Rheinpfalz 03.06.2016 Wolf`sche Anlagen

NEUSTADT AN DER WEINSTRASSE
— NR. 127
Diedesfeld:
Parkmoral
im Blickfeld
STA DT-MAGA ZI N
Überreste des allerersten Pflasters
Am 23. Juni Sprechtag
des Bürgerbeauftragten
Am Donnerstag, 23. Juni, können Bürger aus Neustadt und dem Kreis Südliche Weinstraße ihre Anliegen und
Probleme mit Dieter Burgard, dem
Bürgerbeauftragten des Landes und
Beauftragten für die Landespolizei, in
der Stadtverwaltung Neustadt persönlich besprechen. Anmeldungen
nimmt das Büro des Bürgerbeauftragten in Mainz bis 15. Juni unter Telefon
06131/2899999 entgegen. Ein Onlineformular und weitere Informationen
gibt es im Internet unter www.derbuergerbeauftragte.rlp.de. (rhp)
Der Ortsbeirat von Diedesfeld überlegt, wie gegen die zunehmenden
Parkverstöße in dem Ortsteil vorgegangen werden kann.
„Das Thema Parkmoral hat uns jetzt
leider auch erreicht“, berichtete Ortsvorsteher Roland Henigin über Verkehrsprobleme vor allem in der
Weinstraße, der Ursulastraße, der
Blöckenstraße und Heerstraße. Oft
käme das Müllauto nicht durch, Anwohner könnten nicht auf ihr Grundstück fahren, oder Dachrinnen und
Hauswände würden beschädigt. Die
Fälle sollen nun konkret mit der Verkehrsabteilung der Stadtverwaltung
besprochen werden. In wenigen Fällen wollen Anwohner über leichte
Umbaumaßnahmen ihre Einfahrt
verlegen. „Bei den wirklich rücksichtslosen Fällen werden wir aber
ein Vorgehen des Ordnungsamtes
einfordern“, kündigte Henigin an.
Man habe Verständnis dafür, dass die
für den ruhenden Verkehr zuständigen Mitarbeiter der Stadt nicht ständig in Diedesfeld tätig sein könnten.
Es gebe leider aber auch Autofahrer,
die nur dann reagieren würden, wenn
es ihnen an den Geldbeutel ginge.
Einstimmig war der Ortsbeirat für
die vom Stadtrat vorgeschlagene Ausweitung der Wasserschutzzonen. Sie
sieht eine freiwillige Kooperationsvereinbarung mit den Landwirten
vor. Voraussetzung dafür ist eine Beratung der Betriebe durch das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum.
Für die Diedesfelder Kerwe am
zweitletzten Augustwochenende haben sich bislang zwei neue Betreiber
für Ausschankstellen gemeldet, wie
der Ortsvorsteher informierte. Von
den bisherigen Anbietern hört nur einer auf. (wkr)
500 Euro aus Kuchenverkauf
für den Arbeitskreis Asyl
Eine im wahrsten Sinn des Wortes historische Fundgrube sind die Bauarbeiten
in der mittleren Hauptstraße: Die jüngste Entdeckung betrifft Knochen und Pflasterarbeiten aus früherer Zeit. Dabei hatte allerdings auch der Zufall seine Hand im Spiel.
Denn nach Angaben von Denkmalpfleger Stefan Ulrich wurde zu dicht und ohne
Rücksprache mit seiner Behörde an den Strebepfeilern der Stiftskirche ein Graben für
eine Leitungstrasse ausgebaggert. Dabei kamen Schichtgesteine ans Tageslicht, die
Ulrich beim zufälligen Vorbeigehen sah und als bedeutsam einstufte. Deshalb ließ er
die Arbeiten kurzzeitig einstellen, damit sich auch die Experten von der Landesarchäologie in Speyer ein Bild davon machen konnten.
