verweildauerorientiertes patientenmanagement

Pharma & Healthcare Competence Center
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VERWEILDAUERORIENTIERTES
PATIENTENMANAGEMENT
Durchgängig optimierte Prozesse von der Aufnahme bis zur Entlassung
Mai 2016
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Verweildauerorientiertes Patientenmanagement
AUSGANGSSITUATION
Die wirtschaftlichen Herausforderungen für Krankenhäuser nehmen weiter zu. Um langfristig
erfolgreich sein zu können, müssen Krankenhäuser permanent ihre Strukturen weiterentwickeln und die Prozesse anpassen. Wesentlicher Treiber hierfür ist die grundlegende Veränderung des Finanzierungssystems durch die Umstellung auf das pauschalierte Entgeltsystem
(DRG-System). Dies erfordert, dass Krankenhäuser ihre Kosten anhand der Erlösvorgaben
aus der InEK-Kalkulation optimieren und durch Attraktion von zusätzlichen Fällen vorhandene
Kapazitäten optimal auslasten.
Ein wesentliches Optimierungsfeld ist dabei die Länge des Patientenaufenthalts – die
Verweildauer. Denn innerhalb des Verweildauerbandes zwischen unterer und oberer Grenzverweildauer lassen sich identische Erlöse erzielen, allerdings resultieren aus einer verlängerten
Verweildauer auch höhrere Kosten. Dies schafft signifikante Anreize, vorhandene Verweildauerspielräume – sofern dies medizinisch indiziert ist – zu erschließen. Folglich ist die durchschnittliche Verweildauer von 2004 bis 2014 bereits weiter von 8,6 auf 7,4 Tage gesunken
und zeigt eine deutliche Abwärtstendenz (siehe Abbildung 1).
Die Einführung der DRGs hat auch zu Veränderungen des Verhältnisses zwischen Krankenkassen und Krankenhäusern geführt. Die Krankenkassen müssen die abgerechneten Leistungen
der Krankenhäuser kontinuierlich überprüfen, um ihre eigenen Kosten zu optimieren und
Falschabrechnungen zu verhindern (MDK-Anfragen). Bei den Krankenhäusern führt dies zu
einem Abwehrverhalten und damit zu einem kontinuierlichen Anstieg von administrativen
Aufgaben. Diese müssen geleistet werden; Erlösminderungen für erbrachte Leistungen
müssen vermieden werden (siehe Abbildung 2).
ABBILDUNG 1:
Entwicklung Verweildauer: Durchschnittliche Verweildauer in deutschen Krankenhäusern (Tage)
-14%
8,6
2004
8,6
2005
8,4
8,3
8,1
8,0
7,9
7,7
7,6
7,6
7,4
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Quelle: Statistisches Bundesamt
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Um die oben genannten Herausforderungen bewältigen zu können, müssen die internen
Strukturen, Prozesse und Verantwortlichkeiten der Krankenhäuser ineinander greifen und
einheitlich ausgerichtet sein. Das Gegenteil ist häufig der Fall.
