Agrarumweltpolitik durch Politikentflechtung

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Conrad, Jobst
Book Part
Agrarumweltpolitik durch Politikentflechtung
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Suggested Citation: Conrad, Jobst (1988) : Agrarumweltpolitik durch Politikentflechtung,
In: Udo E. Simonis (Ed.): Lernen von der Umwelt - Lernen für die Umwelt: theoretische
Herausforderungen und praktische Probleme einer qualitativen Umweltpolitik, ISBN
3-924859-51-5, Edition Sigma, Berlin, pp. 227-236
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http://hdl.handle.net/10419/122577
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œ
Agrarumweltpolitik durch Politikentflechtung
Jobst C onrad
1.
Korizep tfon ei h e r A g raru m w el tpol i tik
Die folgenden
Ü berle gungen zu e in e r in
A g ra r u m w e ltp o l itik
zielen
schließen de
Koordin ation
tik b e re ic h e
ab -
n ich t
p ro g r a m m a tis c h e r
von
Pol it ik
1987:
-
in
sich konsistenten
einm al
au f
v ers chiede ner den
nur
Ebe ne.
diesen
au f
Agrarsektor
analytischer*,
Damit
sind
Bereichen
Konzeption e iner
eine E n tf le c h tu n g
son dern
z u g le i c h
und
an­
b e r ü h r e n d e r P o li­
auch
au f pol i t i s c h -
norm ative - Reo ri enti eru ngen
v e rb u n d e n
( v g l . C onrad
1987,
de Haen
219):
Die Agrarpolitik
an
z unächst
hätte
auf
W e lt m arktbeding u ng en
der
E rz e u g e r p r e is e ,
f ü h re n
würde.
fristige
Ein e
die
a ll m ä h li c h e
h inzuw irken,
sondern
auch
zum
könnte
die
n ich t
Abbau
gewisse A b s ic h e r u n g
P re is a u s s c h lä g e
A n passu ng
was
der
Agrarpreise
n u r zu
e in e r Senkung
verzerrter
Pre is rela tionen
des A g r a r m a r k t e s
EG-Kommission
durch
gegen
kurz­
entsprechende
M a r k t e in g r if f e des A n - und Verkau fs und d er F estlegung eines
Interv en­
tionspreis es g e w ä h rle is te n .
-
Die Agrarsozialpolitik hätte die mit der P re is a n p a s s u n g verb u ndenen so­
z i a le n
Här ten
durch
L a n d w i r t e f ü r eine c a .
E in e
ents pre chend
w ü rd e die
deren
sche
direk te
10- bis
ang e k ü n d ig te
E inkom mehtr ansfers
15-jä h rig e
und
abg e g re n z te
die
P re is
wäre
eine
im
P o litik b e r e ic h e n
V e rg le ic h
ü b e rp ro p o rtio n a I
g ü n s tig e A b s ic h e r u n g
mit
L a n d w irts c h a f t
von
der
zu
Ein kom menssich erung
von
w endung d e r A g r a r p o l it ik rec htfertig en
l ieße.
zu
p o liti-
Wirts chafts bere ichen
La ndw irten,
n ic h t
in den a n ­
e r l e i c h t e r n . Der
änderen
selbst
betroffenen
a u s z u g le i c h e n .
pol i tische D u rc hsetz bark ei t von Pol itikprog rarnmen
landwir ts ch afts bezo gen en
der
an
Ü be rga n gs z e it
was sich jedoch
veran tw orten den
Kehrt­
227
-
Die Agrarstrukturpolitik hätte v o r
trä glich
zu
schieht,
und
la n gfristig
führen.
g esta lten,
darüber
eine
Die
wie
dies
h in a u s
in
erneute
au f
die
F ö rd e r u n g
sprechende
nahmen von
der
für
einigen
ökolo gisch en,
und
z u s ä tz lic h e
L a n d w irte n
Effizienzverordnung
auf
heute
ge­
m itte l-
und
durchzu­
K re d it b e w i ll ig u n g e n
werden,
ansonsten sich
aber
Landbaus,
ent­
F in a n z ie r u n g
U m w e lts c h u tz -
(z .B .