Bei den im Straßenquerschnitt entdeckten Knochen handelt es sich demnach vermutlich um menschliche Gebeine, Überreste früherer Bestattungen um die Kirche
herum. Gefunden wurde zudem eine Randscherbe aus schwarztoniger Keramik, laut
Landesarchäologie Fragment einer Ofenkachel aus dem 13./14. Jahrhundert. Daher
ist es laut Ulrich wahrscheinlich, dass auch die Pflasterarbeiten aus jener Zeit datieren
– zumal sie auf gleicher Höhe mit dem Kirchenfundament lägen. Das lasse den
Schluss zu, dass es sich um das erste Straßenpflaster der Stadt handele. Beim Bau des
neuen Stiftskirchenchors um 1368 sei es weitgehend zerstört worden und deshalb
nur noch bruchstückhaft erhalten. Sollten die Knochen auch aus jener Zeit stammen,
geht Ulrich davon aus, dass es die sterblichen Überreste bekannter Persönlichkeiten
sind: Weil der Friedhof damals schon dorthin verlagert gewesen sei, wo heute das
Casimirianum steht, seien so nahe bei dem Gotteshaus nur noch „Promis“ beigesetzt
worden. (ahb)
FOTO: LM
Wolf’sche Anlagen: Fragen kostet nichts
Früherer Park könnte ansatzweise rekonstruiert werden – Ortsbeirat Haardt will bei Stadt nachfühlen – Parken in Probstgasse unverändert
Was wäre bei den Wolf’schen Anlagen noch möglich? Das will der Ortsbeirat Haardt die Stadt fragen. Es
geht darum, eventuell einen kleinen
Teil des früheren Parks zu rekonstruieren und Bewohner der Asylbewerberunterkunft über Ein-EuroJobs mit der Pflege zu beauftragen.
Die Wolf’schen Anlagen – dahinter
verbirgt sich der frühere Privatpark
der Familie Bürklin-Wolf, der damals
öffentlich zugänglich war. Die fünf
Hektar große Fläche gehört zur Gemeinschaftsunterkunft, die die Stadt
erworben hat. Weil sie zu einem EUVogelschutzgebiet zählt, wird sie von
der städtischen Abteilung Landwirtschaft und Umwelt betreut. Diese hat,
wie berichtet, das Areal wieder ansatzweise begehbar gemacht.
Darauf könnte nun aufgebaut werden, sagte Hans Peter Michel (SPD)
bei der Ortsbeiratssitzung am Mittwoch. Dort, wo es mit wenig Aufwand
möglich wäre, könnte an die frühere
An der Haardter Linde wird
im Juli gefeiert.
FOTO: LM
Parkgestaltung erinnert werden, wie
bei einer kleinen Grotte. Die Pflege
könnten Flüchtlinge übernehmen, so
Michel, der auf die gute Arbeit ver-
KU R Z NOTI ER T
Heute im Offenen Kanal. 20 Uhr: Saftwerk Livekonzert.
Pfälzerwald-Verein Mußbach. Fahrt in
den Wild- und Wanderpark Silz am Sonntag. Abfahrt um 8.46 Uhr, Bahnhof Mußbach. Führung: Sylvia und Roland Hey.
Seniorenberatung. Montag, 6. Juni, 14
bis 16 Uhr, Seniorenberatung mit Dieter
Brixius, Bürgerecke, Schlachthofstraße
52, Telefon 06321/13151.
FREITAG, 3. JUNI 2016
C, Appartment 417. Neueinstieg möglich,
Tagesgebühr fünf Euro. Anmeldung im
Kulturbüro, Telefon 06321/374922.
Szenische Dorfführung Hambach.
Donnerstag, 9. Juni, 19 Uhr, szenische
Dorfführung, erzählt und gespielt von Ensemblemitgliedern des Theaters in der
Kurve. Treffpunkt 19 Uhr, Jakobuskirchplatz. Anmeldung bei der Tourist-Info unter Telefon 06321/926892.
Interessen-Gemeinschaft Branchweiler. Montag, 6. Juni, 18 bis 19 Uhr, Bürgersprechstunde, Bürgerecke, Schlachthofstraße 52, Telefon 06321/13151.
Kulinarische Stadtführung. Freitag, 10.
Juni, 17.30 Uhr, Treffpunkt Marktplatzbrunnen. Mindestteilnehmerzahl acht
Personen. Anmeldung unter Telefon
06232/622129.
