SCHUFA Kredit-Kompass 2016 Empirische Untersuchung der privaten Kreditaufnahme in Deutschland Konsumentenverhalten in Zeiten des Online-Payments Wir schaffen Vertrauen SCHUFA Kredit-Kompass 2016 Empirische Untersuchung der privaten Kreditaufnahme in Deutschland Konsumentenverhalten in Zeiten des Online-Payments 2 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 2 SCHUFA Holding AG 4 Vorwort Dr. Michael Freytag 5 Ergebnisse im Überblick 6 Private Kreditaufnahme in Deutschland: Rückzahlungsverhalten auf stabil hohem Niveau 6 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme: Kauf auf Rechnung ist datensparsam 7 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht: Der tatsächliche Kaufvorgang soll einfach und bequem sein 8 Private Kreditaufnahme in Deutschland 10 Repräsentative Auswertungen auf Basis der SCHUFA-Daten 3 Einleitung 10 Trends der privaten Kreditaufnahme 11 Entwicklung von Zahlungsstörungen 17 Zahlungsstörungen im regionalen Vergleich 21 Risiken der privaten Kreditaufnahme 25 Fazit 32 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme 40 Überblick über Bezahlverfahren und die dabei übertragenen Daten Prof. Dr. Bernd Skiera Neue und alte Bezahlverfahren 40 Je nach Bezahlverfahren werden unterschiedliche Datenverarbeiter eingebunden 43 Fazit 47 Inhaltsverzeichnis 4 5 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 50 Ergebnisse von Tiefeninterviews (Marktforschungsinstitut Rheingold) 50 Ergebnisse einer Online-Befragung (Marktforschungsinstitut Innofact) 53 Internet wird vielfältig genutzt 53 Einkaufen im Internet: einfach und bequem, aber auch sicher? 57 Bezahlverfahren im E-Commerce – Angebot und Nachfrage 59 Fazit 66 Glossar 68 Anhang 72 SCHUFA Verbraucherbeirat 72 SCHUFA Ombudsmann 72 SCHUFA Kredit-Kompass 73 Bücher 74 Die Bildungsinitiative der SCHUFA 76 Abbildungsverzeichnis 78 Impressum 80 3 4 SCHUFA Holding AG SCHUFA Holding AG Zahlen, Daten & Fakten J Der Datenbestand der SCHUFA umfasst 797 Millionen Informationen zu 66,4 Millionen Privatpersonen und 5,2 Millionen Unternehmen. J Pro Tag erteilt die SCHUFA rund 350.000 Auskünfte an Vertragspartnerunternehmen und Verbraucher. J 9.000 Firmenkunden aus Kreditwirtschaft, Handel und Dienstleistungen sind als Vertragspartner angeschlossen. J 2 Millionen Privatkunden nutzen die SCHUFA über das Online-Portal www.meineSCHUFA.de. J Zu 90,7 Prozent der Verbraucher liegen ausschließlich positive Informationen vor. J 97,6 Prozent aller Konsumentenkredite werden ordnungsgemäß zurückgezahlt. Vorwort Vorwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, der digitale Wandel hat das Einkaufsverhalten weiter Teile der Bevölkerung maßgeblich verändert. Acht von zehn Menschen in Deutschland haben bereits einmal im Internet eingekauft oder nutzen es für finanzielle Transaktionen. Immer mehr tun dies regelmäßig. Ein riesiges Angebot, das zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung steht, ist für viele Menschen eine echte Bereicherung. Keine festen Öffnungszeiten, das Anliefern nach Hause, kein Taschenschleppen oder Schlangestehen. E-Commerce macht geschäftliche Aktivitäten zunehmend einfach und bequem. Doch wie sieht es aus mit der Einhaltung des persönlichen finanziellen Rahmens? Der KreditKompass 2016 präsentiert Ihnen die neuesten Auswertungen der SCHUFA zur privaten Kreditaufnahme in Deutschland. Hierbei zeigt sich für 2015 eine nachhaltig hohe Stabilität mit positiven Veränderungen. 97,6 Prozent aller Ratenkredite werden reibungslos zurückgezahlt. Das Interesse an Krediten wächst, die Zahl der Anfragen zu Kreditkonditionen legt deutlich um 18,5 Prozent zu. Gegenüber dem Vorjahr ist 2015 die durchschnittliche Kredithöhe um 8,6 Prozent auf 9.552 Euro gestiegen. Der Anteil neuer Ratenkredite mit einem Volumen von mehr als 10.000 Euro nimmt erneut zu. Doch eine übermäßige Kredittätigkeit ist damit nicht verbunden, denn die Zahl der neu abgeschlossenen Kreditverträge bleibt 2015 konstant. Das sind gute Nachrichten! Im E-Commerce werden nicht nur die Produktbestellungen über digitale Kanäle abgewickelt, sondern auch die damit verbundenen Finanztransaktionen. Dabei werden viele vom stationären Handel her bekannte Bezahlverfahren genutzt, aber es kommen darüber hinaus neue spezielle E-Payment-Verfahren zum Einsatz. Die persönlichen Daten der Kunden gehen dort teilweise durch unterschiedliche Hände. Ist dies den Verbrauchern in allen Einzelheiten bekannt? Mit Hilfe von Datenflussmodellen, die Professor Bernd Skiera entwickelt hat, haben wir hierzu in einer Online-Befragung und in Tiefeninterviews Konsumenten befragen lassen, die im Internet einkaufen. Die Möglichkeiten im E-Commerce und die Vielzahl an Bezahlsystemen stellen neue Ansprüche an die Verbraucher. Hier gilt es, die finanziellen Möglichkeiten mit den jeweiligen Bedürfnissen in Einklang zu bringen. Dies gelingt den weitaus meisten Menschen aller Altersgruppen, wie die hohe Kreditrückzahlungsquote ebenso belegt wie die Tatsache, dass über 90 Prozent der bei der SCHUFA gespeicherten natürlichen Personen ausschließlich positive Daten haben. Ich wünsche Ihnen eine ebenso anregende wie informative Lektüre! Dr. Michael Freytag Vorsitzender des Vorstandes 5 6 Ergebnisse im Überblick 1 Ergebnisse im Überblick Private Kreditaufnahme in Deutschland: Rückzahlungsverhalten auf stabil hohem Niveau Kapitel 2 stellt aktuelle Trends der privaten Kreditaufnahme auf der Basis der SCHUFADaten vor und weist auf besondere Entwicklungen in den einzelnen Altersgruppen hin. Das Rückzahlungsverhalten bleibt stabil auf hohem Niveau. Insgesamt 97,6 Prozent aller Ratenkredite wurden 2015 ordnungsgemäß bedient. Die Anzahl der positiven Kreditbiographien bleibt ebenfalls auf hohem Niveau konstant: Zu 90,7 Prozent der bei der SCHUFA verzeichneten Personen liegen ausschließlich positive Informationen vor. Das Interesse an Ratenkrediten in Deutschland ist weiterhin hoch. 2015 stellten Banken insgesamt 19,5 Millionen Anfragen im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung an die SCHUFA. Das waren 18,5 Prozent mehr als 2014. Die Anzahl der tatsächlich abgeschlossenen Ratenkreditverträge erreichte mit 7,4 Millionen auch 2015 wieder das hohe Vorjahresniveau. Die Gesamtzahl der laufenden Ratenkredite ist 2015 gegenüber dem Vorjahr erneut leicht gesunken. Ende 2015 gab es laut SCHUFA-Datenbestand in Deutschland ca. 17,3 Millionen Ratenkredite. 2014 lag der Jahresendbestand bei 17,5 Millionen. Dabei verläuft die Entwicklung in den einzelnen Altersgruppen sehr unterschiedlich. Auffällig ist, dass der Rückgang des Bestands an laufenden Ratenkrediten erneut überdurchschnittlich stark die mittlere Lebensphase betrifft. So ging zum Beispiel die Anzahl laufender Ratenkredite bei den 40- bis 44-Jährigen gegenüber 2014 um 5,5 Prozent zurück. Bereits 2014 wiesen die neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge häufiger eine größere Kredithöhe auf. Diese Entwicklung setzte sich auch 2015 fort: 34,5 Prozent der neu abgeschlossenen Ratenkredite hatten eine Kreditsumme von mehr als 10.000 Euro. Parallel dazu ist die durchschnittliche Kredithöhe der 2015 neu aufgenommenen Ratenkredite erneut gestiegen, und das in allen Altersgruppen. Im Durchschnitt erreichte sie einen Wert von 9.552 Euro, gegenüber 2014 entspricht dies einem Zuwachs um 8,6 Prozent. Die steigenden Kredithöhen lassen weiterhin auch die Restschuld steigen, und das über alle Altersgruppen hinweg. Im Durchschnitt betrugen 2015 die aktuellen Kreditverpflichtungen für jede Person im SCHUFA-Datenbestand mit mindestens einem Kredit insgesamt 10.039 Euro. Gegenüber 2014 ist dies ein Zuwachs um 318 Euro bzw. 3,3 Prozent. Auffällig ist, dass der Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe alle Altersgruppen betraf. Die höchsten Zuwachsraten wiesen die 20- bis 29-Jährigen auf. Ergebnisse im Überblick Mit dem Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe geht ein Zuwachs der durchschnittlichen Laufzeit von 2015 neu aufgenommenen Ratenkrediten einher. Sie erreichte einen Wert von 47,3 Monaten (Vorjahr: 45,4 Monate), 2010 lag sie bei 41,2 Monaten. Im Jahr 2005 lag die durchschnittliche Laufzeit bei 45,8 Monaten. Die Überschuldungsgefahr ist in Gesamtdeutschland rückläufig. Der SCHUFA-Privatverschuldungsindex verbesserte sich 2015 um 10 Punkte auf 1.039 Punkte. Für 2016 sind die Aussichten ebenfalls gut. Die SCHUFA erwartet einen weiteren Rückgang des PVI um gut 2 Prozent. Insgesamt belegt der SCHUFA Kredit-Kompass, dass die Bundesbürger ihre finanziellen Möglichkeiten im Blick haben und verantwortungsvoll mit Geld und Krediten umgehen. Zugleich belegen die Zahlen, dass die SCHUFA mit ihren Informationen als stabilisierender Faktor wirkt: Zum einen schafft sie das Vertrauen zwischen Kreditgeber und Kunde, indem sie das verantwortungsvolle Bezahlverhalten dokumentiert und bestätigt. Zum anderen wirkt sie gegen Überschuldung. In einer Welt, in der gerade der Einkauf im Internet (E-Commerce) sich wachsender Bedeutung erfreut und unterschiedliche Bezahlverfahren neue Ansprüche an die Verbraucher stellen, unterstützt sie die Kunden dabei, ihre finanziellen Möglichkeiten im Blick zu behalten. Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme: Kauf auf Rechnung ist datensparsam In Kapitel 3 erklärt Professor Dr. Bernd Skiera die am häufigsten genutzten Bezahlverfahren im deutschen Online-Handel und zeigt auf, welche Datenströme jeweils bei der Nutzung entstehen. Mit der zunehmenden Verbreitung des E-Commerce wächst die Zahl der möglichen Bezahlverfahren kontinuierlich. Für Online-Händler eine Herausforderung, denn sie müssen mit der Entwicklung Schritt halten, um ihre Kunden zufriedenzustellen. Unterstützung erhalten sie hierbei von Zahlungsdienstleistern, den sogenannten Payment Service Providern. Diese haben vor allem eine technische Aufgabe, indem sie für den Online-Händler die Anbindung an die verschiedenen Anbieter von Bezahlverfahren übernehmen. Online-Händler bieten im Schnitt etwa fünf Bezahlverfahren an, wobei sich aber die Nutzung durch den Kunden auf vergleichsweise wenige Bezahlverfahren konzentriert. Der Beitrag dokumentiert anschaulich, welche unterschiedlichen Datentypen bei den einzelnen Bezahlverfahren übertragen werden. Dabei zeigt sich, dass der Kauf auf Rechnung am wenigsten datenintensiv ist. Beim Kauf auf Rechnung und bei Vorkasse ist im Gegensatz zu allen anderen Bezahlverfahren die Zahlung des Käufers nicht in den Online-Bestellprozess eingebunden. 7 8 Ergebnisse im Überblick Bei allen Bezahlverfahren sind immer die Bank des Käufers und die Bank des Händlers eingebunden. Im Gegensatz zu anderen Bezahlverfahren sind bei der Überweisung und der Lastschrift allerdings keine weiteren Zahlungsanbieter eingebunden, weil die Zahlung unmittelbar zwischen der Bank des Käufers und der Bank des Händlers abgewickelt wird. E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht: Der tatsächliche Kaufvorgang soll einfach und bequem sein Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse einer Online-Befragung, die die SCHUFA bei Innofact zum Thema E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht im Zusammenhang mit Sicherheit und Datenschutz in Auftrag gegeben hat. Die Online-Befragung wurde auf Basis von Tiefeninterviews einer qualitativen Rheingold-Studie konzipiert. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen zwei unterschiedliche Nutzertypen des Internets. Die sogenannten Heavy User nutzen täglich ihr Smartphone und kaufen mehrmals im Monat auch über ein mobiles Endgerät online ein. Sie repräsentieren 22 Prozent der Befragten. Ihnen stehen die Mainstream User gegenüber, die nicht täglich ihr Smartphone nutzen und zwar auch online einkaufen, aber vorzugsweise von einem stationären PC aus. Für datensensible Anwendungen verwenden beide Nutzertypen eher stationäre Geräte wie PC, Laptop oder Desktop Computer als mobile Geräte. Heavy User nutzen auf allen Geräten datensensible Anwendungen wie Online-Banking, E-Commerce und die digitale Buchung von Tickets deutlich häufiger als Mainstream User. Alle, also Heavy User wie auch Mainstream User, haben eine wichtige Anforderung an Online-Shops: Der tatsächliche Kaufvorgang nach der Auswahl der Produkte soll einfach und schnell abgewickelt werden können. Acht von zehn Befragten bewerten diese Aussage als sehr wichtig oder wichtig. Vielfältige Bezahlmöglichkeiten sollten seitens des Händlers ebenfalls angeboten werden. Den Datenschutz finden beide Nutzergruppen im Online-Handel wichtig, immerhin gibt man ja eine Vielzahl von persönlichen Daten preis. Aber wenn der Kauf eines Produktes als besonders wichtig eingestuft wird, sind viele bereit, Abstriche bei der Sicherheit hinzunehmen. Hier sind Heavy User leicht risikofreudiger als Mainstream User. Die Hoffnung, dass alles, wie bisher, weiter gutgeht, ist verbreitet: Knapp sieben von zehn Befragten haben dieser Aussage zugestimmt. Tatsächlich Angst haben sie auch nur vor einem direkten finanziellen Schaden, die Sicherheit ihrer persönlichen Daten und der Transaktionsdaten im E-Commerce sind nachrangig. Ergebnisse im Überblick Um ihr Sicherheitsrisiko generell zu minimieren, haben acht von zehn Online-Shoppern eigene Strategien entwickelt. Viele der Internetnutzer (76 Prozent) beschränken sich auf ein oder zwei Bezahlverfahren, die sie für ihren Online-Einkauf benutzen. Bewertungsportale und Erfahrungen anderer mit einem Online-Shop sind für zwei Drittel der OnlineShopper wichtig, wenn sie bei einem ihnen bis dahin unbekannten Online-Shop einkaufen wollen. Wer genau wissen will, wie ein Online-Händler mit den Daten der Kunden umgeht, findet alle Informationen dazu in deren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Nicht einmal die Hälfte der Befragten – 41 Prozent der Heavy User und 37 Prozent der Mainstream User – gibt an, dass sie häufig die AGB der Online-Händler läsen. Die bei den Verbrauchern beliebtesten Bezahlverfahren im E-Commerce sind der Kauf auf Rechnung und PayPal. Beide werden von den Kunden als sehr sicher eingeschätzt. Auffällig ist, das Heavy User insgesamt mehr Bezahlverfahren nutzen. Vor allem weniger bekannte Methoden wie Klarna, Amazon Payments und mobiles Bezahlen verwenden sie überdurchschnittlich oft. Bei Online-Shops, bei denen sie zuvor noch nicht gekauft haben, verwenden die Befragten vor allem Bezahlmethoden, die sie für relativ sicher halten, in erster Linie den Kauf auf Rechnung. 9 10 Private Kreditaufnahme in Deutschland 2 Private Kreditaufnahme in Deutschland Repräsentative Auswertungen auf Basis der SCHUFA-Daten Einleitung Seit 89 Jahren ist die SCHUFA als Mittler zwischen Verbrauchern und kreditgebender Wirtschaft etabliert. Sie trägt entscheidend dazu bei, dass sich die Kreditwirtschaft in Deutschland stabil und mit niedrigen Ausfallrisiken entwickelt. Im Jahr 2015 umfasste der SCHUFA-Datenbestand 797 Millionen Informationen zu 66,4 Millionen volljährigen Privatpersonen und 5,2 Millionen Unternehmen in Deutschland. Neben personenbezogenen Daten wie Name, Geburtstag und Anschrift speichert die SCHUFA bei natürlichen Personen auch kreditrelevante Angaben wie Informationen über laufende Kredite, Kredithöhen und Zahlungsausfälle. Der SCHUFA-Datenbestand repräsentiert die Konsumfinanzierung in Form von Ratenkrediten durch Banken und die Konsumfinanzierung in Form von Waren- oder Dienstleistungskrediten, wie sie Handel oder Telekommunikationsanbieter gewähren. Ferner werden Daten aus öffentlichen Verzeichnissen wie den Schuldnerregistern der Amtsgerichte abgebildet. Der Datenbestand der SCHUFA bildet in der Regel die empirische Grundlage dieses Kapitels. Im Folgenden werden zunächst die Trends der privaten Kreditaufnahme betrachtet. Untersucht werden verschiedene Indikatoren zur Entwicklung der Kreditverpflichtungen und der Kreditausfallraten in Deutschland. Im Vordergrund stehen dabei Ratenkredite (auch Ratenzahlungskredite genannt), die typischste Form der Konsumentenkredite. Einige Daten werden differenziert nach dem Lebensalter ausgewertet. Im Anschluss an die Trendanalyse untersucht der Kredit-Kompass die Entwicklung von Zahlungsstörungen. Dabei werden die Anteile der Personen mit weichen und harten Negativmerkmalen nach Alter dargestellt. Das SCHUFA-Risikomodell unterteilt die Stufen der Verschuldung in vier Risikobereiche. Der von der SCHUFA 2006 entwickelte Privatverschuldungsindex (PVI) bildet für die Bundesländer, Kreise und kreisfreien Städte entsprechend jeweils die zurückliegende, aktuelle und zukünftige Überschuldungsgefahr ab. Private Kreditaufnahme in Deutschland 11 Trends der privaten Kreditaufnahme Erkundigt sich eine Privatperson nach den Konditionen für einen Ratenkredit bei einer Hier dargestellte Bank, so holt die Bank bei der SCHUFA eine Auskunft zur Bonität der betreffenden Person Anfragen von ein. Die Anzahl der im Laufe eines Jahres bei der SCHUFA eingehenden Anfragen kann Banken umfassen daher als Gradmesser für das Interesse an Ratenkrediten in diesem Jahr gelten. Wie Abbil- spezielle Anfragen dung 2.1 zeigt, stellten Banken im Jahr 2015 insgesamt ca. 19,5 Millionen Anfragen im im Rahmen der Rahmen der Kreditkonditionenermittlung an die SCHUFA. Damit hat sich der Trend stei- Kreditkonditionen- gender Anfragen aus den vorangegangenen Jahren deutlich beschleunigt. Gegenüber ermittlung. 2014 betrug der Zuwachs 3,05 Millionen Anfragen, das entspricht 18,5 Prozent, 2014 legten die Anfragen gegenüber dem Vorjahr um ca. 7 Prozent zu. Die Konsumenten vergleichen immer häufiger vor Abschluss eines Ratenkredits die Konditionen unterschiedlicher Anbieter. Der private Konsum in Deutschland floriert weiterhin und wird damit erneut zur tragenden Säule der Konjunktur. Anfragen nehmen deutlich zu Abb. 2.1: Anfragen von Banken nach einer SCHUFA-Auskunft im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung; in 1.000 Ein Grund für die kräftige Ausweitung der Konsumausgaben ist neben der Niedrigzinspolitik die stabile Beschäftigung, die den Konsumenten Planungssicherheit auch bei größeren Ausgaben gibt. Reale Einkommenszuwächse und die sinkenden Benzin- und Heizölpreise erhöhen zusätzlich den finanziellen Spielraum der Haushalte, was zu einer Ausweitung des pivaten Konsums führt. 15.393 16.463 19.514 2013 2014 2015 Quelle: SCHUFA Holding AG. Anzahl der Kredite weiterhin auf hohem Niveau Trotz des deutlichen Zuwachses an SCHUFA-Anfragen seitens der Banken blieb die Anzahl der neu abgeschlos- Anzahl der Kreditverträge konstant auf hohem Niveau Abb. 2.2: Anzahl der im jeweiligen Jahr neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge; in 1.000 senen Kreditverträge im Jahr 2015 konstant. Ca. 7,4 Millionen Kredite haben die Verbraucher neu aufgenommen. Gegenüber dem Jahr 2014 war ein kleines Plus von 8.000 neuen Krediten zu verzeichnen (siehe Abbildung 2.2). Die steigende Zahl der Kreditanfragen bei Banken führte damit 2015 wie auch schon 2014 nicht zu einer entspre- 7.737 7.434 7.442 chenden Ausweitung der neu abgeschlossenen Kreditver- 2013 2014 2015 träge. Konsumenten vergleichen Kreditangebote Immer häufiger informieren sich die Konsumenten vor dem Abschluss eines Ratenkredits umfassend und vergleichen die Konditionen. Während 2013 für einen Kredit durchschnittlich 1,3 und 2014 1,4 Anfragen von Banken nach einer SCHUFA-Auskunft im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung gestartet wurden, waren es 2015 bereits 1,6 Anfragen (siehe Abbildung 2.3). Dieser Trend zog sich durch alle Altersgruppen. In der Regel erfolgte die Kreditaufnahme somit wohlüberlegt und nicht leichtfertig, da sich die poten- Quelle: SCHUFA Holding AG. 12 Private Kreditaufnahme in Deutschland Kreditkonditionen werden häufiger verglichen: immer mehr Anfragen vor dem Kreditabschluss Abb. 2.3: Durchschnittliche Anzahl der Anfragen von Banken nach einer SCHUFA-Auskunft im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung pro Kredit; nach Altersgruppen 0,9 0,8 0,8 1,0 0,9 1,2 1,1 1,0 1,2 1,1 1,0 1,3 1,1 1,0 1,4 1,3 1,1 1,6 1,4 1,2 1,8 1,5 1,4 1,9 1,7 1,5 2,1 1,8 1,6 2,1 1,8 1,6 1,8 1,6 1,5 1,2 1,2 1,2 D 2015: 1,6 1,0 Gesamtwerte Deutschland 2015: 1,6 2014: 1,4 2013: 1,3 18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre 2013 2014 2015 Quelle: SCHUFA Holding AG. tiellen Kreditnehmer mehrere Angebote einholten. Überdurchschnittlich oft verglichen die mittleren Altersgruppen die Konditionen vor einem Kreditabschluss. Es liegt nahe, dass sich in den vergangenen Jahren die Anfrage nach Kreditkonditionen durch vielfältige digitale Kommunikationswege deutlich vereinfacht hat. Entsprechend stieg die durchschnittliche Zahl der Anfragen vor allem bei den Generationen, die mit Die Anfrage nach dieser Technik vertraut sind. Das sind vor allem die Menschen der jungen und der mittle- Kreditkonditionen ren Generation. Die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen hat 2015 mit durchschnittlich ist heute durch Internet und E-Mails einfacher. 2,1 Anfragen pro Kredit am häufigsten recherchiert, wobei die 35- bis 39-Jährigen mit 1,9 Anfragen nur geringfügig darunter lagen. Bei den 20- bis 24-Jährigen und den 40- bis 44-Jährigen waren es immerhin noch überdurchschnittliche 1,8 Anfragen pro Kredit. Zahl laufender Kredite sinkt Am 31.12.2015 gab es in Deutschland laut SCHUFA-Datenbestand ca. 17,3 Millionen laufende Ratenkredite. Gegenüber dem 31.12.2014 bedeutete dies einen leichten Rückgang um 1 Prozent (siehe Abbildung 2.4). Junge Menschen haben erwartungsgemäß relativ wenige Ratenkredite. In der Altersgruppe der 18- bis 19-Jährigen wurden 2015 36.355 Ratenkredite gehalten. Gegenüber 2014 ist die Anzahl der Ratenkredite dieser Altersgruppe um ca. 8 Prozent gestiegen. In der benachbarten Altersgruppe von 20 bis 24 Jahren wurden schon deutlich mehr Ratenkredite in Anspruch genommen. 