse in unserer schnelllebigen Zeit ist das Um und Auf, um mithalten zu können.
Auch steigt bestimmt die Nachfrage an Absolventen mit Fächerkombinationen, beispielsweise eine betriebswirtschaftliche Ausbildung in Kombination mit einer technischen. Die
Eigenschaft IT-Prozesse nachzuvollziehen und zu exekutieren
muss in jedem Jungakademiker verinnerlicht sein sowie auch
stärkeres interdisziplinäres Denken und Handeln und die
Fähigkeit, Entscheidungen eigenverantwortlicher zu treffen.
Des Weiteren vorteilhaft ist eine gute Mischung aus Analysefähigkeit und Kreativität und nicht zuletzt sei festgehalten,
dass nur die ständige persönliche Weiterentwicklung in und
außerhalb des Unternehmens zur Jobgarantie verhilft.
Wo es Chancen gibt, gibt es natürlich auch Bedenken. Gewaltige Mengen an personenbezogenen Daten werden gesammelt, analysiert und miteinander vernetzt, mit der Folge,
dass der Kunde gläsern wird und Datenschutz oberste Priorität hat. Wie oben bereits erwähnt, ist die Sicherheit der Daten stets hochzuhalten, sodass keinesfalls Geschäftsgeheimnisse verloren gehen, oder gar sorgfältig gehütetes Wissen an
Dritte weitergegeben wird. Deshalb kann Industrie 4.0 nur
Hand in Hand mit einem Sicherheits-Referenzsystem gehen.
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Wie sehen nun also die neuen Anforderungsprofile für Jungakademiker aus?
te Wirtschaftsinformatik wählen, welches sich intensiv mit
SAP-Modulen, Datenmodellierung, Datenbanksystemen
und Prozessmodellierung beschäftigt. Besonders hervorzuheben ist das Joint Degree Masterprogramm Global Studies on
Management and Information Science (GLOMIS), dessen
Gegenstand das interdisziplinäre Studium von Informationsprozessen und -systemen aus internationaler und interkultureller Perspektive ist. Dieses MA-Studium zieht sich über
vier Semester, zwei davon an Partneruniversitäten in Südkorea (näheres unter:
https://informationswissenschaftwirtschaftsinformatik.uni-graz.at/de/glomis/ ).
Abschließend möchte ich alle Studierenden an der SOWIFakultät viel Erfolg für den Endspurt im Studienjahr, sowie
einen angenehmen Sommer wünschen!
Mit besten Grüßen
Johannes Paul Zeiringer
Vorsitzender der Fakultätsvertretung SOWI
Kuriensprecher der Studierenden der SOWI-Fakultät
[email protected]
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www.facebook.com/fv.sowi
Was gibt es für Möglichkeiten seitens der SOWI-Fakultät?
Zumindest in der Betriebswirtschaftslehre hat die Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik bereits einen
hohen Stellenwert. So kann man aus mehreren speziellen
Vertiefungen und auch dem Wahlfachmodul Angewand-
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SOWItimes
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StVB W L
t
bwl.sowigraz.a
News aus der StV
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
zum Ausklang des Semesters darf ich euch
noch Neuigkeiten aus der Curriculakommission übermitteln, sowie einen kurzen Rückblick über das vergangene Semester geben.
Neuigkeiten aus der CuKo
Vorweg - die Curriculakommission BWL
besteht aus jeweils drei Professoren, drei Personen aus dem Mittelbau, sowie drei Studierenden. Die CuKo ist vor allem dafür verantwortlich, wichtige studienrelevante Themen
wie z. B. Anmelde- & Auslastungszahlen zu
diskutieren. Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich der CuKo ist die Weiterentwicklung und Anpassung der Studienpläne. In
den letzten Monaten beschäftigten wir uns
intensiv mit der Überarbeitung des Masterstudienplans. Dort kam es zu Änderungen
der SBWLs aus dem Bereich Finance, zu
welchen ihr in dieser SOWI-Times-Ausgabe
noch genauer informiert werdet. Des Weiteren wurde eine neue SBWL „Closed-loop
Supply Chains/Sustainable Operations“ in
den Studienplan aufgenommen und Lehrveranstaltungstitel wurden den Inhalten der
Lehrveranstaltungen genauer angepasst. Die
Änderung dieses Curriculums tritt mit 1. 10.
2016 in Kraft. Studierende des Masterstudiums BWL, die bei Inkrafttreten der Änderung des Curriculums dem Curriculum 13W
unterstellt sind, werden mit diesem Datum
der Fassung 16W unterstellt. Bei Fragen dazu
stehen wir euch natürlich gerne während unserer Sprechstunden oder per E-Mail zur Verfügung!
6
SOWItimes
Die Zukunft
der Arbeit
von Viktoria Hödl
und David Maschutznig
Mitarbeiter der StV BWL
Die zukünftige Entwicklung des
Arbeitsmarktes bildet zurzeit wohl
eine der wichtigsten Fragen der Gesellschaft in Österreich und auch
ganz Europa. So steigt die Zahl der
Arbeitslosen jährlich an und hat bald
die Marke von 500.000 erreicht Tendenz steigend, was in absoluten
Zahlen eine Rekordarbeitslosigkeit
bedeutet. Doch dem nicht genug,
denn glaubt man den veröffentlichten Studien, so ist in Zukunft durch
die Digitalisierung jeder zweite Arbeitsplatz bedroht. So wird es früher
oder später selbstfahrende Züge geben, welche den Job des Lokführers
gefährden, oder beispielsweise Roboter die Arbeit von Krankenpflegern
übernehmen. Experten gehen davon
aus, dass diese Technologien in den
nächsten 10 bis15 Jahren völlig ausgereift und einsatzfähig sind. Der
Facharbeiter, wie es ihn heute gibt,
wird dann in gewissen Branchen
nicht mehr gebraucht, auch wenn
es zum jetzigen Zeitpunkt noch unvorstellbar ist. Denn Roboter haben
nicht nur den Vorteil, dass sie auf
Dauer weniger Kosten verursachen
und keine Fehler machen, sie erledigen die Arbeit auch viel schneller als
Menschen. Dazu ein vereinfachtes
Beispiel aus der Baubranche: Baut
man heute ein Haus, so stapelt der
Maurer die Ziegel aufeinander, bis
der Rohbau fertig ist. Diese Arbeit
wird in der Regel durch mehrere
Maurer durchgeführt und dauert
ein paar Wochen. Zum Vergleich
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dazu gibt es mittlerweile einen Roboter der die Fähigkeit besitzt diese
Tätigkeit auszuführen. Dieser ist in
der Lage den Rohbau für ein Haus
mit 210 Quadratmetern Wohnfläche in 73 Stunden fertig zu stellen.
Alles was der Roboter benötigt, sind
die Ziegel, die man ihm bereitstellen
muss und ein Plan des Grundrisses,
der einprogrammiert wird. Wenn
man sich dieses Beispiel vor Augen
führt, ist es verständlich, dass die
Menschen besorgt sind, dass ihre Arbeitsplätze früher oder später durch
Roboter ersetzt werden. Natürlich
schafft diese Digitalisierung auch Arbeitsplätze, denn diese Technologie
muss auch jemand entwickeln. Auf
Dauer fordert es aber, nach aktuellen Prognosen von Experten, mehr
Arbeitsplätze, als geschaffen werden.
Noch dazu steigt die Weltbevölkerung von Jahr zu Jahr mehr und
mehr an und auch die Flüchtlingskrise spielt dabei eine Rolle. Bei einem Vortrag im Kunsthaus vor einigen Wochen wurde thematisiert, dass
es oft gar nicht so leicht sein kann,
Flüchtlinge in den österreichischen
Arbeitsmarkt einzubringen, nicht allein da die Gesetze dies teilweise sehr
erschweren, auch die hohe Arbeitslosigkeit, die schon im Land herrscht,
macht es nicht einfach noch mehr
Arbeitskräfte zu beschäftigen.
Das Risiko durch einen Roboter
ersetzt zu werden ist speziell in den
Fertigungsberufen (z.B. Fließbandarbeit) sehr groß. Dagegen ist es bei
sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufen kaum möglich Tätigkeiten zu automatisieren. Weder der
Beruf der Erzieherin, noch der des
Theaterschauspielers sind ersetzbar.
Leider gehören diese Berufsgruppen,
in denen es kaum Möglichkeiten der
Ersetzbarkeit gibt, zur Minderheit.
Diversen Studien zu Folge, wird der
jetzige vorherrschende Fachkräftemangel in Zukunft zu einem großen
Teil durch den Einsatz von Robotern
kompensiert. In Branchen, wo dies
zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht
möglich ist, kommt der Weiterbildung, Umschulung oder betrieblichen Fortbildung eine noch höhere
Bedeutung zu, um die Ersetzbarkeit
jedes Einzelnen zu erschweren. Doch
auch dieses, sozusagen, Hinauszögern
der Digitalisierung wird nicht daran
vorbeiführen, dass die Menschen irgendwann zur Gänze durch Roboter
ersetzt werden können. Erste Ausprägungen sind schon im Alltag erkennbar. So wollte zum Beispiel ein
Mann ein Paket am Schalter eines
Postamtes in Graz abgeben und wurde ermahnt, dass er dies doch bitte
selbst mit einem dafür eingerichteten
Computer wiegen solle, um es dann
in die Box zuwerfen. Ein anderes
Beispiel wäre, dass viele Bankstellen
in kleineren Orten zusperren und in
größeren Banken die Mitarbeiter am
Schalter durch Computer ersetzt werden. Dadurch werden Arbeitsplätze
News aus der StV
eingespart und als logische Folge höhere Gewinne erwirtschaftet. Damit
einhergehend ist aber, dass mehr und
mehr Menschen keine Arbeit mehr
finden, was die Frage aufwirft, wie die
Digitalisierung und die damit einhergehende Arbeitslosigkeit kompensiert
werden können. Wie zuvor schon
erwähnt, brauchen auch die Roboter
Fachkräfte, die sie programmieren,
und gewisse Berufe können nicht
durch Roboter ersetzt werden. Natürlich hat die Digitalisierung nicht
nur negative Aspekte. So verfügen
Roboter über Fähigkeiten, gewisse
Aufgaben zu erledigen, zu denen ein
Mensch nicht im Stande ist.
Doch wie soll das Modell der Arbeit in der Zukunft ausschauen und
funktionieren? Um diese Frage zu
beantworten bedarf es zum Teil hellseherischen Fähigkeiten, denn so genau weiß das niemand. Es können,
wie auch in vielen anderen Bereichen,
nur Spekulationen angestellt werden.
Wie der Arbeitsmarkt in zwanzig oder
dreißig Jahren wirklich aussieht, wissen wir es erst dann, wenn es so weit
ist.
Rückblick
Auch dieses Semester konnte die StV wieder
einige spannende und vor allem informative Veranstaltungen organisieren. Zu Beginn
des Semesters starteten wir mit dem Erstsemestrigentutorium, im Anschluss daran fand
unser erster Stammtisch des Semesters statt,
der wiederum zahlreich besucht war. Danach
hatten wir gemeinsam mit dem UniMC
die Möglichkeit, die Veranstaltung Personal
Branding mit karriere.at zu organisieren, bei
welcher man sich wichtige Tipps & Tricks für
eine erfolgreiche Bewerbung holen konnte.
Darüber hinaus gab es auch dieses Semester
wieder eine Kooperationsveranstaltung mit
dem Finance Club. Einen Bericht dazu sowie
einen Bericht über unsere Unternehmensbesichtigung, wird in dieser Ausgabe folgen.
Kürzlich fand auch unsere Veranstaltung zu
„Karriere im Personalwesen“ statt, bei der wir
Herrn Winterheller vom Institut für Personalpolitik, sowie Herrn Mag. Vogl, Human
Resource Director bei Marionnaud, begrüßen durften.
Wir freuen uns sehr, dass unsere Veranstaltungen so gut besucht waren und hoffen
auch in den kommenden Semestern auf euer
reges Interesse!
Am Ende darf ich euch noch viel Kraft für
den Prüfungsendspurt und viel Erfolg bei
den Prüfungen wünschen.
