Kredit-Kompass 2016

SCHUFA
Kredit-Kompass 2016
Empirische Untersuchung der privaten Kreditaufnahme in Deutschland
Konsumentenverhalten in Zeiten des Online-Payments
Wir schaffen Vertrauen
SCHUFA
Kredit-Kompass 2016
Empirische Untersuchung der privaten Kreditaufnahme in Deutschland
Konsumentenverhalten in Zeiten des Online-Payments
2
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1
2
SCHUFA Holding AG
4
Vorwort
Dr. Michael Freytag
5
Ergebnisse im Überblick
6
Private Kreditaufnahme in Deutschland: Rückzahlungsverhalten
auf stabil hohem Niveau
6
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme:
Kauf auf Rechnung ist datensparsam
7
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht:
Der tatsächliche Kaufvorgang soll einfach und bequem sein
8
Private Kreditaufnahme in Deutschland
10
Repräsentative Auswertungen auf Basis der SCHUFA-Daten
3
Einleitung
10
Trends der privaten Kreditaufnahme
11
Entwicklung von Zahlungsstörungen
17
Zahlungsstörungen im regionalen Vergleich
21
Risiken der privaten Kreditaufnahme
25
Fazit
32
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme
40
Überblick über Bezahlverfahren und die dabei übertragenen Daten
Prof. Dr. Bernd Skiera
Neue und alte Bezahlverfahren
40
Je nach Bezahlverfahren werden unterschiedliche Datenverarbeiter eingebunden
43
Fazit
47
Inhaltsverzeichnis
4
5
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
50
Ergebnisse von Tiefeninterviews (Marktforschungsinstitut Rheingold)
50
Ergebnisse einer Online-Befragung (Marktforschungsinstitut Innofact)
53
Internet wird vielfältig genutzt
53
Einkaufen im Internet: einfach und bequem, aber auch sicher?
57
Bezahlverfahren im E-Commerce – Angebot und Nachfrage
59
Fazit
66
Glossar
68
Anhang
72
SCHUFA Verbraucherbeirat
72
SCHUFA Ombudsmann
72
SCHUFA Kredit-Kompass
73
Bücher
74
Die Bildungsinitiative der SCHUFA
76
Abbildungsverzeichnis
78
Impressum
80
3
4
SCHUFA Holding AG
SCHUFA Holding AG
Zahlen, Daten & Fakten
J Der Datenbestand der SCHUFA umfasst 797 Millionen Informationen
zu 66,4 Millionen Privatpersonen und 5,2 Millionen Unternehmen.
J Pro Tag erteilt die SCHUFA rund 350.000 Auskünfte an Vertragspartnerunternehmen und Verbraucher.
J 9.000 Firmenkunden aus Kreditwirtschaft, Handel und Dienstleistungen
sind als Vertragspartner angeschlossen.
J 2 Millionen Privatkunden nutzen die SCHUFA über das Online-Portal
www.meineSCHUFA.de.
J Zu 90,7 Prozent der Verbraucher liegen ausschließlich positive Informationen vor.
J 97,6 Prozent aller Konsumentenkredite werden ordnungsgemäß zurückgezahlt.
Vorwort
Vorwort
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
der digitale Wandel hat das Einkaufsverhalten weiter Teile der Bevölkerung maßgeblich verändert. Acht von zehn Menschen in Deutschland haben bereits einmal im Internet eingekauft
oder nutzen es für finanzielle Transaktionen. Immer mehr tun dies regelmäßig. Ein riesiges
Angebot, das zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung steht, ist für viele Menschen eine
echte Bereicherung. Keine festen Öffnungszeiten, das Anliefern nach Hause, kein Taschenschleppen oder Schlangestehen. E-Commerce macht geschäftliche Aktivitäten zunehmend
einfach und bequem.
Doch wie sieht es aus mit der Einhaltung des persönlichen finanziellen Rahmens? Der KreditKompass 2016 präsentiert Ihnen die neuesten Auswertungen der SCHUFA zur privaten
Kreditaufnahme in Deutschland. Hierbei zeigt sich für 2015 eine nachhaltig hohe Stabilität
mit positiven Veränderungen. 97,6 Prozent aller Ratenkredite werden reibungslos zurückgezahlt. Das Interesse an Krediten wächst, die Zahl der Anfragen zu Kreditkonditionen legt
deutlich um 18,5 Prozent zu. Gegenüber dem Vorjahr ist 2015 die durchschnittliche Kredithöhe um 8,6 Prozent auf 9.552 Euro gestiegen. Der Anteil neuer Ratenkredite mit einem
Volumen von mehr als 10.000 Euro nimmt erneut zu. Doch eine übermäßige Kredittätigkeit
ist damit nicht verbunden, denn die Zahl der neu abgeschlossenen Kreditverträge bleibt 2015
konstant. Das sind gute Nachrichten!
Im E-Commerce werden nicht nur die Produktbestellungen über digitale Kanäle abgewickelt,
sondern auch die damit verbundenen Finanztransaktionen. Dabei werden viele vom stationären Handel her bekannte Bezahlverfahren genutzt, aber es kommen darüber hinaus neue
spezielle E-Payment-Verfahren zum Einsatz. Die persönlichen Daten der Kunden gehen
dort teilweise durch unterschiedliche Hände. Ist dies den Verbrauchern in allen Einzelheiten
bekannt? Mit Hilfe von Datenflussmodellen, die Professor Bernd Skiera entwickelt hat, haben
wir hierzu in einer Online-Befragung und in Tiefeninterviews Konsumenten befragen lassen,
die im Internet einkaufen.
Die Möglichkeiten im E-Commerce und die Vielzahl an Bezahlsystemen stellen neue Ansprüche
an die Verbraucher. Hier gilt es, die finanziellen Möglichkeiten mit den jeweiligen Bedürfnissen
in Einklang zu bringen. Dies gelingt den weitaus meisten Menschen aller Altersgruppen, wie
die hohe Kreditrückzahlungsquote ebenso belegt wie die Tatsache, dass über 90 Prozent der
bei der SCHUFA gespeicherten natürlichen Personen ausschließlich positive Daten haben.
Ich wünsche Ihnen eine ebenso anregende wie informative Lektüre!
Dr. Michael Freytag
Vorsitzender des Vorstandes
5
6
Ergebnisse im Überblick
1 Ergebnisse im Überblick
Private Kreditaufnahme in Deutschland:
Rückzahlungsverhalten auf stabil hohem Niveau
Kapitel 2 stellt aktuelle Trends der privaten Kreditaufnahme auf der Basis der SCHUFADaten vor und weist auf besondere Entwicklungen in den einzelnen Altersgruppen hin.
Das Rückzahlungsverhalten bleibt stabil auf hohem Niveau. Insgesamt 97,6 Prozent aller
Ratenkredite wurden 2015 ordnungsgemäß bedient. Die Anzahl der positiven Kreditbiographien bleibt ebenfalls auf hohem Niveau konstant: Zu 90,7 Prozent der bei der
SCHUFA verzeichneten Personen liegen ausschließlich positive Informationen vor.
Das Interesse an Ratenkrediten in Deutschland ist weiterhin hoch. 2015 stellten Banken
insgesamt 19,5 Millionen Anfragen im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung an
die SCHUFA. Das waren 18,5 Prozent mehr als 2014. Die Anzahl der tatsächlich abgeschlossenen Ratenkreditverträge erreichte mit 7,4 Millionen auch 2015 wieder das hohe
Vorjahresniveau.
Die Gesamtzahl der laufenden Ratenkredite ist 2015 gegenüber dem Vorjahr erneut leicht
gesunken. Ende 2015 gab es laut SCHUFA-Datenbestand in Deutschland ca. 17,3 Millionen Ratenkredite. 2014 lag der Jahresendbestand bei 17,5 Millionen. Dabei verläuft die
Entwicklung in den einzelnen Altersgruppen sehr unterschiedlich. Auffällig ist, dass der
Rückgang des Bestands an laufenden Ratenkrediten erneut überdurchschnittlich stark die
mittlere Lebensphase betrifft. So ging zum Beispiel die Anzahl laufender Ratenkredite bei
den 40- bis 44-Jährigen gegenüber 2014 um 5,5 Prozent zurück.
Bereits 2014 wiesen die neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge häufiger eine größere
Kredithöhe auf. Diese Entwicklung setzte sich auch 2015 fort: 34,5 Prozent der neu
abgeschlossenen Ratenkredite hatten eine Kreditsumme von mehr als 10.000 Euro.
Parallel dazu ist die durchschnittliche Kredithöhe der 2015 neu aufgenommenen Ratenkredite erneut gestiegen, und das in allen Altersgruppen. Im Durchschnitt erreichte sie
einen Wert von 9.552 Euro, gegenüber 2014 entspricht dies einem Zuwachs um 8,6 Prozent.
Die steigenden Kredithöhen lassen weiterhin auch die Restschuld steigen, und das über
alle Altersgruppen hinweg. Im Durchschnitt betrugen 2015 die aktuellen Kreditverpflichtungen für jede Person im SCHUFA-Datenbestand mit mindestens einem Kredit insgesamt 10.039 Euro. Gegenüber 2014 ist dies ein Zuwachs um 318 Euro bzw. 3,3 Prozent.
Auffällig ist, dass der Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe alle Altersgruppen betraf.
Die höchsten Zuwachsraten wiesen die 20- bis 29-Jährigen auf.
Ergebnisse im Überblick
Mit dem Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe geht ein Zuwachs der durchschnittlichen Laufzeit von 2015 neu aufgenommenen Ratenkrediten einher. Sie erreichte einen
Wert von 47,3 Monaten (Vorjahr: 45,4 Monate), 2010 lag sie bei 41,2 Monaten. Im Jahr
2005 lag die durchschnittliche Laufzeit bei 45,8 Monaten.
Die Überschuldungsgefahr ist in Gesamtdeutschland rückläufig. Der SCHUFA-Privatverschuldungsindex verbesserte sich 2015 um 10 Punkte auf 1.039 Punkte. Für 2016 sind die
Aussichten ebenfalls gut. Die SCHUFA erwartet einen weiteren Rückgang des PVI um gut
2 Prozent.
Insgesamt belegt der SCHUFA Kredit-Kompass, dass die Bundesbürger ihre finanziellen
Möglichkeiten im Blick haben und verantwortungsvoll mit Geld und Krediten umgehen.
Zugleich belegen die Zahlen, dass die SCHUFA mit ihren Informationen als stabilisierender
Faktor wirkt: Zum einen schafft sie das Vertrauen zwischen Kreditgeber und Kunde,
indem sie das verantwortungsvolle Bezahlverhalten dokumentiert und bestätigt. Zum
anderen wirkt sie gegen Überschuldung. In einer Welt, in der gerade der Einkauf im
Internet (E-Commerce) sich wachsender Bedeutung erfreut und unterschiedliche Bezahlverfahren neue Ansprüche an die Verbraucher stellen, unterstützt sie die Kunden dabei,
ihre finanziellen Möglichkeiten im Blick zu behalten.
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche
Datenströme: Kauf auf Rechnung ist datensparsam
In Kapitel 3 erklärt Professor Dr. Bernd Skiera die am häufigsten genutzten Bezahlverfahren im deutschen Online-Handel und zeigt auf, welche Datenströme jeweils bei der
Nutzung entstehen.
Mit der zunehmenden Verbreitung des E-Commerce wächst die Zahl der möglichen
Bezahlverfahren kontinuierlich. Für Online-Händler eine Herausforderung, denn sie
müssen mit der Entwicklung Schritt halten, um ihre Kunden zufriedenzustellen. Unterstützung erhalten sie hierbei von Zahlungsdienstleistern, den sogenannten Payment
Service Providern. Diese haben vor allem eine technische Aufgabe, indem sie für den
Online-Händler die Anbindung an die verschiedenen Anbieter von Bezahlverfahren
übernehmen. Online-Händler bieten im Schnitt etwa fünf Bezahlverfahren an, wobei
sich aber die Nutzung durch den Kunden auf vergleichsweise wenige Bezahlverfahren
konzentriert.
Der Beitrag dokumentiert anschaulich, welche unterschiedlichen Datentypen bei den einzelnen Bezahlverfahren übertragen werden. Dabei zeigt sich, dass der Kauf auf Rechnung
am wenigsten datenintensiv ist. Beim Kauf auf Rechnung und bei Vorkasse ist im Gegensatz zu allen anderen Bezahlverfahren die Zahlung des Käufers nicht in den Online-Bestellprozess eingebunden.
7
8
Ergebnisse im Überblick
Bei allen Bezahlverfahren sind immer die Bank des Käufers und die Bank des Händlers
eingebunden. Im Gegensatz zu anderen Bezahlverfahren sind bei der Überweisung und
der Lastschrift allerdings keine weiteren Zahlungsanbieter eingebunden, weil die Zahlung
unmittelbar zwischen der Bank des Käufers und der Bank des Händlers abgewickelt wird.
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht:
Der tatsächliche Kaufvorgang soll einfach und bequem
sein
Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse einer Online-Befragung, die die SCHUFA bei Innofact
zum Thema E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht im Zusammenhang mit
Sicherheit und Datenschutz in Auftrag gegeben hat. Die Online-Befragung wurde auf
Basis von Tiefeninterviews einer qualitativen Rheingold-Studie konzipiert.
Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen zwei unterschiedliche Nutzertypen des Internets.
Die sogenannten Heavy User nutzen täglich ihr Smartphone und kaufen mehrmals im
Monat auch über ein mobiles Endgerät online ein. Sie repräsentieren 22 Prozent der
Befragten. Ihnen stehen die Mainstream User gegenüber, die nicht täglich ihr Smartphone
nutzen und zwar auch online einkaufen, aber vorzugsweise von einem stationären PC
aus. Für datensensible Anwendungen verwenden beide Nutzertypen eher stationäre
Geräte wie PC, Laptop oder Desktop Computer als mobile Geräte.
Heavy User nutzen auf allen Geräten datensensible Anwendungen wie Online-Banking,
E-Commerce und die digitale Buchung von Tickets deutlich häufiger als Mainstream User.
Alle, also Heavy User wie auch Mainstream User, haben eine wichtige Anforderung an
Online-Shops: Der tatsächliche Kaufvorgang nach der Auswahl der Produkte soll einfach
und schnell abgewickelt werden können. Acht von zehn Befragten bewerten diese Aussage als sehr wichtig oder wichtig. Vielfältige Bezahlmöglichkeiten sollten seitens des
Händlers ebenfalls angeboten werden.
Den Datenschutz finden beide Nutzergruppen im Online-Handel wichtig, immerhin gibt
man ja eine Vielzahl von persönlichen Daten preis. Aber wenn der Kauf eines Produktes
als besonders wichtig eingestuft wird, sind viele bereit, Abstriche bei der Sicherheit hinzunehmen. Hier sind Heavy User leicht risikofreudiger als Mainstream User.
Die Hoffnung, dass alles, wie bisher, weiter gutgeht, ist verbreitet: Knapp sieben von zehn
Befragten haben dieser Aussage zugestimmt. Tatsächlich Angst haben sie auch nur vor
einem direkten finanziellen Schaden, die Sicherheit ihrer persönlichen Daten und der
Transaktionsdaten im E-Commerce sind nachrangig.
Ergebnisse im Überblick
Um ihr Sicherheitsrisiko generell zu minimieren, haben acht von zehn Online-Shoppern
eigene Strategien entwickelt. Viele der Internetnutzer (76 Prozent) beschränken sich auf
ein oder zwei Bezahlverfahren, die sie für ihren Online-Einkauf benutzen. Bewertungsportale und Erfahrungen anderer mit einem Online-Shop sind für zwei Drittel der OnlineShopper wichtig, wenn sie bei einem ihnen bis dahin unbekannten Online-Shop einkaufen wollen.
Wer genau wissen will, wie ein Online-Händler mit den Daten der Kunden umgeht, findet
alle Informationen dazu in deren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Nicht einmal
die Hälfte der Befragten – 41 Prozent der Heavy User und 37 Prozent der Mainstream
User – gibt an, dass sie häufig die AGB der Online-Händler läsen.
Die bei den Verbrauchern beliebtesten Bezahlverfahren im E-Commerce sind der Kauf
auf Rechnung und PayPal. Beide werden von den Kunden als sehr sicher eingeschätzt.
Auffällig ist, das Heavy User insgesamt mehr Bezahlverfahren nutzen. Vor allem weniger
bekannte Methoden wie Klarna, Amazon Payments und mobiles Bezahlen verwenden sie
überdurchschnittlich oft. Bei Online-Shops, bei denen sie zuvor noch nicht gekauft haben,
verwenden die Befragten vor allem Bezahlmethoden, die sie für relativ sicher halten, in
erster Linie den Kauf auf Rechnung.
9
10
Private Kreditaufnahme in Deutschland
2 Private Kreditaufnahme in Deutschland
Repräsentative Auswertungen auf Basis der SCHUFA-Daten
Einleitung
Seit 89 Jahren ist die SCHUFA als Mittler zwischen Verbrauchern und kreditgebender
Wirtschaft etabliert. Sie trägt entscheidend dazu bei, dass sich die Kreditwirtschaft in
Deutschland stabil und mit niedrigen Ausfallrisiken entwickelt. Im Jahr 2015 umfasste der
SCHUFA-Datenbestand 797 Millionen Informationen zu 66,4 Millionen volljährigen Privatpersonen und 5,2 Millionen Unternehmen in Deutschland. Neben personenbezogenen
Daten wie Name, Geburtstag und Anschrift speichert die SCHUFA bei natürlichen Personen auch kreditrelevante Angaben wie Informationen über laufende Kredite, Kredithöhen
und Zahlungsausfälle.
Der SCHUFA-Datenbestand repräsentiert die Konsumfinanzierung in Form von Ratenkrediten durch Banken und die Konsumfinanzierung in Form von Waren- oder Dienstleistungskrediten, wie sie Handel oder Telekommunikationsanbieter gewähren. Ferner
werden Daten aus öffentlichen Verzeichnissen wie den Schuldnerregistern der Amtsgerichte abgebildet. Der Datenbestand der SCHUFA bildet in der Regel die empirische
Grundlage dieses Kapitels.
Im Folgenden werden zunächst die Trends der privaten Kreditaufnahme betrachtet.
Untersucht werden verschiedene Indikatoren zur Entwicklung der Kreditverpflichtungen
und der Kreditausfallraten in Deutschland. Im Vordergrund stehen dabei Ratenkredite
(auch Ratenzahlungskredite genannt), die typischste Form der Konsumentenkredite.
Einige Daten werden differenziert nach dem Lebensalter ausgewertet.
Im Anschluss an die Trendanalyse untersucht der Kredit-Kompass die Entwicklung von
Zahlungsstörungen. Dabei werden die Anteile der Personen mit weichen und harten
Negativmerkmalen nach Alter dargestellt. Das SCHUFA-Risikomodell unterteilt die Stufen
der Verschuldung in vier Risikobereiche. Der von der SCHUFA 2006 entwickelte Privatverschuldungsindex (PVI) bildet für die Bundesländer, Kreise und kreisfreien Städte
entsprechend jeweils die zurückliegende, aktuelle und zukünftige Überschuldungsgefahr ab.
Private Kreditaufnahme in Deutschland
11
Trends der privaten Kreditaufnahme
Erkundigt sich eine Privatperson nach den Konditionen für einen Ratenkredit bei einer
Hier dargestellte
Bank, so holt die Bank bei der SCHUFA eine Auskunft zur Bonität der betreffenden Person
Anfragen von
ein. Die Anzahl der im Laufe eines Jahres bei der SCHUFA eingehenden Anfragen kann
Banken umfassen
daher als Gradmesser für das Interesse an Ratenkrediten in diesem Jahr gelten. Wie Abbil-
spezielle Anfragen
dung 2.1 zeigt, stellten Banken im Jahr 2015 insgesamt ca. 19,5 Millionen Anfragen im
im Rahmen der
Rahmen der Kreditkonditionenermittlung an die SCHUFA. Damit hat sich der Trend stei-
Kreditkonditionen-
gender Anfragen aus den vorangegangenen Jahren deutlich beschleunigt. Gegenüber
ermittlung.
2014 betrug der Zuwachs 3,05 Millionen Anfragen, das entspricht 18,5 Prozent, 2014
legten die Anfragen gegenüber dem Vorjahr um ca. 7 Prozent zu. Die Konsumenten
vergleichen immer häufiger vor Abschluss eines Ratenkredits die Konditionen unterschiedlicher Anbieter.
Der private Konsum in Deutschland floriert weiterhin und
wird damit erneut zur tragenden Säule der Konjunktur.
Anfragen nehmen deutlich zu
Abb. 2.1: Anfragen von Banken nach einer SCHUFA-Auskunft
im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung; in 1.000
Ein Grund für die kräftige Ausweitung der Konsumausgaben ist neben der Niedrigzinspolitik die stabile
Beschäftigung, die den Konsumenten Planungssicherheit
auch bei größeren Ausgaben gibt. Reale Einkommenszuwächse und die sinkenden Benzin- und Heizölpreise erhöhen zusätzlich den finanziellen Spielraum der Haushalte,
was zu einer Ausweitung des pivaten Konsums führt.
15.393
16.463
19.514
2013
2014
2015
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Anzahl der Kredite weiterhin auf hohem Niveau
Trotz des deutlichen Zuwachses an SCHUFA-Anfragen
seitens der Banken blieb die Anzahl der neu abgeschlos-
Anzahl der Kreditverträge konstant auf hohem
Niveau
Abb. 2.2: Anzahl der im jeweiligen Jahr neu abgeschlossenen
Ratenkreditverträge; in 1.000
senen Kreditverträge im Jahr 2015 konstant. Ca. 7,4 Millionen Kredite haben die Verbraucher neu aufgenommen.
Gegenüber dem Jahr 2014 war ein kleines Plus von 8.000
neuen Krediten zu verzeichnen (siehe Abbildung 2.2).
Die steigende Zahl der Kreditanfragen bei Banken führte
damit 2015 wie auch schon 2014 nicht zu einer entspre-
7.737
7.434
7.442
chenden Ausweitung der neu abgeschlossenen Kreditver-
2013
2014
2015
träge.
Konsumenten vergleichen Kreditangebote
Immer häufiger informieren sich die Konsumenten vor dem Abschluss eines Ratenkredits
umfassend und vergleichen die Konditionen. Während 2013 für einen Kredit durchschnittlich 1,3 und 2014 1,4 Anfragen von Banken nach einer SCHUFA-Auskunft im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung gestartet wurden, waren es 2015 bereits 1,6 Anfragen (siehe Abbildung 2.3). Dieser Trend zog sich durch alle Altersgruppen. In der Regel
erfolgte die Kreditaufnahme somit wohlüberlegt und nicht leichtfertig, da sich die poten-
Quelle: SCHUFA Holding AG.
12
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Kreditkonditionen werden häufiger verglichen: immer mehr Anfragen vor dem Kreditabschluss
Abb. 2.3: Durchschnittliche Anzahl der Anfragen von Banken nach einer SCHUFA-Auskunft im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung
pro Kredit; nach Altersgruppen
0,9
0,8
0,8
1,0
0,9
1,2
1,1
1,0
1,2
1,1
1,0
1,3
1,1
1,0
1,4
1,3
1,1
1,6
1,4
1,2
1,8
1,5
1,4
1,9
1,7
1,5
2,1
1,8
1,6
2,1
1,8
1,6
1,8
1,6
1,5
1,2
1,2
1,2
D 2015: 1,6
1,0
Gesamtwerte
Deutschland
2015: 1,6
2014: 1,4
2013: 1,3
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre
2013
2014
2015
Quelle: SCHUFA Holding AG.
tiellen Kreditnehmer mehrere Angebote einholten. Überdurchschnittlich oft verglichen
die mittleren Altersgruppen die Konditionen vor einem Kreditabschluss.
Es liegt nahe, dass sich in den vergangenen Jahren die Anfrage nach Kreditkonditionen
durch vielfältige digitale Kommunikationswege deutlich vereinfacht hat. Entsprechend
stieg die durchschnittliche Zahl der Anfragen vor allem bei den Generationen, die mit
Die Anfrage nach
dieser Technik vertraut sind. Das sind vor allem die Menschen der jungen und der mittle-
Kreditkonditionen
ren Generation. Die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen hat 2015 mit durchschnittlich
ist heute durch
Internet und
E-Mails einfacher.
2,1 Anfragen pro Kredit am häufigsten recherchiert, wobei die 35- bis 39-Jährigen mit
1,9 Anfragen nur geringfügig darunter lagen. Bei den 20- bis 24-Jährigen und den
40- bis 44-Jährigen waren es immerhin noch überdurchschnittliche 1,8 Anfragen pro
Kredit.
Zahl laufender Kredite sinkt
Am 31.12.2015 gab es in Deutschland laut SCHUFA-Datenbestand ca. 17,3 Millionen
laufende Ratenkredite. Gegenüber dem 31.12.2014 bedeutete dies einen leichten Rückgang um 1 Prozent (siehe Abbildung 2.4).
Junge Menschen haben erwartungsgemäß relativ wenige Ratenkredite. In der Altersgruppe der 18- bis 19-Jährigen wurden 2015 36.355 Ratenkredite gehalten. Gegenüber
2014 ist die Anzahl der Ratenkredite dieser Altersgruppe um ca. 8 Prozent gestiegen.
In der benachbarten Altersgruppe von 20 bis 24 Jahren wurden schon deutlich mehr
Ratenkredite in Anspruch genommen. 2015 waren es 669.794 Ratenkredite. Hier war
gegenüber 2014 ein Rückgang um ca. 6 Prozent zu verzeichnen.
