Europa Meisterschaft 2016

Sonderbeilage
Auf geht’s, Männer!
Fußball-EM in Frankreich
INFO
KOMPAKT
AFTEN
ALLE MANNSCH
ALLE TOPSTARS
PLUS: GROSSER
SPIELPLAN
Exklusiv
lothar matthäus über die
aussichten der deutschen
mannschaft SEITE 06
Erfolgreich
wie DfB-trainer Joachim löw
seine spieler auf das große
turnier einstimmt SEITE 12
Mini-EM
24 Klassen
wetteifern um
den titel SEITE 16
Der Rasen
gehört Dir.
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Inhalt / eDItorIal
3
AU S DEM INHALT
Exklusiv-Interview
Prognosen von Weltfußballer
Lothar Matthäus
Seite 6
Die Nationalmannschaft
Deutschlands erste Elf und das
B-Team
Seite 8
Platzhirsche und Toptalente
So ist der deutsche Kader
strukturiert
Seite 10
Der ewige Jogi
Wie der Bundestrainer den
Erfolg plant
Seite 12
Hinter den Kulissen
Das Mannschaftsquartier und der
Tross der Deutschen
Seite 14
Arena wunderbar
Die zehn französischen
EM-Stadien
Seite 15
Die große Ostalb-Mini-EM
24 Grundschulklassen wetteifern
um den Titel
Seite 16
Fröhlich und frei, friedvoll und furchtlos möchten die Anhänger bei der EM feiern.
Liebe Leserinnen
und Leser,
auf 48 seiten stimmen wir sie
auf die Fußballeuropameisterschaft in Frankreich ein. Bevor
ich auf den Inhalt dieses für sie
geschnürten Lesepakets eingehe, komme ich nicht umher, einen Mitspieler zu nennen, der
bei dieser EM in keiner Nationalmannschaft aufgestellt ist
und der doch allgegenwärtig
sein wird. Bei diesem Fußballturnier spielt wie bei keinem
anderen in der Geschichte dieses turniers die angst mit. Die
angst, dass es terroranschläge
gibt.Wir werden nie die schrecklichen Ereignisse beim testspiel
Frankreich gegen Deutschland
vergessen. Mehr als 100 Menschen verloren damals in Paris
ihr Leben. statt Jubel bestimmten Explosionen und schüsse
die stimmung am stadion und
in Paris. 90.000 sicherheitskräfte werden deshalb in diesem
Jahr das EM-Land zu einem
hochsicherheitsland machen.
auf die Fans vor ort kommen
Warteschlange und sicherheitskontrollen zu. so richtig aufatmen werden wir alle erst wieder
können, wenn am 10. Juli das
Endspiel abgepfiffen wird und
es zu keinen Zwischenfällen ge-
kommen ist. In dieser Beilage
spielt deshalb nicht nur der
sport eine rolle. „Mulmiges Gefühl“ ist die Geschichte von Peter heusch überschrieben, die
beschreibt, wie Frankreich während des turniers im ausnahmezustand ist.
Chefredakteur Lars Reckermann
Im Vordergrund steht natürlich der sport. Wir stellen alle
Mannschaften und alle Gruppen vor. Wir nennen mögliche
Favoriten und jeden spieler
beim Namen. Wer diese Beilage
gelesen hat, kann ab dem 10.
Juni sportlich mitreden – auch
wenn ihn Fußball eigentlich
nur interessiert, wenn die Nationalmannschaft spielt. Ein turnierplan fehlt natürlich auch
nicht. Einer meiner besonderen
höhepunkte ist die Mini-Euro-
Jedes Team, jeder Spieler
Von Gruppe A bis F: Alle Kader
im Überblick
Seite 20
Foto: Eibner
Sicher ist sicher
Wie Frankreichs EM-Macher die
Spiele schützen
Seite 36
Kicken für die Wirtschaft
Große Fußballfeste schieben die
Konjunktur an
Seite 40
pameisterschaft der schwäbischen Post und Gmünder tagespost.
Grundschulmannschaften aus
dem gesamten ostalbkreis spielen am 2. Juli die EM nach. Ich
kann Ihnen nur ans herz legen,
bei diesem großartigen turnier
direkt vor Ihrer haustür einfach
einmal vorbeizuschauen.
Ich wünsche Ihnen beim Lesen unserer sonderbeilage viel
spaß. Ich wünsche aber vor allem, dass diese Fußballeuropameisterschaft als unbeschwertes, entspanntes und friedliches
Fußballfest in die analen des
sports eingeht. als ein turnier,
in dem es ausschließlich einen
sportlichen sieger gibt und keinen politischen. Ich hoffe, wir
werden vier Wochen lang jubeln, uns freuen und ärgern
und so manche Entscheidung
verfluchen. und ich hoffe, dass
wir uns alle am 10. Juli in den
armen liegen und mit JögisJungs den Europameistertitel
feiern.
Euphorie und Elend
Große Siege, bittere Pleiten:
Alles ist drin
Seite 42
Sieger tippen und gewinnen
Das große Online-Tippspiel von
SchwäPo und GT
Seite 44
Nach der EM ist vor der EM
U-19-Europameisterschaft in
Baden-Württemberg
Seite 46
IMPRESSUM
Beilage der Schwäbischen Post
und Gmünder Tagespost in Kooperation mit der Südwest Presse
Chefredaktion:
Lars Reckermann,
Ulrich Becker (allgemeiner Teil)
Redaktion:
Volkmar Kah (verantwortl.) Armin Grasmuck (Ltg. SWP), Gerold
Knehr,
Thomas
Gotthardt,
Wolfgang Scheerer, Karen Emler,
Magdi Aboul-Kheir, Peter Heusch,
Petra Groninger (Lektorat)
Layout:
Michael Zülzke,
Franziska
Oblinger, Ricarda Pinzke
Bildredaktion: Antje Glinka
Anzeigen: Marc Haselbach, Media
Service Ostalb
Neue Pressegesellschaft mbH &
Co. KG, Frauenstr. 77, 89073 Ulm
4
anPfIff
Jetzt geht’s los!
Am 10. Juni beginnen die Fußball-Festspiele in Frankreich
hart umkämpfte Partien auf höchstem Niveau, strahlende sieger, bitter Geschlagene: Die spiele der Europameisterschaft, die von 10.
Juni bis 10. Juli in zehn französischen arenen ausgetragen werden, sind der höhepunkt des Fußballjahres 2016. Es ist die größte EM
aller Zeiten – mit 24 Mannschaften. Die anhänger in Frankreich und in ganz Europa werden ihre Idole und Landesauswahlen anfeuern.
Die deutsche Nationalelf zählt als amtierender Weltmeister selbstverständlich zu den ersten aspiranten auf den turniersieg. Dagegen
fühlen sich die kleineren Kickernationen wie albanien oder Island pudelwohl in der rolle des außenseiters.
Victor
super
Strahlender EM-Patron Der Name des offiziellen Maskottchens stammt aus dem Lateinischen
und heißt übersetzt passenderweise: Der Sieger.
56
92000
Jahre später 1960
wurde die erste EM,
ebenfalls in Frankreich, ausgetragen.
Nur vier Länder
erreichten die Endrunde, es siegte die
Sowjetunion.
1:501
Traditionell oder
topmodern Die
Trikots der deutschen
Auswahl (Adidas, ca.
55 Euro).
Alles auf den Außenseiter Albanien und Nordirland sind bei den seriösen Wettanbietern die krassen
Außenseiter. Wer einen Euro setzt, kriegt im Fall des
Titelgewinns 501 Euro zurück (Stand 31. Mai).
Zuschauer am Eiffelturm Beim Public Viewing
auf dem Marsfeld, direkt an dem Pariser Wahrzeichen, können Fußballanhänger alle Partien der
EM auf riesigen Monitoren mitverfolgen.
Auf Sternfahrt Seit 40
Jahren
liefert Mercedes die Bu
sse
für die deutsche Ausw
ahl.
Für echte Fans Stammplatz für Masseur, Trainer und Bierholer:
Mit diesem Überwurf wird der Fernsehabend zum Erlebnis. Das
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16,95 Euro.
Fotos: Uefa/afp, dpa, Daimler AG, Stefan Rösinger
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Knallharte Schüsse Der EM-Ball „Beau
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Foto: Eibner
„Deutschland ist Favorit“
Exklusiv: Die EM-Prognosen des Weltfußballers Lothar Matthäus
Im zarten Alter von 19 Jahren feierte Lothar Matthäus
sein Debüt bei der Europameisterschaft 1980 in Italien
– und triumphierte prompt
mit der deutschen Mannschaft. In seiner Vorausschau auf die EM 2016
nennt der Rekordnationalspieler drei potenzielle Kandidaten für den Titel.
ARMIN GRASMUCK
Kam die Einladung des Bundestrainers Jupp Derwall damals
überraschend, oder hatten Sie
damit gerechnet, für den EMKader nominiert zu werden?
Lothar Matthäus: total
überraschend. Ich hatte schon
den sommerurlaub gebucht,
den musste ich wieder absagen.
Damit hatte ich nicht gerechnet.
Dann kam der anruf, dass ich
zum treffpunkt kommen soll
und mit nach Italien fahre. Klar,
da habe ich mich riesig gefreut.
Konnten Sie als blutjunger Spieler damit rechnen, bei der EM
auch eingesetzt zu werden?
Matthäus: Der trainer hatte
gesehen, was im training abging. Ich war präsent, brannte
auf einen Einsatz. Vielleicht
wollte er mir ein kleines Geschenk machen, als er mich im
letzten Gruppenspiel gegen
holland beim stand von 3:0
einwechselte – ohne zu ahnen,
dass ich die Partie unglücklicherweise noch spannend
machte. Mein erstes Länderspiel. Ich kam rein, hatte einen
guten start, knallte gleich einen Weitschuss auf das tor der
holländer. Fünf Minuten später verursachte ich einen Elfmeter, sie verwandelten, das
spiel drohte zu kippen, aber
wir siegten 3:2. Ein paar tage
später waren wir Europameister.
Zehn Jahre später wurden Sie
auch Weltmeister. Wie schwer
wird es für die deutsche Mannschaft, die 2014 den WM-Triumph errang, für die EM richtig
in Schwung zu kommen?
Matthäus: Die Mannschaft
muss sich wieder neu finden.
Die Mannschaft
muss sich wieder
neu finden
Ich denke, der teamgeist ist
hervorragend. schon in Brasilien war zu erkennen, dass Joachim Löw und sein trainerstab
eine einzigartige atmosphäre in
der Mannschaft erzeugt haben.
am besten war es an den Ersatzspielern zu erkennen, die hundertprozentig bei der sache waren und mitgefiebert haben.
Das war bei uns 1990 übrigens
genauso. Wenn ich an den Köl-
ner Paul steiner denke. Er spielte damals keine einzige Minute,
machte aber die beste stimmung. Es ist eine Frage des Charakters. 1994 hatten wir solche
typen nicht. Da sorgten die
spieler auf der Ersatzbank für
schlechte stimmung.
Ist der Teamgeist noch mit dem
von 2014 zu vergleichen, obwohl
etablierte Spieler wie Lahm,
Mertesacker und Klose ausgeschieden sind?
Matthäus: Ich habe ein gutes
Gefühl. aber selbstverständlich
muss es sich zeigen, wenn die
Jungs wieder ein paar tage länger zusammen sind. Zu einem
normalen Länderspiel treffen sie
sich ja meistens nur drei, vier tage. Ein kurzes hallo, dann geht
es zurück zum Verein. Jetzt sitzen sie fünf Wochen lang aufeinander, das ist schon was anderes.
Die deutsche Auswahl gilt traditionell als sogenannte Turnier-
IntervIew
mannschaft. Ist die gute Atmosphäre in der Gemeinschaft
mehr wert als das reine Können
der einzelnen Spieler?
Matthäus: Der teamspirit
ist sicher das zentrale Element. Vieles hängt auch vom
trainer ab. Löw gibt den spielern ein gewisses Maß an
selbstverantwortung. Er kontrolliert sie nicht. hat Franz Beckenbauer 1990 auch nicht gemacht. Berti Vogts 1994
dagegen schon. Der trainer ist
ein entscheidender Faktor.
Wie er die Mannschaft führt,
wie er den spielern vertraut.
Wenn du als spieler merkst,
dass der trainer auf dich baut,
zahlst du es gern auf dem Platz
zurück. Vogts kontrollierte alles, sogar die telefonrechnungen der spieler im hotel. Das
war keine gute Basis.
7
helfen sich gegenseitig. Da sagt
der eine dem anderen, was er zu
tun hat.
Wer sind die deutschen Schlüsselspieler bei dieser EM?
Matthäus: Die Persönlichkeiten, die von Bayern kommen:
Neuer, Boateng, Müller. sie werden den teil der Verantwortung
übernehmen, die Lahm als Kapitän bei der WM trug. schweinsteiger, wenn er fit ist. Dazu haben wir hummels, Khedira von
Juventus turin und Kroos von
real Madrid. Das sind alles die
Leute, die den Laden zusammenhalten.
Ist Mario Gomez Deutschlands
EM-Torjäger?
Matthäus: Er war sehr laufstark gegen England, hat ein tor
gemacht. Lange war er verletzt,
da konnte er nicht zeigen, was
ihn ihm steckt. In Istanbul, wo
er mit Besiktas Meister wurde,
hat er zu seiner stärke zurückgefunden. Mit ihm hat Löw eine
andere option im angriff. Gomez kann mit seiner Erfahrung
und seinem Näschen der Mann
für den entscheidenden augenblick werden.
Welcher Spieler kann den größten Sprung nach vorn machen?
Mit Gomez hat
Löw eine andere
Option im Angriff
Jerome Boateng und Mats Hummels sind starke Charaktere: Wer
ist der Abwehrchef?
Matthäus: Keiner. Beide sind
schlau genug, um zu wissen,
welche Qualität sie haben. sie
Wie wichtig ist Bastian Schweinsteiger, auch als Typ, für die Nationalelf?
Matthäus: Nur weil er ein typ
ist, brauchst du ihn nicht mitzunehmen. Bei der WM haben wir
gute Erfahrungen gemacht, da
war er gerade in den K.o.-spielen
aufgrund seiner Persönlichkeit
wichtig. Wenn es eine Chance
gibt, dass er im Verlauf der EM
topfit wird, kann er wieder
wichtig werden.
Eine EM ist
immer ein großes
Fußballfest
Wie schafft es Löw, der seit zehn
Jahren als Bundestrainer verantwortlich ist, seine Spieler stets zu
inspirieren?
Matthäus: auf seine art. Er ist
authentisch, offen, ehrlich, korrekt. Das kommt bei den spielern
an. sie wollen wissen, was los ist.
heute kannst du nicht mehr einfach sagen: Du sitzt draußen. Die
spieler wollen wissen, warum.
sie machen sich Gedanken, hinterfragen dich, suchen das Gespräch. Das gilt auch für die trainingsformen auf dem Platz. sie
wollen wissen: Warum machen
wir diese Übung, was bringt sie
mir. Wenn früher einer gesagt
hat: 30 Mal den Berg rauf und
runter, dann sind wir gerannt,
ohne groß nachzudenken.
In welchen Bereichen muss sich
die deutsche Mannschaft noch
verbessern?
Matthäus: Die Qualifikation
war durchwachsen, im Endeffekt haben sie es aber souverän
geschafft, weil die anderen sich
gegenseitig die Punkte weggenommen haben. Es ist normal,
dass nach dem triumph bei der
WM auch mal die spannung
verloren geht. Wenn man sieht,
welche spieler im deutschen
Kader stehen, kann man sicher
davon ausgehen, dass sie uns
auch in Frankreich wieder viel
Freude bereiten werden.
Matthäus: Joshua Kimmich
hat sicher das Zeug dazu. Er hat
sich bei Bayern durchgesetzt,
auch in der Champions League
starke spiele gemacht. Eigentlich ist er kein Innenverteidigung, sondern ein sechser. Bei
der EM würde ich ihn als rechten Verteidiger spielen lassen.
Das kann er, weil er ein hochintelligenter spieler ist. Er kann
das spiel lesen, ist schnell und
robust. und er spielt gute Bälle,
auch über 30 oder 40 Meter.
Wer sind die Favoriten für das
Turnier in Frankreich?
Matthäus: Ich habe drei Favoriten: Das sind der Weltmeister, der Gastgeber und Belgien.
Die Belgier standen lange Zeit
auf Platz eins der Weltrangliste.
sie haben tolle spieler, das haben sie in den vergangenen Jahren gezeigt, die Mannschaft ist
gereift. Das Gleiche gilt für die
Franzosen. Deutschland ist als
Weltmeister und mit diesem Kader automatisch Favorit.
Lothar Matthäus ist auch bei der EM als Experte gefragt.
Foto: actionpress
Analysen im Klartext
Der Fachmann Weltmeister 1990, Europameister 1980, siebenmal Deutscher Meister,
zweifacher DFB-Pokalsieger, Italienischer
Meister, Uefa-Cup-Sieger, Weltfußballer 1991
– Lothar Matthäus ist
einer der größten Spieler in der Geschichte
des Fußballs. Der vor
55 Jahren in Erlangen
geborene und in Herzogenaurach aufgewachsene Franke spielte als Profi bei Mönchengladbach, den
Bayern, Inter Mailand
und den New York/
New Jersey Metro
Stars. Danach arbeitete
er als Trainer unter anderem bei Rapid Wien,
Partizan Belgrad sowie
als Nationalcoach von
Ungarn und Bulgarien.
Der deutsche Rekordnationalspieler (150
Länderspiele) ist heute
als Experte bei dem
Bezahlsender Sky und
als Kolumnist bei der
Fachzeitschrift SportBild beschäftigt. Bei
der EM in Frankreich
ist Matthäus auch für
mehrere ausländische
Sender im Einsatz.
Sie sind als Experte für mehrere
Fernsehsender bei der EM im
Einsatz. Wie groß ist Ihre Furcht
vor Terroranschlägen?
Matthäus: sicher mache ich
mir meine Gedanken. aber wir
sollten uns nicht verrückt machen. Die Veranstalter tun alles,
was getan werden muss, um sichere spiele gewährleisten zu
können. Eine EM ist immer ein
großes Fußballfest. Das soll es
auch in Frankreich werden.
Auf was freuen Sie sich in Frankreich am meisten?
Matthäus: auf Fußball! Die
atmosphäre, das Drumherum.
Der Fußball hat bei den großen
turnieren immer die Nationen
verbunden, das war für mich
schon als spieler ein aufregendes Erlebnis und ein tolles Gefühl. Es ist einfach ein großes
Miteinander mit vielen glücklichen Gesichtern, auch abseits
des rasens.
Die erste Elf
Von Neuer bis Gomez:
Bundestrainer Löw baut auf
Weltmeister und Toptalente
**
19
3
5
1
18
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3
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*länderspiele,stand
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31.mai
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2016
*länderspiele,
Fotos:Eibner,
Eibner,Imago,
Imago,dpa,
dpa,afp,
afp,Getty
GettyImages
Images
Fotos:
Mario Gomez
Besiktas Istanbul
30 Jahre, 189 cm
63 Länderspiele
27 Tore
18
23
ABWEHR
Toni Kroos
Real Madrid
26 Jahre, 182 cm
64 Länderspiele
11 Tore
MITTELFELD
Thomas Müller
FC Bayern München 13
26 Jahre, 186 cm
70 Länderspiele
31 Tore
6
ANGRIFF
Sami Khedira
Juventus Turin
29 Jahre, 189 cm
59 Länderspiele
5 Tore
ABWEHR
Mario Götze
FC Bayern München 19
23 Jahre, 176 cm
57 Länderspiele
17 Tore
3
Jerome Boateng
FC Bayern München 17
27 Jahre, 192 cm
58 Länderspiele
0 Tore
MITTELFELD
Jonas Hector
1. FC Köln
26 Jahre, 185 cm
13 Länderspiele
1 Tor
4
13
6
ANGRIFF
TOR
ABWEHR
8
B. Höwedes
FC Schalke
28 Jahre, 187 cm
33 Länderspiele
2 Tore
1
ABWEHR
Mesut Özil
FC Arsenal
27 Jahre, 183 cm
72 Länderspiele
19 Tore
5
Manuel Neuer
FC Bayern München
30 Jahre, 193 cm
64 Länderspiele
MITTELFELD
Mats Hummels
Borussia Dortmund
27 Jahre, 192 cm
46 Länderspiele
4 Tore
TRAINER
Joachim Löw
Trainer
56 Jahre
129 Spiele
als DFB-Couch
ANGRIFF
4
Das B-Team
Nachwuchsspieler mit Pfiff und
bewährte Kräfte warten auf ihren
Einsatz bei der EM
14
4
2
7
15
20
André Schürrle
VfL Wolfsburg
25 Jahre, 184 cm
51 Länderspiele
20 Tore
Julian Weigl
Borussia Dortmund
20 Jahre, 186 cm
1 Länderspiel
0 Tore
2
9
15
ABWEHR
Joshua Kimmich
FC Bayern München 21
21 Jahre, 176 cm
1 Länderspiel
0 Tore
7
Shkodran Mustafi
FC Valencia
24 Jahre, 184 cm
10 Länderspiele
0 Tore
MITTELFELD
11
16
ABWEHR
B. Schweinsteiger
Manchester United
31 Jahre, 183 cm
114 Länderspiele
23 Tore
12
MITTELFELD
Leroy Sané
FC Schalke
20 Jahre, 183 cm
2 Länderspiele
0 Tore
TOR
TOR
10
Julian Draxler
VfL Wolfsburg
22 Jahre, 185 cm
18 Länderspiele
1 Tor
Jonathan Tah
Bayer Leverkusen
20 Jahre, 194 cm
1 Länderspiel
0 Tore
MITTELFELD
Lukas Podolski
Galatasaray Istanbul
30 Jahre, 180 cm
127 Länderspiele
48 Tore
14
Bernd Leno
Bayer Leverkusen
24 Jahre, 190 cm
0 Länderspiele
ABWEHR
Emre Can
FC Liverpool
22 Jahre, 184 cm
5 Länderspiele
0 Tore
22
MITTELFELD
M.-A. ter Stegen
FC Barcelona
24 Jahre, 189 cm
6 Länderspiele
21
MITTELFELD
11
12
MITTELFELD
10
10
DIe natIonalmannschaft
Noch sind sie die Leitwölfe: Bastian
Schweinsteiger (l.)
und Mats Hummels.
