Präsident lässt es krachen

Frankfurter Allgemeine Zeitung Rhein-Main | 02.06.2016 00:00
Präsident lässt es krachen
Gebäudekomplex der TU Darmstadt ist saniert
Den Weg in die Zukunft der Technischen Universität Darmstadt haben Gerd Buntkowsky und Hans Jürgen
Prömel gestern symbolisch frei gemacht. Dafür standen der Dekan des Fachbereichs Chemie und der
Universitäts-Präsident auf einem Verbindungssteg zwischen den Instituten für Physikalische, Technische und
Anorganische Chemie auf der einen und den Instituten für Biochemie, Organische und Makromolekulare
Chemie auf der anderen Seite und durchschnitten ein schwarzes Band. Anschließend ließen sie einige mit Gas
gefüllte Luftballons knallen und schritten dann in jenen Gebäudekomplex des Fachbereichs, der in den
vergangenen sechs Jahren für 38 Millionen Euro saniert wurde.
Die Summe ist auch für die TU außergewöhnlich, deren Kanzler Manfred Efinger laut Buntkowsky "so viel und
effektiv baut wie kein anderer Uni-Kanzler in Deutschland". Prömel sprach vom größten Sanierungsprojekt seit
Beginn der universitären Bauautonomie. Bei den 38 Millionen Euro wird es aber nicht bleiben. Denn auch der
andere Gebäudekomplex des Fachbereichs soll in den Rohbau zurückversetzt und dann von Grund auf an die
aktuellen baulichen, physikalischen und technischen Anforderungen angepasst werden. Er erhält moderne
Labore, Werk- und Lernstätten sowie Büros für Personal und Studenten. Wie notwendig das ist, machte
Buntkowsky am Beispiel seines Büros anschaulich. In ihm stand im Winter ein Radiator, der für angenehme
Temperaturen sorgen sollte, aber auch das nicht immer schaffte.
Im ersten Bauabschnitt konnten 6000 Quadratmeter des Fachbereichs, verteilt auf sechs Stockwerke,
modernisiert werden. Wie Prömel hofft, wird das für "frischen Spirit" sorgen. Die markante Fassade des
Gebäudes, das nach dem sogenannten Darmstädter Bausystem zwischen 1969 und 1974 errichtet wurde, blieb
erhalten. In damals typischer Bauweise wurde mit Fertigbauteilen gearbeitet, die die Universität sogar selbst
herstellte. Inzwischen arbeitet sie mit Generalplanern zusammen, die vom universitären Baumanagement
beauftragt werden. Diese Form der Autonomie, die Einsatz und Verteilung der Finanzen umfasst, hat sich am
Fachbereich Chemie nach den Worten des Präsidenten als "etwas sehr Gutes erwiesen".