KW 20/16 - Ceravis AG

Fachinfo
Pflanzenbau KW 20/16
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Sammelstellen der Pamira
Neue Zulassungen
Wachstumsreglereinsatz in Sommergetreide
Rhynchosporium im Winterroggen
Hinweise zu Anbau von Perserklee, Inkarnatklee und Alexandrinerklee
Nutzen Sie auch in diesem Jahr Ihre Pflanzenschutzkanister ordnungsgemäß zu
entsorgen.
Folgende Sammelstellen auf unseren Standorten stehen Ihnen dafür zur Verfügung:
In der zeit von 12.00 bis 13.00 Uhr sind die Sammelstellen geschlossen.
Sammelort
Ceravis AG
Bahnhofstraße 66
24601 Wankendorf
Raiffeisen Mölln GmbH und
Co.KG
Breitenfelder Weg
23881 Bälau
Raiffeisen Mölln GmbH und
Co.KG
Börzower Weg 4
23936 Grevesmühlen
Termin
Öffnungszeiten
Tel. 04326 997714
29.06. – 30.06.2016
7.30 – 16.30 Uhr
30.06. – 1.07.2016
Tel. 04542828290
7.30 – 17.00 Uhr
20.06. – 22.06.2016
Tel. 03881 2246
7.00 – 16.00 Uhr
Nordkorn Saaten GmbH
Bredentiner Weg 4a
18273 Güstrow
30.05. – 02.06.2016
Ceravis AG
Gielower Mühle
17139 Gielow
21.06. – 23.06.2016
Getreide- und FuttermittelHandel Sachsen GmbH
Gornewitzer Str.75
04685 Nerchau
04.07 – 06.07.2016
Tel. 03843 286 162
7.00 – 15.30 Uhr
Tel.039957 20332
7.00 – 16.00 Uhr
Tel. 03438362645
7.00 – 15.45 Uhr
2. Neue Zulassungen/Bestimmungen
►Der Wirkstoff Isoproturon kommt nicht auf die ANIX 1I-Liste, damit werden alle
Produkte, die diesen Wirkstoff enthalten ab Ende ihrer Zulassung keine Verlängerung
erhalten.
Das betrifft folgende Produkte: ⦁ Protugan – Zulassungsende: 31.12.2016
⦁ Fenikan - Zulassungsende: 30.06.2016
⦁Arelon Flüssig – Zulassungsende: 31.12.2018 ?
⦁Herbaflex – Zulassungsende: 31.12.2017
Voraussichtlich werden aber die Produkte vorzeitig vom Markt genommen, es wird eine
reguläre Abverkaufsfrist und eine einjährige Anwendungsfrist geben.
►Das Herbizid Duplosan KV hat seine Zulassung am 31.01.2016 verloren.
Die Abverkaufsfrist ist der 31.07.2016, Anwendungsfrist ist der 31.07.2017.
Das Produkt kann noch in Sommergetreide, bei Grassamen-Untersaaten und im
Grünland eingesetzt werden.
►Der Wirkstoff Bentazon kommt ebenfalls nicht auf die ANIX 1I –Liste, damit verlieren
folgende Herbizide ihre Zulassung: Basagran: Zulassungsende - 31.12.2016
Basagran DP: Zulassungsende – 31.12.2016
Orefa Bentazon: Zulassungsende – 31.12.2016
Artett: Zulassungsende – 30.06.2016
Für diese Produkte wird es wieder eine 6 monatige Abverkaufsfrist geben und eine
12- monatige Anwendungsfrist.
Die Herbizide Basagran und Orefa Bentazon sind die einzigen Herbizide, die im
NA-Verfahren in Ackerbohnen, Futtererbsen und Sojabohnen eingesetzt werden
können. Die Anbauer von Leguminosen sollten über einen Voreinkauf nachdenken.
►Neue Auflage für alle glyphosathaltigen Produkte:
NG 352: Bei der Anwendung des Mittels ist ein Abstand von 40 Tagen (früher
90 Tage) zwischen Spritzungen einzuhalten, wenn der Gesamtaufwand
von zwei aufeinanderfolgenden Spritzanwendungen mit einem
glyphosathaltigen Mittel von 2,9 kg Glyphosat/ha (früher 3,6 kg/ha)
überschreitet.
