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Ein Raum zum Wandern, für Radtouren, zum Spielen, Picknick machen, Natur
genießen und die Seele baumeln lassen – das wird die Landschaftsachse Horner
Geest. Bis Ende 2019 soll sie entstehen, als über neun Kilometer langes grünes
Band vom Hauptbahnhof bis zum Öjendorfer See. Wie man den Grünraum besser
nutzen und aufwerten kann, können Sie mit Ihrer Projektidee mitbestimmen.
Hamburgs längster Park – Teil des Hamburger
„Grünen Netzes“
Entlang der Alster, der Wandse oder am Elbhang im Westen gibt es
solche grünen Achsen schon, mit Parks, Wanderrouten oder Radschnellwegen. Gemeinsam mit den beiden Grünen Ringen und Parks bilden sie
das „Grüne Netz“ der Hansestadt (www.hamburg.de/gruenes-netz), ein
System von Grünstrukturen, die miteinander verbunden sind. Aus Anlass des neuen Stadtentwicklungsschwerpunkts im Hamburger Osten
kommt nun eine neue, aus einem Guss entwickelte Landschaftsachse
hinzu. Da hier bis zu 20.000 neue Wohnungen entstehen sollen, ist es
wichtig, das Grüne Netz zu erhalten und weiter zu entwickeln.
Fünf Stadtteile werden gewinnen
Bis Ende 2019 sollen in den Stadtteilen St. Georg, Borgfelde, Hamm,
Horn und Billstedt für insgesamt fünf Millionen Euro entlang der Achse erste sichtbare Projekte entstehen – mit durchgängigen Rad- und
Fußwegen, Bäumen, Wiesen, Spielplätzen und vielen Aktivitäten unter
freiem Himmel. Für die Initiatoren des Projekts – die Umweltbehörde
und das Bezirksamt Hamburg Mitte – spielt die Bürgermitwirkung dabei
eine entscheidende Rolle.
Luftbild: Matthias Friedel, Visualisierung: Breimann & Bruun Landschaftsarchitekten
Eine Millionen für Bürgerprojekte
Das gab es in Hamburg noch nie: Insgesamt eine Million Euro sind für
die Umsetzung von Bürgerprojekten reserviert. Damit startet Hamburg
ein einmaliges Beteiligungsverfahren, in dem es nicht nur um die Entwicklung von Ideen geht, sondern die konkrete Umsetzung von Projekten der Kern und das Ziel des Prozesses ist. Ab dem 4. Juni 2016 können Sie Ihre Projektidee für Hamburgs längsten Park online oder vor Ort
auf einer der On-Tour-Stationen einreichen. Vom Kletterbaum, über eine
Theaterwiese bis hin zum gemeinsamen Gärtnern – gesucht werden
Ideen, die technisch, politisch und finanziell umsetzbar sind. Details zum
umfassenden Beteiligungsverfahren und wie Sie sich einbringen können,
finden Sie auf der nächsten Seite und unter www.deinegeest.hamburg.
Ein Pilotvorhaben
Das Projekt Landschaftsachse Horner Geest wird seit November 2015
im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert. Insgesamt fünf Millionen Euro stehen für die Entwicklung der grünen Achse zur Verfügung – zwei Drittel der Summe steuert
der Bund bei.
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Sammelphase:
Projektideen vorschlagen
Gesucht wird Ihre Projektidee für Hamburgs
längsten Park!
Egal ob Freizeit- und Bewegungsangebote für Kinder, Jugendliche und
Erwachsene, Orte für mehr Stadtnatur, nachbarschaftliches Miteinander oder temporäre, kulturelle Aktionen wie ein Musik- oder Theaterfest unter freiem Himmel – gesucht werden Projektvorschläge, die
möglichst vielen Menschen zugute kommen.
Entwickeln Sie eine Idee, die Hamburgs längsten Park zu einem
wertvollen Ort für mehr Natur in der Stadt macht und ihn zugleich
mit Leben füllt. Eine wichtige Bedingung: Ihre Projektidee darf ein
Gesamtbudget von 200.000 Euro nicht überschreiten und muss sich
in der Landschaftsachse befinden. Los geht‘s!