Der Patientenprozess ist nicht standardisiert bzw. bindet teils unnötig Personalressourcen
(siehe Abbildung 3). Die Vorrausetzungen für eine optimierte Verweildauer sind damit
nicht geschaffen:
> E inbestellungen von Patienten erfolgen undifferenziert, zu einem Zeitpunkt
(gleichzeitige Einbestellung mit Schwerpunkt Montag-Mittwoch morgens um 08:00)
und unzureichend vorbereitet (nicht-diagnostiziert, unzureichende Informationsübermittlung durch den zuweisenden Arzt)
> E inbestellungen erfolgen über viele verschiedene Schnittstellen; Eine Bündelung
der Information fehlt häufig
> V iele Berufsgruppen sind in die Planung und Koordination von Patienten involviert;
Es gibt keinen festen Ansprechpartner
> N
otwendige Diagnostik- und Behandlungsschritte sind unzureichend standardisiert
und nicht vorrausschauend geplant
> Entlasstermine für den Patienten werden zu spät festgelegt und vorbereitet
> B
elegung erfolgt nach starren, vergangenheitsorientierten und unflexiblen
Mustern mit Reibungsverlusten bei Engpasssituationen (geringe interdisziplinäre
Belegung); Häufig sind verschiedene Berufsgruppen/Verantwortliche in den
Belegungsprozess involviert
ABBILDUNG 2:
Quote der MDK-Prüfungen zugunsten der Kostenträger (%)
+13%
41,0%
43,1%
41,6%
36,0%
39,4%
41,5%
40,7%
> S
chwerpunkt der Prüfgründe im Bereich der
oberen und unteren Grenzverweildauer sowie
der GAEP-Kriterien1)
> M
it zunehmender Versorgungsstufe der
Krankenhäuser ist ein Anstieg der Prüfhäufigkeit
und der Erlösverluste festzustellen und damit
ein gleichzeitiger Aufwandszuwachs
2007
2008
Quelle: medinfoweb.de
2009
2010
2011
2012
2013
1) German appropriate evaluation protocol = Grundlage
für die Notwendigkeit stationärer Behandlung
3
4
Verweildauerorientiertes Patientenmanagement
Die Voraussetzungen für eine leistungsgerechte, vollständige und zeitnahe Abrechnung
sind nicht geschaffen:
> D
RG-Kodierung erfolgt zeitlich nachgelagert nach der Entlassung der Patienten
durch Ärzte, medizinisches Hilfspersonal oder zentrale Kodierer
> Patientenaktenbasierte Kodierung führt zu Erlöseinbußen durch Nicht-Dokumentation
> P rozessschwächen führen zu Abrechnungsfehlern, Dokumentationslücken und damit
zu Ansatzpunkten für die Krankenkassen zur Kürzung von Rechnungen
Steuerungsrelevante Informationen fehlen und abrechnungsrelevante Daten werden
zu spät übermittelt:
> Ä rztliche und pflegerische Mitarbeiter haben keine ausreichende Transparenz
über die Ist-Situation der Patienten bezüglich der Erlöse, der aktuellen und
der Ziel-Verweildauern etc. während des Aufenthalts
> S
tandards der zeitnahen Übermittlung von Aufnahmediagnosen nach
§301 des Sozialgesetzbuches V werden nicht eingehalten
FAZIT:
Prozesse müssen verändert und grundlegend neu gestaltet werden, um schneller auf die
externen Anforderungen zu reagieren und ressourcenschonender zu agieren. Prozessinnovation wird zur Kernaufgabe an der Schnittstelle von medizinischen Abläufen und Verwaltungsaufgaben. Die definierte Zielstellung lautet: bei gleichen oder reduzierten Kapazitäten mehr
Fälle und mehr Case-Mix-Punkte erwirtschaften!
ABBILDUNG 3:
Prozessineffizienzen während des stationären Patientenaufenthalts
AUFNAHME
STATIONÄRER AUFENTHALT
ENTLASSUNG
> Z eitlich und medizinisch undifferenzierte Einbestellungen
> Unzureichende Vorbereitung
von Patienten
> Zu spätes Anlegen der
Entlassplanung
> Hohe Anzahl an Schnittstellen
> Z u späte, unzureichende
Planung der Aufenthalte
> U
nzureichende Steuerung
von Verweildauern und
Erlöspotenzialen
> U
nzureichende Dokumentation
> Z u späte Einbindung Entlassmanagement
> Unzureichender Prozessablauf
zu externen Dienstleistern
> Zu späte Kodierung und
Fakturierung
Unzureichende Transparenz über Patientensituation
Quelle: Eigene Darstellung
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LÖSUNG: Optimierung des gesamten Behandlungsprozesses über das Roland Berger Konzept
des verweildauerorientierten Patientenmanagements
Ähnliche Konzepte sind in der Literatur oft unter dem anglo-amerikanischen Begriff Case Management
definiert. Die grundlegende Definition beinhaltet i.d.R. eine Einzelfallsteuerung durch eine intensive
­Begleitung des Patienten über den gesamten Therapiepfad und des Fungierens als primärer Ansprechpartner für den Patienten. Diese Grundgedanken finden sich in vielen unterschiedlichen Stellenprofilen, die
bundesweit das Aufgabengebiet von Case- bzw. Patientenmanagern bestimmen. Verweildauerorientiertes
Patientenmanagement beruht auf diesen Prinzipien, hat jedoch eine ganz eindeutige Zielorientierung:
­Patientenmanager begleiten den Patienten während des gesamten Aufenthaltes. Sie bilden die Schnittstelle zum Belegungs- und Entlassungsmanagement. Durch Patientenmanager werden außerdem die
­spezifischen Herausforderungen des DRG-Entgeltsystems aktiv aufgenommen und bewältigt.