Menschen im Alter von 45 bis 49 und 50 bis 54 Jahren hielten 2015 mit jeweils
2,4 Millionen den mit Abstand größten Bestand an laufenden Ratenkrediten.
Der Rückgang des Bestands an laufenden Ratenkrediten, die von der mittleren Altersgruppe gehalten werden, setzte sich 2015 fort. Im Vergleich zum Jahr 2014 ging die
Anzahl laufender Ratenkredite bei den 40- bis 44-Jährigen um 5,5 Prozent zurück. In der
Private Kreditaufnahme in Deutschland
13
Zahl der laufenden Ratenkredite sinkt vor allem in den Altersgruppen der 40- bis 49-Jährigen und 18- bis 24-Jährigen
Abb. 2.4: Anzahl laufender Ratenkredite; nach Altersgruppen
398.074
372.722
344.546
483.834
528.065
537.835
735.181
685.731
659.382
1.151.822
1.145.659
1.131.983
1.805.465
1.755.645
1.706.468
2.432.928
2.429.607
2.394.829
2.445.702
2.556.721
2.646.369
1.949.544
2.063.111
2.204.732
1.864.774
1.847.494
1.855.544
1.784.388
1.815.535
1.839.076
1.562.852
1.553.197
1.553.691
669.794
711.467
743.471
36.355
33.734
32.566
Gesamtwerte Deutschland
2015: 17.320.776
2014: 17.498.770
2013: 17.650.599
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre
2013
2014
2015
Quelle: SCHUFA Holding AG.
benachbarten Altersgruppe von 45 bis 49 Jahren sank sie um 4,3 Prozent. Der Bestandsrückgang an laufenden Ratenkrediten setzte bereits 2013 ein.
2015 hielt die Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen mehr laufende Ratenkredite als die
Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen. Die höheren Altersgruppen ab 60 Jahren bauen
ihren Bestand an Ratenkrediten seit einigen Jahren deutlich aus.
Junge Erwachsene entscheiden sich seltener für einen Kredit
In der Phase von Ausbildung, Studium und ersten Schritten am Arbeitsmarkt steigt die
Zahl der Personen, die einen Ratenkredit haben, schnell. Während nur 2,7 Prozent der
18- bis 19-Jährigen 2015 einen laufenden Ratenkredit aufwiesen, waren es bei den
30- bis 34-Jährigen bereits 18,7 Prozent. Auch in den nächsten Altersgruppen war der
Anteil der Personen mit Ratenkredit höher.
In der Altersgruppe 45 bis 49 Jahre war der Spitzenwert erreicht: 21,7 Prozent der
Menschen dieser Altersgruppe hatten 2015 mindestens einen Ratenkredit abgeschlossen.
Bis zur Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen sank der Anteil der Personen mit Kredit dann
Vor allem Menschen mittleren Alters haben Ratenkredite
Abb. 2.5: Anteil der Personen mit Ratenkredit in der jeweiligen Altersgruppe des SCHUFA-Datenbestands
2015; in Prozent
18,7
19,5
21,1
21,7
21,5
19,5
15,5
12,5
9,5
3,4
17,5
18-19
Jahre
11,3
2,7
Gesamtwert
Deutschland
2015: 15,7
20-24
Jahre
25-29
Jahre
30-34
Jahre
35-39
Jahre
40-44
Jahre
45-49
Jahre
50-54
Jahre
55-59
Jahre
60-64
Jahre
65-69
Jahre
70-74
Jahre
> 74
Jahre
Quelle: SCHUFA Holding AG.
14
Private Kreditaufnahme in Deutschland
nur leicht auf 19,5 Prozent. Ab dem Alter von 60 Jahren wurde der Anteil der Personen
mit Ratenkredit dann schnell kleiner (siehe Abbildung 2.5).
Anteil der Kredite über 10.000 Euro wächst weiter
Der bereits seit 2013 registrierbare Trend, dass der Anteil der nachgefragten Kredite mit
einer Höhe von mehr als 10.000 Euro zunimmt, setzte sich 2015 deutlich fort. 34,5 Prozent der neu abgeschlossenen Kreditverträge fielen in diese Kategorie.
Der Anteil der Kleinkredite bis 1.000 Euro verringerte sich von 27,5 Prozent (2014) auf
24,8 Prozent (2015). Auch der Anteil der neu abgeschlossenen Kredite mit einer Höhe
von mehr als 1.000 bis zu 3.000 Euro war 2015 gegenüber 2014 rückläufig und lag bei
15 Prozent. Kredite in einer Höhe von mehr als 3.000 bis 10.000 Euro machten 25,7 Prozent der gesamten Ratenkreditnachfrage aus, ihr Anteil war damit ebenfalls geringer als
2014 (siehe Abbildung 2.6).
Wachsender Anteil höherer Kredite
Abb. 2.6: Anteile der jeweiligen Kredithöhen an im jeweiligen Jahr neu abgeschlossenen Kreditverträgen;
in Prozent
2015 24,8
2014 27,5
2013 29,8
Kredite bis 1.000 Euro
Kredite über 3.000 bis 10.000 Euro
15,0
25,7
15,3
16,1
34,5
26,0
31,2
25,7
28,4
Kredite über 1.000 bis 3.000 Euro
Kredite über 10.000 Euro
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Die durchschnittliche individuelle Kreditschuld steigt
Ein weiterer Indikator zur Betrachtung der privaten Kreditaufnahme ist die Entwicklung
der sogenannten Kreditschuld. Diese umfasst die sich aus allen bestehenden Verpflichtungen ergebende durchschnittliche Restschuld derjenigen Personen im SCHUFA-Datenbestand, die (mindestens) einen Ratenkredit aufgenommen haben. Hypothekarkredite
und Leasingverträge sind hierbei nicht einbezogen.
Im deutschlandweiten Durchschnitt betrugen die aktuellen Kreditverpflichtungen für jede
Person im SCHUFA-Datenbestand mit mindestens einem Kredit im Jahr 2015 insgesamt
10.039 Euro (siehe Abbildung 2.7). Sie sind damit gegenüber dem Vorjahr um 318 Euro
bzw. 3,3 Prozent gestiegen.
Junge und ältere Menschen nehmen in Deutschland eher kleinere Kredite auf, entsprechend niedrig ist auch ihre Restschuld. Die 18- bis 19-Jährigen, die bereits Kredite
aufgenommen haben, hatten 2015 Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 3.858 Euro oder
die 20- bis 24-Jährigen in Höhe von 6.270 Euro. Über 74-jährige Kreditnehmer hatten
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Durchschnittliche Kreditschuld nimmt in allen Altersgruppen weiter zu
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre
2014
2015
6.023
5.872
5.558
8.138
7.676
10.002
9.767
9.349
11.029
10.748
10.240
11.375
11.064
10.538
11.400
11.065
10.537
11.184
10.847
10.371
10.486
10.150
9.678
9.503
9.098
8.608
8.216
7.755
7.300
6.270
5.932
5.548
3.858
3.748
3.542
D 2015: 10.039
8.369
Gesamtwerte
Deutschland
2015: 10.039
2014: 9.721
2013: 9.252
Abb. 2.7: Durchschnittliche aktuelle Restschuld aus Ratenkrediten; nach Altersgruppen; in Euro
2013
15
> 74 Jahre
Quelle: SCHUFA Holding AG.
durchschnittliche Kreditverbindlichkeiten von 6.023 Euro. In der Altersgruppe von 65 bis
74 Jahren betrug die Restschuld 8.369 Euro. Die höchste durchschnittliche Kreditschuld
wiesen die Altersgruppen auf, die auch am häufigsten Ratenkredite nachfragen: Die
45- bis 49-Jährigen (2015: 11.400 Euro) und die 50- bis 54-Jährigen (2015: 11.375 Euro).
Über alle Altersklassen hinweg ist die durchschnittliche Kreditschuld 2015 gegenüber dem
Vorjahr gestiegen. Die höchsten Zuwachsraten wiesen dabei die 20- bis 29-Jährigen auf.
Gleichmäßiger Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe
in allen Altersgruppen
Der seit 2013 festgestellte allgemeine Trend zu steigenden Kredithöhen setzt sich auch
2015 fort. Eine mögliche Erklärung dafür ist die insgesamt stabile Wirtschaftslage mit
einer hohen Beschäftigungsquote und einer geringen Inflationsrate, die Reallohnzuwächse sichern.
Die durchschnittliche Höhe neu aufgenommener Kredite nahm 2015 gegenüber 2014 um
Die Kredithöhe
8,6 Prozent auf 9.552 Euro zu. 2014 lag der Zuwachs gegenüber 2013 bei 10 Prozent.
nimmt mit dem
Grundsätzlich nehmen jüngere Personen eher kleine Kredite auf: Kredite, die 18- und
Alter zu und erst
19-Jährige im Jahr 2015 abgeschlossen haben, hatten eine durchschnittliche Höhe von
ab 60 Jahren langsam wieder ab.
Durchschnittliche Kredithöhe steigt 2015 in allen Altersgruppen
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre
2013
2014
2015
7.105
6.570
6.180
8.280
7.684
10.610
9.751
9.048
11.171
10.288
9.479
11.002
10.137
9.262
10.712
9.865
8.926
10.173
9.412
8.519
9.632
8.837
7.956
8.817
8.117
7.224
7.601
6.931
6.198
5.802
5.360
4.875
4.040
3.984
3.759
D 2015: 9.552
8.997
Gesamtwerte
Deutschland
2015: 9.552
2014: 8.792
2013: 7.996
Abb. 2.8: Durchschnittliche Höhe der im jeweiligen Jahr neu aufgenommenen Kredite; nach Altersgruppen; in Euro
> 74 Jahre
Quelle: SCHUFA Holding AG.
16
Private Kreditaufnahme in Deutschland
4.040 Euro. Mit zunehmendem Alter stiegen die Kredithöhen deutlich. Erst bei den
60- bis 64-Jährigen setzte ein leichter Rückgang der Kredithöhen ein, der sich mit
zunehmendem Alter verstärkte. Trotzdem war die durchschnittliche Kredithöhe der
über 74-Jährigen immer noch deutlich höher als die der Jungen bis zu einem Alter von
25 Jahren.
Personen im höheren Lebensalter schrecken heute nicht mehr vor einer Ratenkreditfinanzierung mit höheren Summen zurück. Die höchste durchschnittliche Kredithöhe wiesen
2015 die 55- bis 59-Jährigen mit 11.171 Euro auf (siehe Abbildung 2.8). Auffällig ist,
dass der Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe 2015 in allen Altersklassen, außer
bei den 18- bis 19-Jährigen, nur eine geringe Schwankungsbreite zwischen 8,1 (über
74-Jährige) und 9,7 Prozent (25- bis 29-Jährige) aufwies. Bei den ganz jungen Menschen
im Alter von 18 bis 19 Jahren hingegen war 2015 die durchschnittliche Kredithöhe nur
um 1,4 Prozent gestiegen.
Durchschnittliche Kreditlaufzeit steigt
Die durchschnittliche Laufzeit neuer Kredite steigt. Sie erreichte 2015 einen Wert von
47,3 Monaten (Vorjahr: 45,4 Monate). 2010 lag der Durchschnittswert bei 41,2 Monaten.
Zehnjahresvergleich: 2005 lag die Laufzeit bei 45,8 Monaten (siehe Abbildung 2.9).
Jüngere Konsumenten wählen erheblich kürzere Laufzeiten ihrer Verbindlichkeiten.
Bei 18- bis 19-Jährigen lag die durchschnittliche Laufzeit neuer Kredite 2015 bei 31,1
Monaten (Vorjahr: 29,9 Monate). Die kürzere Laufzeit passt zu den geringeren durchschnittlichen Höhen der aufgenommenen Kredite dieser Altersgruppe gegenüber anderen
Altersgruppen (siehe Abbildung 2.8). Bis zur Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen stieg
die durchschnittliche Kreditlaufzeit auf 49,8 Monate (Vorjahr: 48 Monate) an.
Im Zehnjahresvergleich ist bei den verschiedenen Altersgruppen eine gegenläufige Entwicklung festzustellen. Während bei den jüngeren Altersgruppen von 18 bis 19 Jahren
die durchschnittlichen Kreditlaufzeiten gegen den Trend gesunken sind, kehrte sich die
Entwicklung ab der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen um. Die höchsten Zuwächse der
durchschnittlichen Kreditlaufzeit im Zehnjahresvergleich wiesen die Altersgruppen über
38,7
36,0
38,9
40,1
48,4
41,5
44,1
48,6
43,6
45,9
49,5
43,6
47,4
49,8
43,6
47,5
49,6
43,0
47,5
48,7
42,7
47,5
48,3
41,8
47,5
47,3
40,4
46,3
44,7
38,5
43,9
38,8
33,6
39,3
31,1
26,6
32,6
D 2015: 47,3
37,4
Abb. 2.9: Durchschnittliche Laufzeit der im jeweiligen Jahr neu aufgenommenen Kredite; in Monaten
43,5
Gesamtwerte
Deutschland
2015: 47,3
2010: 41,2
2005: 45,8
Überwiegender Anstieg der Kreditlaufzeiten
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre
2005
2010
2015
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Private Kreditaufnahme in Deutschland
17
60 Jahre auf. Eine Kreditaufnahme als solche ist zunächst grundsätzlich ein Ausdruck
wirtschaftlicher Aktivität. Die bislang dargestellten Zahlen dienen daher nicht als Grundlage für Aussagen über etwaige Kreditausfälle oder potentielle Rückzahlungsprobleme.
Aussagen hierzu sind in den folgenden Abschnitten dargestellt.
Entwicklung von Zahlungsstörungen
Zahlungsstörungen können anhand verschiedener Indikatoren untersucht werden.
Im Folgenden wird zunächst die Entwicklung der Kreditausfälle betrachtet.
Stabil hohes Rückzahlungsverhalten
Rückzahlungsverhalten konstant auf hohem
Niveau
97,6 Prozent aller Kredite im SCHUFA-Datenbestand wur-
Abb. 2.10: Anteil der aktuell vertragsmäßig bedienten
Ratenkredite an allen Ratenkrediten; in Prozent
den 2015 vertragsgemäß ohne Zahlungsausfälle bedient
(siehe Abbildung 2.10). Durchschnittlich nur 2,4 Prozent
aller in Deutschland aufgenommenen Ratenkredite waren
2015 (Stichtag 31.12.2015) nicht vertragsgerecht zurückgezahlt worden. Der Anteil der Kreditausfälle blieb damit
im Vergleich zu den zwei Vorjahren konstant niedrig.
Die Ausfallquoten bei Ratenkrediten sind niedrig und wie-
97,5
97,5
97,6
2013
2014
2015
Quelle: SCHUFA Holding AG.
sen 2015 über alle Altersgruppen hinweg mit 1,3 Prozentpunkten eine geringe Schwankungsbreite auf (siehe
Abbildung 2.11). Es gab dabei 2015 eine klare Trennung:
bis zu einem Alter von 39 Jahren lagen die Ausfallquoten über dem gesamtdeutschen
Durchschnitt, ab einem Alter von 40 Jahren hingegen darunter.
2015 wurden in der Altersgruppe 18 bis 19 Jahre 2,7 Prozent der Kredite nicht vertragsgemäß zurückgezahlt. In der Altersgruppe von 20 bis 34 Jahren waren die Ausfallquoten
mit 3 Prozent am höchsten und sanken im Alter von 35 bis 39 Jahren auf 2,8 Prozent.
Anteil ausgefallener Ratenkredite bei Jüngeren überdurchschnittlich hoch, aber deutlich rückläufig
Gesamtwerte
Deutschland
2015: 2,4
2014: 2,5
2013: 2,5
Abb. 2.11: Anteil der ausgefallenen Ratenkredite an allen Ratenkrediten; nach Altersgruppen; in Prozent
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre
2013
2014
2015
2,1
2,3
2,3
1,8
1,9
1,8
1,8
1,9
1,9
1,7
1,8
1,8
1,8
1,9
1,9
2,0
2,1
2,0
2,4
2,4
2,4
2,8
2,9
2,8
3,0
3,2
3,1
3,0
3,2
3,2
3,0
3,3
3,3
2,7
3,3
3,6
D 2015: 2,4
> 74 Jahre
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Personen ab einem Alter von 50 Jahren bis zu einem Alter von 74 Jahren wiesen 2015
die besten Rückzahlungsquoten auf: Nur unterdurchschnittliche 1,8 bzw. 1,7 Prozent der
Ratenkredite wurden von diesen Altersgruppen nicht vertragsgemäß bedient.
Menschen in Deutschland haben insgesamt eine sehr gute Zahlungsmoral. Vor allem die
Altersgruppen, die Ratenkredite überdurchschnittlich oft nutzen, haben ihre finanziellen
Verhältnisse gut im Blick und weisen deshalb unterdurchschnittliche Anteile von ausgefallenen Krediten an allen Ratenkrediten auf.
Über 90 Prozent der Verbraucher haben eine positive Kreditbiographie
Zu 90,7 Prozent der Deutschen ab einem Alter von 18 Jahren hat die SCHUFA ausschließlich sogenannte Positivinformationen gespeichert. Diese umfassen zum Beispiel Angaben
zu Kredit- oder Leasingverträgen, Daten zur Eröffnung eines Girokontos, zur Ausgabe
einer Kreditkarte oder zu Mobilfunkverträgen.
Verhält sich ein Verbraucher nicht vertragsgerecht, so speichert die SCHUFA dies in Form
sogenannter Negativmerkmale. Zu den „weichen Negativmerkmalen“ gehören Forderungen, die fällig, angemahnt und nicht bestritten sind, Forderungen nach gerichtlicher
Entscheidung sowie Informationen zum Missbrauch eines Giro- oder Kreditkartenkontos
nach Nutzungsverbot. Die „harten Negativmerkmale“ umfassen Informationen aus
öffentlichen Bekanntmachungen wie eine Vermögensauskunft (früher: eidesstattliche
Versicherung), einen Haftbefehl zur Erzwingung der Abgabe einer Vermögensauskunft
oder Informationen zu einem Verbraucherinsolvenzverfahren.
2014 hat das Statistische Bundesamt die Angaben des Mikrozensus 2011 veröffentlicht
und damit die Bevölkerungszahlen in Deutschland neu festgelegt. Entsprechend hat auch
die SCHUFA die Basis für die Anteile bei Personen mit Negativmerkmal aktualisiert. Damit
sind die Zahlen ab dem Jahr 2014 nicht mehr mit denen aus früheren Jahren vergleichbar.
Junge und Ältere haben seltener ein Negativmerkmal
Abb. 2.12: Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein Negativmerkmal gespeichert hatte;
nach Altersgruppen1); in Prozent
2014
20-24
Jahre
25-29
Jahre
30-34
Jahre
35-39
Jahre
40-44
Jahre
45-49
Jahre
50-54
Jahre
55-59
Jahre
60-64
Jahre
65-74
Jahre
1,9
1,8
4,7
7,3
7,2
9,3
9,1
10,4
10,5
11,4
11,2
13,7
13,1
16,4
15,8
15,4
15,6
13,7
13,8
7,9
8,2
1,2
18-19
Jahre
4,4
Gesamtwert
Deutschland
2015: 9,3
2014: 9,2
D 2015: 9,3
1,4
18
> 74
Jahre
2015
1) Basisdaten sind die Angaben des Statistischen Bundesamts zur über 18-jährigen Bevölkerung. Nach dem Mikrozensus 2011
wurden diese angepasst, so dass eine Vergleichbarkeit mit den Jahren vor 2014 nicht gegeben ist, weshalb der hier sonst
übliche Dreijahresvergleich auf zwei Jahre begrenzt wurde.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Die SCHUFA hatte 2015 zu insgesamt 9,3 Prozent der Bevölkerung Deutschlands
mindestens ein weiches oder hartes Negativmerkmal gespeichert (siehe Abbildung 2.12).
Gegenüber 2014 bedeutete das eine minimale Änderung von 0,1 Prozentpunkten.
Die Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren ist wirtschaftlich noch relativ wenig aktiv,
entsprechend gering war hier auch der Anteil an Personen mit mindestens einem Negativmerkmal. Menschen in den Dreißigern hatten 2015 die höchsten Anteile an Personen,
zu denen die SCHUFA mindestens ein Negativmerkmal gespeichert hat.
Bei Personen im Alter von 25 bis 54 Jahren lag der Anteil derer, die sich mit einem
Negativeintrag in der SCHUFA-Datenbank befinden, über dem Durchschnitt. Ab einem
Alter von 60 Jahren sank der Anteil deutlich. Für diese Altersgruppen sind die Rückzahlungswahrscheinlichkeit und die Zuverlässigkeit somit besonders hoch.
2015 sind die Anteile von Personen mit mindestens einem Negativmerkmal in den Altersgruppen von 18 bis 34 Jahren gegenüber dem Vorjahr gesunken. Bei allen Älteren sind
mit Ausnahme der 50- bis 54-Jährigen die Anteile gestiegen.
Nur 4,5 Prozent der Bevölkerung haben ausschließlich weiche Negativmerkmale
Der Anteil der Personen mit nur weichen Negativmerkmalen lag 2015 bundesweit bei
4,5 Prozent (siehe Abbildung 2.13) und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr leicht
verringert. Der höchste Anteil an Personen mit nur weichen Negativmerkmalen war im
gleichen Jahr mit 8 Prozent in der Altersklasse zwischen 35 und 39 Jahren zu beobachten.
Erst in der Altersgruppe 55 bis 59 Jahre erreichte der Anteil der Personen mit nur weichen
Negativmerkmalen einen unterdurchschnittlichen Wert (4,4 Prozent). Ab 65 Jahren lag
der Anteil 2015 nur noch bei 2,5 und ab 74 Jahren bei lediglich 1,3 Prozent. Ganz junge
Erwachsene sind sehr wenig betroffen: Bei den 18- bis 19-Jährigen waren nur 0,7 Prozent
mit weichen Negativmerkmalen registriert.
Menschen in den Dreißigern haben am häufigsten weiche Negativmerkmale ...
Abb. 2.13: Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA nur weiche Negativmerkmale gespeichert hatte; nach
Altersgruppen1); in Prozent
18-19
Jahre
2014
25-29
Jahre
30-34
Jahre
35-39
Jahre
40-44
Jahre
45-49
Jahre
50-54
Jahre
55-59
Jahre
60-64
Jahre
2,5
2,4
3,5
3,5
4,4
4,3
4,8
4,9
5,4
5,3
6,6
6,3
8,0
7,9
7,4
7,9
6,6
1,3
20-24
Jahre
7,0
3,8
4,3
0,7
0,8
D 2015: 4,5
1,3
Gesamtwert
Deutschland
2015: 4,5
2014: 4,6
65-74
Jahre
> 74
Jahre
2015
1) Basisdaten sind die Angaben des Statistischen Bundesamts zur über 18-jährigen Bevölkerung. Nach dem Mikrozensus 2011
wurden diese angepasst, so dass eine Vergleichbarkeit mit den Jahren vor 2014 nicht gegeben ist, weshalb der hier sonst
übliche Dreijahresvergleich auf zwei Jahre begrenzt wurde.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
19
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Insgesamt war 2015 der Anteil der Personen mit nur weichen Negeativmerkmalen bis
34 Jahre gegenüber dem Vorjahr gesunken, während bei Älteren der Anteil der Personen
mit nur weichen Negativmerkmalen entweder gestiegen war oder zumindest konstant
blieb, einzige Ausnahme war die Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen, die einen leichten
Rückgang aufwies.
Der Anteil von Personen mit harten Negativmerkmalen
bleibt insgesamt gering
Zu 4,8 Prozent der Personen ihres Datenbestandes hatte die SCHUFA 2015 (mindestens)
ein hartes Negativmerkmal gespeichert (siehe Abbildung 2.14). Die Altersgruppe der
35- bis 39-Jährigen war die Personengruppe, zu der 2015 am häufigsten Negativmerkmale im SCHUFA-Datenbestand zu finden waren. In den Altersrandgruppen 18 bis
19 Jahre und älter als 74 Jahre waren kaum Menschen mit mindestens einem Negativmerkmal vertreten, was den Gesamtwert deutlich nach unten drückte.
... und führen auch bei harten Negativmerkmalen
Abb. 2.14: Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein hartes Negativmerkmal gespeichert
hatte; nach Altersgruppen1); in Prozent
2014
20-24
Jahre
25-29
Jahre
30-34
Jahre
35-39
Jahre
40-44
Jahre
45-49
Jahre
50-54
Jahre
55-59
Jahre
60-64
Jahre
65-74
Jahre
0,6
0,6
2,2
3,7
3,7
4,9
4,8
5,6
5,6
6,1
5,9
7,2
6,8
8,4
8,0
8,0
7,7
7,1
6,8
4,1
3,9
0,6
18-19
Jahre
2,0
Gesamtwert
Deutschland
2015: 4,8
2014: 4,6
D 2015: 4,8
0,6
20
> 74
Jahre
2015
1) Basisdaten sind die Angaben des Statistischen Bundesamts zur über 18-jährigen Bevölkerung. Nach dem Mikrozensus 2011
wurden diese angepasst, so dass eine Vergleichbarkeit mit den Jahren vor 2014 nicht gegeben ist, weshalb der hier sonst
übliche Dreijahresvergleich auf zwei Jahre begrenzt wurde.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Private Kreditaufnahme in Deutschland
21
Zahlungsstörungen im regionalen Vergleich
Der regionale Vergleich zeigt, dass in den Bundesländern Berlin und Bremen der Anteil
der Menschen mit Zahlungsschwierigkeiten überdurchschnittlich hoch war (siehe Abbildung 2.15). Während die SCHUFA Ende 2015 im Bundesdurchschnitt zu 9,3 Prozent aller
Personen über 18 Jahren (mindestens) ein Negativmerkmal gespeichert hatte, lag der
Anteil der Personen, auf die das zutraf, in Berlin bei 12,9 Prozent und in Bremen bei
12,4 Prozent. Auch in Sachsen-Anhalt (11 Prozent), Nordrhein-Westfalen (11 Prozent),
Mecklenburg-Vorpommern (10,5 Prozent) lagen die
Anteile der Personen mit Zahlungsschwierigkeiten mindestens 1 Prozentpunkt über dem Bundesdurchschnitt.