Wir sammeln vor ort
und Online bis zum 21. August
Ideenrennen:
Wahl von 25 Favoriten
Die Projektideen werden zu je 50% von Bürgerinnen und Bürgern sowie einer Fachjury bewertet.
Nach der Sammelphase beginnt das Ideenrennen: In der zweiten Runde werden aus allen Projektideen 25 ausgewählt, die anschließend
vertiefend bearbeitet werden. Damit alle fünf Stadtteile, durch die die
Landschaftsachse läuft, von der Entwicklung des Grünzuges profitieren, kommen aus jedem Stadtteil jeweils fünf Projekte weiter.
Wichtig: Sie entscheiden mit, welche Ideen in die nächste Runde kommen. In der Woche vom 10. bis zum 14. Oktober können Sie
ihre Stimme im Stadtteilhaus „Horner Freiheit“ abgeben. Außerdem
50%
Bürger
50%
Fachjury
werden Stimmzettel über Einrichtungen und Partner in Ihrer Umgebung verteilt. Wenn Sie in direkter Nachbarschaft zur Landschaftsachse wohnen, bekommen Sie den Stimmzettel per Postwurf zugestellt.
Die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger machen 50 Prozent des Gesamtvotums aus, die anderen 50 Prozent entfallen auf eine Fachjury.
Wann und wo abgestimmt werden kann und wer die Mitglieder der
Jury sind, erfahren Sie auf der Webseite www.deinegeest.hamburg
www.deinegeest.hamburg
Aussortierte Projektideen
gehen nicht verloren.
Sie werden geprüft und fließen in die weitere Planung der Landschaftsachse ein.
5 Projektideen
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25 Favoriten kommen weiter
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Vertiefungsphase:
Projektideen weiterentwickeln
Aus den 25 gewählten Projektideen entwickeln
wir gemeinsam realisierbare Projekte.
In der dritten Runde beginnt die intensive Arbeitsphase: Die 25 ausgewählten Ideen werden zu technisch, politisch und finanziell umsetzbaren Projekten weiterentwickelt. In jedem der fünf Stadtteile arbeiten
mehrere Teams an den Projekten, insgesamt drei Werkstattrunden
haben sie Zeit dafür. Die Ideengeber sollen auf jeden Fall Teil der
Gruppe sein. Außerdem stehen den Teams Landschaftsarchitekten
und weitere Expertinnen und Experten beratend zur Seite. Es wäre
schön, wenn Sie auch wieder dabei sind. Zu jedem Projekt entsteht
am Ende ein Steckbrief mit konkreten Informationen: Wie sieht das
Projekt aus, wie wird es umgesetzt, welche Akteure werden eingebunden und was kostet es?
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Projekt
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Die groSSe Entscheidung:
Welche Projekte werden umgesetzt?
Aus den 25 Projekten werden Projekte für die
Umsetzung gewählt.
In der vierten und letzten Runde werden die Projekte ausgewählt, die
schließlich umgesetzt werden. Und Sie können wieder mitentscheiden: Die Projekte werden erneut zu je 50 Prozent von Bürgerinnen
und Bürgern und einer Fachjury ausgewählt. Die Auswahl erfolgt im
Rahmen eines Planspiels. Die Spielregeln lauten: Für jeden Stadtteil
muss mindestens ein Projekt ausgewählt werden und Sie können
so viele Projekte auswählen, bis Sie die Summe von 1 Million Euro
erreicht haben, die für die Umsetzung der Projekte bereitsteht.
Die Teilnahme erfolgt wie in Runde 2 direkt vor Ort in Wahlstationen,
über lokale Akteure oder über eine Postwurfsendung. Danach folgt
die Umsetzung der ausgewählten Projekte – mit Hilfe der 1 Million
Euro und am besten auch mit Ihrer Hilfe.
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Eine gute Projektidee sollte Antworten auf die Aufgaben und Wünsche geben,
die sich aus den benachbarten Stadträumen für die Landschaftsachse ergeben. Auf den folgenden vier Seiten sind die wichtigsten Anknüpfungspunkte
für mögliche Projekte zusammengestellt – keine abschließende Sammlung und
kein Muss. Aber Möglichkeiten, die vielleicht Ihre eigene Phantasie anregen.