Für die StV Betriebswirtschaft,
Miriam Lackner
www.sowigraz.at
SOWItimes
7
Migration in und nach Europa
von Univ.-Prof. Dr. Jörn Kleinert
VWL-Institutsleiter
Die jüngste Migrationswelle, die
mehr als eine Million Menschen vor allem aus Zentralasien, dem Nahen und
Mittleren Osten und Nordafrika nach
Europa brachte und noch mehr bringen wird, hat Europa eine nächste Krise
gebracht. Die Staaten der Europäischen
Union und deren Institutionen fanden
keine gemeinsame Antwort auf diese
Herausforderung. Neben dem riesigen
Ausmaß der Flüchtlingswelle hat das
sicher damit zu tun, dass die Immigration nach Europa nur eine von drei Migrationsbewegungen ist, die derzeit in
Europa stattfinden, was die Konzentration der Migranten auf wenige Zielländer zur Folge hat. Österreich war dabei
eines der Länder, das pro-Kopf der Bevölkerung am meisten Menschen aufgenommen hat.
Da sind außerdem die langfristigen
Migrationstrends von Ost nach West
innerhalb der EU und die wohl eher
viel zu geringen Bewegungen von Süd
nach Nord, die mit der wirtschaftlichen
Krise an der europäischen Peripherie
entstanden sind oder entstehen hätten
sollen. Die drei sind natürlich nicht
unabhängig voneinander. Die boomenden Staaten Südeuropas einschließlich
Griechenlands zogen bis 2008 viele
Menschen aus Ost- und Südosteuropa
an. Griechenland - traditionell eher ein
Auswanderungsland - wandelte sich zu
einem Einwanderungsland mit einem
Nettoausfluss von Gastarbeiterzahlungen nach Hause, etwas das Griechenland seit Jahrzehnten nicht erlebt hatte.
Vormalige Migranten sind tendenziell
8
SOWItimes
mobiler als andere Gruppen der Bevölkerung, sodass der Anteil der heutigen
Emigranten aus Griechenland, aber
auch aus Portugal und Spanien, die
nicht der einheimischen Bevölkerung
angehören, recht groß ist. Gleichzeitig
sind die Immigrationsströme aus Osteuropa in der Krise zurückgegangen,
was zur Nettoemigration aus den Krisenländern beitrug.
Arbeitskräftemigration ist das einzige Anpassungsmittel an die Krise,
das in der Währungsunion geblieben
ist. Antizyklische Fiskalpolitik ist mit
der Schuldenbremse ausgeschlossen,
die Geldpolitik ist vergemeinschaftet
und die Währungspolitik gibt es nicht
mehr. Jede Anpassung ist so eine über
den Arbeitsmarkt. Das kann sehr langwierig und schmerzhaft sein. Interne
Abwertungen sind mit langen Rezessionen verbunden. Die hohe Arbeitslosigkeit, die dabei auftritt ließe sich
durch Emigration aus den Krisenländern in die „Boomländer“ mildern.
Der Theorie optimaler Währungsräume zufolge, ist ein hohes Maß an Migration innerhalb der Währungsunion
ein Kriterium für einen „optimalen“
Währungsraum und Voraussetzung für
dessen Funktionieren. Die anhaltend
hohe Arbeitslosigkeit in Südeuropa
deutet damit eher auf zu geringe Emigration aus diesen Ländern. Zu gering
ist dabei die Perspektive der Theorie
optimaler Währungsräume. Die Südeuropäer entscheiden sich frei nicht zu
migrieren, innerhalb der EU herrscht
Personenfreizügigkeit. Natürlich ist
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Migration nicht ohne Kosten und Friktionen aber die EU-Kommission und
die Mitgliedsländer haben sich viele
Jahre lang bemüht die institutionellen
Hindernisse abzuschaffen und die anderen abzubauen.
Dass das nicht vollständig gelingen
kann, zeigt ein Blick auf die Binnenmigration in vielen Ländern. Das sind
langwierige und schmerzhafte Prozesse.
Die deutsche Wiedervereinigung war
ein natürliches Experiment in diese
Richtung. In großer Zahl migrierten
Ostdeutsche in die westlichen Bundesländer, was aber nicht zu einer völligen
Angleichung der Arbeitsmöglichkeiten
oder der Lebensbedingungen führte.
Der Magdeburger Ökonom Karlheinz
Paque hat ermittelt, dass bei einem
Einkommensunterschied von 20% die
Nettomigration zum Stillstand kommt.
Das sind beachtliche Migrationskosten und das innerhalb Deutschlands.
Dementsprechend sind es vor allem die
Jungen, die gehen. Das hat beachtliche
Konsequenzen für Emigrationsregionen, in denen überproportional viele
ältere Menschen übrig bleiben, was die
Struktur und Verfasstheit dieser Regionen beeinflusst. Sie sind Neuem und
Neuen gegenüber weniger aufgeschlossen, was ihre zukünftige Entwicklung
hemmt. Emigrationsregionen tun sich
schwerer mit der Integration von Immigranten, was mit der fehlenden Erfahrung und der Selektion der in der
Region ansässigen Bevölkerung zu tun
hat. Das ist sicher auch ein Ausgangspunkt den großen Unterschied im
Wahlverhalten zwischen den städtischen Zuwanderungsgebieten und den
ländlichen Abwanderungsgebieten bei
der österreichischen Präsidentschaftswahl zu erklären.
Dosierte Immigration mit gelungener Integration könnte Abwanderungsregionen neue Impulse liefern. Das ist
aber viel schwerer umgesetzt als aufgeschrieben. Die Regionen sind ja nicht
zufälliger Weise Abwanderungsgebiete
gewesen. Die Wohnungen, die Immigranten billig mieten können, stehen ja
nicht zufällig leer. Perspektiven gibt es
in vielen Fällen keine bis sehr wenige.
Das macht die Integration sehr schwer.
Andere Immigranten, die als Erfahrungsquelle und Anlaufstelle dienen
können und als link zur einheimischen
Bevölkerung, gibt es nicht. Thomas
Horvath und Peter Huber vom Wiener Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo
finden so auch in der ethnischen Diversität einer Region eine starke Determinante positiver Beschäftigungsaussichten von Immigranten. Eine
Residenzpflicht wird bei der Integration der Migranten wenig helfen. Der
deutsche Migrationsexperte Herbert
Brücker betont das auch immer wieder
ohne jedoch in der Politik Gehör zu
finden. Die Integration kann nur über
den Arbeitsmarkt gehen.
leistung ab. Angesichts der demografischen Entwicklung könne uns die
Migration langfristig nutzen, wird argumentiert. Gut, wenn es so kommt,
aber zur Lösung unserer langfristigen
Herausforderungen sollte nicht das
Instrument „Asyl“ genutzt werden.
Gelenkte Immigration aus wirtschaftlichen Gründen sollte mit dem Recht
auf Asyl, das die Republik Österreich
Verfolgten gewährt, nichts zu tun haben. Das heißt aber nicht, dass das Potential, das die Flüchtlinge mitbringen,
nicht genutzt werden muss. Nur ein
Aufrechnen ihres potentiellen Nutzens
bringt eine Schieflage in die Debatte.
Die Flüchtlinge sind nicht hier um
unsere Probleme zu lösen. Sie wollen
überleben.
Konfliktfrei war Migration historisch
wohl nie. Es geht um die Verteilung,
der in einem Land erzeugten Güter
und Dienstleistungen. Langfristig zählt
aber vor allem die Erzeugung von Werten und diese ist historisch häufig positiv von Immigration beeinflusst.
Dass den kurzfristigen Herausforderungen langfristige Erträge gegenüber
stehen, wie Kollegen von der Weltbank
vermuten, ist nicht ausgemacht. Es
hängt von unserer aller Integrations-
www.sowigraz.at
SOWItimes
9
Darf ich vorstellen?
StVV W L
->
Arbeit
Die Ökonomen Vorstellungreihe
vwl.sowigraz.at
von Peter Habiger
Mitarbeiter der StV VWL
Wer gerne Geschichten erzählt und
daran glaubt, dass sie wahr werden,
sollte Politikerin werden, wer sich gerne Gedanken darüber macht Sozialwissenschaften studieren.
Arbeit. Ein Thema, das häufig im
Zentrum vieler verschiedener Erzählungen steht.
Ein Thema, das auch einen zentralen
Punkt im Leben vieler Menschen einnimmt.
Ein Thema über das man sich Gedanken machen sollte und über das
man sich bewusst sein muss, dass es Lebenssituationen stark beeinflusst.
Im durchschnittlichen Tagesablauf
einer Österreicherin, eines Österreichers liefern sich Schlafen und Arbeiten weit abgeschlagen einen erbitterten
Kampf um die am längsten durchgeführte Tätigkeit (mit Daumen mal Pi
ca. 8 Stunden pro Tag). Man könnte
fast meinen, die durchschnittliche Österreicherin und der durchschnittliche
Österreicher schläft und arbeitet und
schläft und...
Über Reformen
In Europa wird und wurde der Arbeitsmarkt reformiert. Die einen finden
das super, die anderen eher weniger.
In Deutschland unter der Regierung
Schröder. In Italien jetzt unter Renzi.
In Griechenland unter der EU.
Erst kürzlich in Frankreich: Es brennen Autos. Hunderte Polizisten wurden verletzt und über 1300 Demonstranten festgenommen. Das größte
Gewerkschaftsbündnis hat vor, die EM
10
SOWItimes
zu bestreiken und sagt: „Wir haben beschlossen, an jedem Spieltag in den jeweiligen Austragungsorten zum Streik
aufzurufen“. Auswirkungen wird das
auf den öffentlichen Verkehr als auch
auf den Güterverkehr und Dienste wie
die Müllabfuhr haben.
Über
„Nicht-Reformen“
In Österreich wird wenig getan.
Wahrscheinlich, weil man in vielen
Dingen uneinig ist. Einig ist man sich
aber in einem: Es gehört etwas getan.
Und so wird gerne viel geredet. Man
erzählt Geschichten und ist dabei ohne
Zweifel und überzeugt Recht zu haben.
So fordert die Gewerkschaft eine 35
Stunden-Woche, wie in Frankreich, beziehungsweise redet gar von einer 20
Stunden-Woche – und das bei vollem
Lohn- und Gehaltsausgleich. Dies soll
zu mehr offenen Stellen führen und die
Arbeitslosigkeit senken.
Die Wirtschaftskammer fordert „flexiblere“ Arbeitszeiten und wünscht
sich längere Arbeitszeiten. Das soll die
Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und die
Arbeitslosigkeit senken.
Die einen fordern die Senkung der
Mindestsicherung, um die Motivation arbeiten zu gehen zu erhöhen, die
anderen wollen ein bedingungsloses
Grundeinkommen mit dem gleichen
Ziel.
Es wird gefordert, eine Maschinensteuer einzuführen um der Verdrängung von ArbeiterInnen beziehungsweise deren Arbeitsplätzen entgegen
www.sowigraz.at
von Eugen Tornquist
zu wirken. Gleichzeitig wird woanders
argumentiert, dass mehr Maschinen zu
steigendem Wohlstand und höheren
Löhnen führen.
Geschichten erzählen ist etwas Gutes. Sich darüber Gedanken zu machen, sie genau zu studieren und daraus zu lernen, etwas sehr Wichtiges.
Man sollte sich wohl aber davor hüten
alles zu glauben und sie allzu ernst und
wörtlich zu nehmen.
News aus der StV
Am 15. April durfte eure StV-VWL gemeinsam mit interessierten Studierenden
einen spannenden Einblick in das Unternehmen KNAPP als auch hinter die Kulissen des
Grazer Flughafens nehmen. Wir haben uns
sehr über Eure Teilnahme gefreut.
Ende Juni organisiert die StV-VWL eine
Semester-Abschlussfeier. Ort und Zeit standen vor Redaktionsschluss noch nicht fest,
aber schaut doch auf unserer Homepage
(www.vwl.sowigraz.at) oder Facebook-Seite
(https://www.facebook.com/vwlunigraz/)
vorbei. Dort findet ihr alle Informationen.
Ihr steht am Ende eures Bachelor-Studiums und seit euch noch nicht sicher, ob ihr
euren Master in Graz fortsetzen sollt? Wenn
ihr noch Fragen habt, hilft euch eure StV
VWL gerne weiter, kommt einfach in der
Sprechstunde vorbei oder meldet euch via
Mail und/oder Facebook.
Für die StV Volkswirtschaft,
Sabrina Kutschi
Jener österreichische Ökonom, der
in den letzten Monaten wahrscheinlich
die meiste Aufmerksamkeit erhielt, ist
Alexander Van der Bellen, der neu gewählte Bundespräsident. In der letzten
Ausgabe der SOWI TIMES wurde der
Verhaltensökonom Ernst Fehr vorgestellt. Fehr war zu seiner Studienzeit
Student und später Assistent von Professor Van der Bellen an der Universität
Wien.