be reits
Flu rbe re inig u ng
inte g rie rte n
die
u m w elt v er­
La ndschafte n
sollte
Betriebe b e s ch rä n k t
des
F ällen
ök ologische
F ö rd e r u n g
U m s tellu n gs beihilf en
tu ngsbei trä gen
in
F lu r b e r e i n i g u n g
ausg eräum ten
e x p lizit
e i n z e lb e trie b lic h e
f ü r e n tw i c k l u n g s f ä h ig e
allem die
von
au f
Bew irtschaf-
und La ndsch aftspfle gem aß­
im Rahmen des B e rg b a u e rn -P ro g ra m m s und
de r
EG)
k o n z e n t r i e r e n . Mit
dieser
R eo rie n tie -
r u n g der A g r a r s t r u k t u r p o l it ik wü rd en manche ih r e r bish e rig e n n eg ativ en
Um w elt w irku n gen
de r
Au sweitu ng
-
d u rch
ein se itig e
ök ologisch
die U mstellung auf G ü lle w i rts c h a f t -
-
regionale Strukturpolitik
Die
l ä n d li c h e r
Räume
vor
allem
mehreren
lu ngsm ögli chkeite n
ist.
Bewohnern sollte jedoch f ü r
nicht
bzw.
die
Landw irtschaft
La nd esm itteln
dem wäre
in
dü nn
e i n ric h tu n g e n
Ver meidung
und
von
Formen
der
w irts c h a f tlic h e
Le bensfäh igk eit
F ö rd e ru n g
endogenen
und
des
E n t­
wobei die L a n d w irts c h a f t eine Komponen­
nich t
Regionen
ohne
k ü n s tli c h
fehlende
spezifis ch
(z.B .
betreffende)
ä h n lic h
Gebieten
zu
rä u m li ch en
ausreic hende
hochgepäppelt
Möglic hkeiten
ein
L a n d b e w i rts c h a f tu n g
Umweltschäden
Land-
z .B .
die
besiedelten
R a u m o rd n u n g s p o litik z u r
wie
verm ieden.
die
zukommen
an
Betriebe mit
hätte
L ä n d li c h e
sollten
g röß e rer
Wirtsch aftsweisen,
durch
w i c k lu n g s p o te n tia ls zu stütz en,
te u n te r
B e v o rzu g u n g
pro b le m a tisch e r
der
ihren
eine generelle
(d .h .
Zu la g e
aus
B e rlin -Z u la g e ).
Minimum
bzw.
E n t w ic k ­
werden,
an
BundesA u ß e r­
Infra struktur-
La ndsch aftspfle ge
g e w ä h rle is te n .
Umgekehrt
sollte
zur
die
T r e n n u n g m ite in an der u n v e r e i n b a r e r
R essourcennutzung
beitrag en
(z.B .
Gemüseanbau­
gebiete und T r i n k w a s s e r g e w i n n u n g ) .
E rst
vor
p olit isch e
(Schmitz
Hilfe
dem H i n t e r g r u n d
R e g u la tiv e
1987).
Pol i t ik o rie n tie ru n g e n
zu
beu rteil en
Die Agrarumweltpolitik sollte
ökonomischer
L a n d w i rts c h a f t d u r c h
228
solcher
angemessen
A n re iz e
(Steuern
und
In te rnal is ie ru n g der
und
zu nächst
Ab g a b e n )
sind
agrarumwelt­
ra t io n a l
e in se tz b a r
flä chendeckend
mit
u m w e ltv e rtr ä g l iche
Umweltkosten förd ern
und damit
z u g le ic h Mittel
f ü r die
tens sollte sie
lokal
bzw.