d.h. bei 360 g-Glyphosat = 8 l/ha/Jahr
bei 720 g-Glyphosat = 4 l/ha /Jahr
3. Wachstumreglereinsatz im Sommergetreide
Termin
Sommergerste
Einsatz je nach Bestandesdichte und Wasserverhältnisse
BBCH 21 - 37
ab BBCH 29
BBCH 31 - 37
BBCH 30 - 37
BBCH 31 - 34
BBCH 30 - 39
BBCH 37 -49
1,0 - 1,5 l/ha Bogota
0,2 l/ha Moddus Start
0,3 - 0,4 l/ha Moddus
0,3 - 0,4 l/ha Moxa 250
0,3 - 0,4 l/ha Countdown bzw. BBCH 34- 37 – 0,3 l/ha Countdown
0,5 - 0,75 l/ha Medax Top + Turbo
0,3 - 0,5 l/ha Lotus Ethephon/Cerone
Termin
Hafer
Einsatz je nach Bestandesdichte und Wasserverhältnisse
BBCH 32 - 49
BBCH 31 - 37
BBCH 30 - 37
BBCH 30 - 39
1,5 - 2,0 l/ha CCC
0,3 - 0,4 l/ha Moddus
0,3 - 0,4 l/ha Moxa 250
0,5 - 0,75 l/ha Medax Top + Turbo
Termin
Sommerweizen
Einsatz je nach Bestandesdichte und Wasserverhältnisse
BBCH 21 - 29
BBCH 30 - 39
BBCH 25 - 32
BBCH 37 - 51
0,5 - 1,3 l/ha CCC
0,5 - 1,0 l/ha Medax Top + Turbo
0,3 - 0,4 l/ha Moddus Start
0,4- 0,7 l/ha Cerone/Lotus Ethephon
Hinweis: Im Sommerroggen gibt es keine Zulassung
4. Rhynchosporium im Winterroggen
Auch wenn der Braunrost z.Z. noch auf sich warten lässt, Rhynchosporium ist in fast allen
Winterroggen-Sorten bereits gut vertreten, vor allen ist ein stärkerer Befall an den
Blattachseln zu sehen, was später zum Absterben der Blätter führt. Wenn über eine
Abschlussbehandlung nachgedacht wird, sollten solche Fungizide eingesetzt werden, die
neben einer Rost- auch eine gute Rhynchosporiumwirkung haben.
Empfehlung:
Aviator Xpro 1,0 - 1,25 l/ha
Adexar
1,4 – 1,6 l/ha
Skyway
0,8 – 1,0 l/ha
Variano Xpro 1,0 – 1,25 l/ha
Input Classic 0,8 – 1,0 l/ha
Vorstellung von ausgewählten Kulturen/ Zwischenfrüchten
1. Perserklee - Trifolium resupinatum
Der Perserklee (oder Persischer Klee) stammt aus dem Orient. Die intensiv duftenden
Kulturpflanze eignet sich zum Zwischenfruchtanbau.
Wachstumsbedingungen / Eigenschaften
Ursprung und Verbreitung
Sommer- bis winterannuelle Pflanze des Nahen und Mittleren Ostens, jetzt im ganzen Orient
verbreitet und besonders in Persien seit langem kultiviert.
Pflanzenentwicklung
Der Perserklee ist bei uns nicht winterhart. Nach der Saat bildet er zunächst eine kräftige
Blattrosette. Einige Wochen später wachsen die dicken hohlen Stengel rasch empor. In den
Blattachseln tragen sie dünngestielte, hellrosa bis blauviolette Blütenköpfchen, die stark
duften. Den lateinischen Namen erhielt der Klee von der Eigenschaft der Blüten, sich schon
vor der Entfaltung in der Längsachse um 180° zu drehen, zu "resupinieren".
Klima-, Boden- und Fruchtfolgeansprüche
Trotz seiner südlichen Herkunft ist der Perserklee erstaunlich anpassungsfähig. In
Deutschland gedeiht er überall, wenngleich die höchsten Erträge in warmen Lagen bei
ausreichender Feuchtigkeit erzielt werden. Auch an den Boden stellt er keine besonderen
Ansprüche, wenn nur sein hoher Wasserbedarf befriedigt wird. In der Fruchtfolge kann er an
beliebiger Stelle eingesetzt werden. Perserklee leidet unter Krankheiten weniger als Rotklee.
Bei verspäteter Saat müssen Ertragseinbußen hingenommen werden. Die Saatmenge
beträgt 15 bis 20 kg/ha. Dazu kann man 3 bis 5 kg tetraploides Welsches und/oder
Einjähriges Weidelgras geben.
Nutzungsverfahren
Im Zwischenfruchtbau wird der Perserklee im Juli/August gesät. Die Saatstärke beträgt 18
bis 20 kg/ha, Tausendkorngewicht (TKG) 1,2 bis 1,4 g. Das feine Saatgut erfordert flache
Saat in festes Saatbett. Als stickstoffsammelnde Pflanze beschränkt sich die Düngung auf
eine Grunddüngung mit Phosphat und Kali, die bereits zur nächsten Hauptfrucht
ausgebracht werden kann. Nach ca. 100 Tagen ist der Aufwuchs nutzreif. Die
Ertragsleistung schwankt zwischen 150 und 200 dt/ha Grünmasse und 15 bis 20 dt/ha
Trockenmasse. Der weiche Stengel hat eine hohe Verdaulichkeit von ca. 70 %. Eine
Verwertung ist von alle Tierarten, einschließlich Sauen, möglich. Der Wurzelmasseertag von
10 bis 12 dt/ha Trockenmasse bringt gute Vorfruchtwirkung für nachfolgende Hauptfrüchte.
Weiterhin stehen der Nachfrucht ca. 40 bis 60 kg/ha Stickstoff zur Verfügung.