Alexander Van der Bellen wurde
1944 als Kind einer Flüchtlingsfamilie aus Estland in Österreich geboren.
Die Familie ließ sich im Kaunertal in
Tirol nieder, wo Van der Bellen seine
Kindheit verbrachte. Nach der Matura
trat er in die Fußstapfen seines Vaters
und studierte Volkswirtschaftslehre an
der Universität Innsbruck. Er promovierte 1970 und wurde, nach längerem
Forschungsaufenthalt am Wissenschaftszentrum in Berlin, 1975 habilitierter Professor in Innsbruck. 1980
folgte er schließlich dem Ruf an die
Universität Wien. 1989 wechselte Alexander Van der Bellen als Quereinsteiger in die Politik. Auf Anraten seines
damaligen Doktoranden und späteren
Parteikollegen Peter Pilz trat Van der
Bellen der Grünen Partei bei und wurde 1994 Abgeordneter im Nationalrat.
Von 1999 bis 2008 war er Klubobmann
der Grünen und verhalf der Partei erstmals zu zweistelligen Wahlergebnissen.
Im Jahr 2012 wechselte Alexander
Van der Bellen in den Wiener Landtag. Zuletzt übte er ehrenamtlich die
Funktion des Universitätsbeauftragten
der Stadt Wien aus. Im Mai 2016 wurde Alexander Van der Bellen mit einer
knappen Mehrheit zum neuen Bundespräsidenten Österreichs gewählt. Das
Amt wird er offiziell am 8. Juli 2016
von Heinz Fischer übernehmen.
Bildquelle: https://www.vanderbellen.at/zur-person/
Als Professor forschte und unterrichtete Van der Bellen seit 1970 mit
den Schwerpunkten auf Finanzwissenschaften und öffentliche Wirtschaft.
Der begeisterte The Economist-Leser
Van der Bellen sieht sich als Liberaler
angelsächsischer Prägung. Als Ökonom ist er sich jedoch den Grenzen des
Marktes bewusst ist. Märkte tendieren,
wie Van der Bellen betont, nur unter
sehr restriktiven Bedingungen zu einem Optimum. Diese Bedingungen
sind in der Realität nie erfüllt. Der
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freie Markt alleine kann daher weder
soziale Problemstellungen, noch Umweltprobleme lösen. Mit geeigneten
marktwirtschaftlichen Instrumenten,
wie etwa Steuern, ließen sich manche
dieser Marktversagen korrigieren. All
das gehöre zur Grundausbildung eines
jeden Volkswirten. Van der Bellen ist
auch prinzipiell Befürworter von Freihandel, da er sich dessen Wirkung zur
Steigerung des Wohlstands bewusst ist.
Nach Bekanntwerden einiger Details
zum geplanten Freihandelsabkommen
TTIP, lehnt er dieses jedoch in dieser
Form ab.
Der Professor ist überzeugter Europäer und will Österreich weltoffen im
Ausland repräsentieren. Als Nettoexporteur baut Österreichs Wirtschaft
besonders auf seine Beziehungen zu
den EU-Nachbarländern. Als Bundespräsident will sich Alexander Van der
Bellen insbesondere dem Thema der
hohen Arbeitslosigkeit in Österreich
widmen und Maßnahmen zur Steigerung der Beschäftigung vorbereiten.
Wirtschaftspolitisch plant er die Regierung mitunter dadurch zu unterstützen, indem er auf Erkenntnisse aus
der Wirtschaftsforschung aufmerksam
macht. Auch seine eigene Expertise auf
diesem Gebiet wird er bestimmt einbringen können.
SOWItimes
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Trading Desk
vom Hörsaal
aufs Börsenparkett
von Manuel Schleifer
Finance Club Graz
Über uns
Ursprünglich zum Zwecke des Austausches von Studierenden untereinander und der Praxis im Bereich Finance gegründet, handelt es sich beim Finance Club Graz an der Karl
Franzens Universität mittlerweile um einen fixen Bestandteil
des universitären Alltags und um die erste Anlaufstelle für
Finanzinteressierte. Der Finance Club Graz ist ein Verein,
welcher die Bekanntheit und die Bedeutung des Themenkomplexes „Finance“ für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft
fördert und den fachlichen Austausch zwischen Wissenschaft
und Praxis vorantreibt. Im Fokus stehen Veranstaltungen, die
es den Mitgliedern untereinander und Vertretern der Wissenschaft und Wirtschaft ermöglichen einen Dialog zu pflegen.
Darüber hinaus arbeitet der Verein ständig am Aufbau eines
Netzwerks im Finanzsektor im Interesse aller Mitglieder und
Partner. Wir sind sehr engagiert in der Umsetzung unserer
Ideen und bestrebt, unser Angebot für euch ständig zu erweitern. Durch den kontinuierlichen Ausbau unserer Leistungen an Veranstaltungen konnten wir uns bis heute über
eine steigende Nachfrage und beachtenswerte Erfolge freuen.
So erfreut sich zum Beispiel unsere alljährliche „Investment
Challenge“, bei der die besten Trader großartige Preise erwarten, großer Beliebtheit.
Trading Desk – Theorie
trifft Praxis
Ein besonderes Anliegen ist es uns, unseren Mitgliedern
einen Zugang zur Praxis zu ermöglichen. Aus diesem Grund
entstand im Frühjahr 2015 die Idee für unser neues Projekt,
dem Trading Desk, welches eine Brücke zwischen der universitären Lehre und der Realität bzw. der beruflichen Praxis
bilden soll. In Zusammenarbeit mit engagierten Studierenden verfolgen wir hierbei Investmentstrategien, auf deren Basis Wertpapierportfolios erstellt und in weiterer Folge aktiv
gemanagt werden. Im Vordergrund stehen dabei Praxisnähe,
Umsetzung eigener Handelsideen, sowie Anwendung erlernter Kenntnisse aus dem Bereich der Finanzwirtschaft. Auf
Basis der gemanagten Portfolios werden an der Stuttgarter
Börse handelbare Open-End-Indexzertifikate emittiert, in
welche real investiert werden kann. Der Trading Desk stellt
demnach eine ideale Möglichkeit dar, im Zuge des Studiums erlerntes Wissen unter realen Bedingungen anzuwenden
und eine Vorstellung vom beruflichen Alltag innerhalb des
Fondsmanagements zu erhalten. Manuel Schleifer, Simon
Hainig, Christoph Hanfstingl, Mathias Kaneppele, Julius
Stöger und Michael Urs, allesamt Studierende mit Schwerpunkt Finanzwirtschaft, welche sich auf Basis ihrer Leistungen im Studium und dem mitgebrachten Engagement für
den Trading Desk qualifizierten, sind seit nunmehr einem
Jahr mit vollem Einsatz am Managen ihres eigenen wikifolios
„Food ‚n‘ Stuff“.
Nachdem vor gut einem Jahr das Team Building abgeschlossen war, bestand der erste Schritt in der Findung einer
geeigneten Handelsstrategie. Die Wahl fiel schlussendlich auf
Investments in defensive Konsumgüter mit Schwerpunkt im
Bereich der Getränke-, Nahrungsmittel- und Haushaltswarenindustrie. Langfristiger Anlagehorizont, breite Diversifikation, Kontinuität und fundamental solide Unternehmen
hatten oberste Priorität. Es folgten Tage und Wochen der
Unternehmensanalyse. Berichte wurden gelesen, Analysteneinschätzungen diskutiert, Fundamentalanalyse betrieben
und Unternehmenskennzahlen ausgewertet. Mit Hilfe von
Portfoliooptimierungsmodellen wurden in weiterer Folge die
passenden Unternehmen selektiert und schlussendlich mit
der gewünschten Gewichtung über die Plattform wikifolio
als Portfolio erstellt. Aktives Management des Wertpapierportfolios, Risikomanagement, Marktbeobachtung und In-
vestors Relation zählten fortan zu den täglichen Aufgaben
der sechs Trader.
Ein Meilenstein wurde im Dezember letzten Jahres erreicht, als das wikifolio über die Investmentbank Lang und
Schwarz als Indexzertifikat emittiert wurde, wonach dieses
fortan an der Börse Stuttgart gehandelt werden kann. Die
Arbeit des Teams machte sich bereits bezahlt. Die Tatsache,
dass die Handelsstrategie bisher konsequent eingehalten
wurde, eine sehenswerte Rendite erzielt werden konnte und
laufend vorgenommene Trades und Umschichtungen innerhalb des Portfolios lückenlos kommuniziert wurden, konnte
bereits Investoren anziehen,
welche bereit waren, reales
Kapital in das wikifolio zu
investieren.
Ein weiteres Highlight
stellte das Event „GRAWE
Bankengruppe meets Finance Club Graz 2016“ am
18. Mai 2016 dar, bei dem
unsere Portfoliomanager
des Trading Desks bei den
Experten der Capital Bank
und Security KAG vorstellig wurden und sich deren kritischen Fragen zu ihrem wikifolio stellten. Der Schwerpunkt
des Abends lag zum einen in der Vorstellung des Tradings
Desks, zum anderen in der Offenlegung der Handelsstrategie
des derzeitigen wikifolios und der Präsentation des gesamten
Handelskonzeptes.
Das Event begann mit einer Vorstellung der GRAWE Bankengruppe, gefolgt von einem Rundgang durch die Büroräumlichkeiten mit gleichzeitigen wertvollen Einblicken in
die Arbeiten im Asset-Management und einem Impuls zur
aktuellen Wirtschaftslage und den derzeitigen EntwicklunE-Mail:
[email protected]
[email protected]
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SOWItimes
www.sowigraz.at
gen an den Finanzmärkten, sowie den Schwierigkeiten die
damit mit der Kapitalveranlagung einhergehen. Im Anschluss
daran wurde es ernst für unsere Trader. Nachdem die Prinzipien des Trading Desks erläutert wurden ging es in medias
res mit der Offenlegung der Handelsstrategie des wikifolios
„Food ‚n‘ Stuff“, sowie der Präsentation des Konzepts, auf
welchem der Investmentprozess basiert. Zentrale Themen im
Zusammenhang mit der Strategieformulierung waren neben
der eigentlichen Handelsidee des Weiteren das Investmentuniversum sowie der Anlagehorizont. Beim Investmentprozess
wurde neben der Unternehmensanalyse und –selektion auf
die Portfoliobildung, den laufenden Management-Prozess
und das Monitoring eingegangen. Weiters wurden
die eigens erstellten Bewertungs- und Optimierungsmodelle vorgestellt, welche
wesentlich zur Arbeit der
Trader beitragen.
Im Anschluss daran erfolgte eine Feedback-Runde, wobei sich die sechs
Studierenden
eingangs
noch den kritischen Fragen
der Experten bestehend aus Alfred Kober, Thomas Ortner,
Martin Schnedlitz und Manfred Zöhrer, allesamt tätig für die
Capital Bank bzw. Security KAG, stellten. Sowohl Strategie
als auch Handelskonzept wurden analysiert und aus professioneller Sicht bewertet. Darauf basierend wurde das bisherige
Vorgehen diskutiert, Vor- und Nachteile der Handelsidee zur
Sprache gebracht und wertvolle Tipps mit auf den weiteren
Weg gegeben.
Wir bedanken uns recht herzlich bei der GRAWE Bankengruppe für die wertvollen Eindrücke.
Web:
www.financeclubgraz.at
www.sowigraz.at
Facebook:
www.facebook.com/financeclubgraz
SOWItimes
13
Wirtschaftspolitischen
Fragen eine Plattform
geben
von Philipp Kohlgruber
Wirtschaftspolitische Akademie Steiermark
überzeugung in Bezug auf Schlagfertigkeit der Methodik der
eigenen Fachrichtung aufgebaut hat. Dabei bietet gerade eine
Bildungseinrichtung wie eine Universität Möglichkeiten des
freien Gedankenaustauschs über die Grenzen von Fakultäten, Instituten und Fachrichtungen hinweg.
Wie die LeserInnen an dieser Stelle sicher bereits wissen,
lautet das zeitungsübergreifende Thema dieser SOWI TIMES
Ausgabe „Zukunft der Arbeit“. Eine Thematik, die gerade
Studierende vielfach beschäftigt. Wie wird in Zukunft unser
Arbeitsalltag aussehen? Werden klassische Jobs und Angestelltenverhältnisse immer weiter fortbestehen oder entwickeln sich mit der Zeit gewollt oder einfach im Rahmen eines langsamen und stetigen Prozesses ganz neue Formen der
Arbeit? Und zu guter Letzt, sind solche Entwicklungen aus
einer gesamtgesellschaftlichen Sicht überhaupt wünschenswert?
