Das Geheimnis der Schriftrollen von Qumran

Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie
Mitternachtsruf
www.mnr.ch — Nr. 06.2016
Das Geheimnis der
Schriftrollen von Qumran
• Wie die Funde die biblische Überlieferung
und die christliche Botschaft bestätigen
Jesus mehr als Paulus? • Können wir Gott vertrauen?
JUGENDREISE I
SOMMERREISE
3. – 13. JULI 2016
mit NATHANAEL WINKLER &
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14. – 21. AUGUST 2016
mit FREDI WINKLER
IS R AEIELD-ER
I M M E R W R LE B N IS!
DE R ES E
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S
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B
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HERBSTREISE
JUGENDREISEHTII!
10. – 20. OKTOBER 2016
mit SAMUEL RINDLISBACHER
BUC 2016
31. JULI
GEAUGUST
AU–S12.
mit NATHANAEL WINKLER
N E U – JET
Z T AU C H
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INHALT
TITEL
4 Das Geheimnis der Schriftrollen
von Qumran
BLICKFELD
20 «Eine Vielzahl von F­ unden bestätigt
den historischen ­Gehalt der
biblischen ­Berichte»
22 Jesus mehr als Paulus?
24 Können wir Gott vertrauen?
26 Ein aussergewöhnliches Gebet
MITTERNACHTSRUF WELTWEIT
28 Immer noch keine
­Arbeitsbewilligung
28 Segen und Bewahrung in
Argentinien
28 Millionen Trak­t ate und g­ esund­
heitliche Probleme
29 Staatsputsch oder legitimer
­Impeachment-Prozess?
29 Herausforderungen in Bolivien
3
Grusswort
9
Sprüche
14Aufgegriffen
27Impressum
30Amen
Initialen der Autoren dieser Ausgabe
mnr = die Mitternachtsruf-Redaktion;
rem = René Malgo
GRUSSWORT VON RENÉ MALGO
«GOTT HAT RECHT BEHALTEN»
Es ist bemerkenswert, zu welcher Zeit die antiken Schriftrollen von Qumran gefunden wurden: Wie Alexander Schick mir sagte, kaufte
ein jüdischer Professer die ersten Schriftrollen am 29.11.1947, dem Tag, an dem die
UNO über die Entstehung des jüdischen Staates abstimmte. Eine grössere Symbolik kann
es kaum geben! Die Qumranfunde beweisen,
wie zuverlässig das Alte Testament überliefert
ist. Und ausserdem deuten die Funde darauf
hin, dass Gott Sein Volk Israel eben doch nicht
endgültig hat fallen lassen, wie einige christliche Theologen behaupten. Die Versprechungen
der jüdischen Propheten sind immer noch gültig, wie zum Beispiel die Worte Gottes durch
den Propheten Jeremia:
«So spricht der Herr, der die Sonne als Licht
bei Tag gegeben hat, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zur Leuchte bei Nacht; der
das Meer erregt, dass seine Wellen brausen,
Herr der Heerscharen ist sein Name: Wenn
diese Ordnungen vor meinem Angesicht beseitigt werden können, spricht der Herr, dann
soll auch der Same Israels aufhören, allezeit
ein Volk vor meinem Angesicht zu sein!» (Jer
31,35–36).
So unmöglich es ist, Sonne, Mond und Sterne
zu zerstören, so unmöglich ist es, das Volk Israel zu zerstören. Das sagt der Gott des Alten und
des Neuen Testaments. Und dass sowohl Er als
auch Seine Zeugnisse sehr zuverlässig sind,
das hat Er durch die Qumranrollen, gefunden
am Toten Meer, vor aller Welt sichtbar bestätigt.
Im Titelbeitrag dieser Ausgabe gibt Alexander
Schick einen packenden Bericht über diese
Sensationsfunde weiter, liefert viele verblüffende Hintergrundinformationen und zeigt, wie
kostbar Gottes Wort ist. Alexander Schick wird
auch der Hauptredner unserer kommenden
Israel-Konferenz sein (S. 4ff.). Es wäre schön,
liebe Leserin, lieber Leser, wenn wir Sie dazu
persönlich begrüssen dürften, und wir dann
gemeinsam über die Grösse und Zuverlässigkeit unseres Gottes und Seines Wortes staunen könnten.
Gerald Bray, ein anglikanischer Theologe und
Kirchenhistoriker, sagte einmal in einer Unterrichtsstunde, dass gerade durch die Archäolo-
gie viele Theologen wieder konservativer geworden seien, weil die Funde oft so präzise mit
den biblischen Berichten übereingestimmt hätten. Gott hat recht behalten, Gott behält recht
und Gott wird recht behalten. Und so zeigen
uns die Funde von Qumran letztendlich auch,
dass die Endzeitprophetie der Bibel zuverlässig
ist. So wahr es ist, dass der vor 2.000 Jahren
erschienene Herr Jesus Christus der im Alten
Testament erwartete Messias Israels und Sohn
Gottes ist, so wahr ist es auch, dass dieser Herr
genau so wiederkommen wird, wie Er es versprochen hat.
Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung,
sagt Gott der Herr, dass Er «alles neu» machen
wird, nicht nur für Israel, sondern für die ganze
Welt, nämlich für alle, die an den Messias Jesus glauben (Offb 21,5.7; vgl. 5,5.6.9; 7,4–
12). Gott verspricht, dass Er einen neuen Himmel und eine neue Erde machen wird, wo Er für
immer «bei den Menschen» wohnen und «über
ihnen leuchten» wird, und wo Seine Knechte
«von Ewigkeit zu Ewigkeit» herrschen werden
(Offb 21,1.3; 22,5). Und zweimal wird am Ende der Offenbarung – einmal durch Gott den
Vater selbst und einmal durch einen Engel –
betont: «Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig» (Offb 21,5; 22,6).
Was Gott verspricht, das wird Er auch halten.
«Gewiss und wahrhaftig.» Heute geht es in der
Welt drunter und drüber. Israel wird wieder vermehrt angefeindet, die Christen werden immer
mehr bedrängt und verfolgt, der militante Islamismus ist auf dem Vormarsch und die politische Instabilität des Westens nimmt stetig
zu …, und doch, am Ende aller Dinge wird eine neue Schöpfung stehen. Am Ende aller Dinge wird Gott siegen. Am Ende aller Dinge wird
der Satan zermalmt werden. Paulus sagt sogar,
dass der «Gott des Friedens» den Satan «in
kurzem» unter unseren «Füssen zermalmen»
wird (Röm 16,20). Die Zeit ist nahe! «Ja, ich
komme bald», sagt unser Herr (Offb 22,20).
Auch diese Worte sind «gewiss und wahrhaftig». Er kommt, «und alle Heiligen» mit Ihm.
Und dann wird Er «König sein über die ganze
Erde» (Sach 14,5.9). Maranatha!
Ihr René Malgo
Mitternachtsruf 06.2016
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TITEL
Das Geheimnis
der Schriftrollen
von Qumran
Der Wissenschaftskrimi am Toten Meer.
Wie die Funde von Qumran die ­biblische
Überlieferung und die christliche Botschaft
bestätigen.
4
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E
s wird immer im Dunkeln bleiben, warum Muhammed edhDhib vom Stamm der Ta’amiraBeduinen im Frühling 1947 den Steilhang an der Westküste des Toten Meeres hinabkletterte. Suchte er wirklich
seine Ziege, die ihm angeblich weggelaufen sei, wie er später immer wieder
erzählte, und die er durch Steinwürfe
aufschrecken wollte? Oder hielt er Ausschau nach einem passenden Versteck
für seine Schmuggelware, die die Beduinen in jenen Tagen von Jordanien nach
Palästina brachten? Der Grund seiner
Steinwürfe ist eigentlich unwesentlich
– wichtig ist, dass er damit einen Stein
ins Rollen gebracht hat, der bis heute
weltweit Forscher und die breite Öffentlichkeit in Atem hält.
Als Muhammed etwa 1,5 km nördlich
von der uralten Ruine Qumran entfernt
eine besonders kleine Höhlenöffnung
entdeckte, warf er auch hier einen Stein
hinein. Er hörte, wie Ton zersprang. In
der Höhle erblickte er 50 Tonkrüge, die
sorgsam aufgereiht an der Wand standen. Einer der 60 cm hohen Tonkrüge
war durch seinen Steinwurf kaputtgegangen. Sollte er einen verborgenen
Schatz entdeckt haben? Aber welche
Enttäuschung! Lediglich einige fürchterlich verklebte und angeschwärzte
Lederrollen konnte er in den Tonkrügen
finden, die er später im Lager genauer
untersuchte. Mit den Schriftzeichen auf
den alten Rollen wusste keiner seiner
Stammesbrüder etwas anzufangen. Die
Beduinen ahnten nicht, dass sie einen
Schatz in den Händen hielten – wertvoller als alles Gold und Silber. Monate
später gelang es ihnen, ihren Fund an
Erzbischof Athanasius Yeschue Samuel
von der syrisch-orthodoxen Gemeinde
zu verkaufen. Der Kaufpreis: 92.– $.
Einige Jahre später bezahlte der Staat
Israel dem Bischof 250.000 $ für seine
Rollen! Monatelang versuchte der Erzbischof herauszubekommen, was er eigentlich angekauft hatte, da er die alten
Schriftzeichen nicht entziffern konnte.
Als er im Februar 1948 auf den jungen
amerikanischen Bibelgelehrten Dr. Tre-
ver stiess, erkannte dieser sofort, dass
es sich bei den Schriftrollen um einen
wahren Bibelschatz handelte.
Die längste der Schriftrollen stellte
sich als eine Abschrift des Prophetenbuches Jesaja heraus. Aus der Form der
Buchstaben konnte man schliessen, dass
die Rolle aus dem 1. oder 2. Jahrhundert v.Chr. stammen musste. Mit dieser
Schriftrolle lag die älteste komplette Abschrift eines Bibelbuches auf Hebräisch
vor. Der Traum aller Textforscher ging
damit in Erfüllung. Die Datierung der
Jesajahandschrift auf das 2. Jh. v.Chr.
ist 1991 und 1994 durch radioaktive
Tests bestätigt worden. Bis heute stellt
die sogenannte grosse Jesajarolle vom
Toten Meer eine Sensation dar. Bis zu
den Qumranfunden stammte die älteste vollständige hebräische Bibelhandschrift erst aus dem 10. Jahrhundert
nach Christus (der sog. Codex Leningradensis). Durch die gros­se Jesajarolle
lässt sich der Text um über 1.000 Jahre
weiter zurückverfolgen.
Die Masoreten waren jüdische
Schriftgelehrte, die über Jahrhunderte den Text der jüdischen Bibel (den
Tanach; unser Altes Testament) überliefert hatten. Man war sich allerdings
nie ganz sicher, wie zuverlässig der
übliche abgedruckte Text des Alten
Testaments tatsächlich war, der auf
diesen masoretischen Texten beruhte.
Ein tausendjähriger Überlieferungsprozess ist verständlicherweise mit vielen
Problemen behaftet. Wie viele Schreiber hatten wohl in den Jahrhunderten
den Text immer wieder abgeschrieben?
Konnte man sich sicher sein, dass die
Abschreiber nicht trotz grosser Sorgfalt
Fehler begangen hatten? Mit der Jesajarolle aus dem 2. Jahrhundert v.Chr. hatte man nun ein komplettes Bibelbuch
aus dem Alten Testament vorliegen, das
um über 1.000 Jahre älter ist als die
mittelalterlichen Handschriften. Eine
absolute Sensation! Über 1.000 Jahre
Textgeschichte konnte man nun auf
einen Schlag untersuchen. Kaum war
die Entdeckung der Jesajarolle bekannt
geworden, da schrieben die Zeitungen:
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5
TITEL
«Jetzt wird sich zeigen, dass die Bibel
schlecht überliefert ist. – Jetzt wird die
Grundlage des Christentums erschüttert.» Die Jesajarolle wurde gleichsam
zum Gradmesser für die Bibelüberlieferung. Es stellte sich aber heraus, dass der
Text hervorragend überliefert worden ist.
In einigen wenigen Fällen konnte der
«Urtext» des Prophetenbuches ermittelt
werden. Schon lange machte Jesaja 21,8
den Übersetzern allergrösste Probleme.
Im mittelalterlich überlieferten Bibeltext
(dem sog. masoretischen Text) heisst es:
«Und er schrie, ein Löwe: Auf einem
Wachturm steh ich, o Herr …» Eine andere Übersetzungsmöglichkeit: «Und ein
Löwe schrie: Auf einem Wachturm steh
ich, o Herr …» Spätere Übersetzungen
und Revisionen haben versucht, der Stelle
einen Sinn zu geben, indem sie ein «wie»
einfügten: «Und er schrie wie ein Löwe.»
So tun es beispielsweise die Lutherübersetzung 1912, die Schlachter-Bibel und
die alte Elberfelder-Bibel. Wie schwer sich
Übersetzer bis heute mit der Stelle tun,
wenn sie ausschliesslich dem klassisch
überlieferten masoretischen Bibeltext folgen, zeigt die sonst so wortgetreue Übertragung des jüdischen Prof. Tur-Sinai. Bei
6
Mitternachtsruf 06.2016
ihm findet sich die (erklärende) Übersetzung: «Da ruft er: ‹der Löw (ist los)! Auf
Ausschau steh ich Herr …›»
Was ein Löwe hier zu suchen hat, ist
allerdings sehr schwer zu begreifen, da
in Vers 6 zuvor berichtet wird, wie Gott
befiehlt: «Geh hin, stell einen Späher auf!
Was er sieht, soll er berichten.» Durch
die Jesajarolle von Qumran wurde nun
ersichtlich, dass der «Löwe» durch das
Vertauschen von Konsonanten vor vielen
Jahrhunderten versehentlich entstanden
war. Die Rolle aus Qumran bietet den ursprünglichen Text: «Und der es sah, schrie:
Auf einem Wachturm steh ich, o Herr …»
Eine andere Übersetzung lautet: «Da rief
der Seher: Auf einem Wachturm …»
Die verschiedenen Lesarten rühren daher, dass sich im Hebräischen die Worte
«Löwe» (’RYH) und «der es sah» (HR’H)
einigermassen ähnlich sind im Schriftbild
und Klang. Durch das Verwechseln zweier
Konsonanten war aus «dem Seher» ein
völlig aus der Luft gegriffener «Löwe» geworden. Da der Bibeltext für die jüdischen
Abschreiber aber heilig ist, haben sie den
offensichtlichen Fehler nicht verbessert!