Zahlungsschwierigkeiten in Berlin und Bremen
besonders hoch
Über dem Durchschnitt befanden sich 2015 auch die
Abb. 2.15: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen,
zu denen die SCHUFA 2015 (mindestens) ein Negativmerkmal
gespeichert hatte; nach Bundesländern; in Prozent
Anteile der Personen mit mindestens einem Negativmerkmal in Hamburg, im Saarland, in Schleswig-Holstein und
in Brandenburg.
Die Bevölkerung in den südlichen Bundesländern Bayern
und Baden-Württemberg hatte 2015 am wenigsten mit
Zahlungsschwierigkeiten zu kämpfen. Der Anteil der
Berlin
12,9
Bremen
12,4
Sachsen-Anhalt
11,0
Nordrhein-Westfalen
11,0
Personen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein Nega-
Mecklenburg-Vorpommern 10,5
tivmerkmal gespeichert hatte, erreichte in Bayern nur
Hamburg
10,2
6,8 Prozent, in Baden-Württemberg waren es 7,3 Pro-
Saarland
9,8
Schleswig-Holstein
9,7
Brandenburg
9,4
lagen die Anteile der Personen mit Zahlungsschwierig-
Deutschland gesamt
9,3
keiten 2015 knapp unter dem gesamtdeutschen Durch-
Niedersachsen
9,2
schnitt. Sachsen hatte mit einem Anteil von 8,6 Prozent
Rheinland-Pfalz
9,1
Hessen
8,9
Thüringen
8,8
Sachsen
8,6
Eine detaillierte Übersicht über die Anteile der Personen
Baden-Württemberg
7,3
mit Negativmerkmal zeigen die Karten 2.1, 2.2 und 2.3
Bayern
6,8
zent.
In Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen
der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die
SCHUFA mindestens ein Negativmerkmal im Datenbestand hat, einen unterdurchschnittlichen Anteil.
auf den folgenden drei Seiten.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
22
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Menschen im Norden Deutschlands haben häufiger Zahlungsschwierigkeiten
Karte 2.1: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2015 (mindestens) ein (hartes oder weiches) Negativmerkmal
gespeichert hatte; nach Kreisen; in Prozent
Schleswig-Holstein
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Bremen
Brandenburg
Niedersachsen
Berlin
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Bayern
Prozent
Baden-Württemberg
< 5,0
>5,0 – 6,5
>6,5 – 8,0
>8,0 – 9,5
>9,5 – 11,0
>11,0 – 12,5
>12,5
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Private Kreditaufnahme in Deutschland
23
Anteile der Personen mit nur weichen Negativmerkmalen in Teilen des Westens und im Nordosten besonders hoch
Karte 2.2: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2015 nur weiche Negativmerkmale gespeichert hatte; nach Kreisen;
in Prozent
Schleswig-Holstein
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Bremen
Brandenburg
Niedersachsen
Berlin
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Bayern
Prozent
Baden-Württemberg
< 3,0
>3,0 – 3,5
>3,5 – 4,0
>4,0 – 4,5
>4,5 – 5,0
>5,0 – 5,5
>5,5
Quelle: SCHUFA Holding AG.
24
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Anteile der Personen mit hartem Negativmerkmal im Süden Deutschlands selten über 4,2 Prozent
Karte 2.3: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2015 (mindestens) ein hartes Negativmerkmal gespeichert hatte;
nach Kreisen; in Prozent
Schleswig-Holstein
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Bremen
Brandenburg
Niedersachsen
Berlin
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Bayern
Prozent
Baden-Württemberg
< 3,0
>3,0 – 3,5
>3,5 – 4,0
>4,0 – 4,5
>4,5 – 5,0
>5,0 – 5,5
>5,5
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Risiken der privaten Kreditaufnahme
Das SCHUFA-Risikomodell
Das von der SCHUFA 2004 entwickelte Risikomodell teilt die Stufen der Verschuldung
in vier unterschiedliche Risikobereiche ein. Basierend auf einem Indikatorenmodell,
sind beispielsweise Analysen über den Verlauf einer Ver- und Überschuldung möglich.
Die Risikostufen werden wie folgt gebildet:
Risikostufe Grün:
kein negatives Merkmal und ohne jegliche aktuelle Kreditverpflichtung
kein negatives Merkmal und mit aktueller Kreditverpflichtung und SCHUFA-Risikoquote
nach Score <10 Prozent
Risikostufe Gelb:
Das Risikomodell
nur noch erledigte Negativmerkmale
klassifiziert das
kein negatives Merkmal und mit aktueller Kreditverpflichtung und SCHUFA-Risikoquote
persönliche Ver-
nach Score M10 Prozent
schuldungsrisiko
ein aktuelles Negativmerkmal einer Nichtbank
einer Person in
mehr als ein aktuelles Negativmerkmal von Nichtbanken
vier Warnstufen.
Sogenannte Nichtbanken sind Unternehmen aus Branchen, die Kredite vergeben, die an
ihre eigentlichen Leistungen gekoppelt sind (Handel, Versandhandel, Internethandel,
Telekommunikation etc.).
Risikostufe Orange:
ein offenes Negativmerkmal von einer Bank jünger als ein Jahr
ein offenes Negativmerkmal von einer Bank jünger als ein Jahr und von Nichtbanken
mehr als ein offenes Negativmerkmal von mindestens einer Bank jünger als ein Jahr
Negativmerkmalhistorie bei mindestens einer Bank von ein bis drei Jahren
Offene Negativmerkmale sind Zahlungsausfälle, also offene, ausreichend gemahnte und
unbestrittene Forderungen.
Risikostufe Rot:
Merkmal Vermögensauskunft oder ein Haftbefehl zur Erzwingung der Abgabe einer
Vermögensauskunft
Merkmal der Privatinsolvenz
Personen mit Suchauftrag
Personen mit Suchauftrag sind Personen, gegen die ein Vertragspartner der SCHUFA eine
offene, ausreichend gemahnte und unbestrittene Forderung besitzt, die aber unbekannt
verzogen sind.
25
26
Private Kreditaufnahme in Deutschland
SCHUFA-Risikomodell zeigt Konstanz beim Anteil der kritischen Verschuldung
Die Zuordnung der Bevölkerung zu den einzelnen Risikostufen nach dem SCHUFARisikomodell zeigt, dass die SCHUFA 90,4 Prozent der Personen, zu denen sie 2015
Daten gespeichert hatte, als nicht von Überschuldung bedroht ansieht (siehe Tabelle 2.1).
Zu diesen Personen liegen keine Hinweise auf Zahlungsprobleme vor. Gegenüber 2014
und 2013 blieb der Anteil dieser Personengruppe an der Gesamtzahl der Personen,
zu denen die SCHUFA Daten gespeichert hat, damit unverändert.
Mehr als neun von zehn Personen finden sich 2015 im grünen Bereich
Tab. 2.1: Anteile der Personen in den Warnstufen des SCHUFA-Risikomodells; in Prozent
Warnstufe
Grün
Gelb
Orange
Rot
Gesamt
Anteile 2015
90,4
4,1
1,1
4,4
100,0
Anteile 2014
90,4
4,0
1,2
4,4
100,0
Anteile 2013
90,4
3,8
1,4
4,4
100,0
Quelle: SCHUFA Holding AG.
2015 stufte die SCHUFA 4,1 Prozent der Personen, zu denen sie Daten gespeichert hatte,
in die Risikogruppe Gelb ein. Der Anteil hat damit gegenüber den zwei Vorjahren leicht
zugenommen. Diese Personen haben entweder erste Zahlungsschwierigkeiten (etwa im
Versandhandel oder gegenüber Telekommunikationsanbietern), oder die Risikoquote, dass
Probleme bei der Kreditrückzahlung auftreten könnten, liegt bei über 10 Prozent.
1,1 Prozent der Personen im SCHUFA-Datenbestand hatten 2015 mindestens eine
offene Verbindlichkeit, die angemahnt und unbestritten war. Sie wurden in die Risikogruppe mit der Farbe Orange eingestuft. Hier war der Anteil gegenüber 2014 und 2013
leicht niedriger.
Die Zahl der Per-
Der Anteil der Personen im SCHUFA-Datenbestand, bei denen sich eine kritische finan-
sonen, bei denen
zielle Lage abzeichnete, blieb 2015 gegenüber den zwei Vorjahren konstant. Diese Perso-
sich eine kritische
nen wurden in die Warnstufe Rot eingestuft, da Hinweise auf finanziell kritische Situatio-
finanzielle Lage
abzeichnet, bleibt
nen vorlagen, wie etwa die Abgabe einer Vermögensauskunft oder Informationen zu
einem Verbraucherinsolvenzverfahren.
konstant.
Der SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI)
Der von der SCHUFA 2006 entwickelte Privatverschuldungsindex (PVI) ist ein Instrument,
das nicht nur die historische Entwicklung der kritischen Anzeichen privater Verschuldung
analysiert, sondern darüber hinaus auch die künftige, mittelfristige Entwicklung prognostiziert. Die Prognosen des PVI sind einzigartig in der Überschuldungsforschung, da aus
einer Fülle von Einzelindikatoren die Lage der privaten Ver- und Überschuldung in
Deutschland in einem einzigen Indexwert für Gesamtdeutschland, die 16 Bundesländer
sowie die derzeit 402 Kreise und kreisfreien Städte ausgedrückt wird.
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Die Entwicklung des PVI zeigt, inwiefern die private Verschuldungs- und Überschuldungsgefahr ab- oder zugenommen hat und wie stark die kritischen Anzeichen der privaten
Verschuldung in welchen geographischen Regionen ausgeprägt sind. Um die sehr unterschiedliche regionale Entwicklung der privaten Verschuldung darzustellen, werden Analysen auf Bundes- und Kreisebene vorgestellt. Je nach Höhe des Indexwertes befindet sich
ein Bundesland bzw. ein Kreis in der grünen, gelben, orangefarbenen oder roten Stufe.
In den Regionen mit dem niedrigsten Indexwert sind die kritischen Anzeichen einer Privatverschuldung am schwächsten ausgeprägt.
Durch die Ganzjahresprognose hat sich der PVI in Deutschland zu einem wichtigen
Der PVI ist ein
Barometer für die kritischen Anzeichen privater Verschuldung entwickelt. Er erhöht die
wichtiges Baro-
Transparenz hinsichtlich einer Überschuldungslage bzw. Überschuldungsgefahr von
meter für die
Privatpersonen in Deutschland. Der PVI dient daher als Frühwarnsystem für die deutsche
kritischen Anzei-
Volkswirtschaft.
chen privater
Verschuldung.
Konstruktion des PVI
Um die verschiedenen Abstufungen der privaten Überschuldungsgefahr darzustellen,
berücksichtigt der PVI ein Bündel von messbaren Anzeichen der privaten Ver- und Überschuldung. Die Datengrundlage besteht aus den kreditrelevanten Informationen der
SCHUFA Holding AG von 66,4 Millionen volljährigen Privatpersonen in Deutschland.
Zur Erstellung des PVI wird eine Kombination aus negativen kreditrelevanten Informationen für die Wohnbevölkerung individuell betrachtet und gewichtet. Daraus ergibt sich
ein Gesamtwert. Zur Berechnung des PVI dienen die sogenannten weichen und harten
Negativmerkmale. Diese weichen und harten Negativmerkmale sind je nach Ausprägung
in die drei Stufen Gelb, Orange und Rot des Risikomodells eingeteilt.
Bei den weichen Negativmerkmalen (gelbe und orangefarbene Stufe im Risikomodell)
handelt es sich um Zahlungsausfälle bei Handel und Dienstleistungen sowie Banken.
Die rote Stufe im Risikomodell enthält harte Negativmerkmale wie Informationen über
die Abgabe einer Vermögensauskunft oder über eine Privatinsolvenz. Weil die Stufe Grün
des Risikomodells keine Negativmerkmale aufweist, geht sie nicht in die Berechnung des
Indexes ein.
Die Stufen des PVI
Ähnlich wie im Risikomodell werden auch die PVI-Werte in vier Ausprägungsstufen
eingeteilt. Diese beschreiben, inwiefern kritische Anzeichen für eine künftige Verschuldungsgefahr ausgeprägt sind. Zwar nutzt der PVI die gleiche Farbeinteilung wie das
Risikomodell. Es handelt sich aber um zwei unterschiedliche, unabhängige Indikatoren.
Der PVI aggregiert die unterschiedlichen Negativinformationen zu einer Kenngröße und
bildet sowohl die historische als auch die aktuelle und zukünftige Situation der Verschuldung ab. Er hat daher vor allem auch einen prognostischen Wert. Der PVI unterteilt die
kritischen Anzeichen einer Verschuldung in die vier Kategorien:
27
28
Private Kreditaufnahme in Deutschland
gering
mäßig
stark
sehr stark
Gesamtdeutscher PVI entwickelt sich weiter positiv
Die Entwicklung des PVI für Gesamtdeutschland zeigt weiterhin ein positives Bild: Der PVI
verbesserte sich 2015 um 10 Punkte auf 1.039 Punkte (siehe Tabelle 2.2). Das entsprach
einem PVI-Rückgang von 0,95 Prozent. Für das laufende Jahr prognostiziert die SCHUFA
einen gesamtdeutschen PVI-Wert von 1.017 Punkten, also eine weitere Verbesserung um
gut 2 Prozent.
Nach wie vor Nord-Süd-Gefälle beim PVI
Je geringer der
Indexwert, desto
Sowohl die Karten 2.4 und 2.5 auf den folgenden Seiten als auch die Tabellen 2.2 und
2.3 zum SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI) stellen die Ausprägungen des PVI nach
geringer die Anzei-
Bundesländern und nach Kreisen dar. Die vier PVI-Stufen Grün, Gelb, Orange und Rot
chen einer Über-
wurden mit Hilfe einer Clusteranalyse berechnet. Anhand der zugehörigen Indexwerte
schuldungsgefahr.
wurden die Bundesländer und Kreise diesen Stufen zugeordnet.
Insgesamt zeigt die Auswertung für die Bundesländer eine unterschiedliche Entwicklung
auf. Einige können eine positive Entwicklung – also einen sinkenden PVI – aufweisen,
in anderen hingegen steigt der PVI.
Regionale Ungleichgewichte beim Privatverschuldungsindex nehmen ab
Tab. 2.2: Rangliste des Privatverschuldungsindexes (PVI) der Bundesländer für das Jahr 2015
Platz
2015
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
Bundesland
Bayern
Baden-Württemberg
Hamburg
Hessen
Rheinland-Pfalz
Thüringen
Niedersachsen
Sachsen
Saarland
Brandenburg
Schleswig-Holstein
Nordrhein-Westfalen
Bremen
Mecklenburg-Vorpommern
Berlin
Sachsen-Anhalt
Deutschland
* (P): Prognose.
PVI
2015
800
816
943
949
983
1.040
1.053
1.065
1.066
1.070
1.074
1.181
1.216
1.222
1.240
1.248
1.039
Änderung
2014/15 (%)
2,56
2,38
-0,32
-0,21
-0,81
-1,23
-1,13
4,62
-1,39
-0,65
-0,92
0,51
-0,41
-0,16
-1,04
-0,08
-0,95
Platz
2014
1
2
3
4
5
7
8
6
10
9
11
12
13
14
16
15
PVI
2014
780
797
946
951
991
1.053
1.065
1.018
1.081
1.077
1.084
1.175
1.221
1.224
1.253
1.249
1.049
Platz
2016 (P*)
1
2
3
4
5
6
7
11
8
10
9
12
13
15
14
16
PVI
2016 (P*)
819
836
940
946
973
1.026
1.042
1.104
1.056
1.065
1.061
1.184
1.197
1.224
1.218
1.249
1.017
Änderung
2015/16 (%; P*)
2,38
2,45
-0,32
-0,32
-1,02
-1,35
-1,04
3,66
-0,94
-0,47
-1,21
0,25
-1,56
0,16
-1,77
0,08
-2,12
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Private Kreditaufnahme in Deutschland
29
Privatverschuldungsindex in den Bundesländern
Karte 2.4: Darstellung des Privatverschuldungsindexes (PVI) für das Jahr 2015 auf Bundeslandebene
Schleswig-Holstein
Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern
Bremen
Brandenburg
Niedersachsen
Berlin
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Bayern
Baden-Württemberg
Ausprägung
sehr stark
stark
mäßig
gering
Quelle: SCHUFA Holding AG.
30
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Privatverschuldungsindex in den Kreisen und kreisfreien Städten
Karte 2.5: Darstellung des Privatverschuldungsindexes (PVI) für das Jahr 2015 auf Kreisebene
Schleswig-Holstein
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Bremen
Brandenburg
Niedersachsen
Berlin
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Bayern
Baden-Württemberg
Ausprägung
sehr stark
stark
mäßig
gering
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Wie in den vergangenen Jahren zeigten die aktuellen
31
Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen
Auswertungen ein Nord-Süd-Gefälle: So wiesen die
Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg die nied-
Seit dem 1. Januar 1999 können Verbraucher in der
rigsten und damit besten Indexwerte auf. Das bedeutet,
Bundesrepublik Deutschland nach der Insolvenzordnung
in Konkurs gehen. Der Schuldner kann nach einer sechsjährigen Wohlverhaltensphase von den im Insolvenzver-
dort war die Überschuldungsgefahr für Privatpersonen
am geringsten. Der PVI hat sich allerdings 2015 gegenüber 2014 in beiden Bundesländern entgegen dem allge-
fahren nicht erfüllten Verbindlichkeiten befreit werden.
Ohne Verbraucherinsolvenz würden Forderungstitel erst
meinen Trend um etwas über 2 Prozent verschlechtert.
nach 30 Jahren verjähren.
Für 2016 ist eine ähnliche Entwicklung zu erwarten.
Das mehrstufige Verbraucherinsolvenzverfahren gilt:
Auf der Karte 2.4 auf Seite 29 gelb eingefärbt – und
damit der Kategorie der mäßigen Überschuldungsgefahr
zugeordnet –, sind die Länder Hamburg, Hessen und
Rheinland-Pfalz. In der Rangfolge aller Bundesländer
belegten sie, wie schon in den zwei Vorjahren, 2015 die
J für natürliche Personen, die keine selbständige wirtschaftliche Tätigkeit ausüben oder ausgeübt haben und
J für solche ehemaligen Selbständigen, die weniger
als 20 Gläubiger und keine Verbindlichkeiten aus
Beschäftigungsverhältnissen mit Arbeitnehmern haben.
Plätze 3 bis 5. Alle drei Bundesländer konnten 2015 eine
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag im Jahr 2015 mit
leichte Verbesserung ihres PVI gegenüber dem Vorjahr
80.347 Fällen um 6,9 Prozent unter dem vergleichbaren
Wert im Vorjahreszeitraum. Niedrige Inflation, geringe
realisieren. Dieser Trend setzt sich voraussichtlich auch
2016 fort, wobei die Verbesserung in Rheinland-Pfalz
gegenüber den beiden anderen Bundesländern etwas
stärker ausfallen dürfte. Eine Rangfolgeänderung wird
sich daraus aber voraussichtlich nicht ergeben.
Arbeitslosigkeit und eine gute Einkommenssituation sind
Gründe für den anhaltenden Rückgang.
Bei den ehemals selbständigen Personen war erneut
ein leichter Anstieg der Insolvenzen um 0,6 Prozent auf
20.586 Verfahren zu verzeichnen.
Der PVI für Sachsen verschlechterte sich weiterhin im
Vergleich zu allen anderen Bundesländern am stärksten.
2015 wies der PVI-Index 1.065 Punkte auf, gegenüber
2014 legte er damit um 4,6 Prozent zu. Damit verschlechterte sich Sachsen vom 6. Rang (2014) auf den 8. Rang
2015. Für 2016 wird eine weitere Zunahme des PVI-
Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen
von 2013 bis 2015
Jahr
Anzahl
2015
2014
2013
80.347
86.298
91.200
Veränderung gegenüber
dem Vorjahreszeitraum
-6,9%
-5,4%
-6,6%
Wertes um 3,7 Prozent erwartet. Damit würde das
Bundesland dann auf den 11. Rang rutschen.
Entwicklung der Insolvenzen ehemals selbstständiger
Personen von 2013 bis 2015
Die Bundesländer Thüringen, Niedersachsen, Branden-
Jahr
Anzahl
burg, Saarland, Schleswig-Holstein – in der Karte 2.4
2015
2014
2013
20.586
20.473
20.137
orange eingefärbt – haben ihre PVI-Werte 2015 wie
bereits in den zwei Vorjahren leicht verbessert. Auch
2016 wird sich die positive Entwicklung weiter fortsetzen
(siehe Tabelle 2.2).
Berlin erreichte 2015, mit einem Rückgang des PVI um gut 1 Prozent, eine Verbesserung
seines PVI-Rangs. Berlin war damit nicht mehr das Schlusslicht der Rangliste, sondern
belegte Platz 15. Den letzten Platz hatte Sachsen-Anhalt inne. Für 2016 wird für Berlin
eine weitere Verbesserung seines PVI prognostiziert, womit der Stadtstaat dann auch
noch Mecklenburg-Vorpommern hinter sich lassen und Rang 14 unter allen Bundesländern erreichen würde.
Veränderung gegenüber
dem Vorjahreszeitraum
0,6%
1,7%
-0,7%
Quelle: Statistisches Bundesamt.
32
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Fazit
Unverändert werden Ratenkredite in Deutschland zuverlässig zurückgezahlt: 97,6 Prozent
der Kredite sind im Jahr 2015 ordnungsgemäß bedient worden. Damit blieb der Anteil der
Kreditausfälle gegenüber 2014 und 2013 fast konstant (2015: 2,4 Prozent; 2014 und
2013: 2,5 Prozent). Vor allem bei den Jüngeren sinkt der Anteil der ausgefallenen Ratenkredite deutlich.
Die Zahl der laufenden Ratenkredite war bis Ende 2015 leicht auf 17,3 Millionen gesunken. Im Jahr zuvor waren es 17,5 Millionen und im Jahr 2013 17,7 Millionen. Die Zahl der
neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge hat sich 2015 ebenfalls zum zweiten Mal in
Folge leicht verringert.
2015 setzte sich der bereits seit 2012 registrierbare Trend fort, dass der Anteil der neu
abgeschlossenen Ratenkredite mit einer Höhe von mehr als 10.000 Euro steigt.
Die durchschnittliche Kredithöhe ist 2015 gestiegen. Die durchschnittliche Höhe neu
aufgenommener Kredite lag 2015 bei 9.552 Euro, 2014 waren es 8.792 Euro. Auffällig
ist, dass der Anstieg der durchschnittlichen Kredithöhe 2015 sich durch alle Altersgruppen
zog.
Verbraucher vergleichen vor Abschluss eines Ratenkredits zunehmend verschiedene
Angebote und holen sich deshalb Informationen zu den Konditionen bei den Banken.
Die Zahl der Anfragen von Banken im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung ist 2015
erneut gestiegen: 19,5 Millionen Anfragen bedeuteten einen Zuwachs von gut 3 Millionen im Vergleich zum Vorjahr (+18,5 Prozent).
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ging 2015 gegenüber dem Vorjahr erneut zurück.
Sie verringerte sich um 6,9 Prozent (–5.951 Fälle) gegenüber 2014. In der gleichen Zeit
erhöhte sich die Zahl der Insolvenzen ehemals selbständiger Personen leicht um 0,6 Prozent (113 Fälle).
Gemessen am SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI), verringerte sich die Überschuldungsgefahr in Deutschland: Der PVI lag 2015 bei 1.039 Punkten. Für 2016 prognostiziert
die SCHUFA einen weiteren Rückgang der Überschuldungsgefahr.
