Künstlerhaus: Stadt soll Miete erlassen

KÜNSTLERHAUS: STADT SOLL MIETE ERLASSEN,
NUTZUNGSKONZEPT LIEGT VOR
Im vergangenen September hatte ein Gericht den Abriss des Künstlerhauses 188
untersagt. Stadt und HAVAG wollten die alte Weingärtenschule, auf die einst
Margot Honecker ging, abreißen lassen, um so den Böllberger Weg auszubauen.
Damit ist klar, dass das Gebäude stehen bleibt. Und deshalb muss nun die
Stadtpolitik über die Zukunft diskutieren. Weil dem Betreiberverein des
Künstlerhauses 188 wegen der vorangegangenen unruhigen und ungewissen Monate
etliche Mieter abhanden kamen, will der Verein, dass die Kaltmiete in Höhe
von 72.848,40 Euro erlassen wird. Darüber soll der Stadtrat in seiner
nichtöffentlichen Juni-Sitzung beraten.
Auch in Zukunft soll der Verein den Plänen der Verwaltung zufolge das Haus
betreiben und als Zwischenvermieter für die Nutzer auftreten, Abbrechung und
Begleichung der kompletten Betriebs- und Nebenkosten für das Gebäude
übernehmen. Die Stadt hatte auch geprüft, die Bewirtschaftung und Vermietung
selbst zu übernehmen. Doch könnte die Stadt keine Ausstellungen organisieren,
wie es jetzt der Verein übernimmt.
Zudem hatten die Stadträte im vergangenen September ein Nutzungskonzept
eingefordert. Das wird nun den Räten vorgelegt. Nun liegt es vor. Dort ist
festgehalten, wie es mit dem Gebäude zukünftig weitergehen soll. Geplant sind
eine Fortführung des Angebots „Gestalter im Handwerk“ sowie des von der
Kunststiftung Sachsen-Anhalt geförderten Kursangebots. Weitergehen sollen
auch das Projekt für Menschen mit geistiger Behinderung und die
Ausstellungen. Daneben will der Verein Schulen stärker einbinden. Auch auf
Symposien zu den Themen Keramik, Emaille sowie Lithografie und Radierung
seien denkbar. Der bestehende Email-Ofen könnte künftig wieder aktiv genutzt
werden. Die Nutzung der Druckwerkstätte durch externe wird ebenfalls
angedacht.