Foto: Imago
Anführer gesucht
Toni Kroos hat gute Chancen, neuer Chef im Mittelfeld zu werden
Harter Kampf um die
Stammplätze: Wer schafft
den nächsten Schritt auf
der Karriereleiter, wem
droht die Ersatzbank?
GEROLD KNEHR
Es ist noch gar nicht so lange
her, da wurde über eine sogenannte „flache hierarchie“ im
Fußball diskutiert. Die Erfahrung zeigt aber, dass in teams
eine klare struktur nötig ist,
um Erfolg zu haben.
Eine deutliche hierarchie ist
auch im EM-Kader der Nationalmannschaft auszumachen. an
der spitze finden sich jene akteure, die den sogenannten
spielerrat bilden. Neben Kapitän Bastian schweinsteiger sind
dies Manuel Neuer, sami Khedira, thomas Müller und Mats
hummels. Wie in einem rudel
kommt es auch in einem sport-
team zu rivalitäten. aus der
zweiten reihe drängen spieler
wie toni Kroos oder Jerome
Boateng nach oben, die den bisherigen Leitwölfen Konkurrenz
machen.
Kroos ist mit 26 Jahren im
besten Fußballer-alter, ihm
darf zugetraut werden, dass er
in Frankreich im Mittelfeld die
Chefrolle übernehmen wird. Interessant wird auch, wie sich
die hierarchie zwischen den
künftigen teamkollegen hummels und Boateng in der Innenverteidigung entwickelt. Boateng macht keinen hehl aus
seinen ambitionen, beim FC
Bayern und auch in der DFBauswahl der Chef zu sein. revierkämpfe sind nicht ausgeschlossen.
auf einer dritten Ebene folgen spieler, die vom Weltmeister-Bonus profitieren, aktuell
aber nicht die ganz große rolle
spielen. Dazu gehören bei-
spielsweise Mario Götze oder
andre schürrle. sie stehen wie
auch torjäger Mario Gomez,
der die letzte WM verletzungsbedingt verpasst hat, am scheideweg ihrer sportlichen Karriere.
Mit der rolle des Mitläufers
abfinden müssen sich akteure
wie Jonas hector oder Julian
Draxler, die mangels alternativen auf ihren Positionen in
Frankreich dabei sind. Nichts
zu verlieren haben die jungen
Neulinge, Julian Weigl und Joshua Kimmich, die im letzten
Moment auf den EM-Zug aufgesprungen sind.
Marco Reus, der Pechvogel
Leider verletzt Statt
des gewünschten Tickets zur EM erhielt
Marco Reus von Joachim Löw im Schweizer
Trainingscamp die
Rückfahrtkarte nach
Dortmund. Der Bundestrainer traut dem
schnellen Flügelspieler,
der mit einer hartnäckigen Schambeinentzündung doch weitaus
schlimmer verletzt ist,
als zuvor in Ascona
dargestellt, die extremen Strapazen eines
langen Turniers in
Frankreich nicht zu. „Es
ist für uns und auch für
ihn eine bittere Entscheidung gewesen
und eine Enttäuschung
für uns“, sagte Löw mit
ernster Miene, als er
die Streichung be-
kanntgab. Der Angreifer, der in 29 Länderspielen neun Tore erzielte, wäre sogar ein
Kandidat für die EMStartelf gewesen.
„Marco Reus in einer
sehr guten Form, gesund und fit, wäre für
unsere Mannschaft eine enorme Bereicherung gewesen“, sagte
der Bundestrainer.
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12
DIe natIonalmannschaft
Der ewige Jogi
Ruhig, gelassen und höchst ambitioniert:
Seit zehn Jahren trimmt Joachim Löw die
deutsche Mannschaft auf Erfolg
Der lange Schatten des Joachim Löw: Seit zehn Jahren
ist er als Bundestrainer für
die Nationalmannschaft verantwortlich.Sein Vertrag
läuft noch bis 2018. Foto: dpa
Seit 2006 ist Joachim Löw
für die Nationalelf verantwortlich. Der Trainer hat
sich genauso weiter entwickelt wie die Mannschaft.
GEROLD KNEHR
Zur Person
Joachim Löw wurde am 3. Februar
1960 in Schönau geboren. In dem
Schwarzwald-Ort 40 Kilometer von
Freiburg und nahe der französischen
Grenze wuchs er auch auf. Als Spieler
war er für den SC Freiburg in der
zweiten Liga und den VfB Stuttgart
aktiv. Bevor ihn Jürgen Klinsmann
2004 als Co-Trainer zum DFB holte,
hatte Löw zahlreiche Trainerstationen
in Deutschland (u. a. VfB Stuttgart),
der Schweiz, Österreich und in der
Türkei.
Vor großen turnieren, also wie
jetzt vor der Europameisterschaft in Frankreich oder vor
Weltmeisterschaften, ist die
stimmung in Fußball-Deutschland meistens von einer ordentlichen
Portion
skepsis
geprägt. Erinnert sei beispielsweise an das Frühjahr 2006, als
sich Deutschland in Florenz Italien mit 1:4 geschlagen geben
musste und der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann
sich kurz vor dem großen turnier mit massiven rücktrittsforderungen konfrontiert sah. Was
folgte, ist bekannt: Das sommermärchen 2006 mit Platz drei
bei der WM in Deutschland.
Besorgt blicken auch diesmal viele Fußball-Fans auf die
spieler: kommen sie rechtzeitig
in Form? Die Frage ist durchaus
berechtigt. Nach einer langen
und intensiven saison lagen
beim DFB-Pokalfinale zwischen
dem FC Bayern München und
Borussia Dortmund viele spieler entkräftet und mit Krämp-
fen in den Beinen am Boden.
Der FC Bayern und Dortmund
stellen nach wie vor das Gros
der Nationalspieler. sie müssen
rechtzeitig fit für die EM werden.
In den vergangenen Jahren
hat es Bundestrainer Joachim
Löw immer irgendwie geschafft,
zum start einer WM oder EM eine fitte Mannschaft aufzubieten, die stets weit kam und vor
Improvisieren
gehört zum
Handwerk
zwei Jahren in Brasilien gar den
WM-titel gewann. auf diese
ganz spezielle Fähigkeit des
Bundestrainers, die spieler in
einer art Crash-Kurs in der Vorbereitung wieder hinzubekommen, setzen die Fans vor der
Euro 2016 in Frankreich.
Wie schon so oft hat Löw
auch in dieser Vorbereitung improvisieren müssen. Ilkay Gündogan steht verletzungsbedingt
nicht zur Verfügung, „aber Jammern bringt uns nicht weiter“,
fügt sich Löw dem unausweichlichen. hinter dem Einsatz vieler angeschlagener spieler bereits zu Beginn der EM steht ein
Fragezeichen. Bastian schwein-
steiger ist für diese Kategorie
das Musterbeispiel. andere wie
Jerome Boateng haben ihre Verletzung hinter sich, müssen
aber zusehen, rechtzeitig wieder in Bestform zu kommen.
Dann gibt es diejenigen im Kader, die während der ganzen
saison über im Einsatz waren
und die in der Vorbereitung
eher geschont werden mussten
– thomas Müller beispielsweise. angesichts dieser heterogenen ausgangsbedingungen war
ein feines händchen in der trainingsdosierung gefragt. Mit individueller Dosierung in verschiedenen trainingsgruppen
hat der Bundestrainer versucht,
den Großteil der spieler zum
EM-start auf ein akzeptables
Level zu bringen.
ob das reicht, um wieder
möglichst weit zu kommen,
wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Zuzutrauen ist es
dem Bundestrainer allemal.
Denn Joachim Löw hat sich in
den vergangenen zwölf Jahren,
seit er mit der Natonalmannschaft beschäftigt ist, weiter
entwickelt. Von 2004 bis zur
WM 2006 war er unter Jürgen
Klinsmann Co-trainer. sein
schwäbischer Landsmann, Motivator Klinsmann, setzte in
erster Linie auf die emotionale
schiene.
Entsprechend der
DIe natIonalmannschaft
stärke des damaligen ChefCoaches verlief das „sommermärchen“: Es war ein sehr emotionales turnier. „Die zwei Jahre
unter Jürgen haben mir sehr geholfen. Ich war viel unterwegs,
habe die arbeitsweisen anderer
trainer beobachtet und in dieser Zeit viel gelernt.“
seit zehn Jahren nun ist Löw
der Chef im Weltmeisterteam.
sein erstes turnier als hauptverantwortlicher war die EM
2008 in Österreich und der
schweiz. „Damals waren wir
sehr schwankend in unseren
Leistungen. aber es gab auch
seinerzeit schon phasenweise
Elemente zu sehen, wie wir
Fußball spielen wollen“, erinnert sich der Bundestrainer. Bei
der WM 2010 haben wir den
nächsten schritt in diese richtung getan. „Der Gewinn der
WM 2014 in Brasilien war natürlich der höhepunkt. Ich habe
mich mit der Mannschaft weiter
entwickelt“, schreibt sich der
Badener den aufschwung der
Mannschaft auch auf seine Fahne.
Natürlich gab es in der Karriere des Joachim Löw immer
wieder rückschläge und Fehlgriffe, über die der 56-Jährige,
der als aktiver spieler – wie
manch ein anderer erfolgreicher trainer auch – keineswegs
13
Marcus Sorg (l.) und Thomas Schneider assistieren Löw.
Foto: Imago
Immer ein offenes
Ohr für die Nöte
der Spieler
„Habe mich mit
dem Team
entwickelt“
eine glanzvolle Karriere hingelegt hat, nicht so gerne spricht.
Bei der WM 2014 lief es erst richtig rund, als der in schönau aufgewachsene südbadener zu seinem Glück geradezu gezwungen
wurde. Erst als er Philipp Lahm
vom Mittelfeld wieder zurück
auf die rechte abwehrseite beordert hatte, kam das spiel der
Nationalelf richtig auf touren.
und beim EM-halbfinale 2012
gegen Italien hat sich Löw
schlicht und einfach verzockt.
Der Bundestrainer stellte toni
Kroos quasi als sonderbewacher von Italiens regisseur andrea Pirlo auf. Deutschland verlor dieses halbfinale durch zwei
treffer von Mario Balotelli 1:2.
Es war Löws wohl bitterste Niederlage seiner trainer-Karriere.
seine spielphilosophie jedoch haben solche rückschläge
nicht beeinflusst. seine Vorstellung, wie die Nationalelf spielen soll? sie beinhaltet zu einem
geringeren teil den stil, mit
dem Jürgen Klopp mit Borussia
Dortmund
spielen ließ: Leidenschaft und schnelle Konter.
Noch mehr freilich orientiert
ert. Es gibt aber noch weitere
Ziele, die wir erreichen wollen.
Die WM 2014 war für alle ein
höhepunkt, sie war aber noch
kein abschluss“, sagte vor zwei
Jahren.
In sein Privatleben gewährt
der Bundestrainer kaum Einblicke. Es gibt im Fußball-umfeld
kaum jemanden, der den Bundestrainer richtig gut kennt.
home-storys sind nicht sein
Ding. Wenn aber seine spieler
sorgen haben oder seinen rat
benötigen, stoßen sie bei Löw
stets auf offene ohren. Wer auf
seiner Position einmal seine
tauglichkeit bewiesen hat, wird
auch bei Formkrisen nicht
gleich fallen gelassen. Ginge es
nach der öffentlichen Meinung,
hätte Lukas Podolski seinen
Platz im team längst schon verloren. Gern verweist er dann darauf, wie wichtig er noch immer
für die Mannschaft ist. und sei
es nur als einer, der für gute
stimmung im team sorgt. Bei
Podolskis Wechsel in die türkei
war Löw einer der hauptakteure. Er empfahl dem offensivmann dringend, bei Galatasaray
Ob jung oder alt: Joachim Löw vertraut seinen Spielern.
sich Löw an der schule, die Pep
Guardiola bis zum saisonende
mit dem FC Bayern München
bevorzugte: „Das spiel soll eine
struktur haben, die Ballkontrolle ist wichtig.“ Das eine ist freilich ohne das andere nicht möglich.
Ein
sinnloses
tempogebolze ohne Köpfchen
führt genauso wenig zum Ziel
wie ein ball-orientiertes spiel,
dem die Gefahr vor dem gegnerischen tor abgeht. Das Gesamtwerk soll eine Mischung
aus beiden stilen sein: den offensivfußball mit spielkultur zu
verbinden.
Löw ist jedoch durchaus
lernfähig. seine taktische Vielfalt ist größer geworden. Der eigentliche ästhet und stratege
ist nicht nur auf einen stil fixiert. Waren es ursprünglich die
spanier, deren art Fußball zu
spielen er als Vorbild erkor, orientierte er sich zwischenzeitlich
an den Chilenen. und er passt,
Foto: Eibner
anders als noch bei der EM vor
vier Jahren in Polen und der ukraine, sein system dem Gegner
an. Konkret heißt das: In der
Vorrunde gegen die ukraine,
Polen und Nordirland, die alle
defensiv ausgerichtet sein werden und ihr heil über Konter
versuchen, lässt er anders spielen als später in den K.o.-runden, wo die Gegner wohl spielerisch mithalten werden.
Nach dem WM-titel war spekuliert worden, ob Löw auf dem
höhepunkt des Erreichbaren
abtreten werde: Was hätte der
Genussmensch Löw noch mehr
erreichen können? Doch er entschied sich nach einigen Wochen des Überlegens im august
2014 anders. Er könne sich
nichts schöneres vorstellen, als
mit dieser Mannschaft weiterzuarbeiten. „Ich bin so motiviert wie am ersten tag beim
DFB. Wir haben in Brasilien einen gigantischen Erfolg gefei-
Istanbul zu unterschreiben,
weil er dort die lange vermisste
spielpraxis wieder bekam.
Löws Vertrag beim DFB läuft
noch bis zur WM 2018 in russland. Bis dahin wäre er zwölf
Jahre als Bundestrainer tätig. Irgendwann, deutete er zuletzt
an, möchte er sich aber noch an
eine andere aufgabe wagen.
Das turnier in Frankreich dürfte
daher seine letzte Europameisterschaft als deutscher trainer
sein.
ICH FREUE MICH AUF DIE EM, WEIL ...
... es dann sehr interessante,
hochkarätige Spiele gibt und
Deutschland wieder Europameister wird.
Josef Bühler, AOK
14
DIe natIonalmannschaft
Perfektes Ambiente
DFB-Funktionäre wohnen noch luxuriöser als die Spieler
Über dem Genfer See liegt das Hotel Ermitage, Quartier der Nationalelf bei der EM.
29 Männer bilden die
Mannschaft hinter der
Mannschaft. Dazu kommen
noch Funktionäre, die den
DFB repräsentieren.
GEROLD KNEHR
auf den schultern von 23 spielern ruhen die hoffnungen der
deutschen Fußball-Fans bei der
EM. Doch tatsächlich sind es wesentlich mehr, die für das sportliche abschneiden, die sicherheit und das Wohlergehen der
Fußballer verantwortlich sind.
29 Personen, übrigens ausschließlich Männer, zählt
der DFB zum sogenannten
„team hinter dem team“.
und auch diese Zahl reicht
noch nicht aus. Darüber hinaus beschäftigt der DFB
zahlreiche,
namentlich
nicht erwähnte Personen,
von
Personenschützern
über Dolmetscher bis zur
hilfskraft.
Die sportliche Leitung,
die aus Bundestrainer Joachim Löw, seinen beiden
assistenten
thomas
schneider und Marcus
sorg, torhütertrainer and-
reas Köpke und Manager oliver
Bierhoff besteht, wird unterstützt von zwei weiteren Fitnesstrainern.
Der wohl prominenteste Vertreter aus dem team im hintergrund ist hans-Wilhelm MüllerWohlfahrt.
Foto: Evian Resort/dpa
Der 75-Jährige, beim FC Bayern
München unter Pep Guardiola
nicht mehr gelitten, in der Nationalelf aber seit 1995 dabei,
wird unterstützt von seinen Kollegen Joseph schmitt, tim Meyer und Jochen hahne. Ihnen gehen vier Physiotherapeuten zur
hand, darunter Klaus Eder
(regensburg) und Wolfgang
Bunz (ulm).
als Jürgen Klinsmann mit
hans-Dieter hermann einen Psychologen für die
Nationalelf engagierte,
war dies noch ein viel
bestauntes Novum.
hans-Dieter
hermann ist nach wie
vor dabei und längst
kein Exot mehr in der
Fußballbranche.
Gleich
sechs
Männer sind als an-
Der Boss und der
Doc: DFB-Präsident Reinhard
Grindel (l.) mit
Hans-Wilhelm
Müller Wohlfahrt,
dem Mannschaftsarzt.
Foto: dpa
sprechpartner für die Medien
zuständig, jeweils drei Personen
für den service und die organisation. sehr wichtig für Joachim
Löw sind die drei scouts, die unter Federführung von urs sie-
Eigener Koch,
Busfahrer und
Personenschutz
genthaler monatelang sämtliche mögliche deutsche Gegner
beobachtet haben und dem
Bundestrainer wichtige taktische hinweise geben. Zudem
verfügt die Mannschaft über einen eigenen Koch, einen Fahrdienst und einen, der für die sicherheit verantwortlich ist.
Erstmals bei einem großen
turnier wird reinhard Grindel
als neuer DFB-Präsident die
riege der Funktionäre anführen,
die in Frankreich nicht fehlen
dürfen. Die offiziellen werden
in Evian-les-Bains im hotel royal logieren, das noch eine Nummer luxuriöser und teurer ist als
das daneben liegende Ermitage,
in dem die Mannschaft und der
trainerstab untergebracht sind.
DIe staDIen
15
Die Spielorte der EM
Zehn stimmungsvolle Arenen – von Lille bis Marseille
Lille
Lens
Lens
Stade Bollaert-Delelis
Kapazität: 35000
Lille
Stade Pierre Mauroy
Kapazität: 50 000
Saint-Denis
Paris
Saint-Denis
Stade de France
Kapazität: 80 000
Paris
Parc des Princes
Kapazität: 45000
FRANKREICH
Saint-Étienne
Stade Geoffroy Guichard
Kapazität: 42000
L
Lyon
Lyon
Stade de Lyon
Kapazität: 59 000
Saint-Étienne
Borrdeaux
Bo
Bordeaux
Stade de Bordeaux
Kapazität: 42 000
Toulouse
T
Nizza
Marrseille
Ma
Toulouse
Stadium de Toulouse
Kapazität: 33 000
Grafik: südwest Presse media service
Quelle: dpa 23369, Uefa
Marseille
Stade Vélodrome
Kapazität: 62 000
Nizza
Stade de Nice
Kapazität: 35 000
16
mInI-em
Schaulaufen vor den Fans: Vor Beginn der Mini-WM präsentierten sich die Mannschaften mit Fahnen und liefen zu den Nationalhymnen auf den
Platz. Auch die Mini-EM wird so gestartet.
Fotos: Jan-Philipp Strobel
Kicken wie die Nationalspieler
Auf der Ostalb steigt die Mini-Europameisterschaft für Grundschulklassen
Sich einmal wie ein richtiger Nationalspieler fühlen.
Diesen Traum erfüllte der
SDZ.Druck und MedienVerlag vor zwei Jahren mit
der Ostalb-Mini-Weltmeisterschaft gut 300 Grundschülern. Jetzt sind die
nächsten dran: Diesmal
wird die Europameisterschaft als „Mini-Turnier“
ausgetragen. Gespielt
wird am 2. Juli in Waldstetten. 24 Grundschulen
sind dabei.
BENJAMIN LEIDENBERGER
Nigeria wurde 2014 erster
Mini-Weltmeister der ostalb.
In den grün-gelben Dress der
afrikaner waren die schüler
der Grund- und Werkrealschule unterm hohenrechberg
Waldstetten geschlüpft und
hatten die anderen 31 Mannschaften des turniers ausgestochen. an zwei spieltagen in
Waldstetten und aalen mit jeweils über 1000 Zuschauern
hatten die Grundschulteams
nach dem originalspielplan
des parallel stattfindenden
turniers in Brasilien ihre eigene „Mini-Weltmeisterschaft“
ausgetragen. Die vollen
Emotionen, vom Jubellauf mit trikot
über den Kopf
ziehen, bis zu
bitteren tränen
der
Enttäuschung,
wenn
das frühzeitige
aus auf dem Weg
ins Finale ihr team
erreichte: Neben vielen packenden spielen
erlebten die jungen Kicker
auch ein einmaliges Drumherum. Familien, Freunde, Lehrer, Mitschüler und Fans sorgten für ein buntes spektakel.
