aktuell Nr. 22 vom 06.06.2016 ( PDF , 2,8 MB)

D 8512
52. Jahrgang
Nr. 22
Montag, 6. Juni 2016
NACHRICHTEN
Alle Geschichten, Bilder und Videos auf
WWW.TAG-DER-BUNDESWEHR.DE
POLITIK
Vor Warschau
NATO-Generalsekretär Jens
Stoltenberg hat in Berlin über
den bevorstehenden NATOGipfel gesprochen.
Seite 4
EINSATZ
Anschlag in Mali
Im malischen Gao ist ein UNSoldat durch einem Anschlag
tödlich verletzt worden. Seite 5
STREITKRÄFTE
Die Militärdiplomaten
Das Referat SE I 4 im BMVg
betreut Militärattachés aus aller
Welt.
Seite 8
16
E M 2P0LAN
Soldat auf
zwei Rädern
Sturz oder Sieg: Stabsgefreiter Luis Brethauer
ist Sportsoldat – und geht auf dem BMX-Rad
ans Limit. Seite 10
SPIEL
/7
Seite 6
VIDEO DER WOCHE:
Viele Zuschauer haben sich
gewünscht, dass Hauptfeldwebel Oliver Bender die Arbeit des
Kommandos Spezialkräfte (KSK)
vorstellt. Nun ist es soweit: Sechs
Folgen sollen mit den Mythen um
die berühmte Einheit aufräumen.
Los geht es mit dem Auswahlverfahren im Beitrag „Mit Olli beim
KSK – Kommandospezialkräfte
der Bundeswehr (1/6)“.
Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke
BW CLASSIX: Das Video
„Classix – Modernste Fluggeräte der Welt“ aus dem Jahre
1967 ist ein Rückblick auf den
damaligen Pariser Aero Salon –
und auf ein Stück Luftfahrtgeschichte.
(eb)
Dieses und weitere
Videos unter
www.youtube.com/bundeswehr.
[email protected]
2
aktuell
Intern
6. Juni 2016
Foto:Bundeswehr/Jane Schmidt
BIlD Der Woche
Sicherung steht: Bei der multinationalen Übung Storm tide III haben deutsche Fallschirmjäger aus Seedorf in der vergangenen Woche gemeinsam mit Verbündeten aus
Belgien, Frankreich, den niederlanden und Großbritannien geübt, bedrohte Zivilisten aufzuspüren und aus einem urbanen Gebiet zu evakuieren. Die etwa 650 Soldaten
der fünf nationen wurden bei dieser Übung an der belgischen nordseeküste von 350 zivilen rollenspielern unterstützt.
ImpreSSum
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ZItat
Edi
„Nicht, um einen Konflikt zu provozieren,
sondern um ihn zu verhindern.“
Mit dem NATO-Gipfel in Warschau ist Anfang Juli ein bedeutendes Ereignis in Sicht. Der Gipfel wird eine wichtige Wegmarke
des Bündnisses sein: hin zu mehr
Flexibilität und einer schnelleren
Reaktionsfähigkeit auf die Krisen dieser Erde. Mehr noch: Es
geht in Warschau auch um die
Umsetzung der in Wales 2014
beschlossenen militärischen Verstärkungen, um die Optimierung
der Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit der Allianz.
Deshalb blicken nicht nur die
osteuropäischen NATO-Partner
besonders in Richtung Russland.
In Warschau wird die Entscheidung über die geplante Aufstellung jeweils eines robusten multinationalen Bataillons in Polen
und den drei baltischen Staaten
anstehen. Der Umsetzung des
Readiness Action Plans wird einmal mehr besondere Bedeutung
zukommen. Deutschland wird
2019 wieder Rahmennation der
NATO-Speerspitze, der Very
High Readiness Joint Task Force
(VJTF), sein. Deutschland wirkt
maßgeblich in enger Kooperation mit den NATO-Partnern an
Aufbau und Stärkung der neuen
Verteidigungsfähigkeiten in Osteuropa mit. Die erhöhten Aktivitäten bei Manövern zeigen das,
wie zum Beispiel gegenwärtig
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in der vergangenen Woche
in Berlin über die Pläne, die Präsenz der Allianz in Osteuropa weiter zu verstärken.
KalenDerBlatt
Vor 30 Jahren: Am 7. Juni 1986 demonstrieren rund 100 000 Menschen bei der bis dahin größten Anti-Atom-Demo in Deutschland
gegen die Nutzung der Atomkraft. Kurz nach dem Unglück von
Tschernobyl richten sich die Proteste gegen die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf und das Atomkraftwerk in Brokdorf. Dort setzt
die Polizei Wasserwerfer und Reizgas gegen die Demonstranten ein.
Vor 45 Jahren: Am 6. Juni 1971 steht die Fußball-Bundesliga am
Ende ihrer achten Spielzeit vor dem Abgrund. Grund hierfür sind Spiele, welche durch die Zahlung von Schmiergeldern manipuliert werden.
Vor 65 Jahren: Am 6. Juni 1951 werden im Titania-Filmpalast in
Berlin die ersten Internationalen Filmfestspiele eröffnet. Bei der sogenannten „Berlinale“ werden 114 Filme aus 21 Ländern gezeigt.
Vor 70 Jahren: Am 6. Juni 1946 unterzeichnet die US-amerikanische Militärregierung in Deutschland einen Vertrag mit der Hilfsorganisation „Cooperative for American Remittances to Europe“
(CARE). Der Vertrag regelt die Lieferung von Lebensmitteln an die
hungernde Bevölkerung im Nachkriegsdeutschland.
Vor 420 Jahren: Am 10. Juni 1596 sichten die beiden niederländischen Seefahrer Willem Barents und Jacob van Heemskerk eine bis
dato unbekannte Insel an der heutigen Grenze zwischen Europäischen
Nordmeer und Barentssee. Nachdem sie dort einen Eisbären entdeckt
haben, geben sie dem Eiland den Namen „Bäreninsel“.
(eb)
die Teilnahme an der NATOÜbung „Saber Strike 2016“.
Mit Warschau ist der Tagungsort mit Bedacht gewählt. Der
Blick ist nach Osten gerichtet –
doch es gibt eine Reihe von weiteren Brennpunkten. Der Kampf
gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“, die Fokussierung auf
Nordafrika und die Verpflichtungen in Afghanistan. Das sind nur
einige Schlaglichter.
Keine Frage: Die Allianz ist auf
360 Grad ausgerichtet. Daran wird
der Gipfel in Warschau keinen
Zweifel lassen. Es gilt, was immer
in der NATO gegolten hat: Die
Partner stehen füreinander ein.
In unruhigen Zeiten und Krisen
hat die Allianz bislang besonders
eines bewiesen: Geschlossenheit.
Jörg Fleischer
Ressortleiter Politik
6. Juni 2016
MINISTERIUM / HINTERGRUND
aktuell
3
Streitkräfte sind unverzichtbar
Generalinspekteur
reist nach Israel
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) im aktuell-Interview.
Tel Aviv. Der Generalinspek-
Wozu braucht Deutschland
überhaupt die Bundeswehr?
Unser Land ist von Freunden umgeben. Beim Blick auf
die europäische Geschichte wird
klar, dass dies nicht immer so
war: Vor wenigen Tagen habe
ich an der Gedenkfeier zum hundertsten Jahrestag der Schlacht
von Verdun teilgenommen. Die
freundschaftlichen Beziehungen
zwischen Nachbarländern, wie
sie zum Beispiel Deutschland
und Frankreich heute pflegen,
sind oft das Ergebnis jahrzehntelanger, teils mühsamer Friedensund Versöhnungspolitik. Unsere
Streitkräfte sind
heute unverzichtbarer Teil der europäischen Sicherheitsarchitektur
und der NATO.
Wir brauchen die
Bundeswehr außerdem im Katastrophenschutz und zur
Friedenssicherung
weltweit.
Helmut Schmidt hat bei der
Flutkatastrophe im Jahre 1962
die Bundeswehr beherzt einge-
Foto: picture alliance/dpa/Lukas Schulze
Hamburg. Wozu Bundeswehr?
Darüber haben aktuell-Redakteure mit Politikern aus Ländern
und Kommunen gesprochen. Die
Interviews erscheinen in loser
Abfolge. In dieser Ausgabe:
Olaf Scholz (SPD), Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg.
Hanseat: Olaf Scholz (SPD) ist Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg.
setzt. Spielt sein Lebenswerk für
Sie im politischen Alltag noch
eine Rolle?
Helmut Schmidt genoss nicht
nur hohes Ansehen im In- und
Ausland, sondern auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger. Ein Grund
dafür mag gewesen sein, dass er
sehr klare Prinzipien entwickeln
konnte, an die er
sich immer hielt:
Ein Politiker muss
für seine Überzeugungen einstehen. Er muss nicht
nur reden, sondern handeln. Er
muss die Verantwortung für das
übernehmen, was er unternimmt
und unterlässt. Er darf nicht mehr
versprechen, als er halten kann.
Und was er verspricht, das muss
er auch halten. Das sind Grundsätze, die man auch in der heutigen Politik beachten sollte.
Sollte die Bundeswehr stärker
im Innern eingesetzt werden?
Unsere Verfassung setzt dafür
zu Recht enge Grenzen. Eine
wichtige Rolle spielt die Bundeswehr ja im Katastrophenschutz,
so war es zum Beispiel bei der
Bewältigung der Sturmfluten der
vergangenen Jahre.