Diese Fragen werden je nach Weltanschauung und Profession mit verschiedensten Antworten versehen. Sie haben
jedoch eines gemeinsam – sie beschäftigen sich mit wirtschaftspolitischen Themen. Solche und andere Fragestellungen kritisch zu diskutieren steht im Zentrum des einjährigen
Jahrgangs der Wirtschaftspolitischen Akademie Steiermark
(siehe Infobox).
Eine ernsthafte Aufarbeitung solcher Fragen bedarf einer
vielseitigen Analyse. Als Student der Volkswirtschaftslehre
konnte ich in der Vergangenheit einige Instrumente kennenlernen, die ein Hilfswerkzeug darstellen sollen, um solchen
Fragen möglichst differenziert begegnen zu können. Doch
kaum verlässt man die Wohlfühlzone eines VWL Stammtisches wird schnell klar, dass Themen, die eine so wichtige Komponente des täglichen Lebens und unseres sozialen
Umfeldes darstellen, auch von anderen Studien behandelt
werden. Man muss nicht weit über den Tellerrand blicken
um feststellen zu können, dass die für sich persönlich differenziert wirkenden Instrumente im Kontrast gar nicht mehr
so vielseitig erscheinen. Doch genau dieser Blick über die
Grenzen des eigenen Studiums hinweg erfolgt oft nicht leicht
und sei es nur, weil man über die Zeit eine gewisse Selbst-
14
SOWItimes
Genau dieser Möglichkeit versucht sich die Wirtschaftspolitische Akademie Steiermark anzunehmen. Eine Grundaufgabe der „WiPol“ ist es, wirtschaftspolitisch interessierten
StudentInnen die Plattform zu liefern, auf der sie sich unabhängig von studientechnischen Grenzen mit Fragen wie
den bereits genannten befassen können. Dabei ist es uns ein
Anliegen, dass sich ein möglichst gemischtes Teilnehmerfeld an der Diskussion beteiligen kann. Denn aus eigener
Erfahrung vergessen StudentInnen der BWL, Soziologie
oder der Rechtswissenschaften manchmal, dass das Thema
Wirtschaftspolitik nicht exklusiv für die VWL reserviert ist.
Sicher ist das Interesse für gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge in der Volkswirtschaftslehre höher ausgeprägt, doch
ist das weder von Natur gegeben, noch ein wünschenswerter
Zustand. In Diskussionen sehe ich es immer wieder, wie der
Gesprächsfluss, aber auch die Tiefe einer Diskussion mit der
Integration von verschiedenen Studienrichtungen zunimmt.
Durch diesen Einbezug fällt es leichter die Schwächen eigener Positionen zu erkennen. Am Ende der Diskussion entsteht die Möglichkeit die eigene Meinung zu stärken und
ein realistischeres und vor allem realisierbares Konzept für
einzelne Problemstellungen zu entwickeln.
Doch was wäre eine Diskussion ohne ein angemessenes
Thema? Seien es die Kontroversen der Bankenrettung, die
in Folge der Finanzkrise erfolgte, Vor- und Nachteile von
Freihandelsabkommen wie TTIP, wirtschaftliche und soziale Folgen von Smart-City Konzepten oder der Nahrungsmittelsicherheit und den Institutionen die dahinter stehen.
Über einen Mangel an Themen können sich die TeilnehmerInnen der Wirtschaftspolitischen Akademie Steiermark
bestimmt nicht beschweren. Die Vermittlung von Inhalten
erfolgt dabei meist durch die Interaktion mit Experten zu
einzelnen Themen, die in verschiedensten Institutionen oder
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der Wirtschaft beheimatet sind. Im Idealfall können die TeilnehmerInnen direkt mit mehreren Fachkundigen interagieren. Im Falle der erwähnten „Smart-Citys“ Thematik etwa
konnten die TeilnehmerInnen der WiPol einerseits die technischen Perspektiven und Möglichkeiten der Urbanisierung
durch den Input eines Städteplaners kennenlernen. Andererseits wurden die mit dem Fortschritt verbundenen möglichen Nachteile, meist auf sozialer Ebene, von Seiten eines
Soziologen beleuchtet. In der Wechselwirkung zwischen den
Fachvertretern und der Gruppe bekamen die diesjährigen
TeilnehmerInnen ein sehr breites Bild zum Thema vermittelt.
Neben spannenden inhaltlichen Debatten widmen sich die
Mitglieder der WiPol auch der Forcierung der eigenen Fähigkeiten. Denn bloßes Diskutieren in einer immer stärker
zusammenwachsenden Gruppe bringt noch nicht die Fähigkeit, seine Meinung auch vor einer größeren Zuhörerschaft
zu verteidigen. So erlernten die WiPol-TeilnehmerInnen innerhalb eines Workshops die eigenen Argumente glaubwürdig und schlagkräftig zur Geltung zu bringen.
Darüber hinaus absolvierte der diesjährige Jahrgang viele
weitere Veranstaltungen, Vorträge, Workshops und Diskussionen, die sie zum Teil selbst organisierten. Diese aktive Mitgestaltung erlaubte es uns, unsere eigenen Vorstellungen und
Ideen miteinzubringen und im Rahmen der Veranstaltungen
umzusetzen.
Abschließend gilt es zu sagen, dass es natürlich sehr naiv
wäre zu glauben, dass alleinig jene Kompetenzen, die TeilnehmerInnen der Wirtschaftspolitischen Akademie erlernen,
als auch die Vertretung durch verschiedenste Fachbereiche
genügen würden um wirtschaftspolitische Thematiken und
Konzepte einwandfrei zu Reflektieren oder eines Tages gar
umzusetzen, doch ist eine gesunde Diskussionskultur sicher
kein Schritt in die falsche Richtung.
Info
Die Akademie – wer wir sind und
wen wir suchen
Die Wirtschaftspolitische Akademie ist ein privater und
unabhängiger Verein, der 2007 von einer Gruppe kritischer
WirtschaftsstudentInnen mit dem Ziel gegründet wurde, ein
Netzwerk zu bilden, das Wirtschaft ganzheitlich betrachtet
und hinterfragt. Der Zertifizierungslehrgang, an dem jährlich insgesamt rund 100 TeilnehmerInnen in Österreich und
Deutschland partizipieren, spannt sich über die Dauer von
einem Jahr und kann an den Standorten Wien, Graz und
München absolviert werden. Während dieses Zeitraums werden wirtschafts- und sozialpolitische Themen diskutiert und
interdisziplinär erarbeitet. Das Programm wird durch das
Organisationsteam, bestehend aus früheren und aktuellen
TeilnehmerInnen, selbst organisiert und koordiniert.
Ein WiPol-Jahr spannt sich jeweils von Anfang Oktober
bis Anfang Juli eines jeden Studienjahres. Die Bewerbungsphase für das kommende Studienjahr begann bereits am 04.
Juni und läuft noch bis zum 04. Juli. Weitere Infos zur Wirtschaftspolitischen Akademie Steiermark und zur Bewerbung
für den kommenden Jahrgang findet ihr sowohl auf unserer
Homepage http://steiermark.wipol.at/ als auch auf Facebook unter facebook.com/wipolsteiermark. Gerne stehen
wir für eure Fragen zur Verfügung.
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SOWItimes
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Die Jobs der Zukunft
von Mag. Mario Matzer
Referent für Volkswirtschaft
der Arbeiterkammer Steiermark
Die gesellschaftspolitisch entscheidenden Fragestellungen
in Bezug auf die zu erwartenden Umwälzungen infolge der
Entwicklung zur Industrie 4.0 hat schon Piketty in seinem
Bestseller „Kapital im 21. Jahrhundert“ formuliert: Who
owns the robots? Wer besitzt die Roboter?
Auch wenn es prinzipiell schwer abzuschätzen ist, in welche Richtung genau sich der technologische Fortschritt entwickeln wird, so geht der überwiegende Großteil der Forscher im Bereich Industrie 4.0 doch davon aus, dass es zu
erheblichen Steigerungen der Arbeitsproduktivität kommen
wird und dass sich das Anforderungsprofil an die ArbeitnehmerInnen der Zukunft massiv verschieben wird. Die klassischen Mittelschicht-Jobs werden infolge der Automatisierung zurückgedrängt und es entsteht einerseits am oberen
Ende ein größerer Bedarf an besonders gut ausgebildeten
TechnikerInnen, welche für die Entwicklung und die Steuerung der Roboter zuständig sind, während gleichzeitig ein
immer größerer Teil der Bevölkerung für die Produktion gar
nicht mehr benötigt wird.
Diese Auswirkungen lassen zwei mögliche Zukunftsperspektiven erkennen. Im positiven Szenario gehören diese Roboter und damit der von ihnen erwirtschaftete Wohlstand
der Allgemeinheit und die Menschen können ihre tägliche
Arbeitszeit Stück für Stück reduzieren und sich mit anderen,
für sie persönlich interessanteren Dingen beschäftigen, wie
beispielsweise Bildung, Kunst, Kultur, Kindererziehung etc.
In dieser Welt übernehmen immer intelligentere Maschinen
den Großteil der automatisierbaren Tätigkeit. Verkehr, Produktion, Einkauf und Zustellung der benötigten Güter etc.
geschieht automatisch und alle Menschen profitieren davon.
Im negativen Szenario gehören die Roboter einer kleinen
Elite, genau derselben Elite, die bereits aktuell über den
Großteil der Produktionsmittel und der Medien verfügt.
Ein beständig wachsender Teil der arbeitenden Bevölkerung
16
SOWItimes
wird von der elitären Gesellschaft nicht mehr benötigt, mit
den notwendigsten Sozialleistungen (Hartz 4) durchgefüttert
und in Parallelgesellschaften abgeschoben, wie es sie heute
bereits beispielsweise in den französischen Banlieues oder
den Slums in den Schwellen- und Entwicklungsländern gibt.
Dasselbe Schicksal, wie es aktuell die jugendlichen Arbeitslosen in Spanien und Griechenland erleben.
Einem kleineren, bildungsaffineren Teil der Mittelschicht
gelingt es, sich auf Basis seiner technologischen Ausbildung
nach Oben abzusetzen. Dieser übernimmt die Konzeption
und Wartung der Roboter. Die Elite, das reichste Top 1 %
der Bevölkerung, genießt den unglaublichen Luxus der sich
aus den Kapitaleinkommen ergibt, welche die Roboter für sie
produzieren. Piketty selbst erwartet genau diese Entwicklung
und sieht in ihr eine Rückkehr zu den feudalen Macht- und
Vermögensstrukturen, welche bis zum 1. Weltkrieg die typische Struktur der europäisch geprägten Gesellschaften darstellten.
Wir als Arbeitnehmervertretung sehen das zweite Szenario nicht nur aus ethischen Gründen als problematisch an,
sondern sind auch der Meinung, dass dieses Szenario wirtschaftsfeindlich ist und uns unzähliger (Wachstums-)Chancen beraubt. Denn durch das Ausschließen immer größerer
Teile der Bevölkerung aus der Wirtschaft, selbst wenn diese
Menschen im Produktionsprozess nicht mehr benötigt werden, sinkt die effektive Nachfrage, da die Einkommen dieser
Menschen infolge der Exklusion aus dem Marktgeschehen
zurückgehen. Damit sinkt die Profitabilität der Investitionen
und damit auch der Drang zur Innovation von Seiten der
Unternehmen. Das heißt im negativen Szenario ist nicht nur
der gesamte Wohlstand extrem konzentriert, es entsteht auch
in Summe viel weniger Wohlstand.
bereits heute die notwendigen politischen Schritte setzen.
Und damit müssen wir uns bereits heute der zentralen Frage
zuwenden: Who owns the robots? Wer verfügt über die Produktionsmittel? Und wir sehen, dass ein immer kleinerer
Anteil der Bevölkerung über einen immer größeren Anteil
des Vermögens verfügt. Beispielsweise besitzt aktuell in Österreich das reichste Top 1 % der Bevölkerung in etwa 37 %
des österreichischen Gesamtvermögens und damit mehr als
Unterschicht & Mittelschicht gemeinsam, denn die unteren
90 % der Bevölkerung in Österreich besitzen nur ca. 31%
des Gesamtvermögens.