Private Kreditaufnahme in Deutschland
33
34
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Tabellarische PVI-Übersichten zu 402 Kreisen und kreisfreien Städten
Tab. 2.3: Rangliste des Privatverschuldungsindexes (PVI) der Kreise für das Jahr 2015
Platz
2015
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
15
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
32
34
35
35
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
50
52
53
53
55
56
57
58
59
60
61
62
63
63
65
Kreise
Eichstätt, Landkreis
Erlangen-Höchstadt, Landkreis
München, Landkreis
Starnberg, Landkreis
Heidelberg, Stadtkreis
Aichach-Friedberg, Landkreis
Tübingen, Landkreis
Roth, Landkreis
Ebersberg, Landkreis
Neuburg-Schrobenhausen, Landkreis
Schweinfurt, Landkreis
Würzburg, Landkreis
Bodenseekreis
Jena, krsfr. Stadt
Hochtaunuskreis
Landsberg am Lech, Landkreis
Main-Taunus-Kreis
Biberach, Landkreis
Unterallgäu, Landkreis
Oberallgäu, Landkreis
Alb-Donau-Kreis
Landshut, Landkreis
Traunstein, Landkreis
Fürstenfeldbruck, Landkreis
Bamberg, Landkreis
Augsburg, Landkreis
Ravensburg, Landkreis
Trier-Saarburg, Landkreis
Donau-Ries, Landkreis
Neumarkt i.d.OPf., Landkreis
Regensburg, Landkreis
Rhön-Grabfeld, Landkreis
Rosenheim, Landkreis
Erlangen, krsfr. Stadt
Dachau, Landkreis
Hohenlohekreis
Breisgau-Hochschwarzwald, Landkreis
Main-Spessart, Landkreis
Lindau (Bodensee), Landkreis
Bad Tölz-Wolfratshausen, Landkreis
Ostallgäu, Landkreis
Erding, Landkreis
Fürth, Landkreis
Main-Tauber-Kreis
Stormarn, Landkreis
Böblingen, Landkreis
Esslingen, Landkreis
Rheingau-Taunus-Kreis
Tirschenreuth, Landkreis
Forchheim, Landkreis
Pfaffenhofen a.d.Ilm, Landkreis
Freising, Landkreis
Amberg-Sulzbach, Landkreis
Bayreuth, Landkreis
Heilbronn, Landkreis
Weilheim-Schongau, Landkreis
Eifelkreis Bitburg-Prüm
Rottal-Inn, Landkreis
Neustadt a.d.Waldnaab, Landkreis
Berchtesgadener Land, Landkreis
Straubing-Bogen, Landkreis
Mainz, krsfr. Stadt
Ansbach, Landkreis
Enzkreis
St. Wendel, Landkreis
Deutschland
PVI
Änderung
2015 2014/15 (%)
477
4,84
538
3,46
545
7,71
549
8,93
569
2,52
581
-0,34
589
1,73
591
2,07
598
9,32
610
0,66
611
-0,65
615
3,54
618
-1,44
621
2,64
623
1,14
623
1,47
624
2,80
640
3,73
644
0,47
646
-0,62
647
0,00
649
0,31
653
3,65
656
6,49
659
1,07
663
2,00
664
3,75
665
-0,30
667
1,52
669
-4,29
670
2,76
671
2,60
671
6,85
673
3,70
674
3,85
674
2,74
677
1,04
678
-0,44
682
-1,02
684
3,48
686
-0,44
688
4,08
693
4,84
694
2,51
698
-1,41
705
4,29
710
4,57
712
0,28
713
0,56
714
-0,97
714
0,99
718
3,31
719
6,05
719
-1,37
722
2,12
723
-1,09
724
1,83
728
3,12
729
2,68
731
1,11
734
0,41
736
-0,94
738
3,51
738
2,79
739
-2,76
1.039
-0,95
Platz
2014
1
4
3
2
6
9
7
7
5
12
15
10
19
11
16
14
13
18
23
28
24
24
21
16
30
28
22
38
34
48
30
32
20
26
26
33
39
44
45
35
45
35
35
41
52
40
43
54
53
59
50
47
42
62
50
63
56
49
54
60
63
70
57
58
80
PVI
Platz
2014 2016 (P*)
455
1
520
2
506
5
504
6
555
4
583
3
579
8
579
7
547
15
606
10
615
11
594
16
627
9
605
16
616
13
614
14
607
21
617
25
641
12
650
18
647
20
647
22
630
27
616
37
652
24
650
29
640
34
667
25
657
30
699
23
652
39
654
32
628
57
649
37
649
34
656
31
670
34
681
27
689
19
661
47
689
40
661
52
661
54
677
45
708
32
676
55
679
67
710
46
709
42
721
43
707
41
695
52
678
79
729
43
707
60
731
50
711
65
706
70
710
72
723
59
731
49
743
57
713
75
718
75
760
47
1.049
PVI
Änderung
2016 (P*) 2015/16 (%; P*)
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1,26
549
2,04
588
7,89
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1,12
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-0,62
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-2,24
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1,79
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8,79
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1,78
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1,48
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5,23
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4,76
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0,00
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-0,98
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-1,67
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-0,83
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2,75
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3,29
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0,27
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-2,72
730
-0,82
759
2,85
759
2,85
713
-3,52
1.017
-2,12
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Platz
2015
66
66
66
69
70
70
72
73
73
75
76
77
78
79
79
81
81
83
84
85
86
87
88
89
89
91
92
93
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95
96
97
98
98
100
100
102
103
103
105
106
107
108
109
109
111
111
113
114
115
116
117
117
119
119
121
121
123
124
125
126
127
128
129
130
130
132
132
Kreise
Emmendingen, Landkreis
Harburg, Landkreis
Rhein-Pfalz-Kreis
Reutlingen, Landkreis
Karlsruhe, Landkreis
Potsdam-Mittelmark, Landkreis
Coesfeld, Kreis
Aschaffenburg, Landkreis
Münster, krsfr. Stadt
Dingolfing-Landau, Landkreis
Freiburg im Breisgau, Stadtkreis
Fulda, Landkreis
Passau, Landkreis
Schwäbisch Hall, Landkreis
Würzburg, krsfr. Stadt
Mainz-Bingen, Landkreis
Miesbach, Landkreis
Südliche Weinstraße, Landkreis
Südwestpfalz, Landkreis
Ludwigsburg, Landkreis
Rhein-Neckar-Kreis
Nürnberger Land, Landkreis
Schwandorf, Landkreis
München, krsfr. Stadt
Neu-Ulm, Landkreis
Rhein-Hunsrück-Kreis
Cham, Landkreis
Altötting, Landkreis
Gütersloh, Kreis
Rastatt, Landkreis
Bad Kissingen, Landkreis
Freudenstadt, Landkreis
Eichsfeld, Kreis
Kaiserslautern, Landkreis
Cochem-Zell, Landkreis
Dillingen a.d.Donau, Landkreis
Garmisch-Partenkirchen, Landkreis
Lörrach, Landkreis
Wolfsburg, krsfr. Stadt
Freyung-Grafenau, Landkreis
Ingolstadt, krsfr. Stadt
Rems-Murr-Kreis
Darmstadt-Dieburg, Landkreis
Konstanz, Landkreis
Saale-Holzland-Kreis
Kassel, Landkreis
Schwabach, krsfr. Stadt
Rottweil, Landkreis
Kelheim, Landkreis
Kitzingen, Landkreis
Ahrweiler, Landkreis
Ulm, Stadtkreis
Waldshut, Landkreis
Rheinisch-Bergischer Kreis
Zollernalbkreis
Darmstadt, krsfr. Stadt
Weißenburg-Gunzenhausen, Landkreis
Pinneberg, Landkreis
Haßberge, Landkreis
Saarpfalz-Kreis
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Landkreis
Bergstraße, Landkreis
Göttingen, Landkreis
Karlsruhe, Stadtkreis
Gießen, Landkreis
Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, Landkreis
Günzburg, Landkreis
Neckar-Odenwald-Kreis
Deutschland
PVI
Änderung
2015 2014/15 (%)
740
0,00
740
0,68
740
-0,40
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2,21
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-0,93
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1,76
752
-0,53
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-2,83
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1,33
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-1,79
769
2,53
772
4,18
772
-1,03
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-1,52
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4,01
779
-6,82
780
-0,51
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1,16
789
1,02
791
1,80
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5,04
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795
1,66
799
2,83
802
-0,25
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809
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812
3,31
814
-0,85
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0,00
816
0,12
816
2,00
818
3,68
820
0,00
820
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1,33
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-1,15
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1,87
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-0,91
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1.039
-0,95
Platz
2014
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120
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110
138
PVI
Platz
2014 2016 (P*)
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60
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126
861
145
822
176
874
125
1.049
35
PVI
Änderung
2016 (P*) 2015/16 (%; P*)
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-0.27
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0.68
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-0.80
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1.72
929
6.17
860
-1.71
1.017
-2.12
36
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Platz
2015
132
135
135
137
137
139
140
141
142
142
142
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145
147
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149
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151
151
151
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155
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159
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162
162
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164
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168
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170
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180
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185
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191
191
191
194
195
195
197
198
198
200
201
Kreise
Sigmaringen, Landkreis
Landau in der Pfalz, krsfr. Stadt
Plön, Landkreis
Mühldorf a.Inn, Landkreis
Warendorf, Kreis
Calw, Landkreis
Bad Dürkheim, Landkreis
Erzgebirgskreis
Miltenberg, Landkreis
Osnabrück, Landkreis
Ostalbkreis
Bonn, krsfr. Stadt
Oldenburg, Landkreis
Wolfenbüttel, Landkreis
Tuttlingen, Landkreis
Paderborn, Kreis
Regen, Landkreis
Deggendorf, Landkreis
Stade, Landkreis
Verden, Landkreis
Wetteraukreis
Vechta, Landkreis
Rhein-Sieg-Kreis
Göppingen, Landkreis
Ortenaukreis
Ammerland, Landkreis
Gifhorn, Landkreis
Baden-Baden, Stadtkreis
Alzey-Worms, Landkreis
Merzig-Wadern, Landkreis
Bautzen, Landkreis
Offenbach, Landkreis
Bamberg, krsfr. Stadt
Oberspreewald-Lausitz, Landkreis
Siegen-Wittgenstein, Kreis
Waldeck-Frankenberg, Landkreis
Osterholz, Landkreis
Steinfurt, Kreis
Stuttgart, Stadtkreis
Bernkastel-Wittlich, Landkreis
Potsdam, krsfr. Stadt
Schwarzwald-Baar-Kreis
Segeberg, Landkreis
Kronach, Landkreis
Rendsburg-Eckernförde, Landkreis
Lichtenfels, Landkreis
Coburg, Landkreis
Germersheim, Landkreis
Wartburgkreis
Vogelsbergkreis
Hamburg, Land
Saarlouis, Landkreis
Spree-Neiße, Landkreis
Höxter, Kreis
Sonneberg, Kreis
Vulkaneifel, Landkreis
Heidenheim, Landkreis
Borken, Kreis
Groß-Gerau, Landkreis
Speyer, krsfr. Stadt
Regensburg, krsfr. Stadt
Dresden, Stadt
Main-Kinzig-Kreis
Hildburghausen, Kreis
Ilm-Kreis
Wittenberg, Landkreis
Mittelsachsen, Landkreis
Schwalm-Eder-Kreis
Deutschland
PVI
Änderung
2015 2014/15 (%)
875
-0,23
876
-7,98
876
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-0,89
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898
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899
-0,22
900
3,09
902
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907
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-2,21
928
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-0,21
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-0,42
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-1,55
955
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968
0,21
968
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6,37
971
-0,61
1.039
-0,95
Platz
2014
140
192
148
128
140
120
139
124
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148
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153
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158
156
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177
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181
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189
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196
170
183
172
176
178
194
186
187
189
193
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178
175
202
187
213
168
152
200
205
197
185
159
204
PVI
Platz
2014 2016 (P*)
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952
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892
121
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911
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1.049
PVI
Änderung
2016 (P*) 2015/16 (%; P*)
873
-0,23
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-10,96
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-2,74
901
2,74
879
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891
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884
0,57
924
4,05
884
-1,01
887
-0,67
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2,80
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0,00
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1,37
974
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962
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1023
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986
1,86
1.035
6,81
969
-0,21
1.017
-2,12
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Platz
2015
202
202
204
205
206
206
206
209
210
211
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215
215
217
217
219
220
220
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
231
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
242
244
245
246
246
248
249
250
250
250
250
254
255
256
257
258
259
260
261
262
263
263
265
266
267
268
269
Kreise
Braunschweig, krsfr. Stadt
Limburg-Weilburg, Landkreis
Saale-Orla-Kreis
Kulmbach, Landkreis
Bad Kreuznach, Landkreis
Emsland, Landkreis
Olpe, Kreis
Sömmerda, Kreis
Weimarer-Land, Kreis
Diepholz, Landkreis
Nordfriesland, Landkreis
Vogtlandkreis
Marburg-Biedenkopf, Landkreis
Landshut, krsfr. Stadt
Viersen, Kreis
Dahme-Spreewald, Landkreis
Rhein-Kreis Neuss
Elbe-Elster, Landkreis
Meißen, Landkreis
Saalfeld-Rudolstadt, Kreis
Leipzig, Landkreis
Westerwaldkreis
Peine, Landkreis
Hof, Landkreis
Frankfurt am Main, krsfr. Stadt
Osnabrück, krsfr. Stadt
Passau, krsfr. Stadt
Herzogtum Lauenburg, Landkreis
Grafschaft Bentheim, Landkreis
Greiz, Kreis
Neustadt an der Weinstraße, krsfr. Stadt
Cloppenburg, Landkreis
Mayen-Koblenz, Landkreis
Havelland, Landkreis
Mettmann, Kreis
Hochsauerlandkreis
Schmalkalden-Meiningen, Kreis
Barnim, Landkreis
Ostholstein, Landkreis
Wesel, Kreis
Bayreuth, krsfr. Stadt
Rosenheim, krsfr. Stadt
Lüchow-Dannenberg, Landkreis
Oberbergischer Kreis
Görlitz, Landkreis
Rhein-Lahn-Kreis
Minden-Lübbecke, Kreis
Lahn-Dill-Kreis
Börde, Landkreis
Cuxhaven, Landkreis
Gotha, Kreis
Memmingen, krsfr. Stadt
Hannover, Region
Coburg, krsfr. Stadt
Oberhavel, Landkreis
Schleswig-Flensburg, Landkreis
Neuwied, Landkreis
Kusel, Landkreis
Kleve, Kreis
Mülheim an der Ruhr, krsfr. Stadt
Altenburger Land, Kreis
Trier, krsfr. Stadt
Weimar, krsfr. Stadt
Zwickau, Landkreis
Friesland, Landkreis
Vorpommern-Greifswald, Landkreis
Rotenburg (Wümme), Landkreis
Birkenfeld, Landkreis
Deutschland
PVI
Änderung
2015 2014/15 (%)
974
-4.,04
974
-0,10
975
-2,50
976
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-1,31
980
1,45
980
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-4,29
983
-4,75
986
-0,50
987
-1,30
988
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992
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-0,60
1.000
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Platz
2014
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219
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224
213
209
201
206
197
226
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228
170
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221
221
238
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239
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237
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260
251
251
241
251
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249
278
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240
261
266
265
262
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245
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273
266
257
PVI
Platz
2014 2016 (P*)
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275
1.049
37
PVI
Änderung
2016 (P*) 2015/16 (%; P*)
934
-4,11
971
-0,31
951
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1.081
-0,64
1.102
1,01
1.017
-2,12
38
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Platz
2015
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270
270
273
273
275
276
277
278
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280
281
282
283
283
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286
288
289
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291
292
292
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296
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301
302
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304
304
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310
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314
314
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319
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322
322
324
324
326
327
328
329
330
331
332
333
334
335
336
337
Kreise
Bremen, krsfr. Stadt
Hildesheim, Landkreis
Oldenburg (Oldenburg), krsfr. Stadt
Aurich, Landkreis
Hersfeld-Rotenburg, Landkreis
Lüneburg, Landkreis
Ennepe-Ruhr-Kreis
Augsburg, krsfr. Stadt
Donnersbergkreis
Aschaffenburg, krsfr. Stadt
Heilbronn, Stadtkreis
Northeim, Landkreis
StädteRegion Aachen (einschl. Stadt Aachen)
Cottbus, krsfr. Stadt
Koblenz, krsfr. Stadt
Düsseldorf, krsfr. Stadt
Ludwigslust-Parchim, Landkreis
Nordhausen, Kreis
Helmstedt, Landkreis
Rhein-Erft-Kreis
Wunsiedel i.Fichtelgebirge, Landkreis
Soltau-Fallingbostel, Landkreis
Amberg, krsfr. Stadt
Kempten (Allgäu), krsfr. Stadt
Lippe, Kreis
Burgenlandkreis
Erfurt, krsfr. Stadt
Uckermark, Landkreis
Unstrut-Hainich-Kreis
Wiesbaden, Landeshauptstadt, krsfr. Stadt
Schweinfurt, krsfr. Stadt
Leverkusen, krsfr. Stadt
Euskirchen, Kreis
Soest, Kreis
Harz, Landkreis
Landkreis Rostock
Osterode am Harz, Landkreis
Teltow-Fläming, Landkreis
Goslar, Landkreis
Heinsberg, Kreis
Oder-Spree, Landkreis
Suhl, krsfr. Stadt
Saalekreis
Schaumburg, Landkreis
Altenkirchen (Westerwald), Landkreis
Leer, Landkreis
Wesermarsch, Landkreis
Prignitz, Landkreis
Ansbach, krsfr. Stadt
Chemnitz, Stadt
Nordsachsen, Landkreis
Nordwestmecklenburg, Landkreis
Köln, krsfr. Stadt
Unna, Kreis
Bottrop, krsfr. Stadt
Märkisch-Oderland, Landkreis
Vorpommern-Rügen, Landkreis
Odenwaldkreis
Holzminden, Landkreis
Nienburg (Weser), Landkreis
Anhalt-Bitterfeld, Landkreis
Berlin, Land
Uelzen, Landkreis
Hameln-Pyrmont, Landkreis
Nürnberg, krsfr. Stadt
Werra-Meißner-Kreis
Saarbrücken, Stadtverband
Kassel, krsfr. Stadt
Deutschland
PVI
Änderung
2015 2014/15 (%)
1.093
-1,35
1.093
-1,09
1.093
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1,08
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1.144
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1.147
-4,10
1.147
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1.147
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1.147
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1.150
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1.193
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1.193
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1.209
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1,59
1.212
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1.215
1,93
1.215
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1.224
1,32
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1.238
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-0,08
1.249
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1.264
-0,16
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Platz
2014
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254
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298
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298
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322
326
324
313
281
303
297
326
315
320
314
325
321
336
329
331
328
335
332
334
323
344
347
339
PVI
Platz
2014 2016 (P*)
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292
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1.166
310
1.196
296
1.183
304
1.169
311
1.193
303
1.177
314
1.178
316
1.211
308
1.220
306
1.214
312
1.191
317
1.116
344
1.165
334
1.150
343
1.220
314
1.193
325
1.207
321
1.192
328
1.219
319
1.208
329
1.254
320
1.227
326
1.238
323
1.226
332
1.253
322
1.247
330
1.248
333
1.212
351
1.273
327
1.281
331
1.266
338
1.049
PVI
Änderung
2016 (P*) 2015/16 (%; P*)
1.055
-3,48
1.074
-1,74
1.083
-0,91
1.109
0,73
1.109
0,73
1.106
0,27
1.109
0,36
1.117
0,45
1.152
3,32
1.099
-1,61
1.100
-1,61
1.103
-1,52
1.148
2,23
1.136
1,07
1.105
-1,69
1.076
-4,44
1.145
1,42
1.136
0,62
1.114
-2,11
1.166
2,37
1.139
-0,09
1.114
-2,54
1.172
2,45
1.145
0,09
1.143
-0,09
1.162
1,40
1.086
-5,32
1.139
-0,70
1.153
0,52
1.133
-1.22
1.170
1,74
1.197
3,28
1.143
-1,55
1.160
-0,34
1.048
-10,35
1.163
-0,51
1.186
1,45
1.175
0,26
1.147
-2.30
1.165
-1,10
1.185
0,51
1.164
-1,27
1.187
0,59
1.190
0,51
1.172
-1,76
1.167
-2,18
1.186
-0,59
1.192
-0,17
1.281
6.48
1.257
3,97
1.279
5,79
1.187
-1,90
1.232
1,65
1.217
0,41
1.241
2,14
1.211
-0,33
1.244
1,63
1.215
-1,22
1.235
0,32
1.222
-1,21
1.250
0,97
1.218
-1,77
1.247
0,08
1.253
0,32
1.295
3,27
1.238
-1,75
1.249
-1,11
1.271
0,55
1.017
-2,12
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Platz
2015
338
339
339
341
342
343
344
345
346
347
348
349
350
351
352
353
354
354
356
356
358
359
360
361
362
363
364
365
366
367
368
369
370
371
372
373
374
375
376
377
378
379
380
381
382
383
384
385
386
387
388
389
390
391
392
393
394
395
396
397
398
399
400
401
402
Kreise
Ostprignitz-Ruppin, Landkreis
Kaufbeuren, krsfr. Stadt
Mansfeld-Südharz, Landkreis
Weiden i.d.OPf., krsfr. Stadt
Recklinghausen, Kreis
Jerichower Land, Landkreis
Fürth, krsfr. Stadt
Wittmund, Landkreis
Meckl. Seenplatte, Landkreis
Celle, Landkreis
Neunkirchen, Landkreis
Dessau-Roßlau, krsfr. Stadt
Bochum, krsfr. Stadt
Stendal, Landkreis
Kyffhäuserkreis
Kaiserslautern, krsfr. Stadt
Kiel, Landeshauptstadt, krsfr. Stadt
Rostock, krsfr. Stadt
Altmarkkreis Salzwedel
Steinburg, Landkreis
Bielefeld, krsfr. Stadt
Düren, Kreis
Salzlandkreis
Herford, Kreis
Zweibrücken, krsfr. Stadt
Märkischer Kreis
Pforzheim, Stadtkreis
Frankenthal (Pfalz), krsfr. Stadt
Salzgitter, krsfr. Stadt
Frankfurt (Oder), krsfr. Stadt
Dithmarschen, Landkreis
Essen, krsfr. Stadt
Mannheim, Stadtkreis
Remscheid, krsfr. Stadt
Dortmund, krsfr. Stadt
Magdeburg, krsfr. Stadt
Hagen, krsfr. Stadt
Wuppertal, krsfr. Stadt
Lübeck, Hansestadt, krsfr. Stadt
Leipzig, Stadt
Solingen, krsfr. Stadt
Flensburg, krsfr. Stadt
Straubing, krsfr. Stadt
Gera, krsfr. Stadt
Emden, krsfr. Stadt
Halle (Saale), krsfr. Stadt
Eisenach, krsfr. Stadt
Ludwigshafen am Rhein, krsfr. Stadt
Worms, krsfr. Stadt
Krefeld, krsfr. Stadt
Hof, krsfr. Stadt
Brandenburg an der Havel, krsfr. Stadt
Offenbach am Main, krsfr. Stadt
Hamm, krsfr. Stadt
Delmenhorst, krsfr. Stadt
Schwerin, krsfr. Stadt
Oberhausen, krsfr. Stadt
Herne, krsfr. Stadt
Neumünster, krsfr. Stadt
Mönchengladbach, krsfr. Stadt
Gelsenkirchen, krsfr. Stadt
Duisburg, krsfr. Stadt
Wilhelmshaven, krsfr. Stadt
Bremerhaven, krsfr. Stadt
Pirmasens, krsfr. Stadt
Deutschland
* (P): Prognose.
PVI
Änderung
2015 2014/15 (%)
1.268
-1,01
1.269
-0,08
1.269
3,34
1.273
0,87
1.274
2,17
1.275
-2,52
1.276
6,69
1.277
1,43
1.279
-0,62
1.280
-0,08
1.282
-1,69
1.285
0,39
1.290
0,78
1.292
1,89
1.296
0,23
1.302
-2,18
1.307
-0,98
1.307
-0,61
1.311
0,54
1.311
-1,06
1.314
-0,45
1.316
1,39
1.320
0,61
1.328
-0,15
1.331
-3,27
1.333
-0,07
1.334
5,12
1.336
1,14
1.348
-1,03
1.350
-1,53
1.351
0,22
1.367
-0,29
1.373
4,49
1.374
-0,07
1.414
0,28
1.418
0,07
1.428
0,49
1.431
-2,39
1.437
-2,58
1.450
3,35
1.453
-0,82
1.462
-1,95
1.470
1,59
1.473
-2,90
1.475
0,41
1.483
1,51
1.486
-2,49
1.492
0,20
1.494
-0,99
1.496
0,67
1.503
2,73
1.511
0,20
1.549
0,45
1.553
0,06
1.554
-4,25
1.566
0,71
1.568
1,62
1.711
1,60
1.732
0,70
1.763
0,74
1.777
2,48
1.801
2,97
1.847
0,33
1.863
2,36
1.952
-2,06
1.039
-0,95
Platz
2014
347
343
330
338
332
355
317
337
350
347
353
345
345
341
351
364
359
358
353
362
359
352
356
363
371
365
342
361
367
368
366
368
357
370
373
374
375
380
382
372
379
385
376
388
381
377
389
384
387
383
378
386
390
392
394
393
391
395
396
399
397
398
401
400
402
PVI
Platz
2014 2016 (P*)
1.281
335
1.270
336
1.228
355
1.262
340
1.247
353
1.308
324
1.196
366
1.259
347
1.287
340
1.281
337
1.304
342
1.280
346
1.280
352
1.268
359
1.293
348
1.331
339
1.320
350
1.315
354
1.304
358
1.325
349
1.320
355
1.298
363
1.312
357
1.330
364
1.376
344
1.334
362
1.269
371
1.321
365
1.362
361
1.371
359
1.348
367
1.371
368
1.314
376
1.375
372
1.410
375
1.417
373
1.421
378
1.466
369
1.475
369
1.403
389
1.465
377
1.491
380
1.447
381
1.517
374
1.469
383
1.461
385
1.524
379
1.489
386
1.509
382
1.486
387
1.463
392
1.508
388
1.542
390
1.552
391
1.623
384
1.555
393
1.543
394
1.684
395
1.720
396
1.750
397
1.734
398
1.749
399
1.841
400
1.820
401
1.993
402
1.049
39
PVI
Änderung
2016 (P*) 2015/16 (%; P*)
1.258
-0,79
1.267
-0,16
1.305
2,84
1.274
0,08
1.301
2,12
1.231
-3,45
1.351
5,88
1.287
0,78
1.274
-0,39
1.270
-0,78
1.275
-0,55
1.283
-0,16
1.299
0,70
1.317
1,93
1.292
-0,31
1.272
-2,30
1.294
-0,99
1.302
-0,38
1.316
0,38
1.293
-1,37
1.305
-0,68
1.331
1,14
1.313
-0,53
1.333
0,38
1.281
-3,76
1.326
-0,53
1.389
4,12
1.341
0,37
1.324
-1,78
1.317
-2,44
1.354
0,22
1.373
0,44
1.423
3,64
1.390
1,16
1.422
0,57
1.395
-1,62
1.438
0,70
1.386
-3,14
1.386
-3,55
1.507
3,93
1.431
-1,51
1.443
-1,30
1.462
-0,54
1.419
-3,67
1.477
0,14
1.483
0,00
1.441
-3,03
1.488
-0,27
1.464
-2,01
1.502
0,40
1.544
2,73
1.506
-0,33
1.534
-0,97
1.540
-0,84
1.480
-4,76
1.579
0,83
1.580
0,77
1.731
1,17
1.743
0,64
1.771
0,45
1.821
2,48
1.856
3,05
1.858
0,60
1.907
2,36
1.913
-2,00
1.017
-2,12
Quelle: SCHUFA Holding AG,
40
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme
3 Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich
umfangreiche Datenströme
Überblick über Bezahlverfahren und die dabei übertragenen Daten
von Prof. Dr. Bernd Skiera
Prof. Dr. Bernd Skiera
ist Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Electronic Commerce,
an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Mit der zunehmenden Verbreitung des E-Commerce wächst die Zahl der möglichen
Bezahlverfahren kontinuierlich. Aus Händlersicht liegt die Bezahlung des Kunden typischerweise am Ende der sogenannten Financial Supply Chain (Pfaff/Skiera/Weiss 2003).