ECKPFEILER DES VERWEILDAUERORIENTIERTEN PATIENTENMANAGEMENTS
> E ine Aufgabe des Patientenmanagers ist es, die relevanten Patienteninformationen in einer standar­
disierten Dokumentationsstruktur festzuhalten und über eine Online-Kodierung (fallbegleitende
Kodierung) die Basis für die ­Steuerung der Verweildauer durch die behandelnden Ärzte zu schaffen.
Dies erfolgt idealerweise über eine stations-basierte Verweildauerberatung von Ärzten und Pflegenden.
Schon mit dem Tag der ­Auf­nahme wird eine Hypothesen-DRG von den Patientenmanagern angelegt
und die Ärzte werden so über das angestrebte Entlassdatum informiert. Der Patientenmanager sorgt für
die notwendige D
­ atentransparenz. Anhand der tagesaktuellen Patienten-DRG-Daten kann das ärztliche
Personal die Verweildauer gemäß des InEK-Systems steuern und Diagnostik und Eingriffe hieran
ausrichten. Die Dokumen­tations- und Kodierqualität wird durch die räumliche Nähe von Kodierenden
und Dokumen­tierenden gesteigert. Eine verbesserte Liquiditäts- aber auch Erlössituation je Fall ist
die Folge. Die Anzahl erfolgreicher MDK-Anfragen nimmt durch die verbesserte Dokumentation
­kontinuierlich ab.
ABBILDUNG 4:
Eckpfeiler der Prozessinnovation durch verweildauerorientiertes Patientenmanagement
1
2
OnlineKodierung
Belegungssteuerung
5
Strukturierte Aufnahmesteuerung
4
Standardisierung durch klinische Pfade
Quelle: Eigene Darstellung
3
Patientenentlassung
ZIELE
> Verweildaueroptimierung
> Effizienzsteigerung durch
Standardisierung von Prozessen und
Reduktion von Schnittstellen
> Erlösoptimierung durch lückenlose Dokumentation
5
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Verweildauerorientiertes Patientenmanagement
> D
er Patientenmanager führt in Abstimmung mit seinen Kollegen auf anderen Stationen bzw.
in anderen Fachbereichen die Belegungssteuerung durch. Er bildet die Koordinationsstelle
von elektiven und notfallmäßigen Aufnahmen und integriert die Aufnahmen aus Intensiv­
stationen oder externen Fachabteilungen/Fachkliniken. Informationen durch den Patienten­
manager w
­ erden gebündelt und gezielt an die beteiligten Berufsgruppen weitergegeben.
Entlassungen und elektive Aufnahmen des Folgetages werden zum Beispiel im Rahmen eines
Jour-fixe Termins mit Ärzten und Pflege abgestimmt, wobei Handlungspläne unter Berücksich­
tigung zu erwartender Notfälle erarbeitet werden. Notwendige, stations- bzw. fachbereichs­
übergreifende Lösungen werden zwischen den Patientenmanagern dieser Bereiche entwickelt
und dann mit den verantwortlichen Ärzten abgestimmt. Patienten werden nicht mehr aufgrund
von Belegungssituationen einzelner Stationen abgewiesen bzw. abbestellt. Die Bettenauslastungen können deutlich gesteigert werden.