Wie bewerten Sie die Leistungen
der Bundeswehr für die Flüchtlingshilfe?
Die Bundeswehr hat schnell
und sehr professionell geholfen.
So wurden zum Beispiel in kurzer
Zeit wetterfeste Zelte aufgestellt,
die mehreren hundert Flüchtlingen das dringend benötigte Dach
über dem Kopf boten.
Alles in allem – macht die Bundeswehr einen guten Job?
Neue sicherheitspolitische
Herausforderungen, Auslandseinsätze, die Aussetzung der
Wehrpflicht, umfangreiche Strukturreformen, die tiefgreifende
Veränderungen mit sich bringen,
Verlagerung oder Schließung
von Standorten – mein Eindruck
ist, dass die Bundeswehr trotz
manch schwieriger Ausgangssituation viele Bewährungsproben
bestanden hat. Kurz gesagt: ja, sie
macht einen guten Job.
teur der Bundeswehr, General Volker Wieker, hat in der
vergangenen Woche Israel
besucht.
Während seines zweitägigen Besuchs wurde Wieker
unter anderem in die Sicherheitsanalyse der Israelis und
deren besonderen Herausforderungen in den südlichen Regionen eingewiesen.
Vor Ort informierte sich der
Generalinspekteur der Bundeswehr auch über den Fortschritt des Drohnen-Projekts
„HERON TP“.
Die Reise geht auf eine Einladung des israelischen Generalstabschefs, Generalleutnant Gadi Eizenkot, zurück.
Der Besuch unterstreicht die
intensiven und guten Beziehungen zwischen den Streitkräften beider Nationen.
Wieker wurde mit einer Ehrenformation israelischer Soldaten begrüßt. Gemeinsam
mit Generalleutnant Eizenkot
besuchte er verschiedene militärische Einrichtungen. Auch
ein Treffen mit dem erst kürzlich ernannten Verteidigungsminister Avigdor Lieberman
war Teil des umfangreichen
Programms.
Bei ihrem Besuch in Tel
Aviv und Jerusalem im vergangenen Jahr hatte Verteidigungsministerin Ursula von
der Leyen betont, Israel und
Deutschland könnten sich
„unbedingt aufeinander verlassen“.
Die Fragen stellte Jörg Fleischer.
A 400 M: Bestandsaufnahme im Ministerium
Berlin. Technische Probleme
werden nach Angaben des Verteidigungsministeriums wahrscheinlich zu weiteren Verzögerungen in der Produktion
des Militärtransportflugzeugs
A 400 M führen. Ein Programmabbruch sei aber derzeit nicht
geplant. Die Hersteller würden einer regelmäßigen Kontrolle unterzogen.
Verteidigungsministerin Ursula
von der Leyen kündigte auf der
Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung an, dass der Bund
für weitere Lieferverzögerungen
finanzielle Schadensersatzansprüche geltend machen werde.
Auch bei den Fähigkeiten des
Flugzeugs müssen nach Angaben des Ministeriums Abstriche
gemacht werden. Bereits ausgelieferte Maschinen entsprächen
nicht dem vertraglich vereinbarten Bauzustand und müssten
zu einem späteren Zeitpunkt auf
Kosten der Industrie nachgerüstet werden.
Im Fokus stehe unter anderem
das 11 000 PS starke Triebwerk.
Als Zwischenlösung müsse das
Getriebe derzeit nach den ersten 200 Flugstunden und dann
alle 20 Stunden einer Inspektion
unterzogen werden. Zudem sind
an einigen Maschinen Risse in
den Spanten am Rumpf aufgetreten, was auf eine Materialschwäche zurückzuführen sei.
Nach Angaben des Ministeriums
liegt die Verantwortung für die
Probleme beim Hersteller. Risiken in Bezug auf die Flugsicherheit bestünden nach Aussage der
EASA (European Aviation Safety Agency) nicht.
Auch am Boden gibt es Probleme: Aufgrund seiner Ausmaße
kann der A 400 M nicht jeden
Flughafen uneingeschränkt nut-
zen. Start- und Landebahn sowie
Rollwege oder Rangier- und
Abstellflächen müssen eine ausreichende Mindestgröße haben.
Laut Ministerium ist jetzt schon
sicher, dass mit dem Wegfall der
C-160 eine weitere Fähigkeitslücke entstehen wird. Wie diese
Lücke geanu aussieht, wird nach
Angaben des Ministeriums derzeit analysiert, Lösungen würden
gesucht. Die Nutzung des Transportflugzeugs Transall C-160
wurde bis 2021 verlängert, um
einen temporären Engpass in der
Lufttransportkapazität möglichst
gering zu halten.
Dennoch ist mit einem Kapazitätsengpass im Lufttransport in
den Jahren 2018/2019 zu rechnen. Für eine mögliche Kompensation ist der Kauf zusätzlicher Flugzeuge nach Angaben
des Ministeriums keine Option.
Vielmehr werde angestrebt, in
Foto: Bundeswehr/Falk Bärwald
Technische Probleme sollen durch Nachrüstung und internationale Kooperation überbrückt werden.
A 400 M: Probleme gibt es unter
anderem mit den Triebwerken.
Zusammenarbeit mit anderen
betroffenen Nationen Fähigkeiten zusammenzulegen oder für
den zu überbrückenden Zeitraum
Maschinen zu mieten. Entsprechende Gespräche würden bereits
geführt, unter anderem stehen die
intensivere Nutzung von SALIS
(Strategic Airlift Interim Solution) und von EATC (European
Air Transport Command) zur
Debatte. Ziel sei, noch dieses
Jahr den Ausgleich für die Jahre
2018/2019 festzulegen.
Deutschland hat bisher drei
Transportflugzeuge des Typs
A 400 M vom Hersteller übernommen, eine vierte Maschine ist derzeit in der Abnahme. Insgesamt
soll die Bundeswehr 53 Maschinen vom Typ A 400 M erhalten.
Für das Jahr 2016 ist laut einer
Prognose des Herstellers die Auslieferung von bis zu sechs weiteren Maschinen vorgesehen. Eines
der Flugzeuge wird voraussichtlich die erste „taktische“ Maschine
mit zusätzlichen Schutzfunktionen
sein. Die militärischen Fähigkeiten des taktischen A 400 M können erst dann erprobt und überprüft werden.
(kie)
Cap Anamur-Gründer
Neudeck gestorben
Berlin. Der Menschenrechtsaktivist und Cap Anamur-Gründer
Rupert Neudeck ist in der vergangenen Woche im Alter von
77 Jahren gestorben. Bundespräsident Joachim Gauck würdigte ihn als einen Mann, „der
beherzt, mutig und auch kompromisslos für Menschen in Not eintrat“. Die Hilfsorganisation Cap
Anamur nannte seinen Gründer
ein „humanitäres Vorbild“. Von
einem kleinen Komitee zur Rettung von Flüchtlingen sei Cap
Anamur mit ihm zu einer weltweit agierenden Hilfsorganisation gewachsen, die bereits in
mehr als 60 Ländern Menschen in
Notsituationen unterstützt habe.
Der in Danzig geborene Neudeck
arbeitete nach dem Studium der
Theologie, Philosophie und Germanistik in Bonn, Münster und
Salzburg ab Anfang der Siebzigerjahre als Journalist. (jdö/jp)
Syrien: Unterhändler
tritt zurück
Genf. Der Chefunterhändler der
syrischen Opposition bei den
Syrien-Friedensverhandlungen in
Genf, Mohammed Allusch, ist in
der vergangenen Woche zurückgetreten. Sein Umfeld nannte die
„Starrköpfigkeit“ der syrischen
Regierung und die andauernden
„Bombardierungen“ der Bevölkerung durch die Armee des syrischen Präsidenten Beschar alAssad als Grund für seinen Rückzug. Allusch gehört der bewaffneten salafistischen Gruppierung
Dschaisch al-Islam an, die von
Saudi-Arabien unterstützt wird.
Sie ist eine von hundert Rebellengruppen, die Ende Februar der
von den USA und Russland vermittelten Waffenruhe zwischen
den syrischen Konfliktparteien
zugestimmt hatten.
(cp/gt)
Tote bei Anschlag auf
Hotel in Mogadischu
Mogadischu. Bei einem mehr
als zwölfstündigen Angriff der
islamistischen Shebab-Miliz auf
ein Hotel in Mogadischu sind
mindestens 15 Menschen getötet worden. Die Angreifer, die
sich am vergangenen Mittwoch
im Hotel „Ambassador“ im Zentrum der somalischen Hauptstadt
verschanzt hatten, lieferten sich
nach Regierungsangaben die
ganze Nacht lang Gefechte mit
Sicherheitskräften. Alle Angreifer seien getötet worden, verkündete Somalias Sicherheitsminister Abdirisak Omar Mohamed.
Die Attentäter hatten zunächst
eine Autobombe vor dem Hotel
gezündet. Die Fassade des
Gebäudes wurde dadurch weggesprengt.
(mid/ju)
POLITIK / HINTERGRUND
6. Juni 2016
Kein
kalter Krieg
Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler
aktuell
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg will
den Dialog mit Russland aufrechterhalten.
Von Jörg Fleischer
Berlin. Begleitet von der NATOÜbung „Saber-Strike 2016“ geht
die Allianz auf die Zielgerade zum
NATO-Gipfel in Warschau. Der
Gipfel der Staats- und Regierungschefs ist für den 8. und 9.