Zusätzlich wurden vertiefende Gespräche mit
Menschen geführt, die entlang der Landschaftsachse mit eigenen Projekten oder
beruflich aktiv sind – einige von ihnen lernen
Sie ebenfalls auf den nächsten Seiten kennen.
Eines wird deutlich: Die Wünsche und Sichtweisen sind so unterschiedlich, wie die Menschen, die entlang der Achse wohnen.
An welche Aufgabe Ihr Projekt anknüpft, ist
Ihre Wahl. Vielleicht haben Sie ja Ihre ganz
eigene Vorstellung davon, was dieser Raum
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braucht, damit sich Menschen dort wohlfühlen, sich gerne darin bewegen und die
StadtNatur hautnah erleben können? In jedem
Fall sollten Sie versuchen, Ihr Projekt so zu beschreiben, dass deutlich wird, was Ihr Beitrag
zur Aufwertung der Landschaftsachse als
grüner und lebendiger Ort ist.
So können alle, die nach der Sommerpause
2016 mitentscheiden, welche Projekte in die
engere Wahl kommen, den Wert Ihrer Idee
besser einschätzen.
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Wenn Fachleute auf einen Stadt- oder Grünraum blicken, ist das eine Sache. Entscheidend ist die Wahrnehmung der Menschen,
die vor Ort wohnen oder arbeiten und den
Raum täglich benutzen. Um herauszufinden,
an welchen Bedarfen die Projekte ansetzen
können, hat das Team des Büros urbanista
im Januar 2016 in einer vorbereitenden,
ersten Umfrage fast 100 Menschen entlang
der Landschaftsachse zu ihrer Alltagswahrnehmung vor Ort befragt.
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GESUCHT: PROJEKTE, die Menschen Anziehen
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Herr Herzberg, wenige Meter von ihrer Schule entfernt geht
es plötzlich auf breiter Front einige Meter steil bergab. Wirkt
sich in Ihrem Einzugsgebiet zwischen dem erhöhten Norden
und dem tiefer liegenden Süden auch ein „soziales Gefälle“
aus?
Die breiten Ausfallstraßen vom Stadtzentrum in Richtung
Osten entlang der Geestkante wirken bislang eher als Barriere zwischen Quartieren. Wie könnte man diese Schneise
durchlässiger machen und die angrenzenden Stadtteile
attraktiver vernetzen?
Herzberg: Bei aller gebotenen Distanz zu diesem Sprachbild: Ja,
es gibt dieses Nord-Süd-Gefälle – und wir sind mittendrin. Das
spürt man sehr deutlich an der Zusammensetzung der Schülerschaft. Nördlich erstreckt sich relativ bald die Uhlenhorst mit „bildungsnahen Schichten“, jenseits davon auch Winterhude. Südlich
und südöstlich sieht es anders aus: Mit Rothenburgsort und der
Veddel, mit Hammerbrook, Borgfelde und Hamm haben wir Stadtteile mit einer eher einkommensschwachen Bevölkerungsschicht.
In St. Georg wiederum ist es sehr gemischt; der Migrantenanteil
in Hamburg-Mitte ist ja ohnehin sehr hoch und betrifft natürlich
auch das Umfeld der Schule. Das Reizvolle an dieser Lage ist es,
dass wir durch sie diese bunte Schülermischung haben, die wir
uns auch wünschen.
Herzberg: Das Leben moderner Großstädte ist vom Kommerz
geprägt, deshalb fällt mir spontan so etwas wie eine attraktive Einkaufszone ein – aber auch Örtlichkeiten, die Menschen anziehen
und zusammenbringen: Freizeitgelegenheiten, also eine Grünzone,
parkähnliche Anlagen. Die gibt es in dieser Region Hamburgs sehr
viel weniger als im grüneren Westen, den ich gut kenne, weil ich
da wohne. Der Weg zur Klosterschule wird bislang nicht sehr oft
mit dem Fahrrad zurückgelegt: An schönen Sommertagen stehen
bei insgesamt rund 1000 Schülern höchstens 140 Fahrräder auf
dem Schulgelände. Wenn die Umgebung dazu einladen würde,
kämen sicher mehr Schüler mit dem Rad.