2015 waren es 669.794 Ratenkredite. Hier war gegenüber 2014 ein Rückgang um ca. 6 Prozent zu verzeichnen. Menschen im Alter von 45 bis 49 und 50 bis 54 Jahren hielten 2015 mit jeweils 2,4 Millionen den mit Abstand größten Bestand an laufenden Ratenkrediten. Der Rückgang des Bestands an laufenden Ratenkrediten, die von der mittleren Altersgruppe gehalten werden, setzte sich 2015 fort. Im Vergleich zum Jahr 2014 ging die Anzahl laufender Ratenkredite bei den 40- bis 44-Jährigen um 5,5 Prozent zurück. In der Private Kreditaufnahme in Deutschland 13 Zahl der laufenden Ratenkredite sinkt vor allem in den Altersgruppen der 40- bis 49-Jährigen und 18- bis 24-Jährigen Abb. 2.4: Anzahl laufender Ratenkredite; nach Altersgruppen 398.074 372.722 344.546 483.834 528.065 537.835 735.181 685.731 659.382 1.151.822 1.145.659 1.131.983 1.805.465 1.755.645 1.706.468 2.432.928 2.429.607 2.394.829 2.445.702 2.556.721 2.646.369 1.949.544 2.063.111 2.204.732 1.864.774 1.847.494 1.855.544 1.784.388 1.815.535 1.839.076 1.562.852 1.553.197 1.553.691 669.794 711.467 743.471 36.355 33.734 32.566 Gesamtwerte Deutschland 2015: 17.320.776 2014: 17.498.770 2013: 17.650.599 18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre 2013 2014 2015 Quelle: SCHUFA Holding AG. benachbarten Altersgruppe von 45 bis 49 Jahren sank sie um 4,3 Prozent. Der Bestandsrückgang an laufenden Ratenkrediten setzte bereits 2013 ein. 2015 hielt die Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen mehr laufende Ratenkredite als die Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen. Die höheren Altersgruppen ab 60 Jahren bauen ihren Bestand an Ratenkrediten seit einigen Jahren deutlich aus. Junge Erwachsene entscheiden sich seltener für einen Kredit In der Phase von Ausbildung, Studium und ersten Schritten am Arbeitsmarkt steigt die Zahl der Personen, die einen Ratenkredit haben, schnell. Während nur 2,7 Prozent der 18- bis 19-Jährigen 2015 einen laufenden Ratenkredit aufwiesen, waren es bei den 30- bis 34-Jährigen bereits 18,7 Prozent. Auch in den nächsten Altersgruppen war der Anteil der Personen mit Ratenkredit höher. In der Altersgruppe 45 bis 49 Jahre war der Spitzenwert erreicht: 21,7 Prozent der Menschen dieser Altersgruppe hatten 2015 mindestens einen Ratenkredit abgeschlossen. Bis zur Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen sank der Anteil der Personen mit Kredit dann Vor allem Menschen mittleren Alters haben Ratenkredite Abb. 2.5: Anteil der Personen mit Ratenkredit in der jeweiligen Altersgruppe des SCHUFA-Datenbestands 2015; in Prozent 18,7 19,5 21,1 21,7 21,5 19,5 15,5 12,5 9,5 3,4 17,5 18-19 Jahre 11,3 2,7 Gesamtwert Deutschland 2015: 15,7 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre Quelle: SCHUFA Holding AG. 14 Private Kreditaufnahme in Deutschland nur leicht auf 19,5 Prozent. Ab dem Alter von 60 Jahren wurde der Anteil der Personen mit Ratenkredit dann schnell kleiner (siehe Abbildung 2.5). Anteil der Kredite über 10.000 Euro wächst weiter Der bereits seit 2013 registrierbare Trend, dass der Anteil der nachgefragten Kredite mit einer Höhe von mehr als 10.000 Euro zunimmt, setzte sich 2015 deutlich fort. 34,5 Prozent der neu abgeschlossenen Kreditverträge fielen in diese Kategorie. Der Anteil der Kleinkredite bis 1.000 Euro verringerte sich von 27,5 Prozent (2014) auf 24,8 Prozent (2015). Auch der Anteil der neu abgeschlossenen Kredite mit einer Höhe von mehr als 1.000 bis zu 3.000 Euro war 2015 gegenüber 2014 rückläufig und lag bei 15 Prozent. Kredite in einer Höhe von mehr als 3.000 bis 10.000 Euro machten 25,7 Prozent der gesamten Ratenkreditnachfrage aus, ihr Anteil war damit ebenfalls geringer als 2014 (siehe Abbildung 2.6). Wachsender Anteil höherer Kredite Abb. 2.6: Anteile der jeweiligen Kredithöhen an im jeweiligen Jahr neu abgeschlossenen Kreditverträgen; in Prozent 2015 24,8 2014 27,5 2013 29,8 Kredite bis 1.000 Euro Kredite über 3.000 bis 10.000 Euro 15,0 25,7 15,3 16,1 34,5 26,0 31,2 25,7 28,4 Kredite über 1.000 bis 3.000 Euro Kredite über 10.000 Euro Quelle: SCHUFA Holding AG. Die durchschnittliche individuelle Kreditschuld steigt Ein weiterer Indikator zur Betrachtung der privaten Kreditaufnahme ist die Entwicklung der sogenannten Kreditschuld. Diese umfasst die sich aus allen bestehenden Verpflichtungen ergebende durchschnittliche Restschuld derjenigen Personen im SCHUFA-Datenbestand, die (mindestens) einen Ratenkredit aufgenommen haben. Hypothekarkredite und Leasingverträge sind hierbei nicht einbezogen. Im deutschlandweiten Durchschnitt betrugen die aktuellen Kreditverpflichtungen für jede Person im SCHUFA-Datenbestand mit mindestens einem Kredit im Jahr 2015 insgesamt 10.039 Euro (siehe Abbildung 2.7). Sie sind damit gegenüber dem Vorjahr um 318 Euro bzw. 3,3 Prozent gestiegen. Junge und ältere Menschen nehmen in Deutschland eher kleinere Kredite auf, entsprechend niedrig ist auch ihre Restschuld. Die 18- bis 19-Jährigen, die bereits Kredite aufgenommen haben, hatten 2015 Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 3.858 Euro oder die 20- bis 24-Jährigen in Höhe von 6.270 Euro. Über 74-jährige Kreditnehmer hatten Private Kreditaufnahme in Deutschland Durchschnittliche Kreditschuld nimmt in allen Altersgruppen weiter zu 18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre 2014 2015 6.023 5.872 5.558 8.138 7.676 10.002 9.767 9.349 11.029 10.748 10.240 11.375 11.064 10.538 11.400 11.065 10.537 11.184 10.847 10.371 10.486 10.150 9.678 9.503 9.098 8.608 8.216 7.755 7.300 6.270 5.932 5.548 3.858 3.748 3.542 D 2015: 10.039 8.369 Gesamtwerte Deutschland 2015: 10.039 2014: 9.721 2013: 9.252 Abb. 2.7: Durchschnittliche aktuelle Restschuld aus Ratenkrediten; nach Altersgruppen; in Euro 2013 15 > 74 Jahre Quelle: SCHUFA Holding AG. durchschnittliche Kreditverbindlichkeiten von 6.023 Euro. In der Altersgruppe von 65 bis 74 Jahren betrug die Restschuld 8.369 Euro. Die höchste durchschnittliche Kreditschuld wiesen die Altersgruppen auf, die auch am häufigsten Ratenkredite nachfragen: Die 45- bis 49-Jährigen (2015: 11.400 Euro) und die 50- bis 54-Jährigen (2015: 11.375 Euro). Über alle Altersklassen hinweg ist die durchschnittliche Kreditschuld 2015 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die höchsten Zuwachsraten wiesen dabei die 20- bis 29-Jährigen auf. Gleichmäßiger Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe in allen Altersgruppen Der seit 2013 festgestellte allgemeine Trend zu steigenden Kredithöhen setzt sich auch 2015 fort. Eine mögliche Erklärung dafür ist die insgesamt stabile Wirtschaftslage mit einer hohen Beschäftigungsquote und einer geringen Inflationsrate, die Reallohnzuwächse sichern. Die durchschnittliche Höhe neu aufgenommener Kredite nahm 2015 gegenüber 2014 um Die Kredithöhe 8,6 Prozent auf 9.552 Euro zu. 2014 lag der Zuwachs gegenüber 2013 bei 10 Prozent. nimmt mit dem Grundsätzlich nehmen jüngere Personen eher kleine Kredite auf: Kredite, die 18- und Alter zu und erst 19-Jährige im Jahr 2015 abgeschlossen haben, hatten eine durchschnittliche Höhe von ab 60 Jahren langsam wieder ab. Durchschnittliche Kredithöhe steigt 2015 in allen Altersgruppen 18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre 2013 2014 2015 7.105 6.570 6.180 8.280 7.684 10.610 9.751 9.048 11.171 10.288 9.479 11.002 10.137 9.262 10.712 9.865 8.926 10.173 9.412 8.519 9.632 8.837 7.956 8.817 8.117 7.224 7.601 6.931 6.198 5.802 5.360 4.875 4.040 3.984 3.759 D 2015: 9.552 8.997 Gesamtwerte Deutschland 2015: 9.552 2014: 8.792 2013: 7.996 Abb. 2.8: Durchschnittliche Höhe der im jeweiligen Jahr neu aufgenommenen Kredite; nach Altersgruppen; in Euro > 74 Jahre Quelle: SCHUFA Holding AG. 16 Private Kreditaufnahme in Deutschland 4.040 Euro. Mit zunehmendem Alter stiegen die Kredithöhen deutlich. Erst bei den 60- bis 64-Jährigen setzte ein leichter Rückgang der Kredithöhen ein, der sich mit zunehmendem Alter verstärkte. Trotzdem war die durchschnittliche Kredithöhe der über 74-Jährigen immer noch deutlich höher als die der Jungen bis zu einem Alter von 25 Jahren. Personen im höheren Lebensalter schrecken heute nicht mehr vor einer Ratenkreditfinanzierung mit höheren Summen zurück. Die höchste durchschnittliche Kredithöhe wiesen 2015 die 55- bis 59-Jährigen mit 11.171 Euro auf (siehe Abbildung 2.8). Auffällig ist, dass der Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe 2015 in allen Altersklassen, außer bei den 18- bis 19-Jährigen, nur eine geringe Schwankungsbreite zwischen 8,1 (über 74-Jährige) und 9,7 Prozent (25- bis 29-Jährige) aufwies. Bei den ganz jungen Menschen im Alter von 18 bis 19 Jahren hingegen war 2015 die durchschnittliche Kredithöhe nur um 1,4 Prozent gestiegen. Durchschnittliche Kreditlaufzeit steigt Die durchschnittliche Laufzeit neuer Kredite steigt. Sie erreichte 2015 einen Wert von 47,3 Monaten (Vorjahr: 45,4 Monate). 2010 lag der Durchschnittswert bei 41,2 Monaten. Zehnjahresvergleich: 2005 lag die Laufzeit bei 45,8 Monaten (siehe Abbildung 2.9). Jüngere Konsumenten wählen erheblich kürzere Laufzeiten ihrer Verbindlichkeiten. Bei 18- bis 19-Jährigen lag die durchschnittliche Laufzeit neuer Kredite 2015 bei 31,1 Monaten (Vorjahr: 29,9 Monate). Die kürzere Laufzeit passt zu den geringeren durchschnittlichen Höhen der aufgenommenen Kredite dieser Altersgruppe gegenüber anderen Altersgruppen (siehe Abbildung 2.8). Bis zur Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen stieg die durchschnittliche Kreditlaufzeit auf 49,8 Monate (Vorjahr: 48 Monate) an. Im Zehnjahresvergleich ist bei den verschiedenen Altersgruppen eine gegenläufige Entwicklung festzustellen. Während bei den jüngeren Altersgruppen von 18 bis 19 Jahren die durchschnittlichen Kreditlaufzeiten gegen den Trend gesunken sind, kehrte sich die Entwicklung ab der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen um. Die höchsten Zuwächse der durchschnittlichen Kreditlaufzeit im Zehnjahresvergleich wiesen die Altersgruppen über 38,7 36,0 38,9 40,1 48,4 41,5 44,1 48,6 43,6 45,9 49,5 43,6 47,4 49,8 43,6 47,5 49,6 43,0 47,5 48,7 42,7 47,5 48,3 41,8 47,5 47,3 40,4 46,3 44,7 38,5 43,9 38,8 33,6 39,3 31,1 26,6 32,6 D 2015: 47,3 37,4 Abb. 2.9: Durchschnittliche Laufzeit der im jeweiligen Jahr neu aufgenommenen Kredite; in Monaten 43,5 Gesamtwerte Deutschland 2015: 47,3 2010: 41,2 2005: 45,8 Überwiegender Anstieg der Kreditlaufzeiten 18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre 2005 2010 2015 Quelle: SCHUFA Holding AG. Private Kreditaufnahme in Deutschland 17 60 Jahre auf. Eine Kreditaufnahme als solche ist zunächst grundsätzlich ein Ausdruck wirtschaftlicher Aktivität. Die bislang dargestellten Zahlen dienen daher nicht als Grundlage für Aussagen über etwaige Kreditausfälle oder potentielle Rückzahlungsprobleme. Aussagen hierzu sind in den folgenden Abschnitten dargestellt. Entwicklung von Zahlungsstörungen Zahlungsstörungen können anhand verschiedener Indikatoren untersucht werden. Im Folgenden wird zunächst die Entwicklung der Kreditausfälle betrachtet. Stabil hohes Rückzahlungsverhalten Rückzahlungsverhalten konstant auf hohem Niveau 97,6 Prozent aller Kredite im SCHUFA-Datenbestand wur- Abb. 2.10: Anteil der aktuell vertragsmäßig bedienten Ratenkredite an allen Ratenkrediten; in Prozent den 2015 vertragsgemäß ohne Zahlungsausfälle bedient (siehe Abbildung 2.10). Durchschnittlich nur 2,4 Prozent aller in Deutschland aufgenommenen Ratenkredite waren 2015 (Stichtag 31.12.2015) nicht vertragsgerecht zurückgezahlt worden. Der Anteil der Kreditausfälle blieb damit im Vergleich zu den zwei Vorjahren konstant niedrig. Die Ausfallquoten bei Ratenkrediten sind niedrig und wie- 97,5 97,5 97,6 2013 2014 2015 Quelle: SCHUFA Holding AG. sen 2015 über alle Altersgruppen hinweg mit 1,3 Prozentpunkten eine geringe Schwankungsbreite auf (siehe Abbildung 2.11). Es gab dabei 2015 eine klare Trennung: bis zu einem Alter von 39 Jahren lagen die Ausfallquoten über dem gesamtdeutschen Durchschnitt, ab einem Alter von 40 Jahren hingegen darunter. 2015 wurden in der Altersgruppe 18 bis 19 Jahre 2,7 Prozent der Kredite nicht vertragsgemäß zurückgezahlt. In der Altersgruppe von 20 bis 34 Jahren waren die Ausfallquoten mit 3 Prozent am höchsten und sanken im Alter von 35 bis 39 Jahren auf 2,8 Prozent. Anteil ausgefallener Ratenkredite bei Jüngeren überdurchschnittlich hoch, aber deutlich rückläufig Gesamtwerte Deutschland 2015: 2,4 2014: 2,5 2013: 2,5 Abb. 2.11: Anteil der ausgefallenen Ratenkredite an allen Ratenkrediten; nach Altersgruppen; in Prozent 18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre 2013 2014 2015 2,1 2,3 2,3 1,8 1,9 1,8 1,8 1,9 1,9 1,7 1,8 1,8 1,8 1,9 1,9 2,0 2,1 2,0 2,4 2,4 2,4 2,8 2,9 2,8 3,0 3,2 3,1 3,0 3,2 3,2 3,0 3,3 3,3 2,7 3,3 3,6 D 2015: 2,4 > 74 Jahre Quelle: SCHUFA Holding AG. Private Kreditaufnahme in Deutschland Personen ab einem Alter von 50 Jahren bis zu einem Alter von 74 Jahren wiesen 2015 die besten Rückzahlungsquoten auf: Nur unterdurchschnittliche 1,8 bzw. 1,7 Prozent der Ratenkredite wurden von diesen Altersgruppen nicht vertragsgemäß bedient. Menschen in Deutschland haben insgesamt eine sehr gute Zahlungsmoral. Vor allem die Altersgruppen, die Ratenkredite überdurchschnittlich oft nutzen, haben ihre finanziellen Verhältnisse gut im Blick und weisen deshalb unterdurchschnittliche Anteile von ausgefallenen Krediten an allen Ratenkrediten auf. Über 90 Prozent der Verbraucher haben eine positive Kreditbiographie Zu 90,7 Prozent der Deutschen ab einem Alter von 18 Jahren hat die SCHUFA ausschließlich sogenannte Positivinformationen gespeichert. Diese umfassen zum Beispiel Angaben zu Kredit- oder Leasingverträgen, Daten zur Eröffnung eines Girokontos, zur Ausgabe einer Kreditkarte oder zu Mobilfunkverträgen. Verhält sich ein Verbraucher nicht vertragsgerecht, so speichert die SCHUFA dies in Form sogenannter Negativmerkmale. Zu den „weichen Negativmerkmalen“ gehören Forderungen, die fällig, angemahnt und nicht bestritten sind, Forderungen nach gerichtlicher Entscheidung sowie Informationen zum Missbrauch eines Giro- oder Kreditkartenkontos nach Nutzungsverbot. Die „harten Negativmerkmale“ umfassen Informationen aus öffentlichen Bekanntmachungen wie eine Vermögensauskunft (früher: eidesstattliche Versicherung), einen Haftbefehl zur Erzwingung der Abgabe einer Vermögensauskunft oder Informationen zu einem Verbraucherinsolvenzverfahren. 2014 hat das Statistische Bundesamt die Angaben des Mikrozensus 2011 veröffentlicht und damit die Bevölkerungszahlen in Deutschland neu festgelegt. Entsprechend hat auch die SCHUFA die Basis für die Anteile bei Personen mit Negativmerkmal aktualisiert. Damit sind die Zahlen ab dem Jahr 2014 nicht mehr mit denen aus früheren Jahren vergleichbar. Junge und Ältere haben seltener ein Negativmerkmal Abb. 2.12: Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Altersgruppen1); in Prozent 2014 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre 1,9 1,8 4,7 7,3 7,2 9,3 9,1 10,4 10,5 11,4 11,2 13,7 13,1 16,4 15,8 15,4 15,6 13,7 13,8 7,9 8,2 1,2 18-19 Jahre 4,4 Gesamtwert Deutschland 2015: 9,3 2014: 9,2 D 2015: 9,3 1,4 18 > 74 Jahre 2015 1) Basisdaten sind die Angaben des Statistischen Bundesamts zur über 18-jährigen Bevölkerung. Nach dem Mikrozensus 2011 wurden diese angepasst, so dass eine Vergleichbarkeit mit den Jahren vor 2014 nicht gegeben ist, weshalb der hier sonst übliche Dreijahresvergleich auf zwei Jahre begrenzt wurde. Quelle: SCHUFA Holding AG. Private Kreditaufnahme in Deutschland Die SCHUFA hatte 2015 zu insgesamt 9,3 Prozent der Bevölkerung Deutschlands mindestens ein weiches oder hartes Negativmerkmal gespeichert (siehe Abbildung 2.12). Gegenüber 2014 bedeutete das eine minimale Änderung von 0,1 Prozentpunkten. Die Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren ist wirtschaftlich noch relativ wenig aktiv, entsprechend gering war hier auch der Anteil an Personen mit mindestens einem Negativmerkmal. Menschen in den Dreißigern hatten 2015 die höchsten Anteile an Personen, zu denen die SCHUFA mindestens ein Negativmerkmal gespeichert hat. Bei Personen im Alter von 25 bis 54 Jahren lag der Anteil derer, die sich mit einem Negativeintrag in der SCHUFA-Datenbank befinden, über dem Durchschnitt. Ab einem Alter von 60 Jahren sank der Anteil deutlich. Für diese Altersgruppen sind die Rückzahlungswahrscheinlichkeit und die Zuverlässigkeit somit besonders hoch. 2015 sind die Anteile von Personen mit mindestens einem Negativmerkmal in den Altersgruppen von 18 bis 34 Jahren gegenüber dem Vorjahr gesunken. Bei allen Älteren sind mit Ausnahme der 50- bis 54-Jährigen die Anteile gestiegen. Nur 4,5 Prozent der Bevölkerung haben ausschließlich weiche Negativmerkmale Der Anteil der Personen mit nur weichen Negativmerkmalen lag 2015 bundesweit bei 4,5 Prozent (siehe Abbildung 2.13) und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr leicht verringert. Der höchste Anteil an Personen mit nur weichen Negativmerkmalen war im gleichen Jahr mit 8 Prozent in der Altersklasse zwischen 35 und 39 Jahren zu beobachten. Erst in der Altersgruppe 55 bis 59 Jahre erreichte der Anteil der Personen mit nur weichen Negativmerkmalen einen unterdurchschnittlichen Wert (4,4 Prozent). Ab 65 Jahren lag der Anteil 2015 nur noch bei 2,5 und ab 74 Jahren bei lediglich 1,3 Prozent. Ganz junge Erwachsene sind sehr wenig betroffen: Bei den 18- bis 19-Jährigen waren nur 0,7 Prozent mit weichen Negativmerkmalen registriert. Menschen in den Dreißigern haben am häufigsten weiche Negativmerkmale ... Abb. 2.13: Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA nur weiche Negativmerkmale gespeichert hatte; nach Altersgruppen1); in Prozent 18-19 Jahre 2014 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 2,5 2,4 3,5 3,5 4,4 4,3 4,8 4,9 5,4 5,3 6,6 6,3 8,0 7,9 7,4 7,9 6,6 1,3 20-24 Jahre 7,0 3,8 4,3 0,7 0,8 D 2015: 4,5 1,3 Gesamtwert Deutschland 2015: 4,5 2014: 4,6 65-74 Jahre > 74 Jahre 2015 1) Basisdaten sind die Angaben des Statistischen Bundesamts zur über 18-jährigen Bevölkerung. Nach dem Mikrozensus 2011 wurden diese angepasst, so dass eine Vergleichbarkeit mit den Jahren vor 2014 nicht gegeben ist, weshalb der hier sonst übliche Dreijahresvergleich auf zwei Jahre begrenzt wurde. Quelle: SCHUFA Holding AG. 19 Private Kreditaufnahme in Deutschland Insgesamt war 2015 der Anteil der Personen mit nur weichen Negeativmerkmalen bis 34 Jahre gegenüber dem Vorjahr gesunken, während bei Älteren der Anteil der Personen mit nur weichen Negativmerkmalen entweder gestiegen war oder zumindest konstant blieb, einzige Ausnahme war die Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen, die einen leichten Rückgang aufwies. Der Anteil von Personen mit harten Negativmerkmalen bleibt insgesamt gering Zu 4,8 Prozent der Personen ihres Datenbestandes hatte die SCHUFA 2015 (mindestens) ein hartes Negativmerkmal gespeichert (siehe Abbildung 2.14). Die Altersgruppe der 35- bis 39-Jährigen war die Personengruppe, zu der 2015 am häufigsten Negativmerkmale im SCHUFA-Datenbestand zu finden waren. In den Altersrandgruppen 18 bis 19 Jahre und älter als 74 Jahre waren kaum Menschen mit mindestens einem Negativmerkmal vertreten, was den Gesamtwert deutlich nach unten drückte. ... und führen auch bei harten Negativmerkmalen Abb. 2.14: Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein hartes Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Altersgruppen1); in Prozent 2014 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre 0,6 0,6 2,2 3,7 3,7 4,9 4,8 5,6 5,6 6,1 5,9 7,2 6,8 8,4 8,0 8,0 7,7 7,1 6,8 4,1 3,9 0,6 18-19 Jahre 2,0 Gesamtwert Deutschland 2015: 4,8 2014: 4,6 D 2015: 4,8 0,6 20 > 74 Jahre 2015 1) Basisdaten sind die Angaben des Statistischen Bundesamts zur über 18-jährigen Bevölkerung. Nach dem Mikrozensus 2011 wurden diese angepasst, so dass eine Vergleichbarkeit mit den Jahren vor 2014 nicht gegeben ist, weshalb der hier sonst übliche Dreijahresvergleich auf zwei Jahre begrenzt wurde. Quelle: SCHUFA Holding AG. Private Kreditaufnahme in Deutschland 21 Zahlungsstörungen im regionalen Vergleich Der regionale Vergleich zeigt, dass in den Bundesländern Berlin und Bremen der Anteil der Menschen mit Zahlungsschwierigkeiten überdurchschnittlich hoch war (siehe Abbildung 2.15). Während die SCHUFA Ende 2015 im Bundesdurchschnitt zu 9,3 Prozent aller Personen über 18 Jahren (mindestens) ein Negativmerkmal gespeichert hatte, lag der Anteil der Personen, auf die das zutraf, in Berlin bei 12,9 Prozent und in Bremen bei 12,4 Prozent. Auch in Sachsen-Anhalt (11 Prozent), Nordrhein-Westfalen (11 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (10,5 Prozent) lagen die Anteile der Personen mit Zahlungsschwierigkeiten mindestens 1 Prozentpunkt über dem Bundesdurchschnitt. Zahlungsschwierigkeiten in Berlin und Bremen besonders hoch Über dem Durchschnitt befanden sich 2015 auch die Abb. 2.15: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2015 (mindestens) ein Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Bundesländern; in Prozent Anteile der Personen mit mindestens einem Negativmerkmal in Hamburg, im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Brandenburg. Die Bevölkerung in den südlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg hatte 2015 am wenigsten mit Zahlungsschwierigkeiten zu kämpfen. Der Anteil der Berlin 12,9 Bremen 12,4 Sachsen-Anhalt 11,0 Nordrhein-Westfalen 11,0 Personen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein Nega- Mecklenburg-Vorpommern 10,5 tivmerkmal gespeichert hatte, erreichte in Bayern nur Hamburg 10,2 6,8 Prozent, in Baden-Württemberg waren es 7,3 Pro- Saarland 9,8 Schleswig-Holstein 9,7 Brandenburg 9,4 lagen die Anteile der Personen mit Zahlungsschwierig- Deutschland gesamt 9,3 keiten 2015 knapp unter dem gesamtdeutschen Durch- Niedersachsen 9,2 schnitt. Sachsen hatte mit einem Anteil von 8,6 Prozent Rheinland-Pfalz 9,1 Hessen 8,9 Thüringen 8,8 Sachsen 8,6 Eine detaillierte Übersicht über die Anteile der Personen Baden-Württemberg 7,3 mit Negativmerkmal zeigen die Karten 2.1, 2.2 und 2.3 Bayern 