Neue und alte Bezahlverfahren
Neben der Bargeldzahlung existiert bereits heute eine Fülle von Bezahlverfahren (siehe
Abbildung 3.1). Außer den klassischen Bezahlverfahren wie Vorkasse und Rechnung, die
dann üblicherweise per Überweisung bezahlt werden, Lastschrift sowie der Nachnahme,
die dann auch bar bezahlt werden kann, sind dies Bezahlverfahren für die stationäre
Nutzung, E-Payment- und M-Payment-Verfahren sowie die digitale Geldbörse. Aufgrund
der vielfältigen Aktivitäten im Fintechbereich ist zudem davon auszugehen, dass die Fülle
an Zahlungsmöglichkeiten noch weiter zunehmen wird.
Online-Händler bieten im Schnitt etwa fünf Bezahlverfahren an (vgl. auch Klees/Stüber/
Krüger 2015, S. 16, Stahl/Wittmann/Krabichler/Breitschaft 2015, S. 4–25), wobei sich
aber die Nutzung durch den Kunden auf vergleichsweise wenige Verfahren konzentriert.
So wird im Beitrag „E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht“ auf Seite 50
dargestellt, dass nur vier Bezahlverfahren im Online-Handel auf einen nennenswerten
Marktanteil kommen: PayPal, Kauf auf Rechnung mittels Überweisung, Kreditkarten und
die Lastschrift. Diese Bezahlverfahren sowie das Verfahren der SOFORT Überweisung
werden nachfolgend näher erläutert. Zukünftig wird das neu auf den Markt gekommene
Bezahlverfahren Paydirekt zu betrachten sein.
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme
Bereits heute steht dem E-Commerce eine Vielzahl von Bezahlverfahren zur Verfügung
Abb. 3.1: Übersicht über Bezahlverfahren
Klassische Bezahlverfahren
Kartenzahlungsverfahren (stationäre)
Nutzung)
Kontaktbasiert
Vorkasse
Rechnung
Lastschrift
Nachnahme
...
Kreditkarte
ELV
E-Payment (E-Geld-Verfahren/elektronische Bezahlverfahren mit speziellen Anpassungen
für E-Commerce)
Geldkarte
girocard
Direktüberweisung
...
Nutzerkontounabhängig
Prepaid ohne Registrierung
SOFORT
Überweisung
Kontaktlos (z.B. NFC-basiert)
Kreditkarte
3D-Secure
mywirecard
giropay
girogo
ClickandBuy
...
Ukash
...
Mobile Geldbörse
...
Amazon
Payments
...
M-Payment (Mobile Payment/Bezahlen mittels mobilem Gerät)
Payment-App
Gutscheine
Tickets
Funkbasiert
(z.B. über NFC-SIM-Karte)
PayPal QRShopping
Identifikation
Zutritt
PayPal
Paysafecard
PayWave
PayPass
Girogo
debit
Nutzerkontoabhängig
Mit vorheriger Registrierung
Kontaktbasiert
SMS
Google Wallet
Square
Wallet
Apple Pay
Netto-App
Mobile Payment,
aber kein E-Payment, z.B. mobiles
Bezahlen am POS
USSD
Yapital
mpass
...
...
...
...
Quelle: Bolz, Thomas/Weinfurtner, Stefan/Stahl, Ernst/Wittmann, Georg (2014),
„eCommerce-Leitfaden: Zukunft des Bezahlens – Einschätzungen und Trends aus
Händlersicht“, Regensburg, S. 17.
Viele Daten werden bei Bezahlverfahren übertragen
Abb. 3.2: Kategorisierung von übertragenen Daten bei Bezahlverfahren
PERSÖNLICHE DATEN
J Name
J Adresse
J E-Mail-Adresse
J Telefonnummer
J… *
BANKDATEN
IBAN
BIC
Umsätze
Kontostand
Dispokreditrahmen
Kreditkartendaten
(Besitzer, Nummer,
Gültigkeit)
J… *
J
J
J
J
J
J
TRANSAKTIONSDATEN
J
J
J
J
J
J
J
J
gekauftes Produkt
Zahlungsempfänger
Betrag
Standort
Login-Status
Verwendungszweck
Transaktionsdatum
…*
* Die übertragenen Daten unterscheiden sich zwischen den Anbietern. Die dargestellte Liste ist nicht abschließend.
Quelle: Eigene Zusammenstellung.
41
42
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme
Bei den Bezahlverfahren werden unterschiedliche Daten übertragen (siehe Abbildung 3.2).
Zunächst einmal können das persönliche Daten wie der Name oder Adressinformationen
sowie die E-Mail-Adresse sein. Dazu kommen Bankdaten, zum Beispiel IBAN und BIC,
beziehungsweise Kreditkartendaten sowie Transaktionsdaten.
Payment Service Provider unterstützen Online-Händler
Online-Händler müssen heute neben den klassischen Bezahlverfahren auch neue digitale
Bezahlmodelle zur Verfügung stellen, um die Erwartungen ihrer Kunden zu erfüllen und
zu verhindern, dass diese zur Konkurrenz abwandern. Das stellt gerade für kleinere
Online-Händler eine echte Herausforderung dar. Unterstützung erhalten sie hierbei von
Zahlungsdienstleistern, den sogenannten Payment Service Providern. Diese haben vor
allem eine technische Aufgabe, indem sie für den Online-Händler die Anbindung an die
verschiedenen Anbieter von Bezahlverfahren übernehmen (siehe Abbildung 3.3). Dadurch
können Online-Händler relativ leicht auch weitere Bezahlverfahren anbieten, zum Beispiel
zukünftig verstärkt das noch sehr neue Paydirekt oder andere der in Abbildung 3.1 dargestellten Verfahren. Da der Payment Service Provider die Daten vom Händler oder dem
Käufer an die diversen Anbieter der Bezahlverfahren weiterleitet, erhält er auch Zugriff
auf die nachfolgend noch detaillierter dargestellten Daten.
Payment Service Provider helfen dem Händler bei der Abwicklung der Zahlung
Abb. 3.3: Einbindung eines Payment Service Providers
Beteiligte Banken
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Kreditkarte
PayPal
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
SOFORT Überweisung
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Transaktionsdaten
Käufer
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Payment
Service
Provider*
Händler
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Bankdaten
Datenfluss
Lastschrift
Persönliche Daten
Transaktionsdaten
* Payment Service Provider erhalten laut AGB nur solche Daten, welche zur Durchführung der Transaktion notwendig sind.
Quelle: Eigene Zusammenstellung.
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme
43
Je nach Bezahlverfahren werden unterschiedliche
Datenverarbeiter eingebunden
Überweisung (Kauf auf Rechnung oder Vorkasse): sparsamste Datenvariante
Die Überweisung wird überwiegend beim Kauf auf Rechnung oder der Vorkasse angewendet. In beiden Fällen ist der Zahlungsprozess also nicht direkt in den Online-Bestellprozess eingebunden, sondern erfolgt beim Kauf auf Rechnung erst nach der Lieferung
der Ware und dem damit verbundenen Erhalt der Rechnung. Eine zusammenfassende
Darstellung der übertragenen Daten bei verschiedenen Bezahlverfahren, wobei unterstrichen die Daten hervorgehoben sind, die auch ohne den durchgeführten Zahlungsvorgang vorgelegen hätten, findet sich in Tabelle 3.1 auf Seite 49.
Der Kauf auf Rechnung ist seit langem das vorherrschende Bezahlverfahren im Online-
Kauf auf Rechnung
Handel und erfreut sich auch weiterhin großer Beliebtheit. Vorteilhaft für den Konsumen-
bietet dem Kunden
ten ist, dass erst nach dem Erhalt der Ware bezahlt werden muss, was das Risiko des
eine hohe Sicher-
Käufers, für ein letztlich nicht zufriedenstellendes Produkt zu bezahlen, deutlich senkt.
heit.
Diese Vorgehensweise macht auch den Prozess des Zurücksendens von Produkten leichter,
weil nicht verfolgt werden muss, dass der Online-Händler auch die Zahlung zurückerstattet.
Bei der Vorkasse erhält der Käufer nach Abschluss der Online-Bestellung eine Zahlungsaufforderung, beispielsweise per E-Mail, und der Käufer überweist dann den Rechnungsbetrag vor dem Erhalt der Ware. Der Käufer geht hier also in Vorleistung und trägt das
Händler erhalten persönliche Daten und Transaktionsdaten bei der Überweisung
Abb. 3.4: Beteiligte Parteien und Datenströme bei der Überweisung
Bank des Käufers
Bank des Händlers
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Transaktionsdaten
Käufer
Geldfluss
Händler
Persönliche Daten
Transaktionsdaten
Datenfluss
Quelle: Eigene Zusammenstellung.
44
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme
Risiko, dass der Online-Händler möglicherweise das gewünschte Produkt überhaupt nicht
oder nicht in dem gewünschten Zustand liefert.
Abbildung 3.4 beschreibt, welche Parteien bei der Überweisung beteiligt sind und auf
welche Daten diese Parteien Zugriff erhalten. Der Käufer muss beim Händler persönliche
Daten sowie Transaktionsdaten hinterlassen, weil der Händler ja sonst keine Möglichkeit
hat, dem Käufer das Produkt auch zukommen zu lassen. Er muss dem Händler allerdings
selbst keine Bankdaten zur Verfügung stellen. Diese werden nur zwischen den beteiligten
Banken, also der Bank des Käufers und der Bank des Händlers, ausgetauscht, so dass der
Händler letztlich von seiner Bank die Bankdaten des Käufers erhält.
Bei den weiteren nachfolgend dargestellten Bezahlverfahren ist die Zahlung des Käufers
normalerweise in den Online-Bestellprozess eingebunden. Der Käufer trägt also wie bei
der Vorkasse das Risiko, dass er die bezahlte Ware nicht oder nicht in dem gewünschten
Zustand erhält. Naheliegend ist daher, dass einige der nachfolgend dargestellten Bezahlverfahren dem Käufer dieses Risiko abnehmen möchten und häufig den Händler für die
Übernahme des Risikos mit einer höheren Gebühr für die Zahlung belasten.
PayPal bietet Käuferschutz
Im Gegensatz zu anderen populären Bezahlverfahren spielt die E-Mail-Adresse bei PayPal
eine zentrale Rolle, um den Käufer zu identifizieren. Zudem werden von PayPal neben der
PayPal erhält Informationen über persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten
Abb. 3.5: Beteiligte Parteien und Datenströme beim Bezahlverfahren PayPal
PayPal
(Bank von PayPal)
Bank des Käufers
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Käufer
Transaktionsdaten
PayPal
Persönliche Daten
Bankdaten
Geldfluss (Vermutung)
Bank des Händlers
Händler
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Transaktionsdaten
Datenfluss
Quelle: Eigene Zusammenstellung.
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme
45
Übernahme der Zahlung noch weitere Leistungen übernommen, wie beispielsweise
der Käuferschutz. Dieser Käuferschutz sorgt für die Erstattung des Kaufbetrags, wenn
ein bezahltes Produkt nicht geliefert wird. Ein solcher Schutz kann sinnvoll sein, da bei
diesem Bezahlverfahren üblicherweise vor dem Erhalt der Ware bezahlt wird. PayPal ist
mittlerweile eines der populärsten Bezahlverfahren, so dass es nicht überraschend ist,
dass sich ein Verbund von allen bedeutenden deutschen Banken entschlossen hat, mit
PayPal bekommt
Paydirekt ein PayPal recht ähnliches Bezahlverfahren anzubieten.
Konkurrenz.
Abbildung 3.5 stellt die beteiligten Parteien bei diesem Bezahlverfahren dar, die neben
dem Käufer, dem Händler und PayPal die Bank des Käufers, die Bank des Händlers und
die Bank von PayPal umfassen kann. In vielen Fällen sorgt PayPal dabei lediglich als
Dienstleister für den Transfer der Zahlung von der Bank des Käufers zur Bank des Händlers. PayPal verfügt allerdings auch über eine Banklizenz für Europa, so dass deren Bank
auch in den Zahlungsprozess eingeschaltet werden kann.
Kreditkarte – Bankdaten landen nicht beim Online-Händler
International wird die Kreditkarte häufig als ein Bezahlverfahren eingesetzt, das einem
Käufer einen Kredit zur Bezahlung des Produkts einräumt. Für einen solchen Kredit muss
der Käufer ab einer bestimmten Laufzeit der Kreditkartengesellschaft Zinsen bezahlen.
Auch in Deutschland können solche Kredite in Anspruch genommen werden. Sehr häufig
werden aber die von der Kreditkartengesellschaft dem Käufer zur Verfügung gestellten
Kreditkartengesellschaften erhalten persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten
Abb. 3.6: Beteiligte Parteien und Datenströme beim Bezahlen mit der Kreditkarte
Bank des Käufers
Bank des Händlers
Persönliche Daten
Kreditkartendaten
Transaktionsdaten
Käufer
Transaktionsdaten
Kreditkartengesellschaft /
Acquirer
Transaktionsdaten
Händler
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Kreditkartendaten
Persönliche Daten
Transaktionsdaten
Geldfluss
Datenfluss
Quelle: Eigene Zusammenstellung.
46
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme
Kredite direkt im jeweiligen Abrechnungsmonat getilgt, also zurückbezahlt, so dass keine
Zinszahlung fällig wird. Mitunter übernehmen Kreditkartengesellschaften weitere über
den Zahlungsvorgang hinausgehende Leistungen, wie beispielsweise den Versicherungsschutz für die gekauften Produkte.
Abbildung 3.6 stellt die beteiligten Parteien bei diesem Bezahlverfahren dar. Neben dem
Käufer, dem Händler und der Kreditkartengesellschaft, auch Acquirer genannt, sind das
die Bank des Käufers und die Bank des Händlers. Deutlich wird, dass der Händler keinerlei
Bankdaten des Käufers erhält.
Lastschrift – Online-Händler erhält auch die Bankdaten der Kunden
Das Bezahlen per Lastschrift erfolgt dadurch, dass der Käufer dem Online-Händler seine
Bankverbindung gibt, die der Händler dann seiner Bank übergibt und die von dieser Bank
dann zum Einzug des Betrags von der Bank des Käufers genutzt wird. Abbildung 3.7
macht deutlich, dass der Käufer also neben seinen persönlichen Daten und Transaktionsdaten auch Bankdaten an den Händler übergibt, die wiederum vom Händler an dessen
Bank und dann die Bank des Käufers weitergereicht werden.
Händler erhalten persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten
bei der Lastschrift
Abb. 3.7: Beteiligte Parteien und Datenströme beim Bezahlen per Lastschrift
Bank des Käufers
Bank des Händlers
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Käufer
Geldfluss
Datenfluss
Händler
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Quelle: Eigene Zusammenstellung.
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme
47
Das Unternehmen Sofort GmbH erhält persönliche Daten, Bankdaten (PIN und TAN)
und Transaktionsdaten des Käufers
Abb. 3.8: Beteiligte Parteien und Datenströme beim Bezahlverfahren SOFORT Überweisung
Bank des Käufers
Bank des Händlers
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Bankdaten
Transaktionsdaten
Sofort
GmbH
Käufer
Händler
Transaktionsdaten
Persönliche Daten
Bankdaten
(inkl Kontozugangsdaten: PIN und TAN)
Persönliche Daten
Transaktionsdaten
Geldfluss
Datenfluss
Quelle: Eigene Zusammenstellung.
SOFORT Überweisung benötigt Kontozugangsdaten
Das Bezahlverfahren SOFORT Überweisung wird von der Sofort GmbH angeboten,
die 2014 vom schwedischen Zahlungsdienstleister Klarna übernommen wurde. Es ist
damit ein noch relativ junges Bezahlverfahren, das sich dadurch auszeichnet, dass die
Sofort GmbH quasi den Transfer der Zahlung von der Bank des Käufers an die Bank des
Verkäufers auslöst (siehe Abbildung 3.8).
Dafür übermittelt der Käufer an die Sofort GmbH auch seine kompletten Bankdaten
inklusive aller Kontozugangsdaten (also PIN und TAN). Die Sofort GmbH erhält somit
umfänglichen Zugriff auf das Bankkonto des Käufers. Der Händler selbst gelangt allerdings nicht in den Besitz dieser Bankkontozugangsdaten.
Fazit
Deutlich wird, dass bei den Bezahlverfahren unterschiedlich viele Daten übertragen
werden und dass unterschiedlich viele Dienstleistungsunternehmen involviert sind.
Die Überweisung geht dabei am sparsamsten mit Daten um, das heißt, beim Händler
verbleiben nur wenige Daten. Außerdem sind bei diesem Bezahlverfahren die wenigsten
Zahlungskontaktstellen involviert.
48
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme
Bei Abwicklung über Provider wie Kreditkarte oder PayPal sind mehr Dienstleistungsunternehmen am Bezahlprozess beteiligt. Die meisten Kundendaten werden bei Bezahlverfahren ähnlich der SOFORT Überweisung transferiert.
Literaturverzeichnis
Bolz, Thomas/Weinfurtner, Stefan/Stahl, Ernst/Wittmann, Georg (2014),
„eCommerce-Leitfaden: „Zukunft des Bezahlens – Einschätzungen und Trends
aus Händlersicht“, Regensburg.
Klees, Maria/Stüber, Eva/Krüger, Malte (2015), „Payment im E-Commerce Vol. 19:
Der Internetzahlungsverkehr aus Sicht der Händler und der Verbraucher“,
IFH Institut für Handelsforschung GmbH, Köln.
Pfaff, Donovan/Skiera, Bernd/Weiss, Jürgen (2003), „Financial Supply Chain
Management“, Bonn, Galileo Verlag.
Stahl, Ernst/Wittmann, Georg/Krabichler, Thomas/Breitschaft, Markus (2015),
„E-Commerce-Leitfaden“, 3. Auflage, Universitätsverlag Regensburg GmbH,
Regensburg.
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme
49
Zahl der übertragenen Daten variiert stark
Tabelle 3.1: Übertragene Daten bei verschiedenen Bezahlverfahren
Bank des
Käufers
Bank des
Händlers
Payment
Service
Provider**
PayPal*
Überweisung
Lastschrift
Kreditkarte
SOFORT Überweisung
Persönliche Daten:
• bereits bekannt
Persönliche Daten:
• bereits bekannt
Persönliche Daten:
• bereits bekannt
Persönliche Daten:
• bereits bekannt
Persönliche Daten:
• bereits bekannt
Bankdaten:
• bereits bekannt
Bankdaten:
• bereits bekannt
Bankdaten:
• bereits bekannt
Bankdaten:
• bereits bekannt
Bankdaten:
• bereits bekannt
Transaktionsdaten:
• Zahlungsempfänger
• Betrag
• Transaktionsdatum
Transaktionsdaten:
• Zahlungsempfänger
• Betrag
• Verwendungszweck
Transaktionsdaten:
• Zahlungsempfänger
• Betrag
Transaktionsdaten:
• Betrag
Transaktionsdaten:
• Zahlungsempfänger
• Betrag
• Verwendungszweck
Transaktionsdaten:
• Betrag
• Transaktionsdatum
Persönliche Daten:
• Name
Persönliche Daten:
• Name
Transaktionsdaten:
• Betrag (ggf. Sammelabrechnung)
Persönliche Daten:
• Name
Bankdaten:
• IBAN
Bankdaten:
• IBAN
Bankdaten:
• IBAN
Transaktionsdaten:
• Betrag
• Verwendungszweck
Transaktionsdaten:
• Betrag
Transaktionsdaten:
• Betrag
• Verwendungszweck
Persönliche Daten:
• Name
• E-Mail-Adresse
Persönliche Daten:
• Name
Persönliche Daten:
• Name
Persönliche Daten:
• Name
Bankdaten:
• IBAN
Bankdaten:
• Kreditkartendaten
Bankdaten:
• IBAN
Transaktionsdaten:
• Betrag
Transaktionsdaten:
• Betrag
Transaktionsdaten:
• Zahlungsempfänger
• Betrag
• Verwendungszweck
Persönliche Daten:
• Name
• Adresse
• E-Mail-Adresse
• Telefonnummer
• Informationen von
Kreditauskunfteien
Persönliche Daten:
• Name
Persönliche Daten:
• Name
Bankdaten:
• IBAN
• BIC
• ggf. Kreditkartendaten
Bankdaten:
• IBAN
Bankdaten:
• IBAN
• Kontostände
• Umsätze
• Dispokreditrahmen
Transaktionsdaten:
• gekauftes Produkt
• Betrag
• Standort
Transaktionsdaten:
• gekauftes Produkt
• Händler
• Standort
• Betrag
Transaktionsdaten:
• Zahlungsempfänger
• Betrag
• Verwendungszweck
Transaktionsdaten:
• Betrag
• ggf. Login-Status
• ggf. weitere Informationen zum PayPal-Konto
Zahlungsanbieter
(PayPal,
Kreditgesellschaft,
Sofort
GmbH)
Händler
Persönliche Daten:
• Name
• Adresse
• E-Mail-Adresse
Persönliche Daten:
• Name
• Adresse
Persönliche Daten:
• Name
• Adresse
Persönliche Daten:
• Name
• Adresse
Persönliche Daten:
• Name
• Adresse
Bankdaten:
• IBAN
Bankdaten:
• IBAN
Bankdaten:
• Kreditkartendaten
Bankdaten:
• IBAN
Transaktionsdaten:
• gekauftes Produkt
• Betrag
Transaktionsdaten:
• gekauftes Produkt
• Betrag
Transaktionsdaten:
• gekauftes Produkt
• Betrag
Transaktionsdaten:
Transaktionsdaten:
• gekauftes Produkt
• gekauftes Produkt
• Betrag
• Betrag
• ggf. Login-Status
ggf. weitere Informationen zum PayPal-Konto
* PayPal überträgt laut AGB weitere Daten an eine Vielzahl von Drittunternehmen.
** Payment Service Provider erhalten für die Abwicklung der Transaktionen sämtliche für die Durchführung der Transaktion notwendigen Daten vom entsprechenden Händler.
Einzelne PSP sichern sich über ihre AGB den Zugriff auf weitere dem Händler vorliegende Daten.
Quelle: Eigene Zusammenstellung.
50
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
4 E-Commerce und Bezahlverfahren
aus Kundensicht
Ergebnisse von Tiefeninterviews (Marktforschungsinstitut Rheingold)
Um mehr über das Verhalten der Verbraucher beim Online-Shopping und die tatsächlich
genutzten Bezahlverfahren zu erfahren, beauftragte die SCHUFA Rheingold mit der
Durchführung einer umfangreichen qualitativen Studie. Auf Basis der Ergebnisse dieser
Tiefeninterviews wurde dann eine quantitative Online-Befragung, deren Ergebnisse Sie im
Anschluss ab Seite 53 finden, konzipiert.
Zentrale Ergebnisse der Tiefeninterviews: Online-Shoppen ist beliebt,
mögliche Gefahren werden ausgeblendet
Bei Internetkäufern finden sich häufig zwei extreme Haltungen: Mehrheitlich wird eine
demonstrative Selbstsicherheit im E-Commerce präsentiert – vor allem, wenn noch keine
negativen Erfahrungen gemacht wurden. Seltener herrschen obsessive Bedenken und Angstszenarien in Bezug auf Gefahren und möglichen
Betrug vor. Entsprechend widersprüchlich verhalDer innere Kampf des Online-Shoppers
ten sich die Online-Käufer teilweise: Es wird auf
Abb. 4.1: Die psychologischen Pole im E-Commerce
der einen Seite über mangelnde Sicherheiten,
Datenklau und Angst vor Betrügereien geklagt,
entsprechend werden soziale Netzwerke oder
Online-Banking abgelehnt. Auf der anderen
Habenwollen
Maßhalten
Seite kaufen die Befragten intensiv im Internet,
nutzen viele unterschiedliche Bezahlverfahren
und schrecken auch vor einem Internetkauf im
außereuropäischen Ausland nicht zurück.
Reich der Wünsche
Alles haben wollen
Haltung: infantil, naiv, gutgläubig.
Verdrängung.
Kontrolle behalten
Maßhalten
Korrektsein
Haltung: kritischer Verbraucher.