Die Idee kam so gut an, dass
für Wolfgang Grandjean, Marketingchef des sDZ. Druck und
Medien-Verlags schnell feststand: „Das werden wir wiederholen.“ und wie bei den erwachsenen Fußballern halten
sich auch die Minis an den
Zweijahresrhythmus, in dem
die großen turniere ausgetragen werden. Während in
Frankreich die Europameisterschaftsendrunde ausgetragen wird, spielen die Grundschüler der ostalb am samstag,
2. Juli, wieder ihr eigenes turnier. Der Gewinner der Mini-WM wird also gut
eine Woche vor dem
Europameister der
Erwachsenen gefeiert werden.
auch bei der
Mini-EM
war
die
resonanz
bei der groß,
binnen weniger
tage waren 32 anmeldungen
eingegangen. Was folgte war
ein doppeltes Los: Erst wurden
die 24 startplätze ausgezogen
und dann folgte die Zuordnung zu den jeweiligen Nationen: auf großer Bühne, in der
halbzeit des Drittligaspiels
des Vfr aalen gegen Dynamo
Dresden, wurden in der scholzarena die Zettel gezogen. auf
der tribüne fieberten die
teams mit Freikarten ausgestattet mit. am lautesten jubelten die schüler der Friedrichvon-Keller-schule abtsgmünd,
als sie Deutschland zogen.
Denn jede Mannschaft wird in
eigens angefertigten trikots in
den original Länderfarben
auflaufen dürfen.
Nur gemeinsam führt der Weg zum Erfolg: Die Grundschüler leben
Teamgeist vor.
mInI-em
17
Es ergibt sich ein starttableau mit Mannschaften aus
dem ganzen ostalbkreis und
über alle schulgrößen hinweg, die nach dem originalspielplan in vier sechsergruppen in die Vorrunde starten
werden. Von rindelbach bis
Neresheim, über Bartholomä
und nach ruppertshofen erstreckt sich das teilnehmerfeld, natürlich finden sich
auch schulen aus den Kreisstädten aalen, schwäbisch
Gmünd und Ellwangen. und
auch der titelverteidiger ist
wieder mit dabei: Die Gemeinschaftsschule unterm hohenrechberg aus Waldstetten will
den zweiten titel nachlegen.
Zum Favoriten macht sie das
aber lange nicht, denn seither
sind zwei Jahre vergangen
und jede schule wird neue
Dritt- und Viertklässler entsenden. auch die Mini-EM
wird also für jeden zum einzigartigen Erlebnis führen,
sich einmal wie echte Nationalspieler zu fühlen. „Wir
wollen wieder ein richtiges
Fußballfest
veranstalten“,
sagt Cheforganisator Wolfgang
Grandjean.
Mannschaftspräsentation und Nationalhymnen
werden
dazugehören und natürlich
viele packende Duelle auf dem
Feld. Grandjean verspricht:
„Wir werden dafür sorgen,
dass sich die Kinder wie richtige Nationalspieler fühlen.“
Einlaufen zum großen Spiel: Professionelle Schiedsrichter werden das
Grundschulturnier leiten.
Fotos: Jan-Philipp Strobel
A
Schillerschule
Aalen
Leintalschule
Heuchlingen
Härtsfeldschule
Neresheim
B
Zenneck-Schule
Ruppertshofen
Propsteischule
Westhausen
Grundschule
Rainau-Schwabsberg
Freie Evangelische Schule
Lindach
C
E
Grenzenloser Jubel: Die Mannschaft der Gemeinschaftsschule unterm
Hohenrechberg in Waldstetten sicherte sich bei der Premiere des MiniTurniers den Weltmeistertitel in den Trikots von Nigeria.
Grundschule
Rindelbach
Friedrich-von-Keller-Schule
Abtsgmünd
D
Uhlandschule
Bettringen
Gemeinschaftsschule
Unterm Hohenrechberg
Laubenhartschule
Bartholomä
Karl-Stirner-Schule
Rosenberg
Gartenschule
Ebnat
Johann-Sebastian-vonDrey-Schule Röhlingen
Grundschule
Mutlangen
Buchenbergschule
Ellwangen
F
Scheuelbergschule
Bargau
Deutschordenschule
Lauchheim
Grundschule
Iggingen
Friedensschule
Schwäbisch Gmünd
Franz-Bühler-Grundschule
Unterschneidheim
Braunenbergschule
Wasseralfingen
Kappelbergschule
Hofen
Hintergrundbilder: Fotolia.com © Felix Jork, Petair; kids.4pictures
Vor hunderten von Zuschauern wurde vor zwei Jahren die Mini-WM in
Waldstetten ausgespielt, am 2. Juli steigt hier das nächste große Turnier.
18
mInI-em
Schwarz-rot-gold: Mit der Fahne marschierte bei der Mini-WM Team Deutschland ein - die Mögglinger Limesschule hatte 2014 das große Los gezogen. Bei der EM wird die Friedrich-von-Keller-Schule Abtsgmünd diese Ehre zu Teil.
Foto: Jan-Philipp Strobel
Der Spieltag in Waldstetten
Gruppenphase und K.o.-Modus an nur einem Tag.
Am 2. Juli regiert auf dem
Sportgelände in Waldstetten der König Fußball. Dann
werden dort 24 Grundschulmannschaften ihren MiniEuropameister ermitteln.
gleiche anzahl an spielen
kommt“, sagt stippel. „schließlich wollen wir den Kindern
möglichst viel Fußball bieten.“
BENJAMIN LEIDENBERGER
Die Planung hat Fußballlehrer
Norbert stippel mit seinem erfahrenen team übernommen,
das seit 18 Jahren das Waldstetter Fußballcamp ausrichtet.
Weil es diesmal nur einen gemeinsamen spieltag gibt – die
Mini-Weltmeisterschaft
vor
zwei Jahren wurde mit 32 Mannschaften auf einen Vorrundenund einen Finalspieltag aufgeteilt – ist der turnierspielplan
besonders raffiniert: „Wir haben ihn so gestaltet, dass jeder
Finalrundenteilnehmer auf die
Auch vierbeinige Fans sind gern
gesehen.
Foto: Jan-Philipp Strobel
Genau wie bei der echten Europameisterschaft hat jedes team
zunächst drei Gruppenspiele.
Die Gruppenletzten und die
beiden schwächsten Gruppendritten scheiden dann aus. Die
16 verbleibenden teams spielen
im K.o.-Modus mit trostrunde,
bis am Ende der Europameister
fest steht. Damit das große turnier überhaupt an einem tag
gespielt werden kann, muss auf
vier Kleinspielfeldern parallel
gespielt werden. „Deswegen
sind wir in Waldstetten zu Gast,
weil die sportanlage uns dort alle Möglichkeiten gibt“, sagt
stippel. Ein idealer austragungsort. Viele Fans, bunte Fahnen, Cheerleaderauftritte und
ein spaßiges rahmenprogramm
werden dann dem großen turnier einen tollen rahmen
schenken. spieler und Zuschauer dürfen sich auf ein tolles Erlebnis freuen.
ICH FREUE MICH AUF DIE EM, WEIL ...
... der Fußballweltmeister von
2014 bestimmt auch Fußballeuropameister 2016 wird.
Holger Kreuttner, Kreissparkasse
mInI-em
19
Beim Torjubel sind die Grundschüler schon ganz groß.
ICH FREUE MICH AUF DIE EM, WEIL ...
... die Menschen zusammenrücken und ein Miteinander
geschaffen wird, unabhängig von der
Herkunft.
Waldemar Herter, HERTER mobile
Schimmel im Haus?
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G20
DIe DeUtschen GeGner
Extrem gut in Schuss
Stürmerstar Robert Lewandowski ist Polens große Hoffnung
Auf ihm ruht der Großteil
der polnischen Hoffnungen.
Robert Lewandowski gehört zu den großen Stürmerstars in Europa.
PEER LASSE KORFF
Warschau. Mit 30 treffern torschützenkönig der Bundesliga,
rekordhalter in der EM-Qualifikation und der „superman“ der
polnischen
Nationalmannschaft: auf den schultern von
Bayern Münchens stürmerstar
robert Lewandowski lasten die
Erwartungen der „Bialo-Czeerwoni“ (Weiß-roten). 13 Mal hat
der 27-Jährige in den zehn spielen der EM-Qualifikation für
die Polen getroffen. Damit ega-
Viel bescheidener
als Zlatan
Ibrahimovic
lisierte er die Bestmarke des
Nordiren David healy von der
EM 2016. „robert gibt unserem
spiel das besondere Etwas“,
kennt Coach adam Nawalka
den Wert seines stars.
auch die torjägerkanone, die
Lewandowski als bester torschütze der abgelaufenen Bundesliga-saison erhielt, beweist:
Der Mann ist gut in schuss und
eine Gefahr für die deutsche
Nationalelf, die am 16. Juni im
zweiten Gruppenspiel in Paris
auf Polen trifft. Er gehört zu den
Auf Robert Lewandowski muss die DFB-Auswahl im Gruppenspiel gegen Polen besonders achten.
besten stürmern auf dem Kontinent, tritt abseits des Platzes
aber bescheiden auf. Das war
auch so beim spektakulären
Bundesliga-auftritt beim Bayern-spiel gegen Wolfsburg, als
er mit fünf treffern binnen neun
Minuten auftrumpfte. Bei ihm
sind keine anwandlungen à la
Zlatan Ibrahimovic zu spüren.
Der spielstarke 1,84-MeterMann konzentriert sich auf die
ständige
Weitereintwicklung
seiner Fertigkeiten und Fähigkeiten. als Ernährungsberaterin
fungiert seine Frau, Karate-
Foto: Imago
kämpferin anna.
„Man muss zwar auch genießen, doch vor allem lebe ich für
meinen sport“, sagt Lewandowski. Er schuftet nicht nur beimtraining für den Erfolg, sondern auch
im häuslichen Fitnessraum. Für
den FC Bayern. und für Polen.
Mit 21 Jahren schon Kapitän
Steven Davis füht die nordirische Mannschaft an - Auge für den tödlichen Pass
Steven Davis ist Nordirlands
Kapitän und Glücksbringer.
Er ist maßgeblich dafür zuständig, sein Team nach
vorne zu treiben.
Belfast. steven Davis zeigt seine Leistung auf dem Platz. abseits des rasens ist der 31-Jährige
bescheiden
und
zurückhaltend. Der technisch
begnadete Mittelfeldakteur mit
dem auge für den tödlichen
Pass wird fast überall als Nordirlands einflussreichster spie-
ler angesehen. Einen Monat
nach seinem 20. Geburtstag im
Jahr 2005 gab Davis sein Debüt
für die nordirische Nationalmannschaft (0:1 gegen Kanada). Ein Jahr später war er bereits Kapitän.
Mittlerweile ist Davis ein
routinier auf der internationalen Bühne. Im November erzielte er sein achtes tor für Nordirland.
Davis ist der Dreh- und angelpunkt im Mittelfeld der
Nordiren, die erstmals bei einer
Europameisterschaft
dabei
Der Mann mit der Binde: Steven
Davis.
Foto: Getty Images
sind. Er gibt den ton und das
tempo vor. Kreativ, stets kämpferisch und selbst auf engstem
raum couragiert am Ball – damit besitzt der 31-Jährige alle
Eigenschaften, die sich Michael
o’Neill von seinem Kapitän
wünscht. „steven übernimmt
auf dem Feld Verantwortung
und treibt das team nach vorne“, erklärt o’Neill.
Zwischenzeitlich hatte Davis
die Kapitänsbinde wieder abgeben müssen. Doch seit 2012
trägt er sie wieder. Bis zum Ende
seiner Laufbahn.
ful
GRUPPE C
21
Holpriger Start,
am Ende souverän
Deutschlands Weg zur EM
Der torgefährlichste Ukrainer: Andriy Yarmolenko.
Foto: dpa
Keine Lust auf
ein Selfie mit Messi
Andriy Yarmolenko ist der beste Dribbler der Ukraine
Andriy Yarmolenko ist begehrt
auf dem Spielermarkt. Ein
Wechsel zum FC Barcelona
kommt für den Star der Ukraine aber nicht in Frage. „Natürlich kann man dahin gehen
und ein cooles Selfie mit Lionel
Messi machen, es bei Instagram hochladen, Millionen von
Likes bekommen und mit sich
zufrieden sein. Aber ich bin
keiner von dieser Sorte“, sagte
er ukrainischen Medien. Es ist
besser, bei Everton zu spielen.“
UKRAINE
FC Everton, FC Liverpool,
FC Arsenal – Yarmolenko hat
fast die freie Auswahl. Dass der
schnelle und trickreiche Flügelflitzer, dessen Spielweise an
Arjen Robben erinnert, seinen
jetzigen Klub Dynamo Kiew
nach der EM verlässt, gilt als sicher. Mit sechs Treffern war er
in der Qualifikation der torgefährlichste Spieler der Ukraine.
Jetzt kann er in Frankreich gezielt Werbung in eigener Sache
machen.
sid
POLEN
Weltmeister werden ist nicht
schwer, Weltmeister sein dagegen sehr. Vor zwei Jahren lief es
bei der WM in Brasilien wie von
selbst, man denke an das 7:1
im Halbfinale gegen den Gastgeber. Bei der Qualifikation
für die EM in Frankreich jedoch
hatte „Die Mannschaft“ von Beginn an
Schwierigkeiten. Bei den
Schlüsselspielen der Hinrunde in Polen (0:2) und gegen Irland (1:1) sprang nur
ein Punkt heraus. Die DFBAuswahl lag zwischenzeitlich nur auf Platz vier ihrer
Qualifikationsgruppe, der, wäre es dabei geblieben, das blamable EM-Aus bedeutet hätte.
Mit fünf Qualifikations-Siegen in Folge von November
2014 bis September 2015
wurde der Holperstart repariert. Doch nach der
0:1-Niederlage in Dublin
am vorletzten Spieltag sicherte sich Deutschland
erst im letzten, ziemlich
konfusen Gruppenspiel
mit einem 2:1 gegen Georgien den Gruppensieg, der mit
Blick auf die Setzliste für die
Endrunden-Auslosung wichtig
war.
gek
NORDIRLAND
Tor
Denis Bojko
Besiktas Istanbul
Andrej Pjatow Schachtjor Donezk
Nikita SchewtschenkoSarja Luhansk
Tor
Artur Boruc
FC Bournemouth
Lukasz Fabianski
Swansea City
Wojciech Szczesny
AS Rom
Tor
Alan Mannus
St. Johnstone
Michael McGover Ham. Academical
Roy Carroll
Linfield
Abwehr
Bogdan Butko Schachtjor Donezk
Jewgeni Chatscheridi Dynamo Kiew
Artjom Fedezki
Dnipro
Alexander Kutscher Schachtjor Donezk
Jaroslaw Rakizki Schachtjor Donezk
W. Schewtschuk Schachtjor Donezk
Abwehr
Thiago Cionek
US Palermo
Kamil Glik
FC Turin
Artur Jedrzejczyk Legia Warschau
Michal Pazdan
Legia Warschau
Lukasz Piszczek Borussia Dortmund
Bartosz Salamon
Cagliari Calcio
Jakub Wawrzyniak Lechia Danzig
Abwehr
Craig Cathcart
FC Watford
Jonathan EvansW. Bromwich Albion
Gareth McAuleyW. BromwichAlbion
Luke McCullough Doncaster Rovers
Conor McLaughlin Fleetwood Town
Lee Hodson
MK Dons
Aaron Hughes
vereinslos
Patrick McNair Manchester United
Chris Baird
Derby County
Mittelfeld
Denis Garmasch
Dynamo Kiew
Andrej Jarmolenko Dynamo Kiew
Alexander Karawajew SarjaLuhansk
Viktor Kowalenko SchachtjorDonezk
Jewgeni Konopljanka
Sevilla
Ruslan Rotan
Dnipro
Sergej Rybalka
Dynamo Kiew
Sergej Sidortschuk Dynamo Kiew
Taras StepanenkoSchachtjor Donezk
Anatoli TimoschtschukKairat Almaty
Alexander Sintschenko
FK Ufa
Angriff
Filipp Budkowski
Roman Sosulja
Jewgeni Selesinow
Donezk
Sarja Luhansk
Dnipro
Schachtjor
Trainer Michail Fomenko
Mittelfeld
Jakub Blaszczykowski AC Florenz
Kamil Grosicki
Stades Rennes
Tomasz Jodlowiec Legia Warschau
Bartosz Kapustka Cracovia Krakau
Grzegorz Krychowiak
FC Sevilla
Karol Linetty
Lech Posen
Krzysztof Maczynski Wisla Krakau
Slawomir Peszko
Lechia Danzig
Filip Starzynski
Zaglebie Lubin
Piotr Zielinski
FC Empoli
Mittelfeld
Steven Davis
Southampton
Oliver Norwood,
Reading
Corry Evans,
Blackburn Rovers
Shane Ferguson
Millwall
Stuart Dallas
Leeds United
Niall McGinn
Aberdeen
Jamie Ward
Nottingham Forest
Angriff
Robert Lewandowski Bay. München
Arkadiusz Milik Ajax Amsterdam
Mariusz Stepinski Ruch Chorzow
Angriff
Kyle Lafferty
Norwich City
C. WashingtonQueens Park Rangers
Josh Magennis
Kilmarnock
Will Grigg
Wigan Athletic
Trainer Adam Nawałka
Trainer Michael O’Neill
Weltmeisterlichen Jubel gab es in
der recht holprigen EM-Qualifikation nur selten.
Foto: Imago
DFB-REKORDE
Dauerbrenner
Jerome Boateng hat als einziger
Spieler alle zehn Qualifikationsspiele bestritten und wurde dabei nie ausgewechselt. Neunmal
stand Manuel Neuer im Tor und
ist damit Zweiter in der Liste der
Dauerbrenner. Am Ende dieser
Liste steht Lars Bender mit nur
zwölf Minuten.
Dauerjubler
24 Tore erzielte der Weltmeister
in den zehn Qualifikationsspielen. Mit Abstand am Treffsichersten war Thomas Müller mit neun
Treffern. Weit dahinter folgen
Mario Götze, Andre Schürrle und
der ausgemusterte Max Kruse mit
jeweils drei Treffern.
Dauerassistent
Ohne Treffer bei seinen sechs Einsätzen in der EM-Quali blieb Mesut Özil. Dennoch war er wichtig:
er ist der beste Vorlagengeber
der DFB-Auswahl. Zu sechs Treffern lieferte der Spieler von Arsenal London die Vorlage.
ruppe A
G22
Les Bleus, die Dritte
Die Franzosen müssen den Erfolgsdruck in positive Energie umwandeln
Für die Gastgeber zählt nur
der Titelgewinn – sonst
nichts. Es liegt an Paul Pogba und Co., diesem Anspruch gerecht zu werden.
ARMIN GRASMUCK
18 Jahre später ist es also wieder
soweit: Frankreich hat ein
Heimspiel und wie selbstverständlich zählen die Kicker aus
der großen Nation zu den großen Favoriten. „Allez les Bleus“
– so schallt es selbst durch die
schmalen Gassen. Vorwärts, Ihr
Blauen! So wie im Juni 1998, als
die Franzosen, angeführt von
dem grandiosen Spielgestalter
Zinedine Zidane, bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land
unaufhaltsam zum Titel stürmten. Oder im Frühsommer 1984,
als das Ballgenie Michel Platini
Frankreich in Frankreich zum
Europameister machte. Spielstark sind die Blauhemden aus
Tradition, in den eigenen Stadien, auf dem eigenen Rasen und
vor dem eigenen Publikum
kommt der leidenschaftliche
Biss hinzu, an dem es bei den
Turnieren in der Ferne oft mangelte.
Das Grundmotiv ist also klar:
Es zählt der große Triumph –
und sonst nichts. Was die Sache
für die Musketiere der Gegenwart keinesfalls einfach macht.
Paul Pogba, Hugo Lloris, Antoine Griezmann. Auf den klingenden Namen der Spieler im französischen
EM-Kader,
die
meisten beschäftigt bei den
Paul Pogba, der Virtuose im Mittelfeld, gilt als potenzieller EM-Held der Franzosen.
Topklubs des Kontinents, lastet
der Zwang des unbedingten Gewinnenmüssens. Bereits in dem
Eröffnungsspiel am 10. Juni im
Stade de France gegen Rumänien wird zu erkennen sein, ob sie
den ungeheuren Erfolgsdruck
in positive Energie umzuwandeln wissen.
Die große Kraft der Blauen
liegt zweifellos in ihrer gewaltigen Offensive. Griezmann, der
pfeilschnelle und abgebrühte
Torjäger, ist einer der begehrtesten Angreifer weltweit. Dazu
kommen die wuchtigen Mittelstürmer André-Pierre Gignac
und Olivier Giroud sowie Kingsley Coman, der Senkrechtstarter aus München.
Foto: Imago
Mit bewährten Akteuren wie
Sagna oder Koscielny punktet
die Abwehr. Ob die Franzosen
zum dritten Mal das große
Ding drehen, hängt entscheidend von Pogba ab. Der hochaufgeschossene Ballartist muss
beweisen, dass er zurecht als
Zidanes legitimer Nachfolger
gilt.