Juli geplant. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nennt das
hochrangige Treffen „das wichtigste Treffen in der Geschichte
des Bündnisses“. Ein Gipfel der
Superlative.
Stoltenberg traf in der vergangenen Woche in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Verteidigungsministerin Ursula von
der Leyen und Außenminister
Frank-Walter Steinmeier zusammen. Vor der Bundespressekonferenz nannte der NATO-Generalsekretär die Schwerpunkte
des Gipfels: Abschreckung und
Verteidigung, die Schaffung von
Stabilität über die Grenzen der
NATO-Staaten hinweg und die
Verstärkung der Kooperation
zwischen der Allianz und der
Europäischen Union.
Auf den „Willen Russlands“,
auf der Krim Gewalt anzuwenden, und die Bereitschaft Moskaus,
Grenzen in Europa
verschieben zu wollen,
reagiere die NATO mit
den „größten Anstrengungen“ seit dem Kalten Krieg.
Ganz besonders hob Stoltenberg die geplante Aufstellung
jeweils eines „robusten multinationalen Bataillons“ in Polen und
den drei baltischen Staaten hervor. Er begrüße die Bereitschaft
Deutschlands, eines der Bataillone zu stellen und in diesem die
Führung zu übernehmen. Allerdings werde die Entscheidung
darüber in Warschau getroffen.
Stoltenberg machte deutlich,
dass die Allianz keine Konfrontation mit Russland wolle. „Wir
wollen keinen kalten Krieg. Aber
wir wollen eine glaubwürdige
Abschreckung.“ Der NATO-Ge-
neralsekretär schlug ein rasches
Treffen des NATO-RusslandRates vor. „Wir freuen uns auf
einen Dialog mit Russland.“
Bereits im Vorfeld des Treffens
in Warschau hat Moskau Reaktionen auf die Beschlüsse des
NATO-Gipfels angekündigt. So
sollen mindestens drei neue russische Divisionen, bestehend aus
rund 30 000 Soldaten, an Russlands Westgrenze stationiert werden.
Umsetzung der
Beschlüsse von Wales
Mit Blick auf den bevorstehenden NATO-Gipfel erklärt der
Präsident der Bundesakademie
für Sicherheitspolitik in Berlin,
Karl-Heinz Kamp: „Für die osteuropäischen Mitglieder geht es
bei dem Gipfeltreffen vor allem
um die Umsetzung der in Wales
2014 beschlossenen militärischen
Verstärkungen, um die Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit der NATO gegenüber Russland zu verbessern.“ Polen und
die baltischen Staaten drängen auf
eine härtere Gangart des Bündnis-
ses gegenüber Moskau – als Konsequenz aus dem Ukraine-Konflikt. Sie fordern die ständige
Präsenz von rotierenden Einheiten der Allianz in Osteuropa.
Reaktionsfähigkeit
weiter stärken
Ausgehend vom NATO-Gipfel
in Wales, auf dem sich die Mitglieder auf Maßnahmen zur Stärkung der eigenen Verteidigungsfähigkeit verständigt hatten, geht
es nun um die Umsetzung der
Beschlüsse. Das Bündnis ist
dabei, seine Reaktionsfähigkeit
zu stärken und noch flexibler zu
Foto: picture alliance/dpa/Vit Simanek
4
Setzt auf Abschreckung: NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg
(o.) in Berlin. Beim „Dragoon Ride“ (u.) proben derzeit 1200 Soldaten
verbündeter Streitkräfte die Verlegung über große Distanzen.
machen. Zentrale Bedeutung hat
die Very High Readiness Joint
Task Force (VJTF). Die Speerspitze ist wesentlicher Teil
des „Readiness Action Plans“.
Deutschland ist daran maßgeblich beteiligt und wird auch 2019
eine führende Rolle übernehmen.
Die VJTF ist Teil der NATO Response Force (NRF), einer Eingreiftruppe für weltweite Einsätze, bestehend aus Land-, Luft-,
See- und Spezialkräften.
Sie soll künftig bis zu
40 000 Soldaten umfassen. In Osteuropa sollen insgesamt acht Stützpunkte mit dem Titel
NATO Force Integration Units
(NFIU) den Einsatz von Reaktionskräften erleichtern.
Über die Beschlüsse von Wales
hinaus entsenden die USA eine
Brigade – rund 5000 Soldaten –
nach Osteuropa. Außerdem wird
der Aufbau eines NATO-Raketenabwehrschirms in Polen und
Rumänien Thema auf dem Gipfel sein. Die NATO betont, das
Abwehrsystem habe einen rein
defensiven Charakter und richte
sich nicht gegen Russland, sondern solle ballistische Raketen
aus dem Nahen Osten abfangen.
Eine thematische Fixierung
auf Osteuropa soll auf dem Gip-
fel aber vermieden werden. „Die
südlichen NATO-Länder wollen
vermeiden, dass der Schwerpunkt
auf Osteuropa liegt, und fordern,
dass etwa die VJTF auch für die
Verteidigung Südeuropas tauglich sein muss“, sagt BAKS-Präsident Karl-Heinz Kamp.
360-Grad-Spektrum
abdecken
Der Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Der
globale Anti-Terror-Kampf. Die
Fokussierung auf Nord-Afrika,
die Brennpunkte Syrien, Irak und
Mali. Und schließlich die anhaltenden Verpflichtungen in Afghanistan zeigen: Die NATO muss
ein 360-Grad-Spektrum abdecken.
Stoltenberg sagte, das Bündnis
peile in Warschau die Verabschiedung eines NATO-Mandats zur
Ausbildung und Unterstützung
lokaler Kräfte an, das wie in Afghanistan und im Nord-Irak auch
an anderen Brennpunkten angewendet werden könne. Außerdem stellte der NATO-Generalsekretär in Aussicht, dass in
Warschau über die Unterstützung
durch AWACS-Luftaufklärung
für die USA im Kampf gegen den
„IS“1 entschieden werden solle.
Es gibt also viel zu tun.
„Dragoon Ride 2“: Konvoi rollt Richtung „Saber Strike 2016“
Dresden. Im Vorfeld der multinationalen
NATO-Übung „Saber Strike 2016“ rollt seit
dem 27. Mai ein Militärkonvoi mit mehr als
300 Fahrzeugen durch Deutschland. Für
die Übung „Dragoon Ride 2“ trainieren das
2. US-Kavallerie Regiment und die Panzerbrigade 12 die Verlegung eines Regiments über
große Entfernung. Es geht auf verschiedenen
Marschrouten von Bayern über Sachsen, die
Tschechische Republik und Polen nach Estland, wo sich dann die Übung „Saber Strike
2016“ anschließen wird. Gefechts- und Unterstützungsfahrzeuge – begleitet von rund 1200
Soldaten – werden auf ihrer Marschstrecke
2400 Kilometer zurücklegen. „Dies stellt eine
völlig neue Qualität dar“, sagt der Chef des
Stabes des Oberkommandos der US-amerikanischen Streitkräfte in Europa (USAREUR),
der deutsche Brigadegeneral Markus Laubenthal. „Wir können auf nichts Vergleichbares zurückgreifen, nichts war vorbereitet.“ In
Polen werden die Soldaten eine aus Amphibienfahrzeugen errichtete Brücke über die
Weichsel queren.
(eb)
Mehr Informationen auf
www.deutschesheer.de.
EINSATZ / BUNDESWEHR
aktuell
5
Foto: Bundeswehr/Andreas Westphal
Fotos: Bundeswehr/Robert Habermann (2)
Foto: Bundeswehr/Jonas Weber
6. Juni 2016
Abgetaucht: Zwei Schwimmtaucher an einer der Schiffsschrauben (l.) des Einsatzgruppenversorgers „Bonn“ (Mitte oben). Tauchereinsatzleiter Andreas G. überprüft
jeden Taucher, bevor es ins Wasser geht (Mitte unten). Für den Hauptgefreiten Thomas K. wird es der erste Tauchgang unter das Schiff sein (r.).
Inspektion unter Wasser
Tauchen in der Ägäis: Bei guter Sicht bestreitet Hauptgefreiter Thomas K. seinen ersten Tauchgang unter die „Bonn“.
Von Robert Habermann
Ägäis. Hauptgefreiter Thomas
K. kümmert sich auf dem Einsatzgruppenversorger „Bonn“ als
Schiffsbetriebstechniker unter
anderem um die Frischwasserversorgung und die Abwasseraufbereitung. In seiner zweiten Funktion hat er ebenfalls mit Wasser
zu tun: Er ist einer der Schwimmtaucher auf dem Einsatzgruppenversorger. Vor kurzem ging es
zum ersten Mal unter das Schiff.
Da die „Bonn“ heute in der
Ägais vor Anker liegt, nutzen
die Schwimmtaucher diese Gelegenheit, um an ihr zu tauchen.
Dabei wird der erfahrene Tauchereinsatzleiter Stabsbootsmann
Andreas G. heute dem „Newco-
mer“ Thomas K. alle markanten
Stellen des Schiffes unter Wasser zeigen.
Nur als Team
ins Wasser
„Wir werden zur Querschubanlage tauchen. Ich zeige ihm,
wo das Echolot seine Sensoren
hat und alle Seekästen, die wir
hier haben“, beschreibt Stabsbootsmann G. den geplanten
Tauchgang. „Seekästen sind
die Öffnungen, durch die unser
Antriebsdiesel sein Kühlwasser ansaugt oder wieder abgibt.