n i s t r a t i v e Maßnahmen
weltsteuern
und
B eseiti gun g von Umweltschäden s ic h e r s t e lle n . Z w ei­
re g ional
Um weltgüte r
-a bgaben
nich t
durch
spez ifisch e A u f la g e n
sc h ü tz en,
g esich ert
die
durch
werden
und
adm i­
unspe zif isch e
können.^
Um-
D rittens sol lte
sie die Chancen von moral suasion z u g u nsten u m w e lt v e r t r ä g lic h e r L a n d b e o
w irts c h a f tu n g vo ll nutzen , jedoch auf Bereiche k o n z e n trie r e n , in denen
die
ökonomische
Auch
wenn
doch
u n te r s te llt
Interessen läge
der
La ndw irt
w erd en,
nich t
daß
des
Landw irts
nur
diese
als
Rolle
dem
n ic h t
entg egensteht.
homo oeconomicus
sein
a g ie r t ,
kan n
B ew irtsch aftu ngsverhal.ten
heute w e i tge hen d1bestimmt.
Da
die
Aufg aben
e rö rtert wurd en
e in e r
und die
jew e ilig e n ' S t a n d o r t trieren
sich
b i s la n g
Umweltberatung .b ere its
und
die ^folgenden
w e nig er
b r e it
v i e lf a c h
in
der
Literatur
Palette die sbezü gl ich er Maßnahmen s t a r k
B e w irts c h a f tu n g s b e d in g u n g e n
A u s f ü h ru n g e n
d is k u tie rte n
au f
die
jn
abhängt,
von den
konzen­
der ^ A g r a r - L i t e r a t u r
ökonomischen Anreize
im
Rahmen
de r
A g ra rum wel tpol i t i k .
2.
Ökonomische Anreize als Instrumente 'der Agrarumwel tpol i t i k
Da Ökonomische A n re iz e
len,
n u r dann
Wenn sie w irksa m und
s tr a tiv e n
A u f la g e n
die au f die
keinen
I n te r n a l is ie ru n g
im wesentlichen v i e r Steuern
(a)
Stickstoffsteuer
ein s in n v o lle s
pra ktikabel
hohen
sind
P o li ti k i n s tru m e n t d a r s te l­
und im V e r g le ic h zu
Kontrol lauf wand
der Umweltkosten
a d m in i­
e r f o r d e r n , sol I ten
abziele nden
Maßnahmen
sich
auf
(negative ökonomische Anreize) b es chränke n:
au f H a n d e ls d ü n g e r
steuer au f H a n d e ls d ü n g e r von c a .
von c a .
2 DM/kg
N u nd
Phosph at­
1 DM /kgP^Q^
Dazu gehören auch die F estlegung von Regeln um weltsch on ender La ndbe­
w i rts c h a f tu n g
und
die E i n f ü h r u n g
von
B e tre ib e rp f Iic h te n
( v g l . SRU
1985).
Hi erzu gehört z u n ä c h s t einmal die ve rb esserte personel le und ressour­
cenmäßige A u s s ta ttu n g der O f f i z i a l b e r a t u n g , die *•»e i n z e lb ä t r f o b l ic h e . Ge­
s a m tbetrie bsberatu ng en
u n te r
B e rü c k s i c h tig u n g
von
Umweltbelangen
ü b e rha up t erst mögli ch m a ch t.
229
(b )
eine abgestufte Steuer ( e i n - ,
und
T ie r p h a r m a z e u t i k a
je
z w e i - und v i e r f a c h e r S a tz )
nach
ihrem
au f Pestizide
G e f ä h rd u n g s g ra d
für
die
Um­
welt'*
(c)
eine Steuer von c a .
