Wenn die Reiseversicherung nicht zahlt

Vorerkrankungen
Wenn die Reiseversicherung nicht zahlt
Der 64-jährige Hans-Peter Spiller will sich einen Traum erfüllen und eine Kreuzfahrt machen. Wegen einer
Krankheit muss er die Reise dann allerdings stornieren. Spiller hat zwar eine Reiserücktrittsversicherung
abgeschlossen, die will aber nicht zahlen. Warum, lesen Sie hier.
Trotz seiner Reiserücktrittsversicherung wird Hans-Peter Spiller wohl auf einem Teil der Kosten, rund
2.000 Euro, für seine Kreuzfahrt sitzen bleiben. Die Versicherungsgesellschaft Hanse-Merkur wird die
Erstattung nicht übernehmen, berichtet die WAZ.
Der Grund: Seit 2005 leidet der 64-Jährige unter einer Depression. Die Behandlung war bei der
Buchung allerdings seit Januar 2015 abgeschlossen, im März buchte Spiller die Reise. Zwei Wochen
vor der Kreuzfahrt setzte dann ein neuer depressiver Schub ein. Hausärztin und Fachärztin rieten von
der Reise ab, Spillers Partnerin ist schlussendlich alleine gefahren.
Warum zahlt die Versicherung nicht? Auf WAZ-Anfrage erklärte Sprecherin Gabriele Rolfes: „Versichert
ist unter anderem der Eintritt einer unerwarteten und schweren Erkrankung. Bei Depressionen gehört es
zum Wesen der Erkrankung, dass sich Phasen des Wohlbefindens mit teilweise rapiden
Verschlechterungen abwechseln können.“
Bei Krankheiten, die in Schüben verliefen, stelle eine Verschlechterung keinen ungewöhnlichen Verlauf
dar, so die Sprecherin weiter. Daher könne die erneute Episode der Depression nicht als unerwartete
Erkrankung bewertet werden. Außerdem seien Erkrankungen, die sechs Monate vor Buchung einer
Reise behandelt wurden, beim Rücktritt explizit ausgeschlossen.
Dieser Artikel erschien am 03.06.2016 unter folgendem Link:
http://www.pfefferminzia.de/vorerkrankungen-wenn-die-reiseversicherung-nicht-zahlt-1464942371/
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