Unterwasserschall 01 Hintergrundschall in den NATURA2000 Gebieten. Wie dominant sind natürliche Geräusche, Schiffslärm und Rammschall. Max Schuster Unterwasserlärm hat sich durch den Ausbau der Offshore-Windparks zu einem wichtigen Aspekt im Meeresnaturschutz entwickelt, denn vor allem bei der Installation der OffshoreWindkraftanlagen können extrem hohe Schallpegel entstehen. Die biologischen Auswirkungen dieser impulshaften Geräusche sind vielfältig: In kurzer Distanz bewirken sie temporäre oder dauerhafte Hörschäden, weiter entfernt reagieren Meeressäuger mit Flucht oder Meidung des Seegebietes. Um die negativen Effekte der Schallemissionen zu mindern, müssen die Pfahlgründungen während der Bauarbeiten mittlerweile ein verbindliches Kriterium für Schallemissionen erfüllen, das an die Empfindlichkeit mariner Säuger angelehnt ist. Damit diese Anforderung auch bei der Installation großer Pfähle erfüllt werden kann, wurden diverse Methoden zur Schallminderung entwickelt. Heute sind diverse technische Lösungen verfügbar, die den abgestrahlten Lärm während der Pfahlrammung reduzieren. Somit können die vorgegebenen Grenzwerte eingehalten werden. Der Beitrag anderer Lärmquellen auf den Baustellen, wie z.B. durch Versorgungs- und Wachschiffe, wird von diesen Maßnahmen nicht gemindert. Dadurch haben diese kontinuierlichen Schallquellen einen erheblichen Beitrag zum gesamten Lärmpegel in der Umgebung der Baustelle. Bisher wurde der Beitrag kontinuierlicher Lärmquellen im Umkreis der Offshore-Windparks nicht bewertet. Bei Schallmessungen im Umkreis des Windparks Butendiek zeigte sich jedoch, dass Schiffe einen erheblichen Anteil an der dauerhaften Belastung des Meeresgebietes haben. Es wird erwartet, dass Schiffslärm durch Crewtransporter auch nach Abschluss der Bauarbeiten einen dominanten Beitrag zum Hintergrundschall in der Umgebung des Windparks leisten wird. Für die Bewertung der Auswirkungen eines Windparks auf die Meeresumwelt ist es daher sinnvoll, diesen Beitrag zu berücksichtigen. Im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz wurden in den Jahren 2012 bis 2015 Langzeitmessungen des Unterwasserschalls in Nord- und Ostsee durchgeführt. Diese Datensätze wurden , auf Schiffslärm und auf Rammschall untersucht. Die Ergebnisse daraus zeigen, welche Zeiträume in den Meeresgebieten durch anthropogenen Beitrag bestimmt werden. Im Umkehrschluss können auch akustische Rückzugsräume identifiziert werden, in denen Meeressäuger weitgehend ungestört von Schiffslärm bleiben. Der Vortrag präsentiert die Methoden und die vorläufigen Ergebnisse aus den Auswertungen der Langzeitmessungen. Daraus werden Vorschläge für ein zukünftiges Vorgehen beim Monitoring abgeleitet, das durch die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) gefordert wird. Abschließend wird ein Ausblick auf Forschungsvorhaben gegeben, die die Auswirkungen von Schiffslärm auf Marine Säuger untersuchen. 02 Unterwasserschall Anschrift des Vortragenden: Max Schuster DW-ShipConsult GmbH Lise-Meitner-Str. 9 24223 Schwentinental Email: [email protected]
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