Der kleine Unbekannte
Fußballzwerg mit Pfiff: Albanien spielt zum ersten Mal bei EM mit
Knallharte Defensive: In der
Qualifikation ließen die Albaner
renommierte Fußballnationen
wie Serbien und Dänemark hinter sich. Bei der EM feiern sie
Premiere, was für die Gegner jedoch kein Grund sein sollte, sie
zu unterschätzen.
Der 11. Oktober 2015 hat bereits einen festen Platz in den
Geschichtsbüchern der Albaner: 3:0 in Armenien gewonnen,
zum ersten Mal für eine Europameisterschaft
qualifiziert.
Viele der knapp drei Millionen
Einwohner des Balkanstaats
tanzten die Nacht durch auf den
Straßen – und der Ministerpräsident Edi Rama jubilierte: „Ein
unglaublicher Traum ist wahr
geworden.“ Die Sensation gelang dank der perfekt ausgetüftelten Strategie des italienischen Trainers Gianni di Biasi,
der seit seinem Amtsantritt
2011 knallhart und kompromisslos auf Defensive setzt. In
den acht Spielen der EM-Qualifikation kassierten die Albaner
nur fünf Gegentreffer. Sie punkten mit Kampfkraft, Zusammenhalt und Ausdauer. Es spie-
len keine großen Stars in ihren
Reihen, aber einige Akteure haben sich in den großen Ligen
Europas durchgesetzt. Elseid
Hysaj, das 21 Jahre junge Abwehrtalent, etwa ist Stammspieler in Neapel. Der Kapitän,
Lorik Cana, steht beim FC Nantes unter Vertrag. Und Etrit Berisha ist immerhin der Ersatztorwart von Lazio Rom. Taulant
Xhaka droht in Frankreich das
Familienduell: Sein Bruder Granit Xhaka, Mittelfeldspieler aus
Gladbach, tritt für die Schweiz
an.
gra
ICH FREUE MICH AUF DIE EM, WEIL ...
... ich dann Spaß mit Freunden
haben kann und hoffe, dass
Deutschland weiterkommt.
Gerd Krieger, Autohaus Krieger
GRUPPE A
23
Einst bei den Bayern, jetzt bei Stoke City: Xherdan Shaqiri.
Foto: Eibner
Razvan Rat, der Kapitän der Rumänen.
Foto: dpa
Kräftiger Mix aus
Qualität und Talent
Zurück auf der
großen Fußballbühne
Geheimfavorit Schweiz auf dem Weg nach vorn
Rumänen müssen um den Anschluss kämpfen
Top in allen Bereichen: Die Eidgenossen sind längst keine kleine Fußballnation mehr, eher
ein Kandidat für die großen
K.o.-Spiele. Der Kader der
Schweizer ist von hinten bis
vorne stark besetzt.
Die großen Sprüche verkneifen sie sich. Doch unter den
Kennern des kontinentalen
Fußballs zählen die Schweizer
zu den Geheimfavoriten. Vladimir Petkovic, der nach der WM
2014 als Trainer auf Ottmar
FRANKREICH
Hitzfeld folgte, profitiert von
der exzellenten Arbeit an den
Jugendakademien der Eidgenossen. Starke Torhüter, Verteidiger der internationalen Klasse, das erlesene Mittelfeld um
Superdribbler Xherdan Shaqiri
und Chefstratege Granit Xhaka,
dazu die hoch talentierten Angreifer. Kommen die Schweizer
mit dem richtigen Schwung zur
EM, rauschen sie problemlos
durch – zumindest bis ins Viertelfinale.
gra
RUMÄNIEN*
Die Qualifikation geriet eher
durchwachsen: Mehr als die
Rolle des Außenseiters trauen
den Rumänen nur die wenigsten zu. Die Mannschaft agiert
routiniert, es fehlt jedoch das
frische Element.
Der Glanz der alten Tage ist
weg, aber immerhin: Zum ersten Mal seit acht Jahren ist Rumänien wieder bei einem der
großen Turniere vertreten. Die
Spiele der Qualifikationsrunde
gerieten jedoch zu einer derart
ALBANIEN*
Tor
Ciprian Tatarusanu
Costel Pantilimon
Silviu Lung
Abwehr
Lucas Digne
Patrice Evra
Christophe Jallet
Laurent Koscielny
Eliaquim Mangala
Samuel Umtiti
Bacary Sagna
Raphael Varane
Abwehr
Cristian Sapunaru Pandurii Targu Jiu
Alexandru Matel Dinamo Zagreb
Vlad Chiriches
SSC Neapel
Valerica Gaman
Astra Giurgiu
Cosmin Moti
Ludogoretz
Dragos Grigore
Al-Sailiya
Razvan Rat
Rayo Vallecano
Abwehr
Arlind Ajeti
Frosinone
Aliji Mbrojtes
FC Basel
Berat Gjimshiti Atalanta Bergamo
Mergim Mavraj
1. FC Köln
Amir Rrahmani
RNK Split
Lorik Cana
FC Nantes
Elseid Hysaj
SSC Neapel
Mittelfeld
Mihai Pintilii
Steaua Bukarest
Ovidiu Hoban Hapoel Beer Sheva
Adrian Ropotan Pandurii Targu Jiu
Andrei Prepelita
Ludogoretz
Adrian Popa
Steaua Bukarest
Nicolae Stanciu Steaua Bukarest
Alexandru Chipciu Steaua Bukarest
Alexandru Maxim
VfB Stuttgart
Mittelfeld
Ledian Memushaj Delfino Pescara
Ergys Kace
PAOK Saloniki
Andi Lila
PAS Giannina
Migjen Basha
Calcio Como
Odise Roshi
HNK Rijeka
Burim Kukeli
FC Zürich
Ermir Lenjani
FC Nantes
Herolind Shala
Slovan Liberec
Taulant Xhaka
FC Basel
AS Rom
Juventus Turin
Olymp. Lyon
FC Arsenal
Manch. City
Olymp. Lyon
Manch. City
Real Madrid
Mittelfeld
Yohan Cabaye
Crystal Palace
Lassana Diarra
Olymp. Marseille
N’Golo Kante
Leicester City
Blaise Matuidi
Paris St. Germain
Paul Pogba
Juventus Turin
Moussa Sissoko Newcastle United
Angriff
Kingsley Coman Bayern München
Andre-Pierre GignacTigres de Mont.
Olivier Giroud
FC Arsenal
Antoine Griezmann Atletico Madrid
Anthony Martial
Manch. United
Dimitri Payer
West Ham United
Angriff
Claudiu Ke erü
Ludogoretz
Bogdan StancuGenclerbirligi Ankara
Florin Andone
Cordoba
Denis Alibec
Astra Giurgiu
Ioan Hora
Pandurii Targu Jiu
Trainer Didier Deschamps
Trainer Anghel Iordanescu
Tor
Etrit Berisha
Alban Hoxha
Orges Shehi
gra
SCHWEIZ
Tor
Benoit Costil
Stade Rennes
Hugo Lloris
Tottenham Hotspur
Steve Mandanda Olymp. Marseille
AC Florenz
FC Watford
Astra Giurgiu
zähen Angelegenheit, dass Trainer Anghel Iordanescu um seinen Job bangen musste. In dem
Kader der Rumänen fehlen die
Ausnahmespieler wie einst
Gheorghe Hagi, die meisten Akteure stehen bei zweitklassigen
Klubs auf dem Kontinent oder
auch auf der arabischen Halbinsel unter Vertrag. Im Fokus
der Klubspione: Spielmacher
Nicolae Stanciu. Der 23-Jährige
gilt als Toptalent der Rumänen.
Lazio Rom
FK Partizani
KF Skenderbeu
Tor
Roman Bürki Borussia Dortmund
Marwin Hitz
FC Augsburg
Yann Sommer
Bor.
Mönchengladbach
Abwehr
Johan Djourou
Hamburger SV
Nico Elvedi
M‘gladbach
Michael Lang
FC Basel
Stephan Lichtsteiner Juventus Turin
Francois Moubandje FC Toulouse
Ricardo Rodriguez VfL Wolfsburg
Fabian Schär
1899 Hoffenheim
Steve Von Bergen Young Boys Bern
Mittelfeld
Valon Behrami
FC Watford
Blerim Dzemaili
FC Genua
Gelson Fernandes
Stade Rennes
Fabian Frei
FSV Mainz 05
Xherdan Shaqiri
Stoke City
Granit Xhaka
M‘gladbach
Denis Zakaria
Young Boys Bern
Angriff
Bekim Balaj
HNK Rijeka
Sokol Cikalleshi Istanbul Basaksehir
Armando Sadiku
FC Vaduz
Milot Rashica
Vitesse Arnheim
Angriff
Eren Derdiyok
Kasimpasa
Breel Embolo
FC Basel
Admir Mehmedi Bayer Leverkusen
Haris Seferovic Eintracht Frankfurt
Shani Tarashaj Grasshoppers Zürich
Trainer Gianni di Biasi
Trainer Vladimir Petkovic
* Vorläufiger Kader. Der endgültige EM-Kader war bei Redaktionsschluss noch nicht veröffentlicht.
24
25
SPIELPLAN EM 2016 in FRANKREICH
GRUPPE A
GRUPPE B
Freitag, 10. Juni – 21 Uhr
Frankreich
■:■
■:■
Paris, St. Denis
Albanien
Mittwoch, 15. Juni – 18 Uhr
Rumänien
■■
■:■
■:■
■:■
:
Mittwoch, 15. Juni – 21 Uhr
Frankreich
■:■
■:■
Bordeaux
England
Russland
Schweiz
■:■
England
Albanien
■:■
■:■
Slowakei
Albanien
Russland
Frankreich
Abschlusstabelle
■:■
Ukraine
Türkei
Lille
Spanien
Deutschland
Wales
Ukraine
England
■■
:
Dienstag, 21. Juni – 18 Uhr
Toulouse
Wales
Nordirland
Abschlusstabelle
■:■
Spanien
Marseille
Polen
Tschechien
Paris, Parc des
Princes
Kroatien
Abschlusstabelle
■:■
Italien
Kroatien
■:■
Belgien
Türkei
■:■
■:■
■:■
Österreich
Lyon
Portugal
Toulouse
Italien
Türkei
Schweden
Spanien
Abschlusstabelle
Ungarn
Abschlusstabelle
1.
1.
1.
1.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
4.
4.
4.
4.
4.
4.
Saint-Etienne
■:■
Zweiter A
Zweiter C
Achtelfinale 3
Samstag, 25. Juni – 21 Uhr
Lens
■:■
Sieger D
Donnerstag, 30. Juni – 21 Uhr
Marseille
■:■
Sieger AF 3
Achtelfinale 6
Toulouse
■:■
Sieger B
Achtelfinale 5
Sonntag, 26. Juni – 21 Uhr
Paris, Parc des Princes
Dritter B/E/F
Viertelfinale 1
Sieger AF 1
Achtelfinale 2
Samstag, 25. Juni – 18 Uhr
Dritter A/C/D
■:■
Sieger F
Zweiter E
Achtelfinale 7
Sonntag, 26. Juni – 18 Uhr
Lille
Montag, 27. Juni – 18 Uhr
Paris, St. Denis
■:■
Sieger C
■:■
Dritter A/B/F
Sieger E
Viertelfinale 2
Viertelfinale 3
Freitag, 1. Juli – 21 Uhr
Lille
Samstag, 2. Juli – 21 Uhr
Bordeaux
■:■
Sieger AF 2
■:■
Sieger AF 6
Halbfinale 1
Mittwoch, 6. Juli – 21 Uhr
Lyon
■■
:
Sieger VF 1
Zweiter D
Sieger VF 2
Sieger AF 5
FINALE
So., 10. Juli – 21 Uhr Paris, St. Denis
■:■
Sieger HF 1
Sieger HF 2
Sieger AF 7
Halbfinale 2
Donnerstag, 7. Juli – 21 Uhr
Marseille
■:■
Sieger VF 3
Sieger VF 4
Ungarn
Paris, Parc des
Princes
Österreich
Paris, St. Denis
Österreich
Lyon
Portugal
Abschlusstabelle
1.
Achtelfinale 1
Marseille
Mittwoch, 22. Juni – 18 Uhr
1.
Samstag, 25. Juni – 15 Uhr
■:■
■:■
■:■
Island
Belgien
Island
Mittwoch, 22. Juni – 18 Uhr
Irland
Nizza
Saint Etienne
Samstag, 18. Juni – 21 Uhr
Portugal
Lille
Mittwoch, 22. Juni – 21 Uhr
Bordeaux
Island
Irland
Mittwoch, 22. Juni – 21 Uhr
Lens
Ungarn
Samstag, 18. Juni – 18 Uhr
Schweden
Bordeaux
■:■
■:■
■:■
Bordeaux
Dienstag, 14. Juni – 21 Uhr
Italien
Samstag, 18. Juni – 15 Uhr
Nizza
Dienstag, 14. Juni – 18 Uhr
Schweden
Freitag, 17. Juni – 15 Uhr
Saint Etienne
Dienstag, 21. Juni – 21 Uhr
Deutschland
Belgien
Tschechien
Dienstag, 21. Juni – 21 Uhr
■:■
Paris, St. Denis
Montag, 13. Juni – 21 Uhr
Toulouse
Freitag, 17. Juni – 21 Uhr
Polen
Dienstag, 21. Juni – 18 Uhr
Saint-Etienne
Tschechien
Irland
Kroatien
Freitag, 17. Juni – 18 Uhr
Nordirland
Donnerstag, 16. Juni – 21 Uhr Paris, St. Denis
Lens
■■
■:■
■:■
■:■
■:■
■:■
:
GRUPPE F
Montag, 13. Juni – 18 Uhr
Paris, Parc des
Princes
Montag, 13. Juni – 15 Uhr
Ukraine
Lyon
GRUPPE E
Sonntag, 12. Juni – 15 Uhr
Nordirland
Donnerstag, 16. Juni – 18 Uhr
Slowakei
Montag, 20. Juni – 21 Uhr
Lille
Deutschland
Lille
Montag, 20. Juni – 21 Uhr
Lyon
■:■
■:■
■:■
■:■
Nizza
Sonntag, 12. Juni – 21 Uhr
Russland
Donnerstag, 16. Juni – 15 Uhr
Marseille
Polen
Marseille
Mittwoch, 15. Juni – 15 Uhr
Paris, Parc des
Princes
GRUPPE D
Sonntag, 12. Juni – 18 Uhr
Slowakei
Samstag, 11. Juni – 21 Uhr
Schweiz
Sonntag, 19. Juni – 21 Uhr
Schweiz
Wales
Lens
Sonntag, 19. Juni – 21 Uhr
Rumänien
Samstag, 11. Juni – 18 Uhr
Rumänien
Samstag, 11. Juni – 15 Uhr
GRUPPE C
Achtelfinale 4
Sonntag, 26. Juni – 15 Uhr
Lyon
■:■
Sieger A
Dritter C/D/E
Viertelfinale 4
Sonntag, 3. Juli – 21 Uhr
Paris, St. Denis
■:■
Sieger AF 4
Sieger AF 8
Achtelfinale 8
Montag, 27. Juni – 21 Uhr
Nizza
■:■
Zweiter B
Zweiter F
ruppe B
G26
Einer für alle?
Englands Auswahl zählt zu den Favoriten, wenn sie zusammenhält
Einzelspieler von Format,
aber keine geschlossene
Einheit: Die Briten plagen
sich traditionell mit hausgemachten Problemen.
ARMIN GRASMUCK
Die Auswahl aus dem Mutterland des Fußball gehört traditionell zu den Mannschaften, die
zu den potenziellen Favoriten
bei den großen Turnieren zählen. Sie überstehen die Vorrunde, ziehen in die K.o.-Spiele ein
– und fliegen ohne Pott nach
Hause. In Frankreich droht den
Briten ein vergleichbares Szenario. Auf den ersten Blick wir-
Auf den ersten
Blick scheint der
Kader titelreif
ken sie sehr gut aufgestellt. Aber
ist es eine Mannschaft der Gewinner? Eine Einheit, in der jeder für den anderen rennt und
kämpft?
Talent und Routine, Härte
und Finesse. die Engländer haben eigentlich alle groben
Merkmale, die einen Kader titelreif erscheinen lassen. Trainer Roy Hodgson, ein erfahrener und zumeist gelassener
Vertreter seiner Zunft. Baut im
Tor auf Joe Hart, der die Phase
der großen Aussetzer überwunden zu haben scheint. Vor
ihm reihen sich Abwehrspieler,
Wayne Rooney ist als Anführer in der englischen Auswahl unersetzlich.
die zwar allesamt bei den Topklubs der Premier League unter
Vetrag stehen, sich aber keinesfalls das Prädikat Weltklasse
verdienen.
Gleiches gilt für die Akteure
im Mittelfeld. Alle anerkannt,
alle von gehobener Qualität.
Doch nur der Flügelflitzer mit
dem Turboantritt, Raheem Ster-
ling, wirkt außergewöhnlich
und unberechenbar.
Und im Angriff? Es konzentriert sich alles auf Wayne Rooney, den Superstar, Kapitän und
Topscorer. Kommt er in Fahrt,
werden die Engländer prompt
gefährlich. Dazu kommen Kane, Vardy und Sturridge, drei
weitere Granaten mit Biss und
Foto: dpa
höchster Trefferquote.
Am Ende geht es bei den
Engländern traditionell um
hausgemachte Probleme: Kommen die Spieler nach der langen
Saison frisch und munter zur
EM? Und: Wollen sie miteinander gewinnen? Treten sie als
echte Einheit auf, zählen sie zu
den Mitfavoriten.
Der Favoritenschreck
Wie die Slowaken auf die nächste Sensation drängen
Premiere mit der Lust auf mehr:
Die Slowakei hat sich als Mannschaft für die besonderen Erfolgserlebnisse einen Namen
gemacht. Bei der EM drängt der
bisweilen unterschätzte Favoritenschreck – angeführt von
Spitzenspieler Marek Hamsik –
auf die nächste Sensation.
Den größten Hammer setzten die Slowaken bereits in der
Qualifikation, als sie im Heimspiel sensationell Titelverteidiger Spanien besiegten. Unumstrittener Anführer der Elf ist
Hamsik. Der Regisseur hat die
seltene Gabe, technische Finessen mit Laufstärke und Kampfkraft in seinem Spiel zu vereinen.Zudemisterausgesprochen
torgefährlich. Neben ihm bringt
der Dribbelkönig Juraj Kucka
Ideen in das Offensivspiel der
Slowaken ein. In der Abwehr
sorgt Routinier Martin Skrtel
für Stabilität. Mit dem bewährten Mix aus kontrollierter Defensive und schwungvollen Angriffen planen die Slowaken
genauso erfolgreich wie bei
dem WM-Debüt 2010. In Südafrika, angereist als krasser Au-
In jeder Hinsicht außergewöhnlich: Marek Hamsik.
Foto: Eibner
ßenseiter, schlugen sie in der
Vorrunde Titelverteidiger Italien 3:2 und zogen weiter bis in
das Viertelfinale. In Frankreich
wird entscheidend sein, ob die
Slowaken auf einen Angreifer
bauen können, der die herausgespielten Torchancen konsequent verwertet. Die Stürmer
gelten als höchst veranlagt, aber
wechselhaft. Gut möglich, dass
Toptalent Ondrej Duda (21) die
große Bühne in Frankreich für
noch größere Auftritte zu nutzen weiß und sich in den Vordergrund spielt.
gra
GRUPPE B
27
Dreh- und Angelpunkt der Russen: Roman Shirokov.
Foto: Imago
Härtetest für Russland vor der WM im eigenen Land
ENGLAND
Tor
Fraser Forster
Joe Hart
Tom Heaton
Gruppe warten neben Favorit
England die Slowakei und
Wales, zwei Gegner, mit denen
sich die Russen messen können. Die Stammformation
scheint mit Routiners und hoffnungsvollen Talenten gut gemischt. Zentraler Mann ist Kapitän Roman Shirokov, ein
Spielgestalter von internationalem Format. Auf den letzten
Drücker wurde auch im Hinblick auf die WM Schalkes Roman Neustädter nominiert. gra
RUSSLAND
FC Southampton
Manchester City
FC Burnley
Abwehr
Ryan Bertrand
FC Southampton
Gary Cahill
FC Chelsea
Nathaniel Clyne
FC Liverpool
Danny Rose
Tottenham Hotspur
Chris Smalling
Manch. United
John Stones
FC Everton
Kyle Walker
Tottenham Hotspur
Mittelfeld
Dele Alli
Tottenham Hotspur
Ross Barkley
FC Everton
Eric Dier
Tottenham Hotspur
Jordan Henderson
FC Liverpool
Adam Lallana
FC Liverpool
James Milner
FC Liverpool
Raheem Sterling Manchester City
Jack Wilshere
FC Arsenal
Angriff
Harry Kane
Tottenham Hotspur
Marcus Rashford Manch. United
Wayne Rooney
Manch. United
Daniel Sturridge
FC Liverpool
Jamie Vardy
Leicester City
Trainer Roy Hodgson
Foto: afp
Zehn Beißer und
ein Superstar
Mit neuer Kraft in den
ultimativen Testlauf
Leonid Sluzki für Fabio Capello:
Als es in der Qualifikation hakte, wechselten sie den Trainer.
Seitdem geht es bei den Russen
stetig voran. Jetzt geht es darum, den jüngsten Aufwärtstrend zu bestätigen.