Die grosse Jesajarolle von Qumran
bietet gegenüber dem überlieferten ma-
soretischen Text allerdings über 6.000
orthographische Varianten. Der Sinn des
Textes wird dadurch selten beeinflusst,
aber jegliche Theorie eines geheimen
Bibelcodes scheitert hier, denn dazu
müssten alle Texte identisch sein. Ein
intensiver Vergleich der Qumranrolle
mit mittelalterlichen Handschriften ergab
insgesamt, dass der Inhalt des Prophetenbuches Jesaja ganz ausgezeichnet überliefert ist. Die kleinen Textunterschiede
(wie Löwe/Seher) sind für Spezialisten
interessant, die den «Urtext» der Bibel
rekonstruieren. Grundaussagen der biblischen Botschaft werden dadurch aber
an keiner Stelle berührt.
Neben dieser grossen Jesajarolle
wurde noch eine weitere – wesentlich
schlechter erhaltene – Jesajahandschrift
in der Höhle 1 entdeckt. Ihr Text weist
kaum Abweichungen gegenüber dem
masoretischen Text auf.
Aber es blieb nicht bei diesem Fund
allein. Bis 1956 entdeckten – fast immer
die Beduinen – zehn weitere Höhlen mit
den Überresten von rund 1.050 Schriftrollen. Aber leider waren die Rollen, im
Gegensatz zu denjenigen in der ersten
Fundhöhle, in zigtausende von Bruchstü-
DIE LÄNGSTE DER SCHRIFTROLLEN STELLTE SICH ALS EINE
ABSCHRIFT DES PROPHETENBUCHES JESAJA HERAUS. DIE FORM
DER BUCHSTABEN WAR SO ALT, DASS DIE ROLLE AUS DEM 1. ODER
2. JAHRHUNDERT V.CHR. STAMMEN MUSSTE.
cken zerfallen. Insgesamt über 80.000
Rollenschnipsel mussten mühsam von
Fachleuten gesichtet und zusammengefügt werden. In den 1950er-Jahren wurde
extra dafür im Auftrag der Jordanischen
Antikenverwaltung ein siebenköpfiges
internationales Schriftrollenteam zusammengestellt. Aus den 80.000 Fragmenten
konnten 15.000 zusammengehörige Teile rekonstruiert werden. Dabei konnten
die Experten Abschriften fast aller alttestamentlichen Bücher nachweisen. Eine
Handschrift barg Sensationelles. Unter
den Fragmenten aus Höhle 4 entzifferte
man die Reste einer Samuel-Abschrift aus
dem dritten Jahrhundert v.Chr. Sie entpuppte sich als Vorlage der griechischen
Übersetzung des Alten Testaments, der
sogenannten Septuaginta (LXX).
Der Samueltext der Septuaginta zeigte
schon immer eine leicht andere Textfassung als derjenige der hebräischen Bibel.
Man meinte, dass sich die Übersetzer
um 200 v.Chr. einige Freiheiten herausgenommen hätten. Aber das Gegenteil
ist der Fall! Die Qumrantexte belegen,
dass die Übersetzer sehr sorgfältig und
gewissenhaft gearbeitet haben. Die Textschwankungen sind nicht auf die Über-
setzer sondern auf die etwas andere
hebräische Textvorlage zurückzuführen.
Es gab zur Zeit Jesu also verschiedene
«Bibelausgaben», so wie es heute verschiedene Bibelausgaben gibt. Vor den
Qumranfunden glaubte man, dass es nur
eine Version der hebräischen Bibel gegeben hätte. Doch das Judentum benutzte
mehrere Bibelausgaben nebeneinander.
Dieses Phänomen zeigen auch die beiden Fassungen von Jeremia. So wurden
neun Abschriften des Buches Jeremia
entdeckt. Die älteste Handschrift 4QJera
stammt von ca. 200 v.Chr., die jüngste 4QJerc aus dem 1. Jh. n.Chr. Diese
beiden Fragmente stehen dem masoretischen Bibeltext sehr nahe. In der Septuaginta finden wir aber eine um 13 %
kürzere Fassung des Buches Jeremia.
Die Fragmente 4QJerb und 4QJerd bieten den hebräischen Text in der kürzeren
Fassung, die auch den Übersetzern der
griechischen Bibel vorgelegen hat. Es gab
also zwei antike Fassungen des Buches
Jeremia: eine frühere, kürzere Version
(4QJerb, 4QJerd, Septuaginta) und eine
spätere, längere Version (4QJera, 4QJerc,
masoretischer Text).
Insgesamt handelt es sich bei den
Qumrantexten um die Reste von 1.050
Schriftrollen. Die Texte sind in der Mehrheit auf Hebräisch, einige auf Aramäisch
und wenige auf Griechisch verfasst. Von
den Qumrantexten enthalten rund 150
Rollen Abschriften der Apokryphen (u.a.
Tobit, Jesus Sirach, Psalm 151) und Pseudepigraphen (u.a. Buch Henoch, Psalm
152–155), sowie 600 Rollen nichtbiblische, bisher unbekannte jüdische Literatur (u.a. Gemeinderegel, der HabakukKommentar, die Tempel-, Kriegs- und die
Kupferrolle). Rund 300 der Rollen sind
Abschriften alttestamentlicher Bücher
(die ältesten aus dem 3. Jh. v.Chr.). Alle
Bücher des Alten Testaments (bis auf Ester) wurden in den Qumranhöhlen entdeckt. Die meisten Abschriften gibt es
vom 5. Buch Mose (39), von den Psalmen
(39), 1. Mose (30), 2. Mose (30), Jesaja
(22), 3. Mose (22), 4. Mose (15), Daniel
(11) und den 12 kleinen Propheten (13).
Alle anderen Bücher sind mit jeweils weniger als 10 Abschriften vertreten. Von
1./2. Chronik und Esra gibt es jeweils
nur 1 Fragment.
Neben Schriftrollen mit Bibeltexten
und den Abschriften der sogenannten
apokryphen Texte kamen aber auch bisher völlig unbekannte jüdische Schriften zum Vorschein. Die Mehrheit der
Forscher sieht in diesen Schriften die
Hinterlassenschaft der Essener, einer
der grossen jüdischen Religionsparteien
aus der «zwischentestamentlichen» Zeit.
In ihrer Einhaltung der Thora (5 Bücher
Mose) und besonders des Sabbats waren
Essener noch rigoroser als die Pharisäer.
In den letzten Jahrzehnten gab es geradezu eine «Bücherschwemme» zum
Thema «Jesus und Qumran», bis hin zur
These, dass der Vatikan die Herausgabe
der Qumranrollen verhindere und sie zu
einer «Verschlusssache» erklärt habe, da
die Texte für die katholische Kirche hochbrisantes Material über Jesus Christus
enthalte: Er sei nicht der Sohn Gottes und
der Messias, sondern ein ganz normaler
Rabbi, der mit Maria verheiratet gewesen sei und Nachwuchs gehabt habe.
All diese wilden Phantastereien sollen
angeblich in den Qumrantexten stehen.
Weltweit wurden diese Thesen durch den
Christentum-feindlichen Skandalbestseller Sakrileg (oder Der Da Vinci Code) von
Dan Brown millionenfach verbreitet, gelesen und – leider! – auch geglaubt.
Als wir unser Antwortbuch Das wahre
Sakrileg herausbrachten, das diese The-
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TITEL
Insgesamt über 80.000 Rollenschnipsel mussten mühsam von Fachleuten gesichtet und zusammengefügt werden. Seite 1992 werden alle
Fragmente aufwendig von israelischen Spezialistinnen konserviert. Sie haben noch Arbeit für Jahrzehnte.
Foto: A. Schick mit freundlicher Genehmigung von Frau Pnina Shor, Israel Altertumsbehörde (IAA), Leon Levy, Dead Sea Scrolls Digital Library.
sen als reine Lügen entlarvte, wurde der
herausgebende Verlag auf 250.000 EUR
verklagt. Den Gerichtsprozess gegen uns
hat der Verlag von Dan Brown dann aber
nicht gewonnen. Das Buch erschien und
wurde das erfolgreichste deutsche Sachbuch gegen den Schwachsinn des «Da
Vinci Codes». Aber leider wurden die
reisserischen Thesen von Dan Brown
und «Verschlusssache Jesus» millionenfach verkauft und geglaubt. Dennoch
bleiben ihre unwahren Behauptungen
lediglich eine millionenfach geglaubte
Lüge, die die Autoren sehr reich gemacht
haben. Mit seriöser wissenschaftlicher
Forschung haben sie nichts zu tun. Diese Literatur gehört in den Bereich der
Schundmärchen. Fakt ist: Der Vatikan hat
zu keinem Zeitpunkt etwas mit der Herausgabe der Qumrantexte zu tun gehabt;
dies ist seit 1967 ausschliesslich Angelegenheit der israelischen Antikenbehörde.
Alle Texte sind heute wissenschaftlich
veröffentlicht. Auch in deutscher Übersetzung liegen die Qumrantexte vor.
2011 hat das Israel-Museum zudem in
Zusammenarbeit mit dem Internetkonzern Google die kompletten Schriftrollen
8
Mitternachtsruf 06.2016
ins Netz gestellt, die in seinem Besitz
sind, so unter anderem die grosse Jesajarolle und den Habakuk-Kommentar aus
Höhle 1. Die Digitalisierung hat Google
5 Millionen US-Dollar gekostet. Seit 2012
können zudem auch hochauflösende Digitalfotos mehrerer Tausend Fragmente
im Internet abgerufen werden. Die Fragmente gehören nicht dem Israel-Museum
und werden daher auf einer eigenen Internetplattform von der Israelischen Antikenbehörde präsentiert. Das unglaublich kostenintensive Projekt wird unter
anderem von der amerikanisch-jüdischen
Leon Levi-Stiftung mit 10 Mill. US-Dollar
mitfinanziert.
Zuerst waren es über 4.000 Scans von
Fotografien, die in den 1950er-Jahren
für die Mitarbeiter des internationalen
Schriftrollenteams gemacht wurden.
Dazu kamen über 1.000 Fotos, die für
das Digitalisierungsprojekt in einem
eigens gebauten Fotolabor angefertigt
wurden. 2014 wurden weitere 10.000
und im letzten Dezember noch einmal
17.000 (!) Digitalfotos hochgeladen. Nun
kann jeder die Qumrantexte in dieser frei
zugänglichen digitalen virtuellen Biblio-
thek studieren (die Webseite ist auch auf
deutsch abrufbar).
Auf Einladung von Pnina Shor, der
Chefkonservatorin der Qumranrollen,
durfte ich vor Kurzem die streng abgeschirmten Labors der Israelischen Antikenbehörde besuchen. Nur fünf aus Russland stammenden Konservatorinnen ist
die Arbeit an den fragilen Dokumenten
erlaubt. In der Anfangsphase der Forschung wurden die Fragmente mit Tesafilm zusammengeklebt und zwischen
Glasplatten gepresst. Das ist nach heutigem Kenntnisstand nicht vorteilhaft für
die Fragmente. So werden die kleinen
Schnipsel in mühevoller Arbeit gesäubert
und so behandelt, dass sie die nächsten
Jahrhunderte erhalten bleiben. Den Damen, die seit fast 20 Jahren diese Arbeit
machen, kann man nur den höchsten Respekt für ihre Arbeit zollen. So bleiben
auch die wertvollen Fragmente der Bibelhandschriften für die Zukunft erhalten.
Die Rollen aus Höhle 1 (zwei Jesajarollen, Kriegsrolle, Habakuk-Kommentar,
Lobliederrolle, Gemeinderegel, GenesisApokryphon) sowie die Tempelrolle aus
Höhle 11) wurden von der Hebräischen
SPRÜCHE
Universität bzw. dem Staat Israel angekauft und kurze Zeit später veröffentlicht. Sie werden heute in einem extra
errichteten Museumsbau, dem Schrein
des Buches in Jerusalem, ausgestellt. Der
separate Bau des Israel-Museums liegt in
Sichtweite der Knesset, dem Israelischen
Parlament und ist einer der Publikumsmagneten. Der Museumsbau ist einem
Tonkrugdeckel nachempfunden und
gänzlich in Weiss gehalten. Diese Farbe
soll symbolisch die Besitzer der Schriftrollen darstellen, die sich selbst «Söhne
des Lichts» nannten. Gegenüber steht ein
riesiger schwarzer Stein, der die «Söhne
der Finsternis» symbolisiert. Das Ganze
ist eine architektonische Umsetzung der
Kriegsrolle, die vom endzeitlichen Kampf
der Söhne des Lichts gegen die Söhne der
Finsternis spricht.
Kompliziert ist die Rechtslage mit den
Funden, die nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948 gemacht wurden.
Qumran, ebenso wie der nördliche Teil
des Toten Meeres, befand sich nun im
jordanisch besetzten Teil des Heiligen
Landes. Damit gelangten die Funde an
die Jordanische Antikenverwaltung, die
das oben genannte internationale Schriftrollenteam zusammenstellte und die Fun-
INFOBOX
Die Qumranrollen im
Internet
Auf http://dss.collections.imj.org.
il/ hat das Israel-Museum zusammen mit Google eine Digitalisierung
aller seiner Qumranrollen ins Internet
gestellt. Seit 2012 werden in einem
gigantischen Projekt der Israelischen
Antikenbehörde auch die Qumrantexte mit modernster Nasatechnik
fotografiert und kostenlos jedem Interessierten als digitale Bibliothek
im World Wide Web zugänglich gemacht. Finden Sie mehr Informationen zu diesem weltweit einmaligen
Forschungsprojekt hier: www.deadseascrolls.org.il
de im Rockefeller-Museum (nicht weit
vom bekannten Gartengrab entfernt)
bearbeiten liess. Erst 1967 fielen diese
Fragmente durch den Sechs-Tage-Krieg
in die Hände der Israelis.