6,8 zent. In Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA mindestens ein Negativmerkmal im Datenbestand hat, einen unterdurchschnittlichen Anteil. auf den folgenden drei Seiten. Quelle: SCHUFA Holding AG. 22 Private Kreditaufnahme in Deutschland Menschen im Norden Deutschlands haben häufiger Zahlungsschwierigkeiten Karte 2.1: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2015 (mindestens) ein (hartes oder weiches) Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Kreisen; in Prozent Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Bremen Brandenburg Niedersachsen Berlin Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Sachsen Thüringen Hessen Rheinland-Pfalz Saarland Bayern Prozent Baden-Württemberg < 5,0 >5,0 – 6,5 >6,5 – 8,0 >8,0 – 9,5 >9,5 – 11,0 >11,0 – 12,5 >12,5 Quelle: SCHUFA Holding AG. Private Kreditaufnahme in Deutschland 23 Anteile der Personen mit nur weichen Negativmerkmalen in Teilen des Westens und im Nordosten besonders hoch Karte 2.2: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2015 nur weiche Negativmerkmale gespeichert hatte; nach Kreisen; in Prozent Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Bremen Brandenburg Niedersachsen Berlin Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Sachsen Thüringen Hessen Rheinland-Pfalz Saarland Bayern Prozent Baden-Württemberg < 3,0 >3,0 – 3,5 >3,5 – 4,0 >4,0 – 4,5 >4,5 – 5,0 >5,0 – 5,5 >5,5 Quelle: SCHUFA Holding AG. 24 Private Kreditaufnahme in Deutschland Anteile der Personen mit hartem Negativmerkmal im Süden Deutschlands selten über 4,2 Prozent Karte 2.3: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2015 (mindestens) ein hartes Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Kreisen; in Prozent Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Bremen Brandenburg Niedersachsen Berlin Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Sachsen Thüringen Hessen Rheinland-Pfalz Saarland Bayern Prozent Baden-Württemberg < 3,0 >3,0 – 3,5 >3,5 – 4,0 >4,0 – 4,5 >4,5 – 5,0 >5,0 – 5,5 >5,5 Quelle: SCHUFA Holding AG. Private Kreditaufnahme in Deutschland Risiken der privaten Kreditaufnahme Das SCHUFA-Risikomodell Das von der SCHUFA 2004 entwickelte Risikomodell teilt die Stufen der Verschuldung in vier unterschiedliche Risikobereiche ein. Basierend auf einem Indikatorenmodell, sind beispielsweise Analysen über den Verlauf einer Ver- und Überschuldung möglich. Die Risikostufen werden wie folgt gebildet: Risikostufe Grün: kein negatives Merkmal und ohne jegliche aktuelle Kreditverpflichtung kein negatives Merkmal und mit aktueller Kreditverpflichtung und SCHUFA-Risikoquote nach Score <10 Prozent Risikostufe Gelb: Das Risikomodell nur noch erledigte Negativmerkmale klassifiziert das kein negatives Merkmal und mit aktueller Kreditverpflichtung und SCHUFA-Risikoquote persönliche Ver- nach Score M10 Prozent schuldungsrisiko ein aktuelles Negativmerkmal einer Nichtbank einer Person in mehr als ein aktuelles Negativmerkmal von Nichtbanken vier Warnstufen. Sogenannte Nichtbanken sind Unternehmen aus Branchen, die Kredite vergeben, die an ihre eigentlichen Leistungen gekoppelt sind (Handel, Versandhandel, Internethandel, Telekommunikation etc.). Risikostufe Orange: ein offenes Negativmerkmal von einer Bank jünger als ein Jahr ein offenes Negativmerkmal von einer Bank jünger als ein Jahr und von Nichtbanken mehr als ein offenes Negativmerkmal von mindestens einer Bank jünger als ein Jahr Negativmerkmalhistorie bei mindestens einer Bank von ein bis drei Jahren Offene Negativmerkmale sind Zahlungsausfälle, also offene, ausreichend gemahnte und unbestrittene Forderungen. Risikostufe Rot: Merkmal Vermögensauskunft oder ein Haftbefehl zur Erzwingung der Abgabe einer Vermögensauskunft Merkmal der Privatinsolvenz Personen mit Suchauftrag Personen mit Suchauftrag sind Personen, gegen die ein Vertragspartner der SCHUFA eine offene, ausreichend gemahnte und unbestrittene Forderung besitzt, die aber unbekannt verzogen sind. 25 26 Private Kreditaufnahme in Deutschland SCHUFA-Risikomodell zeigt Konstanz beim Anteil der kritischen Verschuldung Die Zuordnung der Bevölkerung zu den einzelnen Risikostufen nach dem SCHUFARisikomodell zeigt, dass die SCHUFA 90,4 Prozent der Personen, zu denen sie 2015 Daten gespeichert hatte, als nicht von Überschuldung bedroht ansieht (siehe Tabelle 2.1). Zu diesen Personen liegen keine Hinweise auf Zahlungsprobleme vor. Gegenüber 2014 und 2013 blieb der Anteil dieser Personengruppe an der Gesamtzahl der Personen, zu denen die SCHUFA Daten gespeichert hat, damit unverändert. Mehr als neun von zehn Personen finden sich 2015 im grünen Bereich Tab. 2.1: Anteile der Personen in den Warnstufen des SCHUFA-Risikomodells; in Prozent Warnstufe Grün Gelb Orange Rot Gesamt Anteile 2015 90,4 4,1 1,1 4,4 100,0 Anteile 2014 90,4 4,0 1,2 4,4 100,0 Anteile 2013 90,4 3,8 1,4 4,4 100,0 Quelle: SCHUFA Holding AG. 2015 stufte die SCHUFA 4,1 Prozent der Personen, zu denen sie Daten gespeichert hatte, in die Risikogruppe Gelb ein. Der Anteil hat damit gegenüber den zwei Vorjahren leicht zugenommen. Diese Personen haben entweder erste Zahlungsschwierigkeiten (etwa im Versandhandel oder gegenüber Telekommunikationsanbietern), oder die Risikoquote, dass Probleme bei der Kreditrückzahlung auftreten könnten, liegt bei über 10 Prozent. 1,1 Prozent der Personen im SCHUFA-Datenbestand hatten 2015 mindestens eine offene Verbindlichkeit, die angemahnt und unbestritten war. Sie wurden in die Risikogruppe mit der Farbe Orange eingestuft. Hier war der Anteil gegenüber 2014 und 2013 leicht niedriger. Die Zahl der Per- Der Anteil der Personen im SCHUFA-Datenbestand, bei denen sich eine kritische finan- sonen, bei denen zielle Lage abzeichnete, blieb 2015 gegenüber den zwei Vorjahren konstant. Diese Perso- sich eine kritische nen wurden in die Warnstufe Rot eingestuft, da Hinweise auf finanziell kritische Situatio- finanzielle Lage abzeichnet, bleibt nen vorlagen, wie etwa die Abgabe einer Vermögensauskunft oder Informationen zu einem Verbraucherinsolvenzverfahren. konstant. Der SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI) Der von der SCHUFA 2006 entwickelte Privatverschuldungsindex (PVI) ist ein Instrument, das nicht nur die historische Entwicklung der kritischen Anzeichen privater Verschuldung analysiert, sondern darüber hinaus auch die künftige, mittelfristige Entwicklung prognostiziert. Die Prognosen des PVI sind einzigartig in der Überschuldungsforschung, da aus einer Fülle von Einzelindikatoren die Lage der privaten Ver- und Überschuldung in Deutschland in einem einzigen Indexwert für Gesamtdeutschland, die 16 Bundesländer sowie die derzeit 402 Kreise und kreisfreien Städte ausgedrückt wird. Private Kreditaufnahme in Deutschland Die Entwicklung des PVI zeigt, inwiefern die private Verschuldungs- und Überschuldungsgefahr ab- oder zugenommen hat und wie stark die kritischen Anzeichen der privaten Verschuldung in welchen geographischen Regionen ausgeprägt sind. Um die sehr unterschiedliche regionale Entwicklung der privaten Verschuldung darzustellen, werden Analysen auf Bundes- und Kreisebene vorgestellt. Je nach Höhe des Indexwertes befindet sich ein Bundesland bzw. ein Kreis in der grünen, gelben, orangefarbenen oder roten Stufe. In den Regionen mit dem niedrigsten Indexwert sind die kritischen Anzeichen einer Privatverschuldung am schwächsten ausgeprägt. Durch die Ganzjahresprognose hat sich der PVI in Deutschland zu einem wichtigen Der PVI ist ein Barometer für die kritischen Anzeichen privater Verschuldung entwickelt. Er erhöht die wichtiges Baro- Transparenz hinsichtlich einer Überschuldungslage bzw. Überschuldungsgefahr von meter für die Privatpersonen in Deutschland. Der PVI dient daher als Frühwarnsystem für die deutsche kritischen Anzei- Volkswirtschaft. chen privater Verschuldung. Konstruktion des PVI Um die verschiedenen Abstufungen der privaten Überschuldungsgefahr darzustellen, berücksichtigt der PVI ein Bündel von messbaren Anzeichen der privaten Ver- und Überschuldung. Die Datengrundlage besteht aus den kreditrelevanten Informationen der SCHUFA Holding AG von 66,4 Millionen volljährigen Privatpersonen in Deutschland. Zur Erstellung des PVI wird eine Kombination aus negativen kreditrelevanten Informationen für die Wohnbevölkerung individuell betrachtet und gewichtet. Daraus ergibt sich ein Gesamtwert. Zur Berechnung des PVI dienen die sogenannten weichen und harten Negativmerkmale. Diese weichen und harten Negativmerkmale sind je nach Ausprägung in die drei Stufen Gelb, Orange und Rot des Risikomodells eingeteilt. Bei den weichen Negativmerkmalen (gelbe und orangefarbene Stufe im Risikomodell) handelt es sich um Zahlungsausfälle bei Handel und Dienstleistungen sowie Banken. Die rote Stufe im Risikomodell enthält harte Negativmerkmale wie Informationen über die Abgabe einer Vermögensauskunft oder über eine Privatinsolvenz. Weil die Stufe Grün des Risikomodells keine Negativmerkmale aufweist, geht sie nicht in die Berechnung des Indexes ein. Die Stufen des PVI Ähnlich wie im Risikomodell werden auch die PVI-Werte in vier Ausprägungsstufen eingeteilt. Diese beschreiben, inwiefern kritische Anzeichen für eine künftige Verschuldungsgefahr ausgeprägt sind. Zwar nutzt der PVI die gleiche Farbeinteilung wie das Risikomodell. Es handelt sich aber um zwei unterschiedliche, unabhängige Indikatoren. Der PVI aggregiert die unterschiedlichen Negativinformationen zu einer Kenngröße und bildet sowohl die historische als auch die aktuelle und zukünftige Situation der Verschuldung ab. Er hat daher vor allem auch einen prognostischen Wert. Der PVI unterteilt die kritischen Anzeichen einer Verschuldung in die vier Kategorien: 27 28 Private Kreditaufnahme in Deutschland gering mäßig stark sehr stark Gesamtdeutscher PVI entwickelt sich weiter positiv Die Entwicklung des PVI für Gesamtdeutschland zeigt weiterhin ein positives Bild: Der PVI verbesserte sich 2015 um 10 Punkte auf 1.039 Punkte (siehe Tabelle 2.2). Das entsprach einem PVI-Rückgang von 0,95 Prozent. Für das laufende Jahr prognostiziert die SCHUFA einen gesamtdeutschen PVI-Wert von 1.017 Punkten, also eine weitere Verbesserung um gut 2 Prozent. Nach wie vor Nord-Süd-Gefälle beim PVI Je geringer der Indexwert, desto Sowohl die Karten 2.4 und 2.5 auf den folgenden Seiten als auch die Tabellen 2.2 und 2.3 zum SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI) stellen die Ausprägungen des PVI nach geringer die Anzei- Bundesländern und nach Kreisen dar. Die vier PVI-Stufen Grün, Gelb, Orange und Rot chen einer Über- wurden mit Hilfe einer Clusteranalyse berechnet. Anhand der zugehörigen Indexwerte schuldungsgefahr. wurden die Bundesländer und Kreise diesen Stufen zugeordnet. Insgesamt zeigt die Auswertung für die Bundesländer eine unterschiedliche Entwicklung auf. Einige können eine positive Entwicklung – also einen sinkenden PVI – aufweisen, in anderen hingegen steigt der PVI. Regionale Ungleichgewichte beim Privatverschuldungsindex nehmen ab Tab. 2.2: Rangliste des Privatverschuldungsindexes (PVI) der Bundesländer für das Jahr 2015 Platz 2015 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Bundesland Bayern Baden-Württemberg Hamburg Hessen Rheinland-Pfalz Thüringen Niedersachsen Sachsen Saarland Brandenburg Schleswig-Holstein Nordrhein-Westfalen Bremen Mecklenburg-Vorpommern Berlin Sachsen-Anhalt Deutschland * (P): Prognose. PVI 2015 800 816 943 949 983 1.040 1.053 1.065 1.066 1.070 1.074 1.181 1.216 1.222 1.240 1.248 1.039 Änderung 2014/15 (%) 2,56 2,38 -0,32 -0,21 -0,81 -1,23 -1,13 4,62 -1,39 -0,65 -0,92 0,51 -0,41 -0,16 -1,04 -0,08 -0,95 Platz 2014 1 2 3 4 5 7 8 6 10 9 11 12 13 14 16 15 PVI 2014 780 797 946 951 991 1.053 1.065 1.018 1.081 1.077 1.084 1.175 1.221 1.224 1.253 1.249 1.049 Platz 2016 (P*) 1 2 3 4 5 6 7 11 8 10 9 12 13 15 14 16 PVI 2016 (P*) 819 836 940 946 973 1.026 1.042 1.104 1.056 1.065 1.061 1.184 1.197 1.224 1.218 1.249 1.017 Änderung 2015/16 (%; P*) 2,38 2,45 -0,32 -0,32 -1,02 -1,35 -1,04 3,66 -0,94 -0,47 -1,21 0,25 -1,56 0,16 -1,77 0,08 -2,12 Quelle: SCHUFA Holding AG. Private Kreditaufnahme in Deutschland 29 Privatverschuldungsindex in den Bundesländern Karte 2.4: Darstellung des Privatverschuldungsindexes (PVI) für das Jahr 2015 auf Bundeslandebene Schleswig-Holstein Hamburg Mecklenburg-Vorpommern Bremen Brandenburg Niedersachsen Berlin Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Sachsen Thüringen Hessen Rheinland-Pfalz Saarland Bayern Baden-Württemberg Ausprägung sehr stark stark mäßig gering Quelle: SCHUFA Holding AG. 30 Private Kreditaufnahme in Deutschland Privatverschuldungsindex in den Kreisen und kreisfreien Städten Karte 2.5: Darstellung des Privatverschuldungsindexes (PVI) für das Jahr 2015 auf Kreisebene Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Bremen Brandenburg Niedersachsen Berlin Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Sachsen Thüringen Hessen Rheinland-Pfalz Saarland Bayern Baden-Württemberg Ausprägung sehr stark stark mäßig gering Quelle: SCHUFA Holding AG. Private Kreditaufnahme in Deutschland Wie in den vergangenen Jahren zeigten die aktuellen 31 Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen Auswertungen ein Nord-Süd-Gefälle: So wiesen die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg die nied- Seit dem 1. Januar 1999 können Verbraucher in der rigsten und damit besten Indexwerte auf. Das bedeutet, Bundesrepublik Deutschland nach der Insolvenzordnung in Konkurs gehen. Der Schuldner kann nach einer sechsjährigen Wohlverhaltensphase von den im Insolvenzver- dort war die Überschuldungsgefahr für Privatpersonen am geringsten. Der PVI hat sich allerdings 2015 gegenüber 2014 in beiden Bundesländern entgegen dem allge- fahren nicht erfüllten Verbindlichkeiten befreit werden. Ohne Verbraucherinsolvenz würden Forderungstitel erst meinen Trend um etwas über 2 Prozent verschlechtert. nach 30 Jahren verjähren. Für 2016 ist eine ähnliche Entwicklung zu erwarten. Das mehrstufige Verbraucherinsolvenzverfahren gilt: Auf der Karte 2.4 auf Seite 29 gelb eingefärbt – und damit der Kategorie der mäßigen Überschuldungsgefahr zugeordnet –, sind die Länder Hamburg, Hessen und Rheinland-Pfalz. In der Rangfolge aller Bundesländer belegten sie, wie schon in den zwei Vorjahren, 2015 die J für natürliche Personen, die keine selbständige wirtschaftliche Tätigkeit ausüben oder ausgeübt haben und J für solche ehemaligen Selbständigen, die weniger als 20 Gläubiger und keine Verbindlichkeiten aus Beschäftigungsverhältnissen mit Arbeitnehmern haben. Plätze 3 bis 5. Alle drei Bundesländer konnten 2015 eine Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag im Jahr 2015 mit leichte Verbesserung ihres PVI gegenüber dem Vorjahr 80.347 Fällen um 6,9 Prozent unter dem vergleichbaren Wert im Vorjahreszeitraum. Niedrige Inflation, geringe realisieren. Dieser Trend setzt sich voraussichtlich auch 2016 fort, wobei die Verbesserung in Rheinland-Pfalz gegenüber den beiden anderen Bundesländern etwas stärker ausfallen dürfte. Eine Rangfolgeänderung wird sich daraus aber voraussichtlich nicht ergeben. Arbeitslosigkeit und eine gute Einkommenssituation sind Gründe für den anhaltenden Rückgang. Bei den ehemals selbständigen Personen war erneut ein leichter Anstieg der Insolvenzen um 0,6 Prozent auf 20.586 Verfahren zu verzeichnen. Der PVI für Sachsen verschlechterte sich weiterhin im Vergleich zu allen anderen Bundesländern am stärksten. 2015 wies der PVI-Index 1.065 Punkte auf, gegenüber 2014 legte er damit um 4,6 Prozent zu. Damit verschlechterte sich Sachsen vom 6. Rang (2014) auf den 8. Rang 2015. Für 2016 wird eine weitere Zunahme des PVI- Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen von 2013 bis 2015 Jahr Anzahl 2015 2014 2013 80.347 86.298 91.200 Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum -6,9% -5,4% -6,6% Wertes um 3,7 Prozent erwartet. Damit würde das Bundesland dann auf den 11. Rang rutschen. Entwicklung der Insolvenzen ehemals selbstständiger Personen von 2013 bis 2015 Die Bundesländer Thüringen, Niedersachsen, Branden- Jahr Anzahl burg, Saarland, Schleswig-Holstein – in der Karte 2.4 2015 2014 2013 20.586 20.473 20.137 orange eingefärbt – haben ihre PVI-Werte 2015 wie bereits in den zwei Vorjahren leicht verbessert. Auch 2016 wird sich die positive Entwicklung weiter fortsetzen (siehe Tabelle 2.2). Berlin erreichte 2015, mit einem Rückgang des PVI um gut 1 Prozent, eine Verbesserung seines PVI-Rangs. Berlin war damit nicht mehr das Schlusslicht der Rangliste, sondern belegte Platz 15. Den letzten Platz hatte Sachsen-Anhalt inne. Für 2016 wird für Berlin eine weitere Verbesserung seines PVI prognostiziert, womit der Stadtstaat dann auch noch Mecklenburg-Vorpommern hinter sich lassen und Rang 14 unter allen Bundesländern erreichen würde. Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum 0,6% 1,7% -0,7% Quelle: Statistisches Bundesamt. 32 Private Kreditaufnahme in Deutschland Fazit Unverändert werden Ratenkredite in Deutschland zuverlässig zurückgezahlt: 97,6 Prozent der Kredite sind im Jahr 2015 ordnungsgemäß bedient worden. Damit blieb der Anteil der Kreditausfälle gegenüber 2014 und 2013 fast konstant (2015: 2,4 Prozent; 2014 und 2013: 2,5 Prozent). Vor allem bei den Jüngeren sinkt der Anteil der ausgefallenen Ratenkredite deutlich. Die Zahl der laufenden Ratenkredite war bis Ende 2015 leicht auf 17,3 Millionen gesunken. Im Jahr zuvor waren es 17,5 Millionen und im Jahr 2013 17,7 Millionen. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge hat sich 2015 ebenfalls zum zweiten Mal in Folge leicht verringert. 2015 setzte sich der bereits seit 2012 registrierbare Trend fort, dass der Anteil der neu abgeschlossenen Ratenkredite mit einer Höhe von mehr als 10.000 Euro steigt. Die durchschnittliche Kredithöhe ist 2015 gestiegen. Die durchschnittliche Höhe neu aufgenommener Kredite lag 2015 bei 9.552 Euro, 2014 waren es 8.792 Euro. Auffällig ist, dass der Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe 2015 sich durch alle Altersgruppen zog. Verbraucher vergleichen vor Abschluss eines Ratenkredits zunehmend verschiedene Angebote und holen sich deshalb Informationen zu den Konditionen bei den Banken. Die Zahl der Anfragen von Banken im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung ist 2015 erneut gestiegen: 19,5 Millionen Anfragen bedeuteten einen Zuwachs von gut 3 Millionen im Vergleich zum Vorjahr (+18,5 Prozent). Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ging 2015 gegenüber dem Vorjahr erneut zurück. Sie verringerte sich um 6,9 Prozent (–5.951 Fälle) gegenüber 2014. In der gleichen Zeit erhöhte sich die Zahl der Insolvenzen ehemals selbständiger Personen leicht um 0,6 Prozent (113 Fälle). Gemessen am SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI), verringerte sich die Überschuldungsgefahr in Deutschland: Der PVI lag 2015 bei 1.039 Punkten. Für 2016 prognostiziert die SCHUFA einen weiteren Rückgang der Überschuldungsgefahr. Private Kreditaufnahme in Deutschland 33 34 Private Kreditaufnahme in Deutschland Tabellarische PVI-Übersichten zu 402 Kreisen und kreisfreien Städten Tab. 2.3: Rangliste des Privatverschuldungsindexes (PVI) der Kreise für das Jahr 2015 Platz 2015 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 15 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 32 34 35 35 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 50 52 53 53 55 56 57 58 59 60 61 62 63 63 65 Kreise Eichstätt, Landkreis Erlangen-Höchstadt, Landkreis München, Landkreis Starnberg, Landkreis Heidelberg, Stadtkreis Aichach-Friedberg, Landkreis Tübingen, Landkreis Roth, Landkreis Ebersberg, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, Landkreis Schweinfurt, Landkreis Würzburg, Landkreis Bodenseekreis Jena, krsfr. Stadt Hochtaunuskreis Landsberg am Lech, Landkreis Main-Taunus-Kreis Biberach, Landkreis Unterallgäu, Landkreis Oberallgäu, Landkreis Alb-Donau-Kreis Landshut, Landkreis Traunstein, Landkreis Fürstenfeldbruck, Landkreis Bamberg, Landkreis Augsburg, Landkreis Ravensburg, Landkreis Trier-Saarburg, Landkreis Donau-Ries, Landkreis Neumarkt i.d.OPf., Landkreis Regensburg, Landkreis Rhön-Grabfeld, Landkreis Rosenheim, Landkreis Erlangen, krsfr. Stadt Dachau, Landkreis Hohenlohekreis Breisgau-Hochschwarzwald, Landkreis Main-Spessart, Landkreis Lindau (Bodensee), Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Landkreis Ostallgäu, Landkreis Erding, Landkreis Fürth, Landkreis Main-Tauber-Kreis Stormarn, Landkreis Böblingen, Landkreis Esslingen, Landkreis Rheingau-Taunus-Kreis Tirschenreuth, Landkreis Forchheim, Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm, Landkreis Freising, Landkreis Amberg-Sulzbach, Landkreis Bayreuth, Landkreis Heilbronn, Landkreis Weilheim-Schongau, Landkreis Eifelkreis Bitburg-Prüm Rottal-Inn, Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab, Landkreis Berchtesgadener Land, Landkreis Straubing-Bogen, Landkreis Mainz, krsfr. Stadt Ansbach, Landkreis Enzkreis St. Wendel, Landkreis Deutschland PVI Änderung 2015 2014/15 (%) 477 4,84 538 3,46 545 7,71 549 8,93 569 2,52 581 -0,34 589 1,73 591 2,07 598 9,32 610 0,66 611 -0,65 615 3,54 618 -1,44 621 2,64 623 1,14 623 1,47 624 2,80 640 3,73 644 0,47 646 -0,62 647 0,00 649 0,31 653 3,65 656 6,49 659 1,07 663 2,00 664 3,75 665 -0,30 667 1,52 669 -4,29 670 2,76 671 2,60 671 6,85 673 3,70 674 3,85 674 2,74 677 1,04 678 -0,44 682 -1,02 684 3,48 686 -0,44 688 4,08 693 4,84 694 2,51 698 -1,41 705 4,29 710 4,57 712 0,28 713 0,56 714 -0,97 714 0,99 718 3,31 719 6,05 719 -1,37 722 2,12 723 -1,09 724 1,83 728 3,12 729 2,68 731 1,11 734 0,41 736 -0,94 738 3,51 738 2,79 739 -2,76 1.039 -0,95 Platz 2014 1 4 3 2 6 9 7 7 5 12 15 10 19 11 16 14 13 18 23 28 24 24 21 16 30 28 22 38 34 48 30 32 20 26 26 33 39 44 45 35 45 35 35 41 52 40 43 54 53 59 50 47 42 62 50 63 56 49 54 60 63 70 57 58 80 PVI Platz 2014 2016 (P*) 455 1 520 2 506 