Psychologisch erklärt sich dies durch die zwei
gegensätzlichen Pole, zwischen denen sich der
Käufer im E-Commerce bewegt: das „Haben-
Quelle: Rheingold; 2016.
wollen“ und das „Maßhalten“.
Das „Habenwollen“ wird im E-Commerce durch die Leichtigkeit, mit der ein Interneteinkauf heute möglich ist, verstärkt. Es ist einfach und bequem, von zu Hause aus zu
shoppen. Diese Einfachheit birgt die Gefahr, dass sich Leichtsinn und Kontrollverlust einstellen. Das „Maßhalten“ hingegen ist eine Folge der Vernunft. Die Frage „Brauche ich
das wirklich?“ steht mit im Vordergrund. Der Kontostand gerät nicht aus dem Blickfeld,
es regt sich schnell ein schlechtes Gewissen. Kaufentscheidungen werden hinausgezögert,
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
und die Retour-Option ist wichtig. Unbekannte Händler und Bezahlverfahren schrecken
beim Interneteinkauf ab. Damit ist das Maßhalten häufig ein Grund für Shoppingabbrüche. Im Kaufprozess sind gewisse Hürden sinnvoll, die den Käufer innehalten lassen.
Die technischen Zwischenschritte – das Bestätigen des Warenkorbs, die Eingabe
der Lieferadresse, die Auswahl des Bezahlverfahrens etc. – sind deshalb wichtig.
Bezahlvorgang als Regulativ
Der Bezahlvorgang nimmt im Prozess des Internetshoppings die Funktion eines regulativen Realitätschecks ein. Spätestens an diesem Punkt wird kritisch geprüft, ob man das
Produkt wirklich braucht, ob man es sich wirklich leisten kann und ob man dem Händler
wirklich trauen kann.
Beim Bezahlvorgang im E-Commerce zeigen sich zwei grundsätzliche Verhaltensformen:
Ist das Verlangen nicht ausreichend groß, um gewisse Risiken einzugehen, wird gezögert
und reflektiert. Man wägt ab, bewertet neu und sortiert vielleicht doch noch etwas aus.
Gegebenenfalls wird der Kaufprozess auch abgebrochen, wenn die Kombination aus
Händler und möglicher Bezahlmethode nicht sicher erscheint. Bei sich wiederholenden
Routineeinkäufen wie z.B. von Tiernahrung und Druckerpatronen wird der Bezahlvorgang
schnell und routiniert abgewickelt, ohne lange zu überlegen. Zumeist sind die fließenden
Geldbeträge kleiner, und es wird bei einem Händler, den man bereits gut kennt, gekauft.
Datensicherheit ist ein schwieriges Thema
Das Thema Sicherheit im E-Commerce hat aus Käufersicht drei Ebenen: 1. die finanzielle
Ebene, also die Kontrolle der Geldflüsse und Betrugsabwehr; 2. die Datenebene, die die
persönlichen und die Transaktionsdaten betrifft; und 3. die psychologische Ebene, die
eher unbewusst abläuft. Hier geht es um den Schutz vor der eigenen Gier, damit keine
Überschuldung eintritt.
Das dominante Thema ist die finanzielle Sicherheit. Internetkäufer wissen wenig über Datensicherheit. Wenn überhaupt, herrscht eine gewisse Sensibilität hinsichtlich der eigenen Kontodaten, die man nur bestimmten Anbietern gibt, um finanziellen Schaden abzuwenden. Die
Angst vor Datenmissbrauch wird stark verdrängt – begünstigt dadurch, dass die Datenflüsse
im Alltag nicht fassbar und spürbar sind, sondern überwiegend im Verborgenen bleiben.
Viele stecken den Kopf in den Sand und beruhigen sich selbst mit Aussagen wie „Ich bin
nicht wichtig als Ziel von Betrügern“ oder „Warum sollte gerade ich Opfer werden?“.
Fazit
Der Einkauf im Internet macht Spaß. Internetkäufer wissen latent, dass sie sich beim
Online-Shopping Gefahren aussetzen. Sie nehmen diese aber hin und versuchen, durch
ihr Verhalten ein gewisses Maß an Kontrolle aufrechtzuerhalten, um so ein persönliches
Sicherheitsgefühl zu entwickeln.
51
52
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
Studiendesign Online-Befragung (Innofact)
Im Auftrag der SCHUFA hat Innofact im März 2016 2.026
Geschlecht
Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren zu
ihrem Zahlungsverhalten im E-Commerce befragt. Die Probanden wurden aus dem Innofact Consumerpanel rekrutiert.
in Prozent der Befragten
männlich
51
Eine zufällige Stichprobe wurde per E-Mail eingeladen und
konnte an der Online-Befragung mittels eines Fragebogens
weiblich
49
teilnehmen. Der Zugang zur Online-Befragung war für jeden
dieser Teilnehmer nur über eine individuelle Transaktionsnummer möglich, Mehrfachteilnahmen waren damit ausgeschlossen.
Internetnutzung
in Prozent der Befragten
einmal am Tag
Die Befragten sind regelmäßige Internetnutzer, die mehr-
mehrmals in der Woche
61
mals in der Woche im World Wide Web unterwegs sind. Die
Gesamtstichprobe wurde internetrepräsentativ nach Alter,
Geschlecht und Bildungslevel quotiert. 51 Prozent der Befrag-
93
ten sind Männer, 49 Prozent Frauen. 93 Prozent der Befragten nutzen das Internet mehrmals täglich, 6 Prozent sind in
mehrmals täglich
der Regel einmal am Tag online. Mehrmals in der Woche,
aber nicht täglich ist 1 Prozent der Befragten im Web unterwegs. 93 Prozent nutzen einen PC, Desktop Computer oder
ein Laptop, 84 Prozent nutzen ein Smartphone und/oder ein
Nutzung von internetfähigen Geräten
in Prozent der Befragten1)
Tablet. Neun von zehn Smartphone-Nutzern sind mindestens
einmal täglich mit ihrem Smartphone im Internet.
Internetnutzer, die ihr Smartphone täglich nutzen und mehrmals im Monat auch über ein mobiles Endgerät online einkaufen, bezeichnet die Studie als Heavy User. In der Studie
sind 22 Prozent der Befragten Heavy User. Die anderen Internetnutzer, die nicht täglich ihr Smartphone nutzen und seltener oder überhaupt nicht über ein mobiles Endgerät einkaufen, bezeichnet die Studie als Mainstream User (78 Prozent).
Betrachtet man ihre Verteilung auf die Altersgruppen, zeigt
sich, dass sich unter den jüngeren Menschen mehr Heavy
User finden. 38 Prozent der Heavy User sind 18 bis 29 Jahre
alt, jeweils ein Viertel ist im Alter zwischen 30 und 39 Jahren
93
84
PC/Desktop Computer/Laptop
Smartphone/Laptop
1) Mehrfachantworten möglich.
Nutzergruppen
in Prozent der Befragten
Heavy User
22
bzw. 40 und 49 Jahren. Aber auch in den höheren Altersgruppen sind die Vielnutzer vertreten: Fast jeder Zehnte der
50- bis 59-Jährigen ist ein Heavy User.
78
Mainstream User
Nutzergruppen nach Altersklassen
in Prozent der Befragtengruppe
insgesamt
24
20
24
Heavy User
38
25
22
10
25
9
3
Mainstream User
20
18-29 Jahre
18
30-39 Jahre
24
40-49 Jahre
50-59 Jahre
24
14
60-69 Jahre
Quelle: SCHUFA Holding AG.
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
Ergebnisse einer Online-Befragung (Marktforschungsinstitut Innofact)
Das Internet ist aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Nach Angaben
des Statistischen Bundesamts nutzen 85 Prozent der über 10-Jährigen das Internet (ITKErhebung 2015). Viele Tätigkeiten sind heute über das Internet möglich: Filme anschauen,
sich mit Freunden unterhalten, aktuelle Nachrichten verfolgen, Einkaufen, Bankgeschäfte
erledigen sind nur einige davon. Dazu steht mittlerweile eine Vielzahl von technischen
Geräten zur Verfügung, die uns in allen Lebenslagen die Nutzung des Internets ermöglicht. Unterwegs mit Smartphone und Tablet, zu Hause und im Büro via PC, Desktop
Computer oder Laptop.
Das Einkaufen im Internet hat in den vergangenen Jahren rasant zugenommen. Parallel
zu dieser Entwicklung haben sich vielfältige neue Bezahlverfahren entwickelt, die Finanztransaktionen beim Einkauf im Internet erleichtern sollen. Die SCHUFA hat im März 2016
Innofact mit einer Online-Befragung von internetaffinen Erwachsenen beauftragt, die
auf Basis der Tiefeninterviews einer qualitativen Rheingold-Studie konzipiert wurde.
Im Rahmen der Online-Studie wurden das Shopping- und Bezahlverhalten seitens der
Verbraucher im Zusammenhang mit Sicherheit und Datenschutz beleuchtet.
Internet wird vielfältig genutzt
Das Gros der befragten Internetnutzer verwendet das Internet zum Abrufen von E-Mails,
um Suchmaschinen zu nutzen, sich über aktuelle Nachrichten zu informieren, auf SocialMedia-Plattformen aktiv zu sein, Online-Banking zu betreiben und Videos anzuschauen
(siehe Abbildung 4.2).
Dazu setzen sie mobile Geräte (Smartphone oder Laptop) fast genauso häufig ein wie
stationäre Geräte (PC, Desktop Computer oder Laptop): Jeweils neun von zehn befragten
Internetnutzern verwenden ihren heimischen PC mehrmals in der Woche dazu, E-Mails
abzurufen und Suchmaschinen zu benutzen. Jeweils acht von zehn Befragten gebrauchen
dafür auch mobile Geräte.
Aktuelle Informationen und Nachrichten rufen 77 Prozent der befragten Internetnutzer
mit stationären Geräten ab, 70 Prozent nutzen dazu ihre mobilen Endgeräte. Jeweils zwei
Drittel der Befragten verwenden stationäre oder mobile Geräte für ihre Social-MediaAktivitäten.
Etwas anders sieht es bei datensensiblen Anwendungen aus. Datensensible Anwendungen sind Anwendungen, bei denen persönliche Daten transferiert werden müssen
und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen den Nutzer vor Datenmissbrauch schützen.
Datenintensiv sind neben dem Online-Banking beispielsweise der E-Commerce und das
Buchen von Online-Tickets.
53
54
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
Vielfältige Nutzung des Internets
Abb. 4.2: Mehrmals wöchentliche Nutzung des Internets mit stationären oder mobilen Geräten
für ausgewählte Aktivitäten; in Prozent der Befragten1)
Abrufen von E-Mails
95
80
Suchmaschinen nutzen (z.B. Google)
91
79
News abrufen (z.B. Nachrichten, Aktuelles)
77
70
Social Media (z.B. Facebook, Twitter, Blogs)
66
66
Online-Banking
58
40
Videos/Filme ansehen (z.B. YouTube)
57
51
Chatten/Blogs
45
51
Spielen (Gaming)
44
49
über Produkte/Angebote informieren
44
33
Online-Shopping
38
30
Cloud-Lösungen (z.B. Dropbox, iCloud)
23
23
Buchung von Tickets
10
11
Online-Partnerbörsen besuchen
10
11
Mobile Payment (per Smartphone bezahlen)
–4)
14
Wearables (Fitnessarmband, Apple Watch)
–4)
13
Mobile Smart-Home (Haushaltstechniksteuerung)
–4)
12
stationäre Geräte; n=1.8862)
1) Mehrfachantworten möglich.
mobile Geräte; n=1.7033)
2) PC, Desktop Computer, Laptop. 3) Smartphone, Tablet.
4) entfällt.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Für datensensible
Anwendungen
werden häufiger
stationäre Geräte
benutzt.
Für Online-Banking und E-Commerce nutzen die Internetuser häufiger ihre stationären
Geräte: 58 Prozent der Befragten betreiben Online-Banking vom heimischen PC oder
Laptop aus, 40 Prozent verwenden dazu auch das Smartphone oder ein Tablet. Knapp vier
von zehn Internetnutzern kaufen mehrmals in der Woche online von ihrem PC zu Hause
aus ein, mit einem mobilen Gerät sind es drei von zehn.
Heavy User sind am heimischen PC und mobil aktiver
Internetnutzer, die ihr Smartphone täglich nutzen und mehrmals im Monat auch über ein
mobiles Endgerät online einkaufen, bezeichnet die vorliegende Studie als Heavy User.
Obwohl die Definition sich somit ausschließlich auf eine mobile Internetnutzung bezieht,
zeigen die Befragungsergebnisse, dass Heavy User insgesamt im Internet deutlich aktiver
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
55
Heavy User nutzen stationär und mobil mehr datensensible Anwendungen
Abb. 4.3: Mehrmals wöchentliche Nutzung des Internets mit stationären und mobilen Geräten
für ausgewählte Aktivitäten; in Prozent der Befragtengruppen1)
n=1.886
58
76
Online-Banking
40
69
44
55
Spielen (Gaming)
49
64
38
69
Online-Shopping
30
68
10
23
Buchung von Tickets
11
26
Mobile Payment
(per Smartphone bezahlen)
14
24
Wearables
( Fitnessarmband, Apple Watch)
13
27
Mobile Smart-Home
(Haushaltstechniksteuerung)
12
28
stationär insgesamt
stationär Heavy User
mobil insgesamt
mobil Heavy User
1) Mehrfachantworten möglich.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
sind als Mainstream User, unabhängig davon, ob stationäre oder mobile Geräte verwendet werden.
Heavy User differenzieren weniger nach dem Endgerät: 76 Prozent nutzen mehrmals
wöchentlich ihre stationären Geräte für Bankgeschäfte, mobile Geräte sind bei 69 Prozent
dieser Befragtengruppe dazu im Einsatz (siehe Abbildung 4.3). Beim Online-Shopping
setzen Heavy User mobile und stationäre Geräte sogar fast gleich häufig ein. 69 Prozent
Heavy User nutzen
kaufen mittels eines stationären Geräts mehrmals in der Woche im Internet ein, via Smart-
datensensible
phone oder Tablet sind es 68 Prozent. Heavy User sind damit Trendsetter: Die Entwicklung
Funktionen auch
geht in Richtung einer intensiveren Nutzung der mobilen Geräte.
heute schon mobil.
Nur etwa gut die Hälfte der Mainstream User tätigt vom stationären PC aus Bankgeschäfte, mobil tun das sogar nur knapp drei von zehn Befragten. Der Anteil der Mainstream User, die mehrmals in der Woche online einkaufen, ist deutlich geringer: Mittels
eines heimischen PCs tun dies 29 Prozent, mobil sind es nur 16 Prozent (siehe Abbildung
4.4). Auch beim Online-Banking sind Mainstream User am heimischen PC und mobil
deutlich zurückhaltender. Knapp mehr als die Hälfte dieser Befragtengruppe (53 Prozent)
verwendet stationäre Geräte für Bankgeschäfte via Internet, mobile Geräte nutzen dafür
sogar nur 29 Prozent.
56
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
Mainstream User verwenden selten ihre mobilen Geräte für datensensible
Anwendungen
Abb. 4.4: Nutzung des Internets mit stationären und mobilen Geräten für ausgewählte Aktivitäten;
in Prozent der Befragtengruppen1)
n=1.703
58
53
Online-Banking
40
29
44
41
Spielen (Gaming)
49
44
38
29
Online-Shopping
30
16
10
6
Buchung von Tickets
11
6
Mobile Payment
(per Smartphone bezahlen)
14
6
Wearables
(Fitnessarmband, Apple Watch)
13
7
Mobile Smart-Home
(Haushaltstechniksteuerung)
12
7
stationär insgesamt
stationär Mainstream User
1) Mehrfachantworten möglich.
mobil insgesamt
mobil Mainstream User
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Heavy User nutzen bereits mehr innovative mobile Anwendungen
Smartphones und Tablets haben zu neuen mobilen Anwendungen geführt. So ist heute
bereits Mobile Payment möglich. Dabei wird mit einem Smartphone im stationären
Handel oder an Automaten bezahlt. 14 Prozent der Befragten nutzen diese neue
Technologie, bei den Heavy Usern sind es mit fast einem Viertel schon deutlich mehr
(siehe Abbildung 4.3).
Wearables wie Fitnessarmbänder benutzen Heavy User (27 Prozent) auch deutlich häufiger als Mainstream User (7 Prozent). Das Gleiche gilt für Smart-Home-Anwendungen,
mit denen die Haustechnik (Heizung, elektrische Rollläden, Licht usw. ) von unterwegs
gesteuert werden kann.
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
Einkaufen im Internet:
einfach und bequem, aber auch sicher?
Neun von zehn befragten Internetnutzern haben bereits online eingekauft. Es ist einfach
und bequem. Man muss sich an keine Ladenöffnungszeiten halten, kann in Ruhe aus
einem großen Angebot auswählen, bekommt die Ware nach Hause geliefert – kein
Wunder also, dass das Warenangebot im Internet immer größer wird und die Nachfrage
wächst. Aber mit der zunehmenden Erfahrung der Verbraucher in Bezug auf den E-Commerce steigen auch deren Anforderungen an Online-Shops. Dabei unterscheiden sich
Heavy und Mainstream User nur wenig.
Acht von zehn der Befragten beider Nutzergruppen ist es sehr wichtig oder wichtig,
Der tatsächliche
dass nach der Auswahl der Produkte der tatsächliche Kaufvorgang einfach ist und schnell
Kaufvorgang
abgewickelt werden kann. Ebenso viele Befragte haben einen hohen Anspruch an die
soll schnell und
Qualität des Lieferservices: Informationen zum Lieferstatus und eine gute Verpackung
einfach sein.
sind neben der Zuverlässigkeit hier wichtige Kriterien. Jeweils acht von zehn Befragten
der Nutzergruppen legen Wert auf vielfältige Bezahlmöglichkeiten und erwarten aktuelle
Angaben zur Verfügbarkeit der Ware. Nur geringfügig weniger oft werden eine große
Auswahl, gute Serviceleistungen und ein attraktives Design der Website als sehr wichtig
oder wichtig bewertet.
Bequemlichkeit und Datenschutz sind wichtig
Wer online einkauft, muss bestimmte Daten gegenüber dem Online-Händler und – je
nach gewählten Bezahlverfahren – auch zusätzlich gegenüber einem Bezahldienstleister
offenlegen. Werden Internetnutzer gezielt darauf angesprochen, zeigt sich, dass das
Thema Datenschutz beim Online-Shopping der überwiegenden Mehrheit der Verbraucher
sehr wichtig ist (siehe Abbildung 4.5).
Das Thema Datenschutz ist allen wichtig
Abb. 4.5: Zustimmung zur Aussage „Das Thema Daten/Datenschutz im Internet ist für mich sehr wichtig“;
in Prozent der Befragten
n=2.026
52
1 stimme voll und ganz zu
26
2
3
4
5
15
5
11
6 stimme überhaupt nicht zu
Quelle: SCHUFA Holding AG.
57
58
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
Online-Shopper entwickeln eigene Sicherheitsstrategien
Fehlen aus Sicht der Online-Shopper die bevorzugten Bezahlverfahren, hat mehr als die
Hälfte der Befragten bereits einmal in den vergangenen zwölf Monaten einen Online-Kauf
abgebrochen. Bei den Heavy Usern waren es sogar 63 Prozent (siehe Abbildung 4.6).
Fehlen die richtigen Bezahlverfahren,
wird der Kauf oft abgebrochen
Viele der Internetnutzer (76 Prozent) beschränken sich
Abb. 4.6: Vorkommen von Kaufabbrüchen innerhalb der
vergangenen zwölf Monate aufgrund von fehlenden oder
falschen Zahlungsmöglichkeiten; in Prozent der Befragten
n=2.026
Online-Einkauf benutzen. Dieses Verhalten legen Heavy
auf ein oder zwei Bezahlverfahren, die sie für ihren
User (75 Prozent) und Mainstream User (77 Prozent) fast
gleich häufig an den Tag (siehe Abbildung 4.7).
Um ihr Sicherheitsrisiko zu minimieren, haben acht von
zehn Online-Shoppern eigene Strategien entwickelt. Sie
kaufen eher nur bei bekannten Shops mit wenigen verschiedenen Bezahlverfahren, machen so wenige Angaben
51
63
48
insgesamt
Heavy User
Mainstream User
Quelle: SCHUFA Holding AG.
wie möglich beim Registrieren oder nutzen nur einen
Gastzugang. Andere achten darauf, immer die aktuellste
Anti-Viren-Software zu nutzen, oder beschränken sich auf
wenige Online-Shops bei ihren Einkäufen. Bewertungs-
portale und Erfahrungen anderer mit einem Internetshop sind für zwei Drittel der Käufer
wichtig, wenn sie bei einem ihnen bislang unbekannten Online-Shop einkaufen wollen.
Kunden, die wissen wollen, wie ein Online-Händler mit ihren Daten umgeht, finden Informationen dazu in deren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). In der Regel muss
man als Kunde vor einem Einkauf die AGB des Internetshops akzeptieren. Dies geschieht
allerdings häufig, ohne dass sich die Kunden diese tatsächlich angesehen haben. Lediglich
41 Prozent der Heavy User und 37 Prozent der Mainstream User geben an, dass sie häufig
die AGB der Online-Händler läsen. Es ist anzunehmen, dass die juristische Sprache und
der große Umfang hier viele Verbraucher abschrecken.
Wichtigste Sicherheitsstrategie: nur wenige Bezahlverfahren nutzen
Abb. 4.7: Zustimmung zu verschiedenen Aussagen: Stimme (voll und ganz) zu; in Prozent der Befragtengruppe
n=1.711
Beim Online-Shopping nutze ich nur ein oder zwei
Bezahlverfahren.
76
75
77
Bei unbekannten Online-Shops recherchiere ich vor dem Einkauf
im Internet nach Erfahrungen und Bewertungen anderer.
66
69
65
Ich vermeide es, mich häufig in Online-Shops zu registrieren,
und nutze lieber den Gastzugang.
47
52
46
Beim Online-Shopping kaufe ich nur bei Anbietern, die mir
bereits bekannt sind.
38
40
37
Ich lese mir häufig die AGB der Online-Händler durch.
38
41
37
insgesamt
Heavy User
Mainstream User
Quelle: SCHUFA Holding AG.
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
59
Bezahlverfahren im E-Commerce –
Angebot und Nachfrage
Online-Shops bieten ihren Kunden durchschnittlich 5,3 verschiedene Bezahlverfahren an,
wie das ECC Köln in seiner Studie „Payment im E-Commerce“ Vol. 20 jüngst veröffentlichte. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Umsatzgröße und genutzten
Vertriebskanälen der Unternehmen. Mittlere und große Unternehmen mit einem Umsatz
von 10 Millionen Euro und mehr bieten durchschnittlich 6,4 Bezahlverfahren an, kleinere
hingegen nur fünf verschiedene Zahlungsmöglichkeiten. Am häufigsten angeboten werden in den deutschen Online-Shops die Bezahlverfahren Vorkasse und PayPal. An dritter
Stelle steht der Kauf auf Rechnung, gefolgt von der Kreditkarte und sofortüberweisung.de.
Der aus technischer Sicht herausfordernden SEPA-Umstellung zum Trotz findet sich auch
die Lastschrift mit knapp 39 Prozent auf den vorderen Rängen (die Funktionsweise der
verschiedenen Bezahlverfahren erklärt der Beitrag von Professor Skiera ab Seite 40).
Im E-Commerce ist der Kauf auf Rechnung die Nummer 1 der Kunden
Die am häufigsten von Online-Shops angebotenen Bezahlverfahren sind nicht deckungsgleich mit den von Online-Kunden vorrangig genutzten Verfahren. Während die angebotenen Bezahlverfahren stark vom Sicherheitsbedürfnis und der Umsatzgenerierung der
Händler getrieben sind, ist die Nachfrage der Verbraucher von der bequemen und einfachen Nutzung sowie ihren Sicherheitsanforderungen getrieben.
Online-Shopper kaufen am häufigsten auf Rechnung. 83 Prozent der Befragten bezahlen
Kauf auf Rechnung
erst nach Erhalt der Lieferung, indem sie den Kaufpreis dem Händler überweisen (siehe
ist nach wie vor im
Abbildung 4.8). Dieses traditionelle Verfahren hat aus Kundensicht viele Vorteile – er kann
E-Commerce sehr
die Ware vor der Bezahlung überprüfen und geht nicht das Risiko ein, dass er das Produkt
beliebt.
nicht erhält, aber schon bezahlt hat. Mit PayPal bezahlen 76 Prozent der befragten
Online-Käufer. An dritter Stelle der genutzten Bezahlverfahren findet sich die Lastschrift
Online-Käufer zahlen in der Mehrzahl auf Rechnung
Abb. 4.8: Genutzte Bezahlverfahren für Online-Einkäufe; in Prozent der Befragten1)
n=2.026
Rechnung
83
PayPal
76
Lastschrift
70
SOFORT Überweisung
54
Kreditkarte
46
Vorkasse
46
Klarna
25
Amazon Payments
25
per Nachnahme
24
mobiles Bezahlen
13
1) Mehrfachantworten möglich.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
60
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
(70 Prozent). Seitens der Online-Käufer werden diese drei Bezahlverfahren mit deutlichem
Abstand am häufigsten verwendet.
Die SOFORT Überweisung nutzt knapp mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent).
Dichtauf folgen das Bezahlen mit Kreditkarte und per Vorkasse. Klarna und Amazon
Payments werden nur von einem Viertel der Befragten verwendet. Das Bezahlen von
Online-Einkäufen per Nachnahme nutzen nur 24 Prozent. Mobiles Bezahlen ist noch
wenig verbreitet, nur gut jeder Zehnte nutzt diese relativ neue Möglichkeit.
