Inforama Oeschberg Pflanzenschutzmitteilungen vom 31.05.2016: Diese Pflanzenschutzempfehlungen enthalten nur die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge. Detailliertere Pflanzenschutzempfehlungen werden durch die Forschungsanstalt Wädenswil gemacht und können unter Telefon 044 783 99 11 bestellt werden. Die Pflanzenschutzmitteilung des Kanton Berns ist auch auf der Homepage www.inforama.ch unter Beratung, Obst und Beeren, Gartenobstbau veröffentlicht. Entwicklungsstadium Kernobst Apfel und Birnen befinden sich in der Fruchtentwicklung. Kernobst-Krankheiten Schorf und Mehltau Ab jetzt Kontrollen auf erste Schorfsymptome durchführen. In Anlagen ohne Befall nimmt das Risiko ab, da die meisten Ascosporen ausgeschleudert sind. Bei vorhandenem Schorfbefall bleibt das Risiko bestehen, möglichst keine kurativen Produkte (SSH, Strobilurine) mehr einsetzen. Diese Parzellen vorbeugend mit Captan, Delan oder Folpet behandeln. Mittelwahl IP Schorf vorbeugend mit Kontaktfungiziden wie Captan, Delan oder Folpet behandeln oder nach Schorfinfektionsereignissen kurativ gegen Schorf und Mehltau mit SSH’s wie Systane C oder Duotop, immer in Mischung mit Captan oder Delan behandeln. Die meisten SSHs wirken gleichzeitig gegen Schorf und Mehltau. Mittelwahl Bio: Vorbeugend Netzschwefel einsetzen. Falls es zu sehr starken Regenfällen und hohem Infektionsrisiko kommt, kann eine Abstopp-Spritzung mit Armicarb + Schwefel ins nasse Laub empfehlenswert sein. Mittelwahl Hausgarten: Schorf, Mehltau und Monilia mit Rondo Combi oder Gesal Pilzschutz Flint bekämpfen. Feuerbrand Bäume auf Feuerbrandsymptome kontrollieren. Erster Befund in Stettlen auf einem Apfelhochstammbaum. Bei Verdacht die Gemeinde informieren und Schnelltest durchführen lassen. Kernobst-Schädlinge Blattläuse Mehlige Apfelblattlaus, Grüne Apfelblattlaus weiterhin überwachen. Mittelwahl IP: Wo eine Bekämpfung notwendig ist Tepekki oder Pirimor, Pirimicarb (beide bei Temp. über 15°C) einsetzen. Spirotetramat einsetzen, wo gleichzeitig die Blutläuse bekämpft werden müssen. Bio: NeemAzal T/S oder Oikos ( nur gegen Mehlige Apfelblattlaus) insbesondere gegen Mehlige Apfelblattlaus bis spätestens Ende Mai einsetzen. Abdrift auf Birnen vermeiden. Mittelwahl Hausgarten: Belrose gegen Blattläuse oder Gesal Insektizid Calypso Apfelwickler Der Flug und die Eiablage ist im Gang. Beginn Larvenschlupf in Hauptlagen ab zweite Juniwoche (KW23). Mittelwahl IP: Einsatz von larviziden Produkten ab Beginn Larvenschlupf in Hauptanbaugebieten Anfang KW 23. Häutungshemmer, Häutungsbeschleuniger, Indoxacarb oder Spinosad. Wiederholung je nach Produkt nach 2 oder 4 Wochen. Indoxacarb hat auch eine Wirkung auf den Kleinen Fruchtwickler. Mittelwahl Bio: Einsatz von Granuloseviren bei Larvenschlupf, mehrmalige Wiederholung notwendig. Mittelwahl Hausgarten: Gesal Insektizid Calypso auf frisch geschlüpfte Larven (Wirkungsdauer 3 Wochen) Entwicklungsstadien Steinobst Steinobst befindet sich in der Entwicklungsphase. Steinobst-Krankheiten Schrotschuss, Sprühflecken und Monilia: Infektionsgefahr nimmt bei feuchter Witterung zu. Jetzt junge Früchte und Blätter schützen! Mittelwahl IP: Gegen Schrotschuss und Monilia ein Strobilurin einsetzen, gleichzeitig werden dabei Sprühflecken und Bitterfäule erfasst. Alternativ können auch SSH‘s in Kombination mit Captan/Delan oder Moon Experience eingesetzt werden. Diese wirken gegen Schrotschuss und Monilia, teils auch gegen Sprühflecken. Mittelwahl Bio: Gegen Schrotschuss und Sprühfleckenkrankheit Netzschwefel oder Kupfer und Netzschwefel bei Bitterfäuleinfektionsgefahr einsetzen. Mittelwahl Hausgarten: Systhane C, Kupfer oder Myco-Sin mit Netzschwefel Stulln, Gesal Pilzschutz Flint Steinobst-Schädlinge: Blattläuse: Blattläuse, insbesondere an Kirschen, kontrollieren und allenfalls bekämpfen (Bekämpfung mit Kirschenfliegenbekämpfung koordinieren). Die Grüne Zwetschgenblattlaus wandert schon bald ab, eine Bekämpfung macht kaum mehr Sinn. Mittelwahl IP: Bei Kirschen Pirimor/Pirimicarb verwenden oder je nach Strategie gegen die Kirschenfliege auch Spirotetramat oder Alanto/Gazelle. Mittelwahl Bio: Bei Kirschen Neem-Azal T/S einsetzen. Mittelwahl Hausgarten: Belrose gegen Blattläuse oder Gesal Insektizid Calypso Pflaumenwickler: Der Falterflug hat eingesetzt. Noch keine Bekämpfung notwendig. Kirschenfliege: Der Kirschenflug hat eingesetzt. Mittelwahl Bio: Netze sollten jetzt montiert sein. Naturalis (Beauveria brassiana) etwa 7 Tage nach Flugbeginn einsetzen. Mehrere Wiederholungen notwendig. Mittelwahl IP: Frühe Sorten der 1. und 2. Woche müssen nicht behandelt werden. Erste Behandlung mit Alanto oder Gazelle SG bei der Gelbverfärbung und nach 10-14 Tage Wiederholung mit Gazelle oder Alanto. Dimethoat darf NICHT mehr eingesetzt werden. Mittelwahl Hausgarten: Gesal Insektizid Calypso Kirschessigfliege: Bereits wurden an erste Kirschessigfliegen in Beeren- und Kirschenkulturen gefunden. Im Vergleich zum Vorjahr noch eher weniger Individuen, vergleichbar jedoch mit 2014, wo ein sehr grosser Befall auf Kirschen schliesslich beobachtet wurde. Die Gefahr bleibt mit dem feuchten Wetter sehr angespannt. Konsequente Kirschenfliegenbekämpfung durchführen, alle Kirschensorten ernten und befallene Kirschen aus der Anlage entfernen. Becherfallen zur Überwachung aufhängen. Im Erwerbsobstbau sind mit einer Allgemeinverfügung in den Kirschen der Einsatz von Gazelle SG und Spinosad bis 7 Tage vor der Ernte bewilligt. Alanto mit 14 Tage Wartefrist sowie Pyrethrum und Parexan mit 3 Tage Wartefrist. Die Auflagen der Allgemeinverfügung sind einzuhalten (Nachweis Auftreten Kirschessigfliege, weitere Auflagen einhalten, siehe dazu Allgemeinverfügung.) Rostmilben: Drei bis vier Schwefelzugaben ab Blühbeginn bis Juni um die Rostmilbenpopulation tief zu halten.
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