Da sind Gitter davor. Die dürfen
nicht verstopft sein, sonst laufen die Diesel heiß.“ Zur Tauchergruppe der „Bonn“ gehören
sieben Taucher. Sie alle machen
dies in ihrer Zweitfunktion. „Wir
betauchen zum Beispiel das
Schiff, um festzustellen, ob wir
uns ein Fischernetz oder etwas
anderes hineingezogen haben.
Und fast alles, was unter Wasser am Schiff gemacht werden
muss, ist unser Job“, so der Tauchereinsatzleiter. Die Taucher
eines Kriegsschiffes untersuchen
den Rumpf auch auf Haftminen
oder ähnliche Kampfmittel, die
ein möglicher Gegner einsetzen
könnte. „Würden wir das feststellen, setzen wir eine kleine Boje,
um die Stelle zu markieren, und
dann würden wir die Jungs von
der Kampfmittelabwehr holen.“
Stabsbootsmann G. steht mit
seinem Schützling oben am
Fallreep, der ausklappbaren
Treppe, die jetzt an der Bordwand entlang ins Wasser führt.
Zwei Taucher sind schon vor
ihnen runter. Thomas K. kann
es kaum erwarten. Aber: „Erst,
wenn die beiden wieder oben
sind, geht es für uns zwei los“,
bremst ihn der Tauchereinsatzleiter. „Wichtig ist, dass wir immer
aufeinander achten. Nur zusammen sind wir stark. Deswegen
gehen wir ja zu zweit runter. Das
ist für jeden Tauchgang wichtig.“
Begleiter
im Boot
Durch die zusammengekniffenen Augen sieht Thomas K. das
Speedboot der „Bonn“ auf der
Backbordseite des Schiffes im
Wasser gemächlich hin und her
fahren: Boot ja, Speed nein. Die
Männer beobachten aufmerksam
die Wasseroberfläche zwischen
ihnen und dem grauen Schiffsrumpf. Ab und zu zeigen sie auf
aufsteigende Wasserblasen. „Die
sind von den zwei Tauchern, die
grad unten sind“, erklärt K. „Die
Männer im Speedboot sichern sie.
Falls einem Taucher etwas passiert, wird er auf das Boot geholt
und sofort an Bord gebracht.“
Dann geht es los. Knapp neunzig Minuten sind die beiden Taucher gemeinsam unter dem Schiff
unterwegs. Thomas K. wirkt
danach etwas geschafft. Doch
kaum hat er die Maske abgesetzt,
sagt er: „Wahnsinn!“
Mehr Blauhelmsoldaten für Mali gefordert
Gao. Die Stabilisierungsmission
MINUSMA in Mali gilt als die
gefährlichste UN-Mission weltweit. UN-Generalsekretär Ban
Ki Moon fordert nun auf Grund
der Sicherheitslage weitere Blauhelmsoldaten für
die Mission. Laut
einem Bericht Ban
Ki Moons für den
UN-Sicherheitsrat
könnte MINUSMA
mit knapp 2000
zusätzlichen Soldaten und knapp 500 zusätzlichen
Polizisten auf eine Stärke von
über 15 000 Soldaten und Polizisten aufwachsen.
Die jüngste Vergangenheit
hat die terroristische Bedrohung
für Angehörige von MINUSMA
und ihre Vertragspartner deutlich
gemacht. Vergangenen Mittwoch
kam es zu zwei Anschlägen in
und um Gao. Eine Autobombe
tötete einen chinesischen Soldaten, ein weiterer UN-Angehöriger wurde verletzt.
Eine zweite Explosion in der Stadt
galt UNMAS (UN
Mine Action Service), einem zivilen
UN-Vertragspartner.
­
Drei Menschen
kamen dabei ums Leben. Nur
wenige Tage zuvor waren bei
einem Anschlag nahe der Stadt
Mopti fünf Blauhelmsoldaten
aus Togo tödlich verletzt worden. Damit ist die Zahl der sei
Anfang Mai getöteten UN-
Foto: Getty Images/AFP/ Stringer
Sicherheitslage: mindestens16 getötete UN-Angehörige innerhalb weniger Wochen.
Nach dem Anschlag: Soldaten sichern das UN-Camp in Gao ab.
Angehörigen bei MINUSMA
auf mindestens 16 gestiegen.
Aus Sicht der Missionsführung
MINUSMA stellt dies jedoch
keine neue Qualität der Bedrohung dar.
Auch die Bundeswehr beteiligt sich derzeit mit knapp 400
Soldaten an der Mission. In
der vergangenen Woche übernahmen sie die ISR-Kompanie (Intelligence, Surveillance,
Reconnaissance) von ihren niederländischen Kameraden und
somit den Aufklärungsauftrag
vor Ort. Es beteiligen sich sechs
Nationen an der etwa 180 Soldaten umfassenden Kompanie.
Sie soll mit boden- und luftgestützten Sensoren zum Lagebild
für MINUSMA beitragen, potenziellen Bedrohungen begegnen
und den Schutz der malischen
Bevölkerung verbessern. Zum
ersten Mal ist damit eine von
deutschen Soldaten geführte,
gemischte Aufklärungskompanie den Vereinten Nationen
unterstellt.
Außerdem wurde das „Combined Joint Support Detachments“ (CJSD) aufgestellt.
Deutsche und Niederländer unterstützen gemeinsam
die UN-Einsatzkräfte in den
Bereichen Logistik und Instandsetzung.
(kie)
aktuell
SPORT
aktuell
7
SPIELPLAN FUSSBALL EM 2016
G RUPPE
A
G RUPPE
B
FRANKREICH (FRA) RUMÄNIEN (ROU)
ALBANIEN (ALB)
SCHWEIZ (SUI)
ENGLAND (ENG)
WALES (WAL)
FR. 10.06.
SA. 11.06.
18:00 UHR
WAL : SVK
_:_
SA. 11.06.
21:00 UHR
FRA : ROU
21:00 UHR
_:_
MEIN TIPP
SA. 11.06.
15:00 UHR
ALB : SUI
_:_
MI. 15.06.
18:00 UHR
ROU : SUI
_:_
MI. 15.06.
21:00 UHR
FRA : ALB
_:_
MEIN TIPP
MEIN TIPP
MEIN TIPP
SO. 19.06.
21:00 UHR
SUI : FRA
_:_
SO. 19.06.
21:00 UHR
ROU : ALB
_:_
MEIN TIPP
MEIN TIPP
_:_
_:_
_:_
_:_
_:_
_:_
ENG : RUS
_:_
RUSSLAND (RUS)
SLOWAKEI (SVK)
15:00 UHR
RUS : SVK
_:_
DO. 16.06.
15:00 UHR
_:_
_:_
MEIN TIPP
21:00 UHR
SVK : ENG
_:_
MO. 20.06.
21:00 UHR
_:_
_:_
MEIN TIPP
MO. 20.06.
RUS : WAL
_:_
MEIN TIPP
MI. 15.06.
ENG : WAL
_:_
MEIN TIPP
G RUPPE
_:_
MEIN TIPP
G RUPPE
DEUTSCHLAND (GER) UKRAINE (UKR)
POLEN (POL)
NORDIRLAND (NIR)
SPANIEN (ESP)
TÜRKEI (TUR)
SO. 12.06.
SO. 12.06.
18:00 UHR
POL : NIR
_:_
SO. 12.06.
21:00 UHR
GER : UKR
_:_
MEIN TIPP
MEIN TIPP
DO. 16.06.
18:00 UHR
UKR : NIR
_:_
DO. 16.06.
21:00 UHR
GER : POL
DI. 21.06.
_:_
MEIN TIPP
C
_:_
MEIN TIPP
MEIN TIPP
_:_
_:_
_:_
_:_
18:00 UHR
UKR : POL
_:_
MEIN TIPP
DI. 21.06.
18:00 UHR
NIR : GER
_:_
MEIN TIPP
_:_
_:_
D
TSCHECHIEN (CZE)
KROATIEN (CRO)
15:00 UHR
TUR : CRO
_:_
MEIN TIPP
MO. 13.06.
15:00 UHR
ESP : CZE
_:_
FR. 17.06.
18:00 UHR
CZE : CRO
_:_
MEIN TIPP
MEIN TIPP
FR. 17.06.
21:00 UHR
ESP : TUR
_:_
DI. 21.06.
21:00 UHR
CRO : ESP
_:_
MEIN TIPP
MEIN TIPP
DI. 21.06.
21:00 UHR
CZE : TUR
_:_
MEIN TIPP
_:_
_:_
_:_
_:_
G RUPPE
BELGIEN (BEL)
IRLAND (IRL)
18:00 UHR
IRL : SWE
_:_
MO. 13.06.
21:00 UHR
BEL : ITA
_:_
MEIN TIPP
MEIN TIPP
FR. 17.06.
15:00 UHR
ITA : SWE
_:_
SA. 18.06.
15:00 UHR
BEL : IRL
ITA : IRL
MI. 22.06.
_:_
ITALIEN (ITA)
SCHWEDEN (SWE)
MO. 13.06.
MI. 22.06.
_:_
E
SWE : BEL
_:_
MEIN TIPP
MEIN TIPP
MEIN TIPP
_:_
_:_
_:_
MEIN TIPP
ISLAND (ISL)
UNGARN (HUN)
_:_
MEIN TIPP
DI. 14.06.