Die Funde vom Toten Meer sind die
wohl grösste archäologische Sensation
unseres Jahrhunderts. Sie stellen die
älteste uns erhaltene jüdische Literatur
dar und erhellen die Zeit, in der Jesus
lebte. So kann die Forschung heute viel
genauer die Zeit rekonstruieren, in der
Jesus Christus gelebt hat. Man muss erkennen, wie jüdisch die Wurzeln des
christlichen Glaubens sind, aber auch,
wie genau die biblischen Texte über all
die Jahrhunderte überliefert worden sind.
Geheiminformationen über Jesus, Paulus
oder die Urchristen finden sich in keinem
einzigen der Qumrantexte. Dennoch ist
die theologische Bedeutung der Qumrantexte für das Verständnis des Neuen
Testaments enorm.
Ein Beispiel: Man hat meist angenommen, der Messias sei im Frühjudentum
nicht als «Sohn Gottes» bezeichnet worden, während das im Neuen Testament oft
geschieht. Das sei heidnisch-griechischer
Einfluss. Hier fordert die Entdeckung des
Qumrantextes 4Q246 (Fragment 246
aus der 4. Qumranhöhle) ein Umdenken,
denn der wichtigste Textabschnitt dieses
aramäischen Kommentars zum Danielbuch von 150 vor (!) Chr. lautet: «Sohn
Gottes wird er genannt werden, und
Sohn des Höchsten wird man ihn heis­
sen.» Diese Formulierung erinnert stark
an die Worte des Engels an Maria: «Der
wird gross sein und Sohn des Höchsten
genannt werden … und er wird Sohn Gottes geheissen werden» (Lk 1,32–35). Daher urteilt Prof. Rainer Riesner zu Recht:
«Das Qumran-Fragment 4Q246 zeigt,
wie an einer wichtigen Stelle der lukanischen Geburtsgeschichte die Sprache
nicht etwa heidnisch-griechisch, sondern
palästinisch-jüdisch ist.» Man hat also sehr
wohl schon spätestens im 2. Jh. v.Chr. die
theologische Erkenntnis gehabt, dass der
Messias der Sohn Gottes sein müsste, so
wie es das Neue Testament dann von unserem Herrn Jesus bezeugt.
Ein zweites Beispiel: Auf dem Hintergrund der Qumrantexte sieht man, wie
Wir müssen bereit sein, aus der
Bibel die Wahrheit herauszulesen, und nicht unsere Wünsche
oder Überlieferungen hineinlesen.
LEBEN IST MEHR, 29.2.16
Sorgen sind die vorausbezahlten Zinsen für Probleme, die selten eintreffen.
UNBEKANNT
Der Beginn der Sorge ist das
Ende des Glaubens. Der Beginn
wahren Glaubens ist das Ende
der Sorge.
GEORG MÜLLER (1805–1898),
EVANGELIST
Sorgen sind Konzentration in
Höchstform! Leider nur auf das
Falsche.
ANDY ANDREWS (GEB. 1959),
SCHRIFTSTELLER
Wenn wir müde werden, tut Gott
sein Werk.
DIETRICH BONHOEFFER (1906–
1945), THEOLOGE
Das Wichtigste, was Menschen
über Gott wissen müssen, ist,
dass Gott unbegreiflich und
gleichzeitig zum Greifen nah ist.
MANFRED SIEBALD (GEB. 1948),
LIEDERMACHER
Das Gebet ist Tür aus dem Gefängnis unserer Sorge.
HELMUT GOLLWITZER (1908–1993),
THEOLOGE
Mitternachtsruf 06.2016
9
TITEL
INFOBOX
Qumrans Besiedelung
Ruinen von Qumran am Toten Meer
radikal und brisant Jesu Botschaft schon
zur damaligen Zeit war. Wenn der Herr
Jesus in der Bergpredigt auffordert, den
Feind zu lieben (Mt 5,44), dann stand
dies konträr zur Auffassung der Frommen
von Qumran, die jährlich sogar einen
Schwur ablegten, die «Söhne der Finsternis» zu hassen (Gemeinderegel). Und
wenn der Herr Jesus verdeutlicht, dass
der «Sabbat für den Menschen und nicht
der Mensch für den Sabbat da sei» (Mk
2,27), dann zeigt das die grosse Kluft zu
den Essenern, die noch nicht einmal am
Sabbat ihre Notdurft verrichten durften.
Ein Vergleich der Qumranrollen mit dem
Neuen Testament zeigt, wie neu und befreiend die Botschaft Jesu von der rettenden Liebe Gottes für Seine Zeit war und
auch heute noch ist.
Seit Beginn der Forschung wird leidenschaftlich diskutiert, wer in Qumran
gelebt hat. Die Mehrzahl der Forscher
sieht in Qumran eine Niederlassung der
Essener, eine der jüdischen Religionsgruppen, die in den antiken Quellen von
Philo, Josephus und Plinius beschrieben
wird. Besonders durch das ZDF wurde in
einer Terra-X-Sendung allerdings die These popularisiert, dass Qumran nur eine
landwirtschaftliche Siedlung gewesen sei
und die Schriftrollen aus den Bibliotheken von Jerusalem stammen würden. Die
Texte und die Siedlung hätten demnach
nichts mit den Essenern zu tun.
Doch die Funde zeigen ein ganz anderes Bild! Die Keramikfunde in Qumran
und die Keramik aus den Höhlen sind
identisch und die Höhlen 7–9 kann man
nur erreichen, wenn man durch die
10 Mitternachtsruf 06.2016
Siedlung Qumran geht. Die Höhlen 4a,
4b und 5 liegen auf der Mergelterasse
direkt gegenüber der Siedlung. Die Qumran-Bewohner müssen daher die Eigentümer der verborgenen Handschriften
gewesen sein. Viele der Qumrantexte
sind sehr kritisch gegenüber dem Tempelkult. Auffallend ist das Fehlen der
pro-hasmonäischen Makkabäerbücher.
Die Wahl des Ortes in der Wüste geht
auf Jesaja 40,3 zurück, das zweimal in
der Gemeinderegel zitiert wird: «In der
Wüste bahnt den Weg des HERRN!»
1996 wurde eine beschriebene Tonscherbe entdeckt mit der Eigenbezeichnung
jachad (= «Gemeinde»), ein Ausdruck,
wie er aus den Qumrantexten bekannt
ist. Im Qumrantext 4Q477 wird ein
Mitglied des jachad von einem Aufseher
getadelt. Die Gemeinderegel (1QS) bietet Regeln und einen Strafkatalog für das
Zusammenleben einer Gemeinschaft. Die
hohe Konzentration von Ritualbädern,
die jedem Besucher als erstes ins Auge
fallen, und viele vergrabene Depots mit
Tierknochen, die nach der Tempelrolle
als kultisch unrein galten, zeigen, dass
die Bewohner ein ausgeprägtes Interesse an kultischer Reinheit hatten. All dies
passt am besten zu dem, was wir über die
Essener wissen.
68 n.Chr. wurde Qumran von den Römern zerstört, die Rollen kurz vorher von
den Bewohnern vor den Römern in den
Höhlen versteckt. So ist zu erklären, dass
bei den Ausgrabungen in Qumran keine
Schriftrollen gefunden wurden. Heute gibt
es eine Vielzahl von alternativen Deutungsmodellen zur Frage, wer in Qumran lebte.
Drei Krughenkel mit königlichen Siegelabdrücken aus der Zeit Hiskias
zeigen, dass Qumran vom 8. bis 6.
Jh. v.Chr. besiedelt war. Es war eine der Festungsstädte in Judäa, die
mit der Salzstadt aus Josua 15,61f
identifiziert wird. Erst ab ca. 100 bis
4 v.Chr. wurde Qumran erneut bewohnt. Nach kurzer Unterbrechung
erfolgte eine zweite Besiedelung
von 1 v. bis 68 n.Chr., als die Römer
Qumran dann zerstörten. Von 68 bis
73 oder sogar 90 n.Chr. waren hier
Römer stationiert. Nach einer Zeit
der Verlassenheit wurde Qumran
nochmal während des Bar KochbaAufstandes (132–135 n.Chr.) genutzt
und später wohl auch noch einmal in
der byzantinischen Zeit.
So soll die Siedlung eine Schriftrollenmanufaktur mit Ledergerberei, eine Festung,
Karawanserei, Zollstation, ein Warenlager,
Landgut, eine industrielle Dattelplantage
oder Produktionsstätte für Tonwaren bzw.
für Balsam und Parfüm (so eben Terra-X)
gewesen sein. Die Handschriften seien bei
Ausbruch des jüdischen Kriegs aus Jerusalem in die Höhlen verbracht worden. In
Qumran hätten nie Essener gelebt. Diese
Deutungen wurden von der Fachwelt abgelehnt, da zum Beispiel die Mauern in
der Siedlung mit 60 cm Breite zu schmal
für eine Militäranlage sind. Es gibt auch
keinerlei Spuren von Bewässerungsanlagen, die man bei einer intensiven «industriellen» landwirtschaftlichen Nutzung
aber voraussetzen muss. Es konnte auch
kein Tannin nachgewiesen werden, was
man bei einer Ledergerberei erwarten
müsste.
Durch die Untersuchung der Tinte von
einem Fragment der Lobliederrolle (1QH)
wurden die Alternativtheorien 2009 endgültig widerlegt. In der Antike musste
die Tinte direkt vor dem Schreiben aus
einem Tintenkuchen vermischt mit Wasser hergestellt werden. Die chemische
Untersuchung der Spurenelemente
ergab eine so hohe Konzentration von
Brom, wie man es nur im Wasser um
das Tote Meer herum findet. Die Lobliederrolle muss also in Qumran geschrieben worden sein. Zudem enthalten
die Tonkrüge zum Abdichten Leinen,
das mit Bitumen aus dem Toten Meer
imprägniert wurden. Nicht alle Texte
wurden aber in Qumran geschrieben.
Die Handschriften, die aus der Zeit vor
100 v.Chr. datieren (wie z.B. die grosse
Jesajarolle), müssen als «Masterkopien»
bei der Gründung der Qumransiedlung
mitgebracht worden sein. Fragmente wurden anscheinend doch auch
in Qumran gefunden, wie mir Prof.
James Charlesworth von der Universität
Princeton bestätigte. Interviews, die er
mit den in den 1950er-Jahren an den
Ausgrabungen beteiligten Beduinen
geführt hatte, haben ergeben, dass als
Tagessold 1,– $ gezahlt wurde. Die in
Qumran entdeckten Rollenfragmente
hätten die Beduinen daher nicht bei der
Grabungsleitung abgegeben, sondern
selber für 20,– $ und mehr verkauft.
Die bisher beste Deutung für die
Siedlung ist es daher, in Qumran ein
Zentrum und in den Handschriften die
Hinterlassenschaft der Essener zu sehen. So urteilen auch Prof. Rainer Riesner und vor allem Prof. Claus-Hunno
Hunzinger, der einzige deutsche For-
scher des Schriftrollenteams. Die neuen
Theorien stellen lediglich Minderheitenmeinung in der wissenschaftlichen
Debatte dar, auch wenn Sendungen wie
Terra-X ein anderes Bild vermitteln.
Wer heute die Ruinen von Qumran
am Toten Meer besichtigt, ist von den
Ausgrabungen begeistert, denn die archäologische Stätte versetzt den Besucher direkt in die Zeit des Herrn Jesus
zurück. Die «Steine beginnen zu schreien», und man kann das antike jüdische
Leben in der Ruine nachempfinden, zum
Beispiel beim Betrachten der rituellen
Waschbecken, in denen sich die Essener
täglich reinigen mussten. Die wertvollen Schriftrollen im Schrein des Buches
werden jedes Jahr von Zigtausenden von
Museumsbesuchern bewundert. Wer es
nicht nach Israel schafft: 2018 ist eine
Ausstellung der Original-Qumranfunde
in einer besonderen Ausstellung in
Frankfurt geplant. In meiner ausleihbaren Qumran- und Bibelausstellung
können interessierte Gemeinden, die
Bedeutung der Funde anhand von
1:1-Replikaten zeigen (www.bibelausstellung.de). Bei diesem archäologischen
Sensationsfund werden wir eindrücklich
an das Wort aus dem Propheten Jesaja
(40,8) erinnert: «Das Gras verdorrt, die
Blume verwelkt; aber das Wort unsres
Gottes bleibt ewiglich.»