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Ruben Herzberg (64) ist seit 22 Jahren Leiter des städtischen Ganztags-Gymnasiums
Klosterschule, das im Schatten des Berliner Tores fast auf der Geestkante steht.
Das Nord-Süd-Gefälle spiegelt sich für ihn deutlich im Schulbetrieb wieder.
GESUCHT: RÄUME FÜR Bewegung
… ZUm Beispiel zum Joggen oder Walken
„Ich war immer schon eine Kämpferin“, sagt die 16-jährige Blerina
Seferi. Kein Wunder, dass sie bereits mit sechs Jahren zu ihrem
Sport fand: Judo. Der traditionsreiche Borgfelder Verein HT16,
der als ältester Turnverein der Welt in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen feiert, ist von Anfang an ihr sportliches Zuhause
gewesen. Die in Hamburg geborene Tochter albanischer Eltern
aus Mazedonien, hat sich zu einem Aushängeschild des Vereins
entwickelt: Gerade erst vor wenigen Tagen hat sie in Berlin beim
Europacup in ihrer Gewichtsklasse den 3. Platz und damit Bronze
erkämpft. Damit trägt die Kämpferin dazu bei, den Verein mit
dem langen Namen „Hamburger Turnerschaft von 1816“ noch
ein Stück mehr aus seiner leicht versteckten Lage kurz hinter
der Geestkante und in Sichtweite der örtlichen Polizeiwache
hervorzuholen ins Licht der Öffentlichkeit. Es war nicht etwa der
Wunsch, sich als Mädchen auf der Straße sicherer zu fühlen, der
hat mich schon als Kind angezogen, das liegt in der Familie. Mein
Vater und meine Onkel haben das schon in Mazedonien als Hobby
gemacht.“ Und wer sie gesehen hat, wie sie beim Training in der
Halle der HT16 ihre Gegnerinnen auf die Matte wirft, findet ihren
Wunsch für die Zukunft gar nicht mal so unrealistisch: „Ich will
Weltmeisterin werden!“
Zum Training hat Blerina recht kurze Wege: Von ihrer Wohnung
auf der Grenze zwischen Billstedt und Horn ist sie ebenso schnell
beim Verein in Borgfelde wie am Öjendorfer See, um den sie
gerne ihre Laufrunden dreht. „Wenn die Route entlang der Geest
schön gestaltet würde, entstünde vielleicht auch eine neue
Joggingstrecke“, überlegt Blerina. Auch für ihren Verein könne das
vorteilhaft sein: „Dann würden mehr Spaziergänger im Vorübergehen entdecken, dass es die HT16 gibt.“
Blerina zu dem martialischen Sport gebracht hat: „Kampfsport
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GESUCHT: KUNST und KULTUR IM GRÜNEN
… WIE DIE STEINSKULPTUR an der hammer kirche
Zwei Jahre hat die Bildhauerin Franziska Seifert an dem Stein
gemeißelt, bis er die von ihr gewünschte Form hatte: außen grob
und massiv, nach innen hinein teils ausgehöhlt und glatt poliert.
Nun ist die 800 Kilogramm schwere Skulptur aus Thüringer
Sandstein fertig und kann als Geschenk dem Heimatstadtteil der
Künstlerin übergeben werden: Hamburg-Hamm.
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Franziska Seifert wohnt seit über 20 Jahren in Hamm und ist hier
mittlerweile fest verwurzelt. Ihr Atelier hat sie jedoch in Wilhelmsburg auf dem Hof ihrer Baufirma Cordts. Dort steht auch das
schwere Gerät, mit dem der tonnenschwere Stein nach Hamm
transportiert werden kann. Mit finanzieller Unterstützung ihrer
eigenen „Franziska und Tim Cordts Stiftung“ soll er an seinem
demokratisch gewählten Standort aufgestellt werden, sobald die
Baugenehmigung erteilt ist. Bei einer Vernissage in der „Fabrik
der Künste“ (Kreuzbrook) konnte der „Stein für Hamm“ schon
besichtigt werden. „Ich finde es toll, dass so viele Menschen
Interesse an der Skulptur habe“, freut sich die Künstlerin. „Der
Stein ist sozusagen die Elbe hinab gerollt, und hier findet er ein
neues Zuhause.“
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Im Vorwege war zusammen mit der Künstlerin und der Stadtteilinitiative „Hamm wir alles“ nach geeigneten Orten gesucht worden.