21:00 UHR
POR : ISL
_:_
SA. 18.06.
18:00 UHR
ISL : HUN
_:_
SA. 18.06.
21:00 UHR
POR : AUT
MEIN TIPP
MEIN TIPP
_:_
MEIN TIPP
_:_
MEIN TIPP
ISL : AUT
_:_
MEIN TIPP
2. PLATZ:
1. PLATZ:
2. PLATZ:
1. PLATZ:
2. PLATZ:
1. PLATZ:
2. PLATZ:
1. PLATZ:
2. PLATZ:
1. PLATZ:
2. PLATZ:
3. PLATZ:
4. PLATZ:
3. PLATZ:
4. PLATZ:
3. PLATZ:
4. PLATZ:
3. PLATZ:
4. PLATZ:
3. PLATZ:
4. PLATZ:
3. PLATZ:
4. PLATZ:
C
D
SA 25.06. 15:00 UHR
ZWEITER A : ZWEITER C
SA 25.06. 18:00 UHR
SIEGER B : DRITTER A/C/D
SO 26.06. 18:00 UHR
SIEGER C : DRITTER A/B/F
SO 26.06. 15:00 UHR
SIEGER A : DRITTER C/D/E
_________ : _________
_________ : _________
_________ : _________
_________ : _________
ERGEBNIS _ : _
ERGEBNIS _ : _
ERGEBNIS
_:_
ERGEBNIS
_:_
MEIN TIPP _ : _
MEIN TIPP _ : _
MEIN TIPP
_:_
MEIN TIPP
_:_
G
SO 26.06. 21:00 UHR
SIEGER F : ZWEITER E
MO 27.06. 18:00 UHR
SIEGER E : ZWEITER D
MO 27.06. 21:00 UHR
ZWEITER B : ZWEITER F
_________ : _________
_________ : _________
_________ : _________
_________ : _________
_:_
MEIN TIPP
_:_
ERGEBNIS
_:_
MEIN TIPP
_:_
ERGEBNIS
_:_
MEIN TIPP
_:_
_:_
_:_
FINALE
SO 10.07. 21:00 UHR
SIEGER A : SIEGER B
_________________________________:_________________________________
H
SA 25.06. 21:00 UHR
SIEGER D: DRITTER B/E/F
ERGEBNIS
_:_
SPIELPLAN
B
F
_:_
EM 2016
ACHTELFINALE
E
_:_
18:00 UHR
1. PLATZ:
A
_:_
18:00 UHR
HUN : POR
MI. 22.06.
_:_
F
18:00 UHR
AUT : HUN
MI. 22.06.
_:_
21:00 UHR
_:_
PORTUGAL (POR)
ÖSTERREICH (AUT)
DI. 14.06.
_:_
21:00 UHR
_:_
G RUPPE
ERGEBNIS
_:_
MEIN TIPP
_:_
ERGEBNIS
_:_
MEIN TIPP
_:_
LILLE
LENS
ST.-DENIS
PARIS
SPIELORTE
VIERTELFINALE
HALBFINALE
LYON
A
B
DO 30.06. 21:00 UHR
SIEGER A : SIEGER E
_________ : _________
ERGEBNIS
_:_
MEIN TIPP
_:_
C
A
D
B
F R 01.07. 21:00 UHR
S IEGER B : SIEGER F
SA 02.07. 21:00 UHR
SIEGER C : SIEGER G
SO 03.07. 21:00 UHR
SIEGER D : SIEGER H
MI 06.07. 21:00 UHR
SIEGER A : SIEGER B
SIEGER C : SIEGER D
_ ________ : _________
_________ : _________
_________ : _________
_____________________:____________________
_____________________:_________________ __ _
E RGEBNIS
_:_
ERGEBNIS
_:_
ERGEBNIS
M EIN TIPP
_:_
MEIN TIPP
_:_
MEIN TIPP
_:_
_:_
DO 07.07. 21:00 UHR
ERGEBNIS
_:_
ERGEBNIS
_:_
MEIN TIPP
_:_
MEIN TIPP
_:_
ST.-ÉTIENNE
BORDEAUX
TOULOUSE
NIZZA
MARSEILLE
Foto: Fotolia/Vitaly Krivosheev; Logo: UEFA; Grafik: Y/C3/Bearbeitet: Bundeswehr/Daniela Prochaska
6
8
aktuell
BUNDESWEHR
6. Juni 2016
Fotos: Bundeswehr/Sebastian Wilke
Anlaufstelle
für die Welt
Berlin. Im Bereich SE I 4 unterscheidet sich der Flur in einigen
Details recht deutlich von anderen Korridoren im Verteidigungsministerium (BMVg). Statt der
sonst üblichen Nüchternheit grüßen dort Präsente von den Wänden
und aus Vitrinen. Geschenke und
kleine Danksagungen von Kameraden aus aller Welt.
Das Referat der Abteilung Strategie und Einsatz (SE) ist für den
Militärattachédienst zuständig
– für jene Attachés, die sich an
den Botschaften in der Hauptstadt tummeln und die deutschen
Attachés im Ausland. Mit insgesamt elf Mitarbeitern – neun
von ihnen sind Soldaten – ist das
Referat nicht eben überdimensioniert. Die Aufgaben indes sind
durchaus fordernd, wie Oberstleutnant Holger Leukert in weicher fränkischer Mundart erklärt.
Als Grundsetzer des Referats
und stellvertretender Referatsleiter ist der gebürtige Bayreuther hier seit Januar 2015 auf
Posten. „Im Grunde unterscheiden wir neben dem deutschen
Militärattachédienst drei Hauptaufgabenbereiche“, umreißt er
den Auftrag des Referats. „Punkt
eins: Wir betreuen die ausländischen Militärattachés in Deutschland.“ Gegenwärtig sind das 150
Attachés in 87 Militärattachéstäben. „Alle Anfragen der Attachés
kommen erst einmal zu uns. Wir
verteilen an die zuständigen
Abteilungen oder im unterstell-
ten Bereich“, erklärt Leukert. Die
Anträge sind schriftlich einzureichen und müssen diplomatischen
Standards genügen. „Jede dieser Anfragen wird beantwortet.
Garantiert“, sagt Leukert.
Außerdem biete das Referat
in enger Zusammenarbeit mit
den Teilstreitkräften regelmäßig Inforeisen für die Attachés
an. Diese Reisen dienen vornehmlich der Klärung von technischen und organisatorischen
Fragen zur Bundeswehr. „Bei
solchen Besichtigungen machen
wir übrigens keine Unterschiede
zwischen NATO-Partnern und
anderen Nationen“, sagt Leukert. Alle Nationen werden gleich
behandelt und erhalten Einblick
ins Innenleben der Truppe.
Hoheitsrechte
wahren
Dasselbe gilt für Infoveranstaltungen und Unterrichtungen. Neben Abteilungsleitern
des Ministeriums zählt von Zeit
zu Zeit auch der Generalinspekteur zu den Gastgebern solcher
Unterrichtungen. In der Regel
einmal pro Jahr empfängt zudem
die Ministerin die Attachés im
Bendlerblock. Umgekehrt nehmen die Mitarbeiter des Referats
häufig Veranstaltungen wahr, zu
denen die ausländischen Attachés
an ihren Botschaften laden. „Bei
über 80 Vertretungen kommen da
schon ein paar Termine zusammen“, sagt Leukert und lacht. Ein
weiterer Zuständigkeitsbereich
Foto: Bundeswehr/Andrea Bienert
Von Markus Tiedke
Foto: Bundeswehr/Uwe Grauwinkel
Das Referat SE I 4 ist erster Ansprechpartner
im BMVg für Militärattachés aller Kontinente.
Erkennungsmerkmal: Militärattachés tragen die Fangschnur (l.). Oberstleutnant Holger Leukert (o.) ist
stellvertretender Leiter des Referats SE I 4. Dort hängen Andenken aus aller Welt an den Wänden (u.).
betrifft die Hoheitsrechte der Bundesrepublik, soweit sie durch ausländisches Militär berührt werden. „Die Niederländer haben zum
Beispiel keine eigenen großen
Truppenübungsplätze. Deshalb
üben sie oft bei uns. Um Personal
und Material nach Deutschland
verlegen zu können, müssen sie
vorher eine Anfrage stellen. Und
die läuft immer über unser Referat“, erklärt Leukert.
Die Details sind jeweils mit
den zuständigen Behörden der
betroffenen Bundesländer abzustimmen. Richtig kompliziert
wird es, wenn Gefahrguttransporte oder sehr sperrige Güter wie
etwa Panzer zu bewegen sind. Im
Jahr kommen locker um die 3000
Anfragen zur Ein- und Durchreise
zusammen. Hinzu kommen rund
500 Anfragen für Überflugrechte
ausländischer militärischer Luftfahrzeuge und für die Einfahrt
ausländischer Kriegsschiffe in
deutsche Hoheitsgewässer.
Das Wissen um
Traditionen
Leukert selbst kann mit seinem
bisherigen Werdegang wohl als
prototypisch für seine Verwendung gelten. Nach Offizierausbildung und Studium diente er
zunächst als Technischer Offizier im Radarführungsdienst.
1998 ging er als OSZE-Verifikateur in den Kosovo. Weitere Missionen für UN und OSZE folgten.