ALEXANDER SCHICK
e
h
c
i
l
z
r
e
H ung …
Einlad
Erich Schäfer
spricht über das Thema:
Das Wort der Wahrheit
Mi. 29.06.2016, 20.00 Uhr
HATZFELD
Christliche Gemeinde Hatzfeld, Edertalstrasse 58
DE 35116 Hatzfeld
Do. 30.06.2016, 19.30 Uhr
WUPPERTAL (BARMEN)
CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7
DE 42285 Wuppertal (Barmen)
Fr. 01.07.2016, 19.30 Uhr
KASSEL
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
DE 34117 Kassel
Sa. 02.07.2016, 15.00 Uhr
HANNOVER
Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche
Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 / Ecke
Constantinstrasse, DE 30177 Hannover
So. 03.07.2016, 10.00 Uhr
BAD SOBERNHEIM
INFOBOX
Studienreise mit Alexander
Schick
Wer die Originalfunde mit Alexander Schick in Amman, Jerusalem und Qumran sehen und von ihm erklärt haben möchte, sei auf seine biblisch-archäologische Studienreise durch Jordanien und Israel vom 6.
bis 19.11.2016 hingewiesen, wo er auch eine 2-TageExkursion durch Petra anbietet. Gemeinden, die Interesse an der Ausleihe einer seiner Qumran- und
Bibelausstellungen haben, erhalten weitere Infos per
E-Mail: [email protected]
Evangelisch Freie Gemeinde am Leinenborn
Soonwaldstrasse 50, DE 55566 Bad Sobernheim
Mo. 04.07.2016, 19.30 Uhr
KREUZTAL BEI SIEGEN
Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener
Strasse 25, DE 57223 Kreuztal bei Siegen
Di. 05.07.2016, 19.30 Uhr
MANNHEIM
Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6
DE 68169 Mannheim
>>> Grosser Büchertisch
Mitternachtsruf 06.2016 11
Prophetie-Wochenende
in Zavelstein
TITEL
FREITAG, 01.07. BIS SONNTAG, 03.07.2016
MIT
René Malgo UND Reinhold Federolf
Mitternachtsruf
Freundes­
treffen
in Parndorf
Österreich
Hotel Pannonia Tower
Gewerbestrasse 3
AT 7111 Parndorf
THEMA
Die Geheimnisse
Gottes
Sa. 09.07.2016
15.30 Uhr
PROGRAMM
> Fr. 01.07. 20.00 Uhr
> Sa. 02.07. 17.00 Uhr
> Sa. 02.07. 09.00 Uhr
> Sa. 02.07. 20.00 Uhr
> Sa. 02.07. 10.30 Uhr
> So. 03.07. 09.00 Uhr
> Sa. 02.07. 15.30 Uhr
> So. 03.07. 10.30 Uhr
Reinhold Federolf
René Malgo
Reinhold Federolf
René Malgo
Reinhold Federolf
René Malgo
Reinhold Federolf
René Malgo
ORT
> Bibel- und Erholungsheim
Haus Felsengrund
Weltenschwanner Str. 25
DE 75385 Bad Teinach12 Mitternachtsruf 06.2016
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bewahren. In lebendiger Art und Weise ermutigt
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macht
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der persönlichsten aller Paulusbriefe. Sein Brief
an Philemon wird auch als ein «Meisterwerk
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CHF 17.00, EUR 12.00
Mitternachtsruf 06.2016 13
AUFGEGRIFFEN
Palästinenser-­
Mehrheit für
­Messerattacken
E
ine Studie des Palästinensischen
Zentrums für Politik und Umfragen-Forschung besagt, dass sich die
meisten Palästinenser nach wie vor für
Messerattacken auf Israelis aussprechen. Allerdings sei der Prozentsatz
der Befürworter in den letzten Monaten von 67 % auf immerhin 58 %
gesunken, berichtet israel heute.
mnr
Seelsorge in der
­Naherwartung
A
uf TheoBlog zitiert Ron Kubsch
den Bibellehrer Rudolf Bohren,
der betont, dass mit Jesus Christus das
Reich Gottes nahe herbeigekommen
ist, weshalb Seelsorge ein «Zeichen
der Reichsnähe» sei. Unsere Seelsorge sei nur eine vorläufige, «eine Unterhaltung im Vorzimmer gleichsam
mit angespanntem Blick, das baldige
Öffnen der Tür erwartend. Unsere
Seelsorge ist dadurch bestimmt, dass
die Zukunft des Himmelreiches auf
uns zukommt, uns schon nahegerückt
ist». Darum sei auch «die Seelsorge
Jesu nicht Seelenpflege in dem Sinne,
dass sie bloss seelische oder religiöse Bedürfnisse zu befrieden sucht»,
schreibt Bohren. Die vergängliche
Welt und ihre Lust vergehe ja. «Darum finden wir bei Jesus so wenig
seelsorgerischen Takt […] Seelsorge
Jesu ist nicht Seelenbedienung, ist
vielmehr Konfrontation des Menschen mit dem Reich Gottes.» Sein
Fazit: «Rechte Seelsorge ist darum immer ‹reichsunmittelbar›.» Seelsorge
ist demnach nur biblische Seelsorge,
wenn sie nicht unser Selbstwertgefühl pflegt, sondern wenn sie uns auf
das nahe herbeigekommene Reich
Gottes ausrichtet.
mnr
14 Mitternachtsruf 06.2016
666-Chip auf dem
Vormarsch?
K
ürzlich berichtete tagesschau.de von
der CeBIT in Hannover, wo auch
Computerchips vorgestellt wurden, die
Passwörter für den Computer oder gar
den digitalen Autoschlüssel abspeicherten und die man unter der Haut – zum
Beispiel auf der Hand – tragen könnte.
Solche Meldungen heizen natürlich Spekulationen über die Zahl des Tieres in
Offenbarung 13 an. Tatsächlich ist unsere westliche Technikabhängigkeit höchst
bedenklich und sie öffnet Tor und Tür
zur sogenannten «totalen Kontrolle». Wie
auch immer man aber das Zeitgeschehen
mit der Bibel vergleicht, Offenbarung 13
zeigt: Die Zahl des Tieres hängt mit der
Anbetung des Tieres zusammen. Wenn
das Tier auftritt und Anbetung verlangt
und die gläubigen Christen bis dahin wider Erwarten doch nicht entrückt wären,
dann stünden Gläubige so eindeutig vor
der Wahl zwischen dem Herrn und dem
Tier, dass keiner sagen könnte, er hätte
das Zeichen aus Versehen angenommen.
All die Chips, die heute im Umlauf sind,
sind (noch) nicht Malzeichen des Tieres – was aber nicht heisst, dass diese
fragwürdige technische Entwicklung positiv wäre. rem
Geheime
Rettungs­aktion
der Jewish Agency
I
m islamischen Jemen gibt es laut
der Jewish Agency nur rund 50
Juden, «40 davon in der Hauptstadt Sanaa», berichtete srf.ch am
21. März 2016. «Sie lebten dort in
einer geschlossenen Anlage neben
der US-Botschaft und würden von
jemenitischen Behörden geschützt,
hiess es in der Mitteilung.» Kürzlich hat die Jewish Agency nun mithilfe des US-Aussenministeriums
19 Juden heimlich aus dem Jemen
nach Israel einwandern lassen.
Israel unterhält keine diplomatischen Beziehungen mit dem als
feindlich eingestuften arabischen
Land.
mnr
«Junge, lest einfach
mal die Bibel!»
I
n der Aargauer Zeitung rief der Autor
und Journalist Peter Rothenbühler
junge Intellektuelle dazu auf, die Bibel
zu lesen und als Pflichtlektüre zu betrachten. Er sei fast vom Stuhl gefallen,
als er in einer Diskussion erkannte, wie
unwissend zwei junge Studenten der
Literatur, Linguistik und Geschichte in
Bezug auf die Bibel waren. «Für mich,
den Alt-Achtundsechziger, war doch absolut klar, dass für jeden, der sich mit
Literatur und Geistesgeschichte unserer
europäischen Welt auseinandersetzt, die
Bibel eine eminent wichtige, unumgängliche Quelle ist – auch wenn man nicht
gläubig oder gar religiös verblendet ist.»
Rothenbühler beklagt, dass junge Leute,
«wenns um christliche Werte geht, zu
freiwilligen Analphabeten geworden»
seien.
mnr
Das Ende der Demokratie?
N
icht nur in Entwicklungsländern ist
die Demokratie in Gefahr. Auch im
Westen ändert sich die demokratische
Landschaft grundlegend. Wiederum
Spiegel Online berichtet, dass die SPD
und CDU «seit 1990 fast die Hälfte ihrer Mitglieder verloren haben». Dieses
Phänomen gelte für ganz Europa. So
misstraue die «Mehrheit der Bürger»
den politischen Parteien. Es gehe den
Wählern nicht mehr um Programme,
sondern um «die richtige Person an der
Spitze». «Personen verdrängen die Programme und ersetzen in der öffentlichen
Wahrnehmung häufig die Parteien. Man
ist für oder gegen Merkel, nicht für oder
gegen die CDU.»
mnr
Welt
in
Gefahr
E
in internationales Team von mehr
als 200 Experten» hat im Auftrag
der Bertelsmann Stiftung Daten erhoben und analysiert, und zwar «zum
Zustand von Demokratie und Menschenrechten, zur Lage der Wirtschaft
und der Leistungsfähigkeit des Staatsapparats in 129 Entwicklungs- und
Transformationsländern», berichtete
Spiegel Online Ende Februar. Die Resultate sind beunruhigend: Die Demokratie ist in Gefahr, religiöse Fanatiker
sind auf dem Vormarsch und die Armut nimmt zu. Die Welt stünde «in
einer gefährlichen Schieflage», so Jan
Puhl, Christoph Sydow und Christoph
Titz für den Spiegel.
mnr
Neues digitales
­Projekt für Qumranrollen
C
omputerwissenschaftler und
Qumranexperten arbeiten gemeinsam an einem neuen «digitalen
Arbeitsumfeld für die Schriftrollen»
vom Toten Meer, berichtete das israelische Aussenministerium Ende Februar dieses Jahres. Unterstützt werde
das neue Projekt mit 1,6 Millionen
Euro von der Deutsch-Israelischen
Projektförderung (DIP). Die Universitäten von Haifa, Tel Aviv und Göttingen arbeiteten in Kooperation mit der
Israelischen Antikenbehörde an der
Veröffentlichung neuer «kritischer
digitaler Editionen» der Schriftrollen
vom Toten Meer, die reich an Informationen und aktualisierbar sein solle. Es solle in Zukunft möglich sein,
die «Puzzlestücke» von «Tausenden
antiken Schriftrollenfragmenten» virtuell zusammenzuführen.
mnr
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02.06.
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01.07.
Do
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Johann-Sebastian-Bach-Haus, Nachtigallenstrasse 7
Evangelisches Gemeindehaus, Lilienstrasse 4
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Christliche Gemeinde Unterland (CGU), Eichhölzlistrasse 9
Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener Strasse 21
Ates Hotel Kehl, Tagungsraum «Strassburg», Strassburger Strasse 18
Mehrgenerationenhaus (Samariterstift), Schubartsaal, Schillerstrasse 4
Innere Mission München, Buchruckersaal, Landshuter Allee 40
Paulus Kapelle EMK, Sternensaal, Klosestrasse 10
Gemeindehaus Christuskirche, Von-Werth-Strasse 2
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Markuskirche, Waldstrasse 85 (in arabischer Sprache)
FeG Wetzlar, Im Amtmann 12 (in arabischer Sprache)
Israelkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Israelkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Israelkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Israelkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Christliche Gemeinde Unterland (CGU), Eichhölzlistrasse 9
Evangelische Gemeinde Limmattal (egli), Unterrohrstrasse 3
Christliche Gemeinde Hatzfeld, Edertalstrasse 58
CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
DE 72213 Altensteig-Spielberg
DE 34117 Kassel
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
CH 8192 Glattfelden
DE 90478 Nürnberg
DE 77694 Kehl am Rhein
DE 73312 Geislingen an der Steige
DE 80637 München
CH 3600 Thun
DE 56068 Koblenz
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
DE 65187 Wiesbaden-Biebrich
DE 35578 Wetzlar
CH 8600 Dübendorf
CH 8600 Dübendorf
CH 8600 Dübendorf
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
CH 8192 Glattfelden
CH 8952 Schlieren
DE 35116 Hatzfeld
DE 42285 Wuppertal (Barmen)
DE 34117 Kassel
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
Reinhold Federolf
Erich Schäfer
Erich Schäfer
Erich Schäfer
René Malgo
Nathanael Winkler
Thomas Lieth
Philippe Otti
Fredi Winkler
Alexander Schick
Alexander Schick
Alexander Schick
Elia Morise
Elia Morise
Thomas Lieth
René Malgo
Elia Morise
Nathanael Winkler
Reinhold Federolf
Reinhold Federolf
Nathanael Winkler
Reinhold Federolf
René Malgo
Nathanael Winkler
Hartmut Jaeger
Helmut Fürst
Reinhold Federolf
Reinhold Federolf
Termine vom 01.06. bis 31.07.2016
DE 36251 Bad Hersfeld
Mitternachtsruf
02.07.
02.07.
02.07.
02.07.
03.07.
03.07.
03.07.
03.07.
03.07.
03.07.
04.07.
05.07.
05.07.
09.07.
10.07. bis 17.07.
10.07.
10.07.
10.07.
17.07.
17.07.
22.07.
23.07.
24.07.
24.07.
24.07.
24.07.
31.07.
31.07.
Sa
Sa
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So
So
So
So
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Mo
Di
Di
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Fr
Sa
So
So
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So
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auf live.mnr.ch
LIVESTREAM
LIVESTREAM
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LIVESTREAM
02.07.
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02.07.
Sa
09:00
02.07.
Sa
Erich Schäfer
Norbert Lieth
Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Haus der Evangeliumsverkündigung, Sophienstrasse 23a
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Evangelisch Freie Gemeinde am Leinenborn, Soonwaldstrasse 50
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Haus der Evangeliumsverkündigung, Sophienstrasse 23a
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25
FeG Wetzlar, Im Amtmann 12 (in arabischer Sprache)
Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6
MNR-Freundestreffen Hotel Pannonia Tower, Gewerbestrasse 3
Hotel Szépalma (Szépalma-Woche)
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Markuskirche, Waldstrasse 85 (in arabischer Sprache)
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EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
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Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch
Samuel Rindlisbacher
Reinhold Federolf
René Malgo
René Malgo
Thomas Lieth
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René Malgo
René Malgo
Thomas Lieth
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Elia Morise
Erich Schäfer
René Malgo
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Erich Schäfer
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René Malgo
Thomas Lieth
Reinhold Federolf
René Malgo
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Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
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René Malgo
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Bestell-Nr. 140019
(Angebot gültig bis 31.07.2016)
Norbert Lieth
Der grosse Irrtum des
Antisemitismus
Norbert Lieth
Wir sehen, dass die Feindschaft gegen Israel zunimmt. Die ganze Welt
scheint auf die antisemitischen Diffamierungen zu hören. Sie wird eingelullt und kann nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden. Dabei gerät Israel immer
mehr in Bedrängnis. Erfahren Sie
anhand der Geschichte von Königin
Esther, wie der allmächtige Gott
trotzdem die Kontrolle behält - damals und heute!
Die Wiederkunft Christi – das Thema
der Bibel. Kaum ein anderes Ereignis nimmt in der Schrift derart viel
Raum ein. Und diese Hoffnung ist
für wiedergeborene Christen lebendiger und aktueller denn je! Lesen
Sie in diesem Buch alles, was Sie
über die Entrückung wissen müssen! Freuen Sie sich mit auf den
Tag, da der Herr Seine Gemeinde zu
sich holen wird. Eine Lektüre, die
freudig stimmt!
18 Mitternachtsruf 06.2016
Broschüre,
24 Seiten
Taschenbuch, 192 Seiten
Die Entrückung
David Jeremiah
Otto Weller
Antworten auf häufig
gestellte
Prophetiefragen
Wird die Gemeinde
Jesu Christi in
die apokalyptischen
Gerichte geraten?