Die Hammer Bevölkerung war aufgerufen, den besten Standort
aus drei Orten in Hamm zu wählen. Ihre Wahl fiel auf den Eingang
der U-Bahn-Station „Hammer Kirche“. Dorthin, wo sich an der
von Ost nach West verlaufenden Geestkante viele Wege kreuzen,
sozusagen ins gefühlte Zentrum von Hamm. Der Stein soll die
Stadtteile Hamm-Nord und Hamm-Süd verbinden und eine Art
Landmarke bilden. „Ich möchte“, so die Bildhauerin, „dass viele
Menschen hier kurz innehalten und sich auf das Besondere dieses
Ortes besinnen.“ Darauf nämlich, dass dieser Schnittpunkt im
Stadtteil gleichzeitig auch ein Verbindungspunkt ist.
GESUCHT: FREIRÄUME für die Vielen kulturen der stadt
… wie die Kids von der hip-hop-academy in billstedt
Für Guido Höper ist es kein Ding, mal eben sein Schlagzeug samt
kompletter Rhythmusgruppe für eine kleine Klang-Demonstration
hervorzuzaubern. Denn der 28-Jährige beherrscht das Beatboxen,
jenes Teilgebiet der Hip-Hop-Kultur, bei der nur mit Mund und
Stimmbändern die komplexesten Rhythmen und Drummer-Soli
produziert werden. Wer will, kann diese Kunst von Höper lernen:
An der HipHop Academy Hamburg im Kultur Palast Billstedt am
Öjendorfer Weg bieten er und weitere Trainer Kurse in zahlreichen
Hip-Hop-Disziplinen an, darunter Graffiti- und Producing-Lehrgänge, Rap- und Vocal-Klassen, Hip-Hop-Dance sowie Kurse in
„B-Boying“, das in Deutschland als Breakdancing bekannt ist.
„Hip-Hop ist in erster Linie ein Lebensgefühl“, fasst Höper die
Motivation vieler junger Menschen aus der weitläufigen Szene
zusammen. „Man kann diese Kultur sehr gut als kreatives Ventil
für jeglichen Druck des Alltags oder der Gesellschaft verwenden.“
Und dieses Lebensgefühl hat durch die Academy im Hamburger
Osten einen Schwerpunkt entwickelt, der junge Hip-Hopper aus
der ganzen Hansestadt anlockt. „Ich selbst bin aus LemsahlMellingstedt ganz oben im Hamburger Norden und durch die
Academy erstmals mit Leuten aus Billstedt in Kontakt gekommen,
was normalerweise zwei ganz unterschiedliche Kulturen sind.“
Menschen aus den verschiedensten Stadtteilen einander näher zu
bringen und dabei mehr Räume für Kreativität zu schaffen – das
ist auch das Anliegen des derzeit geplanten „grünen Bandes“ von
Öjendorf über Billstedt in Richtung City entlang der Geest. Wie
klingt das für einen Hip-Hopper, dessen Academy an der Strecke
liegt? Höper denkt kurz nach: „Wenn dieses Grünplanungsprojekt
insofern ähnliche Effekte erzielt wie die Academy, ist das sicherlich etwas Gutes.“ (www.hiphopacademy-hamburg.de)
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… WIE DIE GREEN GYM-GRUPPE IM ÖJENDORFER PARK
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Das Wetter ist zwar durchwachsen an diesem Sonnabend im
Öjendorfer Park, am Endpunkt der sich vom Hauptbahnhof nach
Osten ziehenden Geestachse. Doch Susanne Broos und Theresa Farrell schreckt gelegentlicher leichter Regen nicht ab. Als
Trainerinnen leiten die beiden Frauen gemeinsam die örtliche
„Green Gym“-Gruppe. So heißt ein Trend, der aus Großbritannien kommt und allmählich auch hierzulande Fuß fasst. Auf den
britischen Inseln praktizieren bereits 13.000 Menschen einen
Mix aus Gartenarbeit und Gymnastik in Parks und Grünanlagen.