Info
Mario Matzer war nach Abschluss seines Volkswirtschaftsstudiums an der KF Uni Graz einige Jahre Lektor für Finanzwissenschaft. Bereits 2006 hielt er seine ersten Vorträge über
die kommende Finanzkrise, welche er im April 2008 schriftlich für den Herbst 2008 ankündigte. Nach wie vor hält er
ca. 50 Vorträge pro Jahr zu diesem Thema. Er ist überzeugter Postkeynesianer und arbeitet seit 2011 als Referent für
Volkswirtschaft an der Arbeiterkammer Steiermark. Seinen
Newsletter und weitere Informationen findet man unter:
www.mariomatzer.at
Wir verlangen daher die Einführung relevanter Vermögens- bzw. Erbschaftssteuern, sowie eine funktionierende und
effiziente Besteuerung der Kapitaleinkommen um sowohl
Arbeitszeitverkürzungen als auch die notwendigen enormen
Investitionen in die Bildung der Bevölkerung finanzieren zu
können, damit alle Menschen ausreichend Chancen haben
von der Entwicklung hin zu einer Industrie 4.0 zu profitieren
und damit eine aktive Rolle in unserer Zukunft zu übernehmen.
Um diesem Szenario daher entgegenzuwirken und das
erste Szenario realistischer werden zu lassen, müssen wir
www.sowigraz.at
www.sowigraz.at
SOWItimes
17
Zukunft der Arbeit
aus Sicht der Wipäd
->
d
ä
P
i
W
StV
von Tamara Gabardi
Vorsitzende der StV WiPäd
Bei der Eingabe des Suchbegriffs Zukunft der Arbeit Wirtschaftspädagogik
können auf google scholar innerhalb
0,06 Sekunden 3.940 Ergebnisse gefunden werden. Im Rahmen der österreichischen Google-Suchmaschine sind
es 110.000 Ergebnisse innerhalb von
0,54 Sekunden.
Doch nachfolgend soll keine theoretische Aufarbeitung des Themas stattfinden, sondern gezeigt werden, welche
Richtungen ehemalige Studierende der
Wirtschaftspädagogik eingeschlagen
haben, wie ihnen das Studium dabei
geholfen hat und auch Ergebnisse der
jüngsten AbsolventenInnenstudie „Wipäd - und dann?“ seitens des Instituts
für Wirtschaftspädagogik dargestellt
werden. Ich möchte mich an dieser
Stelle herzlich bei all jenen bedanken,
die bei diesem Beitrag mitgewirkt haben und Einblicke in ihre private Laufbahn und in ihre Forschungsergebnisse
gegeben haben. Weiters wünsche ich
allen Wipäd-Studierenden, dass sie in
der Zukunft ihren Traumjob ergreifen
können und in der Gegenwart Freude
am Studium haben! :)
Liebe Grüße,
Tamara
Kathrin Schaffar (Berufsanwärterin Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung): Als WIPÄD-Absolventin
hat man nach dem Studienabschluss
verschiedenste Möglichkeiten, die
man einschlagen kann. Schon während des Studiums hört man viel über
18
SOWItimes
die Polyvalenz, die sich tatsächlich in
den mannigfaltigen Berufswegen wiederspiegelt, die wir Wipäd-Absolventinnen und Absolventen einschlagen.
Gleich nach meinem Abschluss im
Jahr 2012 erhielt ich eine Vollzeitanstellung an der FH JOANNEUM als
wissenschaftliche Mitarbeiterin. Ich
war Projektleiterin eines EU-Projektes
im Bereich Allgemeine Finanzbildung
und durfte, bedingt durch meine pädagogische Ausbildung, auch sehr bald
verschiedenste Lehrveranstaltungen am
Studiengang Bank- und Versicherungswirtschaft übernehmen. Nach 2 Jahren
verschlug es mich jedoch in die Privatwirtschaft, in die Steuerberatung und
Wirtschaftsprüfung. So bin ich nun
schon im dritten Jahr meiner Ausbildung zur Steuerberaterin und entdecke
täglich neue Herausforderungen, die
es zu bewältigen gibt. Bedingt durch
laufende Änderungen in der Gesetzgebung ist es besonders wichtig, ständig auf dem neuesten Stand zu sein.
Neben der Beratungstätigkeit gehören
vor allem die Erstellung von Jahresabschlüssen, Liquiditätsplanungen, Unternehmensbewertungen oder auch die
laufende Buchhaltung zu meinen Aufgabenbereichen. Sehr spannend und
abwechslungsreich gestaltet sich ebenso
die Wirtschaftsprüfung. Direkt vor Ort
beim Klienten geht es darum das Zahlenwerk des Unternehmens (also den
Jahresabschluss) zu prüfen, aber auch
die Aufbau- und Ablauforganisation
diverser Prozesse zu durchleuchten.
Während der dreijährigen „Lehrzeit“
muss auch noch Zeit für die Prüfungs-
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Vorbereitungskurse eingeplant werden.
Nach drei Jahren Berufsanwärterzeit ist
man schlussendlich zu den drei Prüfungen (zwei mündlich, eine schriftlich)
zugelassen – davor sollte man aber auf
jeden Fall ausreichend Lernzeit einplanen.
Markus Raser (Steuersachbearbeiter Berufsanwärter): Das schwierigste
für mich nach dem Studium war grundsätzlich die Entscheidung wohin nun
meine berufliche Reise geht. Die Praktika und ehrenamtlichen Tätigkeiten
während meiner Studienzeit, diverse
Lehrveranstaltungen im Studium sowie
das tolle Angebot des Careers Centers
(vor allem das Programm „Learn to
fly“) halfen mir bei der Orientierung.
Mein erster Weg führte mich in ein
Reisebüro. Dort übte ich die Stelle als
Assistent der Geschäftsführung aus.
Dies war vor allem deswegen spannend, da es in dieser Position möglich
war verschiedene Bereiche (Marketing,
Personal, Controlling, etc.) kennenzulernen. Dort stellte ich fest, dass mir
das Arbeiten mit Zahlen und Gesetzen großen Spaß macht und deswegen
wechselte ich bereits nach kurzer Zeit
in die Steuerberatung und bin seitdem
als Berufsanwärter tätig. Empfehlen
kann ich daher während der Studienzeit möglichst viele Praktika in unterschiedlichen Branchen auszuüben, um
möglichst viel Erfahrung zu sammeln
und Kontakte zu knüpfen. Die meisten
KollegInnen, die ich kenne arbeiten im
Bereich Controlling/Steuerberatung
bzw. im Personalwesen. Vom Studium
her habe ich vor allem von allen Lehrveranstaltungen extrem stark profitiert,
welche die Förderung der Selbst- und
Sozialkompetenz als Ziel hatten. Für
die Wirtschaft finde ich die Selbstkompetenz am bedeutendsten. Das heißt eigene Begabungen erkennen, effektives
Zeitmanagement, eigene Belastbarkeit
feststellen und über sich selbst und seine Handlungen reflektieren können.
Das sind nur einige wenige Beispiele
an Kompetenzen, die jeden Tag in der
wirtschaftlichen Praxis gefordert werden und auf die das Studium der Wirtschaftspädagogik sehr gut vorbereitet.
Stefan Dreisiebner (Universitätsassistent am Institut für Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik): Bereits während meines
Studiums begann ich meine Tätigkeit
an der Universität, wo ich als Projektassistent zuerst an der Akademie für
Neue Medien und Wissenstransfer
und danach am Zentrum für Digitale
Kommunikation beschäftigt war. Seit
Herbst 2015 bin ich nunmehr als Universitätsassistent am Institut für Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik tätig. In dieser Funktion
betreue ich unter anderem das Joint
Degree Masterprogramm „Global Studies on Management and Information
Science“ und widme mich auch meiner
Dissertation. Das Studium der Wirtschaftspädagogik lieferte mir wertvolle
Grundlagen für meine heutige berufliche Tätigkeit, die mir besonders auch
in der Lehre zugutekommen.
Gernot Dreisiebner (Universitätsassistent am Institut für Wirtschaftspädagogik): Begleitend zum
Masterstudium der Betriebswirtschaft
und Wirtschaftspädagogik begann ich
meine Tätigkeit an der Karl Franzens
Universität Graz als Studienassistent und Tutor am Institut für Wirtschaftspädagogik. Zu schätzen gelernt
habe ich im Zuge meines Bildungsweges insbesondere die wissenschaftliche
Berufsvorbildung des Masterstudiums
Wirtschaftspädagogik, welches mir ein
breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern
in Wirtschaft und Verwaltung, Schule,
Erwachsenenbildung sowie in der Forschung eröffnet. Mein Weg hat mich in
letzteren Bereich geführt: Seit September 2015 bin ich als Universitätsassistent am Institut für Wirtschaftspädagogik tätig, wo ich mich aktuell mit der
Umsetzung meines Dissertationsvorhabens befasse.
Silvia Konrad (selbstständige Kinesiologin, Leiterin der Geschäftsstelle
des österreichischen Berufsverbandes
für Kinesiologie und Projektassistentin bei einer Personal- und Unternehmensberatung): Ich habe im Sommer
2014 das Studium der Wirtschaftspädagogik abgeschlossen. Mittlerweile
bin ich im Bereich der Kinesiologie
mit meinen eigenen Räumlichkeiten in
Graz selbstständig, leite die Geschäftsstelle des österreichischen Berufsverbands für Kinesiologie und arbeite
auch noch Teilzeit bei einer Personalund
Unternehmensberatung
als
Projektassistentin. Meine Tätigkeiten
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raz.at
wipaed.sowig
sind teilweise so unterschiedlich, so
dass dies für mich die perfekte Kombination darstellt. Die Selbstständigkeit
ist für mich auch eine positive Herausforderung. Es sind erfahrungsreiche,
spannende und teilweise risikoreiche
Momente bzw. Erfahrungen, die ich
auf keinen Fall vermissen möchte.
Weiters ist meine Diplomarbeit, die
von Hr. Prof. Mag. Dr. Tafner intensiv
und bestens betreut wurde, mittlerweile bereits ausgezeichnet, gefördert und
auch in Österreich sowie in Australien
veröffentlicht worden. Ich hätte mir
als Studierende nie gedacht, dass mein
Werdegang so aussehen wird. Und dabei sind nicht einmal 2 Jahre vergangen.
Die Inhalte des Studiums kann ich in
den verschiedensten Bereichen immer
wieder anwenden. Gerade in meiner
kinesiologischen Arbeit ist der pädagogische Hintergrund sehr wertvoll. Das
betriebswirtschaftliche Wissen kann
ich wiederum sehr gut in meiner Rolle
als Projektassistentin einsetzen.
Ich bin froh, dass ich das Studium
der Wirtschaftspädagogik absolviert
habe. Es war innerhalb des Studiums
nicht immer leicht und oft habe ich mir
gedacht, ob es überhaupt das Richtige
ist. Aber mittlerweile weiß ich, Wipäd
war das richtige Studium und wenn ich
wählen müsste, würde ich es wieder
studieren. Dieses Studium hat den großen Vorteil, dass ein breites Fachwissen
vermittelt wird und Inhalte fürs Leben
gelehrt werden.
SOWItimes
19
Die Auswirkungen
des Strukturwandels
auf ehrenamtliche Tätigkeiten
Das Team der StV Wipäd (v.l.n.r. Marlies Fastl, Tamara Gabardi,
Antonia Staller, Iris Habich, Andreas Mörth, Stefanie Karner,
Marco Tatschl, Martin Auer und Patrick Theuermann)
Wipäd! Und dann? Erkenntnisse aus der aktuellen AbsoBefragung am Standort Graz
(Michaela Stock, Elisabeth Zehetner & Elisabeth Riebenbauer,
Institut für Wirtschaftspädagogik):
Das Studium der
Wirtschaftspädagogik ist polyvalent
ausgerichtet
und
dient der wissenschaftlichen Berufsvorbildung für die
facheinschlägige
Lehrtätigkeit einerseits und bereitet
andererseits auf unterschiedliche
Beschäftigungsfelder
in Wirtschaft und Verwaltung, Forschung, aber ebenso in der Erwachsenenbildung vor.
Was aber sind die typischen Berufsfelder? Welche Wege werden tatsächlich von den Absolventinnen und
Absolventen der Wirtschaftspädagogik
eingeschlagen? Im Herbst 2015 wurde
am Standort Graz eine Abso-Befragung
durchgeführt, an der letztendlich 452
AbsolventInnen der Jahre 1986–2015
teilnahmen (Rücklauf 55%). Die Studie liefert interessante Ergebnisse zu
Gründen bei der Studien- sowie der
Berufswahl, zur Bewertung von Wirtschaftspraxis und Schulpraktikum und
zur derzeitigen Berufstätigkeit. Hier
spiegeln sich auch die Vorteile und
Auswirkungen der Polyvalenz wider, da
20
SOWItimes
59% der Befragten in Wirtschaft und
Verwaltung, 31% an der Schule und
10% im Bereich Hochschule und Erwachsenenbildung tätig sind, wie die
nachfolgende Grafik zu Berufsfeldern
nach Branchen zeigt.