GDA Wohnstift. Donnerstag, 9. Juni, 15
Uhr, Malkreis für Senioren unter Anleitung der Künstlerin Natali Walker, Haus
St. Marien. Samstag, 11. Juni, 10 bis 12
Uhr, „Faires Frühstück“, Anmeldung bis 8.
Juni im Pfarrbüro, Telefon 06321/2902.
wies, die sie rund ums Heim leisten
würden: „Alles sieht tipptopp aus.“
Einig war sich der Ortsbeirat darin,
dass das eine gute Idee sei. Allerdings
war er sich auch darüber im Klaren,
dass offen sei, wie lange das Heim für
Flüchtlinge genutzt werde und daher
mit der Pflege ein Kostenrisiko verbunden wäre. Zudem sollte die Stadt
nicht unter Druck gesetzt werden, die
Anlagen weiter zu verbessern. Indes
hieß es auch: Da der Naturschutz ohnehin damit befasst sei, könne eine
Nachfrage nicht schaden. Zusätzlich
im Blick hatte das Gremium, dass die
Anlagen interessant werden könnten,
wenn sich Neustadt für die übernächste Landesgartenschau bewerben sollte (wir berichteten).
Eine klare Absage erteilte der Ortsbeirat dem Wunsch eines Bürgers,
das Halteverbot in der Probstgasse
auf die andere Straßenseite zu verlegen, um die Durchfahrt zu erleichtern. Gleiches galt für eine Bürgeridee, für die Feuerwehr Parkplätze an
der Pergola zu reservieren, damit im
Alarmfall nicht nach einem Stellplatz
für die Privatautos gesucht werden
muss. Für beides sehe auch die Feuer-
NI LS ER KLÄR T
Die Sache mit der Linde
Mitten in Haardt
steht eine alte Linde.
Sie wurde vor 125
Jahren
gepflanzt,
weil ein gewisser Luitpold in München
seinen 70. Geburtstag feierte. Luitpold war ein Prinz und
regierte über Bayern. Weil die Pfalz
damals zu Bayern gehörte, war er
auch für unsere Region zuständig. Bei
seinen Untertanen kam Luitpold gut
an. Deshalb wurde ihm zu Ehren oft
etwas gebaut oder gepflanzt. Unter
Linden trafen sich früher die Leute aus
dem Dorf – auch zum Feiern. (nils)
wehr selbst keinen Bedarf, so Stefan
Klein (CDU), Ortsbeiratsmitglied und
Stadtfeuerwehrinspekteur.
Jeder Ortsbeirat muss eine Stellungnahme zu den Neuregelungen
für das Wasserschutzgebiet auf städtischer Gemarkung abgeben. Dabei
schloss Haardt sich einstimmig dem
an, wofür sich der Stadtrat im Mai
ausgesprochen hatte: Um die deutliche Ausweitung und damit eventuelle Nachteile für Landwirtschaft und
Gewerbe zu vermeiden, soll auf eine
Kooperation der Betroffenen mit der
zuständigen Struktur- und Dienstleistungsbehörde Süd gesetzt werden.
Wie Ortsvorsteher Richard Racs
(Grüne) informierte, wurde der dritte
Bauabschnitt in der Gemeinschaftsunterkunft gestartet. Bis Ende 2016
soll er abgeschlossen sein. Der Raum
für die Ortsverwaltung sei eingeplant.
Zudem wird in Haardt bald wieder
gefeiert: Die Fördergemeinschaft lädt
für 2. und 3. Juli zum Lindenbaumfest
im Mandelring ein. (ahb)
Wie am besten danken?
ÜBER DEN KIRCHTURM HINAUS: Die Sache mit dem Schutzengel
VON MARGARITA KIRSCH
Heute hatte ich mal wieder einen guten Schutzengel, der mich vor einem
Unfall bewahrt hat. Das erinnert mich
wieder daran: Jeder Tag ohne Unfall
auf der B 39, auf der viele zu schnell
fahren, zu riskant überholen, sollte
mich dankbar machen.