200 DM/ha f ü r eine Vie h besatzd ic h te über
2 GVE/
ha je ang efang ene r GVE/ha^ (GVE = G ro ß v ie h e in h e it)
(d )
eine abgestufte La ndsch aftsste u er von
mit
fehlenden
lokalen
Biotopen
50 b z w .
u .ä .
und
100 DM/ha f ü r Betriebe
mit
Schlägen
über
etwa
2 h a .5
Mit
der
Erhebung
Steuern werden
generell
mit
begrenztem
einmal
"low input" und
die
g ünstigt.
dieser
zu näch st
Die Steuerhöhe
w e lt v e r t r ä g li c h e
Formen
die
sollte
der
V e rw a ltu n g s a u f w a n d
der ökologische
so
gemischten
bemessen
Landwirtschaft
und
v erb u ndenen
i n te g rie rte
Landbau,
Bew irtsch aftu ng sw eisen
sein,
aus
daß
der
Landw irt
w i rts c h a f tli c h e n
be­
um­
Gründ en
vo rzie h t.5
Mit
d er
Beg renzu n g
Steuern w i r d
sischen
V e r u rs a c h e r
hende U m w elt All ge m einh eit
Kosten
für
der
neg ativen
z u g le ic h eine
zu
ökonomischen
entr ic hten den
Umweltkosten
und Naturschutzmaß nahmen
bzw.
die
dem
N u tz nießer
E inric htu n g
A n reiz e
T r e n n u n g s l i n i e gezogen
und
anfalle nden
a u f z u b r in g e n
au f
diese
zwischen den
sind.
den f ü r
Kosten,
H ierz u
ökolo gis cher A u sg le ich sflä c hen
weite rg e­
die
von der
gehören
und
vier
vom p h y ­
die
Biotopver-
Davon u n b e r ü h r t b le ib t die D u r c h f ü h ru n g e iner Umwel t v e r t r ä g l i c h k e i t s p r ü f u n g bei der Z u la s s u n g von P f la n z e n b e h a n d lu n g s m itte ln und T i e r ­
p h a rm a z e u tik a .
Damit w i r d das sch w ie rig e Problem einer G ü llebeste ueru ng u m ga nge n.
Diese von den lokalen Behörden ein z u tre ib e n d e Steuer ist a d m i n i s t r a t i v
am aufw end ig sten, aber mit entsprechenden k a r to g ra p h is c h e n U nte rla gen
und einem gewissen H a n d lu n g s s p ie lr a u m der Vollzu gsbeh örd en um setzbar.
Im Rahmen der h ie r v org etrage nen M o dell betra chtu n g s in d Probleme de r
v e rfa s su n g sre ch tl ichen Z u lä s s i g k e it de r G le i c h b e h a n d lu n g d er S te uersy­
stematik von solchen Umweltsteuern s e k u n d ä r , zumal sie d u r c h a u s lös­
b a r ersch ein en.
230
7
. .
bundsysteme , f ü r die E ntlo h n u n g f ü r
L a n d s c h a f t s p f le g e - und N a t u r s c h u t z -
Q
maßnahmen
gen z . B .
3>
und
in Wasserschutzgebieten
(v g l.
für
Besch ränku ng en
und A u f la ­
K n au er 1987).
Direkte Steuerwirkungen - ein Überblick
Be trach tet
man die A u s w irk u n g e n dieser Steuern a u f die einzeln en f ü r die
La ndw irtschaft
ein fa ch t -
-
f ü r A u s g le ic h s z a h lu n g e n
relevante n
U m w elt sch u tzg ü ter,
Die Stickstoffisteuer
d e r A n b a u f rü c h te ,
wird
zu
jedoch
stoffdüngerei nsatzes
-
e in e r
n ich t
speziell
k u l t u r e n des Gemüse- und
Steuer
so e r g i b t
sich
-
s ta r k v e r ­
etwa folgendes B i l d :
im wesentl ichen
gewissen
zu
einem
im
Bereich
Weinbaus -
n u r die
Mittel
V e rsch iebu ng
starken
der
führen.
in
R ü ckg ang
d er
des
pro ble m ati schen
Daher
a u f g e b ra c h t,
würd en
Wahl
S ti ck­
Sonder­
über diese
um e rf o rd e r lic h e z u ­
sä tz lic h e Maßnahmen de r W a s s e rw irts c h a f t i n d i r e k t zu f i n a n z i e r e n .