Werden die Berufsfelder nach Tätigkeiten betrachtet, so zeigt sich, dass neben Unterricht und Lehre vor allem die
Tätigkeitsbereiche Controlling, Rechnungswesen, Finanzen, Organisation
und Projektmanagement, Personalangelegenheiten sowie Beratung und
Consulting für WirtschaftspädagogInnen relevant sind. Falls ein Wechsel in
die Schule angestrebt wird, dauert die
Wirtschaftspraxis in der Regel über
vier Jahre, also deutlich länger als die
vorgeschriebenen zwei Jahre. Fazit: Die
im Studienplan festgelegte polyvalente
Ausrichtung des Studiums wirkt.
News aus der StV
Liebe Studierende,
ein weiteres Semester nähert sich in rasenden Schritten dem Ende. Ich wünsche euch
daher für die prüfungsintensive Zeit gegen
Ende dieses Sommersemesters viel Lernmotivation, Durchhaltevermögen und letztlich
auch Erfolg!
Wir freuen uns immer sehr, wenn Ihr
unsere Sprechstunden (mittwochs, 10-11
Uhr) besucht und wir euch bei kleineren
oder größeren Problemen weiterhelfen
können. All jene, für die die Sprechstunde aus terminlichen Gründen nicht möglich ist, können uns aber auch via E-Mail
( [email protected] )
kontaktieren.
All jene, die sich in diesem Semester
Schulbücher ausgeborgt haben, um einzelne Lehrveranstaltungen oder das Schulpraktikum bravurös zu meistern, bitte ich diese
wieder vor Antritt der verdienten Sommerferien zurückzugeben.
Zusätzlich möchte ich euch zum nächsten Stammtisch im Bierbaron am 16. Juni
um 19 Uhr einladen. Beim Facebook-Event
haben bereits sehr viele zugesagt und ich
freue mich auf einen netten Abend in der
Runde aktueller, aber auch ehemaliger (!)
Wipäd-Studierenden.
Für die StV Wirtschaftspädagogik,
Tamara Gabardi
www.sowigraz.at
von Moritz Steinbacher
StV Umweltsystemwissenschaften
„Designer-Minijobs, Freelancer-Portale, App-gestützte Dienste: Österreichs
Arbeitsmarkt steht vor großen Veränderungen – und bereitet sich kaum darauf
vor.“ 1 Schlagzeilen wie diese findet man
in regelmäßigen Abständen, wenn über
zukünftige Änderungen auf dem österreichischen Arbeitsmarkt diskutiert
bzw. geschrieben wird. Eine zentrale
Frage ist inwiefern ein grundlegender
Strukturwandel stattfinden wird und
ob dieser ähnliche Änderungen wie in
der Vergangenheit verursachen wird.
Der Übergang vom primären Sektor
über den sekundären hin zum tertiären
in den letzten 150 Jahren dient hier als
eindrucksvolles Beispiel. Kernelemente dieser Debatte sind oftmals, ob ein
Wandel zu mehr oder weniger Jobs
führt, wie viel jede und jeder tatsächlich arbeiten muss und vor allem wie
sich das derzeitige Lohnniveau entwickeln wird.
Ein zentraler Aspekt, der beim Thema Zukunft der Arbeit in meinen
Augen nicht ausreichend thematisiert
wird, ist: Wie wirkt sich ein möglicher
Strukturwandel auf Tätigkeiten aus,
die nicht als bezahlte Arbeit eingestuft
werden? Ein paar Zahlen: 720.000.000
Stunden = 400.000 Beschäftige =
16.000.000.000 Lohnkosten2. Diese
repräsentieren den Anteil, den die Be1
http://derstandard.at/2000028647780/
Zukunft-der-Arbeit-Verwirrend-viel-zu-tun ,Petra
Stuiber, Artikel vom 08.Jänner 2015, abgerufen am
24.05.2016
2
Österreichs Ehrenamtliche sind EUSpitzenreiter, derStandard 04.01.2011, abgerufen am
24.05.2016 http://derstandard.at/1293370065328/
Freiwillige-Arbeit-Oesterreichs-Ehrenamtliche-sindEU-Spitzenreiter
völkerung Österreichs im Zuge ihrer
ehrenamtlichen Tätigkeiten Jahr für
Jahr leistet.
Eine andere Zahl ist vielleicht noch
eindrucksvoller: 44% der über 15-Jährigen der österreichischen Bevölkerung
engagieren sich ehrenamtlich². Daran
geknüpft sind zahlreiche Tätigkeiten
und Bereiche des täglichen Lebens im
großen und kleinen Rahmen, die in
der heutigen Struktur nur mit dem
Einsatz der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer funktionieren (können). Man denke zum Beispiel an die
Bereitstellung der Feuerwehr und Rettung in entlegenen Regionen, die ohne
der Bereitschaft der Ehrenamtlichen
in gewünschter Qualität kaum zu bewerkstelligen wären. Oder die Auswirkungen auf kulturelle Veranstaltungen,
bei denen der Anteil an ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfern ebenfalls sehr
hoch ist. Oder an meine ehrenamtliche
Tätigkeit in der Studienvertretung und
die damit verbundene Verantwortung
für tausende Studierende.
Es ist somit zwingend notwendig
neben direkten Auswirkungen wie
mögliche Jobwechsel oder veränderte
Arbeitsbedingungen auch andere –
möglicherweise indirekte - Aspekte wie
ehrenamtliche Tätigkeiten vermehrt
zu berücksichtigen, wenn wir über die
Zukunft der Arbeit und deren Konsequenzen debattieren. Hintergrund ist,
dass bei Überlegungen teilweise vergessen wird, dass diese Veränderungen
Rückkoppelungen verursachen. Diese
www.sowigraz.at
können wiederum nicht nur das Teilsystem ehrenamtliche Arbeit, sondern
viel mehr unsere ganze Lebensweise
beeinflussen.
Was auch immer die Zukunft bringen mag, ich möchte all jenen hiermit
ein Dankeschön auf den Weg geben,
die sich ehrenamtlich engagieren.
News aus der StV
Wenn du dich ebenso für unser tolles Studium in der Studienvertretung engagieren
willst, dann melde dich am besten bei uns per
Mail
([email protected]) oder schau einfach bei einem unser
nächsten Stammtische vorbei. Alle Infos unter
http://umweltsystemwissenschaften.at
und
facebook.com/umweltsystemwissenschaften
Es gibt immer genug zu tun ;-)
Für die StV Umweltsystemwissenschaften,
Moritz Steinbacher
SOWItimes
21
Literaturtipp
Für die Zukunft der Arbeit im
Bereich Finance: Neue MasterSBWLs aus Finance
Institut für Banken und Finanzierung
Institut für Finanzwirtschaft
Ab dem kommenden Wintersemester
werden die drei Master-Vertiefungen
(SBWLs) im Finance-Bereich neu gestaltet. Die beiden einschlägigen Institute für Banken und Finanzierung sowie
Finanzwirtschaft wollen dadurch eine
Schärfung des Ausbildungsprofils erreichen, die nicht zuletzt ob der zunehmenden Komplexität finanzwirtschaftlicher
Fragestellungen gerade in der jüngeren
Vergangenheit erforderlich wurde.
Plurale Ökonomik Graz
Als die Plurale Ökonomik die Gelegenheit bekam, einen
Literaturtipp zum Thema “Zukunft der Arbeit“ vorzustellen, stellten sich die Fragen: Welche Ökonomin? Welcher
Ökonom? Welches Buch? Viele namhafte Personen können
aufgezählt werden, so auch einige aus Österreich. Das hier
vorgestellte Buch „Zahlen bitte! Die Kosten der Krise tragen
wir alle“ wurde von Markus Marterbauer im Jahr 2011 veröffentlicht. Vier Jahre nach der globalen Finanzkrise analysierte
Herr Marterbauer die Ursachen und die Folgen der Krise,
welche, wie wir alle erleben, massiv sind: Dramatisch steigende Arbeitslosigkeit in vielen EU-Ländern, weitere Zunahme
der ohnehin schon sehr hohen Ungleichheit der Verteilung
des Wohlstandes, sowie gigantische Staatsschulden und damit verbundene Finanzierungsprobleme des Sozialstaats. Der
Autor gibt auf die Ursachen umfassende wirtschaftspolitische
Antworten, doch nochmal zurück zum Anfang des Buches
und der zentralen Frage: Wer zahlt für die Folgen der Wirtschaftskrise?
Als eine der gravierendsten Folgen stellt sich die steigende
Arbeitslosigkeit heraus. Hier hatte Österreich in den ersten
Jahren schnell reagiert: Kurzarbeit und Konjunkturhilfspakete haben einen starken Anstieg vorerst verhindert. Allerdings zeigt Herr Marterbauer, dass viele, auch gut bezahlte
Arbeitsplätze durch strukturelle Veränderungen dauerhaft
verschwunden sind. Die Sparbemühungen und die Zwangsverordnungen der Europäischen Kommission und anderer Institutionen bremsen jedoch die Konjunktur, was zu
weiter steigender Arbeitslosigkeit führt. Dies schwächt die
Verhandlungspositionen der Gewerkschaften und dämpft
dadurch die Lohneinkommen. Die Vermögenseinkommen
und -bestände wurden aber von Rettungsmaßnahmen gesichert. Damit scheint eine steigende Ungleichheit des Wohlstandes vorprogrammiert. Der Autor weist weiter auf die
Entwicklung der Arbeitskräfte hin. Denn langfristig stehen,
durch weitere Arbeitslose, Frauen in Teilzeitstellen mit dem
Wunsch auf Vollzeit, durch Anhebung des Pensionsantrittsalters und Migration weitere 630.000 bis 700.000 zusätzliche Arbeitskräfte zur Verfügung.
Was soll der Staat unternehmen? Die Wirtschafts- und Sozialpolitik kann Maßnahmen ergreifen, welche die Nachfrage
erhöhen und solche, die das Angebot an Arbeitskräften verringern. Markus Marterbauer zeigt auf, dass eine Milliarde
an Staatsausgaben in direkte öffentliche Beschäftigung einen
höheren Effekt auf das BIP und den Rückgang der Arbeitslosigkeit haben, als Steuersenkungen im Ausmaß von einer
Milliarde. Einige Bereiche können sich, durch den starken
Anstieg an wirtschaftlicher Produktivität, sogar von selbst finanzieren. Auch kann der Staat dafür sorgen, dass die hohen
Exportgewinne nachfragesteigernd in Lohnerhöhungen fließen oder gerechter verteilt werden. Als weitere Maßnahme
nennt der Autor die Verkürzung der Arbeitszeit. Diese würde
bei einer 10-prozentigen Verkürzung, nach einem Berechnungsmodell des WIFO, die Beschäftigung um 4 % steigen
lassen. Auch die Arbeitsproduktivität würde um 7 % zunehmen und somit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
nicht verschlechtern. Weniger Wochenstunden würden auch
die Bedeutung des Einkommens der Männer reduzieren und
die Stellung von Frauen im Arbeitsleben erhöhen. Innovative
Formen der Arbeitszeitverkürzung bestehen vor allem in der
Vereinbarkeit von Beruf und Familie und sollen mehr Raum
für Weiterbildung schaffen. Auch weist der Autor auf die
Möglichkeit der Erhöhung der Pflichtschulzeit um ein Jahr
hin, welche mit den oben genannten Maßnahmen die hohe
Jugendarbeitslosigkeit verringern kann.
Das vorgestellte Buch ist für all jene zu empfehlen, welche
sich für post-keynesianische Lösungsansätze interessieren.
Markus Marterbauers Ideen sind eine Bereicherung für das
Studium und durch den starken Österreichbezug werden viele interessante Einblicke vermittelt.
Die Grundidee des Ausbildungskonzeptes orientiert sich dabei an der in Grafik
1 dargestellten klassischen Dreiteilung
des Finanzsystems in Kapitalangebot,
Kapitalnachfrage und Finanzintermediation. Konkret verfolgt die Neuausrichtung die nachstehenden Zielsetzungen:
•
•
•
•
Klare fachlich-inhaltliche Ausrichtung und eindeutig definierte Tätigkeitsfelder;
Eindeutig definierter Kompetenzerwerb bzw. definiertes Qualifikationsziel;
Unmittelbare Ausrichtung der Lehre am aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung;
Einbindung von ExpertInnen aus
der einschlägigen Wirtschaft bei
praxisrelevanten Fragestellungen.