Wie gut sind die Russen
wirklich? Zwei Jahre vor der
Weltmeisterschaft im eigenen
Land, auf die alles ausgerichtet
ist, wirkt die EM für die Mannschaft von Trainer Sluzki wie
der ultimative Testlauf. In der
Pfeilschnell und torgefährlich: Gareth Bale.
Im Team der Waliser dreht sich alles um Gareth Bale
Alles paletti mit Bale? Die Waliser gehen realtiv unbeschwert
in die EM, auch weil sie mit den
ureigenen Tugenden erfolgreich
sind. Sie kämpfen aufrichtig in
der Gemeinschaft, spielerische
Akzente inklusive.
Die Qualifikation für die EM
war der größte Erfolg für den
walisischen Fußball seit der
Teilnahme an der WM 1958 in
Schweden. Selbstverständlich
scheint der historische Aufschwung eng mit dem Wirken
WALES*
des teuersten Spielers der Welt
verknüpft. Seit Bale für 100 Millionen Euro von Tottenham zu
Real Madrid wechselte, ist Wales
ein Fixpunkt auf der Landkarte
des Fußballs. Neben dem Flügelstürmer ist Mittelfeldspieler
Aaron Ramsey die spielbestimmende Figur. Trainer Chris
Coleman baut auf die Kampfkraft und den Zusammenhalt
seines Teams: „Wir werden auch
in Frankreich schwer zu schlagen sein.“
gra
SLOWAKEI
Tor
Igor Akinfeev
ZSKA Moskau
Yuri Lodygin Zenit St. Petersburg
Guilherme Lokomotivee Moskau
Tor
Wayne Hennessey Crystal Palace
Danny Ward
FC Liverpool
Owain Fon Williams
Inverness
Tor
Matus Kozacik
Jan Mucha
Jan Novota
Abwehr
Aleksey Berezutski ZSKA Moskau
Vasili Berezutski
ZSKA Moskau
Sergei Ignashevich ZSKA Moskau
Dmitri Kombarov Spartak Moskva
Roman Neustädter
Schalke 04
Georgi Schennikov ZSKA Moskau
Roman ShishkinLokomotive Moskau
Igor Smolnikov Zenit St. Petersburg
Abwehr
Ben Davies
Tottenham Hotspur
Neil Taylor
Swansea City
Chris Gunter
FC Reading
Ashley Williams
Swansea City
James Chester
West Bromwich
Ashley Richards
Fulham
Paul Dummett Newcastle United
Abwehr
Peter Pekarik
Hertha BSC
Milan Skriniar Sampdoria Genua
Martin Skrtel
FC Liverpool
Norbert Gyoember
AS Rom
Jan Durica
Lokomotive Moskau
Kornel Salata
Slovan Bratislava
Tomas Hubocan Dynamo Moskau
Dusan Svento
1. FC Köln
Mittelfeld
Igor Denisov Zenit St. Petersburg
Aleksandr Golovin ZSKA Moskau
Denis Glushakov Spartak Moskau
Oleg Ivanov
Terek Grozny
Pavel Mamaev
FK Krasnodar
Aleksandr SamedovLokomo. Moskau
Oleg Shatov Zenit St. Petersburg
Roman Shirokov
ZSKA Moskau
Dmitri Torbinski
FK Krasnodar
Mittelfeld
Aaron Ramsey
FC Arsenal
Joe Ledley
Crystal Palace
David Vaughan Nottingham Forest
Joe Allen
FC Liverpool
David Cotterill
Birmingham City
Jonathan Williams Crystal Palace
George Williams
FC Fulham
Andy King
Leicester City
Angriff
Artem Dzyuba Zenit St. Petersburg
Aleksandr Kokorin Zenit St.Petersburg
Fedor Smolov
FK Krasnodar
Angriff
Gareth Bale
Hal Robson-Kanu
Sam Vokes
Tom Bradshaw
Tom Lawrence
Trainer Leonid Sluzki
Trainer Chris Coleman
Real Madrid
FC Reading
FC Burnley
Walsall
Leicester City
Viktoria Pilsen
Slovan Bratislava
Rapid Wien
Mittelfeld
Viktor Pecovsky
MSK Zilina
Robert Mak
PAOK Saloniki
Juraj Kucka
AC Mailand
Patrik Hrosovsky
Viktoria Pilsen
Jan Gregus
FK Jablonec
Stanislav Sestak Feren. Budapest
Marek Hamsik
SSC Neapel
Ondrej Duda
Legia Warschau
Miroslav Stoch
Bursaspor
Vladimir Weiss
Al Gharafa/Katar
Angriff
Michal Duris
Adam Nemec
Viktoria Pilsen
Willem II Tiburg
Trainer Ján Kozák
* Vorläufiger Kader. Der endgültige EM-Kader war bei Redaktionsschluss noch nicht veröffentlicht.
ruppe D
G28
Dominanz in Serie
Spanien: Trainer Vicente del Bosque will sich erfolgreich verabschieden
Pep Guardiola hat sich bei
den Bayern mit Stars aus
der Heimat umgeben. Wie
groß trumpfen die Spanier
jetzt im Nachbarland auf?
WOLFGANG SCHEERER
Toulouse. Mit dem Spiel Türkei gegen Kroatien geht‘s los in
Gruppe D. Einen Tag danach
müssen die Spanier in Toulouse gegen Tschechien zeigen,
ob sie der Favoritenrolle in der
ersten EM-Phase gerecht werden. Die Dominanz spanischer
Top-Klubs in Europa war grandios. Der FC Sevilla triumphierte in der Europa League,
Real und Atlético Madrid
machten das Champions-
Die Superstars
sind schon um
die 30 Jahre alt
League-Endspiel zu einer einsamen iberischen Angelegenheit. Doch jetzt sind die
Nationalspieler dran. Und die
ganz große Frage in Frankreich
lautet: War das WM-Debakel
von Brasilien nur ein Ausrutscher oder hat Spaniens goldene Generation bereits abgedankt?
„La
Roja“,
die
Mannschaft der „Roten“, könnte als erstes Team der EM-Geschichte den dritten Titel in Serie nach 2008 und 2012 holen.
Aber die Zweifel wachsen im
Flinker Strippenzieher im spanischen Mittelfeld: Andrés Iniesta vom FC Barcelona.
Land des Weltmeisters von
2010. Die Stars wie Andrés Iniesta, Sergio Ramos, Gerard Piqué und Cesc Fabregas sind alle schon um die 30.
Trainer Vicente del Bosque
wird nach der EM aufhören.
Den Umbruch hat der 65-Jährige bisher allenfalls eingeleitet.
Das „Tiki-Taka“, das einst so fa-
mose Kurzpassspiel, flutschte
zuletzt nicht mehr. Dass nach
dem Turnier in Frankreich
Schluss ist, hat er schon länger
entschieden. Er wolle nicht an
seinem Posten kleben, und es
sei auch „eine Frage der Gesundheit“, hieß es in seiner Ende 2015 erschienenen Biografie.
Die Favoritenbürde hat er ener-
Foto: Imago
gisch an die Franzosen weitergeschoben. Aber jeder kann sicher sein: Del Bosque will sich
beim „Adiós“ nach acht Jahren
am liebsten triumphal verabschieden. Auf dem Weg dahin
vertraut der „Marques“ nur einem von Pep Guardiolas Bayern-Legionären: Thiago Alcantara.
(mit sid)
Bühne frei für den letzten Akt
Tschechien: Star-Torhüter Petr Cech will bei seiner vierten EM noch einmal glänzen
Er ist auch mit seinen 33 Jahren noch der große Rückhalt der
tschechischen Elf: Torwart Petr
Cech steht vor seinem letzten
Turnier.
Bei seiner wohl letzten EM
will Petr Cech der neuen tschechischen Fußball-Generation
den richtigen Weg weisen. „Es
ist eine riesige Chance für alle
unsere jungen Spieler. Wenn sie
groß auftrumpfen, könnten
sich viele Türen für sie öffnen.
Solche Möglichkeiten gibt es
nicht oft“, sagte der erfahrene
Nationaltorhüter vom 13-mali-
gen englischen Meister FC Arsenal.
Nach elf Jahren beim Londoner Stadtrivalen FC Chelsea
spielt der 33-Jährige mittlerweile seit 2015 bei den Gunners. In
Tschechien wurde „Big Pete“
erst im März zum achten Mal
zum Fußballer des Jahres gewählt. In seiner Heimat ist er ein
Idol. Dort nennen sie ihn nur
den „Mann mit dem schwarzen
Helm und den goldenen Händen“. Seit einem komplizierten
Schädelbasisbruch im Oktober
2006 trägt der Keeper einen 80
Auch mit 33 Jahren noch ein großer Rückhalt: Petr Cech. Foto: afp
Gramm schweren Rugbyhelm.
In Frankreich will der gebürtige
Pilsener bei seiner vierten EM
nun an frühere Erfolge anknüpfen.
Vor zwölf Jahren in Portugal
zog er mit Tschechiens goldener Generation ins Halbfinale
ein und wurde anschließend
als bester Torhüter ausgezeichnet. Mittlerweile ist er
Rekordnationalspieler seines
Landes und neben Karel Poborsky der einzige Twscheche
mit mehr als 100 Länderspieleinsätzen.
sid
GRUPPE D
29
Arda Turan (rechts): Führt er das türkische Team zum Erfolg?
Foto: Eibner
Ex-Schalker und jetzt einer der Stars in Barcelona: Ivan Rakitic.
Mit dem „Imperator“
zu neuen Triumphen
Ivan Rakitic und Co.
haben Großes vor
Türkei: Mittelfeld mit drei Bundesliga-Profis
Kroatien: Fan-Skandale und ein Trainerwechsel
Fatih Terim, genannt der „Imperator“, hat als Nationaltrainer mit extremer Autorität, viel
vor mit dem türkischen Nationalteam.
Seit der starken Europameisterschaft 2008, bei der die Elf
aus der Türkei erst im Halbfinale an Deutschland gescheitert
war (2:3), hatte die stolze Fußballnation bei den großen Turnieren nur zugesehen. Kann die
Mannschaft um Starspieler Arda Turan vom FC Barcelona
SPANIEN*
„diesen Erfolg wiederholen“,
wie Fatih Terim mit Blick auf die
EM vor acht Jahren hofft. Dafür
sollen nun auch einige gestandene Bundesligaspieler sorgen,
etwa der in Mannheim geborene Hakan Calhanoglu (Bayer
Leverkusen), trotz langer Verletzungspause Nuri Sahin (Borussia Dortmund) und Yunus
Malli (Mainz 05), der sich Ende
Oktober gegen den DFB und
fürs türkische Team entschieden hatte.
sid
TSCHECHIEN*
TÜRKEI*
KROATIEN*
FC Porto
Manch. United
FC Sevilla
Abwehr
Sergio Ramos
Gerard Pique
Juanfran
Jordi Alba
Marc Bartra
Cesar Azpilicueta
Mikel San Jose
Real Madrid
FC Barcelona
Atletico Madrid
FC Barcelona
FC Barcelona
FC Chelsea
Athletic Bilbao
Mittelfeld
Bruno Soriano
Sergio Busquets
Koke
T. Alcantara
Andres Iniesta
Isco
David Silva
Pedro
Cesc Fabregas
Abwehr
Marek Suchy
FC Basel
Tomas Sivok
Buraspor
Michal Kadlec
Fenerbahce
Pavel Kaderabek 1899 Hoffenheim
Th. Gebre Selassie Werder Bremen
Ro. Hubnik
Viktoria Pilsen
David Limbersky
Viktoria Pilsen
Daniel Pudil Sheffield Wednesday
Villarreal CF
FC Barcelona
Atletico Madrid
Bayern München
FC Barcelona
Real Madrid
Manchester City
FC Chelsea
FC Chelsea
Mittelfeld
Vladimir Darida
Hertha BSC
Borek Dockal
Sparta Prag
Lukas Marecek
Sparta Prag
Josef Sural
Sparta Prag
Ladislav Krejci
Sparta Prag
David Pavelka
Kasimpasa
Jaroslav Plasil Girondins Bordeaux
Tomas Rosicky
FC Arsenal
Mittelfeld
Arda Turan
FC Barcelona
wH.Calhanoglu Bayer Leverkusen
Selcuk Inan
Galatasaray
Yasan Öztekin
Galatasaray
Öguzhan Özyakup
Besiktas
Alper Potuk
Fenerbahce
Olcay Sahan
Besiktas
Nuri Sahin
Borussia Dortmund
M. Tekdemir Medipol Basaksehir
Mittelfeld
Marko Rog
Mateo Kovacic
Luka Modric
Marcelo Brozovic
Ivan Rakitic
Milan Badelj
Domagoj Antolic
Ante Coric
Ivan Perisic
Angriff
David Lafata
Tomas Necid
Milan Skoda
Patrik Schick
Angriff
Mevlüt Erdinc
Cenk Tosun
Burak Yilmaz
Yunus Malli
Angriff
Marko Pjaca
Dinamo Zagreb
Mario Mandzukic
Juventus Turin
Nikola Kalinic
AC Florenz
Andrej Kramaric 1899 Hoffenheim
Athletic Bilbao
Celta Vigo
Juventus Turin
Real Madrid
Trainer Vicente del Bosque
FC Arsenal
FC Basel
FC Slovan Liberec
Sparta Prag
Bursaspor
SK Slavia Prag
Bohemians Prag
Trainer Pavel Vrba
Tor
V. Babacan
Onur Kivrak
Harun Tekin
wegen Zuschauern außer Rand
und Band mischten sich in den
Jubel über die fünfte EM-Teilnahme große Sorgen. So zeigten kroatischen Getreuen im
Stadion einmal ein riesiges Hakenkreuz. Das sorgte für Ärger
bis hoch zur Uefa. Als dann
auch noch sportlich das Aus bevorstand, wurde Trainer Niko
Kovac entlassen. Ausgerechnet
sein umstrittener Nachfolger
Ante Cacic, 62, führte die Kroaten doch noch zur EM.
sid
Tor
Iker Casillas
David de Gea
Sergio Rico
Angriff
Aritz Aduriz
Nolito
Alvaro Morata
Lucas Vazquez
Tor
Petr Cech
Tomas Vaclík
Tomas Koubek
Die Kroaten sind zum fünften
Mal bei einer EM dabei. Die aktuelle Qualifikation für Frankreich war allerdings überschattet von Skandalen.
Der Ex-Schalker Ivan Rakitic
hat Großes vor. „Kroatien kann
den EM-Titel gewinnen“, sagte
der Mittelfeldspieler des FC
Barcelona voller Überzeugung:
„Wir haben eine junge erfolgshungrige Mannschaft, wir sind
eine große Familie.“ Das schien
lange nicht so. Unter anderem
Foto: Imago
Medipol Basaksehir
Trabzonspor
Bursaspor
Abwehr
Serdar Aziz
Hakan Balta
Ahmet Calik
Caner Erkin
Gökhan Gönül
Semih Kaya
Ismail Köybasi
Trainer Fatih Terim
Bursaspor
Galatasaray
Genclerbirligi
Fenerbahce
Fenerbahce
Galatasaray
Besiktas
EA Guincamp
Besiktas
Beijing Guoan
1. FSV Mainz
Tor
Danijel Subasic
Lovre Kalinic
Ivan Vargic
AS Monaco
Hajduk Split
HNK Rijeka
Abwehr
Tin Jedvaj
Bayer Leverkusen
Darijo Srna
Schachtjor Donezk
Sime Vrsaljko
US Sassuolo
Gordon SchildenfeldDinamo Zagreb
Vedran CorlukaLokomotive Moskau
Domagoj Vida
Dynamo Kiew
Duje Caleta-Car Red Bull Salzburg
Dinamo Zagreb
Real Madrid
Real Madrid
Inter Mailand
FC Barcelona
AC Florenz
Dinamo Zagreb
Dinamo Zagreb
Inter Mailand
Trainer Ante Cacic
* Vorläufiger Kader. Der endgültige EM-Kader war bei Redaktionsschluss noch nicht veröffentlicht.
ruppe E
G30
Aufstand des Nachbarn
Belgien gilt als Mitfavorit – Hazard und De Bruyne die Schlüsselspieler
Belgien probt den FußballAufstand: Im Finale gegen
Deutschland – aber dieses
Mal klappt es beim Nachbarn. So der Wunsch.
Für viele Fußballfans gehört
Belgien zu den Geheimtipps der
EM. Für Joachim Löw ist das
Team aus dem Nachbarland sogar viel mehr. „Belgien zählt zu
den absoluten Favoriten“, sagt
der deutsche Bundestrainer
über das Team seines Kollegen
Marc Wilmots.
Die Belgier haben eine lange
Durststrecke hinter sich. Zuletzt
hatten sich die „Roten Teufel“
1984 sportlich qualifiziert. 2000
durften sie als Co-Gastgeber der
EM in den Niederlanden und in
Belgien mitspielen, schieden
aber in der Vorrunde aus.
Inzwischen hat der belgische
Fußball eine bemerkenswerte
Renaissance erlebt. Die umgestellte Jugendarbeit des Verbandes führte zu einer goldenen
Generation, zu der auch der
Geheimtipp
muss auf Kapitän
verzichten
ehemalige Wolfsburger Kevin
De Bruyne zählt. Zwischenzeitlich waren die souverän für die
EM qualifizierten Belgier sogar
die Nummer eins der FifaWeltrangliste.
Der inzwischen bei Manchester City spielende De Bruy-
ne ist der derzeit auffälligste
Spieler in einer ganzen Reihe
von Topprofis wie Eden Hazard
(Chelsea) oder Divock Origi (Liverpool), die vor allem in der
englischen Premier League ihr
Geld verdienen. „Sie sind eine
starke Mannschaft geworden“,
lobt Löw. Kapitän Vincent Kompany fällt bei der EM allerdings
verletzt aus.
Die Belgier drängen darauf,
die mehr als enttäuschenden
Auftritte des Jahres 2000, es waren ihre bislang letzten EM-Par-
Völlig andere
Situation als
bei der EM 2000
tien, zu korrigieren. 16 Jahre
später gehen die Roten Teufel
unter anderen Vorzeichen ins
Turnier. Die Mannschaft von
Trainer Marc Wilmots reist mit
großem
Selbstbewusstsein
nach Frankreich.
„Wir kommen wie 1980 ins
Endspiel gegen Deutschland“,
kündigt der ehemalige Nationaltorhüter Jean-Marie Pfaff an,
„und diesmal gewinnt Belgien.“
Der Optimismus also ist riesig,
das Team ist Zweiter der FifaWeltrangliste, stand im WMViertelfinale, schloss die Qualifikation als Gruppenerster ab
– der langjährige Schalker Wilmots wird im Nachbarland als
Architekt der neuen erfolgreichen Nationalmannschaft gefeiert.
dpa
Eden Hazard vom FC Chelsea lenkt das belgische Spiel.
Foto: Imago
Robbie Keane: Gut wie irischer Whiskey
Boys in Green immer noch sauer wegen der Auslosung für die „Todesgruppe“
Irland nimmt zum dritten Mal
an der Enddrunde einer Europameisterschaft teil: Über die
Vorrunde sind die „Boys in
Green“ bisher nicht hinausgekommen.
Was hat Robbie Keane mit
Miroslav Klose zu tun? Nach
dem Rücktritt von Klose ist
Keane der erfolgreichste noch
aktive Torjäger einer Nationalmannschaft. Seit 1998
spielt und trifft der mittlerweile 35 Jahre alte Angreifer
aus Dublin für Irland. Keane,
nur 1,75 Meter groß, kann of-
fensiv nahezu jede Position
besetzen, er glänzt auch als
Vorbereiter.
Robbie Keane gehört zur sogenannten „Goldenen Generation“ der Iren, die 1998 völlig
überraschend die U-16- und die
U-18-EM gewannen. Seine Profi-Karriere begann er im Jahr
1997 bei den Wolverhampton
Wanderers, den Großteil seiner
Karriere verbrachte er aber bei
Tottenham Hotspur. Seit 2011
spielt Keane bei Los Angeles Galaxy in der nordamerikanischen
Major League Soccer.
Robbie Keane ist mit 35 Jahren
fit wie ein Turnschuh. Foto: Imago
Geärgert haben sich die Iren
über die Auslosung.
Erst
Schweden. Dann Belgien. Und
dann, schon wieder, Italien. „Ich
weiß echt nicht, womit wir das
verdient haben“, lamentiert der
72-malige irische Nationalspieler Ray Houghton über die
„Group of Death“.
Trainer ist seit 2013 Martin
O‘Neill (64), ein echter Nordire.
Bis Ende 2013 war er jeweils
mehrere Jahre beim neuen englischen Meister Leicester City,
bei Celtic Glasgow sowie bei Aston Villa.
dpa/sid
GrUPPE E
31
Gianluigi Buffon und Co. befinden sich im Niedergang.
Foto: Getty Images
Zlatan Ibrahimovic spielt sein letztes großes Turnier.
Buffon: Die Konstante
in mageren Zeiten
Ibrahimovic-Ära geht in
Frankreich zu Ende
Vorzeichen für Italien sind eher schlecht
Der 34-Jährige wird wohl nach der EM aufhören
Der italienische Fußball liegt
am Boden, weil sich die Serie A,
einst als stärkste Liga der Welt
gefeiert, im Niedergang befindet.