-
Über
die
tu ng
existie re n
der
A u s w irk u n g e n
kaum
e iner
Phosphatsteuer au f
U n te r s u c h u n g e n . Auch
Ph osphatdüngere? nsatz
nur
wenig
h ie r
die
ist
zu rü ck g e h e n
L a n d b e w irts c h a f ­
zu
w ird,
ve rm ute n,
so
daß
daß
eine
g e ri n g e r e E u t r o p h i e r u n g von Oberfläch eng ew ässern seitens d er L a n d w i r t ­
schaft n u r begre nzt zu e rw a rten
-
Die Pestizidsteuer
dürfte
ist.
im V e r b u n d
mit
restriktiven
ZuIassungsbedin-
gungen deutl iche Effekte f ü r den G e w ä s s e r - und Bodenschutz e r b r i n g e n .
-
Die ko m bin ierte W irk u n g von Steuern auf Tierpharmazeutika und Viehbe­
satzdichte sollte die Chancen f ü r eine a rtg e re ch te re ,
noch wei tgehend au to m atisierte T i e r h a l t u n g u n d -
aber
sich e r
immer
in V e r b i n d u n g mit de r
An gesich ts des R ückgangs der B o d e n - und P achtp reis e e in e r A g r a r p r o ­
d u k tio n u n te r W eltm arktb edingungen wä re n die Kosten f ü r E rw e rb oder
Pach t diesbezügl ¡eher Fläch en weit g e r i n g e r als heute.
8
A u ße r in speziel len La gen und in d e r Anfa ngspha se ist mit c a . e iner
A r b e i t s k r a f t je 200 ha zu rechn en, was etwa d er Betriebsgröße moderner
g esu nde r Ackerb a u b e trie b e e n t s p r i c h t . Von d a h e r s te l lt die L a ndsch afts­
pf lege keine echte Einkom mensaIt e r n a t ¡ve f ü r die Mehrzahl d e r heutigen
I a n d w i rf s c h a ftl ic h e n K l e i n - und M itte lb e trie b e d a r .
231
Sti ckstoffs teuer hen,
ohne
jedoch
für
T ie rs c h u tz g e s e tz und
wach u ng
-
eine V e r r i n g e r u n g
entsprechende
des G ü lle a n f a lls
re c h tlic h e
Vorsch riften
Gül le v e r o rd n u n g e in s c h lie ß lic h
ü b e r f lü s s ig zu machen
(v g l.
Die Landschaftssteuer dürfte das
zes gew äh rle isten
sowie z u s ä t z li c h
notwendige
1987)
wären
von
Über­
Darüber
Natursch utzmaßnahmen
w e nig er
an raum wirk sam en
des A r t e n -
die G esta ltung
K ulturlandschaft.
als eig e n stä n d ig e ,
a u s re ic h e n d e r
notwendige Minimum
L a n d w i r t s c h a f t z u gunste n
gend
erh ö­
Bereich
T e h e r a n i - K r ö n n e r 1987).
V o rkeh ru n gen de r
abw ec hs lu ng sreich en
d e u tlic h
im
und
Bioto pschut­
E rhaltung
e iner
h in ausgehende und
d rin ­
(v g l.
bzw.
Hampicke
1987,
de r A g a r u m w e lt p o li tik
Knauer
zuzurech­
nende S ch ritte e iner U m welt- und N a t u r s c h u t z p o li t ik anzusehen.