Nach dem Generalstabslehrgang
diente Leukert im militärischen
Nachrichtenwesen, bevor er selbst
als Militärattaché nach Westafrika ging und dort neben Nigeria
auch Burkina Faso, Mali, Senegal, Ghana, Benin, Kamerun und
die Elfenbeinküste betreute. „Das
war eine sehr spannende, sehr fordernde Zeit“, sagt er. Seine Erfahrung könne er jetzt im Referat einsetzen. Und das betrifft nicht nur
die Sprachkenntnisse, sondern
eben auch das Wissen um Traditionen und landestypische Sitten.
Interkulturelle Kompetenz eben.
Militärattachés tagen in Berlin
Berlin. Die 55. Zentralkonferenz für Deutsche Militärattachés hat in den vergangenen zwei Wochen
in Berlin getagt. An der Konferenz nahmen sowohl
die deutschen Militärexperten aus den Vertretungen in aller Welt als auch internationale Vertreter
aus den Botschaften in Berlin teil. Das hochrangige
Treffen diente dem Austausch mit Verteidigungs-
ministerin Ursula von der Leyen, dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker,
und der Leitungsebene des Verteidigungsministeriums. Im Mittelpunkt standen Gespräche über
aktuelle außen-, sicherheits- und verteidigungspolitische Themen sowie über Belange der Bundeswehr.
(jf)
Rostock: Sanitäter retten Leben
in Rostock ist nur rund zwölf Zentimeter tief. Doch die simulierte
Rettung ist imposant. Herausforderungen gibt es für die Soldaten
der Sanitätsstaffel Einsatz Torgelow und des Marinestützpunktes
„Hohe Düne“ genug.
Die Sanitäter haben auch
eine Trainingspuppe dabei, die
– mit viel Hightech ausgestattet – Krankheiten und Verletzungen simuliert. Die Sanitäter
müssen reagieren, die Besucher sind unmittelbar dabei und können aktiv eingreifen:
Herzfrequenz messen,
beatmen, spritzen – je
nach Diagnose. Wie
bei den vergangenen
Aktionen in Trier,
Würzburg und Bonn
steht das aktive Mitmachen der Besucher auch bei dem Angebot in
Rostock im Mittelpunkt.
Objekt zum Anfassen: Der
„GTK Boxer“. Das gepanzerte
Transportfahrzeug in der Sani-
Foto: Bundeswehr/Björn Wilke
Rostock. Der Taucher braucht
schnell Hilfe. Er hat in seinem 90
Kilogramm schweren Helmtaucheranzug einen Unfall. Die Sanitäter müssen eingreifen.
Wie die Rettungsaktion
ausgeht, können Besucher am Mittwoch, 8.
Juni, von 13 bis 16 Uhr
auf dem Neuen Markt
in Rostock miterleben.
Dann findet der vierte
Aktionstag im Vorfeld
des Tags der Bundeswehr statt. Drei Tage
später werden am Tag der Bundeswehr am 11. Juni bundesweit 16
Standorte ihre Tore öffnen.
Zugegeben: Das Szenario ist
konstruiert. Der Möwenbrunnen
Foto: Bundeswehr/Jana Neumann
Am 11. Juni ist Tag der Bundeswehr – 16 Standorte der Bundeswehr präsentieren sich der Öffentlichkeit.
Szenario in Rostock: Ein Taucher (r.) ist verunglückt. Die Sanitäter
rücken aus, um zügig lebensrettende Hilfe zu leisten.
tätsvariante ist mit modernen
medizinischen Geräten ausgestattet: Beatmungsgeräte, Defibrillatoren und Überwachungsmonitore.
(pau)
Mehr Informationen zum Tag der
Bundeswehr gibt es im Internet
auf www.tag-der-bundeswehr.de
und auf der Veranstaltungsseite
bei Facebook.
6. Juni 2016
ZOOM
aktuell
9
15 Kilogramm Lack zum Geburtstag
60 Jahre Luftwaffe: Eurofighter fliegt jetzt mit Sonderlackierung – Eindrücke aus der Werkstatthalle.
euchtend weiß strahlen das Logo zum 60sten Jahrestag und der Schriftzug „Luftwaffe“ auf der blau
lackierten Außenhaut des Eurofighters. Er wartet auf
die letzte Politur. Dann ist er bereit, für die nächsten
Jahre seine Rolle als Botschafter der Luftwaffe zu übernehmen. Der Kampfjet mit der Kennung „30+68“ vom
Taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg an der
Donau ist eine besondere Maschine. Zum zweiten Mal
überhaupt in der Geschichte der Luftwaffe erhält mit ihr
ein Eurofighter eine bunte Volllackierung – exklusiv.
Der Grund: Die Luftwaffe feiert in diesem Jahr ihren
60. Geburtstag.
Aus dem Shelter
in die Lackierhalle
Rückblick: Nach den letzten Übungsflügen wird der
Eurofighter gewaschen und in die Lackierhalle auf dem
NATO-Flugplatz geschleppt. Angehörige des Geschwaders bereiten das Flugzeug für die anstehende Lackierung vor. Bevor es losgeht, muss der Kampfjet abgeklebt werden. Vor allem die empfindlichen Messsonden
müssen vor der Farbe geschützt werden.
Die Außenhülle des Eurofighters wird angeraut, danach
mit weißem Grundlack überzogen. Der Flugzeuglack
wird dann mittels Luftdruck aufgebracht. Insgesamt
neun Lackiergänge sind notwendig, bis die Maschine
fertig ist. Nachdem auch die blaue Verlaufslackierung
und die letzte Schicht Klarlack aufgetragen und getrocknet sind, müssen nur noch die nötigen Warn- und Wartungshinweise angebracht werden. Vier Tage dauert die
Prozedur, die dem Eurofighter 15 Kilogramm Mehrgewicht beschert. Die „30+68“ hat die letzte Hauptinspektion erst hinter sich – und jetzt ausreichend Flugstunden
vor sich, um mindestens fünf Jahre mit der Sonderlackierung zu fliegen.
Neuburg an der Donau spielt bei den Feierlichkeiten
zum Jahrestag der Luftwaffe eine zentrale Rolle. Zum
einen findet hier der Große Zapfenstreich anlässlich
Fotos: Bundeswehr/Carsten Vennemann (3)
L
des Festtages statt. Zum anderen ist die oberbayrische
Kreisstadt neben Hohn in Schleswig-Holstein einer von
zwei Luftwaffenstandorten, die am 11. Juni zum Tag der
Bundeswehr einladen. „Da lag es nahe, dass das Taktische Luftwaffengeschwader 74 einen Eurofighter für
dieses Projekt bereitstellt“, sagt der Kommodore Oberst
Holger Neumann. Das Projekt erfolgt in enger Abstimmung mit dem Inspekteur der Luftwaffe, denn „letztendlich ist es ja ‚seine‘ Maschine, wir feiern schließlich
60 Jahre Luftwaffe“, fügt Neumann hinzu.
Für Design ist Walter Maurer verantwortlich.
Der Künstler, selbst Hubschrauberpilot, hat schon
mehrere Jubiläumslackierungen für Luftfahrzeuge
der Luftwaffe gestaltet. „Das Thema hat mich immer
schon interessiert“, verrät Maurer. „Als ich dann gefragt
wurde, ob ich mir vorstellen könnte, einen Eurofighter für
60 Jahre Luftwaffe zu gestalten, habe ich spontan
zugesagt.“
Klassisches Design,
klare Formen
Zunächst ging es in die Entwurfsgestaltung. „Wir
haben uns hier auf ein klassisches Design mit klaren
Formen festgelegt“, erklärt Maurer. Drei kleine Eurofighter-Modelle, jedes anders lackiert, stellte der Künstler als Entwürfe zur Auswahl vor. Die blau-weiße
Variante machte am Ende das Rennen.
Maurer sieht das Flugzeug mit seiner neuen Sonderlackierung als Hommage an die Luftwaffe: „Wenn man so
etwas macht, dann ist da auch Herzblut dabei“, sagt der
Künstler, der als ehemaliger Reserveoffizier der Luftwaffe eng verbunden ist. Es ist ihm ein Anliegen, das
Projekt zu sponsern. So entsteht die Sondermaschine
zum Nulltarif. Gerade wurde sie zur Internationalen
Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin offiziell
präsentiert. Besucher können sie am 11. Juni beim Tag
der Bundeswehr in Neuburg an der Donau bestaunen.
Ein Video aus der Werkstatthalle auf
www.bundeswehr.de.
Foto: Bundeswehr/Uwe Lenke
Von Carsten Vennemann
Arbeit: Der Eurofighter vor der Lackierung (o.), Künstler Walter Maurer beim Abkleben (m.) und mit dem Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Karl Müllner (u.).
Foto: Wikipedia/Oliver Thiele
Sonderlack: Nur für besondere Anlässe
Auffällig: Manfred von Richthofens rot angestrichener Fokker-Dreidecker.
Der Ursprung der Sonderlackierungen reicht
zurück in das Jahr 1918. Der deutsche Kampfpilot Freiherr Manfred von Richthofen führte
das Jagdgeschwader 1, in dem die damalige
Elite der Jagdflieger diente. Sich der Stärke
seines Geschwaders bewusst, ignorierte er
einen Befehl, wonach seine Flugzeuge mit
einem Tarnmuster versehen werden sollten. Stattdessen ließ er die Flugzeuge bunt
anstreichen. Der Gegner sollte sehen, mit wem
er sich einließ. Außerdem versprach er sich
eine bessere Erkennbarkeit untereinander.