5 504 6 555 4 583 3 579 8 579 7 547 15 606 10 615 11 594 16 627 9 605 16 616 13 614 14 607 21 617 25 641 12 650 18 647 20 647 22 630 27 616 37 652 24 650 29 640 34 667 25 657 30 699 23 652 39 654 32 628 57 649 37 649 34 656 31 670 34 681 27 689 19 661 47 689 40 661 52 661 54 677 45 708 32 676 55 679 67 710 46 709 42 721 43 707 41 695 52 678 79 729 43 707 60 731 50 711 65 706 70 710 72 723 59 731 49 743 57 713 75 718 75 760 47 1.049 PVI Änderung 2016 (P*) 2015/16 (%; P*) 483 1,26 549 2,04 588 7,89 591 7,65 583 2,46 570 -1,89 599 1,70 592 0,17 634 6,02 608 -0,33 610 -0,16 635 3,25 607 -1,78 635 2,25 630 1,12 633 1,61 644 3,21 663 3,59 621 -3,57 638 -1,24 643 -0,62 645 -0,62 673 3,06 685 4,42 657 -0,30 676 1,96 684 3,01 663 -0,30 677 1,50 654 -2,24 687 2,54 683 1,79 730 8,79 685 1,78 684 1,48 679 0,74 684 1,03 673 -0,74 642 -5,87 713 4,24 691 0,73 724 5,23 726 4,76 709 2,16 683 -2,15 728 3,26 745 4,93 712 0,00 706 -0,98 707 -0,98 696 -2,52 724 0,84 768 6,82 707 -1,67 738 2,22 717 -0,83 742 2,49 748 2,75 753 3,29 733 0,27 714 -2,72 730 -0,82 759 2,85 759 2,85 713 -3,52 1.017 -2,12 Private Kreditaufnahme in Deutschland Platz 2015 66 66 66 69 70 70 72 73 73 75 76 77 78 79 79 81 81 83 84 85 86 87 88 89 89 91 92 93 94 95 96 97 98 98 100 100 102 103 103 105 106 107 108 109 109 111 111 113 114 115 116 117 117 119 119 121 121 123 124 125 126 127 128 129 130 130 132 132 Kreise Emmendingen, Landkreis Harburg, Landkreis Rhein-Pfalz-Kreis Reutlingen, Landkreis Karlsruhe, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Landkreis Coesfeld, Kreis Aschaffenburg, Landkreis Münster, krsfr. Stadt Dingolfing-Landau, Landkreis Freiburg im Breisgau, Stadtkreis Fulda, Landkreis Passau, Landkreis Schwäbisch Hall, Landkreis Würzburg, krsfr. Stadt Mainz-Bingen, Landkreis Miesbach, Landkreis Südliche Weinstraße, Landkreis Südwestpfalz, Landkreis Ludwigsburg, Landkreis Rhein-Neckar-Kreis Nürnberger Land, Landkreis Schwandorf, Landkreis München, krsfr. Stadt Neu-Ulm, Landkreis Rhein-Hunsrück-Kreis Cham, Landkreis Altötting, Landkreis Gütersloh, Kreis Rastatt, Landkreis Bad Kissingen, Landkreis Freudenstadt, Landkreis Eichsfeld, Kreis Kaiserslautern, Landkreis Cochem-Zell, Landkreis Dillingen a.d.Donau, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Landkreis Lörrach, Landkreis Wolfsburg, krsfr. Stadt Freyung-Grafenau, Landkreis Ingolstadt, krsfr. Stadt Rems-Murr-Kreis Darmstadt-Dieburg, Landkreis Konstanz, Landkreis Saale-Holzland-Kreis Kassel, Landkreis Schwabach, krsfr. Stadt Rottweil, Landkreis Kelheim, Landkreis Kitzingen, Landkreis Ahrweiler, Landkreis Ulm, Stadtkreis Waldshut, Landkreis Rheinisch-Bergischer Kreis Zollernalbkreis Darmstadt, krsfr. Stadt Weißenburg-Gunzenhausen, Landkreis Pinneberg, Landkreis Haßberge, Landkreis Saarpfalz-Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Landkreis Bergstraße, Landkreis Göttingen, Landkreis Karlsruhe, Stadtkreis Gießen, Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, Landkreis Günzburg, Landkreis Neckar-Odenwald-Kreis Deutschland PVI Änderung 2015 2014/15 (%) 740 0,00 740 0,68 740 -0,40 741 2,21 743 0,27 743 -0,54 744 -0,93 752 1,76 752 -0,53 756 -2,83 764 1,33 768 -1,79 769 2,53 772 4,18 772 -1,03 778 -1,52 778 4,01 779 -6,82 780 -0,51 781 3,44 784 1,16 789 1,02 791 1,80 792 5,04 792 2,86 794 0,38 795 1,66 799 2,83 802 -0,25 803 2,16 809 0,75 812 3,31 814 -0,85 814 0,00 816 0,12 816 2,00 818 3,68 820 0,00 820 0,24 821 3,53 827 2,22 829 3,24 833 0,24 835 1,33 835 1,46 836 1,33 836 4,76 842 3,69 843 2,06 844 -2,88 847 -1,28 849 -0,59 849 -0,59 850 0,71 850 3,03 854 -0,35 854 -0,23 856 1,06 857 -1,15 862 -1,15 863 7,61 866 0,46 868 -2,25 870 1,87 873 -0,91 873 1,39 875 6,45 875 0,11 1.039 -0,95 Platz 2014 67 65 70 61 68 72 75 66 79 85 76 88 74 68 86 94 73 117 90 78 82 87 83 76 81 95 88 83 102 91 100 91 109 105 106 98 93 108 107 96 103 100 116 112 111 113 97 104 115 133 127 120 120 118 113 126 125 119 131 135 99 130 147 120 143 129 110 138 PVI Platz 2014 2016 (P*) 740 60 735 67 743 62 725 73 741 66 747 64 751 55 739 77 756 67 778 50 754 81 782 71 750 84 741 85 780 77 790 74 748 93 836 62 784 79 755 92 775 83 781 85 777 87 754 106 770 95 791 87 782 90 777 103 804 89 786 100 803 97 786 109 821 91 814 96 815 97 800 104 789 124 820 102 818 101 793 118 809 108 803 123 831 105 824 115 823 111 825 118 798 129 812 133 826 129 869 94 858 107 854 113 854 117 844 118 825 126 857 114 856 122 847 126 867 112 872 109 802 158 862 132 888 115 854 140 881 126 861 145 822 176 874 125 1.049 35 PVI Änderung 2016 (P*) 2015/16 (%; P*) 738 -0.27 745 0.68 739 -0.14 755 1.89 743 0.00 740 -0.40 728 -2.15 763 1.46 745 -0.93 717 -5.16 776 1.57 752 -2.08 791 2.86 793 2.72 763 -1.17 758 -2.57 810 4.11 739 -5.13 768 -1.54 807 3.33 790 0.77 793 0.51 799 1.01 831 4.92 813 2.65 799 0.63 802 0.88 824 3.13 800 -0.25 820 2.12 818 1.11 839 3.33 806 -0.98 815 0.12 818 0.25 826 1.23 856 4.65 823 0.37 822 0.24 851 3.65 835 0.97 855 3.14 829 -0.48 847 1.44 840 0.60 851 1.79 867 3.71 872 3.56 867 2.85 811 -3.91 834 -1.53 845 -0.47 849 0.00 851 0.12 866 1.88 846 -0.94 854 0.00 866 1.17 843 -1.63 839 -2.67 901 4.40 871 0.58 847 -2.42 886 1.84 866 -0.80 888 1.72 929 6.17 860 -1.71 1.017 -2.12 36 Private Kreditaufnahme in Deutschland Platz 2015 132 135 135 137 137 139 140 141 142 142 142 145 145 147 148 149 150 151 151 151 154 155 156 157 158 159 160 161 162 162 164 164 166 167 168 168 170 170 170 173 174 174 174 177 178 179 180 180 182 183 184 185 185 187 187 189 190 191 191 191 194 195 195 197 198 198 200 201 Kreise Sigmaringen, Landkreis Landau in der Pfalz, krsfr. Stadt Plön, Landkreis Mühldorf a.Inn, Landkreis Warendorf, Kreis Calw, Landkreis Bad Dürkheim, Landkreis Erzgebirgskreis Miltenberg, Landkreis Osnabrück, Landkreis Ostalbkreis Bonn, krsfr. Stadt Oldenburg, Landkreis Wolfenbüttel, Landkreis Tuttlingen, Landkreis Paderborn, Kreis Regen, Landkreis Deggendorf, Landkreis Stade, Landkreis Verden, Landkreis Wetteraukreis Vechta, Landkreis Rhein-Sieg-Kreis Göppingen, Landkreis Ortenaukreis Ammerland, Landkreis Gifhorn, Landkreis Baden-Baden, Stadtkreis Alzey-Worms, Landkreis Merzig-Wadern, Landkreis Bautzen, Landkreis Offenbach, Landkreis Bamberg, krsfr. Stadt Oberspreewald-Lausitz, Landkreis Siegen-Wittgenstein, Kreis Waldeck-Frankenberg, Landkreis Osterholz, Landkreis Steinfurt, Kreis Stuttgart, Stadtkreis Bernkastel-Wittlich, Landkreis Potsdam, krsfr. Stadt Schwarzwald-Baar-Kreis Segeberg, Landkreis Kronach, Landkreis Rendsburg-Eckernförde, Landkreis Lichtenfels, Landkreis Coburg, Landkreis Germersheim, Landkreis Wartburgkreis Vogelsbergkreis Hamburg, Land Saarlouis, Landkreis Spree-Neiße, Landkreis Höxter, Kreis Sonneberg, Kreis Vulkaneifel, Landkreis Heidenheim, Landkreis Borken, Kreis Groß-Gerau, Landkreis Speyer, krsfr. Stadt Regensburg, krsfr. Stadt Dresden, Stadt Main-Kinzig-Kreis Hildburghausen, Kreis Ilm-Kreis Wittenberg, Landkreis Mittelsachsen, Landkreis Schwalm-Eder-Kreis Deutschland PVI Änderung 2015 2014/15 (%) 875 -0,23 876 -7,98 876 -1,79 877 2,10 877 0,00 878 2,81 879 0,34 888 3,86 893 -0,89 893 0,11 893 2,53 898 0,22 898 -1,21 899 -0,22 900 3,09 902 -0,88 903 -0,33 904 2,38 904 -0,88 904 -2,27 905 -1,95 907 -0,87 908 1,11 909 3,06 910 0,55 911 -2,36 912 -2,77 913 3,16 914 -1,93 914 -2,66 916 4,93 916 0,11 919 4,55 920 0,11 922 0,66 922 -2,02 923 -1,81 923 0,33 923 6,46 925 -2,53 928 -2,21 928 1,09 928 -1,59 932 -3,42 933 0,32 935 -0,74 937 0,64 937 0,21 940 0,11 941 -2,08 943 -0,32 946 -0,21 946 -0,32 950 -0,42 950 -11,13 951 1,28 954 2,14 955 -1,55 955 0,74 955 -4,31 958 3,68 959 6,67 959 -0,83 963 -2,13 968 0,21 968 2,54 969 6,37 971 -0,61 1.039 -0,95 Platz 2014 140 192 148 128 140 120 139 124 153 148 134 150 157 153 136 158 156 145 160 169 167 161 151 144 155 174 177 146 173 178 136 161 142 165 163 182 181 166 131 189 189 164 184 196 170 183 172 176 178 194 186 187 189 193 255 178 175 202 187 213 168 152 200 205 197 185 159 204 PVI Platz 2014 2016 (P*) 877 134 952 82 892 121 859 158 877 136 854 147 876 137 855 169 901 137 892 142 871 166 896 152 909 139 901 151 873 173 910 146 906 142 883 172 912 140 925 131 923 156 915 156 898 164 882 179 905 162 933 135 938 147 885 191 932 142 939 149 873 192 915 164 879 186 919 174 916 176 941 152 940 152 920 169 867 203 949 167 949 152 918 181 943 160 965 149 930 186 942 161 931 184 935 181 939 186 961 174 946 190 948 193 949 194 954 195 1069 97 939 200 934 207 970 184 948 199 998 163 924 213 899 230 967 196 984 198 966 202 944 211 911 238 977 203 1.049 PVI Änderung 2016 (P*) 2015/16 (%; P*) 873 -0,23 780 -10,96 852 -2,74 901 2,74 879 0,23 891 1,48 884 0,57 924 4,05 884 -1,01 887 -0,67 918 2,80 899 0,11 885 -1,45 898 -0,11 927 3,00 889 -1,44 887 -1,77 926 2,43 886 -1,99 868 -3,98 900 -0,55 900 -0,77 916 0,88 933 2,64 913 0,33 877 -3,73 891 -2,30 941 3,07 887 -2,95 897 -1,86 942 2,84 916 0,00 938 2,07 928 0,87 929 0,76 899 -2,49 899 -2,60 924 0,11 969 4,98 919 -0,65 899 -3,13 935 0,75 908 -2,16 897 -3,76 938 0,54 911 -2,57 937 0,00 935 -0,21 938 -0,21 928 -1,38 940 -0,32 943 -0,32 945 -0,11 949 -0,11 818 -13,89 964 1,37 974 2,10 937 -1,88 962 0,73 915 -4,19 989 3,24 1023 6,67 950 -0,94 953 -1,04 967 -0,10 986 1,86 1.035 6,81 969 -0,21 1.017 -2,12 Private Kreditaufnahme in Deutschland Platz 2015 202 202 204 205 206 206 206 209 210 211 212 213 214 215 215 217 217 219 220 220 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 231 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 242 244 245 246 246 248 249 250 250 250 250 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 263 265 266 267 268 269 Kreise Braunschweig, krsfr. Stadt Limburg-Weilburg, Landkreis Saale-Orla-Kreis Kulmbach, Landkreis Bad Kreuznach, Landkreis Emsland, Landkreis Olpe, Kreis Sömmerda, Kreis Weimarer-Land, Kreis Diepholz, Landkreis Nordfriesland, Landkreis Vogtlandkreis Marburg-Biedenkopf, Landkreis Landshut, krsfr. Stadt Viersen, Kreis Dahme-Spreewald, Landkreis Rhein-Kreis Neuss Elbe-Elster, Landkreis Meißen, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Kreis Leipzig, Landkreis Westerwaldkreis Peine, Landkreis Hof, Landkreis Frankfurt am Main, krsfr. Stadt Osnabrück, krsfr. Stadt Passau, krsfr. Stadt Herzogtum Lauenburg, Landkreis Grafschaft Bentheim, Landkreis Greiz, Kreis Neustadt an der Weinstraße, krsfr. Stadt Cloppenburg, Landkreis Mayen-Koblenz, Landkreis Havelland, Landkreis Mettmann, Kreis Hochsauerlandkreis Schmalkalden-Meiningen, Kreis Barnim, Landkreis Ostholstein, Landkreis Wesel, Kreis Bayreuth, krsfr. Stadt Rosenheim, krsfr. Stadt Lüchow-Dannenberg, Landkreis Oberbergischer Kreis Görlitz, Landkreis Rhein-Lahn-Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Lahn-Dill-Kreis Börde, Landkreis Cuxhaven, Landkreis Gotha, Kreis Memmingen, krsfr. Stadt Hannover, Region Coburg, krsfr. Stadt Oberhavel, Landkreis Schleswig-Flensburg, Landkreis Neuwied, Landkreis Kusel, Landkreis Kleve, Kreis Mülheim an der Ruhr, krsfr. Stadt Altenburger Land, Kreis Trier, krsfr. Stadt Weimar, krsfr. Stadt Zwickau, Landkreis Friesland, Landkreis Vorpommern-Greifswald, Landkreis Rotenburg (Wümme), Landkreis Birkenfeld, Landkreis Deutschland PVI Änderung 2015 2014/15 (%) 974 -4.,04 974 -0,10 975 -2,50 976 -4,13 980 -1,31 980 1,45 980 -3,64 981 -4,29 983 -4,75 986 -0,50 987 -1,30 988 2,81 992 -0,50 1.000 -0,60 1.000 -1,19 1.001 -1,57 1.001 0,30 1.002 0,91 1.006 3,82 1.006 1,93 1.009 4,45 1.010 -0,79 1.011 -5,07 1.013 1,81 1.014 1,10 1.015 -0,59 1.018 9,46 1.021 -1,35 1.022 0,69 1.024 0,89 1.024 -1,25 1.025 -0,49 1.026 -1,44 1.028 0,39 1.030 -0,29 1.034 -0,19 1.035 0,29 1.039 -2,17 1.040 -1,42 1.041 1,76 1.048 -2,24 1.048 5,97 1.049 -1,32 1.053 0,10 1.054 5,51 1.054 -0,94 1.057 0,96 1.058 -1,58 1.059 -0,75 1.059 -0,75 1.059 1,34 1.059 -0,75 1.060 -1,94 1.061 -0,38 1.064 -4,06 1.065 -0,84 1.068 -0,09 1.069 2,39 1.070 -0,74 1.075 -1,74 1.078 -1,10 1.079 0,00 1.079 -2,18 1.081 2,27 1.085 -2,60 1.087 -1,27 1.088 -0,55 1.091 1,77 1.039 -0,95 Platz 2014 221 203 216 226 209 197 224 231 233 208 216 194 212 219 220 224 213 209 201 206 197 226 249 211 218 228 170 236 221 221 238 232 239 230 235 237 233 246 244 229 257 207 247 243 215 248 242 260 251 251 241 251 263 249 278 259 255 240 261 266 265 262 275 245 280 273 266 257 PVI Platz 2014 2016 (P*) 1.015 180 975 206 1.000 197 1.018 186 993 201 966 215 1.017 178 1.025 171 1.032 168 991 208 1.000 205 961 222 997 209 1.006 214 1.012 210 1.017 211 998 218 993 220 969 243 987 232 966 250 1.018 217 1.065 181 995 235 1.003 233 1.021 220 930 273 1.035 218 1.015 238 1.015 238 1.037 224 1.030 224 1.041 222 1.024 236 1.033 227 1.036 236 1.032 242 1.062 226 1.055 231 1.023 252 1.072 229 989 266 1.063 227 1.052 254 999 283 1.064 244 1.047 259 1.075 234 1.067 257 1.067 249 1.045 265 1.067 270 1.081 241 1.065 247 1.109 216 1.074 247 1.069 253 1.044 271 1.078 254 1.094 254 1.090 260 1.079 258 1.103 246 1.057 279 1.114 261 1.101 263 1.094 267 1.072 275 1.049 37 PVI Änderung 2016 (P*) 2015/16 (%; P*) 934 -4,11 971 -0,31 951 -2,46 938 -3,89 966 -1,43 995 1,53 931 -5,00 925 -5,71 923 -6,10 977 -0,91 970 -1,72 1.012 2,43 984 -0,81 993 -0,70 985 -1,50 986 -1,50 1.001 0,00 1.011 0,90 1.044 3,78 1.025 1,89 1.055 4,56 1.000 -0,99 935 -7,52 1.033 1,97 1.026 1,18 1.011 -0,39 1.100 8,06 1.001 -1,96 1.035 1,27 1.035 1,07 1.013 -1,07 1.013 -1,17 1.012 -1,36 1.034 0,58 1.020 -0,97 1.034 0,00 1.040 0,48 1.017 -2,12 1.024 -1,54 1.059 1,73 1.021 -2,58 1.078 2,86 1.020 -2,76 1.061 0,76 1.110 5,31 1.045 -0,85 1.068 1,04 1.031 -2,55 1.064 0,47 1.053 -0,57 1.077 1,70 1.088 2,74 1.039 -1,98 1.052 -0,85 999 -6,11 1.052 -1,22 1.060 -0,75 1.095 2,43 1.061 -0,84 1.061 -1,30 1.070 -0,74 1.065 -1,30 1.050 -2,69 1.108 2,50 1.071 -1,29 1.076 -1,01 1.081 -0,64 1.102 1,01 1.017 -2,12 38 Private Kreditaufnahme in Deutschland Platz 2015 270 270 270 273 273 275 276 277 278 279 280 281 282 283 283 285 286 286 288 289 290 291 292 292 292 295 296 296 296 296 300 301 302 303 304 304 304 307 308 309 310 310 312 313 314 314 314 317 318 319 319 321 322 322 324 324 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 Kreise Bremen, krsfr. Stadt Hildesheim, Landkreis Oldenburg (Oldenburg), krsfr. Stadt Aurich, Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Landkreis Lüneburg, Landkreis Ennepe-Ruhr-Kreis Augsburg, krsfr. Stadt Donnersbergkreis Aschaffenburg, krsfr. Stadt Heilbronn, Stadtkreis Northeim, Landkreis StädteRegion Aachen (einschl. Stadt Aachen) Cottbus, krsfr. Stadt Koblenz, krsfr. Stadt Düsseldorf, krsfr. Stadt Ludwigslust-Parchim, Landkreis Nordhausen, Kreis Helmstedt, Landkreis Rhein-Erft-Kreis Wunsiedel i.Fichtelgebirge, Landkreis Soltau-Fallingbostel, Landkreis Amberg, krsfr. Stadt Kempten (Allgäu), krsfr. Stadt Lippe, Kreis Burgenlandkreis Erfurt, krsfr. Stadt Uckermark, Landkreis Unstrut-Hainich-Kreis Wiesbaden, Landeshauptstadt, krsfr. Stadt Schweinfurt, krsfr. Stadt Leverkusen, krsfr. Stadt Euskirchen, Kreis Soest, Kreis Harz, Landkreis Landkreis Rostock Osterode am Harz, Landkreis Teltow-Fläming, Landkreis Goslar, Landkreis Heinsberg, Kreis Oder-Spree, Landkreis Suhl, krsfr. Stadt Saalekreis Schaumburg, Landkreis Altenkirchen (Westerwald), Landkreis Leer, Landkreis Wesermarsch, Landkreis Prignitz, Landkreis Ansbach, krsfr. Stadt Chemnitz, Stadt Nordsachsen, Landkreis Nordwestmecklenburg, Landkreis Köln, krsfr. Stadt Unna, Kreis Bottrop, krsfr. Stadt Märkisch-Oderland, Landkreis Vorpommern-Rügen, Landkreis Odenwaldkreis Holzminden, Landkreis Nienburg (Weser), Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Landkreis Berlin, Land Uelzen, Landkreis Hameln-Pyrmont, Landkreis Nürnberg, krsfr. Stadt Werra-Meißner-Kreis Saarbrücken, Stadtverband Kassel, krsfr. Stadt Deutschland PVI Änderung 2015 2014/15 (%) 1.093 -1,35 1.093 -1,09 1.093 -0,64 1.101 1,57 1.101 0,64 1.103 0,09 1.105 0,91 1.112 1,28 1.115 4,40 1.117 -2,27 1.118 -2,10 1.120 -1,41 1.123 2,18 1.124 1,08 1.124 -1,66 1.126 -3,18 1.129 0,98 1.129 0,80 1.138 -2,23 1.139 2,06 1.140 -0,52 1.143 -2,89 1.144 2,23 1.144 1,51 1.144 0,53 1.146 1,60 1.147 -4,10 1.147 -0,17 1.147 -0,61 1.147 -1,21 1.150 0,44 1.159 3,11 1.161 -0,85 1.164 -0,51 1.169 -7,73 1.169 -0,51 1.169 1,30 1.172 0,51 1.174 -1,84 1.178 -0,42 1.179 0,86 1.179 -1,17 1.180 0,25 1.184 0,51 1.193 -1,49 1.193 -2,21 1.193 -1,73 1.194 0,25 1.203 7,80 1.209 3,78 1.209 5,13 1.210 -0,82 1.212 1,59 1.212 0,41 1.215 1,93 1.215 -0,33 1.224 1,32 1.230 -1,91 1.231 0,33 1.237 -0,08 1.238 0,98 1.240 -1,04 1.246 -0,08 1.249 0,08 1.254 3,47 1.260 -1,02 1.263 -1,41 1.264 -0,16 1.039 -0,95 Platz 2014 277 276 272 264 266 274 269 270 254 292 291 289 271 279 292 301 283 285 302 281 295 309 284 287 290 288 317 296 298 300 294 286 307 306 340 308 298 304 317 312 305 315 309 311 322 326 324 313 281 303 297 326 315 320 314 325 321 336 329 331 328 335 332 334 323 344 347 339 PVI Platz 2014 2016 (P*) 1.108 250 1.105 262 1.100 268 1.084 280 1.094 280 1.102 278 1.095 280 1.098 286 1.068 298 1.143 272 1.142 273 1.136 276 1.099 297 1.112 288 1.143 277 1.163 263 1.118 294 1.120 288 1.164 284 1.116 305 1.146 290 1.177 284 1.119 308 1.127 294 1.138 292 1.128 301 1.196 269 1.149 290 1.154 299 1.161 287 1.145 307 1.124 318 1.171 292 1.170 300 1.267 245 1.175 302 1.154 312 1.166 310 1.196 296 1.183 304 1.169 311 1.193 303 1.177 314 1.178 316 1.211 308 1.220 306 1.214 312 1.191 317 1.116 344 1.165 334 1.150 343 1.220 314 1.193 325 1.207 321 1.192 328 1.219 319 1.208 329 1.254 320 1.227 326 1.238 323 1.226 332 1.253 322 1.247 330 1.248 333 1.212 351 1.273 327 1.281 331 1.266 338 1.049 PVI Änderung 2016 (P*) 2015/16 (%; P*) 1.055 -3,48 1.074 -1,74 1.083 -0,91 1.109 0,73 1.109 0,73 1.106 0,27 1.109 0,36 1.117 0,45 1.152 3,32 1.099 -1,61 1.100 -1,61 1.103 -1,52 1.148 2,23 1.136 1,07 1.105 -1,69 1.076 -4,44 1.145 1,42 1.136 0,62 1.114 -2,11 1.166 2,37 1.139 -0,09 1.114 -2,54 1.172 2,45 1.145 0,09 1.143 -0,09 1.162 1,40 1.086 -5,32 1.139 -0,70 1.153 0,52 1.133 -1.22 1.170 1,74 1.197 3,28 1.143 -1,55 1.160 -0,34 1.048 -10,35 1.163 -0,51 1.186 1,45 1.175 0,26 1.147 -2.30 1.165 -1,10 1.185 0,51 1.164 -1,27 1.187 0,59 1.190 0,51 1.172 -1,76 1.167 -2,18 1.186 -0,59 1.192 -0,17 1.281 6.48 1.257 3,97 1.279 5,79 1.187 -1,90 1.232 1,65 1.217 0,41 1.241 2,14 1.211 -0,33 1.244 1,63 1.215 -1,22 1.235 0,32 1.222 -1,21 1.250 0,97 1.218 -1,77 1.247 0,08 1.253 0,32 1.295 3,27 1.238 -1,75 1.249 -1,11 1.271 0,55 1.017 -2,12 Private Kreditaufnahme in Deutschland Platz 2015 338 339 339 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 354 356 356 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 Kreise Ostprignitz-Ruppin, Landkreis Kaufbeuren, krsfr. Stadt Mansfeld-Südharz, Landkreis Weiden i.d.OPf., krsfr. Stadt Recklinghausen, Kreis Jerichower Land, Landkreis Fürth, krsfr. Stadt Wittmund, Landkreis Meckl. Seenplatte, Landkreis Celle, Landkreis Neunkirchen, Landkreis Dessau-Roßlau, krsfr. Stadt Bochum, krsfr. Stadt Stendal, Landkreis Kyffhäuserkreis Kaiserslautern, krsfr. Stadt Kiel, Landeshauptstadt, krsfr. Stadt Rostock, krsfr. Stadt Altmarkkreis Salzwedel Steinburg, Landkreis Bielefeld, krsfr. Stadt Düren, Kreis Salzlandkreis Herford, Kreis Zweibrücken, krsfr. Stadt Märkischer Kreis Pforzheim, Stadtkreis Frankenthal (Pfalz), krsfr. Stadt Salzgitter, krsfr. Stadt Frankfurt (Oder), krsfr. Stadt Dithmarschen, Landkreis Essen, krsfr. Stadt Mannheim, Stadtkreis Remscheid, krsfr. Stadt Dortmund, krsfr. Stadt Magdeburg, krsfr. Stadt Hagen, krsfr. Stadt Wuppertal, krsfr. Stadt Lübeck, Hansestadt, krsfr. Stadt Leipzig, Stadt Solingen, krsfr. Stadt Flensburg, krsfr. Stadt Straubing, krsfr. Stadt Gera, krsfr. Stadt Emden, krsfr. Stadt Halle (Saale), krsfr. Stadt Eisenach, krsfr. Stadt Ludwigshafen am Rhein, krsfr. Stadt Worms, krsfr. Stadt Krefeld, krsfr. Stadt Hof, krsfr. Stadt Brandenburg an der Havel, krsfr. Stadt Offenbach am Main, krsfr. Stadt Hamm, krsfr. Stadt Delmenhorst, krsfr. Stadt Schwerin, krsfr. Stadt Oberhausen, krsfr. Stadt Herne, krsfr. Stadt Neumünster, krsfr. Stadt Mönchengladbach, krsfr. Stadt Gelsenkirchen, krsfr. Stadt Duisburg, krsfr. Stadt Wilhelmshaven, krsfr. Stadt Bremerhaven, krsfr. Stadt Pirmasens, krsfr. Stadt Deutschland * (P): Prognose. PVI Änderung 2015 2014/15 (%) 1.268 -1,01 1.269 -0,08 1.269 3,34 1.273 0,87 1.274 2,17 1.275 -2,52 1.276 6,69 1.277 1,43 1.279 -0,62 1.280 -0,08 1.282 -1,69 1.285 0,39 1.290 0,78 1.292 1,89 1.296 0,23 1.302 -2,18 1.307 -0,98 1.307 -0,61 1.311 0,54 1.311 -1,06 1.314 -0,45 1.316 1,39 1.320 0,61 1.328 -0,15 1.331 -3,27 1.333 -0,07 1.334 5,12 1.336 1,14 1.348 -1,03 1.350 -1,53 1.351 0,22 1.367 -0,29 1.373 4,49 1.374 -0,07 1.414 0,28 1.418 0,07 1.428 0,49 1.431 -2,39 1.437 -2,58 1.450 3,35 1.453 -0,82 1.462 -1,95 1.470 1,59 1.473 -2,90 1.475 0,41 1.483 1,51 1.486 -2,49 1.492 0,20 1.494 -0,99 1.496 0,67 1.503 2,73 1.511 0,20 1.549 0,45 1.553 0,06 1.554 -4,25 1.566 0,71 1.568 1,62 1.711 1,60 1.732 0,70 1.763 0,74 1.777 2,48 1.801 2,97 1.847 0,33 1.863 2,36 1.952 -2,06 1.039 -0,95 Platz 2014 347 343 330 338 332 355 317 337 350 347 353 345 345 341 351 364 359 358 353 362 359 352 356 363 371 365 342 361 367 368 366 368 357 370 373 374 375 380 382 372 379 385 376 388 381 377 389 384 387 383 378 386 390 392 394 393 391 395 396 399 397 398 401 400 402 PVI Platz 2014 2016 (P*) 1.281 335 1.270 336 1.228 355 1.262 340 1.247 353 1.308 324 1.196 366 1.259 347 1.287 340 1.281 337 1.304 342 1.280 346 1.280 352 1.268 359 1.293 348 1.331 339 1.320 350 1.315 354 1.304 358 1.325 349 1.320 355 1.298 363 1.312 357 1.330 364 1.376 344 1.334 362 1.269 371 1.321 365 1.362 361 1.371 359 1.348 367 1.371 368 1.314 376 1.375 372 1.410 375 1.417 373 1.421 378 1.466 369 1.475 369 1.403 389 1.465 377 1.491 380 1.447 381 1.517 374 1.469 383 1.461 385 1.524 379 1.489 386 1.509 382 1.486 387 1.463 392 1.508 388 1.542 390 1.552 391 1.623 384 1.555 393 1.543 394 1.684 395 1.720 396 1.750 397 1.734 398 1.749 399 1.841 400 1.820 401 1.993 402 1.049 39 PVI Änderung 2016 (P*) 2015/16 (%; P*) 1.258 -0,79 1.267 -0,16 1.305 2,84 1.274 0,08 1.301 2,12 1.231 -3,45 1.351 5,88 1.287 0,78 1.274 -0,39 1.270 -0,78 1.275 -0,55 1.283 -0,16 1.299 0,70 1.317 1,93 1.292 -0,31 1.272 -2,30 1.294 -0,99 1.302 -0,38 1.316 0,38 1.293 -1,37 1.305 -0,68 1.331 1,14 1.313 -0,53 1.333 0,38 1.281 -3,76 1.326 -0,53 1.389 4,12 1.341 0,37 1.324 -1,78 1.317 -2,44 1.354 0,22 1.373 0,44 1.423 3,64 1.390 1,16 1.422 0,57 1.395 -1,62 1.438 0,70 1.386 -3,14 1.386 -3,55 1.507 3,93 1.431 -1,51 1.443 -1,30 1.462 -0,54 1.419 -3,67 1.477 0,14 1.483 0,00 1.441 -3,03 1.488 -0,27 1.464 -2,01 1.502 0,40 1.544 2,73 1.506 -0,33 1.534 -0,97 1.540 -0,84 1.480 -4,76 1.579 0,83 1.580 0,77 1.731 1,17 1.743 0,64 1.771 0,45 1.821 2,48 1.856 3,05 1.858 0,60 1.907 2,36 1.913 -2,00 1.017 -2,12 Quelle: SCHUFA Holding AG, 40 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme 3 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme Überblick über Bezahlverfahren und die dabei übertragenen Daten von Prof. Dr. Bernd Skiera Prof. Dr. Bernd Skiera ist Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Electronic Commerce, an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Mit der zunehmenden Verbreitung des E-Commerce wächst die Zahl der möglichen Bezahlverfahren kontinuierlich. Aus Händlersicht liegt die Bezahlung des Kunden typischerweise am Ende der sogenannten Financial Supply Chain (Pfaff/Skiera/Weiss 2003). Neue und alte Bezahlverfahren Neben der Bargeldzahlung existiert bereits heute eine Fülle von Bezahlverfahren (siehe Abbildung 3.1). Außer den klassischen Bezahlverfahren wie Vorkasse und Rechnung, die dann üblicherweise per Überweisung bezahlt werden, Lastschrift sowie der Nachnahme, die dann auch bar bezahlt werden kann, sind dies Bezahlverfahren für die stationäre Nutzung, E-Payment- und M-Payment-Verfahren sowie die digitale Geldbörse. Aufgrund der vielfältigen Aktivitäten im Fintechbereich ist zudem davon auszugehen, dass die Fülle an Zahlungsmöglichkeiten noch weiter zunehmen wird. Online-Händler bieten im Schnitt etwa fünf Bezahlverfahren an (vgl. auch Klees/Stüber/ Krüger 2015, S. 16, Stahl/Wittmann/Krabichler/Breitschaft 2015, S. 4–25), wobei sich aber die Nutzung durch den Kunden auf vergleichsweise wenige Verfahren konzentriert. So wird im Beitrag „E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht“ auf Seite 50 dargestellt, dass nur vier Bezahlverfahren im Online-Handel auf einen nennenswerten Marktanteil kommen: PayPal, Kauf auf Rechnung mittels Überweisung, Kreditkarten und die Lastschrift. Diese Bezahlverfahren sowie das Verfahren der SOFORT Überweisung werden nachfolgend näher erläutert. Zukünftig wird das neu auf den Markt gekommene Bezahlverfahren Paydirekt zu betrachten sein. Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme Bereits heute steht dem E-Commerce eine Vielzahl von Bezahlverfahren zur Verfügung Abb. 3.1: Übersicht über Bezahlverfahren Klassische Bezahlverfahren Kartenzahlungsverfahren (stationäre) Nutzung) Kontaktbasiert Vorkasse Rechnung Lastschrift Nachnahme ... Kreditkarte ELV E-Payment (E-Geld-Verfahren/elektronische Bezahlverfahren mit speziellen Anpassungen für E-Commerce) Geldkarte girocard Direktüberweisung ... Nutzerkontounabhängig Prepaid ohne Registrierung SOFORT Überweisung Kontaktlos (z.B. NFC-basiert) Kreditkarte 3D-Secure mywirecard giropay girogo ClickandBuy ... Ukash ... Mobile Geldbörse ... Amazon Payments ... M-Payment (Mobile Payment/Bezahlen mittels mobilem Gerät) Payment-App Gutscheine Tickets Funkbasiert (z.B. über NFC-SIM-Karte) PayPal QRShopping Identifikation Zutritt PayPal Paysafecard PayWave PayPass Girogo debit Nutzerkontoabhängig Mit vorheriger Registrierung Kontaktbasiert SMS Google Wallet Square Wallet Apple Pay Netto-App Mobile Payment, aber kein E-Payment, z.B. mobiles Bezahlen am POS USSD Yapital mpass ... ... ... ... Quelle: Bolz, Thomas/Weinfurtner, Stefan/Stahl, Ernst/Wittmann, Georg (2014), „eCommerce-Leitfaden: Zukunft des Bezahlens – Einschätzungen und Trends aus Händlersicht“, Regensburg, S. 17. Viele Daten werden bei Bezahlverfahren übertragen Abb. 3.2: Kategorisierung von übertragenen Daten bei Bezahlverfahren PERSÖNLICHE DATEN J Name J Adresse J E-Mail-Adresse J Telefonnummer J… * BANKDATEN IBAN BIC Umsätze Kontostand Dispokreditrahmen Kreditkartendaten (Besitzer, Nummer, Gültigkeit) J… * J J J J J J TRANSAKTIONSDATEN J J J J J J J J gekauftes Produkt Zahlungsempfänger Betrag Standort Login-Status Verwendungszweck Transaktionsdatum …* * Die übertragenen Daten unterscheiden sich zwischen den Anbietern. Die dargestellte Liste ist nicht abschließend. Quelle: Eigene Zusammenstellung. 41 42 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme Bei den Bezahlverfahren werden unterschiedliche Daten übertragen (siehe Abbildung 3.2). Zunächst einmal können das persönliche Daten wie der Name oder Adressinformationen sowie die E-Mail-Adresse sein. Dazu kommen Bankdaten, zum Beispiel IBAN und BIC, beziehungsweise Kreditkartendaten sowie Transaktionsdaten. Payment Service Provider unterstützen Online-Händler Online-Händler müssen heute neben den klassischen Bezahlverfahren auch neue digitale Bezahlmodelle zur Verfügung stellen, um die Erwartungen ihrer Kunden zu erfüllen und zu verhindern, dass diese zur Konkurrenz abwandern. Das stellt gerade für kleinere Online-Händler eine echte Herausforderung dar. Unterstützung erhalten sie hierbei von Zahlungsdienstleistern, den sogenannten Payment Service Providern. Diese haben vor allem eine technische Aufgabe, indem sie für den Online-Händler die Anbindung an die verschiedenen Anbieter von Bezahlverfahren übernehmen (siehe Abbildung 3.3). Dadurch können Online-Händler relativ leicht auch weitere Bezahlverfahren anbieten, zum Beispiel zukünftig verstärkt das noch sehr neue Paydirekt oder andere der in Abbildung 3.1 dargestellten Verfahren. Da der Payment Service Provider die Daten vom Händler oder dem Käufer an die diversen Anbieter der Bezahlverfahren weiterleitet, erhält er auch Zugriff auf die nachfolgend noch detaillierter dargestellten Daten. Payment Service Provider helfen dem Händler bei der Abwicklung der Zahlung Abb. 3.3: Einbindung eines Payment Service Providers Beteiligte Banken Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Kreditkarte PayPal Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten SOFORT Überweisung Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Persönliche Daten Transaktionsdaten Käufer Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Payment Service Provider* Händler Transaktionsdaten Persönliche Daten Bankdaten Datenfluss Lastschrift Persönliche Daten Transaktionsdaten * Payment Service Provider erhalten laut AGB nur solche Daten, welche zur Durchführung der Transaktion notwendig sind. Quelle: Eigene Zusammenstellung. Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme 43 Je nach Bezahlverfahren werden unterschiedliche Datenverarbeiter eingebunden Überweisung (Kauf auf Rechnung oder Vorkasse): sparsamste Datenvariante Die Überweisung wird überwiegend beim Kauf auf Rechnung oder der Vorkasse angewendet. In beiden Fällen ist der Zahlungsprozess also nicht direkt in den Online-Bestellprozess eingebunden, sondern erfolgt beim Kauf auf Rechnung erst nach der Lieferung der Ware und dem damit verbundenen Erhalt der Rechnung. Eine zusammenfassende Darstellung der übertragenen Daten bei verschiedenen Bezahlverfahren, wobei unterstrichen die Daten hervorgehoben sind, die auch ohne den durchgeführten Zahlungsvorgang vorgelegen hätten, findet sich in Tabelle 3.1 auf Seite 49. Der Kauf auf Rechnung ist seit langem das vorherrschende Bezahlverfahren im Online- Kauf auf Rechnung Handel und erfreut sich auch weiterhin großer Beliebtheit. Vorteilhaft für den Konsumen- bietet dem Kunden ten ist, dass erst nach dem Erhalt der Ware bezahlt werden muss, was das Risiko des eine hohe Sicher- Käufers, für ein letztlich nicht zufriedenstellendes Produkt zu bezahlen, deutlich senkt. heit. Diese Vorgehensweise macht auch den Prozess des Zurücksendens von Produkten leichter, weil nicht verfolgt werden muss, dass der Online-Händler auch die Zahlung zurückerstattet. Bei der Vorkasse erhält der Käufer nach Abschluss der Online-Bestellung eine Zahlungsaufforderung, beispielsweise per E-Mail, und der Käufer überweist dann den Rechnungsbetrag vor dem Erhalt der Ware. Der Käufer geht hier also in Vorleistung und trägt das Händler erhalten persönliche Daten und Transaktionsdaten bei der Überweisung Abb. 3.4: Beteiligte Parteien und Datenströme bei der Überweisung Bank des Käufers Bank des Händlers Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Persönliche Daten Transaktionsdaten Käufer Geldfluss Händler Persönliche Daten Transaktionsdaten Datenfluss Quelle: Eigene Zusammenstellung. 44 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme Risiko, dass der Online-Händler möglicherweise das gewünschte Produkt überhaupt nicht oder nicht in dem gewünschten Zustand liefert. Abbildung 3.4 beschreibt, welche Parteien bei der Überweisung beteiligt sind und auf welche Daten diese Parteien Zugriff erhalten. Der Käufer muss beim Händler persönliche Daten sowie Transaktionsdaten hinterlassen, weil der Händler ja sonst keine Möglichkeit hat, dem Käufer das Produkt auch zukommen zu lassen. Er muss dem Händler allerdings selbst keine Bankdaten zur Verfügung stellen. Diese werden nur zwischen den beteiligten Banken, also der Bank des Käufers und der Bank des Händlers, ausgetauscht, so dass der Händler letztlich von seiner Bank die Bankdaten des Käufers erhält. Bei den weiteren nachfolgend dargestellten Bezahlverfahren ist die Zahlung des Käufers normalerweise in den Online-Bestellprozess eingebunden. Der Käufer trägt also wie bei der Vorkasse das Risiko, dass er die bezahlte Ware nicht oder nicht in dem gewünschten Zustand erhält. Naheliegend ist daher, dass einige der nachfolgend dargestellten Bezahlverfahren dem Käufer dieses Risiko abnehmen möchten und häufig den Händler für die Übernahme des Risikos mit einer höheren Gebühr für die Zahlung belasten. PayPal bietet Käuferschutz Im Gegensatz zu anderen populären Bezahlverfahren spielt die E-Mail-Adresse bei PayPal eine zentrale Rolle, um den Käufer zu identifizieren. Zudem werden von PayPal neben der PayPal erhält Informationen über persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten Abb. 3.5: Beteiligte Parteien und Datenströme beim Bezahlverfahren PayPal PayPal (Bank von PayPal) Bank des Käufers Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Transaktionsdaten Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Käufer Transaktionsdaten PayPal Persönliche Daten Bankdaten Geldfluss (Vermutung) Bank des Händlers Händler Transaktionsdaten Persönliche Daten Transaktionsdaten Datenfluss Quelle: Eigene Zusammenstellung. Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme 45 Übernahme der Zahlung noch weitere Leistungen übernommen, wie beispielsweise der Käuferschutz. Dieser Käuferschutz sorgt für die Erstattung des Kaufbetrags, wenn ein bezahltes Produkt nicht geliefert wird. Ein solcher Schutz kann sinnvoll sein, da bei diesem Bezahlverfahren üblicherweise vor dem Erhalt der Ware bezahlt wird. PayPal ist mittlerweile eines der populärsten Bezahlverfahren, so dass es nicht überraschend ist, dass sich ein Verbund von allen bedeutenden deutschen Banken entschlossen hat, mit PayPal bekommt Paydirekt ein PayPal recht ähnliches Bezahlverfahren anzubieten. Konkurrenz. Abbildung 3.5 stellt die beteiligten Parteien bei diesem Bezahlverfahren dar, die neben dem Käufer, dem Händler und PayPal die Bank des Käufers, die Bank des Händlers und die Bank von PayPal umfassen kann. In vielen Fällen sorgt PayPal dabei lediglich als Dienstleister für den Transfer der Zahlung von der Bank des Käufers zur Bank des Händlers. PayPal verfügt allerdings auch über eine Banklizenz für Europa, so dass deren Bank auch in den Zahlungsprozess eingeschaltet werden kann. Kreditkarte – Bankdaten landen nicht beim Online-Händler International wird die Kreditkarte häufig als ein Bezahlverfahren eingesetzt, das einem Käufer einen Kredit zur Bezahlung des Produkts einräumt. Für einen solchen Kredit muss der Käufer ab einer bestimmten Laufzeit der Kreditkartengesellschaft Zinsen bezahlen. Auch in Deutschland können solche Kredite in Anspruch genommen werden. Sehr häufig werden aber die von der Kreditkartengesellschaft dem Käufer zur Verfügung gestellten Kreditkartengesellschaften erhalten persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten Abb. 3.6: Beteiligte Parteien und Datenströme beim Bezahlen mit der Kreditkarte Bank des Käufers Bank des Händlers Persönliche Daten Kreditkartendaten Transaktionsdaten Käufer Transaktionsdaten Kreditkartengesellschaft / Acquirer Transaktionsdaten Händler Transaktionsdaten Persönliche Daten Kreditkartendaten Persönliche Daten Transaktionsdaten Geldfluss Datenfluss Quelle: Eigene Zusammenstellung. 46 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme Kredite direkt im jeweiligen Abrechnungsmonat getilgt, also zurückbezahlt, so dass keine Zinszahlung fällig wird. Mitunter übernehmen Kreditkartengesellschaften weitere über den Zahlungsvorgang hinausgehende Leistungen, wie beispielsweise den Versicherungsschutz für die gekauften Produkte. Abbildung 3.6 stellt die beteiligten Parteien bei diesem Bezahlverfahren dar. Neben dem Käufer, dem Händler und der Kreditkartengesellschaft, auch Acquirer genannt, sind das die Bank des Käufers und die Bank des Händlers. Deutlich wird, dass der Händler keinerlei Bankdaten des Käufers erhält. Lastschrift – Online-Händler erhält auch die Bankdaten der Kunden Das Bezahlen per Lastschrift erfolgt dadurch, dass der Käufer dem Online-Händler seine Bankverbindung gibt, die der Händler dann seiner Bank übergibt und die von dieser Bank dann zum Einzug des Betrags von der Bank des Käufers genutzt wird. Abbildung 3.7 macht deutlich, dass der Käufer also neben seinen persönlichen Daten und Transaktionsdaten auch Bankdaten an den Händler übergibt, die wiederum vom Händler an dessen Bank und dann die Bank des Käufers weitergereicht werden. Händler erhalten persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten bei der Lastschrift Abb. 3.7: Beteiligte Parteien und Datenströme beim Bezahlen per Lastschrift Bank des Käufers Bank des Händlers Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Käufer Geldfluss Datenfluss Händler Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Quelle: Eigene Zusammenstellung. Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme 47 Das Unternehmen Sofort GmbH erhält persönliche Daten, Bankdaten (PIN und TAN) und Transaktionsdaten des Käufers Abb. 3.8: Beteiligte Parteien und Datenströme beim Bezahlverfahren SOFORT Überweisung Bank des Käufers Bank des Händlers Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Persönliche Daten Bankdaten Transaktionsdaten Sofort GmbH Käufer Händler Transaktionsdaten Persönliche Daten Bankdaten (inkl Kontozugangsdaten: PIN und TAN) Persönliche Daten Transaktionsdaten Geldfluss Datenfluss Quelle: Eigene Zusammenstellung. SOFORT Überweisung benötigt Kontozugangsdaten Das Bezahlverfahren SOFORT Überweisung wird von der Sofort GmbH angeboten, die 2014 vom schwedischen Zahlungsdienstleister Klarna übernommen wurde. Es ist damit ein noch relativ junges Bezahlverfahren, das sich dadurch auszeichnet, dass die Sofort GmbH quasi den Transfer der Zahlung von der Bank des Käufers an die Bank des Verkäufers auslöst (siehe Abbildung 3.8). Dafür übermittelt der Käufer an die Sofort GmbH auch seine kompletten Bankdaten inklusive aller Kontozugangsdaten (also PIN und TAN). Die Sofort GmbH erhält somit umfänglichen Zugriff auf das Bankkonto des Käufers. Der Händler selbst gelangt allerdings nicht in den Besitz dieser Bankkontozugangsdaten. Fazit Deutlich wird, dass bei den Bezahlverfahren unterschiedlich viele Daten übertragen werden und dass unterschiedlich viele Dienstleistungsunternehmen involviert sind. Die Überweisung geht dabei am sparsamsten mit Daten um, das heißt, beim Händler verbleiben nur wenige Daten. Außerdem sind bei diesem Bezahlverfahren die wenigsten Zahlungskontaktstellen involviert. 48 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme Bei Abwicklung über Provider wie Kreditkarte oder PayPal sind mehr Dienstleistungsunternehmen am Bezahlprozess beteiligt. Die meisten Kundendaten werden bei Bezahlverfahren ähnlich der SOFORT Überweisung transferiert. Literaturverzeichnis Bolz, Thomas/Weinfurtner, Stefan/Stahl, Ernst/Wittmann, Georg (2014), „eCommerce-Leitfaden: „Zukunft des Bezahlens – Einschätzungen und Trends aus Händlersicht“, Regensburg. Klees, Maria/Stüber, Eva/Krüger, Malte (2015), „Payment im E-Commerce Vol. 19: Der Internetzahlungsverkehr aus Sicht der Händler und der Verbraucher“, IFH Institut für Handelsforschung GmbH, Köln. Pfaff, Donovan/Skiera, Bernd/Weiss, Jürgen (2003), „Financial Supply Chain Management“, Bonn, Galileo Verlag. Stahl, Ernst/Wittmann, Georg/Krabichler, Thomas/Breitschaft, Markus (2015), „E-Commerce-Leitfaden“, 3. Auflage, Universitätsverlag Regensburg GmbH, Regensburg. Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme 49 Zahl der übertragenen Daten variiert stark Tabelle 3.1: Übertragene Daten bei verschiedenen Bezahlverfahren Bank des Käufers Bank des Händlers Payment Service Provider** PayPal* Überweisung Lastschrift Kreditkarte SOFORT Überweisung Persönliche Daten: • bereits bekannt Persönliche Daten: • bereits bekannt Persönliche Daten: • bereits bekannt Persönliche Daten: • bereits bekannt Persönliche Daten: • bereits bekannt Bankdaten: • bereits bekannt Bankdaten: • bereits bekannt Bankdaten: • bereits bekannt Bankdaten: • bereits bekannt Bankdaten: • bereits bekannt Transaktionsdaten: • Zahlungsempfänger • Betrag • Transaktionsdatum Transaktionsdaten: • Zahlungsempfänger • Betrag • Verwendungszweck Transaktionsdaten: • Zahlungsempfänger • Betrag Transaktionsdaten: • Betrag Transaktionsdaten: • Zahlungsempfänger • Betrag • Verwendungszweck Transaktionsdaten: • Betrag • Transaktionsdatum Persönliche Daten: • Name Persönliche Daten: • Name Transaktionsdaten: • Betrag (ggf. Sammelabrechnung) Persönliche Daten: • Name Bankdaten: • IBAN Bankdaten: • IBAN Bankdaten: • IBAN Transaktionsdaten: • Betrag • Verwendungszweck Transaktionsdaten: • Betrag Transaktionsdaten: • Betrag • Verwendungszweck Persönliche Daten: • Name • E-Mail-Adresse Persönliche Daten: • Name Persönliche Daten: • Name Persönliche Daten: • Name Bankdaten: • IBAN Bankdaten: • Kreditkartendaten Bankdaten: • IBAN Transaktionsdaten: • Betrag Transaktionsdaten: • Betrag Transaktionsdaten: • Zahlungsempfänger • Betrag • Verwendungszweck Persönliche Daten: • Name • Adresse • E-Mail-Adresse • Telefonnummer • Informationen von Kreditauskunfteien Persönliche Daten: • Name Persönliche Daten: • Name Bankdaten: • IBAN • BIC • ggf. Kreditkartendaten Bankdaten: • IBAN Bankdaten: • IBAN • Kontostände • Umsätze • Dispokreditrahmen Transaktionsdaten: • gekauftes Produkt • Betrag • Standort Transaktionsdaten: • gekauftes Produkt • Händler • Standort • Betrag Transaktionsdaten: • Zahlungsempfänger • Betrag • Verwendungszweck Transaktionsdaten: • Betrag • ggf. Login-Status • ggf. weitere Informationen zum PayPal-Konto Zahlungsanbieter (PayPal, Kreditgesellschaft, Sofort GmbH) Händler Persönliche Daten: • Name • Adresse • E-Mail-Adresse Persönliche Daten: • Name • Adresse Persönliche Daten: • Name • Adresse Persönliche Daten: • Name • Adresse Persönliche Daten: • Name • Adresse Bankdaten: • IBAN Bankdaten: • IBAN Bankdaten: • Kreditkartendaten Bankdaten: • IBAN Transaktionsdaten: • gekauftes Produkt • Betrag Transaktionsdaten: • gekauftes Produkt • Betrag Transaktionsdaten: • gekauftes Produkt • Betrag Transaktionsdaten: Transaktionsdaten: • gekauftes Produkt • gekauftes Produkt • Betrag • Betrag • ggf. Login-Status ggf. weitere Informationen zum PayPal-Konto * PayPal überträgt laut AGB weitere Daten an eine Vielzahl von Drittunternehmen. ** Payment Service Provider erhalten für die Abwicklung der Transaktionen sämtliche für die Durchführung der Transaktion notwendigen Daten vom entsprechenden Händler. Einzelne PSP sichern sich über ihre AGB den Zugriff auf weitere dem Händler vorliegende Daten. Quelle: Eigene Zusammenstellung. 50 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 4 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Ergebnisse von Tiefeninterviews (Marktforschungsinstitut Rheingold) Um mehr über das Verhalten der Verbraucher beim Online-Shopping und die tatsächlich genutzten Bezahlverfahren zu erfahren, beauftragte die SCHUFA Rheingold mit der Durchführung einer umfangreichen qualitativen Studie. Auf Basis der Ergebnisse dieser Tiefeninterviews wurde dann eine quantitative Online-Befragung, deren Ergebnisse Sie im Anschluss ab Seite 53 finden, konzipiert. Zentrale Ergebnisse der Tiefeninterviews: Online-Shoppen ist beliebt, mögliche Gefahren werden ausgeblendet Bei Internetkäufern finden sich häufig zwei extreme Haltungen: Mehrheitlich wird eine demonstrative Selbstsicherheit im E-Commerce präsentiert – vor allem, wenn noch keine negativen Erfahrungen gemacht wurden. Seltener herrschen obsessive Bedenken und Angstszenarien in Bezug auf Gefahren und möglichen Betrug vor. Entsprechend widersprüchlich verhalDer innere Kampf des Online-Shoppers ten sich die Online-Käufer teilweise: Es wird auf Abb. 4.1: Die psychologischen Pole im E-Commerce der einen Seite über mangelnde Sicherheiten, Datenklau und Angst vor Betrügereien geklagt, entsprechend werden soziale Netzwerke oder Online-Banking abgelehnt. Auf der anderen Habenwollen Maßhalten Seite kaufen die Befragten intensiv im Internet, nutzen viele unterschiedliche Bezahlverfahren und schrecken auch vor einem Internetkauf im außereuropäischen Ausland nicht zurück. Reich der Wünsche Alles haben wollen Haltung: infantil, naiv, gutgläubig. Verdrängung. Kontrolle behalten Maßhalten Korrektsein Haltung: kritischer Verbraucher. Psychologisch erklärt sich dies durch die zwei gegensätzlichen Pole, zwischen denen sich der Käufer im E-Commerce bewegt: das „Haben- Quelle: Rheingold; 2016. wollen“ und das „Maßhalten“. Das „Habenwollen“ wird im E-Commerce durch die Leichtigkeit, mit der ein Interneteinkauf heute möglich ist, verstärkt. Es ist einfach und bequem, von zu Hause aus zu shoppen. Diese Einfachheit birgt die Gefahr, dass sich Leichtsinn und Kontrollverlust einstellen. Das „Maßhalten“ hingegen ist eine Folge der Vernunft. Die Frage „Brauche ich das wirklich?