-
Die
H a u p t w ir k u n g
Steuern,
d u zierten
tung
erfo lg ende
im allgem einen
dernen
Form hin gegen
den
w a rte n .
und
Probleme
In
der
de r
durch
ausg eh en,
z u s ä tz lic h e
in
wobei
A n reize
diese
zusammen in ­
L a n d b e w i rts c h a ftu n g
keine dieser Steuern zu z a h le n ,
oder
V i e h h a ltu n g s b e tr ie b
für
Rich­
die
eine
pa­
D e in -
in
die f ü r
seiner
einen mo­
g eg enw ärtig en
leicht 500 DM/ha und mehr ausmachen könnte n.
von den
bezug
auf
den
Bodenschutz,
v i e r Umweltsteuern
L u ftre in ha ltu ng ,
E n e rg i e e in s p a r u n g
der
von
So hätte etwa ein Betrieb des ök ologischen L a n d b a u s
G ew ässerschutz,
tu rs c h u tz wäre
sion
V e r sch iebu ng
dü rft e
die Um weltberatu ng
Bewirtschaftu ngsform en
Agrarpreisse nkung
(f a s t )
A ckerbau-
Um weltsch utz
A u fla g en und
a llm ä h lic h e n
t e n s iv i e r u n g setzt.
Für
den
umweltschon ender
ra l le l
-
für
die rec htlic hen
d ü rfte
B o d e n v e rd ic h tu n g ,
des
ihr
den
ein
T ie r s c h u tz
gewisser
und
Le b e n s m itte lq u a litä t ,
B e itra g
dagegen
G rü n I a n d u m b ru c h s
den
Na­
zu
er­
B e itra g
Bodenero­
gering
und
se in .
des w eiter­
reich enden Arte nschutzes werden d u r c h die Steuern kaum gelö st.
Während d u r c h
stü tz ungen
das
den
25 % sinken dü r ft e ,
derum um c a .
g
(allm ählichen)
d u r c h s c h n it t lic h e
wü rd e die
15 % anheben.
g
V e r z ic h t auf Garantiemengen
P re is n iv e a u
de r
und P re is ­
E rz e u g e rp r e is e
um
gut
Internal i s ie ru n g der Umweltkosten sie w i e -
Um diese K oste nüberw älzung
zu erm ögli chen,
Dies v a r i i e r t s ta r k je nach P r o d u k t; z u g le ic h w i r d der S e lb s tv e rs o r­
g u n g s g r a d in einigen Bereichen auf de u tlich u n te r 100 % sinken ( v g l .
Bückwell et a l . 1982, Conway 1986, Castle et a l . 1985).
232
wären
für
( verg leichbare)
was p o l iti s c h
und
A g r a r im p o r t e
p r a k t i s c h den
entspre ch ende
Z ö lle
problem ati sch ste n P unkt
zu
erheben,
in d er
hie r v o r ­
gestellten a g ra ru m w e ltp o l itischen Konzeption ausmachen d ü r f t e .
4.
Bereichsbezogene Fol gewirkungen
Betrachtet
von
man
die
Umweitkosten
Ausw irkungen
durch
auf a n d e r e Bere iche,
dieser
s ta r k
Pauschal steuern
so ist -
e b en falls
auf
d ie
abhebenden
s ta r k
Internalisierung
A g ra r u m w e l tpol itik
v e re i n f a c h t
-
in
etwa fol­
gendes zu e r w a r t e n :
-
Der
Agrarstrukturwandel
be s c h le u n ig t
und
Benachtei iig te
Landwirtschaft,
s c h n i ttli c h e
durch
Gebiete
zum
wird
die
müssen
Teil
durch
mit
v e r ä n d e rte
einem
zu g u nsten
Betriebsgrößen
die
von
des N a tu r s c h u tz e s ,
200 ha
für
werden
und
Zahl
durchaus
le b e n sfä h ig .
Die
kaum
w eitreichenden
w a h rsc heinI i c h . Nebenerwer bsbetr iebe
Sind
A g r a r p r e i s p o l i t ik
h ä rte r e A g r a r u m w e lf p o li t i k
gebremst.
Rückzug
re c h n e n . Du rch ­
Vol I e rw erbsb etriebe
jedoch
der
de r
n ic h t
gemischten
sin d
diskrim inie rt
Betriebe
und
d er Betriebe des ökologischen L a n d b a u s nimmt ra s ch z u .