Es gibt über 1.000 Prophezeiungen
in der Bibel. Es ist also nur natürlich,
wenn wir uns fragen, ob sich überhaupt irgendwelche Prophezeiungen
erfüllt haben. Erklären sie etwa wirklich die Zukunft? Dr. Jeremiah gibt
einfache und klare Antworten auf die
am meisten gestellten Fragen zur biblischen Prophetie und erklärt prophetische Zusammenhänge so, dass
sie jeder verstehen kann.
Taschenbuch, 128 Seiten
Anhand der apostolischen Briefe
zeigt Otto Weller auf, dass die Gemeinde Jesu die Trübsalszeit nicht zu
befürchten hat. Er legt verständlich
dar, was nun eigentlich der Gemeinde und was Israel gilt und welch unvergleichliches Hoffnungsgut die Gemeinde hat. Entdecken Sie die wunderbaren Verheissungen für Kinder
Gottes!
Taschenbuch, 182 Seiten
ISRAELKONFERENZ
Samstag, 18. Juni, 14:00 – Alexander Schick
Thema: Der Bibelschatz aus dem Wüstenkloster –
Konstantin von Tischendorf und die Entdeckung
der ältesten Bibel der Welt
Samstag, 18. Juni, 16:00 – Alexander Schick
Thema: Jesus, Qumran, Google, der Vatikan und
die Schriftrollen vom Toten Meer
18.–19. Juni 2016
Sonntag, 19. Juni, 10:00 – Fredi Winkler
danach: Gemeindetag mit freudiger
Gemeinschaft und Mittagessen
Samstag, 18. Juni, 20:00 – Alexander Schick
Thema: Pulverfass Nahost – Brennpunkt Jerusalem:
Die Funde am Tempelberg und ihre Bedeutung
Gruss aus Israel von Dr. Elieser Klinowski
Die Redner
Jedermann ist herzlich
willkommen!
Livestream
auf live.mnr.ch
Alexander Schick
ist Wissenschaftspublizist und
Fachmann für alte Bibel- und
Handschriftenfunde. Zu seinem
Expertengebiet gehören u.a.
die Entdeckungen von Qumran
und die Schriftrollen vom Toten
Meer. Er war u.a. Berater für
das ZDF im Rahmen der Reihe
Terra-X für die Dokumentation
«Brennpunkt Qumran».
Simultanübersetzung
Englisch und Spanisch
Kinderprogramm
Babys und Kleinkinder: Betreuung
4–6 Jahre: Sonntagsschule
6–13 Jahre: spezielles Programm während der
Konferenz
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mit vielen Neuheiten.
Fredi Winkler
ist Leiter des Beth-ShalomGästehauses in Haifa, Israel. Er
ist zudem diplomierter Reiseleiter.
Dr. Elieser Klinowski
ist tätig auf der Intensivstation
des Assaf Harofeh Medical
Center und verbunden mit
der Universität Tel-Aviv.
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Mitternachtsruf 06.2016 19
BLICKFELD
NACHGEFR AGT
«Eine Vielzahl von
­Funden bestätigt
den historischen
­Gehalt der biblischen
­Berichte»
Ein Gespräch mit Alexander Schick über
die Faszination Qumran, die Zuverlässigkeit des Wortes Gottes und die Lebendigkeit der biblischen Archäologie.
Wie sind Sie auf die intensive Beschäftigung mit dem Thema Qumran gekommen?
Als ich zwölf Jahre alt war, zeigte mir
unser Religionslehrer eine Kopie der
Jesajarolle vom Toten Meer und erzählte von dem Beduinen, der seiner Ziege
nachgelaufen sei und so die erste Höhle
entdeckt habe. Damit entfachte er einen
«Qumranvirus» in mir.
Später lernte ich Professor Hunziger,
den einzigen deutschen Qumranforscher
des berühmten Schriftrollenteams, kennen, der mich unter seine Fittiche nahm.
Er wurde sozusagen mein Mentor in Sachen Qumran. Es geht bei Qumran ja
nicht nur um antike Schriftrollen, die den
Text der jüdischen Bibel enthalten, sondern um Texte, die uns zu Zeitgenossen
des Herrn Jesus machen und zeigen, wie
der jüdische Hintergrund der Evangelien
zu verstehen ist. Wir sehen dabei, wie
neu und einzigartig die Botschaft Jesu
Christi war und ist! Das erleben auch
die Teilnehmer der Qumranreisen. Eine
solche Reise – und damit Qumran – hatte
dann auch eine ganz besondere Bedeutung für mich. Unter den Teilnehmerinnen war eine entzückende junge Frau,
20 Mitternachtsruf 06.2016
in die ich mich sofort unsterblich verliebte! Und das Beste: Caroline hat mir
ihr Herz geschenkt und bei der nächsten
Reise haben wir uns in Qumran verlobt.
Heute machen wir als Ehepaar diese Studienreisen. Wir sind übrigens nicht das
einzige Ehepaar, das sich durch Qumran
gefunden hat. So war es auch bei Prof.
Hunzinger und seiner Frau.
Welchen praktischen Nutzen können
Christen heute aus der Beschäftigung mit
biblischer Archäologie und Geschichte
ziehen?
«Wie gut ist die Bibel überliefert?» Das
ist eine Frage, die uns alle als Nachfolger des Herrn Jesus interessiert. Unser
Herr sagte: «Die Steine werden schreien»
(Lk 19,40), und dass Gott über Seinem
Wort wacht. Das können wir wunderbar
sehen: So können zum Beispiel die Handschriftenfunde vom Toten Meer für das
Alte Testament – für die jüdische Bibel –
eine eindeutige Antwort darauf geben (s.
S. 6). Eines steht nach Jahrzehnten der
Qumranforschung fest: Wir brauchen
keine neuen Bibeln! Der Bibeltext, den
wir heute lesen, ist inhaltlich derselbe,
den der Herr Jesus und die Urchristen
benutzt haben.
Auch beim Neuen Testament gibt es
solche sensationellen Funde aus der Wüste. 1844 und 1859 entdeckte der wohl
grösste Bibelforscher aller Zeiten – Kon-
Alexander Schick
Ist Wissenschaftspublizist und
Fachmann für alte Bibel- und
Handschriftenfunde. Zu seinem
Expertengebiet gehören u.a. die
Entdeckungen von Qumran und
die Schriftrollen vom Toten Meer.
Er war u.a. Berater des ZDF im
Rahmen der Reihe Terra-X für
die Dokumentation «Brennpunkt
Qumran». Seine Webseite ist
www.bibelausstellung.de
stantin Tischendorf – im Katharinenkloster im Sinai eine komplette griechische
Abschrift des Neuen Testaments von 350
n.Chr. Die Entdeckung und Erforschung
dieses sogenannten Codex Sinaiticus
wurden zu einem Meilenstein in der
neutestamentlichen Textforschung. In
den 1930er- und 1950er-Jahren wurden
im heissen Wüstensand Ägyptens zudem
viele Papyri mit Teilen des Neuen Testaments entdeckt. Das älteste Fragment
stammt von ca. 100 n.Chr. und bietet
den Text aus Johannes 18. All diese Funde belegen auch in Bezug auf das Neue
Testament: hervorragende Überlieferung! In Detailfragen der Textüberlieferung ergeben sich immer wieder neue
Erkenntnisse. Die Botschaft von Jesus
als dem Messias, der für uns gestorben
und auferstanden ist, wird durch diese
antiken Handschriftenfunde belegt. Aber
Archäologie kann noch mehr.
EINES STEHT NACH JAHRZEHNTEN DER
QUMRANFORSCHUNG FEST: WIR BRAUCHEN
KEINE NEUEN BIBELN! DER BIBELTEXT,
DEN WIR HEUTE LESEN, IST INHALTLICH
DERSELBE, DEN DER HERR JESUS UND
DIE URCHRISTEN BENUTZT HABEN.
Eine Vielzahl von Funden bestätigt
den historischen Gehalt der biblischen
Berichte. So wurde erst vor einiger Zeit
in Jerusalem der originale Siloahteich
ausgegraben, der bei der Heilung des
Blindgeborenen in Johannes 9 eine
wichtige Rolle spielt. Warum sollte sich
der Geheilte im Teich waschen? Seit den
Ausgrabungen wissen wir: Das war eben
nicht nur ein Teich, sondern dieser Siloahteich war das grösste Ritualbad – im
Judentum Mikveh genannt – in Jerusalem, in dem man sich rituell reinigen
musste, um den inneren Bereich des
Tempelhofes wieder betreten zu dürfen.
Aber auch Personen der Bibel werden durch archäologische Funde wieder ganz lebendig. Im Dezember sorgte
ein Fund für weltweite Beachtung und
Schlagzeilen. So wurde bei Ausgrabungen südlich des Jerusalemer Tempelberges ein Siegelabdruck entdeckt mit der
Aufschrift: «Gehört Hiskia, dem Sohn
von Ahas, dem König von Juda.» Hier
haben wir gleich zwei bekannte biblische Könige auf einem ganz kleinen
tönernen Siegelabdruck, mit dem eine
Papyrusrolle verschlossen wurde: Ahas,
den bekannten und berüchtigten König
Judas zur Zeit des Propheten Jesaja, der
all das tat, was Gott nicht wohlgefiel,
und Hiskia, seinen Sohn, der nach
David der wohl wichtigste König des
Alten Testaments war. Natürlich kennt
man sein berühmtestes Bauwerk, den
Hiskiatunnel, der in 2. Könige 20,20
erwähnt wird und den man heute als
Tourist in der Davidsstadt, dem alttestamentlichen Jerusalem, durchlaufen kann. Der Bau ist schon mehr als
beeindruckend, aber dieser winzige
Fund des Tonverschlusses ist fast noch
wichtiger. Hier kommen wir einem bi-
blischen König ganz nahe. Durch Feuer
ist die dazugehörige Papyrusrolle leider
verbrannt, aber der kleine Tonklumpen
ist geradezu «gebacken» worden und
hat so mehr als 2.700 Jahre überdauert.
Hier bewahrheitet sich das Wort der
Bibel: «Wenn diese schweigen, werden
die Steine schreien» (Lk 19,40).
Welches Buch, abgesehen von der Bibel, hat Sie im Glaubensleben am meisten geprägt?
Am meisten geprägt haben mich Menschen, die Vorbilder für mich im Glauben waren. Im Studium – als ich wegen
der liberalen Bibelkritik ins Zweifeln
kam – war es ein kleines Buch von C.H.
Spurgeon, Es steht geschrieben, das
meine Liebe zum Wort Gottes wieder
gestärkt hat. Wichtig waren für mich
zudem von Gerhard Bergmann Alarm
um die Bibel und von Prof. Otto Betz
Was wissen wir von Jesus?
Welches Bibelbuch lesen Sie am liebsten bzw. haben Sie am meisten gelesen?
Das kommt drauf an: In schwierigen
Zeiten sind es die Psalmen. Historisch
gesehen die Königsbücher und das Markusevangelium, das uns unseren Herrn
Jesus so nahebringt.
Was bedeutet es für Sie im Alltag, auf
den Herrn Jesus zu warten?
Sich klarzumachen, dass der Herr Jesus jeden Moment kommen kann und
sich immer wieder die Frage zu stellen:
Wenn Jesus in diesem Moment wiederkäme, wie stände es dann um mich?
Bin ich bereit?
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H ung …
Einlad
Reinhold Federolf
spricht über ein biblischprophetisch aktuelles Thema.
Mi. 01.06.2016, 19.30 Uhr
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Do. 02.06.2016, 19.30 Uhr
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So. 05.06.2016, 15.00 Uhr
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Mo. 06.06.2016, 19.30 Uhr
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Mehrgenerationenhaus (Samariterstift),
Schubartsaal, Schillerstrasse 4,
DE 73312 Geislingen an der Steige
Di. 07.06.2016, 19.30 Uhr
MÜNCHEN
Innere Mission München,
Buchruckersaal, Landshuter Allee 40,
DE 80637 München
>>> Grosser Büchertisch
Vielen Dank für das Gespräch.
Mitternachtsruf 06.2016 21
BLICKFELD
CHRISTENTUM
Jesus mehr als Paulus?
Wiegen die Worte Jesu in den Evangelien
für Christen schwerer als die Worte von
Paulus? Dies behaupten heute viele. Eine
biblische Darlegung, warum dies unmöglich der Fall sein kann.
D
ie biblischen Aussagen von Jesus
Christus sind am wichtigsten!
Schliesslich sind es wörtliche Zitate von Gott selbst. Was Paulus, Petrus
und Jakobus oder Mose, David und Jeremia gesagt haben, ist zwar auch irgendwie Gottes Wort, aber eben doch nicht
auf derselben Stufe der Wichtigkeit und
Autorität.» Unterschiede in der Bedeutung biblischer Aussagen zu machen, ist
verbreitet. Und irgendwie würde spontan
auch fast jeder Christ der Feststellung zustimmen, dass der Herr Jesus wichtiger
ist als Mose oder Paulus.
Oftmals dient die Unterscheidung zwischen den Aussagen Jesu und denen von
Paulus aber nicht dazu, die Bibel besser
zu verstehen, oder ehrlicher Gott nachzufolgen, sondern weit eher dazu, unangenehme Anweisungen aus dem Neuen
Testament auszuschalten. Weil in den
Evangelien nur wenige konkrete Angaben zu finden sind, wie der Christ in Familie, Gemeinde und Staat zu leben hat,
eröffnet sich ein grosser Interpretationsspielraum, wenn man die Anweisungen
der Briefe relativiert. Gleichzeitig fallen
auch alle Lehren weg, für die Christen
heute in einer säkularen Welt kritisiert
werden: z.B. Homosexualität (Röm 1,24–
26), Unterordnung der Frau (Eph 5,22f.),
Akzeptanz der Todesstrafe (Röm 13,4),
Züchtigung der Kinder (Spr 19,18; Hebr
12,6f.) usw. Auch wenn es sich fromm
anhört, werden solche Unterscheidungen
zwischen autoritativen Worten Jesu und
«zweitrangigen» Aussagen von Paulus in
der Bibel nicht gemacht.