Abbildungen: Perserklee in der Blüte
2. Inkarnatklee – Trifolium incarnatum
Inkarnatklee ist eine Leguminose, die hauptsächlich im Winterzwischenfruchtanbau
Verwendung findet. Neben Zottelwicke und Welschem Weidelgras ist er Bestandteil im
sogenannten Landsberger Gemenge.
Wachstumsbedingungen / Eigenschaften
Der Inkarnatklee, ursprünglich auf der iberischen Halbinsel beheimatet, ist eine Pflanze des
überwinternden Zwischenfruchtbaus. In Deutschland wird er hauptsächlich als Bestandteil
des sog. Landsberger Gemenges verwendet. Die Art ist teilweise selbstfertil. Von der
eigentlich diploiden Art sind tetraploide Formen gezüchtet worden.
Zu den wichtigsten Zuchtzielen gehört die Verbesserung der Winterhärte und der
Kleekrebsresistenz.
Verwendung
Der Inkarnatklee findet unter unseren Klimabedingungen im Winterzwischenfruchtbau
Verwendung. Wegen des spärlichen Nachwuchses ist nur der erste Schnitt von
wirtschaftlicher Bedeutung.
Klima- und Bodenansprüche
Da der Inkarnatklee eine Winterzwischenfrucht ist, hat klimatisch nur der Winter Einfluß auf
seine regionale Anbaubedeutung.
Harte, lange, kalte, schneereiche Winter übersteht er nicht gut. Durch den Gemengeanbau
bleibt aber eine Ausdünnung ohne schwerwiegende Folgen, da die Partner die Lücken
ausfüllen. Für durchlässigen, mittleren bis leichten Boden in gutem Kultur- und Kalkzustand
ist er dankbar.
Abbildung: Inkarnatklee in der Blüte
3. Alexandrinerklee
Alexandriner Klee ähnelt im Habitus Luzerne und bevorzugt wie Perserklee das Mittelmeerklima. In Deutschland findet er hauptsächlich Verwendung im Zwischenfruchtanbau.
Wachstumsbedingungen / Eigenschaften
Der Alexandrinerklee ist wie der Perserklee eine Pflanze des Mittelmeerklimas. Seit Jahrhunderten wird er in Ägypten kultiviert. In Deutschland wurde er Anfang der 50er Jahre
zuerst als Lückenbüßer für ausgewinterten Rotklee, dann als Rotkleeersatz angebaut. Die
Pflanze erreicht ca. 1 m Wuchshöhe und jedoch gelblich-weiß im endständigen Köpfchen.
Das Tausendkorngewicht (TKG) liegt zwischen 2,7 - 3,2 g. Wegen des rasch zunehmenden
Rohfasergehaltes ist der erste Schnitt spätestens bei Blühbeginn vorzunehmen.
Alexandrinerklee gedeiht am besten auf leichten bis mittelschweren, nährstoffreichen Böden
in guter Kultur. Wichtig ist, dass die Böden nicht sauer sind. Er ist hinsichtlich des Klimas
dankbar für regelmäßige, reichliche Niederschläge. In trockenen Jahren versagt er. Der
Wärmeanspruch für die Jugendentwicklung ist verhältnismäßig hoch.
Als Hauptfrucht liefert der Alexandriner Klee drei bis vier Schnitte und eine Nachweide. Er
dient dann als Ersatz für ausgewinterten oder nicht geratenen Rotklee. Seine
Hauptverwendung findet er heute im Zwischenfruchtanbau nach Frühkartoffeln, Winterraps
und Wintergerste. Die Aussaat erfolgt rein ohne Überfrucht. Als Untersaat bewährte er sich
nicht, höchstens unter ein früh zu mähendes Futtergemenge (Grünroggen, Grünhafer).
Nutzungsverfahren
Er bestockt gut, sein Nachwuchsvermögen ist jedoch gering. Wegen des Anspruchs an
Wärme und der Schnellwüchsigkeit eignet sich der Alexandrinerklee als Stoppelsaat.
Ein weiterer Grund für eine kurze Nutzungsdauer ist die Empfindlichkeit dieser Art gegen den
Stengelbrenner (Kabatiella caulivora). Der Erreger dieser Krankheit überdauert bevorzugt auf
Pflanzenresten wodurch über- und mehrjährige Bestände stärker gefährdet sind.
Die Aussaat als Stoppelsaat erfolgt im Juli/Anfang August, die Saatstärke beträgt 30 bis 35
kg/ha, TKG 2,7 - 3,2 g. Die Saat sollte in festes Saatbett erfolgen und die Saattiefe 1 cm
nicht überschreiten. Schnitt bzw. Nutzung müssen frühzeitig erfolgen, da der Stengel leicht
verholzt. Außer Phosphat und Kali als Grunddüngung sind weitere Nährstoffe für die
stickstoffsammelnde Pflanze nicht erforderlich. In frischem Zustand wird die Kleeart von allen
Tieren gern gefressen. Die Wurzel- und Ernterückstände betragen je nach Aussaat 12 bis 14
dt/ha Trockenmasse, die als organische Masse den Vorfruchtwert erhöht.
Abbildung: Alexandrinerklee in Blüte