Die
Nationalmannschaft
spiegel das wider, hat nach
dem blamablen Vorrunden-Aus
bei der WM-Endrunde 2014 –
dem zweiten in Folge – keinen
Kredit mehr bei den leidgeprüften Tifosi. Trainer Conte,
der Cesare Prandelli nach der
Schmach von Brasilien ablöste,
BELGIEN*
hat nach nur zwei Jahren im
Amt genug und hört nach der
EM auf.
Keeper Gianluigi Buffon ist
dabei die große Konstante. Der
Rekordnationalspieler hat seinen Vertrag bei Rekordmeister
Juventus Turin um weitere zwei
Jahre verlängert. Jetzt aber muss
er zusammen mit dem Team
erst einmal die EM unbeschadet
überstehen, und das ohne Spielmacher Marco Verratti (Leistenprobleme).
dpa
ITALIEN*
Bescheidenheit zählte noch nie
zu den ganz großen Stärken von
Zlatan Ibrahimovic, dem schwedischen Superstar und Goalgetter des französischen Erstligisten und Meisters Paris St.
Germain.
Was denn für das kleine
Schweden bei der EM in Frankreich möglich sei, wurde Zlatan
Ibrahimovic gefragt. Antwort:
„Wenn unsere U 21 Europameister werden kann, können
wir das auch.“ Für Ibrahimovic
IRLAND*
Tor
Gianluigi Buffon
Juventus Turin
federico Marchetti
Lazio rom
Salvatore Sirigu Paris St. Germain
Tor
Shay Given
David forde
Darren randolph
Stoke city
Millwall
West ham
Abwehr
Toby
Abwehr
Davide astori
ac florenz
andrea Barzagli
Juventus Turin
Leonardo Bonucci Juventus Turin
Giorgio chiellini
Juventus Turin
Daniele rugani
Juventus Turin
Matteo Darmian Manchester United
Mattia De Sciglio
ac Mailand
Abwehr
John O‘Shea
Seamus coleman
Stephen Ward
Marc Wilson
richard Keogh
cyrus christie
ciaran clark
fc Sunderland
fc Everton
fc Burnley
Stoke city
Derby county
Derby county
aston Villa
Mittelfeld
Marco Benassi
fc Turin
Giacomo Bonaventura ac Mailand
Daniele De rossi
aS rom
alessandro florenzi
aS rom
Emanuele Giaccherini fc Bologna
Jorginho
SSc Neapel
riccardo Montolivo
ac Mailand
Thiago Motta
Paris St. Germain
Mittelfeld
robbie Brady
Wes hoolahan
Jeff hendrick
James Mccarthy
Darron Gibson
aiden McGeady
Wednesday
James Mcclean
Glenn Whelan
Stephen Quinn
Mittelfeld
Moussa Dembele
Tottenham
Marouane fellaini Manch. United
radja Nainggolan
aS rom
axel Witsel
Zenit St. Petersburg
Kevin De Bruyne Manchester city
Eden hazard
chelsea
Angriff
Michy Batshuayi Olymp. Marseille
christian Benteke
fc Liverpool
Yannick carrasco atletico Madrid
romelu Lukaku
Everton
Divock Origi
fc Liverpool
Dries Mertens
SSc Neapel
Trainer Marc Wilmots
Angriff
Eder
ciro Immobile
Lorenzo Insigne
Graziano Pellè
Simone Zaza
Inter Mailand
fc Turin
SSc Neapel
fc Southampton
Juventus Turin
Trainer antonio conte
wäre es ein perfekter Abschied.
34 Jahre alt ist der Torjäger mit
bosnischen Wurzeln, das Turnier wird wohl sein letzter Auftritt für die Tre Kronor sein. In
Frankreich wäre angesichts der
Gruppengegner das Viertelfinale ein Erfolg für Ibrahimovic.
Zum fünften Mal in Folge ist
Schweden bei einer EM dabei,
zum vierten Mal mit Ibrahimovic. Nur 2004 in Portugal kamen
die Skandinavier über die Vorrunde hinaus.
dpa
SCHWEDEN*
Tor
Thibaut courtois
fc chelsea
Jean-francois Gillet KSV Mechelen
Simon Mignolet
fc Liverpool
alderweireld
Tottenham hotspur
Dedryck Boyata
celtic Glasgow
Jason Denayer
Galatasaray
Nicolas LombaertsZenitSt.Petersburg
Jordan Lukaku
Oostende
Thomas Meunier
club Brugge
Thomas Vermaelen fc Barcelona
Jan Vertonghen Tottenham hotspur
Foto: afp
Norwich city
Norwich city
Derby county
fc Everton
fc Everton
Sheffield
Tor
andreas Isaksson
Kasimpasa SK
robin Olsen
fc Kopenhagen
Patrik carlgren
aIK Solna
Abwehr
Ludwig
augustinsson
fc Kopenhagen
Erik Johansson
fc Kopenhagen
andreas Granqvist fc Krasnodar
Pontus Jansson
fc Turin
Mikael Lustig
fc chelsea
Victor Nilsson Lindelöf Benf.Lissabon
Martin Olsson
Norwich city
Oscar Lewicki
Malmö ff
Sebastian Larsson Sunderland fc
Kim Kallström Grasshopers Zürich
West Brom
Stoke city
fc reading
Mittelfeld
albin Ekdal
hamburger SV
Emil forsberg
rB Leipzig
Jimmy Durmaz Olympiakos Piräus
Oscar hiljemark
US Palermo
Erkan Zengin
Trabzonspor
Pontus Wernbloom ZSKa Moskau
Angriff
Daryl Murphy
Ipswich Town
Shane Long
fc Southampton
robbie Keane
La Galaxy
David McGoldrick
Ipswich Town
Angriff
Zlatan IbrahimovicParis St. Germain
Marcus Berg Panathinaikos athen
Emir Kujovic
IfK Norrköping
John Guidetti
celta Vigo
Trainer Martin O’Neill
Trainer Erik hamrén
* Vorläufiger Kader. Der endgültige EM-Kader war bei redaktionsschluss noch nicht veröffentlicht.
G32ruppe F
Cristiano Ronaldo, Superstar
Die Hoffnung ruht auf der Jugend – und damit auf irgendwann
Portugal hat ein großes
Pfund – das ist Ronaldo.
Doch das ist auch das einzige, das das Land in die
Waagschale werfen kann.
Verlieren? Das hat Cristiano
Ronaldo, der portugiesische
Fußballstar, nie gelernt. „Ich
ärgere mich dann, ich schreie,
ich sage Dummheiten und bereue diese anschließend“, sagte der Superstar von Real Madrid anlässlich der Premiere des
Dokumentarfilms über sein
(Privat-)Leben. Er wirkt sympa-
Weltstar
umgeben von
Mittelmaß
thisch, ein Mann mit Millionen
Freunden in sozialen Netzwerken, der trotzdem oft einsam
ist. Er vertraue nicht vielen
Menschen, sagt er, und wahrscheinlich gilt das auch für einen Teil seiner Mitspieler.
Bei der portugiesischen Nationalelf hat er auch vor der EM
2016 in Frankreich das altbekannte Problem: Ronaldo (30)
ist ein Weltstar inmitten des
Mittelmaßes. Er kann die
Mannschaft so mal ins Viertelfinale führen, aber häufig war
es das dann auch schon. Denn
was kommt überhaupt nach
dem Mann, Rekordtorschütze
der Portugiesen mit 56 Treffern,
der sich für den weltbesten
Klar, er kann es: Cristiano Ronaldo ist der Superstar der Portugiesen.
Fußballer hält? Traditionell
nicht allzu viel.
Bei der WM 2014 gab es ein
deftiges 0:4 gegen Deutschland
und dann das Vorrunden-Aus –
im Angriff spielte Hugo Almeida, einst Werder Bremen, später
bei Besiktas Istanbul und Hannover 96. Da ist noch ein Nani,
auch ein Joao Moutinho, Viei-
rinha vom VfL Wolfsburg, nun
auch der Bayern-Zugang Renato Sanches, das 35 Millionen
Euro teure Supertalent von Benfica Lissabon.
Die kicken alle ordentlich.
Aber das reicht nicht. Trainer
Fernando Santos hat es nicht
leicht. Die Hoffnung liegt in der
Jugend. Bei der U-21-EM 2015
Foto: Imago
schoss Portugal die deutschen
Junioren im Halbfinale mit 5:0
ab, spielte begeisternden Offensivfußball – und verlor das Finale im Elfmeterschießen gegen
Schweden. Egal: Es öffnete sich
der Blick darauf, was in einigen
Jahren möglich sein könnte –
bis dahin aber muss Ronaldo
ran.
sid
Schlafender Riese?
Nationaltrainer Bernd Storck schwärmt vom Potenzial im ungarischen Fußball
Mit einem deutschen TrainerDuo hat sich Ungarn erstmals
wieder seit 44 Jahren für eine
EM-Endrunde qualifiziert. „Am
Beginn waren die Leute skeptisch, weil sie mit mir als Nachfolger nichts anzufangen wussten“,
erinnerte
sich
der
Deutsche Bernd Storck.
Das EM-Comeback ist jedoch für den 53-Jährigen nur
ein kleiner Zwischenschritt auf
dem Weg zu alter Größe. „Dieser
Erfolg ist unglaublich, aber nur
sekundär für mich“, sagte der
53-Jährige zuletzt: „Primär geht
es um das Land Ungarn.“ Schon
unmittelbar nach dem Erfolg in
den Playoffs gegen Norwegen
hatte Storck die großen Ambitionen der einstigen FußballGroßmacht offenbart: „Wir haben riesiges Potenzial“, äußerte
der langjährige Bundesliga-Assistenzcoach und warnte energisch vor verfrühter Zufriedenheit.
Als Lohn für die erfolgreiche
Qualifikation erhielt Storck einen neuen Vertrag bis 2018, zusammen mit seinem Co-Trainer
Andreas Möller, dem
Balázs Dzsudzsák hat das Star-Potenzial.
Foto: afp
ehemaligen
Nationalspieler.
Ungarns EM-Comeback ist das
Ergebnis konsequenter Aufbauarbeit.
Nach jahrzehntelanger fußballerischer Dürreperiode hatte der autoritär regierende Premierminister Viktor Orban
2010 ein umfangreiches Konjunkturprogramm angeordnet.
Mit viel Geld wurde eine professionelle Infrastruktur geschaffen, vor allem die Nachwuchsarbeit
wurde
mit
Knowhow aus dem Ausland
komplett umgekrempelt. dpa
GrUPPE f
33
Bayerns David Alaba ist Österreichs Schlüsselspieler.
Foto: Eibner
Der Ex-Hoffenheimer Sigurdsson hat sich was vorgenommen
Alaba steht für
den Aufschwung
Partycrasher aus
dem Hohen Norden
Österreicher profitieren von Bundesliga-Legionären
Island mit klarem Ziel: Gruppenphase überstehen
Die Österreicher um David Alaba haben sich erstmals für eine
EM-Endrunde qualifiziert und
genießen inzwischen Heldenstatus.
Derzeit herrscht in der kleinen Alpenrepublik eine nie dagewesene Hysterie um die Fußballer. Seit sich Österreich für
eine EM-Endrunde qualifiziert
hat, genießen David Alaba und
Co. Heldenstatus. Vater des Erfolgs ist der begehrte Schweizer
Trainer Marcel Koller, der erst
PORTUGAL*
Tor
rui Patricio
anthony Lopes
Lyon Eduardo
im März seinen Vertrag bis 2017
verlängerte. Der 55-Jährige, der
einst auch in Köln und Bochum
tätig war, übernahm das Amt
im November 2011 und formte
relativ schnell ein schlagkräftiges Team. Im vorläufigen EMKader der Österreicher verdienen 15 von 24 Profis ihr Geld
derzeit in der deutschen Bundesliga. Dazu kommen fünf
Profis, die immerhin schon einmal in der Bundesliga gespielt
haben.
sid
ISLAND
Der 6. September 2015, der Tag
der Qualifikation für Frankreich, ging in die Geschichte Islands ein. Jetzt wollen sie was
reißen.
Die isländischen Fußballer
träumem von einem EM-Wunder. Spätestens seit jenem
denkwürdigen 6. September
2015, als die historische Qualifikation für die EM-Endrunde
gelang, befindet sich die ganze
Insel im Fußball-Fieber. „Ich
denke, die meisten Spieler wer-
ÖSTERREICH*
Foto: Imago
den diese Erfahrung einfach in
vollen Zügen genießen wollen“, sagte der ehemalige Hoffenheim-Profi Gylfi Sigurdsson. Die Isländer haben die
Rolle der Partycrasher für sich
reserviert. Die Gruppenphase
zu überstehen, dies sei das Ziel,
sagt der Mittelfeldspieler von
Swansea City und gibt die Parole aus: Spaß haben. Und dann
im Viertelfinale noch einen
draufsetzen. An Selbstvertrauen fehlt es nicht.
dpa
UNGARN*
Sporting Lissabon
Olympique Lyon
Dinamo Zagreb
Tor
hannes halldorsson fK Bodö/Glimt
Ögmundur Kristinsson hammarby If
Ingvar Jonsson Sandefjord fotball
Tor
robert almer
austria Wien
heinz Lindner Eintracht frankfurt
ramazan Özcan
fc Ingolstadt
Tor
Gabor Kiraly Szombathelyi haladas
Peter Gulacsi
rB Leipzig
Balazs Megyeri
Getafe
Abwehr
cedric Soares
fc Southampton
Vieirinha
VfL Wolfsburg
Bruno alves fenerbahce Istanbul
ricardo carvalho
aS Monaco
Jose fonte
fc Southamptom
Pepe
real Madrid
Eliseu
Benfica Lissabon
raphael Guerreiro
fc Lorient
Abwehr
Birkir Saevarsson
hammarby If
ragnar Sigurdsson fK Krasnodar
Kari arnason
Malmö ff
ari freyr Skulason
Odense BK
h. heidar hauksson
aIK Solna
Sverrir Ingi Ingason KSc Lokeren
h. Björgvin Magnusson ac cesena
hjörtur hermannsson IfK Göteborg
Abwehr
aleksandar Dragovic Dynamo Kiew
christian fuchs
Leicester city
György Garics
SV Darmstadt 98
florian Klein
VfB Stuttgart
Martin hinteregger
M‘gladbach
Sebastian Prödl
fc Watford
Markus Suttner
fc Ingolstadt
Abwehr
attila fiola
Puskas akademia
Gergo Lovrencsics
Lech Posen
Barnabas Bese
MTK Budapest
richard Guzmics
Wisla Krakau
roland Juhasz
Videoton fc
Gergo Kocsis
Puskas akademia
adam Lang
Videoton fc
Mittelfeld
Danilo Pereira
William carvalho
adrien Silva
Joao Mario
Joao Moutinho
andre Gomes
renato Sanches
Mittelfeld
a. E. Gunnarsson cardiff city fc
Emil hallfredsson Udinese calcio
Birkir Bjarnason
fc Basel
Gudmundsson
charlton athletic
Gylfi Sigurdsson
Swansea city
T. Elmar Bjarnason
aarhus Gf
r. Mar Sigurjonsson GIf Sundsvall
a. Ingvi Traustason IfK Norrköping
Mittelfeld
David alaba fc Bayern München
Marko arnautovic
Stoke city fc
Julian Baumgartlinger 1. fSV Mainz
Martin harnik
VfB Stuttgart
Stefan Ilsanker
rB Leipzig
Jakob Jantscher
fc Luzern
Zlatko Junuzovic Werder Bremen
Valentino Lazaro
rB Salzburg
Marcel Sabitzer
rB Leipzig
allesandro Schöpf
Schalke 04
Mittelfeld
akos Elek
Diosgyöri VTK
Zoltan Gera ferencvaros Budapest
adam Nagy ferencvaros Budapest
Mate Vida
Vasas Budapest
Laszlo Kleinheisler Werder Bremen
roland Sallai
Puskas akademia
fc Porto
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
aS Monaco
fc Valencia
Benfica Lissabon
Angriff
cristiano ronaldo
real Madrid
Nani
fenerbahce
Eder
OSc Lille
ricardo Quaresma Besiktas Istanbul
rafa Silva
Sporting Braga
Trainer fernando Santos
Angriff
Eidur Gudjohnsen
Molde fK
Kolbeinn Sigthorsson
fc Nantes
alfred finnbogason fc augsburg
J. D. Bödvarsson1. fc Kaiserslautern
Trainer Lars Lagerbäck
Angriff
Lukas hinterseer
rubin Okotie
Marc Janko
fc Ingolstadt
1860 München
fc Basel
Trainer Marcel Koller
Angriff
Balazs Dzsudzsak
Bursaspor
Zoltan Stieber
Nürnberg
adam Gyurcso
Pogon Szczecin
adam Szalai
hannover 96
Krisztian Nemeth
al-Gharafa
Nemanja Nikolic Legia Warschau
Daniel Böde ferencvaros Budapest
Trainer Bernd Storck
* Vorläufiger Kader. Der endgültige EM-Kader war bei redaktionsschluss noch nicht veröffentlicht.
34
TIPPSPIEL
Der große Tipp zum
Frankreich : Deutschland
Deutschland : Frankreich
Deutschland : Portugal
Ukraine : England
Andrea Wiedemann
Metallbau Wiedemann,
Rainau
Christian Ziegler
Brands4media ‑ image pro,
Berlin
Uwe Debler
Gemeinde Rosenberg,
Rosenberg
Henning Schwartau
Digitaldruck Deutschland,
Aalen
Deutschland : Spanien
Italien : Spanien
Spanien : Deutschland
Deutschland : Frankreich
Josef Bühler
AOK,
Aalen
Gerd Krieger
Autohaus Krieger,
Schechingen
Christian Kaufeisen
SDZ. Druck und Medien,
Aalen
Waldemar Herter
HERTER mobile,
Schwäbisch Gmünd
1:2
2:1
3:2
1:2
3:1
2:3
3:1
3:1
Deutschland : Spanien
Deutschland : Frankreich
Deutschland : Frankreich
England : Deutschland
Susanne Zahner
DEKRA Arbeit GmbH,
Aalen
Tobias Wolf
Finanz‑Servie‑Wolf,
Mutlangen
Holger Kreuttner
Kreissparkasse Ostalb,
Aalen
Lars Reckermann
SchwäPo und GT,
Aalen
2:1
Leistungsspektrum: • Miniimplantate
3:2
1:2
• Zahnfleischerkrankungen • Mundgeruch
• Funktionstherapie
• Zahnästhetik
• Moderne Therapie
• Implantologie
• Kinderzahnheilkunde • Parodontologie
1:2
Bocksgasse 39 | 73525 Schwäbisch Gmünd
Fon 07171 / 52 22 | www.dr-k.net


• Prophylaxe

• Zahnerhalt
Mo. – Do. 7.30 – 19.00 Uhr, Fr. 7.30 – 17.00 Uhr
TIPPSPIEL
35
EM-Finale
xxxxxx
in Paris
Deutschland : Spanien
Deutschland : Frankreich
Deutschland : Spanien
Frankreich : Deutschland
Volkmar Kah
Medienwerkstatt Ostalb,
Aalen
Wolfgang Grandjean
SDZ Events,
Aalen
Franz Schwarz
SDZeCOM,
Aalen
Thomas Leidenberger
InterSport Schoell,
Aalen
Deutschland : England
Italien : Spanien
Deutschland : Frankreich
Spanien : Frankreich
Brigitte Rühl
Tanzschule Rühl,
Aalen
Peter Volk
HAUSTÜR EXKLUSIV,
Westhausen
Rudolf Steinbrenner
Projektbau Steinbrenner,
Schwäbisch Hall
Efkan Özkan
REWE Efkan Özkan oHG,
Schwäbisch Gmünd
Deutschland : Spanien
Deutschland : Portugal
Deutschland : Frankreich
Deutschland : Belgien
Werner Miller
OstalbMail,
Aalen
Efthimios Karinos
Praxis Dr. K,
Schwäbisch Gmünd
Marc Haselbach
Media Service Ostalb,
Aalen
Renate Höring
SchwäpoShop,
Aalen
3:2
1:2
2:1
1:0
1:2
1:0
3:2
3:0
2:0
1:3
3:0
3:2
Wir wünschen unserem Team
der Freien Evangelischen Schule Lindach
viel Erfolg bei der Mini-EM 2016!
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Ξ ĨŽƚŽůŝĂ
36
Polizeikräfte vor dem Stade de France im Pariser Vorort Saint-Denis: Mit aufwendigen Sicherheitsmaßnahmen versucht Frankreichs Regierung,
die Wahrscheinlichkeit eines Anschlags während der Fußball-EM zu minimieren.
Foto: afp
Mulmiges Gefühl
Frankreich im Ausnahmezustand: Terrorgefahr bewegt das Land
In Frankreich ist die Furcht
vor einem Anschlag während der EM groß.
Präsident Hollande gelobt
„maximale Sicherheit“.
PETER HEUSCH
Zu Dutzenden liegen in weiße
Schutzanzüge gehüllte oder mit
silberner Folie bedeckte Menschen auf dem Spielfeld des
Fußballstadions von Toulouse.
Ärzte und Feuerwehrleute mit
Atemmasken kümmern sich um
sie, während im Hintergrund
schwerbewaffnete Ordnungskräfte die letzten Zuschauer
evakuieren. Zwei Hubschrauber
kreisen über dem Geschehen,
Sirenengeheul zerreißt die Luft.