Von Richthofen selbst flog fortan in rot bemalten Flugzeugen, um sich so von allen anderen
Piloten zu unterscheiden. Das brachte ihm den
Beinamen „Der Rote Baron“ ein. Heutige Militärflugzeuge tragen einen einheitlichen einoder mehrfarbigen Tarnanstrich. Sonderlackierungen werden nur noch nach Genehmigung
zu speziellen Ereignissen angefertigt. Eine
Ausnahme sind die Kunstflugstaffeln einiger
Nationen, deren Flugzeuge aufgrund der herausgehobenen Stellung und Öffentlichkeitswirksamkeit bunt lackiert sind.
aktuell
SPORT
6. Juni 2016
Montage: Bundeswehr/Sebastian Wilke
10
Cottbus/Medellín.
BMX-Rennfahrer Luis Brethauer
hat es geschafft: Er hat alle nötigen Wettkampf-Punkte für einen
Startplatz bei den Olympischen
Spielen in Rio gesammelt. Die
endgültige namentliche Nominierung durch den Deutschen
Olympischen Sportbund am
28. Juni gilt als Formsache. Nun
kann sich der Stabsgefreite ganz
auf seinen olympischen Traum
konzentrieren. „In Hinblick auf
Rio ist es für mich wichtig, dass
ich schnell genug bin, um eine
Medaille holen zu können“, sagt
Brethauer. Doch der Sportsoldat
der Sportfördergruppe Todtnau
weiß, eine Garantie auf Edelmetall ist das keineswegs. Schließlich gibt es bei BMX-Rennen
nicht nur spektakuläre Sprünge,
sondern oft auch schwere Stürze
zu sehen. Zuletzt erwischte es
auch Brethauer. Bei der Weltmeisterschaft, die vom 25. bis
29. Mai im kolumbianischen
Medellín stattfand, schied er
nach einem Sturz schon im
­
Achtelfinale
aus.
Sieg
oder Sturz
Die Fahrer müssen ans Limit
gehen, Zehntelsekunden können
den Ausschlag geben. „Im Rennen muss man in jedem Augenblick viele Entscheidungen treffen. Da reicht es schon, wenn
man sich ein oder zwei Mal verschätzt“, erklärt Brethauer. „Auch
die Technik spielt eine wichtige
Rolle. Die Bremsen, um nur ein
Beispiel zu nennen, müssen absolut präzise funktionieren.“
In Sachen BMX-Sport hat
Deutschland noch immer
Nachholbedarf. Lange galt der
Sport mit den kleinen,
BMX:
Extrem cool
aber ­stabilen
20-Zoll-Rädern
hierzulande eher
als Fun-Sportart. Entsprechend dürftig
waren die FörSportsoldat Stabsgefreiter
derangebote.
Auch ­Brethauer
Luis Brethauer hat sein Ticket
ging bis zu seifür die Olympischen Spiele
nem Abitur im Jahr
so gut wie sicher.
2011 auf eine ganz
normale Schule. Trotzdem kam der gebürtige
Aschaffenburger ein Jahr
später bei den Olympischen
Spielen in London bis ins Viertelfinale.
Nach der Schulzeit entschied Alter Hase mit
sich Brethauer für das Förderkon- 23 Jahren
zept der Bundeswehr. „Ohne die
Der 23-jährige Sportsoldat gilt
Bundeswehr könnte ich meinen
Sport auf dem Niveau gar nicht als Vorbild der Nachwuchsfahrer.
ausüben. Außerdem bin ich auch Die werden im BMX Team Cottstolz darauf, Sportsoldat zu sein“, bus gezielt gefördert. Auch dessagt er. Mittlerweile ist sein gan- halb hat sich Cottbus zum Mekka
zes Leben auf den Trainings- und des deutschen BMX-Sports entWettkampf-Rhythmus ausgerich- wickelt. Bundestrainer Florian
tet. Abgesehen von den militä- Ludewig ist mit seiner Trainingsrischen Lehrgängen gibt es nur gruppe ebenfalls dort stationiert.
wenig Kontakt zur Truppe. Doch Auf dessen Empfehlung hin zog
Brethauer weiß, was von ihm auch Brethauer 2015 gen Osten.
Noch haben die Fahrer der klaserwartet wird. „Dass das Dienstverhältnis bei uns Sportsoldaten sischen BMX-Nationen die Nase
zunächst nur jährlich verlängert vorn. Neben den einst dominiewird, finde ich in Ordnung, denn renden USA und Australien sind
man soll sich ja nicht darauf aus- das vor allem Frankreich, Argenruhen, sondern auch eine Gegen- tinien sowie die Niederlande.
Brethauer war der erste Deutleistung dafür erbringen.“
sche, der eine Medaille
bei einer Weltmeisterschaft gewinnen
konnte – 2013 holte er
Bronze. Nach Verletzungspech zeigt die
Formkurve in den Sein Sport verlangt Risikobereitschaft: Luis Brethauer (u. l.) hat
vergangenen Monaten sich schon mehrmals bei Stürzen die Schulter ausgekugelt. Nachwieder nach oben – pünktlich dem er auf der Startrampe Fahrt aufgenommen hat, sind bis zu
zu den Olympischen Spie- 15 Meter weite Sprünge drin. Brethauer gilt mit 23 Jahren schon als
„alter Hase“ – sein Rat ist bei jünlen in Rio.
geren Sportlern gefragt (u. r.).
Ein Video zu dem
BMX-Sportsoldaten auf
www.youtube.com/
bundeswehr.
Fotos: Bundeswehr/Sebastian Wilke (8)
Von Markus Theis
Fotos Sebastian Wilke
SOZIALES / PERSONAL
aktuell
11
Fotos: Bundeswehr/Jonas Weber (4)
6. Juni 2016
Bundeswehr zum Anfassen: Angehörige erleben Fahrzeuge und Ausrüstung in der Storkower Kurmark-Kaserne hautnah (l. und Mitte oben). In Anwesenheit des Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels legen die Rekruten das Gelöbnis und den Eid ab (r.) – eine von ihnen ist Annalena Bösel (Mitte unten).
„Hinschauen und sich einsetzen.“
Beim Familientag in Storkow beantworten Ausbilder Fragen – und der Wehrbeauftragte fordert Einsatz für Demokratie.
Von Angelika Finkenwirth
Storkow. Feldwebel Clemens Clienke muss heute viele
Fragen beantworten: Was sind
das da für Rohre am Fahrzeug,
wozu brauchen sie denn Nebeltöpfe im Einsatz, wie weit können sie mit der Waffe auf dem
Dach schießen und wie treffen
sie, wenn das Fahrzeug wackelt?
Die Angehörigen von 80 Soldaten folgten am vergangenen Donnerstag der Einladung zum Familientag nach Storkow, um sich ein
Bild davon zu machen, was ihre
Kinder oder Partner in der Grundausbildung erwartet. Am Nachmittag stand dann der Höhepunkt
an: das Feierliche Gelöbnis und
die Vereidigung.
„Heute sind wir eine Bundeswehr zum Anfassen“,
sagt Oberstleutnant Thorsten
Niemann, Kommandeur des Storkower Führungsunterstützungsbataillons 381. Gerätschaften und
Kleidung dürfen in der KurmarkKaserne genau begutachtet werden. Ein Angebot, das auch
Annalena Bösel und ihre Eltern
gern annehmen. Sogar Großmutter Hannelore Seidlitz klettert in einen Dingo, um sich einen
Überblick zu verschaffen. „Ganz
schön eng da drin“, urteilt sie.
Mit der Familie
in die Kaserne
Vater Jens Bösel ist das Umfeld
schon etwas vertrauter: „Feuerwehrautos sind auch nicht größer“, schmunzelt der Stadtbrandmeister von Wittenberge. Dass
seine Tochter sich die Bundes-
wehr als Arbeitgeber ausgesucht
hat, war für ihn zunächst gewöhnungsbedürftig. „Aber da sie uns
den Wunsch bereits in der sechsten Klasse mitgeteilt und ihn zielstrebig verfolgt hat, hatten wir
viel Zeit, uns daran zu gewöhnen.“ Warum ausgerechnet zum
Militär? „Von Anfang an reizten
mich die Technik und die Kameradschaft in der Bundeswehr“,
sagt die 18-Jährige. Nach ihrem
freiwilligen Wehrdienst will sie
sich nun für mehrere Jahre verpflichten. Ab Juli geht es zum
Landeskommando nach Schwerin. Ihrer Familie zeigt die Rekrutin begeistert die hochtechnisierten Fahrzeuge und macht auch
am Waffentisch Halt. Mit der
Pistole P 8 und dem Sturmgewehr G 36 hat sie selbst schon
geschossen, mit der schweren
Weste der Schutzklasse 4 hatte
sie bislang wenig Kontakt. Großmutter Hannelore möchte das 15
Kilogramm schwere Keramikplatten-Kleidungsstück lieber
nicht hochheben.
Eine besondere
Verpflichtung
Die junge Rekrutin schaut
immer wieder auf die Uhr, sie
muss los, sich für den feierlichen Akt umziehen. Sie ist aufgeregt, das ist deutlich zu spüren. „Für mich ist das Gelöbnis
der absolute Höhepunkt in meiner Grundausbildung“, sagt sie.