Der Online-Kauf auf Rechnung ist für Mainstream User und Heavy User das am häufigsten
genutzte Bezahlverfahren. Insgesamt werden alle Bezahlverfahren deutlich häufiger von
Heavy Usern verwendet. Große Abweichungen finden sich bei Klarna, dem mobilen
Bezahlen und Amazon Payments. Heavy User nutzen diese Bezahlverfahren deutlich häufiger als die Mainstream-User, was sicherlich mit der bequemen und einfachen Nutzung
dieser Bezahlverfahren zu erklären ist. Trotz dieser Entwicklung sind nach dem Kauf auf
Rechnung die mit Abstand beliebtesten Bezahlverfahren der Heavy User PayPal und die
Lastschrift.
Bequemlichkeit der Bezahlverfahren
Den Kauf auf Rechnung beurteilen 73 Prozent der Befragten als sehr einfach oder einfach. Das Bezahlen von Online-Einkäufen mit der Kreditkarte finden noch gut drei Viertel
der Befragten zumindest einfach, bei der Lastschrift sind es ebenfalls 74 Prozent der
Befragten. Mit PayPal zusammen werden diese drei Bezahlverfahren mit deutlichem
Abstand von den Nutzern als am einfachsten und bequemsten beurteilt. Alle anderen
Bezahlverfahren bewerten die Online-Shopper als deutlich weniger einfach in der Handhabung.
Fast alle Befragten finden, dass PayPal im alltäglichen Gebrauch besonders einfach zu
nutzen ist (97 Prozent). Dabei gibt es kaum einen Unterschied in der Beurteilung seitens
Heavy Usern und Mainstream Usern. Das Bezahlen von Online-Einkäufen mit Kreditkarte
finden drei Viertel der Befragten insgesamt besonders einfach, auch hier ist die Abweichung bei den zwei Usergruppen gering (siehe Abbildung 4.9).
Deutliche Unterschiede zwischen Heavy Usern und Mainstream Usern ergeben sich
beim Kauf auf Rechnung und der Lastschrift. Diese werden von Heavy Usern als einfacher
in der Nutzung bewertet als zum Beispiel die Kreditkarte. Mainstream User dagegen
beurteilen die Zahlung per Kreditkarte als einfacher als den Kauf auf Rechnung oder die
Lastschrift. Umgekehrt beurteilen Mainstream User die zwei Bezahlverfahren, die als am
wenigsten einfach in der Handhabung beurteilt werden, deutlich häufiger als einfach als
Heavy User. 41 Prozent der Mainstream User finden die Bezahlung von Online-Einkäufen
per Vorkasse einfach, bei den Heavy Usern sind es nur 35 Prozent. Das Zahlen per Nachnahme beurteilen 33 Prozent der Mainstream User als einfach, aber nur 27 Prozent der
Heavy User.
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
61
Heavy User bevorzugen PayPal, Rechnung und Lastschrift
Abb. 4.9: Bewertung der Bezahlung mit dem Bezahlverfahren als besonders einfach;
in Prozent der Befragtengruppen
n=875
PayPal
97
96
97
Rechnung
73
80
72
Lastschrift
74
79
72
Kreditkarte
75
76
75
SOFORT Überweisung
61
63
60
Amazon Payments
61
62
61
Klarna
52
58
49
mobiles Bezahlen
45
50
44
Vorkasse
40
35
41
per Nachnahme
32
27
33
insgesamt
Heavy User
Mainstream User
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Der Kauf auf Rechnung gilt als besonders sicher
Den Kauf auf Rechnung schätzen 88 Prozent der Internetnutzer insgesamt als sehr oder
doch zumindest sicheres Bezahlverfahren ein, wenn es um die Verwendung persönlicher
Daten geht (siehe Abbildung 4.10). Mit einigem Abstand folgt PayPal, das von 82 Prozent
so beurteilt wird. Auch die Bezahlung von Online-Käufen per Nachnahme und per Last-
Kauf auf Rechnung
schrift gilt für die Mehrheit der Befragten zumindest als sicher, wenn nicht sogar sehr
gilt als sicherstes
sicher. Am wenigsten sicher fühlen sich die Verbraucher beim mobilen Bezahlen und der
Bezahlverfahren.
Vorkasse. Erstaunlich ist, dass die Kreditkarte, trotz ihrer objektiv vorhandenen Absicherungsmechanismen, nicht als sicher wahrgenommen wird.
Online-Shopper verhalten sich beim Kauf in für sie fremden Online-Shops sicherheitsorientiert. Bezahlverfahren, die als besonders sicher im Umgang mit den persönlichen
Daten gelten, werden häufiger beim Einkauf in bislang unbekannten Online-Shops eingesetzt als andere Bezahlverfahren (siehe Abbildung 4.10). Die Mehrheit der Internetnutzer
kauft deshalb bei unbekannten Online-Händlern entweder auf Rechnung oder nutzt
PayPal.
62
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
Der Kauf auf Rechnung gilt aus Käufersicht als sehr sicher und wird deshalb beim Kauf
in bislang unbekannten Online-Shops bevorzugt
Abb 4.10: Beim Kauf in bislang unbekannten Online-Shops eingesetzte Bezahlverfahren und ihre
Sicherheitseinschätzung, in Prozent der Befragtengruppe1)
n=979-1.990
Rechnung
65
64
66
88
PayPal
54
61
53
82
Klarna
37
44
34
70
Lastschrift
33
43
29
60
Kreditkarte
30
39
28
56
SOFORT Überweisung
27
37
24
59
per Nachnahme
27
33
25
75
Amazon Payments
25
35
22
68
Vorkasse
22
29
20
44
mobiles Bezahlen
15
28
11
46
insgesamt
Heavy User
Mainstream User
Sicherheitseinschätzung2)
1) Mehrfachantworten möglich.
2) Persönliche Einschätzung „(sehr) sicher“ für Bezahlverfahren im Hinblick auf die Verwendung persönlicher Daten.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Das gilt gleichermaßen für Mainstream und Heavy User: In ihnen unbekannten OnlineShops kaufen die Befragten zu 65 Prozent per Kauf auf Rechnung. An zweiter Stelle steht
PayPal (54 Prozent), das von Heavy Usern deutlich häufiger bei unbekannten OnlineHändlern genutzt wird (61 Prozent) als von Mainstream Usern (53 Prozent). Auch PayPal
wird als besonders sicheres Bezahlverfahren eingestuft.
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
63
Das Bezahlverfahren Klarna nutzen 44 Prozent der Heavy User und 34 Prozent der
Mainstream User beim Einkauf in bislang unbekannten Online-Shops. Per Lastschrift
bezahlen 43 Prozent der Heavy User derartige Online-Käufe, bei den Mainstream Usern
sind es 29 Prozent.
Alle anderen Bezahlverfahren – ausgenommen das mobile Bezahlen, das noch seltener
benutzt wird – werden nur von 20 bis 30 Prozent der Befragten für das Bezahlen in unbekannten Shops genutzt, die Nutzung durch Heavy User ist dabei jeweils wieder etwas
größer als die Nutzung durch Mainstream User.
Bestimmte Bezahlverfahren fördern das Vertrauen
Werden aus Sicht der Kunden besonders sichere Bezahlverfahren in einem Online-Shop
Bietet ein Shop
angeboten, haben sie mehr Vertrauen in diesen Online-Händler. Entsprechend positiv
die Bezahlung per
wirkt sich die Bereitstellung der Bezahlverfahren Kauf auf Rechnung und PayPal aus.
Rechnung oder via
83 Prozent der Befragten, die auf Rechnung kaufen, bringen einem ihnen bislang unbe-
PayPal an, erhöht
kannten Internetshop mehr Vertrauen entgegen, wenn er seinen Kunden dieses Bezahl-
er damit das Ver-
verfahren anbietet. Bei PayPal sind es 80 Prozent (siehe Abbildung 4.11). Mit etwas
trauen der Kunden.
Abstand folgen Klarna und Amazon Payments. Dass diese Vertrauensbildung nur bedingt
etwas mit der vorrangigen Nutzung der Bezahlverfahren zu tun hat, zeigt die Einschätzung des Kaufs per Nachnahme und von mobilem Bezahlen. Beide Verfahren werden
insgesamt wenig genutzt, erhöhen aber für 62 Prozent beziehungsweise 56 Prozent der
Befragten das Vertrauen in neue Shops. Negativ auf das Vertrauen in einen Online-Shop
wirkt es sich aus, wenn Vorkasse als Bezahlverfahren angeboten wird. Dass sie für eine
Leistung im Voraus bezahlen sollen, kommt bei den Verbrauchern nicht gut an.
Bestimmte Bezahlverfahren erhöhen das Vertrauen in Online-Shops
Abb 4.11: Bezahlverfahren, die bei den Befragten das Vertrauen in einen ihnen bislang unbekannten
Online-Shop erhöhen, wenn sie dort angeboten werden; in Prozent der Befragten, die das jeweilige
Bezahlverfahren bei ihnen bekannten Online-Shops verwenden1)
n=144-824
Rechnung
83
PayPal
80
Klarna
74
Amazon Payments
73
per Nachnahme
62
mobiles Bezahlen
56
Überweisung
54
Kreditkarte
48
SOFORT Überweisung
43
Lastschrift
43
Vorkasse
23
1) Mehrfachantworten möglich.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
64
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
Wer bislang ohne Probleme online einkauft, hofft, dass es so bleibt
Die bisherigen Ergebnisse zeigen, das Online-Shopper die Gefahren, die sich durch
das Einkaufen im Internet in Verbindung mit der Nutzung bestimmter Bezahlverfahren
ergeben, zum Teil durchaus kennen. Aus Gründen der Bequemlichkeit, aber auch, weil
sie keine andere Möglichkeit sehen, den Einkauf abzuwickeln – und auch nicht darauf
verzichten möchten –, gehen sie gewisse Risiken ein. Dabei wägen sie durchaus ab.
Die Erfahrung lehrt, es wird schon gutgehen
Abb. 4.12: Zustimmung zu den Aussagen; in Prozent der Befragten
n=2.026
69
68
69
Bisher ist alles gutgegangen,
und ich hoffe einfach,
dass es so bleibt.
insgesamt
Heavy User
51
55
50
Ich sehe das Risiko, nutze trotzdem
moderne Zahlungsmöglichkeiten,
weil man heutzutage
keine andere Wahl hat.
Mainstream User
24
31
21
Ich bin als Ziel von Betrügern
nicht wichtig genug.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
„Vogel-Strauß-
Weit verbreitet ist auch die Einstellung „Bisher ist alles gutgegangen, und ich hoffe
Prinzip“ ist weit
einfach, dass es so bleibt“. Knapp sieben von zehn Befragten haben dieser Aussage
verbreitet.
zugestimmt (siehe Abbildung 4.12). Dabei unterscheiden sich Mainstream und Heavy User
kaum. 55 Prozent der Heavy User sehen das Risiko bestimmter Bezahlverfahren zwar,
nutzen sie aber trotzdem, weil ihnen aus ihrer Sicht keine andere Wahl bleibt. Auch jeder
zweite Mainstream User handelt so. Rund ein Viertel der Befragten beruhigt sich selbst
mit der Feststellung, dass er als Ziel von Betrügern einfach nicht wichtig genug sei. Diese Einstellung ist bei
Größte Sorge gilt den Bankdaten
Heavy Usern stärker verbreitet als bei Mainstream Usern.
Abb. 4.13: Rangfolge der größten Sorge vor Missbrauch
dieser Daten; in Prozent der Befragten
n=1.989
Insgesamt sorgt sich mit 78 Prozent das Gros der Befragten vor allem um einen Missbrauch seiner Bankdaten,
wie z.B. IBAN- und Kreditkartennummer (siehe Abbildung
4.13). Den Missbrauch ihrer persönlichen Daten wie
Namen, Adresse und Ähnliches sowie den ihrer Transaktionsdaten fürchten sie weitaus weniger. Es zeigt sich,
dass die Befragten vor allem einen direkten finanziellen
78
Bankdaten1)
6
16
persönliche Daten2)
Transaktionsdaten3)
1) IBAN, BIC, Kreditkartennummer, Dispokreditrahmen bei einem Girokonto,
Gültigkeitsdatum, Verfügungsrahmen bei einem Kreditkartenkonto etc.
2) Name, Adresse, E-Mail-Adresse, Telefonnummer etc.
3) Angabe zum Produkt, Warenkorbinhalt, Betrag, Log-in-Status, Zahlungsempfänger, Rechnungsnummer, Transaktionsdatum etc.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Schaden fürchten. Wie mit ihren persönlichen Daten und
dem Wissen über ihr Kaufverhalten umgegangen wird,
berührt sie wenig.
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
Konkret haben die Befragten Angst davor, dass jemand
Angst vor geplünderten Konten ist groß
auf ihr Online-Banking zugreift und das Konto leerräumt
Abb. 4.14: Formen der missbräuchlichen Nutzung, die OnlineKäufer fürchten; in Prozent der Befragten
n=2.026
(39 Prozent). Knapp ein Viertel fürchtet sich davor, dass
65
ein Fremder im Internet einkauft und ihre Kontodaten zur
Abbuchung verwendet (siehe Abbildung 4.14). Gut ein
Fünftel treibt die Sorge um, dass jemand auf ihren Namen
im Internet einkauft. 14 Prozent der Befragten fürchten,
dass ein Fremder ihre Kreditkartendaten zur Abbuchung
eingibt.
11 Prozent der Befragten haben es bereits einmal erlebt,
Jemand kauft im Internet
Andere
ein und gibt meine
Kreditkartendaten zur
2
14
Abbuchung ein.
21
Jemand kauft
im Internet unter
meinem Namen ein.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
haben, 9 Prozent mussten erleben, dass ihre Kreditkartendaten von jemandem zum Online-Shoppen missbraucht
wurden. Ebenso viele haben das in Bezug auf ihr Girokonto erlebt. Dass ein Zugriff über
das Online-Banking auf das eigene Konto erfolgte, war bei 7 Prozent der Befragten schon
einmal der Fall. Heavy User sind von diesen Missbräuchen zahlreicher betroffen als Mainstream User, wahrscheinlich, weil sie deutlich häufiger im Internet einkaufen (siehe Abbildung 4.15).
Datenmissbrauch ist ein Thema
Abb. 4.15: Anzahl der Befragten, die tatsächlich schon einmal einen Datenmissbrauch im Internet
erlebt haben; in Prozent der Befragtengruppen
n=2.026
11
17
9
Jemand kauft im Internet ein und gibt meine
Kreditkartendaten zur Abbuchung ein.
9
15
7
Jemand kauft im Internet ein und gibt meine
Kontodaten (Girokonto) zur Abbuchung ein.
9
17
7
Jemand greift auf mein Online-Banking zu und
räumt mein Konto leer.
7
12
5
insgesamt
Heavy User
Mainstream User
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Genaue Funktionsweise einzelner Bezahlverfahren ist nicht allen klar
Die Befragten haben deutlich gemacht, dass es vor allem finanzielle Verluste sind, die sie
bei einem Datenmissbrauch beim Online-Einkauf fürchten. Die Frage ist, ob sie bei den
von ihnen benutzten Bezahlverfahren tatsächlich die Daten- und Zahlungsströme sowie
die Akteure kennen und damit in der Lage sind, die Bezahlverfahren auch entsprechend
richtig zu beurteilen. Deshalb wurden allen Befragungsteilnehmern am Ende zwei der am
meisten genutzten Bezahlverfahren anhand von Schaubildern, die auch im Beitrag von
Professor Skiera ab Seite 40 zu finden sind, erklärt.
24
Jemand kauft im Internet ein und gibt meine
Kontodaten zur Abbuchung ein.
dass Fremde unter ihrem Namen im Internet eingekauft
Jemand kauft im Internet unter meinem Namen ein.
Jemand greift auf
mein Online-Banking
zu und räumt mein
Konto leer.
39
66
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
Funktionsweise einiger Bezahlverfahren ist unklar
Abb 4.16: Kenntnisse der Funktionsweise der Bezahlverfahren vor der Erklärung der Verfahren im Rahmen der Befragung und die Änderung
im Nutzungsverhalten durch die neuen Kenntnisse; in Prozent der Befragten, die das Bezahlverfahren regelmäßig nutzen
n=763-777
Überweisung
Lastschrift
Kreditkarte
6
5
5
Kenntnis
der
Funktionsweise
PayPal
SOFORT Überweisung
7
15
32
34
33
61
62
40
47
47
53
53
Ja, war mir bereits komplett bekannt.
Grundsätzliche Abläufe waren mir zwar bereits bekannt, aber nicht in allen gezeigten Details.
Nein, nicht bekannt.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Die Bezahlverfahren Überweisung – die beim Kauf auf Rechnung, aber auch bei der
Vorkasse Anwendung findet – und Lastschrift sind der Mehrheit der Befragten komplett
bekannt (siehe Abbildung 4.16). Aber jeweils ein Drittel gibt an, dass ihm zwar die grundsätzlichen Abläufe bekannt waren, aber nicht alle der gezeigten Details. Während bei
PayPal mit jeweils 47 Prozent der Anteil der Befragten, die alles bereits wussten, und der
Anteil derer, die noch Lücken hatten, gleich groß ist, ist jeweils der Mehrheit der genaue
Ablauf beim Online-Einkauf mit Kreditkarte oder SOFORT Überweisung nicht klar.
Aufgrund des neuen Wissens wollen allerdings nur wenige der Befragten ihr Bezahlverhalten tatsächlich ändern. Überdurchschnittliche 15 Prozent der Befragten geben an,
PayPal häufiger verwenden zu wollen, 17 Prozent wollen die SOFORT Überweisung
seltener nutzen.
Fazit
Betrachtet man die Befragungsergebnisse insgesamt, so zeigt sich, dass bei Online-Shoppern die erlebte Nutzung des Einkaufs im Internet im Vordergrund steht. Zwar verwenden
sie lieber Bezahlverfahren, die sie persönlich für sicher halten, aber wenn es eben nicht
anders möglich ist, greift man durchaus bewusst auf Verfahren zurück, für deren Sicherheitseinschätzung die Erfahrung fehlt.
Das Thema Sicherheit ist somit zwar virulent vorhanden, spielt aber im Verhalten nur eine
geringe Rolle. Dabei scheinen sich persönliche Nutzererfahrungen und die individuelle
Sicherheitseinschätzung des Zahlverfahrens stark gegenseitig zu beeinflussen. Persönliche
Sicherheitsstrategien werden verfolgt, um sich selbst zu beruhigen.
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
Neue digitale Bezahlverfahren kommen immer häufiger zum Einsatz, aber der aus
Verbrauchersicht sichere Kauf auf Rechnung ist auch beim Einkauf im Internet immer
noch führend. Heavy User, die bereits heute häufig mit mobilen Geräten im Internet
einkaufen, nutzen Lastschrift und PayPal schon fast genauso oft wie den Kauf auf Rechnung, denn beides ist aus ihrer Sicht deutlich bequemer.
Dabei sind Lücken in den Kenntnissen über Funktionsweise einzelner Bezahlverfahren,
auch wenn sie genutzt werden, nicht unüblich. Tatsächlich wird ein Datenmissbrauch
beim Online-Einkauf nur dann als bedrohlich wahrgenommen, wenn er den eigenen
Geldbeutel betrifft. Diese Form von Datenmissbrauch hat bereits jeder zehnte Heavy
User in der Vergangenheit einmal erlebt. Es gilt daher, die Sensibilität der Verbraucher
hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz zu stärken, um einen potentiellen wirtschaftlichen
Schaden zu begrenzen.
67
68
Glossar
5 Glossar
Acquirer
Möchte ein Online-Händler im E-Commerce für seine Kunden Kreditkartenzahlung im
Shop anbieten, so benötigt er einen sogenannten Acquirer bzw. eine Acquirer Bank. Der
Acquirer rechnet für den Online-Händler die Kaufsumme mit dem Kunden über dessen
Kreditkarte ab, welche der Kunde von seiner kartenausgebenden Bank erhalten hat.
Bezahlverfahren, Bezahlsystem
Dem einfachen Verkaufsabschluss wird aus individualpsychologischer Sicht beim Internetverkauf eine besonders hohe Bedeutung beigemessen, weil der Kunde seinen Warenkorb
ohne Angst vor Datenverlust und Ausspionieren seiner Zahlungsdaten begleichen können
soll. Es wird mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Verfahren angeboten. Die klassischen
Zahlungsarten Rechnung, Nachnahme und Kreditkarte machen in Deutschland weiterhin
einen Großteil der Zahlungen aus.
Digitale Geldbörse
Die digitale Geldbörse, auch Cyberwallet beziehungsweise E-Wallet genannt, ist ein relativ
neues Internetbezahlverfahren. Der Nutzer eines E-Wallets lädt seine virtuelle Geldbörse
mit einer von ihm festgelegten Summe auf, was durch die von ihm bevorzugte Zahlungsweise, abhängig von den vom Anbieter ermöglichten Methoden, geschieht. Am häufigsten kommt die Kreditkartenzahlung vor, aber auch Überweisungen oder das Lastschriftverfahren sind möglich. Mit dem Geld, das sich dann in der digitalen Geldbörse des
Nutzers befindet, kann in verschiedenen Online-Shops oder bei Portalen eingekauft
werden. Diese Zahlungsmethode ist am häufigsten bei Online-Casinos, Online-Wettbüros,
Game-Portalen oder unter anderem beim kostenpflichtigen Lesen von Artikeln aus Zeitschriften oder auch bei der Auktionsplattform eBay verbreitet, da es sich hier in der Regel
um kleinere Geldbeträge handelt.
Dispositionskredit
Eine Form des Konsumentenkredits. Nichtratenkredit auf das Lohn- und Gehaltskonto,
der hauptsächlich zur Überbrückung kurzfristiger Engpässe genutzt wird.
E-Commerce
Elektronischer Handel, auch Internethandel oder Online-Handel, bezeichnet Ein- und
Verkaufsvorgänge mittels Internet. Es wird durch Datenübertragung eine unmittelbare
Geschäftsbeziehung zwischen Anbietern und Abnehmern entwickelt.
E-Payment
E-Payment steht für Electronic Payment und beschreibt die Ausführung von finanziellen
Transaktionen über elektronische Medien wie das Internet. E-Payment-Formen sind
Zahlungen im Bereich des E-Commerce. Die Zahlungen können dabei über unterschiedliche Bezahlsysteme ausgeführt werden.
Glossar
Finanzverhalten
Ländertypisches Zahlungsverhalten, Verschuldungsmuster, genutzte Kreditformen.
Fintech
Fintech ist ein Kofferwort und setzt sich aus den Wörtern „Financial Services“ und
„Technology“ zusammen. Finanztechnologie ist ein Sammelbegriff für moderne
Technologien im Bereich der Finanzdienstleistungen.
Konsumentenkredit
Auch als Konsumfinanzierung bezeichnet. Bezieht sich auf private Raten-, Nichtratenund Dispositionskredite. Hypothekenkredite zählen nicht dazu.
Kredit
Wortherkunft: credere (lat.) = glauben, vertrauen. Befristete, gewerbliche Bereitstellung
von Kaufkraft.
Kreditfähigkeit
Finanzielle Rückzahlungsfähigkeit, basiert auf der voraussichtlichen, künftigen
Einkommenssituation und dem bisherigen Verhalten bei Kreditrückzahlungen.
Kreditverhalten
Die zugrundeliegende Motivation und der Umgang mit der Aufnahme von Privatkrediten.
Zu den meistverbreiteten Formen des Privatkredits gehören die Hypothek, der Ratensowie der Dispositionskredit.
Kreditwürdigkeit
Neben der Prüfung von Sicherheiten umfasst die Kreditwürdigkeit auch die bisherige
„Kreditgeschichte“ bei der Kreditvergabe. Dabei wird insbesondere berücksichtigt,
ob Kredite in der Vergangenheit über einen längeren Zeitraum vertragsgemäß bedient
worden sind und ob es zu Zahlungsausfällen gekommen ist.
M-Payment
Eine in den vergangenen Jahren immer stärker genutzte Form von elektronischen
Zahlungen ist das Mobile Payment, auch M-Payment genannt, bei dem die technischen
Möglichkeiten der Smartphones über Online-Verbindung oder WLANs für die Zahlungen
genutzt werden.
Negative Merkmale
Ein durch die Bank gekündigter Kredit, Zahlungsausfälle oder Informationen aus
öffentlichen Schuldnerverzeichnissen (z.B. Schuldner ist seiner Pflicht zur Abgabe der
Vermögensauskunft nicht nachgekommen oder Gläubigerbefriedigung nach dem
Inhalt des Vermögensverzeichnisses ausgeschlossen) sind Hinweise für nicht vertragsgemäßes Verhalten.
Payment Service Provider (PSP)
Als Payment Service Provider (englisch für Zahlungsdienstleister) bezeichnet man
Unternehmen, die sich um die Anbindung von Bezahllösungen kümmern. Dabei sind
69
70
Glossar
Online-Bezahlsysteme wie PayPal oder Paydirekt genauso vertreten wie Kreditkartenunternehmen. Statt mit vielen einzelnen Vertragspartnern muss ein Online-Händler, wenn er
sich für einen PSP entscheidet, nur noch mit einem Anbieter verhandeln. In den meisten
Fällen handelt es sich um eine Software-as-a-Service-Lizenzierung, durch die mit wenigen
Klicks viele Bezahlarten einzeln zu- und abgeschaltet werden können. Viele Payment
Service Provider bieten auf Wunsch auch weiterführende Dienstleistungen von Risikomanagement bis Inkasso an. Ein Payment Service Provider erspart einem Online-Händler
auf diese Weise viel Arbeit.