Die Unterordnung von Aussagen alttestamentlicher Propheten und neutesta-
22 Mitternachtsruf 06.2016
mentlicher Apostel unter die Worte Jesu
ist nach dem Selbstanspruch der Bibel und
ihrer Autoren kaum möglich. Zum einen
gibt es auch im Alten Testament zahlreiche wörtliche Zitate des Redens Gottes.
Zum Beispiel: «Aber Gott sprach zu Abraham» (1.Mo 21,12). Oder: «So spricht der
Herr der Heerscharen, der Gott Israels»
(Jer 44, 25). Folglich werden auch hier
authentische Aussagen Gottes wiedergegeben, ganz wie in den Evangelien, wenn
der Herr Jesus zu den Menschen spricht.
Zum anderen nehmen die Autoren des
Neuen Testaments für sich in Anspruch,
ganz dasselbe zu sagen wie Jesus Christus
und nicht etwa ihrer eigenen Meinungen
und Interpretationen. Sie wollen die Aussagen Jesu lediglich erklären und auf die
neuen Fragen der Gemeinde anwenden,
wie Paulus sagt: «Aber selbst wenn wir
oder ein Engel vom Himmel euch etwas
anderes als Evangelium verkündigen
würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! Wie wir
es zuvor gesagt haben, so sage ich auch
jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt
als das, welches ihr empfangen habt, der
sei verflucht! Rede ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich
Menschen zu gefallen? Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre,
so wäre ich nicht ein Knecht des Christus. Ich lasse euch aber wissen, Brüder,
dass das von mir verkündigte Evangelium
nicht von Menschen stammt; ich habe es
auch nicht von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch eine
Offenbarung Jesu Christi» (Gal 1, 8–12).
Ausserdem weisen die Schreiber der
neutestamentlichen Bücher deutlich
darauf hin, dass sie nicht ihre eigenen
Gedanken zusammengefasst haben,
sondern, dass sie weitergeben, was Gott
ihnen auf übernatürliche Art und Weise
eingegeben hat. Demnach ist auch das,
was Paulus oder Jakobus aufgeschrieben
haben, unmittelbare Mitteilung Gottes,
auf derselben Stufe wie die Aussagen
von Jesus Christus selbst: «Alle Schrift
ist von Gott eingegeben und nützlich
zur Belehrung, zur Überführung, zur
Zurechtweisung, zur Erziehung in der
Gerechtigkeit» (2.Tim 3,16). Mit «alle
Schrift» sind in erster Linie natürlich die
inspirierten Texte gemeint, die vor dem
2. Timotheusbrief verfasst wurden. Es ist
aber durchaus denkbar, dass es sich hier
um eine prophetische Äusserung handelt,
die auch die noch nicht verfassten Texte
des Neuen Testaments einbezieht.
Paulus beteuert mehrfach, ganz im
Sinne des Herrn Jesus zu schreiben: «Ich
sage die Wahrheit in Christus, ich lüge
nicht, wie mir mein Gewissen bezeugt im
Heiligen Geist» (Röm 9,1). Er macht auch
deutlich, dass seine Lehren im Einklang
mit Gottes Offenbarungen im Alten Testament stehen: «Wie geschrieben steht»
(vgl. Röm 3,10).
Auch der Herr Jesus selbst warnt davor,
Unterschiede zwischen den verschiedenen Mitteilungen Gottes zu machen: «Ihr
sollt nicht meinen, dass ich gekommen
sei, um das Gesetz oder die Propheten
aufzulösen. Ich bin nicht gekommen,
um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!
Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel
und Erde vergangen sind, wird nicht ein
Buchstabe noch ein einziges Strichlein
vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen
ist. Wer nun eines von diesen kleinsten
Geboten auflöst und die Leute so lehrt,
der wird der Kleinste genannt werden im
Reich der Himmel; wer sie aber tut und
lehrt, der wird gross genannt werden im
Reich der Himmel» (Mt 5,17–19). Hier
spricht der Herr den inspirierten Texten
des Alten Testaments dieselbe Autorität
und Gültigkeitsdauer zu wie Seinen eigenen Worten. «Himmel und Erde werden
vergehen; aber meine Worte werden nicht
vergehen» (Mt 24,35).
Manchmal haben die Aussagen von
Paulus für den Christen im 21. Jahrhundert sogar eine grössere Relevanz als die
Worte Jesu, die teilweise eben eher an
Juden Seiner Zeit gerichtet waren und
nicht so sehr an die neutestamentliche
Gemeinde. Jesus Christus hielt all die Gebote des Alten Testaments (Beschneidung,
Wallfahrtsfeste, Kleider und Speisegebote – soweit sie nicht von den Pharisäern
stammten) und nahm auch Bezug darauf.
Immer wieder diskutierte Er mit den jüdischen Gelehrten Seiner Zeit über die
richtige Auslegung und Anwendung der
Gebote Gottes in Israel (z.B. Mt 12,2ff.;
15,1ff.). Paulus hingegen gab fast ausschliesslich göttliche Anweisungen für
christliche Gemeinden, damals und heute.
Gottes Aussagen gelten, ganz gleich
ob sie von Mose, Jesus oder Paulus stammen. «Auf ewig, o Herr, steht dein Wort
fest in den Himmeln; deine Treue währt
von Geschlecht zu Geschlecht! Du hast
die Erde gegründet, und sie steht; nach
deinen Bestimmungen stehen sie noch
heute; denn alles muss dir dienen! Wäre
dein Gesetz nicht meine Freude gewesen, so wäre ich vergangen in meinem
Elend. Ich will deine Befehle auf ewig
nicht vergessen; denn durch sie hast du
mich belebt» (Ps 119,89–93). Die Relevanz der verschiedenen biblischen Aussagen für den heute lebenden Christen ist
natürlich unterschiedlich, auch wenn alle
gleichermassen von Gott stammen und
deshalb ewig gültig sind. Anweisungen
für den Bau und Betrieb der Stiftshütte
beispielsweise berühren ihn weniger,
weil Christen gegenwärtig eben nichts
mehr mit den dort vorgeschriebenen Ritualen und Opfern zu tun haben. Aussagen zu den Aufgaben der Ältesten oder
der optimalen Familienordnung – wie
sie in den Briefen des Paulus stehen –
hingegen sind nach wie vor von grosser
Relevanz, weil sie sich direkt an neutestamentliche Christen wenden.
Manche göttlichen Anweisungen sind
im entsprechenden Bibeltext selbst klar
auf eine bestimmte Zeit bezogen (z.B. Gebote für die Wüstenwanderung Israels),
andere Aussagen gelten für bestimmte
Personengruppen (z.B. Priester, Frauen,
Juden, Christen), wieder andere wenden
sich an alle Menschen zu allen Zeiten
(z.B. Ehe, Abgötterei). Zweifellos sind
Jesu Worte absolut und ewig gültig. Oftmals haben sie für das Leben des Christen
im 21. Jahrhundert aber eine untergeordnete Relevanz, weil er als Mitglied der
neutestamentlichen Gemeinde in ihnen
nicht direkt angesprochen wird.
In keinem Fall ist es legitim, die klaren
Aussagen, die Paulus, von Gott inspiriert,
für die Gemeinde geschrieben hat, mit
den Worten Jesu aufheben oder uminterpretieren zu wollen. MICHAEL KOTSCH
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Mitternachtsruf 06.2016 23
BLICKFELD
LEBEN
Können wir
Gott vertrauen?
Politische Unruhen, Hunger und grosse
Nöte grassieren überall auf der Welt. Wie
wir angesichts dessen und in den dunkelsten Stunden unseres Lebens dennoch
unserem Vater im Himmel vertrauen können. Eine Ermutigung.
H
aben Sie schon einmal in erwartungsvolle Kinderaugen geschaut?
Es ist bewegend und berührt das
Herz, wenn Kinder erwartend zur Mutter
oder zum Vater aufblicken. Gott sieht täglich in die Augen von Milliarden erwartender Menschen. Und Er hat für sie alle
Nahrung genug geschaffen: «Aller Augen
warten auf dich, und du gibst ihnen ihre
Speise zur rechten Zeit. Du tust deine
Hand auf und sättigst alles, was lebt, mit
Wohlgefallen» (Ps 145,15–16).
Es gibt also eigentlich genügend Nahrung auf der Welt, um jeden Menschen
ausreichend zu versorgen, sodass dieser
ein gesundes und produktives Leben führen könnte. Heute existieren nahezu 7,5
Milliarden Menschen. Kürzlich hiess es in
einer Zeitschrift über Agrarwissenschaft,
dass die vorhandenen Äcker vier Milliarden Menschen mehr ernähren könnten.
Dass es leider trotzdem so viel Hunger
gibt, dafür sorgen die Ungerechtigkeit der
Menschen, die schlechte Verteilung der
Nahrungsmittel, die Korruption, Kriegskonflikte, das fehlende soziale Netz, der
Egoismus usw.
24 Mitternachtsruf 06.2016
Der Herr möchte allen das Nötige und
mehr geben. Alles kommt aus Seiner
Hand. Zwei Beispiele dafür finden wir in
den Evangelien, nämlich in der Speisung
der Fünf- und Viertausend: «Und er befahl der Volksmenge, sich in das Gras zu
lagern, und nahm die fünf Brote und die
zwei Fische, sah zum Himmel auf, dankte,
brach die Brote und gab sie den Jüngern;
die Jünger aber gaben sie dem Volk. Und
sie assen alle und wurden satt; und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb, zwölf
Körbe voll» (Mt 14,19–20). Dürfen wir
vertrauen, dass der Herr uns weiter versorgt? Ja. Darauf macht uns Matthäus 6,26
aufmerksam: «Seht die Vögel des Himmels
an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie
sammeln auch nicht in die Scheunen, und
euer himmlischer Vater ernährt sie doch.
Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?»
Yvonne Schwengeler meinte einmal:
«Sorgen sind wie ein Schaukelstuhl; sie
geben einem etwas zu tun, aber sie bringen einen nicht vorwärts!» Wie wahr! Sich
Sorgen zu machen, nimmt dem morgigen
Tag nicht seinen Kummer, es nimmt dem
heutigen seine Stärke. Aber sich nicht zu
sorgen, ist einfacher gesagt als getan. Wir
sorgen uns um unser Auskommen, unsere Kinder, unseren Leib, unsere Finanzen, unsere Wohnung, unsere Zukunft;
um unsere Gemeinde, unsere Arbeit …
Doch wir sollten immer wieder die oben
genannten Bibelverse betrachten und sie
auch betend vor dem Herrn aufsagen.
David bezeugt: «Ich aber vertraue
auf deine Gnade; mein Herz soll frohlocken in deinem Heil. Ich will dem Herrn
singen, weil er mir wohlgetan hat!» (Ps
13,6). Wie sagten es der Missionswerkgründer Wim Malgo und andere Glaubensväter und -mütter immer wieder:
«Danken schützt vor Wanken und loben
zieht nach oben.»
In der Bibel nimmt das Singen, Danken und Loben grossen Raum ein. Warum? Weil es Gott an die erste Stelle
setzt. Es ist Ausdruck unerschütterlichen
Vertrauens, Ausdruck tiefster Dankbarkeit, Ausdruck der Anerkennung dessen,
was Gott tut, Ausdruck unserer inneren
Haltung und Ausdruck unserer totalen
Übereinstimmung mit dem Herrn. Letztendlich erquickt das Gotteslob nämlich
auch den Menschen selbst. Danken und
loben ist tatsächlich das beste Mittel, um
aus einem Tief herauszufinden und von
Sorgen erleichtert zu werden.
«Sorgt euch um nichts; sondern in
allem lasst durch Gebet und Flehen mit
Danksagung eure Anliegen vor Gott
kundwerden» (Phil 4,6). Psalm 13,6 zeigt
uns, dass loben und ehren immer eine
bewusste Willensentscheidung ist, und
meistens nicht automatisch kommt: «Ich
will dem Herrn singen …»
Wir sollten uns immer wieder bewusst
Zeit nehmen, Gott zu danken: für den
Herrn Jesus, das Heil, die Errettung, die
Wiedergeburt, die Familie, den Ort, wo
wir leben und wohnen, die Arbeitsstelle, die Möglichkeit zu dienen … Ja, statt
dem Allmächtigen Vorwürfe zu machen,
Ihn infrage zu stellen, Sein Handeln zu
kritisieren, sollten wir Ihm die Ihm gebührende Ehre geben. Denn wir sind der
himmlischen Welt ein Schauspiel (Eph
3,10). Die Engel freuen sich darüber,
wenn Menschenkinder Ihm die Ehre
geben.
NOR BERT LIETH
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Wer Country-Gospel-Musik liebt, kommt
bei dieser CD voll auf seine Kosten.
Ghighi Iovin
What a Friend We Have In Jesus
Wer Country-Gospel-Musik liebt, kommt bei
dieser CD voll auf seine Kosten. Ghighi Iovin
singt mit seiner wunderschönen, weichen
Stimme bekannte Glaubenslieder in englischer Sprache. Eine gelungene CD, die Sie
sich mit Begeisterung immer wieder anhören werden.
• Musik-CD, Gesang
Bestell-Nr. 131812
CHF 17.00, EUR 12.00
Mitternachtsruf 06.2016 25
BLICKFELD
SERIE
Ein aussergewöhnliches Gebet
Eine fortlaufende Auslegung des Philipperbriefes von verschiedenen Verkündigern des Missionswerkes Mitternachtsruf. Teil 6, Philipper 1,11.
D
as Gebet, das Paulus für die Gläubigen in Philippi spricht, ist ein
Gebet zur Ehre Gottes. Er beginnt
mit: «Und um dieses bete ich» (Phil 1,9)
und er endet mit: «zur Herrlichkeit und
zum Preise Gottes» (V 11). Es geht Paulus
um Gott und um Seine Ehre. Das Gebet beinhaltet drei Anliegen: 1) dass die
Liebe der Gläubigen mehr und mehr in
Erkenntnis und aller Einsicht überströmt
(V 9). 2) dass die Gläubigen lauter und
ohne Anstoss sind auf den Tag Christi
(V 10). 3) dass die Gläubigen erfüllt sind
mit der Frucht der Gerechtigkeit (V 11).