“ steht mit im Vordergrund. Der Kontostand gerät nicht aus dem Blickfeld, es regt sich schnell ein schlechtes Gewissen. Kaufentscheidungen werden hinausgezögert, E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht und die Retour-Option ist wichtig. Unbekannte Händler und Bezahlverfahren schrecken beim Interneteinkauf ab. Damit ist das Maßhalten häufig ein Grund für Shoppingabbrüche. Im Kaufprozess sind gewisse Hürden sinnvoll, die den Käufer innehalten lassen. Die technischen Zwischenschritte – das Bestätigen des Warenkorbs, die Eingabe der Lieferadresse, die Auswahl des Bezahlverfahrens etc. – sind deshalb wichtig. Bezahlvorgang als Regulativ Der Bezahlvorgang nimmt im Prozess des Internetshoppings die Funktion eines regulativen Realitätschecks ein. Spätestens an diesem Punkt wird kritisch geprüft, ob man das Produkt wirklich braucht, ob man es sich wirklich leisten kann und ob man dem Händler wirklich trauen kann. Beim Bezahlvorgang im E-Commerce zeigen sich zwei grundsätzliche Verhaltensformen: Ist das Verlangen nicht ausreichend groß, um gewisse Risiken einzugehen, wird gezögert und reflektiert. Man wägt ab, bewertet neu und sortiert vielleicht doch noch etwas aus. Gegebenenfalls wird der Kaufprozess auch abgebrochen, wenn die Kombination aus Händler und möglicher Bezahlmethode nicht sicher erscheint. Bei sich wiederholenden Routineeinkäufen wie z.B. von Tiernahrung und Druckerpatronen wird der Bezahlvorgang schnell und routiniert abgewickelt, ohne lange zu überlegen. Zumeist sind die fließenden Geldbeträge kleiner, und es wird bei einem Händler, den man bereits gut kennt, gekauft. Datensicherheit ist ein schwieriges Thema Das Thema Sicherheit im E-Commerce hat aus Käufersicht drei Ebenen: 1. die finanzielle Ebene, also die Kontrolle der Geldflüsse und Betrugsabwehr; 2. die Datenebene, die die persönlichen und die Transaktionsdaten betrifft; und 3. die psychologische Ebene, die eher unbewusst abläuft. Hier geht es um den Schutz vor der eigenen Gier, damit keine Überschuldung eintritt. Das dominante Thema ist die finanzielle Sicherheit. Internetkäufer wissen wenig über Datensicherheit. Wenn überhaupt, herrscht eine gewisse Sensibilität hinsichtlich der eigenen Kontodaten, die man nur bestimmten Anbietern gibt, um finanziellen Schaden abzuwenden. Die Angst vor Datenmissbrauch wird stark verdrängt – begünstigt dadurch, dass die Datenflüsse im Alltag nicht fassbar und spürbar sind, sondern überwiegend im Verborgenen bleiben. Viele stecken den Kopf in den Sand und beruhigen sich selbst mit Aussagen wie „Ich bin nicht wichtig als Ziel von Betrügern“ oder „Warum sollte gerade ich Opfer werden?“. Fazit Der Einkauf im Internet macht Spaß. Internetkäufer wissen latent, dass sie sich beim Online-Shopping Gefahren aussetzen. Sie nehmen diese aber hin und versuchen, durch ihr Verhalten ein gewisses Maß an Kontrolle aufrechtzuerhalten, um so ein persönliches Sicherheitsgefühl zu entwickeln. 51 52 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Studiendesign Online-Befragung (Innofact) Im Auftrag der SCHUFA hat Innofact im März 2016 2.026 Geschlecht Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren zu ihrem Zahlungsverhalten im E-Commerce befragt. Die Probanden wurden aus dem Innofact Consumerpanel rekrutiert. in Prozent der Befragten männlich 51 Eine zufällige Stichprobe wurde per E-Mail eingeladen und konnte an der Online-Befragung mittels eines Fragebogens weiblich 49 teilnehmen. Der Zugang zur Online-Befragung war für jeden dieser Teilnehmer nur über eine individuelle Transaktionsnummer möglich, Mehrfachteilnahmen waren damit ausgeschlossen. Internetnutzung in Prozent der Befragten einmal am Tag Die Befragten sind regelmäßige Internetnutzer, die mehr- mehrmals in der Woche 61 mals in der Woche im World Wide Web unterwegs sind. Die Gesamtstichprobe wurde internetrepräsentativ nach Alter, Geschlecht und Bildungslevel quotiert. 51 Prozent der Befrag- 93 ten sind Männer, 49 Prozent Frauen. 93 Prozent der Befragten nutzen das Internet mehrmals täglich, 6 Prozent sind in mehrmals täglich der Regel einmal am Tag online. Mehrmals in der Woche, aber nicht täglich ist 1 Prozent der Befragten im Web unterwegs. 93 Prozent nutzen einen PC, Desktop Computer oder ein Laptop, 84 Prozent nutzen ein Smartphone und/oder ein Nutzung von internetfähigen Geräten in Prozent der Befragten1) Tablet. Neun von zehn Smartphone-Nutzern sind mindestens einmal täglich mit ihrem Smartphone im Internet. Internetnutzer, die ihr Smartphone täglich nutzen und mehrmals im Monat auch über ein mobiles Endgerät online einkaufen, bezeichnet die Studie als Heavy User. In der Studie sind 22 Prozent der Befragten Heavy User. Die anderen Internetnutzer, die nicht täglich ihr Smartphone nutzen und seltener oder überhaupt nicht über ein mobiles Endgerät einkaufen, bezeichnet die Studie als Mainstream User (78 Prozent). Betrachtet man ihre Verteilung auf die Altersgruppen, zeigt sich, dass sich unter den jüngeren Menschen mehr Heavy User finden. 38 Prozent der Heavy User sind 18 bis 29 Jahre alt, jeweils ein Viertel ist im Alter zwischen 30 und 39 Jahren 93 84 PC/Desktop Computer/Laptop Smartphone/Laptop 1) Mehrfachantworten möglich. Nutzergruppen in Prozent der Befragten Heavy User 22 bzw. 40 und 49 Jahren. Aber auch in den höheren Altersgruppen sind die Vielnutzer vertreten: Fast jeder Zehnte der 50- bis 59-Jährigen ist ein Heavy User. 78 Mainstream User Nutzergruppen nach Altersklassen in Prozent der Befragtengruppe insgesamt 24 20 24 Heavy User 38 25 22 10 25 9 3 Mainstream User 20 18-29 Jahre 18 30-39 Jahre 24 40-49 Jahre 50-59 Jahre 24 14 60-69 Jahre Quelle: SCHUFA Holding AG. E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Ergebnisse einer Online-Befragung (Marktforschungsinstitut Innofact) Das Internet ist aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts nutzen 85 Prozent der über 10-Jährigen das Internet (ITKErhebung 2015). Viele Tätigkeiten sind heute über das Internet möglich: Filme anschauen, sich mit Freunden unterhalten, aktuelle Nachrichten verfolgen, Einkaufen, Bankgeschäfte erledigen sind nur einige davon. Dazu steht mittlerweile eine Vielzahl von technischen Geräten zur Verfügung, die uns in allen Lebenslagen die Nutzung des Internets ermöglicht. Unterwegs mit Smartphone und Tablet, zu Hause und im Büro via PC, Desktop Computer oder Laptop. Das Einkaufen im Internet hat in den vergangenen Jahren rasant zugenommen. Parallel zu dieser Entwicklung haben sich vielfältige neue Bezahlverfahren entwickelt, die Finanztransaktionen beim Einkauf im Internet erleichtern sollen. Die SCHUFA hat im März 2016 Innofact mit einer Online-Befragung von internetaffinen Erwachsenen beauftragt, die auf Basis der Tiefeninterviews einer qualitativen Rheingold-Studie konzipiert wurde. Im Rahmen der Online-Studie wurden das Shopping- und Bezahlverhalten seitens der Verbraucher im Zusammenhang mit Sicherheit und Datenschutz beleuchtet. Internet wird vielfältig genutzt Das Gros der befragten Internetnutzer verwendet das Internet zum Abrufen von E-Mails, um Suchmaschinen zu nutzen, sich über aktuelle Nachrichten zu informieren, auf SocialMedia-Plattformen aktiv zu sein, Online-Banking zu betreiben und Videos anzuschauen (siehe Abbildung 4.2). Dazu setzen sie mobile Geräte (Smartphone oder Laptop) fast genauso häufig ein wie stationäre Geräte (PC, Desktop Computer oder Laptop): Jeweils neun von zehn befragten Internetnutzern verwenden ihren heimischen PC mehrmals in der Woche dazu, E-Mails abzurufen und Suchmaschinen zu benutzen. Jeweils acht von zehn Befragten gebrauchen dafür auch mobile Geräte. Aktuelle Informationen und Nachrichten rufen 77 Prozent der befragten Internetnutzer mit stationären Geräten ab, 70 Prozent nutzen dazu ihre mobilen Endgeräte. Jeweils zwei Drittel der Befragten verwenden stationäre oder mobile Geräte für ihre Social-MediaAktivitäten. Etwas anders sieht es bei datensensiblen Anwendungen aus. Datensensible Anwendungen sind Anwendungen, bei denen persönliche Daten transferiert werden müssen und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen den Nutzer vor Datenmissbrauch schützen. Datenintensiv sind neben dem Online-Banking beispielsweise der E-Commerce und das Buchen von Online-Tickets. 53 54 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Vielfältige Nutzung des Internets Abb. 4.2: Mehrmals wöchentliche Nutzung des Internets mit stationären oder mobilen Geräten für ausgewählte Aktivitäten; in Prozent der Befragten1) Abrufen von E-Mails 95 80 Suchmaschinen nutzen (z.B. Google) 91 79 News abrufen (z.B. Nachrichten, Aktuelles) 77 70 Social Media (z.B. Facebook, Twitter, Blogs) 66 66 Online-Banking 58 40 Videos/Filme ansehen (z.B. YouTube) 57 51 Chatten/Blogs 45 51 Spielen (Gaming) 44 49 über Produkte/Angebote informieren 44 33 Online-Shopping 38 30 Cloud-Lösungen (z.B. Dropbox, iCloud) 23 23 Buchung von Tickets 10 11 Online-Partnerbörsen besuchen 10 11 Mobile Payment (per Smartphone bezahlen) –4) 14 Wearables (Fitnessarmband, Apple Watch) –4) 13 Mobile Smart-Home (Haushaltstechniksteuerung) –4) 12 stationäre Geräte; n=1.8862) 1) Mehrfachantworten möglich. mobile Geräte; n=1.7033) 2) PC, Desktop Computer, Laptop. 3) Smartphone, Tablet. 4) entfällt. Quelle: SCHUFA Holding AG. Für datensensible Anwendungen werden häufiger stationäre Geräte benutzt. Für Online-Banking und E-Commerce nutzen die Internetuser häufiger ihre stationären Geräte: 58 Prozent der Befragten betreiben Online-Banking vom heimischen PC oder Laptop aus, 40 Prozent verwenden dazu auch das Smartphone oder ein Tablet. Knapp vier von zehn Internetnutzern kaufen mehrmals in der Woche online von ihrem PC zu Hause aus ein, mit einem mobilen Gerät sind es drei von zehn. Heavy User sind am heimischen PC und mobil aktiver Internetnutzer, die ihr Smartphone täglich nutzen und mehrmals im Monat auch über ein mobiles Endgerät online einkaufen, bezeichnet die vorliegende Studie als Heavy User. Obwohl die Definition sich somit ausschließlich auf eine mobile Internetnutzung bezieht, zeigen die Befragungsergebnisse, dass Heavy User insgesamt im Internet deutlich aktiver E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 55 Heavy User nutzen stationär und mobil mehr datensensible Anwendungen Abb. 4.3: Mehrmals wöchentliche Nutzung des Internets mit stationären und mobilen Geräten für ausgewählte Aktivitäten; in Prozent der Befragtengruppen1) n=1.886 58 76 Online-Banking 40 69 44 55 Spielen (Gaming) 49 64 38 69 Online-Shopping 30 68 10 23 Buchung von Tickets 11 26 Mobile Payment (per Smartphone bezahlen) 14 24 Wearables ( Fitnessarmband, Apple Watch) 13 27 Mobile Smart-Home (Haushaltstechniksteuerung) 12 28 stationär insgesamt stationär Heavy User mobil insgesamt mobil Heavy User 1) Mehrfachantworten möglich. Quelle: SCHUFA Holding AG. sind als Mainstream User, unabhängig davon, ob stationäre oder mobile Geräte verwendet werden. Heavy User differenzieren weniger nach dem Endgerät: 76 Prozent nutzen mehrmals wöchentlich ihre stationären Geräte für Bankgeschäfte, mobile Geräte sind bei 69 Prozent dieser Befragtengruppe dazu im Einsatz (siehe Abbildung 4.3). Beim Online-Shopping setzen Heavy User mobile und stationäre Geräte sogar fast gleich häufig ein. 69 Prozent Heavy User nutzen kaufen mittels eines stationären Geräts mehrmals in der Woche im Internet ein, via Smart- datensensible phone oder Tablet sind es 68 Prozent. Heavy User sind damit Trendsetter: Die Entwicklung Funktionen auch geht in Richtung einer intensiveren Nutzung der mobilen Geräte. heute schon mobil. Nur etwa gut die Hälfte der Mainstream User tätigt vom stationären PC aus Bankgeschäfte, mobil tun das sogar nur knapp drei von zehn Befragten. Der Anteil der Mainstream User, die mehrmals in der Woche online einkaufen, ist deutlich geringer: Mittels eines heimischen PCs tun dies 29 Prozent, mobil sind es nur 16 Prozent (siehe Abbildung 4.4). Auch beim Online-Banking sind Mainstream User am heimischen PC und mobil deutlich zurückhaltender. Knapp mehr als die Hälfte dieser Befragtengruppe (53 Prozent) verwendet stationäre Geräte für Bankgeschäfte via Internet, mobile Geräte nutzen dafür sogar nur 29 Prozent. 56 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Mainstream User verwenden selten ihre mobilen Geräte für datensensible Anwendungen Abb. 4.4: Nutzung des Internets mit stationären und mobilen Geräten für ausgewählte Aktivitäten; in Prozent der Befragtengruppen1) n=1.703 58 53 Online-Banking 40 29 44 41 Spielen (Gaming) 49 44 38 29 Online-Shopping 30 16 10 6 Buchung von Tickets 11 6 Mobile Payment (per Smartphone bezahlen) 14 6 Wearables (Fitnessarmband, Apple Watch) 13 7 Mobile Smart-Home (Haushaltstechniksteuerung) 12 7 stationär insgesamt stationär Mainstream User 1) Mehrfachantworten möglich. mobil insgesamt mobil Mainstream User Quelle: SCHUFA Holding AG. Heavy User nutzen bereits mehr innovative mobile Anwendungen Smartphones und Tablets haben zu neuen mobilen Anwendungen geführt. So ist heute bereits Mobile Payment möglich. Dabei wird mit einem Smartphone im stationären Handel oder an Automaten bezahlt. 14 Prozent der Befragten nutzen diese neue Technologie, bei den Heavy Usern sind es mit fast einem Viertel schon deutlich mehr (siehe Abbildung 4.3). Wearables wie Fitnessarmbänder benutzen Heavy User (27 Prozent) auch deutlich häufiger als Mainstream User (7 Prozent). Das Gleiche gilt für Smart-Home-Anwendungen, mit denen die Haustechnik (Heizung, elektrische Rollläden, Licht usw. ) von unterwegs gesteuert werden kann. E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Einkaufen im Internet: einfach und bequem, aber auch sicher? Neun von zehn befragten Internetnutzern haben bereits online eingekauft. Es ist einfach und bequem. Man muss sich an keine Ladenöffnungszeiten halten, kann in Ruhe aus einem großen Angebot auswählen, bekommt die Ware nach Hause geliefert – kein Wunder also, dass das Warenangebot im Internet immer größer wird und die Nachfrage wächst. Aber mit der zunehmenden Erfahrung der Verbraucher in Bezug auf den E-Commerce steigen auch deren Anforderungen an Online-Shops. Dabei unterscheiden sich Heavy und Mainstream User nur wenig. Acht von zehn der Befragten beider Nutzergruppen ist es sehr wichtig oder wichtig, Der tatsächliche dass nach der Auswahl der Produkte der tatsächliche Kaufvorgang einfach ist und schnell Kaufvorgang abgewickelt werden kann. Ebenso viele Befragte haben einen hohen Anspruch an die soll schnell und Qualität des Lieferservices: Informationen zum Lieferstatus und eine gute Verpackung einfach sein. sind neben der Zuverlässigkeit hier wichtige Kriterien. Jeweils acht von zehn Befragten der Nutzergruppen legen Wert auf vielfältige Bezahlmöglichkeiten und erwarten aktuelle Angaben zur Verfügbarkeit der Ware. Nur geringfügig weniger oft werden eine große Auswahl, gute Serviceleistungen und ein attraktives Design der Website als sehr wichtig oder wichtig bewertet. Bequemlichkeit und Datenschutz sind wichtig Wer online einkauft, muss bestimmte Daten gegenüber dem Online-Händler und – je nach gewählten Bezahlverfahren – auch zusätzlich gegenüber einem Bezahldienstleister offenlegen. Werden Internetnutzer gezielt darauf angesprochen, zeigt sich, dass das Thema Datenschutz beim Online-Shopping der überwiegenden Mehrheit der Verbraucher sehr wichtig ist (siehe Abbildung 4.5). Das Thema Datenschutz ist allen wichtig Abb. 4.5: Zustimmung zur Aussage „Das Thema Daten/Datenschutz im Internet ist für mich sehr wichtig“; in Prozent der Befragten n=2.026 52 1 stimme voll und ganz zu 26 2 3 4 5 15 5 11 6 stimme überhaupt nicht zu Quelle: SCHUFA Holding AG. 57 58 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Online-Shopper entwickeln eigene Sicherheitsstrategien Fehlen aus Sicht der Online-Shopper die bevorzugten Bezahlverfahren, hat mehr als die Hälfte der Befragten bereits einmal in den vergangenen zwölf Monaten einen Online-Kauf abgebrochen. Bei den Heavy Usern waren es sogar 63 Prozent (siehe Abbildung 4.6). Fehlen die richtigen Bezahlverfahren, wird der Kauf oft abgebrochen Viele der Internetnutzer (76 Prozent) beschränken sich Abb. 4.6: Vorkommen von Kaufabbrüchen innerhalb der vergangenen zwölf Monate aufgrund von fehlenden oder falschen Zahlungsmöglichkeiten; in Prozent der Befragten n=2.026 Online-Einkauf benutzen. Dieses Verhalten legen Heavy auf ein oder zwei Bezahlverfahren, die sie für ihren User (75 Prozent) und Mainstream User (77 Prozent) fast gleich häufig an den Tag (siehe Abbildung 4.7). Um ihr Sicherheitsrisiko zu minimieren, haben acht von zehn Online-Shoppern eigene Strategien entwickelt. Sie kaufen eher nur bei bekannten Shops mit wenigen verschiedenen Bezahlverfahren, machen so wenige Angaben 51 63 48 insgesamt Heavy User Mainstream User Quelle: SCHUFA Holding AG. wie möglich beim Registrieren oder nutzen nur einen Gastzugang. Andere achten darauf, immer die aktuellste Anti-Viren-Software zu nutzen, oder beschränken sich auf wenige Online-Shops bei ihren Einkäufen. Bewertungs- portale und Erfahrungen anderer mit einem Internetshop sind für zwei Drittel der Käufer wichtig, wenn sie bei einem ihnen bislang unbekannten Online-Shop einkaufen wollen. Kunden, die wissen wollen, wie ein Online-Händler mit ihren Daten umgeht, finden Informationen dazu in deren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). In der Regel muss man als Kunde vor einem Einkauf die AGB des Internetshops akzeptieren. Dies geschieht allerdings häufig, ohne dass sich die Kunden diese tatsächlich angesehen haben. Lediglich 41 Prozent der Heavy User und 37 Prozent der Mainstream User geben an, dass sie häufig die AGB der Online-Händler läsen. Es ist anzunehmen, dass die juristische Sprache und der große Umfang hier viele Verbraucher abschrecken. Wichtigste Sicherheitsstrategie: nur wenige Bezahlverfahren nutzen Abb. 4.7: Zustimmung zu verschiedenen Aussagen: Stimme (voll und ganz) zu; in Prozent der Befragtengruppe n=1.711 Beim Online-Shopping nutze ich nur ein oder zwei Bezahlverfahren. 76 75 77 Bei unbekannten Online-Shops recherchiere ich vor dem Einkauf im Internet nach Erfahrungen und Bewertungen anderer. 66 69 65 Ich vermeide es, mich häufig in Online-Shops zu registrieren, und nutze lieber den Gastzugang. 47 52 46 Beim Online-Shopping kaufe ich nur bei Anbietern, die mir bereits bekannt sind. 38 40 37 Ich lese mir häufig die AGB der Online-Händler durch. 38 41 37 insgesamt Heavy User Mainstream User Quelle: SCHUFA Holding AG. E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 59 Bezahlverfahren im E-Commerce – Angebot und Nachfrage Online-Shops bieten ihren Kunden durchschnittlich 5,3 verschiedene Bezahlverfahren an, wie das ECC Köln in seiner Studie „Payment im E-Commerce“ Vol. 20 jüngst veröffentlichte. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Umsatzgröße und genutzten Vertriebskanälen der Unternehmen. Mittlere und große Unternehmen mit einem Umsatz von 10 Millionen Euro und mehr bieten durchschnittlich 6,4 Bezahlverfahren an, kleinere hingegen nur fünf verschiedene Zahlungsmöglichkeiten. Am häufigsten angeboten werden in den deutschen Online-Shops die Bezahlverfahren Vorkasse und PayPal. An dritter Stelle steht der Kauf auf Rechnung, gefolgt von der Kreditkarte und sofortüberweisung.de. Der aus technischer Sicht herausfordernden SEPA-Umstellung zum Trotz findet sich auch die Lastschrift mit knapp 39 Prozent auf den vorderen Rängen (die Funktionsweise der verschiedenen Bezahlverfahren erklärt der Beitrag von Professor Skiera ab Seite 40). Im E-Commerce ist der Kauf auf Rechnung die Nummer 1 der Kunden Die am häufigsten von Online-Shops angebotenen Bezahlverfahren sind nicht deckungsgleich mit den von Online-Kunden vorrangig genutzten Verfahren. Während die angebotenen Bezahlverfahren stark vom Sicherheitsbedürfnis und der Umsatzgenerierung der Händler getrieben sind, ist die Nachfrage der Verbraucher von der bequemen und einfachen Nutzung sowie ihren Sicherheitsanforderungen getrieben. Online-Shopper kaufen am häufigsten auf Rechnung. 