Mir fallen die vielen Momente ein,
in denen der Schutzengel mich vor einem Fauxpas bewahrt hat, oder ich
haarscharf an der Katastrophe vorbeigeschrammt bin. Auch dafür sollte
ich dankbar sein.
Wie bedankt man sich bei einem
Schutzengel? Bei einem Menschen
würde man wohl eine Flasche Wein oder
einen Blumenstrauß
vorbeibringen. Was
schenkt man einem
Schutzengel?
Und was ist mit
den vielen kleinen
und großen Katastrophen, die mir beMargarita
gegnet sind? Hatte
Kirsch
er da seinen freien
Tag, oder gibt es ihn
gar nicht, ist alles reiner Zufall?
Bis jetzt konnte ich die Probleme in
meinem Leben meistern. Bis jetzt hat
alles Schlimme zu einem Umdenken
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und einem Neuanfang geführt. Das
wäre etwas Großes – wenn es so bliebe. Dazu brauche ich keinen Schutzengel, dafür habe ich von Gott viele
Talente und Fähigkeiten geschenkt
bekommen. Und die Garantie dafür?
Die gibt es wohl nicht – aber vielleicht
das große Vertrauen, dass mein Leben
nicht ins Leere laufen kann. So haben
die Freunde Jesu von seinem Tod und
seiner Auferstehung erzählt. (Foto:
Archiv)
DIE AUTORIN
Margarita Kirsch, Pastoralreferentin, in der
Pfarrei Heilig Geist, Geinsheim, erheiratet,
zwei Kinder.
Der Neustadter Arbeitskreis Humanitäre Hilfe für Asylbewerber hat vom
Leibniz-Gymnasium eine Spende
über 500 Euro erhalten. Das Geld wurde jetzt von Tatjana Grothe, Mitglied
der Schülervertretung des LeibnizGymnasiums, übergeben. Die Summe
kam beim Kuchenverkauf zusammen,
der jeden zweiten Mittwoch in der
Schule stattfindet. Vorausgegangen
war eine Projektwoche mit dem Thema „Migration: Wanderungs- und
Asylproblematik“. Die Vorsitzenden
des Arbeitskreises, Annette Aumüller
und Ulrike Gauglitz, teilten mit, dass
die Spende dazu dienen werde, unter
anderem Sprachkurse und Bücher für
die Geflüchteten zu finanzieren. (rhp)
Infos in Neustadt über
Organraub in China
Vertreter der aus China stammenden
religiösen Bewegung „Falun Gong“ informieren morgen von 10 bis 18 Uhr
am Kriegerdenkmal in der Neustadter
Fußgängerzone über das Thema „Organraub in China“. Es gibt Vorwürfe, in
der Volksrepublik würden in Haft befindlichen Falun-Gong-Praktizierenden und anderen Dissidenten Organe
zur Transplantation an Chinesen und
Ausländer entnommen. Am Infostand
in Neustadt besteht morgen auch die
Möglichkeit, eine Petition der Organisation „Doctors Against Forced Organ
Harvesting“ (Ärzte gegen Zwangsorganentnahme) an die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen zur Beendigung des Transplantationsmissbrauchs in China zu unterzeichnen. (rhp)
DA S W ET TER
Vorhersage: Der Tag beginnt wolkig
mit Aufheiterungen und trocken. Im
weiteren Verlauf nimmt die Neigung
zu teils kräftigen Schauern und Gewittern aber rasch zu, stellenweise unwetterartig. Die Höchstwerte erreichen 22 bis 23 Grad. Der Wind weht
nur schwach, in Gewitternähe sind
aber starke Böen möglich. Morgen
wird es bei 22 bis 23 Grad unangenehm schwül, wieder sind teils kräftige Schauer und Gewitter möglich.
Gestern (14 Uhr): stark bewölkt
Temperatur: 18,3 Grad
Niederschläge: 6,4 Liter/m≤
Luftfeuchtigkeit: 74 Prozent
Luftdruck: 1011 hPa/unverändert
Heute vor einem Jahr: Leicht bewölkt mit Sonnenschein bei 24 Grad.
Quelle: Klima-Palatina, Maikammer
IM PR ES SUM
Neustadt
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