Paulus verbindet wahre Liebe mit
Erkenntnis und Einsicht (V 9). Den Tag
Christi betrachtet er als Motivation für
einen lauteren Wandel ohne Anstoss
(V 10). – Der Tag Christi ist der Tag,
an dem Jesus Christus Seine Gemeinde
zu sich entrückt und vor Seinem Richterstuhl versammelt (1.Thess 4,13–18;
2.Kor 5,10). Wir wollen nun das dritte
Anliegen unter die Lupe nehmen: «Erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die
durch Jesus Christus ist, zur Herrlichkeit
und zum Preise Gottes» (V 11).
Am Anfang von Paulus’ Gebet steht
die Liebe (V 9). Es ist die überströmende
Liebe «in Erkenntnis und Einsicht», die
dazu führt, dass wir «lauter und ohne
Anstoss» sind «auf den Tag Christi», und
es ist die Liebe, die «Frucht der Gerechtigkeit» hervorbringt.
Ohne Liebe keine «Frucht der Gerechtigkeit». Wir können nicht erfüllt
sein «mit der Frucht der Gerechtigkeit»,
wenn die Liebe in uns nicht «mehr und
mehr» überströmt (V 9). Die «Frucht der
Gerechtigkeit» ist nicht die Frucht des
26 Mitternachtsruf 06.2016
Geistes (Gal 5,22–23). Bei der Frucht des
Geistes geht es um unser Herz, unser
Inneres. Es geht darum, dass wir durch
den Heiligen Geist voller «Liebe, Freude,
Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit»
sind (Gal 5,22–23).
Die «Frucht der Gerechtigkeit» ist dagegen etwas, das äusserlich gesehen wird.
James Montgomery Boice erklärt: «Die
Frucht der Gerechtigkeit ist die Frucht,
die von Gerechtigkeit produziert wird.
Dies ist zu sehen in den zahllosen Taten
der Liebe und dem Dienst, wozu jeder
Gläubige in Jesus Christus berufen ist.»
Die «Früchte der Gerechtigkeit» sind
daher gute Werke (vgl. Tit 2,14). Aus
diesem Grund wäre laut John MacArthur eine bessere Übersetzung: erfüllt
«mit Früchten, die von Gerechtigkeit
hervorgebracht werden». Wenn unsere
Liebe überströmt, führt dies zu einem gerechten Leben voller Früchte bzw. guter
Werke. Das ist es, worum Paulus «zum
Preise Gottes» bittet.
Herzluicnhge…
lad
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René Malgo
DLM/GAM
spricht über das Thema:
Der unergründliche
Reichtum des
Christus
Fr.
Sa.
So.
So.
22.07.2016,
23.07.2016,
24.07.2016,
24.07.2016,
19.30 Uhr
19.30 Uhr
11.00 Uhr
14.30 Uhr
BERLIN
EC Gemeinschaftshaus Spandau,
Ruhlebener Strasse 9, DE 13597 Berlin
Paulus betet darum, dass die Gläubigen durch ihr Zunehmen in überströmender Liebe ein gerechtes Leben führen,
sodass sie viel Frucht hervorbringen. Er
hat dabei auch den «Tag Christi» im Blick
(V 10), an dem jeder empfängt, «was er
in dem Leib getan hat, nach dem er gehandelt hat, es sei Gutes oder Böses»
(2.Kor 5,10). Paulus’ Wunsch ist, dass die
Gläubigen an diesem Tag viele Früchte,
die von der Gerechtigkeit hervorgebracht
werden, vorweisen können.
Ja, wir sollen «untadelig und lauter»
sein, «unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten
Geschlechts», unter dem wir scheinen
«wie Lichter in der Welt» (Phil 2,15).
Ehe Paulus aber im Philipperbrief dazu
praktische Anweisungen gibt, damit die
Philipper «würdig des Evangeliums des
Christus» wandeln können (Phil 1,27),
spricht er dieses Gebet in Philipper 1,9–
11. Er betet, weil er weiss, dass «sowohl
das Wollen als auch das Wirken» von Gott
abhängt (Phil 2,13).
Darum sagt Paulus in seinem Gebet
auch, dass die Frucht der Gerechtigkeit
«durch Jesus Christus ist» (V 11). Wir
Christen können nur durch Jesus Christus Früchte der Gerechtigkeit hervorbringen. Er ist unser Leben (Phil 1,21). Er
ist unser Vorbild (Phil 2,5). Er ist unser
Ziel (Phil 3,14). Und Er ist unsere Kraft
(Phil 4,13).
Immer wieder gebraucht Paulus im
Philipperbrief die Formulierung «in
Christus». Unser Rühmen soll «in Christus Jesus» geschehen (Phil 1,26). Ermunterung gibt es «in Christus» (Phil 2,1).
Paulus hofft «in dem Herrn Jesus» auf
gewisse Dinge (Phil 2,19; vgl. 2,24). Wir
sollen uns «in dem Herrn» freuen (Phil
3,1; 4,4), «im Herrn» feststehen (Phil
4,1) und «im Herrn» gleich gesinnt sein
(Phil 4,2). Wir können nur durch Jesus
Christus «Frucht der Gerechtigkeit» her-
Mitternachtsruf
vorbringen. Paulus weiss: «Alles vermag
ich in dem, der mich kräftigt» (Phil 4,13).
Diese Aussage wird gerne zu Selbsthilfezwecken missbraucht, doch sie offenbart
vor allem, dass es allein die Kraft Jesu
Christi ist, die uns befähigt.
Letztendlich ist es der dreieine Gott,
durch den wir überhaupt wirken können
– wie Paulus im ganzen Brief deutlich
macht. Er nimmt beispielsweise auch immer wieder auf den Heiligen Geist Bezug
(Phil 1,19; 2,2), denn wir dienen «durch
den Geist Gottes» (Phil 3,3). Wir sagen
gerne, dass Gott zu unserem Wollen das
Vollbringen schenkt. Doch Paulus geht
einen Schritt weiter. Er erklärt in Philipper 2,13: «Denn Gott ist es, der in
euch wirkt, sowohl das Wollen als auch
das Wirken, zu seinem Wohlgefallen.»
Gott ist es, der in uns «ein gutes Werk»
angefangen hat und es «vollenden wird
bis auf den Tag Jesu Christi» (Phil 1,6).
Gott hat es uns geschenkt, an Christus zu
glauben, ja sogar für Ihn zu leiden (Phil
1,29). Und Er wird uns «alles Nötige geben nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus» (Phil 4,19). Ohne
Gott und ohne Jesus Christus können wir
nichts tun (vgl. Joh 15,5).
Wie ein Fisch nicht ohne Wasser leben
oder vorwärtskommen kann, so können
auch wir ohne Jesus Christus nicht leben
oder vorwärtskommen. Um «Frucht der
Gerechtigkeit» hervorzubringen, brauchen wir Jesus Christus. Er gibt das Wasser des Lebens (Joh 4,14). Nur durch Ihn
können Ströme lebendigen Wassers von
uns fliessen (Joh 7,38). Schon Paulus’ Gebet an sich zeigt, dass die «Frucht der
Gerechtigkeit» nur durch Gottes Wirken
in Jesus Christus hervorgebracht werden
kann. Sonst würde Paulus nicht darum
beten (Phil 1,9–11).
In den weiteren Versen des Philipperbriefes zeigt Paulus dann, wie Christen ganz praktisch durch Jesus Christus
«Frucht der Gerechtigkeit» hervorbringen können: Indem sie beispielsweise
Seine Gesinnung annehmen (Phil 2,5),
alle Anliegen «durch Gebet und Flehen
mit Danksagung» vor Gott kundwerden
lassen (Phil 4,6) oder das tun, was sie
«auch gelernt und empfangen und gehört» haben (Phil 4,9). Mit anderen
Worten: Der an Christus Gläubige bringt
Frucht der Gerechtigkeit, wenn er die
Anordnungen in den Apostelbriefen – in
diesem Fall im Philipperbrief – im Alltag
umsetzt.
Eines sollte uns klar sein: Als solche,
denen es «im Blick auf Christus geschenkt
worden» ist, «an ihn zu glauben» (Phil
1,29), sind wir bereits «in Christus».
Christen sind solche, die aktiv «würdig
des Evangeliums des Christus» wandeln
(Phil 1,27) und ihr Heil «mit Furcht und
Zittern» bewirken (Phil 2,12). Doch dies
tun sie nicht, um sich den Zustand «in
Christus» zu erarbeiten, sondern weil
sie bereits «in Christus» sind. Anders
gesagt: Derjenige, der «Frucht der Gerechtigkeit» hervorbringt, zeigt, dass er
«in Christus» ist und dass Gott in ihm
«ein gutes Werk» angefangen hat und
auch «vollenden wird».
Paulus drückt in seinem Gebet aus,
dass die «Frucht der Gerechtigkeit, die
durch Jesus Christus ist», eine logische
Folge des Christseins ist. Und er betet
darum, dass die Philipper viel von dieser
Frucht zeigen mögen. Es ist so, dass wir
aus Gnade errettet worden sind, «mittels
des Glaubens», und das nicht aus uns
und «nicht aus Werken, damit niemand
sich rühme», sondern wir sind Gottes
Werk, «geschaffen in Christus Jesus zu
guten Werken, die Gott zuvor bereitet
hat, damit wir in ihnen wandeln sollen»
(Eph 2,8–10).
Damit ist auch deutlich, wer allein
die Ehre bekommt, wenn wir «Frucht
der Gerechtigkeit» hervorbringen: Gott.
Paulus betet zu Seiner Ehre. Wir sollen
gute Früchte hervorbringen zu Seiner
Ehre. Und Gott selbst bewirkt alles zu
Seiner Ehre.
Das ganze christliche Leben dient «zur
Herrlichkeit und zum Preise Gottes»
(Phil 1,11). Dafür wurden wir in diese
Welt gesetzt und erlöst. Paulus sagt in
Philipper 2,13, warum Gott in uns «sowohl das Wollen als auch das Wirken»
wirkt, nämlich «zu seinem Wohlgefallen». Es geht um Ihn. Darum ruft Paulus
zum Abschluss des Philipperbriefes aus:
«Unserem Gott und Vater aber sei die
Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Amen» (Phil 4,20).
R ENÉ M ALGO
www.mitternachtsruf.ch
GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992)
VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth,
Conno Malgo, Jonathan Malgo
SCHWEIZ Missionswerk Mitternachtsruf,
Ringwiesenstr. 12a, 8600 Dübendorf, Tel: (0041) 044
952 14 14, Fax: (0041) 044 952 14 11,
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DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland
e.V., K­ altenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel:
(0049) 07745 8001, Fax: (0049) 07745 201,
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ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich.
Er ist aus­serdem in englischer, französischer, holländischer, italienischer, portugiesischer, rumänischer,
spanischer, tschechischer und ungarischer Sprache
erhältlich.
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STUDIO (siehe Adresse Schweiz)
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SENIORENZENTRUM ZION Ringwiesenstr. 14,
8600 ­Dübendorf, Tel: (0041) 044 802 18 18,
Fax: (0041) 044 802 18 19,
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HERSTELLUNG GU-Print AG, Zürich
Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz,
Deutschland und Österreich bedingt Kosten von
­jährlich CHF 24.00 / EUR 15.00.
Übrige Länder: Preis auf Anfrage
ZWEIGSTELLEN-VERZEICHNIS
www.mitternachtsruf.ch/mrweltweit.php
Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis
Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.
Mitternachtsruf 06.2016 27
Mitternachtsruf
Immer noch keine
­Arbeitsbewilligung
Matias und Susi Steiger
mit Patrick und Silas
MATIAS STEIGER, COLUMBIA
B
Millionen
Trak­tate und
­gesund­heitliche
Probleme
weltweit
islang haben meine
Frau und ich unsere
amerikanische Arbeitsbewilligung
immer noch nicht erhalten. So mussten wir eine geplante Dienstreise nach
Deutschland absagen. Unser Gebetsanliegen ist, dass wir die Arbeitsbewilligung
bald erhalten und dann das Gesuch für
die Aufenthaltsgenehmigung einreichen
können. Wir hoffen auch, dass die Le-
serzahl des spanischsprachigen Mitternachtsruf wachsen darf. Ausserdem halten wir Ausschau nach Übersetzern, die
Bücher aus dem Deutschen ins Englische
übersetzen, damit der Mitternachtsruf
USA mehr Schriften und Bücher herausbringen kann. Und wir beten für eine
gesegnete Verbreitung zweier neuer
Broschüren von Arno Froese über das
grosse Halleluja in Offenbarung 19 und
das Geheimnis Babylon: Die letzten Tage
des Globalismus.
ERNST UND ELVIRA KRAFT, SAO PAULO
B
itte beten Sie für unsere
Mitarbeiterinnen in den Bücherläden. Jede von den Dreien
(Lucimara, Helena und Selma) hat
gesundheitliche Probleme. Wir
müssen immer wieder einspringen und suchen nach Ersatz. Die
gewünschte Erweiterung durch
einen grösseren Bücherladen kam
nicht zustande, da der bisherige
Mieter ein Haus samt Grundstück
verkauft hat und so wieder etwas
Luft hat, um mit seinem Geschäft
weiterzumachen. Beten Sie auch
für Brasilien, unsere Regierung
und dass wir trotz der grossen
Wirtschaftskrise das Wort vermehrt aussäen dürfen. Die Traktate werden weiterhin bestellt und
wir durften von Januar bis April
schon 91 Millionen aussäen.
28 Mitternachtsruf 06.2016
Segen und Bewahrung in Argentinien
STEPHAN BEITZE, BUENOS AIRES
D
ankbar bin ich für den Segen und die
Bewahrung während einer sechstätigen Tour durch Cordoba (800 km von
Buenos Aires entfernt) mit 21 Versammlungen. Auch Daniel Schäfer und seine
Familie durften Gottes Hilfe und Bewahrung in wunderbarer Weise erfahren. Er
wurde als Prediger für eine Konferenz in
Tucumán (1.250 km von Buenos Aires
entfernt) eingeladen. Eigentlich war ein
anderer Redner eingeplant, dieser musste
aber wegen Krankheit zwei Tage vor dem
Termin absagen. So wurde Daniel angefragt. Er packte kurzerhand das Auto mit
der ganzen Familie und kam rechtzeitig
zur ersten Versammlung dort an. Der
Herr gab viel Gnade und bewahrte auf
dem Rückweg auch bei einem Auffahrunfall auf einen Hund, bei dem nur der
Kühler beschädigt, aber niemand verletzt
wurde.