---Grafik1---
SBWL
Finanzintermediation
Markus Marterbauer studierte Volkwirtschaftslehre in
Wien. Er ist Leiter der Abteilung Wirtschaftswissenschaft
und Statistik der Arbeiterkammer Wien und führt dort auch
einen Blog: http://blog.arbeit-wirtschaft.at/
SBWL
SBWL
Investments
Corporate Finance
Grafik 1
---Grafik2---
22
SOWItimes
www.sowigraz.at
• Asset/Liability
Management
• CorporateBanking
• Gesamtbank-
SBWL
CorporateFinance
• CapitalBudgeting
• Corporate
Development
• CorporateGovernance
Mit dieser Vertiefung wird der besonderen Bedeutung finanzwirtschaftlicher
Fragestellungen im Zuge einer wertorientierten Führung von Industrie-, Handel- und Dienstleistungsunternehmen
Rechnung getragen. Die Ausbildung
umfasst die beiden Bereiche Investitions- und Finanzmanagement. In ersterem werden vor allem unterschiedliche
Ansätze zur Entscheidungsfindung bei
Realinvestitionen erarbeitet, der Schwerpunkt Finanzmanagement beschäftigt
sich unter anderem mit Fragen zur Ka
pitalstruktur, der Ausschüttungspolitik
und dem finanzwirtschaftlichen Risikomanagement. Die Studierenden entwickeln ein Verständnis für die Strukturierung von Finanzierungsentscheidungen
und das Design von Finanzierungskontrakten auf Basis der Unternehmensstrategie.
SBWL „Finanzintermediation“
SBWL
Investments
Verständnis der Geschäfts- und Unternehmensbereiche in Banken unter besonderer Berücksichtigung von Ertrags-,
Risiko-, Liquiditäts- und Kapitalanforderungsaspekten entwickeln.
SBWL „Investments“
Im Rahmen dieser Vertiefung werden
Fragestellungen aus der Finanzmarktund Investmentanalyse eingehend erörtert. Es werden sowohl originäre wie
auch derivative Finanzprodukte behandelt. Die Schwerpunkte liegen auf dem
Asset Pricing, dem Asset Management
---Grafik1---
und der Asset
Allocation, der Modellierung von Marktdaten sowie dem
Verständnis von Institutionen, RegulaSBWL
rien und dem
Verhalten von Akteuren
Finanzintermediation
an Finanzmärkten.
Eine zentrale Rolle
kommt dabei einer tiefgehenden RiskReturn-Analyse der jeweiligen Investmentprodukte zu. Im Zuge der Analyse
empirischer Kapitalmarktdaten werden
entsprechende quantitative Methoden
der Finanzmarktforschung eingesetzt
SBWL
und IT-mäßig umgesetzt. Corporate Finance
Diese Vertiefung fokussiert auf ein ganzheitliches Verständnis von bankwirt- Für die einzelnen Vertiefungen lassen
schaftlichen Fragestellungen im Sinne sich die in Grafik 2 aufgelisteten beruf
einer integrierten Unternehmenssteue- lichen Tätigkeitsbereiche
identifizieren
---Grafik2---
rung. Hintergrund ist die bei vielen Ban- (Auswahl):
ken in den letzten Jahren zu
beobachtende Überarbeitung der
FINANCE
Geschäftsmodelle, des
Risikomanagements
SBWL
SBWL
SBWL
Finanzintermediation
CorporateFinance
Investments
und der regulatori• Asset/Liability
• CapitalBudgeting
• AssetManagement
schen und rechtlichen
Management
• Corporate
• Investmentanalyse/
• CorporateBanking
Development
AssetPricing
Rahmenbedingungen.
• Gesamtbank• CorporateGovernance
• PrivateBanking/
steuerung
• Risikomanagement
WealthManagement
Neben einem tiefge• Regulierungund
• Treasury/Cash
• Risikomanagement
henden Fach- und
Compliance
Management
• Vermögensberatung
• RetailBanking
• Unternehmens• Wertpapierhandel
Produktwissen sollen
• Risikomanagement
bewertung
• Wissenschaftund
Forschung
• Wissenschaftund
• Wissenschaftund
die Studierenden vor
Forschung
Forschung
allem ein integriertes
Grafik
2
FINANCE
SBWL
Finanzintermediation
SBWL „Corporate Finance“
SBWL
Investments
• AssetManagement
• Investmentanalyse/
AssetPricing
• PrivateBanking/
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23
Von der digitalen Revolution
und der Arbeitswelt
von morgen
von Mag. Ewald Verhounig
Leiter des Instituts für Wirtschaftsund Standortentwicklung der WKO Steiermark
Gegenwärtig wird kein Begriff in Wirtschaftskreisen so leidenschaftlich diskutiert wie jener der Digitalisierung. Land
auf und ab wird unter Labeln wie Industrie 4.0 oder SmartProduction das Ende der uns bekannten Produktionsweise
und damit einhergehend der uns vertrauten Arbeitswelt heraufbeschworen. Doch was ist tatsächlich dran an der digitalen Revolution? Ist dies eine technologische Vision oder
gar Fiktion oder trägt sie nicht vielmehr bereits evolutorische
Züge und ist Teil einer Entwicklung, die ihren Ausgang bereits im späten 20. Jahrhundert genommen hat? In letzter
Konsequenz liegt die Antwort auf diese Frage wohl irgendwo
onsprozesse tatsächlich durchsetzen. Dass bisherige Arbeitsformen und damit weite Teile unserer Arbeitswelt bereits auf
dem Prüfstand stehen, ist indes unbestritten. Wirtschaftssoziologen wie Hartmut Hirsch-Kreinsen sehen nicht nur operative Tätigkeiten in Werk- und Betriebsstätten als betroffene
Bereiche an, sondern gleichsam „indirekte Funktionen und
Leitungsebenen.“ Das heißt, dass nicht nur Hilfs- und Lehrberufe einer Evaluierung unterzogen werden, sondern gleichermaßen auch schulische und akademische Ausbildungen.
In Hirsch-Kreinsen´s Worten steht eine „Neugestaltung des
gesamten sozio-technischen Systems der Produktion an“.
•
•
•
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•
•
•
in der berühmten Mitte. Fest steht jedenfalls, dass die Digitalisierung bereits zu massiven strukturellen Umbrüchen, sowohl in Wirtschaft als auch Gesellschaft, geführt und Joseph
Schumpeter´s Prinzip der schöpferischen Zerstörung einmal
mehr hautnah erlebbar gemacht hat und weiterhin macht.
Kernaspekte der digitalen Revolution sind unter anderem
die Vernetzung der physischen Produktions- und Dienstleistungswelt mit der virtuellen, elektronischen Welt, die
massive Beschleunigung von Produktionsabläufen, Kommunikationsvorgängen und Informationstransfers sowie die
potentielle, vollständige Autonomisierung von Produktionsprozessen. Offen bleibt, inwieweit sich autonome Produkti-
24
SOWItimes
Wie kann man sich nun aber für ein Voranschreiten der
Digitalisierung wappnen, wie sogar profitieren? Kurz: Welche arbeitsmarktpolitischen Antworten in Bezug auf Ausund Weiterbildungswege bzw. –erfordernisse lassen sich aus
dem Status Quo und dem derzeitigen Wissensstand ableiten
und welche Folgen zeichnen sich am Arbeitsmarkt ab? Eine
allumfassende, allgemein gültige Antwort auf diese Frage
lässt sich naturgemäß nicht geben, Trends und Ansätze lassen
sich jedoch sehr wohl ableiten. Dazu gehören unter anderem
folgende:
www.sowigraz.at
Bildung und übergreifende fachliche
Kompetenzen sind Grundvoraussetzungen für den beruflichen Erfolg
Jobs ohne spezifische Qualifikationserfordernisse werden in unseren Gefilden zusehends rar werden
Technische Kompetenzen, vor allem
im IT-Bereich, gewinnen noch mehr
an Bedeutung
Flexibilitätserfordernisse am Arbeitsmarkt steigen: Aufweichen fester
Arbeitszeitkonturen bis hin zu einer
einem Verschmelzen von Arbeit und
Freizeit
Grenzen zwischen selbständiger und
unselbständiger Arbeit weichen immer mehr auf
Grundqualifikationen reichen nicht mehr für ein Erwerbsleben aus: Lebenslanges Lernen wird zu einem
komplementären Leitprinzip
Neue Organisationsformen ergänzen hierarchische
Systeme: polarisierte Organisation vs. Schwarm-Organisation
Kurz gefasst: Durch die Digitalisierung wird die Arbeitswelt
von morgen noch flexibler, heterogener und mithin auch fordernder werden. Joseph Schumpeter, der bekanntlich auch
an der Karl Franzens Universität Graz gelehrt hat, betont in
seinen Werken, dass Innovationen unser wirtschaftliches und
gesellschaftliches Leben gleichermaßen ständig einer Prüfung
unterziehen und mithin auch vehement verändern. Die Di-
gitalisierung und deren Folgen bildet dabei keine Ausnahme.
In Bezug auf die sozialen Folgen von Innovationen merkte
er bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts an: „Ob die Entwicklung zu sozialem Wohlbefinden oder zu sozialem Elend, zur
Entfaltung oder zur Verkümmerung des sozialen Lebens führt,
das entscheidet ihr konkreter Inhalt, das was konkret in jenen
Formen vor sich geht, die wir schildern.“ Umgemünzt auf die
Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ließe sich
diese Feststellung auch wie folgt deuten: selbst autonome
Produktionssysteme werden nicht verhindern können, dass
wir auch in Zukunft unseres eigenen Schicksals und Glücks
Schmied sein dürfen.
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25
Neue Technologien
und das Arbeitsrecht
Von Mag. Walter Korschelt, LL.M.
LIKAR Rechtsanwälte GmbH
Mag. Walter Korschelt, LL.M. ist Rechtsanwalt und Partner der LIKAR Rechtsanwälte GmbH. Zu seinen Spezialgebieten zählen sämtliche Bereiche des Wirtschafts- und Gesellschaftsrechts, des Urheber- und Markenrechts, des IT- und Datenschutzrechts
sowie des Arbeitsrechts. Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld der Kanzlei stellt der Anlegerschutz dar (www.likar-partner.at).
Sogenannte neue Medien, wie Facebook, Twitter und
Co haben eine immer größere Bedeutung in unserer Gesellschaft. So machen diese neuen Technologien auch vor
dem Arbeitsplatz nicht halt. Immer mehr Unternehmen
setzen zur Findung von Mitarbeitern auf das Internet und
neuerdings auch auf Jobportal-Apps. Auch während der
Arbeitszeit sind die Mitarbeiter ständig umgeben von
der Möglichkeit diese neuen Technologien einzusetzen.
Gleichzeitig steigt für Arbeitgeber aber die Möglichkeit
die Arbeitnehmer mittels dieser Technologien zu überprüfen und zu kontrollieren. In Zukunft ist zu erwarten,
dass ein noch größerer Einfluss dieser Technologien auf
den Arbeitsbereich erfolgen wird. Auch das Arbeitsrecht
wird sich insofern entsprechend anzupassen und weiterzuentwickeln haben.
Nutzung neuer Medien am Arbeitsplatz
Ein Arbeitnehmer schuldet dem Arbeitgeber während der
Arbeitszeit grundsätzlich sein uneingeschränktes Bemühen
um den vereinbarten bzw. angemessenen Arbeitserfolg. Private Verrichtungen während der Arbeitszeit sind dem Arbeitnehmer demnach grundsätzlich untersagt. Insofern wäre
es dem Arbeitnehmer untersagt, während der Dienstzeit
Betriebsmittel für private Zwecke zu nutzen, wie etwa am
Arbeits-PC privat im Internet zu surfen oder private E-Mails
zu versenden. Diese allgemeine Regelung besteht jedoch nur
dann, wenn der Arbeitgeber ein ausdrückliches Verbot der
Privatnutzung ausgesprochen hat. In diesem Fall kann auch
die Nutzung des privaten Smartphone während der Dienstzeit eine Arbeitspflichtverletzung darstellen.
26
SOWItimes
Soweit keine Regelung über die private Nutzung getroffen
wurde, wird davon ausgegangen, dass sich der Umfang der
privaten Nutzung am Einzelfall zu orientieren hat. Dabei ist
auf den Ortsgebrauch und die Angemessenheit abzustellen.
