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AZA 8762 Schwanden
Jeden Donnerstag in allen Haushaltungen Abonnement ausserhalb der Region jährlich Fr. 65.– Einzelverkauf: Fr. 2.– Nr. 23 Donnerstag, 9. Juni 2016
Aus den Verhandlungen
des Regierungsrates 10
Amtsblatt
21 – 23
Aus dem Linthgebiet
39
Die Regionalzeitung mit Amtsblatt
im Wirtschaftsraum Glarus
Auflage 32 048 Expl.
WEMF/SW-beglaubigt
Fridolin Druck und Medien
Tel. 055 6474747, Fax 055 6474700
E-Mail: [email protected]
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Gegründet 1928 als Anzeiger vom Gross- und Kleintal
LE IT-SATZ
Notfalldienste
Hausärztlicher
Notfalldienst
Gewinn als oberste Maxime
Studiert man die Geschäfts- und
Jahresberichte, die tagtäglich in
der Redaktion eintreffen, stellt
man schnell fest, das der Gewinn
nach wie vor die oberste Maxime
der Wirtschaft ist. Banken, Versicherungen und einige Grosskonzerne weisen Jahr für Jahr höhere
Gewinnzahlen aus und verkünden dies auch wirksam. Wie der
Gewinn erzielt wurde, erfährt
man einzig durch eine intensive
Studie der Jahresrechnung. Doch
wer tut dies schon? Gewinn ist allemal eine Erfolgsmeldung und
muss nicht hinterfragt werden.
Oder etwa doch? Nehmen wir
ein Beispiel aus dem Kanton Luzern: Schindler Liftbau in Ebikon verkündete zuerst die Entlassung zahlreicher Mitarbeitenden
wegen Verlagerung der Produktion nach Spanien, wo die Löhne
um ein Vielfaches tiefer sind als bei
uns. Wenige Monate später steht
im Geschäftsbericht geschrieben,
dass das «Schweizer»-Unternehmen eine deutliche Gewinnsteigerung vorweisen kann. Wenn
freut’s? Bestimmt nicht die entlassenen langjährigen Mitarbeiter
und deren Familie. Eher wohl
die Unternehmensleitung, die
das Schiff dank Auslagerung der
Arbeitsplätze wieder auf Kurs
gebracht hat. Auch im Kanton
Glarus ist Derartiges geschehen.
Natürlich gibt es auch andere
Möglichkeiten als Entlassungen,
um Gewinn zu erzielen. Ein Beispiel ist das Kantonsspital Glarus,
das mit seinen rund 600 Mitarbeitenden zu den wichtigsten Arbeitgebern zählt. Ein Grossbetrieb, der davon lebt, Kranken
und Verunfallten zu helfen. Eine
riesige Herausforderung und eine
schwierige dazu. Krankheiten
und Unfälle kann man nicht budgetieren, die anstehenden Aufwendungen sind kaum abzuschätzen. Wenn es im Jahr 2015
rund 900 Klienten waren, die an
Störungen am Muskel-SkelettSystem und Bindegewebe erkrankten, heisst dies nicht, dass
es im laufenden Jahr gleich viele
sein werden. Oder die 74 Fälle
von Verletzungen und Vergiftungen wegen Drogen- oder Medikamentenmissbrauch? Ist Besserung in Sicht oder ist die Tendenz
steigend? Vermutlich sind Routineoperationen an Hüfte, Knie
und Händen am ehesten kalkulierbar. Wie auch immer: Ärzte,
Pflegende und die Infrastruktur
müssen stets einsatzbereit und
leistungsfähig sein; das kostet viel
Geld. Deshalb erstaunt das Ergebnis von 600 000 Franken Gewinn über alle Massen. Kompliment und Respekt an alle am Erfolg Beteiligten. ●
mst.
Täglich 24 Stunden
EINWOHNER GLARUS SÜD:
0844 55 66 55
EINWOHNER GLARUS:
0844 44 66 44
EINWOHNER GLARUS NORD:
0844 33 66 33
An Samstagen, Sonntagen und
allgemeinen Feiertagen werden
die Dienstkreise Glarus Süd
und Glarus (Mitte) zusammengeschlossen.