Wir sind dankbar für den freiwilligen
Einsatz von Ruben Sigg aus der Gemeinde
Mitternachtsruf in Dübendorf, Schweiz,
den er hier bei uns leistete. Weitere Verkündigungstouren liegen vor uns, wie
zum Beispiel eine nach Jujuy und Santiago del Estero (1.400 km von Buenos
Aires entfernt). Wir beten auch, dass wir
für die Praktikanten, die immer wieder
mithelfen, ein Segen sein können. Ein
besonderes Gebetsanliegen ist der Papierkrieg, den Alexander und Maria Müller
wegen ihrer Aufenthaltsgenehmigung zu
führen haben, dass dieser bald erledigt
sein darf.
Staatsputsch oder legitimer
­Impeachment-Prozess?
ELLEN STEIGER, PORTO ALEGRE
B
ereits in der ersten Amtszeit von
Luis Inázio Lula da Silva (ungefähr
ab 2005) rutschte die regierende sozialistische Arbeiterpartei (PT) – die
jetzige Präsidentin ist Dilma Rousseff
– von einem Korruptionsskandal in den
nächsten. Der Auslöser, der nun zum
Impeachment-Prozess gegen Rousseff
geführt hat, sind die Enthüllungen
über ein weitverzweigtes Betrugsnetz,
in dessen Zentrum die halbstaatliche
Ölfirma Petrobras steht. Es geht um
Bestechungsgelder in Höhe von fast
drei Milliarden Dollar, die verschiedene Baufirmen über Jahre bezahlten,
um an staatliche Aufträge zu gelangen.
Diese Gelder füllten nicht nur Dutzenden von Politikern die Taschen, sondern auch die Parteikasse der PT. Und
2014 dienten sie zur Finanzierung von
Dilma Rousseffs Wahlkampagne. Weiter
wird ihr vorgeworfen, im Wahlkampf
die wahre wirtschaftliche Situation des
Landes vertuscht zu haben und, um
Löcher in ihrer Staatskasse zu stopfen,
Geld aus Pensionskassen und Staatsbanken genommen zu haben, ohne
den Kongress zu informieren.
Doch Rousseff und auch Ex-Präsident
Lula tun so, als handle es sich bei diesem Prozess um eine «Verschwörung
der Justiz und der Medien» gegen die
Regierung Rousseff. Ja, sie gehen sogar
so weit und behaupten, dass mit dem
Impeachment ein Staatsstreich gegen
sie und die PT vorbereitet wurde. Eine
gefährliche Einstellung für die institutionelle Stabilität Brasiliens. Denn der
Impeachment-Prozess wurde vom brasilianischen Bundesgericht als legitim
anerkannt.
Zwischen 2000 und ungefähr 2012
blühte die brasilianische Wirtschaft.
Und der ganze Staatsapparat mit seinen vielen Sozialprogrammen schien
mühelos finanzierbar durch die gigantischen Exportüberschüsse, die die Roh-
stoffexporte ein gutes Jahrzehnt lang in
die staatlichen Kassen brachten. Aber
statt mit dem Überfluss des Gewinns
die dringend notwendigen und im
Wahlkampf 2002 versprochenen Reformen zu machen (Wirtschaftsreform,
politische Reform, Steuerreform), setzte
die PT unter Lula und Dilma Rousseff
voll auf eine konsumorientierte Stützung des Marktes. Eine Rechnung, die
letztlich nicht aufging! Die Wirtschaftsproduktion brach auf breiter Front ein,
das Bruttoinlandsprodukt schrumpft
schon zum zweiten Mal in Folge um
vier Prozent, die Inflationsrate erreichte die Zehn-Prozent-Marke – Tendenz
steigend, es gibt bereits über 13 Millionen Arbeitslose und das Land steckt
in der grössten Rezession, seit diese
statistisch erfasst wird.
Das Parlament hat am 17. April dem
Impeachment-Prozess zugestimmt. Am
25. April sagte der Senat «Ja» zum Impeachment. Daraufhin wurde Rousseff
für 180 Tage durch Vizepräsident Michel Temer ersetzt. In diesen sechs Monaten muss nun der Senat die Anschuldigungen gegen die Präsidentin analysieren und sie selbst hat Zeit, sich zu
den Vorwürfen des Machtmissbrauchs
zu äussern ...
Wir beten nun, dass das Land endlich
zur Ruhe kommt und es wirtschaftlich
wieder aufwärtsgeht. Damit verbunden
ist auch das Anliegen, dass sich unsere
Literatur wieder besser verkauft. Zurzeit
sind unsere fixen Ausgaben höher als
unsere Einnahmen. Wir mussten bereits
die ersten Mitarbeiter entlassen, und so
wie es aussieht, werden es sehr wahrscheinlich leider noch mehr werden.
Bald sind die letzten Arbeiten an der
brasilianischen Edition des Buches Die
Pastoralbriefe von Norbert Lieth abgeschlossen und wir beten um eine gute
Verbreitung. Auch planen wir bereits
den Prophetie-Kongress im Oktober, zu
dem sich erfreulicherweise bereits über
400 Teilnehmer angemeldet haben.
Herausforderungen
in Bolivien
EBERHARD HANISCH, RIBERALTA
W
ir beten für unsere langjährige
Mitarbeiterin Gonnie Pothof,
deren Gesundheitszustand kritisch
ist. Dabei sind wir dankbar für die
ärztliche Unterstützung, auch von
gläubigen Ärzten, und für die neuen
medizinischen Möglichkeiten, die es
seit kurzem in Riberalta gibt.
Am 22. und 23. April nahm ich an
einer Jahresversammlung der Evangelischen in Bolivien teil, um mich
noch besser mit den politischen
Gegebenheiten im Land vertraut zu
machen. Unsere aktuellen Gebetsanliegen sind der Kontakt zum Ministerium für Äusseres und Kultus,
wo wir den Jahresbericht 2015 abgeben mussten, rechtliche Fragen für
den bolivianischen MitternachtsrufVerein sowie die Schul- und Internatsarbeit. Leider machen einige der
Kleinen Probleme wegen Diebstahl
und Unmoral.
Wir hoffen auch, dass unsere
Mitarbeiter Josua und Katharina
Fürst, die wegen Krankheitsfällen
immer noch in Deutschland sind,
bald wieder zurückkehren können.
Während dieser Zeit unterstützen
uns Mathias und Doro Rindlisbacher,
die eigentlich in Cochabamba
studieren möchten, aber
die nötigen Papiere
noch nicht haben,
in der Arbeit in
Riberalta.
Gonnie Pothof
Mitternachtsruf 06.2016 29
AMEN Einige Gebetsanliegen des Missionswerkes Mitternachtsruf.
Schweiz
Wir danken für Neuerscheinungen wie Die Herrlichkeit des
Himmels in unserem Verlag und
beten, dass sie einen weiterführenden Segen für die Gemeinde
des Herrn sein dürfen.
Deutschland
Wir danken für unseren Freundeskreis in Deutschland und
beten, dass der Herr unsere Arbeit durch Verkündigungsreisen,
Konferenzen und Literaturverbreitung zu einem echten Segen
gebraucht.
Ungarn
Wir danken für die Möglichkeiten
im Land und beten, dass unser
Herr unserem kleinen Team in
Ungarn viel Gnade, Tragkraft und
Weisheit für ihre Aufgaben gibt.
USA
Wir danken für die gesegnete Literaturarbeit trotz vieler anderer
christlicher US-Verlage und beten für Nachwuchs im Mitarbeiterteam und Grenzerweiterung
der neuen spanischen Arbeit.
Bolivien
Wir danken für die Bewahrung
und den Erhalt des grossen
Schul- und Internatsareals bisher und beten für Bekehrungen
und geistliche Erneuerungen
unter den Schülern und Kindern
auf unserem Gelände.
30 Mitternachtsruf 06.2016
Niederlande
Wir danken für die finanzielle
Stabilisierung, die der Herr geschenkt hat, und beten, dass wir
durch unsere Versammlungen
und Zeitschriften viele mit der
Maranatha-Botschaft erreichen
dürfen.
Israel
Wir danken für unser Hotel BethShalom und die diesjährigen
Israelreisen und beten, dass
der Herr mehr Gäste schenkt
und unsere Arbeit in Israel für
einen geistlichen Segen im Land
gebraucht.
Rumänien
Wir danken für die vielfältige,
fruchtbare Musik- und Literaturarbeit und beten, dass der
Bau und die Finanzierung neuer
notwendiger Büroräumlichkeiten
2016 vorangehen dürfen.
Brasilien
Wir danken für die offenen Türen
und Möglichkeiten trotz Wirtschaftskrise und beten, dass
unsere vielfältige Missionsarbeit
die Frucht tragen darf, die dem
Herrn wohlgefällt.
Uruguay
Wir danken für zwei neue Mitarbeiter im Studio in Montevideo
und die Erweiterung der Arbeit
mit Radio Neue Hoffnung. Wir
beten für die vielen Hörer in
Lateinamerika, Nordamerika und
Europa.
Italien
Wir danken für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter, die sich
nebenberuflich für das Werk
einsetzen, und beten für Verstärkung in ihren Reihen und die
nötige finanzielle Tragkraft für
die Missionsarbeit.
Guatemala
Wir danken für die bisherige
Bewahrung trotz Überfällen und
wirtschaftlichen Nöten und beten für die neue Regierung und
die nötige Spannkraft unserer
Mitarbeiter.
Argentinien
Wir danken für die offenen Türen
zu anderen Gemeinden und
Bibelschulen und beten für die
vielfältigen landesweiten Missionsreisen mit dem MaranathaLatino-Mobil.
Kamerun
Wir danken für den unermüdlichen Einsatz unserer Mitarbeiter vor Ort und beten, dass
der Herr sie in allen Herausforderungen trägt, ausrüstet und
finanziell versorgt.
Neue Vortrag-CDs
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CH : 044 952 14
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E-Mail: verlag@ m
Norbert Lieth
Norbert Lieth
René Malgo
Roger Liebi
Der Ursprung eines Gottes
Auf die Mitte kommt es an
Christus allein
Fallen und Aufstehen
Erstaunlicherweise lenkte Gott die
Geschicke der Menschheit von Anfang an so, dass Jesus später als
Mensch in Israel geboren werden
konnte; und als Mensch brauchte
Jesus eine Herkunft. Norbert Lieth
geht dem Geschlechtsregister in
Matthäus 1 auf den Grund und
zeigt, wie genau die Bibel in jedem
Detail ist.
Jesus – Gott, Mensch, König.
Jeder von uns hat seinen Mittelpunkt im Leben, sei es der Beruf
oder die Familie oder sonst irgendetwas. Um was drehen sich unsere
Gedanken? Mit was beschäftigen
wir uns? Norbert Lieth gibt äusserst
wichtige, praktische Anleitungen, worauf es in unserem Leben wirklich
ankommt.
In der Offenbarung des Johannes
begegnen wir dem Löwen aus Juda,
dem Lamm, das geschlachtet worden war, dem Richter, Retter und König. Alles in einer Person: Jesus Christus. Gott ist in Jesus der Mittelpunkt
und hat alles, aber auch alles in der
Hand. René Malgo beschreibt anhand von Offenbarung 5 anschaulich
einen Blick auf die Realität des Lebens aus himmlischer Perspektive.
Lektionen aus dem Buch der
Richter
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Bestell-Nr. 130132
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Roger Liebi gibt in diesem Vortrag einen hochinteressanten Überblick
über das Richterbuch. Es ist einfach
genial, wie das Buch aufgebaut ist.
Diese Botschaft ermutigt alle Christen, nicht aufzugeben. Gott stellt
sich zu uns, wenn wir uns zu Ihm
halten.
Daniel Siemens
Die Zukunft ist bekannt – Gott hat sie
genau geplant
In dieser aus 6 CDs bestehenden Vortragsreihe geht Daniel Siemens auf hochinteressante Themen ein, die jeden
interessieren. Wie geht es weiter mit unserer Welt und wie
werden sich die aktuellen Ereignisse entwickeln? Wohin
steuern wir in dieser von Unruhen und Krisen geschüttelten Zeit? Zuverlässige Antworten sind hier gefragt. Doch
Politiker und Experten sind selber ratlos.
Nur einer kann uns Antwort geben: Gott. Er hat die Zukunft
der Welt genau geplant und auch bekannt gemacht – in
der Bibel. Man kann nur staunen, welch exakte Angaben
die Heilige Schrift über das Ende der Welt und der Geschichte macht. Und so, wie sich Gottes Aussagen sich in
der Vergangenheit erfüllt haben, werden sie sich auch in
der Zukunft erfüllen.
Diese Vortragsreihe ist ein grosser Gewinn für jeden, der
wissen will, was uns die Zukunft bringt.
• 6 Audio-CDs, Bestell-Nr. 130129
CHF 21.00, EUR 15.00
Teil 1:
Teil 2:
Teil 3:
Teil 4:
Teil 5:
Teil 6:
Vorboten des Endes
Die Entrückung
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Das Millennium
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Gottes neue ewige Welt
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Das neue Buch
von John MacArthur
«MacArthur räumt auf
mit der Gefühlsduselei, die
häufig Begleiterscheinung sogenannter Besuche im Himmel ist, indem er uns zur
Schrift zurückführt … und
uns sehr nötige Lektionen in
biblischem Verständnis
lehrt.»
Erwin W. Lutzer
Die Herrlichkeit
des Himmels
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Wenn Sie den Himmel als «Zuhause» für die Ewigkeit bezeichnen, möchten Sie dann nicht wissen,
was der Himmel genau ist? In diesem Buch führt
uns John MacArthur durch die Seiten der Bibel, erforscht mit uns die Wunder des Himmels und die
Wahrheit über Engel und das ewige Leben. Gleichzeitig geht er auf aktuelle Diskussionen und Fragen
ein. Begleiten Sie den Bestsellerautor bei seiner
tiefgründigen Betrachtung über die Zukunft jedes
Christen – den Himmel, unser ewiges Zuhause.
Gebunden, 278 Seiten
Bestell-Nr. 180051
CHF 20.00, EUR 14.50