Vor dem eigentlichen Gärtnern werden beim Green Gym etwa
15 Minuten lang Lockerungs- und Aufwärmübungen gemacht,
aber auch Achtsamkeit und Wahrnehmung der Natur geschärft.
In Großbritannien verschreiben sogar schon Ärzte ihren Patienten
dieses Natur-Programm.
Die meisten Menschen – vor allem in der Stadt – sind „Schreibtischtäter“, sie sitzen zu viel und bewegen sich zu wenig. „Green
Gym“ ist daher ein perfekter Ausgleich. „Draußen sein, mit den
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Händen in der Erde wühlen und mit der Natur arbeiten, das tut
einfach gut“, weiß Broos aus Erfahrung. Seit etwa vier Jahren
gibt es ihre Gruppe, die als deutschlandweites Pilotprojekt unter
Leitung des Vereins Heilende Stadt e.V. (www.heilendestadt.de)
gärtnert. Derzeit entstehen weitere Gruppen, darunter eine im
Hammer Park. Zwei Jahre lang förderte die Stadt Hamburg das
„Green Gym“ in Öjendorf finanziell, inzwischen trägt sich das
Projekt selbständig.
Alle 14 Tage trifft sich die Öjendorfer Gruppe. Über das Gärtnern
komme man auch mit anderen zwanglos ins Gespräch, so Theresa
Farrell, die in der Nachbarschaft aufgewachsen ist und den Park
von Kindesbeinen an kennen und lieben gelernt hat. „Als ich
gehört habe, dass direkt bei uns im Park gegärtnert werden kann,
war ich sofort dabei.“ Und wenn die Landschaftsachse erst einmal
als „grünes Band“ aus Richtung City zu diesem beschaulichen
Schlusspunkt am See führt, werden sicher noch mehr lärmgeplagte
Großstädter den Weg zu mehr seelischem Ausgleich finden.
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Öjendorfer See
Dirt-Bike-StrEcke
Café Am Öjendorfer See
Orte zum Austausch schaffen
Schiffbeker Moor
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Spielgeräte für kinder und erwachsene
Öjendorfer Park
Öjendorfer Friedhof
Beschilderung
Freiluftbühne
Schiffbeker Friedhof
Öffentliche Toiletten
Beleuchtung verbessern
Trimm-Dich-Pfad
* Ausgeschlossen von der Teilnahme sind verfassungsfeindliche Gruppierungen und politische Parteien.
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Für Kinder
„zusammenwachsen“ –
Kinder bauen ihren stadtteil
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Ob ein Naturspielplatz, Ruheinsel, Schmetterlingswiese, Aussichtsbalkon als Nachbarschaftsbühne oder temporäre Aktionen wie ein Lesefestival unter freiem Himmel oder ein gemeinsames Picknick – die Projektideen für die Landschaftsachse
sollen bunt und vielfältig, für jung und alt nutzbar sein. Zur Inspiration stellen wir
hier eine Reihe erfolgreicher Projekte vor, die für etwa 200.000 EUR umsetzbar
wären – oder für deutlich weniger Geld.
Das ist nur eine erste Ideensammlung. Wir sind gespannt, welche inspirierenden
und überraschenden Ideen Sie entwickeln!
Spielen im Grünen muss nicht immer Spielplatz bedeuten: Bei dem Projekt
„zusammenwachsen“ bauen Kinder zwischen 3 und 13 Jahren ihren Stadtteil
Wilhelmsburg in Miniaturformat aus Ytong-Steinen, Holz und bunten Wasser-
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farben nach. Begleitet werden sie dabei von der Künstlerin Kathrin Milan.