Es kann demnach, wenn keine konkrete Regelung über die
Privatnutzung besteht, eine private Nutzung zulässig sein.
Kontrollmaßnahmen, die die Menschenwürde nicht nur
berühren sondern verletzen, sind jedenfalls verboten, auch
wenn der betroffene Arbeitnehmer oder der entsprechende
Betriebsrat zu diesen Maßnahmen zustimmen würde.
Resümee
Bereits jetzt zeigt sich, dass es durch den Einsatz neuer
Technologien und neuer Medien zu einer massiven Änderung des Arbeitsumfelds gekommen ist. Für immer mehr
Arbeitnehmer besteht die Möglichkeit diese neuen Techno-
logien zu verwenden und etwa am Arbeitsplatz Internet oder
E-Mails zu nutzen. Auch die Möglichkeit der Kontrollen der
Mitarbeiter steigt durch diese Technologien. In diesem Zusammenhang ergeht immer mehr Judikatur, die sich mit diesen neuen Problemen am Arbeitsplatz auseinandersetzt. Viele
Fragen sind jedoch noch ungeklärt. Zumal die Modernisierung nicht stehen bleibt und auch vor der Arbeitswelt nicht
halt macht, ist das Arbeitsrecht einem ständigen Wandel
unterworfen und es muss entsprechend flexibel mit diesen
Herausforderungen umgegangen werden.
Dem Arbeitgeber steht es aber auch frei, die private Nutzung mittels einer konkreten Regelung einzuschränken oder
gänzlich zu erlauben.
Kontrollen am Arbeitsplatz
Neue Technologien am Arbeitsplatz bieten dem Arbeitgeber die Möglichkeit entsprechende Kontrollen der Arbeitnehmer vorzunehmen. Zu denken ist hier etwa an Kontrollen der Internetnutzung durch Überprüfung von „log-files“,
der Überprüfung von E-Mails oder von Videoüberwachung.
Kontrollen verstoßen nicht von vornherein gegen die Persönlichkeitsrechte des Arbeitnehmers, da es letztlich zum
Wesen eines Arbeitsverhältnisses gehört, sich der Kontrolle
durch den Arbeitgeber zu unterwerfen.
Bei Kontrollen, die jedoch die Menschenwürde berühren
ist, soweit ein Betriebsrat im Betrieb vorhanden ist, dessen
zwingende Zustimmung zu den Kontrollmaßnahmen erforderlich. Bei Betrieben ohne Betriebsrat ist die Zustimmung
jedes einzelnen Arbeitnehmers zur Durchführung solcher,
die Menschenwürde berührender Kontrollmaßnahmen, erforderlich.
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Mag.WalterKorschelt,LL.M.
GeschäftsführenderGesellschafter
Rechtsanwalt
• Unternehmens-/Wirtschaftsrecht
• Gesellschaftsrecht
• Anlegerschäden/Schadenersatz
• Forderungsmanagement/Inkasso
• Urheber-undMarkenrecht
• IT-Recht/Datenschutzrecht
• Arbeitsrecht
• Prozessführung
• Schiedsgerichtsbarkeit
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Pestalozzistraße1/II/13
8010Graz
+43(0)316823723
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27
Veranstaltungsberichte
Brown Bag Lunch
in Kooperation mit dem Finance
Club und der Energie Steiermark.
Wer Karriere machen will, lernwillig ist und sich mit der
Wertebotschaft anfreunden kann, ist gern gesehen. Die Energie Steiermark bietet nicht nur eine Vielzahl an Einstiegsmöglichkeiten, sondern auch interne Weiterbildungen und
Abwechslung an. Man kann sich in die Firma sowohl direkt
als auch über Ferialpraktika, Berufspraktika oder während
Bachelor-bzw. Masterarbeit (hier kann man sogar bis zu
500€ für seine Arbeit verdienen) einbringen.
Durch dieses Engagement wurde die Energie Steiermark
durch das Wirtschaftsblatt im Jahr 2015 zum attraktivsten
Arbeitgeber des Jahres gekürt.
Den zweiten Teil des Vortrags gestaltete Philipp Hermannsdörfer, MSc (Business Development) und klärte uns
Den Start eines tollen Vortrags machte Mag. Petra Pieber,
MBA (Strategische Personalentwicklung), die auf die Eckdaten und die Ideologie des Unternehmens einging.
Durch die Strommarktliberalisierung war es dem Endnutzer möglich sich den Stromanbieter auszusuchen, was dazu
führte, dass sich die Energie Steiermark vom Versorger zum
Dienstleister entwickelte.
Im Zuge dessen beschloss die Energie Steiermark stark an
dem Gedanken der Nachhaltigkeit festzuhalten und ihre Vision der „Grünen Welt“ auszubauen.
Heute ist ihr Image als nachhaltiger Dienstleister im Energiesektor fest etabliert und indes rundet die Wertebotschaft
das verantwortungsbewusste Bild ab. Fair, Aufmerksam, Regional, Kooperativ und Zuverlässig-das sind die 5 Eckpfeiler
der Wertebotschaft.
Diese Werte spiegeln allerdings nicht nur das Mindset der
Firma, sondern zugleich auch die Anforderungen an ihre
Mitarbeiter wieder, welche die Energie Steiermark stets sucht
und bereits beschäftigt.
Obwohl, bedingt durch Innovation und Wandel, die Energie Steiermark einen Mitarbeiterabbau von 3000 Mitarbeitern auf rund 1800-1600 Mitarbeiter verzeichnete, sind alleine im Jahr 2015 ca. 80 Neueinstiege im Unternehmen zu
verbuchen gewesen.
28
SOWItimes
Unternehmensbesichtigungen in
der Südoststeiermark
Die Brauerei Bevog hebt sich deutlich von der Massenproduktion ab und spielt mit zahlreichen gewonnenen Preisen
und Auszeichnungen in der obersten Liga der Ale-Biere.
Nach einer sehr interessanten und lustigen Führung durch
die Brauerei, durften wir am Ende noch fünf verschiedene
Bevog Biersorten verkosten.
Unsere alljährliche Unternehmensbesichtigung war auch
dieses Jahr wieder ein voller Erfolg. Am 19. Mai 2016 starteten wir schon früh morgens mit dem Bus in Richtung
Südoststeiermark. Im Genussregal in Vogau hatten wir die
Möglichkeit regionale Produkte aus der Steiermark kennenzulernen und durften uns während einer interessanten
Führung durch die Kulinarik der grünen Mark kosten. Vom
Vulcano Schinken, über das steirische Kürbiskernöl, Gölles
Essig, verschiedene Honigvariantionen und Schnäpse, bis
hin zur Zotter Schokolade war für jeden eine Köstlichkeit
dabei.
Das Hauptprodukt der Vinofaktur, der Wein, kam natürlich auch nicht zu kurz. Am Ende der Führung konnten
wir noch die Möglichkeit nutzen, für uns selbst oder unsere Liebsten eine Kleinigkeit mitzunehmen. Es war äußerst
spannend zu erfahren, wie und wo die Produkte hergestellt
werden, welche Verfahren dabei zum Einsatz kommen und
wie man sich dort für die hohe Qualität und Regionalität
einsetzt.
über firmeninterne Vorgänge und Entwicklung auf. Wie
funktionieren Marktanalysen im tatsächlichen Leben und
wie wird dies bei der Energie Steiermark gehandhabt. “Design Thinking“ - wie schauen Zukunftsperspektiven der Firma und allgemein im Energiesektor aus. “Business Model
Convas“ - wie werden Ideen und neue Produkte in der Realität durchleuchtet und schlussendlich bewertet bzw. umgesetzt. Stichwort “neue Produkte“, auch beim Crowdfunding
ist die Energie Graz engagiert.
Fazit, die Energie Steiermark ist ein Unternehmen, das
viele Möglichkeiten bietet, sei es als Dienstleister, als Ausbildungsstätte oder als aktiver Akteur in der Gestaltung unserer
“Grünen“ Zukunft.
Moses Neukart,
StV Betriebswirtschaft
www.sowigraz.at
erfreut sich zunehmender Beliebtheit und zwar nicht nur
bei Biertrinkern, sondern generell bei allen Feinschmeckern,
Spitzenköchen und jenen, die immer bereit sind neue Geschmäcker auszuprobieren.
Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Bad
Radkersburg in die kleine, sehr feine Bierbrauerei Bevog.
Diese befindet sich in der Nähe der slowenischen Grenze und
entstand aus Neugierde zu unterschiedlichsten Biergeschmäckern vom Besitzer Bevog Vasja Golar. Bei der Produktion
ihrer Biere konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf
Biere mit höherer Gärung, auch bekannt als Ale-Biere. Diese
Biersorte stammt zwar ursprünglich aus England, gewinnt
jedoch auch in Österreich immer mehr an Bedeutung. Sie
Den ereignisreichen Tag ließen wir im Buschenschank
Gießauf-Nell in Klöch ausklingen. Wir konnten die letzten
Sonnenstrahlen in Mitten der Klöcher Weinberge mit einer
Brettljause und gutem Wein genießen, bevor wir uns auf den
Weg zurück nach Graz machten.
Es war ein toller Tag mit euch allen! Falls ihr dieses Jahr leider keine Zeit hattet mitzufahren, gibt es nächstes Jahr wieder die Gelegenheit spannende Betriebe bei der Unternehmensbesichtigung der StV BWL persönlich kennenzulernen!
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!
Michaela Schwarz,
StV Betriebswirtschaft
www.sowigraz.at
SOWItimes
29
MEINE KLEINE
DIGITAL
Veranstaltungsankündigungen
16. Juni 2016:
Stammtisch Wipäd:
19 Uhr, Bierbaron. Die StV Wipäd
freut sich auf Euch!
30. Juni 2016:
Sommerfest
Soziologie:
Die StV Soziologie lädt alle SoziologInnen und FreundInnnen der Soziologie ein. Genaue Infos bekommt ihr
rechtzeitig über E-Mail, Facebook und
Homepage.
SemesterAbschlussfeier der
StV Volkwirtschaft
30
News aus der StV
12. Oktober 2016
Bankgeschäft
im Wandel
Liebe SoziologiestudentInnen,
liebe FreundInnen der Soziologie!
Vortrag zum Thema „Bankgeschäft
im Wandel: Herausforderungen und
Strategien für die Zukunft“ im Festsaal
Meerscheinschlössl, Mozartgasse 3 mit
der Vortragenden Frau Mag. Dr. Herta
Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der
BKS Bank AG.
Programm: 18.00 Uhr Come Together,
Start Vortrag 18.30 Uhr.
Co-Veranstalter sind: Institut für Banken und Finanzierung der Universität Graz, SOWI-AV des alumni UNI
Graz, Finance Club Graz.
Seit nun fast einem Jahr sind wir offiziell die Studienvertretung für die Soziologie.
Dieses erste Jahr war für uns geprägt von
neuen Erkenntnissen, Erfahrungen und viel
Arbeit, aber auch von sehr viel Freude und
Spaß. Dass alles so gut geklappt hat, verdanken wir unter anderem auch den vielen
freiwilligen HelferInnen, MitarbeiterInnen
und den ehemaligen StV-MandatarInnen,
welche uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind. An dieser Stelle möchten wir
allen noch einmal ein großes Dankeschön
aussprechen.
Ende Juni 2016. Genaue Daten standen vor Redaktionsschluss noch nicht
fest. Ihr werdet über Facebook (https://
www.facebook.com/vwlunigraz/) und
die Homepage auf dem Laufenden gehalten.
Auch nächstes Jahr soll wieder viel passieren, daher brauchen wir natürlich wieder
fleißige HelferInnen und freuen uns ebenfalls auf neue Gesichter, die frischen Wind
in die StV bringen. Wenn wir dein Interesse geweckt haben, kannst du dich gerne
per Mail, Facebook oder persönlich bei uns
melden.
06. Juli 2016:
Stammtisch
Volkswirtschaft:
Hier sind wir erreichbar:
E-Mail: [email protected]
Facebook: www.facebook.com/
stv.soziologie.graz/
19 Uhr, Ort wird noch bekanntgegeben. Die StV Volkswirtschaft freut sich
darauf, das Semester mit Euch ausklingen zu lassen!
Für die StV Soziologie,
Isi, Sara, Hannes, Berni und Nina
DAS HEISST:
 das Kleine Zeitung E-Paper
 für 5 Leser gleichzeitig
 auf allen Endgeräten
 immer und überall
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1. Ausgabe Sommersemester 2016