> F ür Fälle mit erhöhtem Entlassungsrisiko erfolgt durch die prozessuale und aufbauorganisatorische Verknüpfung von Patientenmanagement und Sozialdienst die strukturierte Patientenentlassung. Das frühzeitige Bewerten (Assessment, Bsp. Blaylock) des Pflegezustands eines
Patienten durch die Pflegekräfte liefert dem Patientenmanager z. B. die benötigten Informationen, um, wenn nötig, den Sozialdienst zeitnah einzuschalten oder ggf. kleinere Maßnahmen
(z.B. die Organisation von Hilfsmitteln) selbst durchzuführen. Die medizinische Nachversorgung
ist somit bereits vor der Entlassung gesichert. Der Patient wird in ein funktionsfähiges Umfeld
entlassen. Durch die regelmäßige Interaktion des Patientenmanagers mit dem Arzt im Rahmen
der Online-Kodierung werden zeitnah Änderungen des Entlassungsrisikos einzelner Patienten
identifiziert und Gegenmaßnahmen eingeleitet.
> Z usätzlich entwickelt das Patientenmanagement gemeinsam mit dem ärztlichen und pflegenden Personal klinische Pfade für die häufigsten Diagnosen und vor allem Diagnosen mit hohem Verweildauerpotenzial. Diese Pfade dienen in den stationären Abläufen als standardisierte
Checklisten, anhand derer Kosten optimiert und Verweildauern gesenkt werden.
> E ine notwendige begleitende Prozesskomponente des Patientenmanagements ist weiterhin
die strukturierte, spezialisierte Aufnahmesteuerung elektiver Patienten je Fachbereich. Ein
zentraler Ansprechpartner (Klinikkoordinator) ist der Kontaktpunkt (nach außen) für die niedergelassenen Ärzte und Patienten. Er prüft die Vollständigkeit präoperativer Untersuchungen/Untersuchungsunterlagen (z.B. Laborbefunde, bildgebende Diagnostik, Überweisungsdokumente),
koordiniert elektive Patientenaufnahmen und terminiert die notwendige Aufnahmediagnostik.
Für zuweisende, niedergelassene Ärzte ist ist der Klinikkoordinator ein verlässlicher, erreichbarer Kontaktpartner, der zudem strukturiert medizinische Patientendaten erhebt. Für den
Patienten­manager stellt er eine wesentliche Informationsquelle über geplante Aufnahmen dar.
Hohe planerische Genauigkeit der Klinikkoordinatoren bei Diagnostik und Eingriffen ist hier
wesentlich. Die positiven Effekte einer solchen zentralen Anlaufstelle liegen in der Prozessstandardisierung, der Entzerrung von Arbeitsspitzen auf Stationen und in der Diagnostik, der
Vermeidung von präoperativen Tagen sowie aus Marktsicht der Steigerung der Patientenund Zuweiserzufriedenheit.
Zusammenfassend schafft die Etablierung von Patientenmanagern eine Organisationsstruktur, mit
der die zentralen Ziele des Unternehmens Krankenhaus bis in die Stationsbereiche transportiert
werden können. Und – noch viel wichtiger – die strukturelle Basis für das Einsteigen in einen an
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Kennzahlen orientierten kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Denn Verweildauerverkürzungen
können nicht angeordnet werden, sondern müssen von verantwortlichen Mitarbeitern vor Ort
jeden Tage hart erarbeitet werden – und dies erfordert eine kontinuierliche Optimierung
der Prozesschritte.
VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE EINFÜHRUNG
Optimierte Ressourcenverteilung: Voraussetzung für eine sinnvolle Belegungssteuerung durch
den Patientenmanager ist die optimale, bedarfsorientierte Verteilung der Bettenressourcen zwischen den Fachabteilungen. Nur so kann eine effiziente Patientenbetreuung durch den ärztlichen
und pflegerischen Dienst gewährleistet werden. Die Anzahl externer Lieger sowie von Patientenverlegungen kann so minimiert werden.