Es war ihr eigener, ihr
schlimmster Alptraum, den die
französischen Sicherheitskräfte
vor wenigen Wochen in Toulouse in Szene setzten. Eine
Übung, an der Polizei, Gendarmerie, Armee, Feuerwehr, Notärzte und Hunderte Freiwillige
teilnahmen und bei der ein terroristischer Angriff simuliert
wurde. Beinahe zeitgleich erfolgten dabei Bombenanschläge auf den Flughafen der südfranzösischen Stadt und auf die
in deren Zentrum eingerichtete
Fan-Meile sowie ein Giftgasangriff auf die Fußballarena „Stade
municipal“, welche zu den Austragungsorten der am 10. Juni
beginnenden Fußball-Europameisterschaft zählt.
Die Angst vor einem Anschlag auf die EM in Frankreich
ist schon seit den Pariser Attentaten vom 13. November groß.
Und sie ist noch gestiegen nach
der Festnahme des Islamisten
Mohamed Abrini, der an den
Brüsseler Anschlägen im März
beteiligt war. Gleich in seinem
ersten Verhör soll Abrini enthüllt haben, dass ursprünglich
nicht Brüssel sondern die EM
das nächste Anschlagsziel der
französisch-belgischen Dschihadistengruppe gewesen sei.
Sicherheitskräfte
simulieren
Attacken
Präsident François Hollande
hat für die EM „maximale Sicherheit“ versprochen. Er wollte
das Ereignis im eigenen Land auf
gar keinen Fall abblasen, obwohl
er im Stade de France saß, vor
dessen Eingängen sich am 13.
November beim Freundschafts-
Große Fanmeile, großes Risiko: das Public-Viewing am Eifelturm.
spiel Frankreich gegen Deutschland drei Terroristen in die Luft
sprengten. Nur wenige Minuten
später griffen zwei weitere Killerkommandos mehrere Pariser
Bars und den Konzertsaal Bataclan an. 130 Menschen fielen der
Anschlagsserie zum Opfer.
Tatsächlich soll die EM mit
drakonischen Sicherheitsmaßnahmen abgeschirmt werden.
Um das Fußballfest – aber auch
den Nationalfeiertag (14. Juli)
und die Tour de France – mit allen verfügbaren Kräften schüt-
Foto: dpa
zen zu können, hat die Regierung
den
im
November
verhangenen
Ausnahmezustand bis Ende Juli verlängert.
Die hierfür nötige Zustimmung
der Nationalversammlung erfolgte Mitte Mai.
Mit anderen Worten: Obwohl sich Polizei, Gendarmerie und Armee schon längst vor
ihre Belastungsgrenzen gestellt sehen, werden sie weiterhin mit tausenden Einsatzkräften
Tag und Nacht öffentliche
POLITIK
Einrichtungen,
Touristenattraktionen, Flughäfen, Bahnhöfe, die Pariser Metro sowie
Bildungseinrichtungen
und
Gotteshäuser bewachen. Auch
die Grenzkontrollen bleiben
vorerst bestehen und bei den
Geheimdiensten
herrscht
selbstverständlich nach wie
vor oberste Alarmstufe.
Um die Mammutaufgabe zu
bewältigen, vom 10. Juni bis
zum 10. Juli rund 51 Spiele in 10
Städten rigoros zu überwachen,
wurden ein Budget von 400 Millionen Euro bereitgestellt sowie
Tausende private Sicherheitskräfte rekrutiert. Zusätzlich zu
den ohnehin sehr strengen Eingangskontrollen an den Stadien
sind erste Sicht- und Gepäckkontrollen schon weit vorher an
Absperrungen auf sämtlichen
Zufahrtswegen geplant. Wobei
Polizei kritisiert
Fanmeile unter
dem Eifelturm
sich Regierung und Veranstalter
vorbehalten, bei konkreter Anschlagsgefahr auch Geisterspiele ohne Publikum stattfinden zu
lassen.
Doch die Stadien, die sich
laut einem hohen Polizeioffizier
„relativ leicht absichern lassen“, sind nicht das größte Problem. Ungleich mehr Sorgen
machen den Verantwortlichen
die landesweit geplanten FanMeilen, wo im Verlauf des Turniers rund sieben Millionen Besucher erwartet werden. Zwar
versprach Premierminister Manuel Valls, dass sämtliche Public-Viewing-Veranstaltungen
37
dank Zugangskontrollen, Metalldetektoren und Überwachungskameras ebenso gründlich gesichert werden wie die
Stadien. Aber das ist leichter gesagt als getan.
Schon weil der Zugang zu
den Fan-Meilen jedem offen
steht und es mangels Kartenverkauf auch keine VorfeldKontrollen geben kann, bezeichnen Sicherheitsexperten
sie als ideale Ziele für Attentäter. „Große Menschenansammlungen stehen aus der Sicht von
Terroristen für ein Maximum an
potentiellen Opfern“, warnt der
ehemalige Geheimdienstoffizier Jean-Charles Brisard. Auch
der Terrorismus-Experte Alain
Bauer ist beunruhigt: „Wo und
wann Public-Viewing stattfindet, ist bereits jetzt bekannt.
Folgerichtig haben mögliche Attentäter alle Zeit der Welt, die
Orte auszukundschaften und
ihre Anschläge detailliert vorzubereiten.“
„Je größer, desto gefährlicher“, meint mit Frédéric Péchenard ein Führungsmitglied
der konservativen Republikaner-Partei. Den früheren Polizei-Generaldirektor entsetzt vor
allem, dass das gesamte Marsfeld am Pariser Eiffelturm in eine gigantische Fan-Meile für
92 000 Besucher verwandelt
werden soll. „Das bedeutet, den
Terroristen die Möglichkeit für
ein Massaker auf dem Silbertablett zu servieren“, schimpft Péchenard.
Ende März beantragten die
Republikaner im Pariser Stadtrat ein Verbot der Fan-Zone
unter dem Eiffelturm. Doch
Bürgermeisterin Anne Hidalgo
setzte das Projekt durch, da die
EM ein „Fest für möglichst viele
Leute“ werden soll.
Die Sicherheitsbehörden bereiten sich derweil auf das
Schlimmste vor. Übungen wie
die in Toulouse haben bereits in
fast allen der zehn EM-Austragungs-Städte
stattgefunden,
weitere werden folgen. „Wir
spielen alle denkbaren An-
schlagsszenarien durch, im
Ernstfall dürfen wir auf keinen
Fall überrascht werden“, erklärte ein hoher Beamter im Innenministerium unserer Zeitung.
„Aber“, so fügt er hinzu, „natürlich bleibt da immer ein Restrisiko und schon deswegen ein
mulmiges Gefühl.“
Die Trauer nach den Anschlägen in Paris im November 2015 war groß:
Infolge ist auch manche Versicherung unbezahlbar geworden. Foto: afp
Mehr Schutz für Fußballfreunde
Budget Kurz vor der
Fußball‑Europameister‑
schaft hat Frankreich
das Budget für die Si‑
cherheit der Fan‑Zonen
verdoppelt. Statt der
geplanten zwölf Millio‑
nen werden 24 Millio‑
nen Euro eingesetzt,
um die Fans zu schüt‑
zen. Beim Fan‑Fest auf
dem Pariser Marsfeld
etwa, das für 92 000
Menschen konzipiert
ist, sollen bis zu 900 Si‑
cherheitsleute zur sel‑
ben Zeit im Einsatz
sein. Eine Sicherheits‑
kraft kommt dann auf
ungefähr 100 Besucher.
Für die komplette
Fußball‑Europameister‑
schaft werden bis zu
12 000 private Sicher‑
heitsleute engagiert.
Außerdem will Frank‑
reich das übrige Land
sowie die Reiserouten
mit 10 000 Soldaten
sichern.
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Uhr
ICH FREUE MICH AUF DIE EM, WEIL ...
... zum ersten Mal so viele Natio‑
nen teilnehmen und weil wir als
Weltmeister ins Turnier gehen.
Lothar Körber, INTERSPORT SCHOELL
38
POLITIK
Uefa drohen finanzielle Verluste
Verband fehlt Versicherungsschutz gegen Terroranschläge
Die Uefa hat keine Versicherungen für Anschläge
abgeschlossen. Dadurch
könnte sie hohe finanzielle
Verluste erleiden.
Die latente Terrorgefahr für die
EM-Endrunde in Frankreich
stellt für die Europäische Fußball-Union (Uefa) aufgrund
mangelnder
Ausfallversicherungen auch ein erhebliches finanzielles Risiko dar. Das sagte
Uefa-Organisationschef Martin
Kallen (Schweiz) vor kurzem
dem Wirtschaftsmagazin „Capital“.
„Bei früheren EM-Turnieren
hat die Uefa keine Versicherungen für Terrorfälle abgeschlos-
sen. Und nach den Attentaten
von Paris im vergangenen November sind die Prämien unbezahlbar gewesen“, zitierte das
Magazin den Funktionär. Zur
Höhe der drohenden Verluste
durch Verlegungen oder Ausfälle von Spielen oder gar den Abbruch der Fußball-Europameisterschaft wegen neuer
Anschläge oder anderer Sicherheitsgründe machte Kallen
aber keine Angaben.
Ohnehin hat die Terrorbedrohung das EM-Geschäft der
Uefa schon erheblich beeinträchtigt. „Die geopolitische Situation“ nannte Kallen als einen
Hauptgrund
neben
Compliance- und Steuervor-
schriften für das unter den
Erwartungen gebliebene Interesse an teuren Business-Logen
in den ansonsten ausverkauften EM-Stadien. Seinen Angaben zufolge hat die Uefa das angestrebte Umsatzziel von 200
Millionen Euro für diesen Einnahme-Sektor, in dem für die
51 EM-Spiele 100 000 Hospitality-Tickets zum Preis zwischen
950 und 8900 Euro angeboten
worden sind, auch schon nach
unten korrigiert.
Die
Kalkulationsberichtigung soll sich allerdings nicht
auf den angestrebten Rekord
eines EM-Umsatzes von 1,9
Milliarden Euro auswirken. Kallen bestätigte die Hoffnungen
auf
eine
Steigerung
bei
der ersten Endrunde mit 24
Mannschaften gegenüber dem
vorherigen EM-Turnier vor vier
Jahren in Polen und der Ukraine mit nur 16 Teams um fast 50
Prozent.
Aus den Verkäufen der
Medienrechte für eine Milliarde
Euro, der Tickets für 500 Millionen Euro und von Sponsoringund Lizenzrechten für 400
Millionen Euro sollen insgesamt
rund
600
Millionen
Euro wieder an die 54 Mitgliedsverbände der Europäischen
Fußball-Union
ausgeschüttet
werden. Als Nettogewinn peilt
die Uefa am Ende 150 Millionen
Euro an.
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40
WIrTSchafT
Was es nicht alles gibt, um die Nationalelf durch die EM zu begleiten?! Hier eine kleine Auswahl beliebter Fanartikel.
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Kicken für die Wirtschaft
Fußball-Großereignisse schieben die Konjunktur an
Schon vor dem Anpfiff der
EM werden die Taschenrechner gezückt. Wirtschaft
und Staat hoffen, von dem
Event zu profitieren.
KAREN EMLER
Schon Wochen vor der FußballEuropameisterschaft
türmen
sich Fanartikel in den Geschäften, wird die Werbung für alles
Mögliche auf das Event gedreht.
Fußball ist ein Milliardengeschäft. Was die EM für das Gastgeberland Frankreich bedeutet,
hat sich die Gesellschaft für
Außenwirtschaft und Standortmarketing angeschaut. Dafür
greifen die Berliner Experten
auf das zurück, was das „Centre
de droit et d’économie du sport“
zutage gefördert hat.
Welchen Effekt haben die 51
Spiele mit rund 2,5 Millionen
Zuschauern in den Stadien
auf die Wirtschaft
des
Landes? Die Studie
geht davon aus, dass
Frankreich 2,8 Milliarden Euro einnehmen wird. Für den
Fiskus dürften zusätzlich 180 Millionen Euro
übrig bleiben, wobei
hier vor allem die Mehrwertsteuer als Einnahmequelle sprudeln wird.
Zurück zu den 2,8 Milliarden Euro. Da fließt alles
ein, was an Ausgaben zu er-
warten ist – von Zuschauern
und Organisatoren plus Investitionen. Die Infrastruktur für ein
solches Großereignis wird über
Jahre hinweg geschaffen. Seit
klar ist, dass Frankreich die EM
2016 ausrichten darf, hat das
Land allein 1,7 Milliarden Euro
in Stadien gesteckt. Davon rechnen die Experten 775 Millionen
Euro direkt der EM zu.
Mit Blick auf die Zuschauer
fallen die Einschätzungen unterschiedlich aus: Den inländischen Besuchern trauen die
französischen Ökonomen mit
100 Euro pro Spieltag deutlich
weniger Ausgaben zu als den
ausländischen mit 500 Euro. Alles in allem summiert sich das
auf 842 Millionen Euro für die
Stadionbesucher und nochmals
835 Millionen Euro für die Organisatoren. Findet die EM 2016
planmäßig statt, können die
Franzosen also mit einem
Schub für ihre gebeutelte Wirtschaft rechnen.
Allerdings muss
ein Fußball-Großereignis
nicht
zwingend
zum
Boom führen. Eine
Studie des Deutschen
Instituts für Wirtschaftsforschung
(DIW) ergab, dass von
der Heim-WM 2006
„keine nennenswerten
konjunkturellen Impulse“ ausgegangen sind.
Die Hamburger Berenberg
Bank kam sogar
zu dem Schluss,
dass die WM nur
magere 0,02 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt
beigetragen habe.
Wie schwierig es ist, wirtschaftliche Effekte zu beurteilen, zeigt das Beispiel der Tourismusbranche. Die erlebte im
WM-Sommer 2006 zwar einen
Anstieg der Übernachtungen
ausländischer Gäste um rund
1,6 Millionen. Doch das DIW
stellte die Frage nach Verdrängungseffekten: Wie viele Touristen blieben damals Deutschland lieber fern, um dem Trubel
zu entgehen?
„Alle springen
auf den
Fanzug auf“
Dennoch hofft natürlich
auch die Wirtschaft hierzulande, dass sie von der EM profitieren wird. „Alle wollen auf den
Fanzug aufspringen“, sagt ein
Sprecher des Hauptverbandes
des Deutschen Einzelhandels
(HDE). Grundsätzlich aber sei
die Stimmung nicht mit 2006 zu
vergleichen. Ähnlich verhalten
äußert sich der Einzelhandelsverband im Südwesten. „Generell lässt sich aber sagen, dass
die Fußball-EM für viele Händler ein wichtiger, zusätzlicher
Umsatzimpuls ist“, sagt
Hauptgeschäftsführerin
Sabine
Hagmann. „Nicht zuletzt profitiert auch die Garten- und Outdoorbranche, da Public-Viewing mit Freunden in den Gärten
meist zu Investitionen einlädt.“
Auf das Gemeinschaftserlebnis setzen auch die Wirte: „Wir
gehen davon aus, dass wieder
viele Gastronomen im Land
Fußballspiele im Lokal zeigen
werden“, sagt Daniel Ohl, der
Pressesprecher des Hotel- und
Gaststättenverbands. Es gebe
aber auch Wirte, die sich nicht
auf Spielübertragungen einlassen können oder wollen. Die
hätten dann vielleicht das
Nachsehen.
Einzig die Brauer sind sich
schon ziemlich sicher, dass sie
von der EM profitieren werden:
„Bier und Fußball gehören einfach zusammen“, sagt Marc Oliver Huhnholz, Sprecher des
Brauer-Bundes. Bei der WM
2006 stieg der Bierabsatz vor
und während des Turniers um
fünf Prozent. Grundsätzlich gelte: „Je mehr Spiele unsere deutsche Elf erfolgreich bestreitet,
desto höher ist die Nachfrage.“
Mit anderen Worten: Je besser
die Nationalelf kickt, desto besser für die Wirtschaft.
41
Verhaltener Start
Handel hofft auf Ansturm vor Anpfiff
Fanflosse, Tröte und Trikot:
Die Ausrüstung für die Anhänger der Nationalelf ist
vielseitig – und ein guter
Umsatzbringer.
KAREN EMLER
Die Ware liegt aus, aber bisher
hält sich die Nachfrage nach
Fanartikeln zur Fußball-EM in
Grenzen. Zumindest meldet Intersport, die größte mittelständische Verbundgruppe im deutschen Sportfachhandel mit Sitz
in Heilbronn: „Das Geschäft mit
EM-Artikeln ist eher verhalten
angelaufen. Insbesondere das
Weihnachtsgeschäft 2015 hat
trotz zentraler Werbeaktion mit
neuem EM-Trikot und -Ball die
Erwartungen nicht erfüllt.“ Von
den DFB-Trikots wurden zwischen November 2015 und Ende April 2016 rund 70 000 Stück
verkauft. Zum vergleichbaren
WM-Zeitpunkt 2014 waren bereits 85 000 Stück über die Ladentheke gewandert.
Allerdings geben die Sportfachhändler die Hoff-
nung noch nicht auf. Erfahrungsgemäß investieren die
meisten Fans erst kurz vor dem
Anpfiff in ihre Ausstattung. Im
Schlussspurt werden etwa drei
Viertel aller Trikots erworben.
Selbst wenn die Mannschafts-TShirts nicht der Renner werden
sollten, erlebt die Branche in
solchen Event-Jahren einen
Umsatzschub mit Artikeln aus
Teamsportarten.
Das klassische Fanzubehör –
angefangen von der Blütenkette, Schminke, Tröte über Strohhut
bis
zu
Kunststoff-Klatscharmen in den
Nationalfarben – ist natürlich
Ware, die längst nicht nur in den
Sportläden zu finden ist. „Die
Fanartikel sind mittlerweile
auch
im
Lebensmitteleinzelhandel ein Umsatzbringer“, sagt Sabine Hagmann,
Hauptgeschäftsführerin
des
Einzelhandelsverbands BadenWürttemberg. Aktionen mit
Sammelbildchen, wie sie eine
Handelskette gestartet hat, dienen dazu, während der EM Familien zum häufigen
Einkauf zu verlei-
ten.
Der Deutsche Fußballbund
(DFB) mischt bei dem Geschäft
natürlich auch eifrig mit. Im Internet bietet der Fanshop das
EM-Zubehör feil. Hier warten
unter anderem Bezüge für Fahrradsattel und Autorückspiegel,
Schlüsselanhänger oder auch
die so genannte Fanflosse auf
Käufer.
Marketingexperten
dürften sich allerdings die Haare raufen, angesichts des folgenden Zitats auf der Seite:
„Wer kennt sie nicht – die bunten Fanartikel zur letzten WM
2014? Natürlich kann man die
auch wieder für die kommende
EM 2016 benutzen“, steht da.
Geliefert wird vom DFB übrigens über Amazon. Der Internetriese bringt bei entsprechender Bestellung auch schon
vorab das nach Hause, was sich
die Fußballer erst noch erkämpfen müssen: den EM-Pokal.
Klar, etwas kleiner als das Original, – dafür aber mit 19,95 Euro
geradezu ein Schnäppchen.
ICH FREUE MICH AUF DIE EM, WEIL ...
... Fußball einfach geil ist.
Peter Volk, HAUSTÜR EXKLUSIV
ICH FREUE MICH AUF DIE EM, WEIL ...
... den deutschen Spielen, der
Atmosphäre im Stadion und in
der Stadt Aalen sowie dem Feeling
Susanne Zahner, DEKRA Arbeit GmbH
So sehen Fans der Nationalelf aus: Eingekleidet in ein wahres Sammelsurium in
Schwarz-Rot-Gold. Foto: © drubig-photo / fotolia.com
42
„Ein Diamant, der nur im lebendigen Hier glänzt“ – große Siege bescheren dem Fußballanhänger das ultimative Hochgefühl.
Foto: Eibner
Euphorie …
Wenn sich ein Philosoph Gedanken über den Fußball macht
Der belgische Schriftsteller
und Philosoph Jean-Philippe Toussaint liebt Fußball –
das hilft bei der Selbsterkenntnis als Fan.
MAGDI ABOUL-KHEIR
Niemandem, so glaubt der belgische Romancier und Philosoph Jean-Philippe Toussaint,
werde sein Bändchen „Fußball“
gefallen, „den Intellektuellen
nicht, die sich nicht für Fußball
interessieren, den Fußballliebhabern nicht, die es zu intellektuell finden werden“.
Aber nein, der Intellektuelle
und der Fußballfan – das ist
längst kein Gegensatz mehr. Soziokulturelle,
ökonomische,
entwicklungstheoretische und
philosophische Annäherungen
an den Fußball füllen längst Regale. Doch Toussaint („Der Photoapparat“, „Sich lieben“, „Fliehen“) hat einen eigenen Ansatz
gewählt: Die Besonderheit seines Buches liegt im autobiografischen Zugang, im sensiblen
Blick, in seinem selbstironischen Humor – selbst wenn es
weh tut.
Toussaint beschreibt, wie er
seit 1998 die Weltmeisterschaften erlebt hat, bei der WM 2002
war er sogar vor Ort in Japan: eigenartige Erfahrungen im Spannungsfeld zwischen dem Vertrauten (dem Spiel an sich) und
dem Fremden (der Umgebung);
wenn er etwa im japanischen
Radio ein Match verfolgt, ohne
ein Wort der Sprache zu verstehen. Und mitten in einem Buch
über den Fußball weiß er über
japanisches Essen, Flüsse und
Glühwürmchen zu sinnieren.