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Für Die Nachbarn
„Roadside stage“ –
eine bühne für die nachbarn
Das Kollektiv studioBASAR hat in Bukarest gemeinsam mit der Nachbarschaft
eine Bühne errichtet, zur Präsentation, Darstellung und als Treffpunkt. Für
zwei Wochen wurde ein vielfältiges und für jedermann zugängliches Veranstaltungsprogramm auf die Bühne gebracht und der vorher ungenutzte öffentliche
Raum zum Leben erweckt. Könnte nicht auch manche Nachbarschaft entlang
der Landschaftsachse eine solche Bühne gut gebrauchen?
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Für Gartenfreunde
„prinzessinnengarten“ –
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Der Prinzessinengarten ist ein urbaner Nutzgarten auf einer brachliegenden
Fläche mittein in Berlin-Kreuzberg. Seine Existenz verdankt der Garten dem
Engagement der Nachbarschaft. Urbanes Gärtnern ist in aller Munde – demnächst auch entlang der Landschaftsachse?
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Für Gestresste
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„Chamarande“ –
eine öffentliche Badeanstalt
Mitten im Schlosspark Chamarande in Frankreich hat das Kollektiv Bruit du Frigo
eine öffentliche Badeanstalt errichtet. Auch wenn das Wetter in Hamburg nicht
immer das Freiluftbaden zulässt: Entspannungsorte im Grünen können mehr als
Parkbänke sein.
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Zur Orientierung
„The knot“ –
Mobile multifunktionale plattform
The Knot ist eine mobile Plattform, die in Berlin, Warschau und Bukarest
verschiedene Orte im öffentlichen Raum besetzt und von dem ArchitektenKollektiv fattinger orso entwickelt wurde. Das mobile Forschungslabor bietet
Raum für verschiedene Funktionen: Werkstatt, Küche, Bühne, Wohnraum
Museum und Aussichtsturm. Ein solcher Bau könnte unterschiedliche Orte
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entlang der Landschaftsachse hervorheben.
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Für ganz wenig geld
„Frühfrühling“ –
Die etwas andere Blumenwiese
Dass man auch wirkungsvolle Interventionen mit minimalsten Mitteln erzeugen kann – wie etwa durch kleine Schirmchen –, beweist das Projekt Frühfrühling der Stiftung Freizeit im Monbijou Park / Görlitzer Park in Berlin. Auch
solche sehr kleinen Projekte sind denkbar. Und: Je mehr kleine Projekte es
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gibt, um so mehr Projekte können für die 1 Mio. Euro gefördert werden.
Für begrenzte Zeit
„casa do vapor“ –
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Casa do Vapor ist ein Gemeinschaftsort, der für sechs Monate in der Nähe
von Lisabon gemeinsam mit den Bewohnern und dem europäischen Netzwerk ConstructLab geschaffen wurde. Der Ort wurde von den Bewohnern
auf verschiedene Weise genutzt: als Treffpunkt, Ort politischer Diskussionen,
öffentliche Bücherei und als Kochprojekt. Welche temporären Projekte sind
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entlang der Landschaftsachse denkbar?
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Für Bewegungshungrige
„Bewegungsparcours“ –
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Sport und Bewegung sind die Hauptthemen im Wilhelmsburger Inselpark.
Neben Hochseilgarten und Kletterwand bietet der Park zahlreiche kostenlose
Sport- und Spielangebote. Wie könnten Bewegungsangebote in der Landschaftsachse aussehen?
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Markieren Sie, wo Sie Ihr Projekt in der Landschaftsachse (grüne Linie)
verorten und geben Sie die genaue Ortsbezeichnung an:
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Herausgeber Behörder für Umwelt und Energie Hamburg
Amt für Naturschutz, Grünplanung und Energie
Neuenfelder Straße 19
21109 Hamburg
V.i.S.d.P. Jan Dube
Konzept, Redaktion und Gestaltung
urbanista: Julian Petrin, Oliver Driesen, Tobias Hoss,
Tristan Lannuzel, Sven Lohmeyer, Anna Wildhack
BUE: Dr. Cornelia Peters
Druck Druckerei Dürmeyer, Hamburg
Auflage 8000
Ausgabe 1. Juni 2016
Weitere Informationen www.deinegeest.hamburg
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