Stringente Aufbauorganisation: Schaffung einer zentralen Abteilung "Patientenmanagement"
als Teil der Verwaltung – Integration von Casemanagement, Patientenmanagement, Sozialdienst
und Medizincontrolling unter einem "Dach". Je nach Schwerpunkt des Aufgabengebietes (Patientenprozesssteuerung oder Verweildauerkontrolle) sind die Möglichkeiten hier: Medizincontrolling,
Finanz- und Rechnungswesen (ggf. Patientenabrechnung) oder in Ausnahmefällen das Pflegemanagement – i.d.R. ist lediglich ein moderater Aufbau von Kapazitäten durch die Integration
von bestehenden Funktionen und Ressourcen notwendig.
Durchgängige Prozessintegration: Zentrale Aufnahmekoordination je Fachabteilung über
den oben genannten Klinikkoordinator sowie engste Zusammenarbeit auch mit den Stationsärzten im Bereich der Verweildauersteuerung.
Funktionale IT-Unterstützung: Bettenplanung (ähnlich Hotelplanung – inkl. Aufnahme- und
geplantem Entlassdatum), integrierte Grouper-Funktionen, tagesgenaue Kennzahlenberichte
pro Patient hinsichtlich Verweildauerzielen, Erlöserwartungen sowie dem Status der Aktivitäten
des Entlassmanagements.
Kennzahlensystem und Verankerung in Zielvereinbarungen: Einbindung des Patientenmanagements in die Leistungsplanung der einzelnen Kliniken mit Festsetzen von Kennzahlen und
­Leistungsindikatoren, die sowohl den Erfolg der Klinik, als auch der Patientenmanager aufweisen.
Anforderungsgerechte Qualifikation: Auswahl von durchsetzungsfähigen Mitarbeitern, die an
solch einem komplexen, integrierten Arbeitsplatz agieren können. Umfassende Primär-Qualifikation in den Aufgabenbereichen sowie kontinuierliche Schulung zur Arbeit mit den jährlichen
Änderungen des Entgeltsystems (InEK).
Konsequente, diplomatische Umsetzung: Die Einführung eines solchen Patientenmanagements könnte als ein Eingriff in den Verantwortungsbereich von Chefärzten empfunden werden.
Diese Sichtweise ist aber nicht richtig. Stattdessen ist ein notwendigerweise zentral geführtes
Patientenmanagement das dezentrale Instrument für die verantwortlichen Ärzte, um die aus den
Finanzierungsrahmenbedingungen resultierenden Anforderungen zu bewältigen. Die Patientenmanager sind Berater der Klinikdirektoren. Bei einem konsequenten Projektmanagement kann
die flächendeckende Einführung bei einem Maximalversorger binnen 9 Monaten erfolgen.
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Verweildauerorientiertesdurch
Verweildauersteuerung
Patientenmanagement
Prozessoptimierung
ERFAHRUNGEN UND REFERENZEN
Innerhalb von 9 Monaten konnte durch Roland Berger unter Einbindung aller relevanten Berufsgruppen das
Prozess- und Organisationskonzept in großen kommunalen Kliniken erarbeitet, verabschiedet und umgesetzt
werden. Wesentlicher Erfolgsfaktor war die präzise Definition von Prozessen und Aufgabenbeschreibungen
sowie die gezielte Auswahl von Mitarbeitern nach einem standardisierten Kriterienkatalog gemeinsam mit
Fachverantwortlichen und unter Einbindung der Personalvertretung. Die sichtbaren Verweildauer-, Abrechnungsund Prozessoptimierungen verdeutlichen bei gleichzeitigen Fallzahlsteigerungen die Eignung dieses Konzepts
auch oder insbesondere in Sanierungsprojekten, die sowohl kosten- als auch wachstumsorientiert
ausgerichtet sind.