Dass es mit einer eigenen
Karriere als Fußballer nichts
werden würde, war Toussaint
früh klar, nicht nur, weil er sich
mit elf beim Kicken den Arm
Jean-Philipp Toussaint: Fußball.
Aus dem Französischen von Joachim Unseld. Frankfurter Verlagsanstalt, 128 Seiten, 17.90 Euro.
brach. Er habe im Leben sowieso „andere Ambitionen, als geschickt mit dem Fuß zu sein“.
Der Ball sei, auch wenn er rund
ist, „widerspenstig und geht
wunderliche Wege, er widersetzt sich, ärgert uns, verrät und
demütigt uns“. Ohnehin, so fügt
Toussaint mit trockenem Hu-
„Der Ball
verrät und
demütigt uns“
mor an, ist „die „Wirklichkeit
fast immer enttäuschend, das
wird Ihnen nicht entgangen
sein“.
Toussaint beschreibt, wie
der Fußball unser Leben rhythmisiert und akzentuiert, er ordnet Fußball wie Jahrgänge ein,
etwa 2010: „ein Jahrhundertjahrgang für den Bordeaux und
ein saurer Tropfen für den französischen Fußball“. Und er
schildert, wie er sich als Fan
Chauvinismus leistet, einen
„ironischen Nationalismus, was
letztlich einen in sich perfekten
Widerspruch darstellt“. Der
Dichter und Denker ist dann
streitlustig,
beleidigt
den
Schiedsrichter und den Gegner,
lässt aggressiven Regungen frei-
en Lauf, „die normalerweise
nicht zu meiner Persönlichkeit
gehören. Ich billige die Dummheit und das Gewöhnliche. Ich
fühle mich wohl – nennen wir
das eine Katharsis“.
Gewinnen und Verlieren, Euphorie und Elend: Fußball, das
ist für Toussaint ein Erlebnis
ausschließlich im Jetzt. Unsere
Anteilnahme sei auf ein besonderes Verhältnis zur Zeit zurückzuführen: eine Beziehung genauer Übereinstimmung und
perfekter Simultanität zwischen
dem laufenden Spiel und der
gleichzeitig vergehenden Zeit.
Der Fußball verschmelze so perfekt mit dem Lauf der Zeit, wohne ihr derart inne, „dass er uns
beim Zuschauen mit einer Art
metaphysischen Wohlbefindens
beschenkt, das uns von unserem
Elend und unseren Gedanken
an den Tod ablenkt“.
Ganz tief greift Toussaint da
also in die existenzielle Kiste,
aber er geht noch weiter: „Wenn
man ein Fußballspiel ansieht,
ist die Zukunft für eine kurze
Frist unentschieden, im Prinzip
offen. Das Zukünftige enthüllt
sich Schritt für Schritt in Echtzeit vor unseren Augen.“ Daher
ist es uns auch nicht möglich,
unsere Aufmerksamkeit auch
nur für einen Moment fallen zu
43
Auch die unfassbaren Niederlagen bleiben im Gedächtnis haften.
Foto: Eibner
… und Elend
Die Kunst des Verlierens
Reportagen Wembley
1966. Bayerns Last‑Minu‑
te‑Niederlage gegen Man‑
chester 1999. Das „Finale
dahoam“ 2012. Es sind un‑
fassbare Niederlagen, die
im Gedächtnis des Sport‑
fans einen mindestens so
gebührenden Platz bean‑
spruchen wie grandiose
Siege. Denn natürlich ist
der Verlierer interessanter
als der Gewinner. Und vor
allem lassen sich über ihn
die besseren Geschichten
erzählen. Holger Gertz, Au‑
tor der „Süddeutschen Zei‑
tung“, weiß das, und in
dem Buch „Das Spiel ist
aus“ hat er berührende,
auch verblüffende „Ge‑
schichten über das Verlie‑
ren“ zusammengestellt. In
seinen Reportagen, Essays
und Porträts geht der Blick
über den Fußball hinaus
und auch über die Begren‑
zungen aller Sportplätze.
Klar, er schreibt über das
schmerzvolle „Finale
dahoam“. Er schreibt aus
brasilianischer Perspektive
über die 1:7‑Schmach ge‑
gen Deutschland bei der
WM 2014, und er schreibt
darüber, wie Österreich
nach dem Triumph von
Cordoba 1978 im Fußball
über Jahrzehnte hinweg
nichts gebacken bekam.
Aber er ist auch dabei, wie
Henry Maske mit 43 Jahren
wieder in den Ring steigt.
Holger Gertz: Das Spiel
ist aus. DVA, 240 Seiten,
16.99 Euro.
Er zeichnet ein Bild von
Radfahrer und Dopingsün‑
der Lance Armstrong als
Täter. Und er schildert, wie
Tennisheld Boris Becker die
Zuneigung der Deutschen
verlor. Gertz‘ brillante Text‑
sammlung macht zuweilen
schmerzhaft deutlich, dass
man in Niederlagen die
Menschen viel genauer er‑
kennt, dass uns das Verlie‑
ren viel mehr zum Kern un‑
serer Existenz führt.
Am Ende hat man verstan‑
den: Gewinnen kann jeder.
Verlieren will gelernt sein.
Und es macht den Men‑
schen aus.
abo
re n
Jah eman
50 lbau Wieduns vom
it
al
Met Sie m 6. 2016
rn 12.
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F
–
11.
Metallbau
Wiedemann
GmbH
lassen. Und ist das Ergebnis des
Spiels bekannt? Dann ist es „seiner Dimension der Irreversibilität“ beraubt, „sein Akt der Gnade und sein Glanz verschwinden
auf der Stelle“.
Fußball ist für Toussaint verderbliche Nahrung, die man sofort verzehren muss wie eine
Auster. Fußball ist „ein Diamant, der nur im lebendigen
Heute hell glänzt“. Bis zur Legendenbildung mancher Augenblicke dauert es lange – und
nie ist es ein ganzes Spiel, es
sind Zitate, Splitter, Fragmente
(etwa das Wembley-Tor), die
sich als mythologischer Stoff
herauskristallisieren.
2014 verbringt Toussaint die
Wochen während der WM auf
Korsika, ohne Fernseher, er will
sich nur der Literatur widmen.
Bis er sich doch dazu durchringt, ein Spiel anzuschauen,
das Halbfinale Argentinien gegen die Niederlande: per Streaming am Computer. Ein arg irritierendes
Erlebnis,
dank
nebelhafter Elektronik und verpixeltem Püree auf dem Bildschirm, „aber man sah doch etwas besser als im Radio“.
Schließlich bricht die Verbindung komplett zusammen, ausgerechnet zum Elfmeterschießen. Dann schlägt der Blitz ein,
der Strom ist weg, und endlich
ist der Fußball vorbei.
Bis zum nächsten Spiel.
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tippen, mitfiebern und gewinnen
EM-Tippspiel: Noch bis heute Abend Extrazähler sichern
NadiNe Vogt
Ausgelassene Stimmung, Mitfiebern bis in die Nachspielzeit und
Fußballfachsimpeleien sind in
den kommenden Wochen garantiert. Ob beim öffentlichen
Public Viewing oder in kleiner
Grillrunde mit Familie, Freunden und Nachbarn.
Für „echte“ Fußballkenner
oder für den, der einfach Spaß
am Tippen und Fachsimpeln hat
und sich dabei mit etwas Glück
attraktive Preise sichern will, für
den ist das Tippspiel von Schwäbischer Post und Gmünder Tagespost genau das Richtige. Täglich gibt es für das richtige
Ergebnis beim „Spiel des Tages“
die Möglichkeit, ein 5-Liter-Partyfass der Rotochsen-Brauerei
zu gewinnen, außerdem winken
für die besten zehn Tipper in der
Gesamtwertung ein Heißluftballonflug, Tickets fürs TagespostOpen-Air und Gutscheine fürs
Modehaus Funk. Einfach registrieren und tippen, Punkte absahnen und die Fußballkenntnis
unter Beweis stellen.
Die Anmeldung
Im Internet die Seiten
gmuender-tagepost.de/emtipp oder schwaepo.de/emtipp aufrufen und den Anweisungen folgen. Mit einer Email-Adresse kann
sich jeder über 18 Jahren
registrieren.
Die Grundregeln
Teilnehmen darf nur, wer
mindestens 18 Jahre alt ist
– auch eine Ausschüttung
der Gewinne ist an Minderjährige nicht möglich.
Jeder Spieler darf außerdem nur einmal registriert
sein.
Die Tipp-Regeln
Jeder registrierte Spieler
kann bis fünf Minuten vor
Spielbeginn seinen Tipp für
die jeweilige Begegnung
abgeben.
Wer Extrapunkte sammeln
will, kann dies noch bis
heute, 10. Juni, 20:55 Uhr
machen. Vor dem Auftaktspiel Frankreich gegen Rumänien hat jeder Tipper
die Möglichkeit, zwölf Fragen rund um die EM zu beantworten und bis zu 48
Punkte extra zu sammeln.
Bei den einzelnen Spielen
läuft die Punktvergabe wie
folgt: Für eine richtige Ten-
GEMESSEN | BESTELLT | GELIEFERT
MAGNETTAFELN
ANFERTIGUNG NACH WUNSCH
Ob in der Küche, im Hauseingang oder Home-Office:
Mit den variablen MAGNETTAFELN hat die Zettelwirtschaft
ein Ende. Die praktischen Helfer für den Alltag!
VERZINKT/
FARBBESCHICHTET
Partyfass der Rotochsen-Brauerei schon ganz nahe.
● Freitag, 21 Uhr: Frankreich
gegen Rumänien
● Samstag, 21 Uhr: England gegen Russland
● Sonntag, 21 Uhr: Deutschland
gegen Ukraine.
So geht‘s
MAGNETBOARD MIT DIGITALDRUCK – INDIVIDUELL
Bleche nach Mass
Und wer sich noch heute – bis
zum Eröffnungsspiel – registriert, hat die Chance auf jede
Menge Extrazähler.
Fürs Wochenende stehen die
Partien, die als „Spiel des Tages“
gewertet werden bereits fest.Wer
bei diesen Partien das Ergebnis
richtig tippt, der ist dem 5-Liter-
Heiter
Wer wird Europameister?
Wie spielt Deutschland am
Sonntag? Heute Abend hat
das Warten ein Ende – dieEM beginnt und damit das
Gewinnspiel von Schwäbischer Post und Gmünder Tagespost. Wer richtig tippt,
kann gewinnen.
CARBONBESCHICHTET
INDIVIDUELL MIT
DIGITALDRUCK
DESIGNMAGNETE
denz – also Sieg, Niederlage oder Unentschieden –
gibt es zwei Punkte, für
das richtige Torverhältnis
drei und für das richtige
Ergebnis vier Punkte.
Die attraktiven Preise
Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen. Zum einen erhält der Tipper, der
am Ende die Nase vorne
hat, eine Ballonfahrt. Als
zweiter Preis winken zwei
V.I.P-Tickets für das Tagespost-Open Air. Der Drittplatzierte darf sich über einen Gutschein des Modehauses Funk im Wert von
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Tagepost ein „Spiel des Tages“ festgelegt. Wer die
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fErNSEhEN
45
Premiere in der Analyse
Claudia Neumann ist die erste Frau, die EM-Spiele der Männer kommentiert
Die Expertin war bei den
Weltmeisterschaften der
Frauen 2011 und 2015 im
Einsatz. Jetzt analysiert sie
die Partien der Männer.
ARMIN GRASMUCK
Der Sportchef des ZDF, Dieter
Gruschwitz, gab sich betont
kühl, doch in seiner Stimme
schwang auch ein gewisser
Stolz mit, als er den Neuzugang
im EM-Kader des Senders vorstellte: Claudia Neumann. Die
Fußballexpertin ist die erste
Frau, die im deutschen Fernsehen die Spiele bei einem Männerturnier kommentieren wird.
„Sie hat sich die Nominierung
verdient“, so formulierte es also
Gruschwitz.
Ihre Spiele in der Vorrunde
sind längst festgelegt: erst Wales
gegen die Slowakei, dann Italien
gegen Schweden. „Auf Wales
mit Real Madrids Gareth Bale
bin ich besonders neugierig“,
sagt Neumann, die auch die
Auftritte des schwedischen Superstars Zlatan Ibrahimovic beeindruckend findet. „Die Einteilung haben meine Chefs
gemacht“, sagte Neumann.
„Das war mir aber auch völlig
wurscht. Ich hätte auch Vatikan
gegen Malta kommentiert.“
Neumann, die für das Zweite
seit Jahren Beiträge von den
Partien der Bundesliga liefert,
war auch schon bei mehreren
Frauenturnieren am Mikrofon.
Neben ihr und der bewährten
Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein wird auch Anna
Kraft, die im vergangenen
Jahr vom Bezahlkanal Sky
zum ZDF wechselte, bei der
EM im Einsatz sein.
Ebenfalls seine Premiere als Analyst feiert ExProfi Simon Rolfes. Neben ihm zählen der
legendäre Torwart Oliver Kahn, Trainer Hol-
ger Stanislawski sowie der frühere Schiedsrichter Urs Meier
zu den Experten beim ZDF, zudem wird der frühere Dortmunder Sebastian Kehl während der
EM ab und an in dem Studio
sein, das sich ZDF und ARD in
Paris teilen. Mehmet Scholl,
einst Champions-League-Sieger mit den Bayern, fungiert als
Experte für die ARD.
Die beiden öffentlich-rechtlichen Kanäle übertragen 45
von 51 EM-Spielen, die restlichen sechs sind in dem Privatsender Sat.1 zu sehen. Bei den
Kommentatoren setzen sie auf
bekannte Kräfte: Tom Bartels,
Gerd Gottlob und Steffen Simon
sitzen für das Erste am Mikrofon. Im ZDF kommentieren Bela Rethy, Oliver Schmidt, Martin
Schneider – und natürlich die
Aufsteigerin Claudia Neumann.
Routiniert und mit
Pfiff: Claudia Neumann vom ZDF.
Foto: © Getty Images
Ran an die Kugel
Das EM-Programm der Fernsehsender
Vollprogramm
Das Erste bietet um‑
fangreiches EM‑Pro‑
gramm – im Fernse‑
hen, Hörfunk und In‑
ternet. 22 der 51
Spiele, bis zu drei Parti‑
en am Tag, werden live
übertragen. Moderator
Gerhard Delling mel‑
det sich regelmäßig
aus dem Quartier der
deutschen Mannschaft
am Genfer See. Den
Abschluss des Fußball‑
tags macht Reinhold
Beckmann mit exklusi‑
ven Gesprächsrunden
aus der legendären
Sportschule Malente.
Foto: © Vitaly Krivosheev / fotolia.com
Immer am Ball
„Wir freuen uns auf
ein besonderes Fuß‑
ballfest in Frankreich,
das wir im TV und on‑
line kompetent beglei‑
ten werden“, sagt
ZDF‑Chefredakteur Pe‑
ter Frey. Das Zweite
startet am 10. Juni mit
dem Eröffnungsspiel
Frankreich gegen
Rumämien – live. Die
EM‑Sendetage reichen
mitunter von 14 bis
23.30 Uhr. Im Internet
unter zdfsport.de gibt
es den höchst moder‑
nen Taktik‑Blick, die
Coach‑Cam und mehr.
Frischer Schwung
Premiere: Erstmals
werden insgesamt
sechs Vorrundenspiele
live in Sat.1 und im
kostenlosen Livestream
auf ran.de gezeigt. Da‑
bei handelt es sich um
Parallelspiele, die am
Ende der Gruppenpha‑
se aus Wettbewerbs‑
gründen zeitgleich
ausgetragen werden.
„Die Sat.1‑Zuschauer
können sich auf span‑
nende Duelle um den
Einzug ins Achtelfinale
freuen“, sagt Alexan‑
der Rösner, der Sport‑
chef des Privatsenders.
Auf allen Kanälen
Sport1 wird als offiziel‑
ler Lizenzpartner der
Uefa über das digitale
Sportradio sport1.fm
alle 51 EM‑Spiele live
und kostenlos übertra‑
gen – vom Eröffnungs‑
spiel am 10. Juni bis
zum Finale am 10. Juli.
Zudem liefert der
Sportsender tägliche
Zusammenfassungen
im Bewegtbild auf
sport1.de und in der
sport1‑App. Die legen‑
däre Talkrunde Doppel‑
pass präsentiert Mode‑
rator Thomas Helmer
im EM‑Format.
Perfekter Auftakt
Im Vorfeld der Fest‑
spiele punktet Euro‑
sport mit dem EM‑Ma‑
gazin Vive la France. In
diesem halbstündigen
Programm werden je‑
weils zwei der 24 teil‑
nehmenden Mann‑
schaften und einer der
neun Austragungsorte
vorgestellt. Dazu gibt
es aktuelle Interviews
mit Spielern und Trai‑
nern. Auch auf die EM‑
Historie der einzelnen
Mannschaften wird
pointiert und in ange‑
messenem Umfang zu‑
rückgeblickt.
Aktuell und schnell
Umfangreiche Rechte
wie in Bundesliga und
DFB‑Pokal, Champions
League und Europa
League besitzt der
Abo‑Kanal bei der EM
keine. Über den haus‑
eigenen Nachrichten‑
sender Sky Sport News
HD ist der Anspruch,
mit aktuellen Meldun‑
gen von der EM zu
punkten, formuliert.
Rund um die Uhr sind
die Moderatoren und
Reporter im Einsatz,
um die heißesten
Nachrichten präsentie‑
ren zu können.
Die deutsche U-19-Auswahl zählt zu den Favoriten der Junioren-EM.
Foto: © DFB / Getty Images
Sterne von morgen
Die U-19-Europameisterschaft in Baden-Württemberg
Von Mannheim bis Ulm – in
neun Stadien werden die
Partien der Junioren-EM
gespielt. Die Deutschen legen gegen Italien los.
Um Punkt 12 Uhr wird das
Eröffnungsspiel der deutschen
U-19-Auswahl am 11. Juli in der
Stuttgarter Arena gegen Italien
angepfiffen. Mehr als 40 000
Eintrittskarten sind für diese
Partie bereits verkauft. Die
ARMIN GRASMUCK
Die schallenden Siegesgesänge
nach dem großen Finale der
Europameisterschaft in Frankreich am 10. Juli im Stade de
France sind gerade verhallt, da
steht in den heimischen Gefilden der nächste Leckerbissen
für die Anhänger des gepflegten Flachpasses auf dem Progamm: die EM der U-19-Junioren, die von 11. bis 24. Juli in
neun Städten Baden-Württembergs ausgetragen wird.
„Die Vorbereitungen laufen
auf Hochtouren“, sagt DFBSportdirektor Hansi Flick, der
als Turnierbotschafter agiert.
„Die Fans haben die Möglichkeit, die aufgehenden Sterne
des europäischen Spitzenfußballs live zu erleben. Ich bin sicher, dass wir eine hervorragende Kulisse haben werden.“
fen in der Vorrunde noch am
14. Juli in Großsaspach auf Portugal, drei Tage später geht es in
Reutlingen gegen die Österreicher. Anstoß ist jeweils um
19.30 Uhr. „Wir wollen das Maximale“, sagt Guido Streichsbier, der U-19-Bundestrainer.
„Wir haben eine harte Gruppe
erwischt, aber wir müssen es
nehmen, wie es kommt.“ Die
Halbfinalisten der EM sind automatisch für die U-20-WM
2017 in Südkorea qualifiziert,
die Gruppendritten kämpfen in
Das Endspiel
wird in Sinsheim
ausgetragen
Gruppenspiele werden in der
Landeshauptstadt sowie in
Großaspach, Reutlingen, Heidenheim, Ulm und Aalen ausgetragen. Für die K.o.-Phase
mit Spiel um Platz fünf, den
Halbfinals und dem Endspiel
haben die Stadien in Mannheim, Sandhausen und Sinsheim den Zuschlag bekommen. Die deutschen Junioren,
alle geboren im Jahr 1997, tref-
einem Playoff-Spiel um den
fünften Startplatz bei der WM.
Kommen die Deutschen in
Schwung, scheint selbst der
Einzug ins Endspiel realistisch.
Ein Extrakick, speziell für die
Lokalmatadoren Max Besuschkow vom VfB Stuttgart, den
Karlsruher Marvin Mehlem sowie die Hoffenheimer Benedikt
Gimber und Philipp Ochs.
NOTIZEN
Starke Partner
Der DFB, neben dem Kontinentalverband Uefa Veranstalter der U19-EM, konnte zehn renommierte
Unternehmen gewinnen, die das
Turnier unterstützen. Im Premiumsektor engagieren sich Deutsche Bahn, Mercedes-Benz, SAP,
Playstation, Deutsche Post und
Gazi. Als regionale Partner agieren abcDruck, Dekra, Europa-Park
und Sport-Lines. Ihre Aktivitäten
zielen direkt auf die Fans und Zuschauer ab, damit Baden-Württemberg ein großes Fußballfest
erleben wird.
Tickets für das Finale
Der DFB hat entschieden, die Zuschauerkapazität für das Endspiel
in Sinsheim zu erhöhen. Ab sofort
gehen weitere 1600 Karten in den
Verkauf (Preis: ab sieben Euro).
Sie können – wie alle Tickets –
über das DFB-Onlineportal www.
dfb.de/tickets bestellt werden.
Insgesamt wurden bereits mehr
als 110 000 Eintrittskarten für die
U-19-EM verkauft.
47
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