-
Die sta a tlic h e n Agrarbudgets werden
zeit von
lastet,
-
10 b is
20 Jah re n
-
vor
w odurch Mittel f ü r andere Zwecke frei
Volkswirtschaftlich
ist
allem
nach
f o rc ie r te r A g r a r s o z i a lp o l it ik
das
gesamte
Konzept
der
-
Ü b erga ngs­
erhebl ich ent­
werd en.
e in d e u tig
p ositiv
zu
be­
werten .
-
Die regionale Strukturpolitik muß
z ie rte
Maßnahmen
re n z ie r u n g s p ro z e s s e
, .
10
den
a b s ic h e r n ,
so
daß
keine
sozial
lä n d lic h e n
durch
Raum d u r c h
dif feren­
rä u m lich -fu n ktiona le
unangemessenen
Folgekosten
Diffe­
erit-
steh en.
In d e r EG liegt der Anteil d e r L a n d w i r t s c h a f t mit wenigen Ausnahmen
in a lle n Regionen u nter 20 % der Besch äf tigten und u n te r 10 % des re ­
gio nale n S o z ia lp r o d u k ts , so daß r e g io n a le D is p a ritä te n p r i m ä r weder
a g r a r p o l i t i s c h v e r u r s a c h t s ind noch gelöst werden kö nnen.
233
-
Für
den
Endverbraucher w i r d
ßig
ein
gravierender
ihn
wird
Für
das
jedoch
12
b u n te r d a r s t e lle n .
-
sich
sich
die
Agrobusiness
weder p r e i s l i c h ^
sch u tz ,
-
q u a lit ä t s m ä ­
status
quo ante
Landschaft
wieder
abwechsl u n g s r e ic h e r
dürft en
die
Folg e w irk u n g e n
o r ie n t ie r u n g der A g r a r ( u m w e l t ) p o l i t ik mit
de r No tw endigke it zu
noch
zum
U nte rschie d
e rg e b e n .
e in e r
solchen
Für
und
Neu­
w irtsch aftl ichen V erlu ste n und
innovativem Verh alt en
(z.B .
b io lo g is c h e r P f la n z e n ­
G e s a m tb e tr ie b s b e ra tu n g ) v e rb u n d e n se in .
F ü r die Entwicklungsländer sind
in de r
Tende nz
g ü n s tig e A u s w i r k u n g e n
zu e r w a r t e n .
Von
daher
d u rch
ist
eine
die
den
ben sm itte lp o litik
bes serung
der
Ergänzung
der
h ie r
Nahru ngsm i ttelb ere ich
e rfo rderl ich,
die
sk iz z ie rte n
betreffende
A n re iz e
Lebensmi ttel quäl i tät,
d er
und
A g ra r u m w e ltp o l i tik
G e s u n d h e its -
V o rs chri fte n
Qual i tä tsk ri terie n,
und
Le­
für
eine V er­
der
Q u a li t ä t s ­
k o ntrolle und der E rn ä h r u n g s g e w o h n h e i ten setzt.
5.
Zusammenfassung
Für
die
h ie r
v o rg este llte
ag ra ru m w e l tpol i tische
Konzeption
sind
im
Hin­
b li c k au f das v o rh e r rs c h e n d e Pol i tik m u s ter folgende Punk te f e s tz u h a lte n :
-
Von den
Instrumenten
jedoch als
her ist
G ru n d la g e Steuern
g ik
m a rk tw ir ts c h a f tl ¡eher
die
E in zelhe it en
in
die Konzeption
(bzw .
von
den
prä fe riert
gemäß de r dominanten Lo­
Gesellschaftssystem e,
Abhängigkeit
Akte ure entscheiden zu
nicht festgelegt,
Abgaben)
um
so
jew eilig e n
den
M ark t
Prä fe re nzen
über
de r
lass en.