ABBILDUNG 5:
Auswertung VWD Pilotierung (Beispielklinik)
UGVD
Aufnahme
OGVD
MVD
Pilotierung
16%
+ 5%
55%
+18%
28%
-16%
0%
-8%
Jan - Jun
Basiswert
11%
37%
44%
8%
Optimale Vergütung
Vergütung
Hohe
Abschläge
Normale
DRG-Vergütung
Geringe
Zuschläge
Quelle: Projektbeispiel; Eigene Dartsellung
ABBILDUNG 6:
Entwicklung Kodierkennzahlen 3 Monate nach Start Echtbetrieb
8,08
5,07
-4,80
-3,59
3,28
1,48
Durchschnittliche
Dauer bis Kodierung
Aufnahmediagnose (t)
Quelle: Projektbeispiel; Eigene Dartsellung
Durchschnittliche
Dauer bis Kodierung
Entlassdiagnose (t)
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KUNDENSTIMMEN
Michael Kilian,
Leiter des Strategischen Controllings am Klinikum Dortmund:
"Das neu eingeführte Patientenmanagement bewirkt eine Qualitätssteigerung in der
medizinischen Versorgung – Abläufe werden durch Steuerung der Verweildauer optimiert
und vermeiden sowohl unnötige Tage im Krankenhaus für den Patienten, als auch verfrühte
Entlassungen, die zu einer Wiederaufnahme führen könnten. Nach einer Einführungsphase,
die davon abhängt, welche Basisvoraussetzungen das jeweilige Krankenhaus mitbringt,
werden und müssen sich nachvollziehbare Veränderungen im Kodierungs- und Entlassverhalten einstellen. Diese müssen durch das medizinische Controlling nachgehalten und
ökonomisch bewertet werden. Das Patientenmanagement unterscheidet sich somit vom
"klassischen Kodieren" und ist eine dynamisch agierende Einheit, die sich den Änderungen
im Gesundheitssystem laufend anpassen muss. Diese Einheit haben wir mit der Hilfe von
Roland Berger konzipiert und erfolgreich im Unternehmen etabliert!"
Dr. med. Andreas Tecklenburg
Vizepräsident der Medizinischen Hochschule Hannover
„Wir haben innerhalb des Projektes [3S:MHH] sämtliche administrativ-organisatorischen
Prozesse auf den Stationen analysiert und umfangreiche Anpassungen vorgenommen.
­Wesentliches Element war die Einführung von Case Managern, welche in enger Abstimmung mit dem Ärztlichen und Pflegerischen Dienst die Koordination des Patientenprozesses von der Aufnahme bis hin zur Entlassung übernehmen und die medizinischen Bereiche
deutlich entlasten. Dabei orientiert sich die Steuerung maßgeblich an der Verweildauer,
die aufgrund der neu eingeführten fallbegleitenden Kodierung tagesaktuell ist. Ohne die
Umsetzungspenetranz und Erfahrung von Roland Berger wären wir innerhalb der vergangenen 9 Monate nicht so weit gekommen“
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Verweildauerorientiertes Patientenmanagement
ANSPRECHPARTNER
Prof. Dr. Roland Falb
Managing Partner
Pharma & Healthcare
Roland Berger Strategy Consultants
Freyung 3/2/10 46 | 1010 Wien
Österreich
Tel.: +43 (1) 536 02-200
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Roland Falb ist Managing Partner und Leiter der Roland Berger
Healthcare Practice in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er hat
über 20 Jahre Erfahrung bei der Beratung von Gesundheitseinrichtungen
gesammelt. Als Schwerpunkt begleitet er medizinische Leistungserbringer
bei Fragen der strategischen Weiterentwicklung, Reorganisation und
Restrukturierung sowie in Fragen der Versorgungsplanung.
Dr. Peter Magunia
Principal
Pharma & Healthcare
Roland Berger Strategy Consultants
Löffelstr. 46 | 70597 Stuttgart
Deutschland
Tel: +49 89 9230-8609
E-Mail: [email protected]
Dr. Peter Magunia begann seine Karriere bei Roland Berger im Jahr 2010
und ist nun Principal im Kompetenzzentrum Pharma & Healthcare. Er
berät Klienten aus dem Bereich Gesundheitswesen und dabei vor allem
Krankenhäuser zu den Themen Strategie, Restrukturierung, Operational
Excellence und Organisation. Bevor er zu Roland Berger kam, praktizierte
Dr. Peter Mangunia als Arzt in Deutschland.