83 Prozent der Befragten bezahlen Kauf auf Rechnung erst nach Erhalt der Lieferung, indem sie den Kaufpreis dem Händler überweisen (siehe ist nach wie vor im Abbildung 4.8). Dieses traditionelle Verfahren hat aus Kundensicht viele Vorteile – er kann E-Commerce sehr die Ware vor der Bezahlung überprüfen und geht nicht das Risiko ein, dass er das Produkt beliebt. nicht erhält, aber schon bezahlt hat. Mit PayPal bezahlen 76 Prozent der befragten Online-Käufer. An dritter Stelle der genutzten Bezahlverfahren findet sich die Lastschrift Online-Käufer zahlen in der Mehrzahl auf Rechnung Abb. 4.8: Genutzte Bezahlverfahren für Online-Einkäufe; in Prozent der Befragten1) n=2.026 Rechnung 83 PayPal 76 Lastschrift 70 SOFORT Überweisung 54 Kreditkarte 46 Vorkasse 46 Klarna 25 Amazon Payments 25 per Nachnahme 24 mobiles Bezahlen 13 1) Mehrfachantworten möglich. Quelle: SCHUFA Holding AG. 60 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht (70 Prozent). Seitens der Online-Käufer werden diese drei Bezahlverfahren mit deutlichem Abstand am häufigsten verwendet. Die SOFORT Überweisung nutzt knapp mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent). Dichtauf folgen das Bezahlen mit Kreditkarte und per Vorkasse. Klarna und Amazon Payments werden nur von einem Viertel der Befragten verwendet. Das Bezahlen von Online-Einkäufen per Nachnahme nutzen nur 24 Prozent. Mobiles Bezahlen ist noch wenig verbreitet, nur gut jeder Zehnte nutzt diese relativ neue Möglichkeit. Der Online-Kauf auf Rechnung ist für Mainstream User und Heavy User das am häufigsten genutzte Bezahlverfahren. Insgesamt werden alle Bezahlverfahren deutlich häufiger von Heavy Usern verwendet. Große Abweichungen finden sich bei Klarna, dem mobilen Bezahlen und Amazon Payments. Heavy User nutzen diese Bezahlverfahren deutlich häufiger als die Mainstream-User, was sicherlich mit der bequemen und einfachen Nutzung dieser Bezahlverfahren zu erklären ist. Trotz dieser Entwicklung sind nach dem Kauf auf Rechnung die mit Abstand beliebtesten Bezahlverfahren der Heavy User PayPal und die Lastschrift. Bequemlichkeit der Bezahlverfahren Den Kauf auf Rechnung beurteilen 73 Prozent der Befragten als sehr einfach oder einfach. Das Bezahlen von Online-Einkäufen mit der Kreditkarte finden noch gut drei Viertel der Befragten zumindest einfach, bei der Lastschrift sind es ebenfalls 74 Prozent der Befragten. Mit PayPal zusammen werden diese drei Bezahlverfahren mit deutlichem Abstand von den Nutzern als am einfachsten und bequemsten beurteilt. Alle anderen Bezahlverfahren bewerten die Online-Shopper als deutlich weniger einfach in der Handhabung. Fast alle Befragten finden, dass PayPal im alltäglichen Gebrauch besonders einfach zu nutzen ist (97 Prozent). Dabei gibt es kaum einen Unterschied in der Beurteilung seitens Heavy Usern und Mainstream Usern. Das Bezahlen von Online-Einkäufen mit Kreditkarte finden drei Viertel der Befragten insgesamt besonders einfach, auch hier ist die Abweichung bei den zwei Usergruppen gering (siehe Abbildung 4.9). Deutliche Unterschiede zwischen Heavy Usern und Mainstream Usern ergeben sich beim Kauf auf Rechnung und der Lastschrift. Diese werden von Heavy Usern als einfacher in der Nutzung bewertet als zum Beispiel die Kreditkarte. Mainstream User dagegen beurteilen die Zahlung per Kreditkarte als einfacher als den Kauf auf Rechnung oder die Lastschrift. Umgekehrt beurteilen Mainstream User die zwei Bezahlverfahren, die als am wenigsten einfach in der Handhabung beurteilt werden, deutlich häufiger als einfach als Heavy User. 41 Prozent der Mainstream User finden die Bezahlung von Online-Einkäufen per Vorkasse einfach, bei den Heavy Usern sind es nur 35 Prozent. Das Zahlen per Nachnahme beurteilen 33 Prozent der Mainstream User als einfach, aber nur 27 Prozent der Heavy User. E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 61 Heavy User bevorzugen PayPal, Rechnung und Lastschrift Abb. 4.9: Bewertung der Bezahlung mit dem Bezahlverfahren als besonders einfach; in Prozent der Befragtengruppen n=875 PayPal 97 96 97 Rechnung 73 80 72 Lastschrift 74 79 72 Kreditkarte 75 76 75 SOFORT Überweisung 61 63 60 Amazon Payments 61 62 61 Klarna 52 58 49 mobiles Bezahlen 45 50 44 Vorkasse 40 35 41 per Nachnahme 32 27 33 insgesamt Heavy User Mainstream User Quelle: SCHUFA Holding AG. Der Kauf auf Rechnung gilt als besonders sicher Den Kauf auf Rechnung schätzen 88 Prozent der Internetnutzer insgesamt als sehr oder doch zumindest sicheres Bezahlverfahren ein, wenn es um die Verwendung persönlicher Daten geht (siehe Abbildung 4.10). Mit einigem Abstand folgt PayPal, das von 82 Prozent so beurteilt wird. Auch die Bezahlung von Online-Käufen per Nachnahme und per Last- Kauf auf Rechnung schrift gilt für die Mehrheit der Befragten zumindest als sicher, wenn nicht sogar sehr gilt als sicherstes sicher. Am wenigsten sicher fühlen sich die Verbraucher beim mobilen Bezahlen und der Bezahlverfahren. Vorkasse. Erstaunlich ist, dass die Kreditkarte, trotz ihrer objektiv vorhandenen Absicherungsmechanismen, nicht als sicher wahrgenommen wird. Online-Shopper verhalten sich beim Kauf in für sie fremden Online-Shops sicherheitsorientiert. Bezahlverfahren, die als besonders sicher im Umgang mit den persönlichen Daten gelten, werden häufiger beim Einkauf in bislang unbekannten Online-Shops eingesetzt als andere Bezahlverfahren (siehe Abbildung 4.10). Die Mehrheit der Internetnutzer kauft deshalb bei unbekannten Online-Händlern entweder auf Rechnung oder nutzt PayPal. 62 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Der Kauf auf Rechnung gilt aus Käufersicht als sehr sicher und wird deshalb beim Kauf in bislang unbekannten Online-Shops bevorzugt Abb 4.10: Beim Kauf in bislang unbekannten Online-Shops eingesetzte Bezahlverfahren und ihre Sicherheitseinschätzung, in Prozent der Befragtengruppe1) n=979-1.990 Rechnung 65 64 66 88 PayPal 54 61 53 82 Klarna 37 44 34 70 Lastschrift 33 43 29 60 Kreditkarte 30 39 28 56 SOFORT Überweisung 27 37 24 59 per Nachnahme 27 33 25 75 Amazon Payments 25 35 22 68 Vorkasse 22 29 20 44 mobiles Bezahlen 15 28 11 46 insgesamt Heavy User Mainstream User Sicherheitseinschätzung2) 1) Mehrfachantworten möglich. 2) Persönliche Einschätzung „(sehr) sicher“ für Bezahlverfahren im Hinblick auf die Verwendung persönlicher Daten. Quelle: SCHUFA Holding AG. Das gilt gleichermaßen für Mainstream und Heavy User: In ihnen unbekannten OnlineShops kaufen die Befragten zu 65 Prozent per Kauf auf Rechnung. An zweiter Stelle steht PayPal (54 Prozent), das von Heavy Usern deutlich häufiger bei unbekannten OnlineHändlern genutzt wird (61 Prozent) als von Mainstream Usern (53 Prozent). Auch PayPal wird als besonders sicheres Bezahlverfahren eingestuft. E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht 63 Das Bezahlverfahren Klarna nutzen 44 Prozent der Heavy User und 34 Prozent der Mainstream User beim Einkauf in bislang unbekannten Online-Shops. Per Lastschrift bezahlen 43 Prozent der Heavy User derartige Online-Käufe, bei den Mainstream Usern sind es 29 Prozent. Alle anderen Bezahlverfahren – ausgenommen das mobile Bezahlen, das noch seltener benutzt wird – werden nur von 20 bis 30 Prozent der Befragten für das Bezahlen in unbekannten Shops genutzt, die Nutzung durch Heavy User ist dabei jeweils wieder etwas größer als die Nutzung durch Mainstream User. Bestimmte Bezahlverfahren fördern das Vertrauen Werden aus Sicht der Kunden besonders sichere Bezahlverfahren in einem Online-Shop Bietet ein Shop angeboten, haben sie mehr Vertrauen in diesen Online-Händler. Entsprechend positiv die Bezahlung per wirkt sich die Bereitstellung der Bezahlverfahren Kauf auf Rechnung und PayPal aus. Rechnung oder via 83 Prozent der Befragten, die auf Rechnung kaufen, bringen einem ihnen bislang unbe- PayPal an, erhöht kannten Internetshop mehr Vertrauen entgegen, wenn er seinen Kunden dieses Bezahl- er damit das Ver- verfahren anbietet. Bei PayPal sind es 80 Prozent (siehe Abbildung 4.11). Mit etwas trauen der Kunden. Abstand folgen Klarna und Amazon Payments. Dass diese Vertrauensbildung nur bedingt etwas mit der vorrangigen Nutzung der Bezahlverfahren zu tun hat, zeigt die Einschätzung des Kaufs per Nachnahme und von mobilem Bezahlen. Beide Verfahren werden insgesamt wenig genutzt, erhöhen aber für 62 Prozent beziehungsweise 56 Prozent der Befragten das Vertrauen in neue Shops. Negativ auf das Vertrauen in einen Online-Shop wirkt es sich aus, wenn Vorkasse als Bezahlverfahren angeboten wird. Dass sie für eine Leistung im Voraus bezahlen sollen, kommt bei den Verbrauchern nicht gut an. Bestimmte Bezahlverfahren erhöhen das Vertrauen in Online-Shops Abb 4.11: Bezahlverfahren, die bei den Befragten das Vertrauen in einen ihnen bislang unbekannten Online-Shop erhöhen, wenn sie dort angeboten werden; in Prozent der Befragten, die das jeweilige Bezahlverfahren bei ihnen bekannten Online-Shops verwenden1) n=144-824 Rechnung 83 PayPal 80 Klarna 74 Amazon Payments 73 per Nachnahme 62 mobiles Bezahlen 56 Überweisung 54 Kreditkarte 48 SOFORT Überweisung 43 Lastschrift 43 Vorkasse 23 1) Mehrfachantworten möglich. Quelle: SCHUFA Holding AG. 64 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Wer bislang ohne Probleme online einkauft, hofft, dass es so bleibt Die bisherigen Ergebnisse zeigen, das Online-Shopper die Gefahren, die sich durch das Einkaufen im Internet in Verbindung mit der Nutzung bestimmter Bezahlverfahren ergeben, zum Teil durchaus kennen. Aus Gründen der Bequemlichkeit, aber auch, weil sie keine andere Möglichkeit sehen, den Einkauf abzuwickeln – und auch nicht darauf verzichten möchten –, gehen sie gewisse Risiken ein. Dabei wägen sie durchaus ab. Die Erfahrung lehrt, es wird schon gutgehen Abb. 4.12: Zustimmung zu den Aussagen; in Prozent der Befragten n=2.026 69 68 69 Bisher ist alles gutgegangen, und ich hoffe einfach, dass es so bleibt. insgesamt Heavy User 51 55 50 Ich sehe das Risiko, nutze trotzdem moderne Zahlungsmöglichkeiten, weil man heutzutage keine andere Wahl hat. Mainstream User 24 31 21 Ich bin als Ziel von Betrügern nicht wichtig genug. Quelle: SCHUFA Holding AG. „Vogel-Strauß- Weit verbreitet ist auch die Einstellung „Bisher ist alles gutgegangen, und ich hoffe Prinzip“ ist weit einfach, dass es so bleibt“. Knapp sieben von zehn Befragten haben dieser Aussage verbreitet. zugestimmt (siehe Abbildung 4.12). Dabei unterscheiden sich Mainstream und Heavy User kaum. 55 Prozent der Heavy User sehen das Risiko bestimmter Bezahlverfahren zwar, nutzen sie aber trotzdem, weil ihnen aus ihrer Sicht keine andere Wahl bleibt. Auch jeder zweite Mainstream User handelt so. Rund ein Viertel der Befragten beruhigt sich selbst mit der Feststellung, dass er als Ziel von Betrügern einfach nicht wichtig genug sei. Diese Einstellung ist bei Größte Sorge gilt den Bankdaten Heavy Usern stärker verbreitet als bei Mainstream Usern. Abb. 4.13: Rangfolge der größten Sorge vor Missbrauch dieser Daten; in Prozent der Befragten n=1.989 Insgesamt sorgt sich mit 78 Prozent das Gros der Befragten vor allem um einen Missbrauch seiner Bankdaten, wie z.B. IBAN- und Kreditkartennummer (siehe Abbildung 4.13). Den Missbrauch ihrer persönlichen Daten wie Namen, Adresse und Ähnliches sowie den ihrer Transaktionsdaten fürchten sie weitaus weniger. Es zeigt sich, dass die Befragten vor allem einen direkten finanziellen 78 Bankdaten1) 6 16 persönliche Daten2) Transaktionsdaten3) 1) IBAN, BIC, Kreditkartennummer, Dispokreditrahmen bei einem Girokonto, Gültigkeitsdatum, Verfügungsrahmen bei einem Kreditkartenkonto etc. 2) Name, Adresse, E-Mail-Adresse, Telefonnummer etc. 3) Angabe zum Produkt, Warenkorbinhalt, Betrag, Log-in-Status, Zahlungsempfänger, Rechnungsnummer, Transaktionsdatum etc. Quelle: SCHUFA Holding AG. Schaden fürchten. Wie mit ihren persönlichen Daten und dem Wissen über ihr Kaufverhalten umgegangen wird, berührt sie wenig. E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Konkret haben die Befragten Angst davor, dass jemand Angst vor geplünderten Konten ist groß auf ihr Online-Banking zugreift und das Konto leerräumt Abb. 4.14: Formen der missbräuchlichen Nutzung, die OnlineKäufer fürchten; in Prozent der Befragten n=2.026 (39 Prozent). Knapp ein Viertel fürchtet sich davor, dass 65 ein Fremder im Internet einkauft und ihre Kontodaten zur Abbuchung verwendet (siehe Abbildung 4.14). Gut ein Fünftel treibt die Sorge um, dass jemand auf ihren Namen im Internet einkauft. 14 Prozent der Befragten fürchten, dass ein Fremder ihre Kreditkartendaten zur Abbuchung eingibt. 11 Prozent der Befragten haben es bereits einmal erlebt, Jemand kauft im Internet Andere ein und gibt meine Kreditkartendaten zur 2 14 Abbuchung ein. 21 Jemand kauft im Internet unter meinem Namen ein. Quelle: SCHUFA Holding AG. haben, 9 Prozent mussten erleben, dass ihre Kreditkartendaten von jemandem zum Online-Shoppen missbraucht wurden. Ebenso viele haben das in Bezug auf ihr Girokonto erlebt. Dass ein Zugriff über das Online-Banking auf das eigene Konto erfolgte, war bei 7 Prozent der Befragten schon einmal der Fall. Heavy User sind von diesen Missbräuchen zahlreicher betroffen als Mainstream User, wahrscheinlich, weil sie deutlich häufiger im Internet einkaufen (siehe Abbildung 4.15). Datenmissbrauch ist ein Thema Abb. 4.15: Anzahl der Befragten, die tatsächlich schon einmal einen Datenmissbrauch im Internet erlebt haben; in Prozent der Befragtengruppen n=2.026 11 17 9 Jemand kauft im Internet ein und gibt meine Kreditkartendaten zur Abbuchung ein. 9 15 7 Jemand kauft im Internet ein und gibt meine Kontodaten (Girokonto) zur Abbuchung ein. 9 17 7 Jemand greift auf mein Online-Banking zu und räumt mein Konto leer. 7 12 5 insgesamt Heavy User Mainstream User Quelle: SCHUFA Holding AG. Genaue Funktionsweise einzelner Bezahlverfahren ist nicht allen klar Die Befragten haben deutlich gemacht, dass es vor allem finanzielle Verluste sind, die sie bei einem Datenmissbrauch beim Online-Einkauf fürchten. Die Frage ist, ob sie bei den von ihnen benutzten Bezahlverfahren tatsächlich die Daten- und Zahlungsströme sowie die Akteure kennen und damit in der Lage sind, die Bezahlverfahren auch entsprechend richtig zu beurteilen. Deshalb wurden allen Befragungsteilnehmern am Ende zwei der am meisten genutzten Bezahlverfahren anhand von Schaubildern, die auch im Beitrag von Professor Skiera ab Seite 40 zu finden sind, erklärt. 24 Jemand kauft im Internet ein und gibt meine Kontodaten zur Abbuchung ein. dass Fremde unter ihrem Namen im Internet eingekauft Jemand kauft im Internet unter meinem Namen ein. Jemand greift auf mein Online-Banking zu und räumt mein Konto leer. 39 66 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Funktionsweise einiger Bezahlverfahren ist unklar Abb 4.16: Kenntnisse der Funktionsweise der Bezahlverfahren vor der Erklärung der Verfahren im Rahmen der Befragung und die Änderung im Nutzungsverhalten durch die neuen Kenntnisse; in Prozent der Befragten, die das Bezahlverfahren regelmäßig nutzen n=763-777 Überweisung Lastschrift Kreditkarte 6 5 5 Kenntnis der Funktionsweise PayPal SOFORT Überweisung 7 15 32 34 33 61 62 40 47 47 53 53 Ja, war mir bereits komplett bekannt. Grundsätzliche Abläufe waren mir zwar bereits bekannt, aber nicht in allen gezeigten Details. Nein, nicht bekannt. Quelle: SCHUFA Holding AG. Die Bezahlverfahren Überweisung – die beim Kauf auf Rechnung, aber auch bei der Vorkasse Anwendung findet – und Lastschrift sind der Mehrheit der Befragten komplett bekannt (siehe Abbildung 4.16). Aber jeweils ein Drittel gibt an, dass ihm zwar die grundsätzlichen Abläufe bekannt waren, aber nicht alle der gezeigten Details. Während bei PayPal mit jeweils 47 Prozent der Anteil der Befragten, die alles bereits wussten, und der Anteil derer, die noch Lücken hatten, gleich groß ist, ist jeweils der Mehrheit der genaue Ablauf beim Online-Einkauf mit Kreditkarte oder SOFORT Überweisung nicht klar. Aufgrund des neuen Wissens wollen allerdings nur wenige der Befragten ihr Bezahlverhalten tatsächlich ändern. Überdurchschnittliche 15 Prozent der Befragten geben an, PayPal häufiger verwenden zu wollen, 17 Prozent wollen die SOFORT Überweisung seltener nutzen. Fazit Betrachtet man die Befragungsergebnisse insgesamt, so zeigt sich, dass bei Online-Shoppern die erlebte Nutzung des Einkaufs im Internet im Vordergrund steht. Zwar verwenden sie lieber Bezahlverfahren, die sie persönlich für sicher halten, aber wenn es eben nicht anders möglich ist, greift man durchaus bewusst auf Verfahren zurück, für deren Sicherheitseinschätzung die Erfahrung fehlt. Das Thema Sicherheit ist somit zwar virulent vorhanden, spielt aber im Verhalten nur eine geringe Rolle. Dabei scheinen sich persönliche Nutzererfahrungen und die individuelle Sicherheitseinschätzung des Zahlverfahrens stark gegenseitig zu beeinflussen. Persönliche Sicherheitsstrategien werden verfolgt, um sich selbst zu beruhigen. E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Neue digitale Bezahlverfahren kommen immer häufiger zum Einsatz, aber der aus Verbrauchersicht sichere Kauf auf Rechnung ist auch beim Einkauf im Internet immer noch führend. Heavy User, die bereits heute häufig mit mobilen Geräten im Internet einkaufen, nutzen Lastschrift und PayPal schon fast genauso oft wie den Kauf auf Rechnung, denn beides ist aus ihrer Sicht deutlich bequemer. Dabei sind Lücken in den Kenntnissen über Funktionsweise einzelner Bezahlverfahren, auch wenn sie genutzt werden, nicht unüblich. Tatsächlich wird ein Datenmissbrauch beim Online-Einkauf nur dann als bedrohlich wahrgenommen, wenn er den eigenen Geldbeutel betrifft. Diese Form von Datenmissbrauch hat bereits jeder zehnte Heavy User in der Vergangenheit einmal erlebt. Es gilt daher, die Sensibilität der Verbraucher hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz zu stärken, um einen potentiellen wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen. 67 68 Glossar 5 Glossar Acquirer Möchte ein Online-Händler im E-Commerce für seine Kunden Kreditkartenzahlung im Shop anbieten, so benötigt er einen sogenannten Acquirer bzw. eine Acquirer Bank. Der Acquirer rechnet für den Online-Händler die Kaufsumme mit dem Kunden über dessen Kreditkarte ab, welche der Kunde von seiner kartenausgebenden Bank erhalten hat. Bezahlverfahren, Bezahlsystem Dem einfachen Verkaufsabschluss wird aus individualpsychologischer Sicht beim Internetverkauf eine besonders hohe Bedeutung beigemessen, weil der Kunde seinen Warenkorb ohne Angst vor Datenverlust und Ausspionieren seiner Zahlungsdaten begleichen können soll. Es wird mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Verfahren angeboten. Die klassischen Zahlungsarten Rechnung, Nachnahme und Kreditkarte machen in Deutschland weiterhin einen Großteil der Zahlungen aus. Digitale Geldbörse Die digitale Geldbörse, auch Cyberwallet beziehungsweise E-Wallet genannt, ist ein relativ neues Internetbezahlverfahren. Der Nutzer eines E-Wallets lädt seine virtuelle Geldbörse mit einer von ihm festgelegten Summe auf, was durch die von ihm bevorzugte Zahlungsweise, abhängig von den vom Anbieter ermöglichten Methoden, geschieht. Am häufigsten kommt die Kreditkartenzahlung vor, aber auch Überweisungen oder das Lastschriftverfahren sind möglich. Mit dem Geld, das sich dann in der digitalen Geldbörse des Nutzers befindet, kann in verschiedenen Online-Shops oder bei Portalen eingekauft werden. Diese Zahlungsmethode ist am häufigsten bei Online-Casinos, Online-Wettbüros, Game-Portalen oder unter anderem beim kostenpflichtigen Lesen von Artikeln aus Zeitschriften oder auch bei der Auktionsplattform eBay verbreitet, da es sich hier in der Regel um kleinere Geldbeträge handelt. Dispositionskredit Eine Form des Konsumentenkredits. Nichtratenkredit auf das Lohn- und Gehaltskonto, der hauptsächlich zur Überbrückung kurzfristiger Engpässe genutzt wird. E-Commerce Elektronischer Handel, auch Internethandel oder Online-Handel, bezeichnet Ein- und Verkaufsvorgänge mittels Internet. Es wird durch Datenübertragung eine unmittelbare Geschäftsbeziehung zwischen Anbietern und Abnehmern entwickelt. E-Payment E-Payment steht für Electronic Payment und beschreibt die Ausführung von finanziellen Transaktionen über elektronische Medien wie das Internet. E-Payment-Formen sind Zahlungen im Bereich des E-Commerce. Die Zahlungen können dabei über unterschiedliche Bezahlsysteme ausgeführt werden. Glossar Finanzverhalten Ländertypisches Zahlungsverhalten, Verschuldungsmuster, genutzte Kreditformen. Fintech Fintech ist ein Kofferwort und setzt sich aus den Wörtern „Financial Services“ und „Technology“ zusammen. Finanztechnologie ist ein Sammelbegriff für moderne Technologien im Bereich der Finanzdienstleistungen. Konsumentenkredit Auch als Konsumfinanzierung bezeichnet. Bezieht sich auf private Raten-, Nichtratenund Dispositionskredite. Hypothekenkredite zählen nicht dazu. Kredit Wortherkunft: credere (lat.) = glauben, vertrauen. Befristete, gewerbliche Bereitstellung von Kaufkraft. Kreditfähigkeit Finanzielle Rückzahlungsfähigkeit, basiert auf der voraussichtlichen, künftigen Einkommenssituation und dem bisherigen Verhalten bei Kreditrückzahlungen. Kreditverhalten Die zugrundeliegende Motivation und der Umgang mit der Aufnahme von Privatkrediten. Zu den meistverbreiteten Formen des Privatkredits gehören die Hypothek, der Ratensowie der Dispositionskredit. Kreditwürdigkeit Neben der Prüfung von Sicherheiten umfasst die Kreditwürdigkeit auch die bisherige „Kreditgeschichte“ bei der Kreditvergabe. Dabei wird insbesondere berücksichtigt, ob Kredite in der Vergangenheit über einen längeren Zeitraum vertragsgemäß bedient worden sind und ob es zu Zahlungsausfällen gekommen ist. M-Payment Eine in den vergangenen Jahren immer stärker genutzte Form von elektronischen Zahlungen ist das Mobile Payment, auch M-Payment genannt, bei dem die technischen Möglichkeiten der Smartphones über Online-Verbindung oder WLANs für die Zahlungen genutzt werden. Negative Merkmale Ein durch die Bank gekündigter Kredit, Zahlungsausfälle oder Informationen aus öffentlichen Schuldnerverzeichnissen (z.B. Schuldner ist seiner Pflicht zur Abgabe der Vermögensauskunft nicht nachgekommen oder Gläubigerbefriedigung nach dem Inhalt des Vermögensverzeichnisses ausgeschlossen) sind Hinweise für nicht vertragsgemäßes Verhalten. Payment Service Provider (PSP) Als Payment Service Provider (englisch für Zahlungsdienstleister) bezeichnet man Unternehmen, die sich um die Anbindung von Bezahllösungen kümmern. Dabei sind 69 70 Glossar Online-Bezahlsysteme wie PayPal oder Paydirekt genauso vertreten wie Kreditkartenunternehmen. Statt mit vielen einzelnen Vertragspartnern muss ein Online-Händler, wenn er sich für einen PSP entscheidet, nur noch mit einem Anbieter verhandeln. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Software-as-a-Service-Lizenzierung, durch die mit wenigen Klicks viele Bezahlarten einzeln zu- und abgeschaltet werden können. Viele Payment Service Provider bieten auf Wunsch auch weiterführende Dienstleistungen von Risikomanagement bis Inkasso an. Ein Payment Service Provider erspart einem Online-Händler auf diese Weise viel Arbeit. Positive Merkmale Als positive Informationen gelten Angaben zu vertragsgemäßem Verhalten, also z.B. Girokonten, Kreditkarten, Mobilfunkverträge mit Laufzeit, Leasingverträge, Kredite oder Versandhandelskonten. Dies alles sind Hinweise darauf, dass Unternehmen dieser Person Vertrauen schenken. Privatverschuldungsindex (PVI) Der von der SCHUFA entwickelte Privatverschuldungsindex ist eine statistische Messzahl und zeigt, wie kritische Anzeichen der privaten Verschuldung bzw. Überschuldungsgefahren in verschiedenen Regionen Deutschlands zu- oder abgenommen haben. Mit dem Privatverschuldungsindex sind Prognosen möglich, die auf dem von der SCHUFA entwickelten Risikomodell und den dort definierten drei kritischen Warnsektoren Gelb, Orange und Rot basieren. Diese Sektoren enthalten jeweils eine Indikatorenkombination aus weichen und harten Negativmerkmalen wie beispielsweise einen Zahlungsausfall, einen Kreditausfall und/oder die Abgabe einer Vermögensauskunft. Die PVI-Prognose ist einzigartig in der Überschuldungsforschung und zeigt, wie sich die kritischen Anzeichen der privaten Verschuldung über einen Zeitraum von etwa zwölf Monaten entwickeln werden. Ratenkredit/Ratenzahlungskredit Der Ratenkredit hat seinen Ursprung in den fünfziger Jahren und wird häufig als Konsumentenkredit bezeichnet. Dabei macht er nur einen Teil der Konsumfinanzierung aus. Zu zwei Dritteln dienen die Ratenkredite der Absatzfinanzierung langlebiger Konsumgüter am Point of Sale. Das restliche Drittel wird in Form von Barkrediten zur freien Verwendung vergeben. SCHUFA Der Name SCHUFA steht für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung”. Die SCHUFA verhilft zu einer schnellen und kostengünstigen Kreditaufnahme. Im Prinzip sind von nahezu jedem erwachsenen Bürger, der in Deutschland am Wirtschaftsleben teilnimmt, Daten bei der SCHUFA notiert. Dies sind personenbezogene Daten wie Name, Geburtsdatum, Anschrift sowie kreditrelevante Daten wie Girokonto, Kreditkarte, laufende Kredite, Zahlungsausfälle etc. Die SCHUFA stellt den ihr angeschlossenen Unternehmen (z.B. Banken, Leasinggesellschaften, Handels- oder Telekommunikationsunternehmen) für das jeweilige Geschäft erforderliche Informationen zur Verfügung. Im Gegenzug melden die Unternehmen der SCHUFA Informationen zum Kreditverhalten ihrer Kunden. Glossar SCHUFA-Klausel Mit Unterzeichnung der SCHUFA-Klausel entbindet ein Verbraucher den Kreditgeber von der Bankgeheimnispflicht. Damit wird dem Kreditgeber ermöglicht, der SCHUFA Angaben über die Aufnahme und Abwicklung von Kreditgeschäften eines Verbrauchers zu liefern. Überschuldung Es gibt keine allgemeingültige Definition für Überschuldung. Folgende Begriffsbestimmung beschreibt Überschuldung als einen Prozess: J Subjektive Überschuldung: Die Person fühlt sich psychisch und finanziell überfordert, Schulden zurückzuzahlen. J Relative Überschuldung: Trotz Reduzierung des Lebensstils reicht der Einkommensrest nach Abzug der Lebenshaltungskosten (Miete, Energie, Versicherung, Grundnahrungsmittel, öffentliche Verkehrsmittel, Telefon, Kleidung etc.) nicht zur fristgerechten Schuldentilgung aus. Relative Überschuldung eines Haushalts liegt dann vor, wenn trotz Reduzierung der Lebenshaltungskosten auf die Pfändungsfreigrenze (alternativ: Sozialhilfegrenze) der verbleibende Einkommensrest nicht ausreicht, um alle Zahlungsverpflichtungen aus Schulden zu erfüllen. J Objektive Überschuldung: Ein sozialpolitisch festgelegtes Einkommen, das den Lebensunterhalt sichern soll, z.B. der Sozialhilfesatz oder die Pfändungsfreigrenze, wird unterschritten, sobald die Zahlungsverpflichtungen aus Verschuldung vom Nettoeinkommen abgezogen werden. J Absolute Überschuldung (Insolvenz): Einkommen und Vermögen des Schuldners reichen nicht mehr aus, um die bestehenden Verbindlichkeiten zu decken. Verschuldung Verschuldung ist jede Form des Eingehens von Zahlungsverpflichtungen und stellt ein normales, in vielen Haushalten unvermeidliches Verbraucherverhalten dar. Verschuldung meint daher lediglich die Kreditaufnahme und ist strikt von dem Begriff Überschuldung zu trennen. Zahlungsausfall Offene, ausreichend gemahnte und unbestrittene Forderung, die der SCHUFA von den angeschlossenen Unternehmen gemeldet wurde. 71 72 Anhang SCHUFA Verbraucherbeirat Für die Diskussion verbraucherrelevanter Themen hat die SCHUFA im Jahr 2008 einen unabhängigen Beirat als neutrale Instanz eingerichtet. Dieser Verbraucherbeirat nimmt gegenüber der SCHUFA die Funktion der „Spiegelung“ verbraucherrelevanter Themen wahr. Dem interdisziplinär besetzten Gremium gehören Persönlichkeiten verschiedener Institutionen, Verbände, Unternehmen und gesellschaftlicher Einrichtungen an. Zu den Arbeitsschwerpunkten des Verbraucherbeirates zählen folgende Themen: Finanz- und Konsumkompetenz, Verbraucher- und Anbieterverhalten rund um Kredite, Abbau asymmetrischer Informationen zwischen Kreditgebern und -nehmern, Transparenz in Bonitätsbewertungs- und Kreditvergabeprozessen sowie die Einbeziehung des Verbrauchers in einen selbstbestimmten, sicheren und bewussten Umgang mit eigenen Daten. Ferner diskutiert der Beirat Grundlagen, Methoden und Ergebnisse zu Studien im Rahmen des „SCHUFA Kredit-Kompass“, empfiehlt wissenschaftliche und/oder andere Projektaufträge und gibt Anregungen, insbesondere hinsichtlich der gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge und der publizistischen Schwerpunkte. Weitere Informationen unter: www.schufa.de/de/ueber-uns/verantwortung/schufa-verbraucherbeirat/ SCHUFA Ombudsmann Der Ombudsmann ist eine von der SCHUFA freiwillig eingerichtete, neutrale und kostenfreie Anlaufstelle für Verbraucher. In außergerichtlichen Schlichtungsverfahren fungiert der Ombudsmann als unabhängiger Mittler zwischen Verbrauchern, der SCHUFA und deren Vertragspartnern. Als einzige Auskunftei in Deutschland hat die SCHUFA ein Ombudsmannverfahren eingerichtet. Das inzwischen seit sieben Jahren etablierte Schlichtungsverfahren nimmt einen hohen Stellenwert im Rahmen der SCHUFA Verbraucherkommunikation ein. 2014 hat Professor Dr. Hans-Jürgen Papier die Funktion des unabhängigen Ombudsmannes der SCHUFA übernommen. Papier war von 2002 bis 2010 Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Zudem ist er emeritierter Professor für Öffentliches Recht an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der SCHUFA Ombudsmann berichtet an den ebenfalls unabhängigen SCHUFA Verbraucherbeirat als neutrale Instanz. Er ist an keine Weisungen gebunden und veröffentlicht jährlich einen Bericht über die Ergebnisse seiner Tätigkeit. Weitere Informationen unter: www.schufa-ombudsmann.de Anhang SCHUFA Kredit-Kompass Empirische Indikatoren der privaten Kreditaufnahme in Deutschland Während Aktienindizes als Barometer an den Finanzmärkten eingesetzt werden, will der „SCHUFA Kredit-Kompass“ J Fakten und Trends zur Aufnahme von Konsumentenkrediten in Deutschland ermitteln und J einen objektiven Beitrag zur Diskussion über die Finanzkultur, das Konsumverhalten sowie zur Überschuldungsforschung liefern. Auf Basis des anonymisierten SCHUFA-Datenbestands veröffentlicht das Unternehmen seit dem Jahr 2003 jährliche Analysen. Berücksichtigt wurden bislang unter anderem die folgenden Aspekte: J Interesse der Verbraucher an Konsumentenkrediten J Anzahl der neu abgeschlossenen Kreditverträge J durchschnittliche Kreditverpflichtung pro Kopf J Entwicklung von Zahlungsstörungen J Anteil der ausgefallenen Kredite J Risiken der privaten Kreditaufnahme Das Messen ist das eine, die Diagnose das andere. Daher hat die SCHUFA durch die Mitwirkung angesehener Experten und Institutionen seit dem Jahr 2003 rund 20 Studien in Auftrag gegeben bzw. veröffentlicht – unter anderem zu folgenden Schwerpunkten: J Wege in die Überschuldung J Überschuldung und Armut J Kinder/Jugendliche im Umgang mit Geld J Leben in der Privatinsolvenz J SCHUFA-freie Kredite J privates Haushaltsmanagement J Finanzverhalten der Generation 60+ J Finanzverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen J Konsum und Finanzen in der Rushhour des Lebens J Konsumentenverhalten in Zeiten des Online-Payments Alle Ergebnisse des „SCHUFA Kredit-Kompass 2016“ sowie alle weiteren Ausgaben seit 2012 finden Sie zum Downloaden unter: www.SCHUFA-Kredit-Kompass.de 73 74 Anhang Bücher Verbraucherintelligenz Kunden in der Welt von morgen Das Verbraucherverhalten hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt: Die Kunden sind viel informierter und kritischer als früher, sie vernetzen sich, sie vergleichen, und sie erwarten Transparenz. Aber auch die Unternehmen wissen mehr über ihre Kunden – und stellen sich auf sie ein. In dem Kompendium kommen hochkarätige Autoren verschiedener Disziplinen (Gehirnforschung, Psychologie, Medien, Wirtschaft, Verbände, Marktforschung u.a.) zu Wort und diskutieren die kommenden Trends. Dabei steht stets die Perspektive des Verbrauchers im Fokus: Wie wirken die derzeit beobachtbaren Entwicklungen auf das Verbraucherverhalten in den kommenden Jahren (2020)? Wie „ticken“ wir als Kunden? Was wird sich durch neue technische Möglichkeiten verändern? Wie werden die Unternehmen darauf reagieren? Und wo müssen wir uns schützen? Dr. Michael Freytag, Hg.: Verbraucherintelligenz. Kunden in der Welt von morgen; 2011; Frankfurter Allgemeine Buch. Verbrauchervielfalt Chancen des demographischen Wandels für Konsum und Finanzen Der demographische Wandel in Deutschland bestimmt unsere Zukunft. Während die Lebenserwartung stetig steigt, nimmt die Geburtenrate sukzessive ab. Die Gesamtbevölkerung schrumpft, und der Anteil älterer Menschen wird immer größer. Die öffentliche Debatte betont vor allem die Risiken dieser Entwicklung. Der Wandel birgt aber auch große Chancen. Es entsteht eine neue Vielfalt in der Verbraucherlandschaft. Unser Lebensstil ändert sich nachhaltig. Dem Einzelnen eröffnen sich neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung. In dem Kompendium erörtern ausgewiesene Experten den Zusammenhang zwischen Demographie, Konsum und Finanzwesen. Die steigende Lebenserwartung verlängert die Phase der aktiven Teilnahme am wirtschaftlichen und sozialen Leben. Konsum- und Finanzmärkte müssen sich auf eine neue Verbrauchergeneration einstellen. Junge Menschen müssen feststellen, dass traditionelle Lebenskonzepte für sie nicht mehr zutreffen, ihre Lebensplanung unterscheidet sich deutlich von der früherer Generationen. Der demographische Wandel hat somit gesellschaftliche, aber auch volkswirtschaftliche Auswirkungen. Die Chancen und Herausforderungen des demographischen Wandels gilt es deshalb für einzelne Lebensbereiche genauer unter die Lupe zu nehmen. Dr. Michael Freytag, Hg.: Verbrauchervielfalt. Chancen des demographischen Wandels für Konsum und Finanzen; 2013; Frankfurter Allgemeine Buch. Anhang Verbrauchervertrauen Die neue vernetzte Welt: Herausforderungen für Unternehmen und Kunden Vertrauen ist die Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Kunden wollen sich auf die Qualität von Produkten und Dienstleistungen verlassen können. Unternehmen sind darauf angewiesen, die entsprechende finanzielle Kompensation für ihre Leistung zu erhalten. Neue digitale Geschäftsmodelle eröffnen beträchtliche Chancen, gleichzeitig stellt die Anonymität im Internet für Verbraucher und Unternehmen eine besondere Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund widmet sich dieses Buch der Bedeutung und Funktionsweise von Vertrauen. Hochkarätige Wissenschaftler, Trendforscher und Unternehmenspraktiker analysieren verschiedene Facetten von Vertrauen in der digitalen Welt. Dabei fokussieren sie auch den gesellschaftlichen Hintergrund, die Weiterentwicklung des Datenschutzes und Innovationen wie Share Economy oder Cloud Computing. Dr. Michael Freytag, Hg.: Verbrauchervertrauen. Die neue vernetzte Welt: Herausforderungen für Unternehmen und Kunden; 2015; Frankfurter Allgemeine Buch. 75 76 Anhang Die Bildungsinitiative der SCHUFA Jugendliche und junge Erwachsene gehen mehrheitlich verantwortungsbewusst mit ihrem Geld um. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des SCHUFA Kredit-Kompasses 2013 in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Die GfK-Umfrage, die die SCHUFA in diesem Zusammenhang bei der jungen Generation durchgeführt hat, zeigt jedoch auch Unsicherheiten im Umgang mit finanziellen Angelegenheiten auf. Nur gut 30 Prozent der Jugendlichen schätzen sich als gut informiert ein, und mehr als die Hälfte weiß nur lückenhaft über ihre Finanzen Bescheid. Mit der Bildungsinitiative möchte die SCHUFA jungen Menschen den Zugang zum hochkomplexen Thema Finanzkompetenz erleichtern. Sie bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen wie auch Lehrkräften umfassende Informationen und Materialien. WirtschaftsWerkstatt – Nimm deine Finanzen in die Hand Mehr als 4 Millionen Jugendliche hat die WirtschaftsWerkstatt seit ihrer Gründung im Jahr 2013 bereits erreicht. Die Online-Plattform unterstützt junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren dabei, einen kompetenten Umgang mit Finanzen zu entwickeln und informiert rund um die Bereiche „Geld“, „Konsum“, „Daten“ und „Verträge“. Die Themen reichen vom ersten Azubigehalt bis hin zu neuartigen Bezahlmethoden und sind zielgruppengerecht aufbereitet. Das Finanzwissen wird in jugendgemäßen Formaten vermittelt. Dazu zählen Videos mit YouTube-Stars, spannende Blogbeiträge und OnlineWettbewerbe. Über Facebook und Instagram werden die Inhalte und Aktionen crossmedial ausgespielt. Die Website ist interaktiver Lern- und Erfahrungsraum zugleich. Durch die systematische Auseinandersetzung mit bisherigen Erfahrungen, Selbsteinschätzungstests und interaktiven Infografiken bekommen die Nutzer einen vertieften Zugang zu dem Thema Finanzen. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Schlüsselkompetenzen Beurteilungsvermögen, Folgebewusstsein, Eigenverantwortung und Konfliktfähigkeit. Die WirtschaftsWerkstatt stärkt und testet so auf spielerische Weise das Finanzbewusstsein der Jugendlichen. Die Bildungsinitiative wird mit Veranstaltungen, Diskussionsforen und Aktionen flankiert, die sich auf die verschiedenen Themenschwerpunkte fokussieren. Mit Hilfe von Studien, Expertenaustausch und Diskussionen im gesellschaftspolitischen Raum soll somit das Thema Finanzkompetenz stärker in den Fokus gerückt werden. Weitere Informationen zur Bildungsinitiative der SCHUFA finden Sie unter: www.schufa.de Direkt zum Jugendportal WirtschaftsWerkstatt gelangen Sie über: www.WirtschaftsWerkstatt.de Anhang 77 SCHUFA macht Schule – Unterrichtsmaterialien für mehr Finanzkompetenz Über 13.000-mal wurden in den vergangenen drei Jahren bei „SCHUFA macht Schule“ Unterrichtsmaterialien von Lehrerinnen und Lehrern bestellt. Die Inhalte werden regelmäßig an verschiedenen Referenzschulen in Deutschland getestet. Es ist ein wichtiges Anliegen der SCHUFA, die finanzielle Allgemeinbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu stärken. So entwickelte sie bereits 2006 gemeinsam mit Pädagogen das Bildungsprogramm „SCHUFA macht Schule“, das Lehrkräfte kostenlos mit altersgerechtem Unterrichtsmaterial zu Wirtschafts- und Finanzthemen versorgt. Das Projekt bietet für Lehrer fachlich ausgearbeitetes Material, um die Entwicklung von Finanzkompetenz bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen realitätsnah in den Unterricht zu integrieren. Sowohl inhaltlich als auch methodisch liefern die Unterrichtsideen vielfältige Anknüpfungspunkte, um die Themen Geld, Finanzen, Konsum und Datenschutz in den Unterricht einzubinden. Hierzu gibt es verschiedene Formate für den Unterricht: J Die Impulsgeber liefern jeweils eine vollständig ausgearbeitete Arbeitsgrundlage für eine Unterrichtseinheit als Einstieg in die Schlüsselthemen der Finanzbildung. J Die Vertretungsstunden stellen jeweils eine praxisbezogene Fragestellung in den Fokus. J Zur vertiefenden und weiterführenden Auseinandersetzung wiederum sind die Themenhefte gedacht, in denen jeweils ein komplexes Thema umfassend erörtert wird. Die Themenhefte wurden gemeinsam mit unserem Verbraucherbeiratsmitglied Professor Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky erarbeitet. J Ergänzend zu den Unterrichtsmaterialien erscheint regelmäßig der Aktualitätendienst zu Themen aus der Finanzwelt. Basierend auf einem thematischen Input, einer Unterrichtsmethode und einer spezifischen Aufgabenstellung, können so aktuelle Meldungen aus den Medien zeitnah im Klassenzimmer behandelt werden. Die Materialien können kostenlos über das Bestellformular auf der Website von „SCHUFA macht Schule“ angefordert werden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.SCHUFAmachtSchule.de 78 Anhang Abbildungsverzeichnis 2 Private Kreditaufnahme in Deutschland Abb. 2.1: Anfragen nehmen deutlich zu 11 Abb. 2.2: Anzahl der Kreditverträge konstant auf hohem Niveau 11 Abb. 2.3: Kreditkonditionen werden häufiger verglichen: immer mehr Anfragen vor dem Kreditabschluss 12 Zahl der laufenden Ratenkredite sinkt vor allem in den Altersgruppen der 40- bis 49-Jährigen und 18- bis 24-Jährigen 13 Abb. 2.5: Vor allem Menschen mittleren Alters haben Ratenkredite 13 Abb. 2.6: Wachsender Anteil höherer Kredite 14 Abb. 2.7: Durchschnittliche Kreditschuld nimmt in allen Altersgruppen weiter zu 15 Abb. 2.8: Durchschnittliche Kredithöhe steigt 2015 in allen Altersgruppen 15 Abb. 2.9: Überwiegender Anstieg der Kreditlaufzeiten 16 Abb. 2.4: Abb. 2.10: Rückzahlungsverhalten konstant auf hohem Niveau 17 Abb. 2.11: Anteil ausgefallener Ratenkredite bei Jüngeren überdurchschnittlich hoch, aber deutlich rückläufig 17 Abb. 2.12: Junge und Ältere haben seltener ein Negativmerkmal 18 Abb. 2.13: Menschen in den Dreißigern haben am häufigsten weiche Negativmerkmale ... 19 Abb. 2.14: ... und führen auch bei harten Negativmerkmalen 20 Abb. 2.15: Zahlungsschwierigkeiten in Berlin und Bremen besonders hoch 21 Tabellen Tab. 2.1: Tab. 2.2: Tab. 2.3: Mehr als neun von zehn Personen finden sich 2015 im grünen Bereich 26 Regionale Ungleichgewichte beim Privatverschuldungsindex nehmen ab 28 Tabellarische PVI-Übersichten zu 402 Kreisen und kreisfreien Städten 34 Karten Karte 2.1: Menschen im Norden Deutschlands haben häufiger Zahlungsschwierigkeiten 22 Karte 2.2: Anteile der Personen mit nur weichen Negativmerkmalen in Teilen des Westens und im Nordosten besonders hoch 23 Karte 2.3: Anteile der Personen mit hartem Negativmerkmal im Süden Deutschlands selten über 4,2 Prozent 24 Karte 2.4: Privatverschuldungsindex in den Bundesländern 29 Karte 2.5: Privatverschuldungsindex in den Kreisen und kreisfreien Städten 30 Anhang 3 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme Abb. 3.1: Bereits heute steht dem E-Commerce eine Vielzahl von Bezahlverfahren zur Verfügung 41 Abb. 3.2: Viele Daten werden bei Bezahlverfahren übertragen 41 Abb. 3.3: Payment Service Provider helfen dem Händler bei der Abwicklung der Zahlung 42 Händler erhalten persönliche Daten und Transaktionsdaten bei der Überweisung 43 PayPal erhält Informationen über persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten 44 Kreditkartengesellschaften erhalten persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten 45 Händler erhalten persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten bei der Lastschrift 46 Das Unternehmen Sofort GmbH erhält persönliche Daten, Bankdaten (PIN und TAN) und Transaktionsdaten des Käufers 47 Zahl der übertragenen Daten variiert stark 49 Abb. 3.4: Abb. 3.5: Abb. 3.6: Abb. 3.7: Abb. 3.8: Tabelle Tab. 3.1: 4 E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht Abb. 4.1: Der innere Kampf des Online-Shoppers 50 Abb. 4.2: Vielfältige Nutzung des Internets 54 Abb. 4.3: Heavy User nutzen stationär und mobil mehr datensensible Anwendungen 55 Mainstream User verwenden selten ihre mobilen Geräte für datensensible Anwendungen 56 Abb. 4.5: Das Thema Datenschutz ist allen wichtig 57 Abb. 4.6: Fehlen die richtigen Bezahlverfahren, wird der Kauf oft abgebrochen 58 Abb. 4.7: Wichtigste Sicherheitsstrategie: nur wenige Bezahlverfahren nutzen 58 Abb. 4.8: Online-Käufer zahlen in der Mehrzahl auf Rechnung 59 Abb. 4.9: Heavy User bevorzugen PayPal, Rechnung und Lastschrift 61 Abb. 4.4: Abb. 4.10: Der Kauf auf Rechnung gilt aus Käufersicht als sehr sicher und wird deshalb beim Kauf in bislang unbekannten Online-Shops bevorzugt 62 Abb. 4.11: Bestimmte Bezahlverfahren erhöhen das Vertrauen in Online-Shops 63 Abb. 4.12: Die Erfahrung lehrt, es wird schon gutgehen 64 Abb. 4.13: Größte Sorge gilt den Bankdaten 64 Abb. 4.14: Angst vor geplünderten Konten ist groß 65 Abb. 4.15: Datenmissbrauch ist ein Thema 65 Abb. 4.16: Funktionsweise einiger Bezahlverfahren ist unklar 66 79 80 Impressum Impressum Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts sowie die Akutalität aufgrund zwischenzeitlicher Änderungen übernehmen Redaktion und Herausgeber keine Gewähr. © Mai 2016 Herausgeber: SCHUFA Holding AG, Kormoranweg 5, 65201 Wiesbaden Verantwortlich: Dr. Astrid Kasper Projektleitung: Dr. Annette Frenzel Fachliche Expertise: Sven Albrecht, Dr. Dogan Argac, Stefanie Daum, Dr. Katarzyna Kolesky Verantwortliche Redakteurin: Jacqueline Preußer FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH – Der F.A.Z.-Fachverlag Standort Frankfurt am Main, Frankenallee 68–72 , 60327 Frankfurt am Main Gestaltung und Satz: Christine Lambert, FRANKFURT BUSINESS MEDIA Lektorat: Vera Pfeiffer, FRANKFURT BUSINESS MEDIA Befragung: innofact AG, Neuer Zollhof 3, 40221 Düsseldorf Rheingold, rheingold GmbH und Co. KG, Kaiser-Wilhelm-Ring 46, 50672 Köln Druck und Verarbeitung: Werbedruck Petzold GmbH, Robert-Bunsen-Straße 41–43, 64579 Gernsheim Fotoquelle: Titelfoto – Getty Images, PhotoAlto/Sigrid Olsson ISBN: 978-3-945999-25-7 Kontakt: SCHUFA Holding AG SCHUFA Kredit-Kompass Kormoranweg 5 65201 Wiesbaden E-Mail: [email protected] www.SCHUFA-Kredit-Kompass.de ISBN: 978-3-945999-25-7 Wir schaffen Vertrauen
© Copyright 2024 ExpyDoc