Positive Merkmale
Als positive Informationen gelten Angaben zu vertragsgemäßem Verhalten, also z.B.
Girokonten, Kreditkarten, Mobilfunkverträge mit Laufzeit, Leasingverträge, Kredite oder
Versandhandelskonten. Dies alles sind Hinweise darauf, dass Unternehmen dieser Person
Vertrauen schenken.
Privatverschuldungsindex (PVI)
Der von der SCHUFA entwickelte Privatverschuldungsindex ist eine statistische Messzahl
und zeigt, wie kritische Anzeichen der privaten Verschuldung bzw. Überschuldungsgefahren in verschiedenen Regionen Deutschlands zu- oder abgenommen haben.
Mit dem Privatverschuldungsindex sind Prognosen möglich, die auf dem von der SCHUFA
entwickelten Risikomodell und den dort definierten drei kritischen Warnsektoren Gelb,
Orange und Rot basieren. Diese Sektoren enthalten jeweils eine Indikatorenkombination
aus weichen und harten Negativmerkmalen wie beispielsweise einen Zahlungsausfall,
einen Kreditausfall und/oder die Abgabe einer Vermögensauskunft. Die PVI-Prognose ist
einzigartig in der Überschuldungsforschung und zeigt, wie sich die kritischen Anzeichen
der privaten Verschuldung über einen Zeitraum von etwa zwölf Monaten entwickeln
werden.
Ratenkredit/Ratenzahlungskredit
Der Ratenkredit hat seinen Ursprung in den fünfziger Jahren und wird häufig als Konsumentenkredit bezeichnet. Dabei macht er nur einen Teil der Konsumfinanzierung aus.
Zu zwei Dritteln dienen die Ratenkredite der Absatzfinanzierung langlebiger Konsumgüter
am Point of Sale. Das restliche Drittel wird in Form von Barkrediten zur freien Verwendung
vergeben.
SCHUFA
Der Name SCHUFA steht für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung”.
Die SCHUFA verhilft zu einer schnellen und kostengünstigen Kreditaufnahme. Im Prinzip
sind von nahezu jedem erwachsenen Bürger, der in Deutschland am Wirtschaftsleben
teilnimmt, Daten bei der SCHUFA notiert. Dies sind personenbezogene Daten wie Name,
Geburtsdatum, Anschrift sowie kreditrelevante Daten wie Girokonto, Kreditkarte,
laufende Kredite, Zahlungsausfälle etc. Die SCHUFA stellt den ihr angeschlossenen
Unternehmen (z.B. Banken, Leasinggesellschaften, Handels- oder Telekommunikationsunternehmen) für das jeweilige Geschäft erforderliche Informationen zur Verfügung.
Im Gegenzug melden die Unternehmen der SCHUFA Informationen zum Kreditverhalten
ihrer Kunden.
Glossar
SCHUFA-Klausel
Mit Unterzeichnung der SCHUFA-Klausel entbindet ein Verbraucher den Kreditgeber von
der Bankgeheimnispflicht. Damit wird dem Kreditgeber ermöglicht, der SCHUFA Angaben
über die Aufnahme und Abwicklung von Kreditgeschäften eines Verbrauchers zu liefern.
Überschuldung
Es gibt keine allgemeingültige Definition für Überschuldung. Folgende Begriffsbestimmung beschreibt Überschuldung als einen Prozess:
J Subjektive Überschuldung: Die Person fühlt sich psychisch und finanziell überfordert,
Schulden zurückzuzahlen.
J Relative Überschuldung: Trotz Reduzierung des Lebensstils reicht der Einkommensrest nach Abzug der Lebenshaltungskosten (Miete, Energie, Versicherung, Grundnahrungsmittel, öffentliche Verkehrsmittel, Telefon, Kleidung etc.) nicht zur fristgerechten
Schuldentilgung aus. Relative Überschuldung eines Haushalts liegt dann vor, wenn
trotz Reduzierung der Lebenshaltungskosten auf die Pfändungsfreigrenze (alternativ:
Sozialhilfegrenze) der verbleibende Einkommensrest nicht ausreicht, um alle Zahlungsverpflichtungen aus Schulden zu erfüllen.
J Objektive Überschuldung: Ein sozialpolitisch festgelegtes Einkommen, das den
Lebensunterhalt sichern soll, z.B. der Sozialhilfesatz oder die Pfändungsfreigrenze,
wird unterschritten, sobald die Zahlungsverpflichtungen aus Verschuldung vom Nettoeinkommen abgezogen werden.
J Absolute Überschuldung (Insolvenz): Einkommen und Vermögen des Schuldners
reichen nicht mehr aus, um die bestehenden Verbindlichkeiten zu decken.
Verschuldung
Verschuldung ist jede Form des Eingehens von Zahlungsverpflichtungen und stellt ein
normales, in vielen Haushalten unvermeidliches Verbraucherverhalten dar. Verschuldung
meint daher lediglich die Kreditaufnahme und ist strikt von dem Begriff Überschuldung
zu trennen.
Zahlungsausfall
Offene, ausreichend gemahnte und unbestrittene Forderung, die der SCHUFA von den
angeschlossenen Unternehmen gemeldet wurde.
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Anhang
SCHUFA Verbraucherbeirat
Für die Diskussion verbraucherrelevanter Themen hat die SCHUFA im Jahr 2008 einen
unabhängigen Beirat als neutrale Instanz eingerichtet. Dieser Verbraucherbeirat nimmt
gegenüber der SCHUFA die Funktion der „Spiegelung“ verbraucherrelevanter Themen
wahr. Dem interdisziplinär besetzten Gremium gehören Persönlichkeiten verschiedener
Institutionen, Verbände, Unternehmen und gesellschaftlicher Einrichtungen an. Zu den
Arbeitsschwerpunkten des Verbraucherbeirates zählen folgende Themen: Finanz- und
Konsumkompetenz, Verbraucher- und Anbieterverhalten rund um Kredite, Abbau asymmetrischer Informationen zwischen Kreditgebern und -nehmern, Transparenz in Bonitätsbewertungs- und Kreditvergabeprozessen sowie die Einbeziehung des Verbrauchers in
einen selbstbestimmten, sicheren und bewussten Umgang mit eigenen Daten. Ferner
diskutiert der Beirat Grundlagen, Methoden und Ergebnisse zu Studien im Rahmen des
„SCHUFA Kredit-Kompass“, empfiehlt wissenschaftliche und/oder andere Projektaufträge und gibt Anregungen, insbesondere hinsichtlich der gesamtgesellschaftlichen
Zusammenhänge und der publizistischen Schwerpunkte.
Weitere Informationen unter:
www.schufa.de/de/ueber-uns/verantwortung/schufa-verbraucherbeirat/
SCHUFA Ombudsmann
Der Ombudsmann ist eine von der SCHUFA freiwillig eingerichtete, neutrale und kostenfreie Anlaufstelle für Verbraucher. In außergerichtlichen Schlichtungsverfahren fungiert
der Ombudsmann als unabhängiger Mittler zwischen Verbrauchern, der SCHUFA und
deren Vertragspartnern. Als einzige Auskunftei in Deutschland hat die SCHUFA ein
Ombudsmannverfahren eingerichtet. Das inzwischen seit sieben Jahren etablierte Schlichtungsverfahren nimmt einen hohen Stellenwert im Rahmen der SCHUFA Verbraucherkommunikation ein. 2014 hat Professor Dr. Hans-Jürgen Papier die Funktion des unabhängigen Ombudsmannes der SCHUFA übernommen. Papier war von 2002 bis 2010
Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Zudem ist er emeritierter Professor für Öffentliches Recht an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der SCHUFA Ombudsmann
berichtet an den ebenfalls unabhängigen SCHUFA Verbraucherbeirat als neutrale Instanz.
Er ist an keine Weisungen gebunden und veröffentlicht jährlich einen Bericht über die
Ergebnisse seiner Tätigkeit.
Weitere Informationen unter: www.schufa-ombudsmann.de
Anhang
SCHUFA Kredit-Kompass
Empirische Indikatoren der privaten Kreditaufnahme in Deutschland
Während Aktienindizes als Barometer an den Finanzmärkten eingesetzt werden, will der
„SCHUFA Kredit-Kompass“
J Fakten und Trends zur Aufnahme von Konsumentenkrediten in Deutschland ermitteln
und
J einen objektiven Beitrag zur Diskussion über die Finanzkultur, das Konsumverhalten
sowie zur Überschuldungsforschung liefern.
Auf Basis des anonymisierten SCHUFA-Datenbestands veröffentlicht das Unternehmen
seit dem Jahr 2003 jährliche Analysen. Berücksichtigt wurden bislang unter anderem die
folgenden Aspekte:
J Interesse der Verbraucher an Konsumentenkrediten
J Anzahl der neu abgeschlossenen Kreditverträge
J durchschnittliche Kreditverpflichtung pro Kopf
J Entwicklung von Zahlungsstörungen
J Anteil der ausgefallenen Kredite
J Risiken der privaten Kreditaufnahme
Das Messen ist das eine, die Diagnose das andere. Daher hat die SCHUFA durch die
Mitwirkung angesehener Experten und Institutionen seit dem Jahr 2003 rund 20 Studien
in Auftrag gegeben bzw. veröffentlicht – unter anderem zu folgenden Schwerpunkten:
J Wege in die Überschuldung
J Überschuldung und Armut
J Kinder/Jugendliche im Umgang mit Geld
J Leben in der Privatinsolvenz
J SCHUFA-freie Kredite
J privates Haushaltsmanagement
J Finanzverhalten der Generation 60+
J Finanzverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen
J Konsum und Finanzen in der Rushhour des Lebens
J Konsumentenverhalten in Zeiten des Online-Payments
Alle Ergebnisse des „SCHUFA Kredit-Kompass 2016“ sowie alle
weiteren Ausgaben seit 2012 finden Sie zum Downloaden unter:
www.SCHUFA-Kredit-Kompass.de
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Bücher
Verbraucherintelligenz
Kunden in der Welt von morgen
Das Verbraucherverhalten hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt: Die Kunden
sind viel informierter und kritischer als früher, sie vernetzen sich, sie vergleichen, und sie
erwarten Transparenz. Aber auch die Unternehmen wissen mehr über ihre Kunden –
und stellen sich auf sie ein. In dem Kompendium kommen hochkarätige Autoren verschiedener Disziplinen (Gehirnforschung, Psychologie, Medien, Wirtschaft, Verbände, Marktforschung u.a.) zu Wort und diskutieren die kommenden Trends. Dabei steht stets die
Perspektive des Verbrauchers im Fokus: Wie wirken die derzeit beobachtbaren Entwicklungen auf das Verbraucherverhalten in den kommenden Jahren (2020)? Wie „ticken“
wir als Kunden? Was wird sich durch neue technische Möglichkeiten verändern? Wie werden die Unternehmen darauf reagieren? Und wo müssen wir uns schützen?
Dr. Michael Freytag, Hg.: Verbraucherintelligenz. Kunden in der Welt von morgen;
2011; Frankfurter Allgemeine Buch.
Verbrauchervielfalt
Chancen des demographischen Wandels für Konsum und Finanzen
Der demographische Wandel in Deutschland bestimmt unsere Zukunft. Während die
Lebenserwartung stetig steigt, nimmt die Geburtenrate sukzessive ab. Die Gesamtbevölkerung schrumpft, und der Anteil älterer Menschen wird immer größer. Die öffentliche
Debatte betont vor allem die Risiken dieser Entwicklung. Der Wandel birgt aber auch
große Chancen. Es entsteht eine neue Vielfalt in der Verbraucherlandschaft. Unser
Lebensstil ändert sich nachhaltig. Dem Einzelnen eröffnen sich neue Möglichkeiten der
Lebensgestaltung. In dem Kompendium erörtern ausgewiesene Experten den Zusammenhang zwischen Demographie, Konsum und Finanzwesen. Die steigende Lebenserwartung
verlängert die Phase der aktiven Teilnahme am wirtschaftlichen und sozialen Leben.
Konsum- und Finanzmärkte müssen sich auf eine neue Verbrauchergeneration einstellen.
Junge Menschen müssen feststellen, dass traditionelle Lebenskonzepte für sie nicht mehr
zutreffen, ihre Lebensplanung unterscheidet sich deutlich von der früherer Generationen.
Der demographische Wandel hat somit gesellschaftliche, aber auch volkswirtschaftliche
Auswirkungen. Die Chancen und Herausforderungen des demographischen Wandels gilt
es deshalb für einzelne Lebensbereiche genauer unter die Lupe zu nehmen.
Dr. Michael Freytag, Hg.: Verbrauchervielfalt. Chancen des demographischen Wandels
für Konsum und Finanzen; 2013; Frankfurter Allgemeine Buch.
Anhang
Verbrauchervertrauen
Die neue vernetzte Welt: Herausforderungen für Unternehmen und Kunden
Vertrauen ist die Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Kunden wollen sich auf die
Qualität von Produkten und Dienstleistungen verlassen können. Unternehmen sind darauf
angewiesen, die entsprechende finanzielle Kompensation für ihre Leistung zu erhalten.
Neue digitale Geschäftsmodelle eröffnen beträchtliche Chancen, gleichzeitig stellt die
Anonymität im Internet für Verbraucher und Unternehmen eine besondere Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund widmet sich dieses Buch der Bedeutung und Funktionsweise von Vertrauen.
Hochkarätige Wissenschaftler, Trendforscher und Unternehmenspraktiker analysieren
verschiedene Facetten von Vertrauen in der digitalen Welt. Dabei fokussieren sie auch
den gesellschaftlichen Hintergrund, die Weiterentwicklung des Datenschutzes und Innovationen wie Share Economy oder Cloud Computing.
Dr. Michael Freytag, Hg.: Verbrauchervertrauen. Die neue vernetzte Welt:
Herausforderungen für Unternehmen und Kunden; 2015; Frankfurter Allgemeine Buch.
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76
Anhang
Die Bildungsinitiative der SCHUFA
Jugendliche und junge Erwachsene gehen mehrheitlich verantwortungsbewusst mit ihrem
Geld um. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des SCHUFA Kredit-Kompasses 2013 in
Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Die GfK-Umfrage, die
die SCHUFA in diesem Zusammenhang bei der jungen Generation durchgeführt hat, zeigt
jedoch auch Unsicherheiten im Umgang mit finanziellen Angelegenheiten auf. Nur gut
30 Prozent der Jugendlichen schätzen sich als gut informiert ein, und mehr als die Hälfte
weiß nur lückenhaft über ihre Finanzen Bescheid. Mit der Bildungsinitiative möchte die
SCHUFA jungen Menschen den Zugang zum hochkomplexen Thema Finanzkompetenz
erleichtern. Sie bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen wie auch Lehrkräften
umfassende Informationen und Materialien.
WirtschaftsWerkstatt – Nimm deine Finanzen in die Hand
Mehr als 4 Millionen Jugendliche hat die WirtschaftsWerkstatt seit ihrer Gründung im
Jahr 2013 bereits erreicht. Die Online-Plattform unterstützt junge Menschen zwischen
16 und 25 Jahren dabei, einen kompetenten Umgang mit Finanzen zu entwickeln
und informiert rund um die Bereiche „Geld“, „Konsum“, „Daten“ und „Verträge“.
Die Themen reichen vom ersten Azubigehalt bis hin zu neuartigen Bezahlmethoden und
sind zielgruppengerecht aufbereitet. Das Finanzwissen wird in jugendgemäßen Formaten
vermittelt. Dazu zählen Videos mit YouTube-Stars, spannende Blogbeiträge und OnlineWettbewerbe. Über Facebook und Instagram werden die Inhalte und Aktionen crossmedial ausgespielt.
Die Website ist interaktiver Lern- und Erfahrungsraum zugleich. Durch die systematische
Auseinandersetzung mit bisherigen Erfahrungen, Selbsteinschätzungstests und interaktiven Infografiken bekommen die Nutzer einen vertieften Zugang zu dem Thema Finanzen.
Im Mittelpunkt stehen hierbei die Schlüsselkompetenzen Beurteilungsvermögen,
Folgebewusstsein, Eigenverantwortung und Konfliktfähigkeit. Die WirtschaftsWerkstatt
stärkt und testet so auf spielerische Weise das Finanzbewusstsein der Jugendlichen.
Die Bildungsinitiative wird mit Veranstaltungen, Diskussionsforen und Aktionen flankiert,
die sich auf die verschiedenen Themenschwerpunkte fokussieren. Mit Hilfe von Studien,
Expertenaustausch und Diskussionen im gesellschaftspolitischen Raum soll somit das Thema
Finanzkompetenz stärker in den Fokus gerückt werden.
Weitere Informationen zur Bildungsinitiative der SCHUFA finden Sie unter:
www.schufa.de
Direkt zum Jugendportal WirtschaftsWerkstatt gelangen Sie über:
www.WirtschaftsWerkstatt.de
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SCHUFA macht Schule – Unterrichtsmaterialien für mehr Finanzkompetenz
Über 13.000-mal wurden in den vergangenen drei Jahren
bei „SCHUFA macht Schule“ Unterrichtsmaterialien von
Lehrerinnen und Lehrern bestellt. Die Inhalte werden regelmäßig an verschiedenen Referenzschulen in Deutschland
getestet. Es ist ein wichtiges Anliegen der SCHUFA,
die finanzielle Allgemeinbildung von Jugendlichen und
jungen Erwachsenen zu stärken. So entwickelte sie bereits
2006 gemeinsam mit Pädagogen das Bildungsprogramm
„SCHUFA macht Schule“, das Lehrkräfte kostenlos mit
altersgerechtem Unterrichtsmaterial zu Wirtschafts- und
Finanzthemen versorgt.
Das Projekt bietet für Lehrer fachlich ausgearbeitetes Material, um die Entwicklung von Finanzkompetenz bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen realitätsnah in den Unterricht zu integrieren. Sowohl inhaltlich als auch methodisch
liefern die Unterrichtsideen vielfältige Anknüpfungspunkte,
um die Themen Geld, Finanzen, Konsum und Datenschutz
in den Unterricht einzubinden.
Hierzu gibt es verschiedene Formate für den Unterricht:
J Die Impulsgeber liefern jeweils eine vollständig ausgearbeitete Arbeitsgrundlage für
eine Unterrichtseinheit als Einstieg in die Schlüsselthemen der Finanzbildung.
J Die Vertretungsstunden stellen jeweils eine praxisbezogene Fragestellung in den Fokus.
J Zur vertiefenden und weiterführenden Auseinandersetzung wiederum sind die
Themenhefte gedacht, in denen jeweils ein komplexes Thema umfassend erörtert
wird. Die Themenhefte wurden gemeinsam mit unserem Verbraucherbeiratsmitglied
Professor Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky erarbeitet.
J Ergänzend zu den Unterrichtsmaterialien erscheint regelmäßig der Aktualitätendienst
zu Themen aus der Finanzwelt. Basierend auf einem thematischen Input, einer Unterrichtsmethode und einer spezifischen Aufgabenstellung, können so aktuelle Meldungen aus den Medien zeitnah im Klassenzimmer behandelt werden.
Die Materialien können kostenlos über das Bestellformular auf der Website von
„SCHUFA macht Schule“ angefordert werden. Weitere Informationen finden Sie
unter: www.SCHUFAmachtSchule.de
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Anhang
Abbildungsverzeichnis
2
Private Kreditaufnahme in Deutschland
Abb. 2.1:
Anfragen nehmen deutlich zu
11
Abb. 2.2:
Anzahl der Kreditverträge konstant auf hohem Niveau
11
Abb. 2.3:
Kreditkonditionen werden häufiger verglichen:
immer mehr Anfragen vor dem Kreditabschluss
12
Zahl der laufenden Ratenkredite sinkt vor allem in den Altersgruppen
der 40- bis 49-Jährigen und 18- bis 24-Jährigen
13
Abb. 2.5:
Vor allem Menschen mittleren Alters haben Ratenkredite
13
Abb. 2.6:
Wachsender Anteil höherer Kredite
14
Abb. 2.7:
Durchschnittliche Kreditschuld nimmt in allen Altersgruppen weiter zu 15
Abb. 2.8:
Durchschnittliche Kredithöhe steigt 2015 in allen Altersgruppen
15
Abb. 2.9:
Überwiegender Anstieg der Kreditlaufzeiten
16
Abb. 2.4:
Abb. 2.10: Rückzahlungsverhalten konstant auf hohem Niveau
17
Abb. 2.11: Anteil ausgefallener Ratenkredite bei Jüngeren überdurchschnittlich
hoch, aber deutlich rückläufig
17
Abb. 2.12: Junge und Ältere haben seltener ein Negativmerkmal
18
Abb. 2.13: Menschen in den Dreißigern haben am häufigsten weiche
Negativmerkmale ...
19
Abb. 2.14: ... und führen auch bei harten Negativmerkmalen
20
Abb. 2.15: Zahlungsschwierigkeiten in Berlin und Bremen besonders hoch
21
Tabellen
Tab. 2.1:
Tab. 2.2:
Tab. 2.3:
Mehr als neun von zehn Personen finden sich 2015
im grünen Bereich
26
Regionale Ungleichgewichte beim Privatverschuldungsindex
nehmen ab
28
Tabellarische PVI-Übersichten zu 402 Kreisen und kreisfreien Städten
34
Karten
Karte 2.1: Menschen im Norden Deutschlands haben häufiger
Zahlungsschwierigkeiten
22
Karte 2.2: Anteile der Personen mit nur weichen Negativmerkmalen
in Teilen des Westens und im Nordosten besonders hoch
23
Karte 2.3: Anteile der Personen mit hartem Negativmerkmal
im Süden Deutschlands selten über 4,2 Prozent
24
Karte 2.4: Privatverschuldungsindex in den Bundesländern
29
Karte 2.5: Privatverschuldungsindex in den Kreisen und kreisfreien Städten
30
Anhang
3
Mehr Bezahlverfahren – unterschiedlich umfangreiche Datenströme
Abb. 3.1:
Bereits heute steht dem E-Commerce eine Vielzahl von
Bezahlverfahren zur Verfügung
41
Abb. 3.2:
Viele Daten werden bei Bezahlverfahren übertragen
41
Abb. 3.3:
Payment Service Provider helfen dem Händler bei der Abwicklung
der Zahlung
42
Händler erhalten persönliche Daten und Transaktionsdaten
bei der Überweisung
43
PayPal erhält Informationen über persönliche Daten, Bankdaten
und Transaktionsdaten
44
Kreditkartengesellschaften erhalten persönliche Daten, Bankdaten
und Transaktionsdaten
45
Händler erhalten persönliche Daten, Bankdaten und Transaktionsdaten bei der Lastschrift
46
Das Unternehmen Sofort GmbH erhält persönliche Daten,
Bankdaten (PIN und TAN) und Transaktionsdaten des Käufers
47
Zahl der übertragenen Daten variiert stark
49
Abb. 3.4:
Abb. 3.5:
Abb. 3.6:
Abb. 3.7:
Abb. 3.8:
Tabelle
Tab. 3.1:
4
E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
Abb. 4.1:
Der innere Kampf des Online-Shoppers
50
Abb. 4.2:
Vielfältige Nutzung des Internets
54
Abb. 4.3:
Heavy User nutzen stationär und mobil mehr datensensible
Anwendungen
55
Mainstream User verwenden selten ihre mobilen Geräte
für datensensible Anwendungen
56
Abb. 4.5:
Das Thema Datenschutz ist allen wichtig
57
Abb. 4.6:
Fehlen die richtigen Bezahlverfahren, wird der Kauf oft abgebrochen
58
Abb. 4.7:
Wichtigste Sicherheitsstrategie: nur wenige Bezahlverfahren nutzen
58
Abb. 4.8:
Online-Käufer zahlen in der Mehrzahl auf Rechnung
59
Abb. 4.9:
Heavy User bevorzugen PayPal, Rechnung und Lastschrift
61
Abb. 4.4:
Abb. 4.10: Der Kauf auf Rechnung gilt aus Käufersicht als sehr sicher und wird
deshalb beim Kauf in bislang unbekannten Online-Shops bevorzugt
62
Abb. 4.11: Bestimmte Bezahlverfahren erhöhen das Vertrauen in Online-Shops
63
Abb. 4.12: Die Erfahrung lehrt, es wird schon gutgehen
64
Abb. 4.13: Größte Sorge gilt den Bankdaten
64
Abb. 4.14: Angst vor geplünderten Konten ist groß
65
Abb. 4.15: Datenmissbrauch ist ein Thema
65
Abb. 4.16: Funktionsweise einiger Bezahlverfahren ist unklar
66
79
80
Impressum
Impressum
Haftungsausschluss:
Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.
Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts sowie die Akutalität aufgrund zwischenzeitlicher Änderungen übernehmen Redaktion und Herausgeber keine Gewähr.
© Mai 2016
Herausgeber:
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Verantwortlich: Dr. Astrid Kasper
Projektleitung: Dr. Annette Frenzel
Fachliche Expertise: Sven Albrecht, Dr. Dogan Argac, Stefanie Daum,
Dr. Katarzyna Kolesky
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Rheingold, rheingold GmbH und Co. KG, Kaiser-Wilhelm-Ring 46, 50672 Köln
Druck und Verarbeitung:
Werbedruck Petzold GmbH, Robert-Bunsen-Straße 41–43, 64579 Gernsheim
Fotoquelle: Titelfoto – Getty Images, PhotoAlto/Sigrid Olsson
ISBN: 978-3-945999-25-7
Kontakt:
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SCHUFA Kredit-Kompass
Kormoranweg 5
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E-Mail: [email protected]
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ISBN: 978-3-945999-25-7
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