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ÜBER ROLAND BERGER STRATEGY CONSULTANTS
Roland Berger Strategy Consultants ist die größte Unternehmensberatung deutschen
und europäischen Ursprungs und hat sich als eine der weltweit führenden Top-ManagementBeratungen im Markt etabliert. Roland Berger ist eine Partnerschaft, deren Anteile von aktiven
Partnern gehalten werden. Neben dem klassischen Feld der Industrie- und Wirtschaftsberatung verfügen wir gebündelt im Competence Center Pharma & Healthcare über ausgewiesene
Expertise in allen Bereichen des Gesundheitswesens.
Inhaltlicher Beratungsschwerpunkt bei Roland Berger Strategy Consultants sind Top-Management-Themen. Darunter verstehen wir Themenfelder, die für die Zukunftssicherung der von
uns beratenen Unternehmen bzw. Institutionen hoch relevant sind. Das Beratungsspektrum
umfasst daher sowohl Strategieprojekte wie auch umfassende Restrukturierungs- und Organisationsprojekte. Auch die immer wichtiger werdende Optimierung von Geschäftsprozessen
ist ein relevantes Beratungsfeld.
Die Kompetenz für die Beratung aller Akteure der Gesundheitswirtschaft wird im Competence Center "Pharma & Healthcare" gebündelt. Wir beraten die Bundes- und Landespolitik, Kostenträger und Leistungserbringer, Pharma- und Medizintechnik-Unternehmen sowie die
Industrie in Gesundheitsthemen. Daraus verfügen wir über einen externen, neutralen Gesamtüberblick über den aktuellen Stand und die weiteren Entwicklungen im Gesundheitswesen.
Die Provider Practice berät Universitätsklinika und Krankenhäuser aller Versorgungsstufen,
Reha- und Pflegeeinrichtungen sowie ambulante Versorger bei allen wichtigen Themen wie:
> Strategieentwicklung (Fusion/Kooperationen, Optimierung des Leistungsportfolios,
Ambulanzstrategie, IT-Strategie)
> Kostensenkung (u.a. Personalbedarfsermittlungen und Sachbedarfsmanagement)
> Prozessoptimierung (ZNA/Elektiv-Ambulanzen, OP, Patientenmanagement etc.)
> Einbindung von Partnern/Wertschöpfungsoptimierung (Kooperationsmodelle mit
Krankenkassen, Einbindung von sonstigen Partnern aus dem Bereich Facility Management
und Medizintechnik, Finanzierungskonzepte für Medizintechnik und Infrastruktur)
> Erschließung von Wachstumsfeldern (Zweiter Gesundheitsmarkt, Selbstzahlermarkt,
ausländische Patienten)
> Querschnittsthemen wie Marketing, Führungs- und Steuerungssysteme/Kostenträger- und Deckungsbeitragsrechnungen
> Multiprojektmanagement – Aufbau und Betrieb von Projektmanagementoffices/
Projektbüros und Design des Projektcontrolling
Unsere Kunden bewerten insbesondere unsere Umsetzungsorientierung und unseren
Pragmatismus bei allen relevanten Umfragen gegenüber den Wettbewerbern positiv
(u.a. Prof. Fink).
11
Amsterdam
12 Verweildauerorientiertes
Barcelona
Beirut
Beijing
Berlin
Brussels
Bucharest
Budapest
Casablanca
Chicago
Detroit
Doha
Dubai
Düsseldorf
Frankfurt
Gothenburg
Hamburg
Hong Kong
Istanbul
Jakarta
Kuala Lumpur
Kyiv
Lagos
Lisbon
London
Madrid
Manama
Milan
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Munich
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