Den erlebt sie am Nachmittag
vor der malerischen Kulisse
von Schloss Hubertushöhe. Die
Gelöbnisrede für die Rekruten
des Führungsunterstützungs-
bataillons 381 aus Storkow,
des Logistikbataillons 171 aus
Burg sowie des Wachbataillons beim Bundesministerium
der Verteidigung hält dieses
Mal der Wehrbeauftragte des
Deutschen Bundestages, HansPeter Bartels. Er verdeutlicht
den Soldaten anhand von Zitaten von Berthold Schenk Graf
von Stauffenberg, die Besonderheit ihrer Verpflichtung, die
Demokratie tapfer zu verteidigen, und bezieht diese auf die
momentane Weltlage. Am Ende
appelliert er: „Lassen Sie nicht
zu, wenn unsere Demokratie
verächtlich gemacht wird. Oder
wenn gegen Minderheiten und
Ausländer gehetzt wird. Seien
Sie nicht bei denen, die wegschauen, sondern bei denen, die
hinschauen und sich einsetzen.“
Bei ihm sitzt keine Schraube zu locker
Berlin. Freundlich lächelt ein
Gesicht aus der Waffenwerkstatt.
Im Inneren steht Oberfeldwebel
Marcus Wollmann vor Regalen
mit Gewehren des Typs G 36. Bis
vor Kurzem war er Waffenmechaniker und Ausbilder im Kurdistan Training Coordination Center (KTCC) im irakischen Erbil,
wo er Peschmerga ausbildete.
Unter den deutschen Soldaten
hatte er ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Der 25-Jährige
war der einzige Ausbilder seines Fachs: „Meine Arbeit mit den
Peschmerga begann dort, wo die
normale Ausbildung an den Waffen endete.“
Ein Waffenmechaniker arbeitet mit Waffen verschiedenster
Kaliber. Er wartet sie und setzt sie
bei Bedarf wieder instand. Sein
Wissen geht weit über das der
normalen Störungsbeseitigung
hinaus. Nicht alle Peschmerga
durchlaufen diese Ausbildung,
doch „auch wenn sie die unter-
Foto: Bundeswehr/Andrea Bienert
Wenn eine Waffe zerlegt ist, fängt seine Arbeit an: Marcus Wollmann ist Waffenmechaniker und war als Ausbilder im Irak.
schiedlichste Vorbildung hatten,
so war ihr Interesse für die Ausbildung immer hoch“, beschreibt
Wollmann die Zusammenarbeit.
In Deutschland ist der Oberfeldwebel Waffenmechaniker in
der Instandsetzung im Versorgungsbataillon 141 in Rotenburg
an der Wümme. Auch in seiner
Freizeit schraubt er gern, allerdings nur an seinem Cabrio: „Der
Vorteil ist, dass ich an meinem
Auto schneller die Erfolge sehe.
Und es ist das eigene Auto, an
dem ich schraube, niemals aber
die eigene Waffe.“ Und auch
wenn er in Niedersachsen seinen Dienst leistet, bezeichnet sich
der gebürtige Cottbusser selbst
als Wahlbayer. „Ein Teil meiner
Ausbildung fand in Bayern statt
und dort habe ich inzwischen auch
meinen Lebensmittelpunkt gefunden“, schmunzelt der Oberfeldwebel. Nicht nur seine Freundin,
auch die Berge ziehen ihn in den
Süden des Landes. Für Oberfeldwebel Marcus Wollmann waren
sein Einsatz und sein Auftrag im
Irak etwas Besonderes.
Auch wenn er positiv auf die
Zeit zurückblickt, hat er sich zum
Ende hin gefreut, den Werkstattcontainer im Irak wieder gegen
seine Kfz-Halle in Bayern eintauschen zu können.
(kie)
Was ist Ihr höchstes Gut?
Die Gesundheit.
Was ist Ihre größte Errungenschaft?
Körperliche Leistungsfähigkeit.
Wo möchten Sie am liebsten leben?
Auf einem Berg in den Alpen.
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Keine Müdigkeit oder Schwäche verspüren.
Mit wem würden Sie gern einen Monat lang
tauschen?
Mit niemanden.
Was treibt Sie an?
Die Lust auf Neues; probieren, was möglich ist.
Was können Sie besonders gut kochen?
Wasser.
Was wäre Ihre berufliche Alternative?
Bergführer.
Welches Lied singen oder hören Sie gern?
„Und wir leben“ von den Toten Hosen.
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aktuell
VERMISCHTES
6. Juni 2016
Lebensgefühl auf italienisch
Ein italienisches Kultobjekt feiert runden Geburtstag – die Vespa wird 70.
Pontedera. „Sembra una vespa“
– das sieht aus wie eine Wespe,
soll Enrico Piaggio gerufen haben,
als ihm sein Ingenieur den ersten
Prototyp der Vespa im Jahr 1946
präsentierte. Ob es sich tatsächlich
so zugetragen hat oder nur eine
schöne Anekdote zur Namensgebung des italienischen Flitzers
ist, das kann heute niemand mehr
sagen. Sicher aber ist, dass der
Unternehmer Enrico Piaggio aus
dem kleinen italienischen Pontedera bei Pisa in der Toskana
Ende des Zweiten Weltkrieges
ein Transportmittel entwickeln
wollte, das erschwinglich, einfach zu fahren und effektiv sein
sollte. Sein Ingenieur Corradino
D’Ascanio entwarf daraufhin den
Prototyp des ersten zweirädrigen
Motorrollers, die Vespa 98, wobei
die 98 den mit 98 Kubikzentimeter großen Hubraum beschreibt.
Mit ihren drei Pferdestärken (PS)
schaffte sie schon stattliche 60
Kilometer in der Stunde. Die ersten Modelle waren noch mit einem
Anlassmotor für Flugzeuge ausgestattet – Vater Rinaldo produzierte während des Krieges Motoren für die italienische Luftwaffe
und hatte einige im Bestand.
Was Ferdinand Porsche in
Deutschland mit dem VW Käfer
016
22/2
Foto: press/piaggiogroup
Von Doreen Kinzel
La dolce vita: Kein anderer Motorroller vermittelt seit 70 Jahren so viel Lebensfreude wie die Vespa.
bewirkte, nämlich ein wahres
Wirtschaftswunder mit vielen
Millionen verkauften Automobilen, das gelang Enrico Piaggio
in Italien mit der Erfindung der
Vespa.
Papa, Mama
und Bambini
Auch der Motorroller schreibt
Produktionsgeschichte. Kein
anderes italienisches Produkt verkörpert heute mehr das Gefühl von
Freiheit, Sommer und Sonne. La
dolce vita eben.
Während die Deutschen, Engländer, Brasilianer und Inder
den zweirädrigen Flitzer maximal zu zweit nutzten, knatterten
in Rom, Florenz oder Venedig
ganze Familien durch die Gassen. Vorn stand oder saß Bambino Nummer Eins, Papa fuhr,
dann kam Bambino Nummer
zwei und Mama fand mit mindestens drei Einkaufstüten hinten ihren Platz.
Mit Roller auf
Weltreise
Mit ihrem unverwechselbaren Design, das großen Wiedererkennungswert besitzt, kommt
sie selbst in Hollywood groß
raus. Audrey Hepburn und Gregory Peck fuhren schon in den
Fünfzigerjahren mit dem beliebten Mofa durch die Straßenszenen von „Roman Holiday“. Heute
sind es Schauspieler wie Jude Law
oder Nicole Kidman, denen die
italienische Diva in Kinofilmen
als motorisierter Untersatz dient.
Bis heute hat sich ihr Erscheinungsbild kaum verändert. Im
Laufe der Jahre bekam sie verschiedene Motorisierungen. So
war die Vespa 98 Corsa das erste
Sportmodell mit einem Einzylinder-Zweitakter, die Vespa 125 ccm
fuhr im Rennsport mit und die
GTS Super 300 verfügt über die
stärkste jemals auf eine Vespa
montierte Motorisierung. Das
meist verkaufte Modell ist nach
wie vor die Vespa XP. Den internationalen Durchbruch schaffte
der Roller in den Fünfzigerjahren. Heute fährt der italienische Exportschlager weltweit
auf den Straßen. Insgesamt verkaufte Piaggio bisher 17 Millionen Stück. Zum Konzern gehören mittlerweile unter anderen die
Marken Aprilia, Derbi, Gilera und
Motor Guzzi.
Für die Bundeswehr eignete
sich die italienische Diva zu keiner Zeit. Beim französischen Militär hingegen kam die Vespa 150
ACMA TAP seit dem Jahr 1953
tatsächlich zum Einsatz. Der Roller war konstruiert worden, um ihn
mit dem Fallschirm über Einsatzgebieten abwerfen und am Boden
umgehend nutzen zu können. Die
Bewaffnung: Ein rückstoßfreies
Gewehr M 20.
SUDOKU
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Senden Sie die vier Lösungszahlen,
lück
die sich aus den farbigen Feldern
!
ergeben, per E-Mail mit dem Betreff
„Sudoku 22/2016” und Ihrer Postanschrift an:
[email protected]
Einsendeschluss:
Sonntag dieser Woche
Zu gewinnen:
APC Mobile Power Bank 10 000 mAh
Dieser externe Zusatzakku für Smartphones und
Tablet-PCs bietet bis zu vier Ladevorgänge für unterwegs.
Lösung 20/2016: 1 1 1 2
Gewonnen hat: Maria Nanka
Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen.
Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt.
Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.