Der Anteil de r L a n d w i r t s c h a f t ohne Vorleistu ngen am V e r k a u f s p r e is von
Lebensmitteln lieg t d u r c h s c h n it t lic h n u r bei c a . 20 %.
12
234
A l l e r d i n g s muß mit der Ausweisung
t e i lf lä c h e n gerechnet werd en.
von
nicht
betretb aren
ök ologischen
-
Die Konzeption
I i ti ken
für
setzt au f
spezifisch e
im A g r a r s e k t o r
aus.
getren nte,
Bereiche
jedoch
und
a u f e i n a n d e r abgestimmte P o -
s p r ic h t
sich
gegen
Si mul tan pol itik
Dies hat mit dessen Geschichte und S t r u k t u r zu tun
und g i l t nich t p r i n z i p i e l l .
-
Während
die A g r a r p o l i t i k
in
über W e ltm a r k tf lu k tu a tio n e n )
sein
sollte,
verm eh rt
ist das
auf
re d u zie rte m
vorg e ste llte
na tio n a le
und
Umfang
(S tabi I is ie r u n g
gegen­
w e ite rh in auf EG-Eb ene ang esiedelt ist und
Konzept
re g io n a le
g r u n d s ä t z li c h
Kompetenz
bei
offener;
V e r b le i b
es setzt
der
Ab­
stimmung und H a rm o n isie ru n g von Maßnahmen au f höh erer E G - E b e n e . *^
-
Bei
d er
Programmim p fernen tat ion
koopera ti ves
A grar-
und
V erhalten
von
setzt die
A g ra r-,
U m w e ltv e rb ä n d e n . Sie
stimmte konkrete A u fgaben n u r
k ö nnen, wöbei
die
Delegation
Konzeption
U m w elt -
ist
n ic h t
von e in e r
auf
ein
halbw eg s
und
Steuerbehörden
darauf
festg ele gt,
sowie
daß
be­
I n stitu tion übernommen werden
h o h e itl ic h e r
Funkti onen
s e i b s tv e r s tä n d I ic h
begre nzt bl ei ben m u ß .
-
Die Konzeption
räum t
dem Umweltsch utz einen
wert ein und v e r l a n g t auch i n h a l t l i c h e
daß
sie
sich
nich t
au f
p ro z e d u ra l e
hohen p o litisch e n
Maßnahmen
von Erg ebnissen des po lit isch en K rä fte sp ie ls und
se d er
-
Die
und
bloßes
so
Aufnehmen
der B a r g a i n i n g - P r o z e s ­
Interessengruppen beschränke n k a n n .
Konzeption
m a tik ,
S te lle n -
Vorg aben seitens d e r P o li t i k ,
bemüht
sich
um
innere
E ff iz ie n z und a d m i n i s t r a t i v e
Konsens und
wiesen,
zumal
ra t io n a le n D is k u r s
sie
bei
im V e rg le ic h
Konsistenz,
e in d e u tig e
P r a k t i k a b i l i t ä t . Sie ist
d er Lösung von
zum
Status
Pro gram ­
au f sozialen
Konf I i kt lagen ange­
quo ante e in d e u tig re d is t.ri-
b u t i v w irken w ü rd e .
-
Die heroische Annahme
ist
nach
ist
al lern p ra k tis c h e n
E rk en ntnissen d erz eit
die
ihrer
Wissen
nahe Nü 11.
Die E r h e b u n g des. angesprochenen
Ebene zu r e g e l n .
polit isch en
und
I n sofern
a lle n
kan n
D u rc h s e t z b a r k e it . Diese
pol itik w is s ensch aftl ichen
ihr
wohl
nur
ei ne L e i t -
Schutz zoll es wäre g l e i c h f a l l s auf E G -
235
b i ld f u n k t io n
zukommen,
an
de r
sich
p ra gm atisch ere
a g ra ru m w e ltp o l i t i ­
sche Konzepte messen sollt en.
Literatur
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236
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Nord rh e in -W e stfa le n ,
IIUG
rep