Zahnarzt
Samstag, 11. Juni
11.00 bis 12.00 Uhr
Sonntag, 12. Juni
11.00 bis 12.00 Uhr und
17.00 bis 18.00 Uhr
Das Kantonsspital Glarus bietet unserem Kanton Sicherheit in Sachen Gesundheit
und erwirtschaftet einen Gewinn – eine Voraussetzung für sein Überleben?
Der diensttuende Notfallzahnarzt
ist über Telefon 1811 zu erfragen.
(Foto: mst.)
Geschäftsbericht 2015 des Kantonsspitals Glarus:
Erfolgsmeldung,
die auch nachdenklich stimmt
Mit einem Jahresgewinn 2015 von knapp 600 000 Franken präsentiert sich das Kantonsspital Glarus von einer guten
Seite. Ebenfalls positiv ist, dass es einer der grössten Arbeitgeber des Kantons ist. Der Nutzen für die Region bleibt
unbestritten. Aber ist es nicht auch bedenklich, wenn mit Krankheiten Gewinn gemacht wird?
D
as Kantonsspital Glarus ver- licher Sicht ist unbestritten, dass Bevölkerung hängt am Spital
sorgt die Region mit medizinischen Leistungen von hoher
Qualität. Die Anlagen genügen einem hohen Massstab. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit
dem Arbeitgeber ist gut, die Bedeutung liegt auf der Hand. Die Patienten fühlen sich im Allgemeinen
sehr wohl.
Vor kurzer Zeit ist der Geschäftsbericht 2015 erschienen, der umfassend über die Tätigkeit im letzten
Jahr informiert. Die Anstrengungen
haben Früchte getragen, denn es
wird ein Gewinn von knapp 600 000
Franken bei einem Umsatz von 82
Mio. Franken ausgewiesen.
Spitäler rentieren oft
Viele Spitäler machen Gewinn, so
das GZO-Spital Wetzikon, das Spital Linth in Uznach und das Zuger
Kantonsspital. Auch das Spital in
Lachen machte Gewinn. Einzig
Einsiedeln weist einen Verlust aus.
Ein Gewinn ist zwar positiv, aber
sollen Krankheiten rentieren? Oder
sollen nicht vielmehr gewisse Institutionen keinen Ertrag abwerfen,
denn die Polizei zum Beispiel macht
dies auch nicht?
Seit der Einführung der neuen Spitalfinanzierung 2012 wurde öffentlich diskutiert, ob Spitäler Gewinne
abwerfen dürfen. Aus wirtschaft-
Unternehmen einen Gewinn anstreben sollten, um überleben zu
können. Es wurde diskutiert, ob ein
Spital in der Schweiz auch juristisch
und nicht zuletzt moralisch Gewinn
erzielen darf.
Ein Spital sollte Substanz aufbauen
können in guten Jahren, um dann
schlechtere zu meistern. Zur Sicherstellung des Unternehmenserfolgs benötigen Spitäler eine
EBITDA-Marge von rund 10 Prozent. Erwirtschaftete Gewinne werden direkt dem Eigenkapital zugeschrieben und erhöhen so die
Widerstandskraft. Da man schlechte
Jahre nicht planen kann, muss ein
Spital alljährlich Gewinn machen –
abgesehen davon, ob es gewinnorientiert oder gemeinnützig ist.
Dass Spitäler unter der neuen Spitalfinanzierung im Bereich der obligatorischen Krankenversicherung Gewinn machen dürfen, hat 2014 das
Bundesverwaltungsgericht entschieden. Gewisse Leute denken, dass, solange der wirtschaftliche Wettbewerb
nicht auf Kosten des Patientenwohls
geht, die ethischen Wertvorstellungen nicht tangiert werden. Wiederum
andere sehen Gewinne eines Spitals
als unmoralisch an. Gäbe es aber
keine Gewinne, so fänden Spitalzusammenlegungen in der Schweiz in
noch grösserem Masse statt.
Unsere Region hängt am eigenen
Versorger, der mit allen seinen Abteilungen wirklich jedem und jeder
etwas bietet. Wer von uns hat nicht
selber schon für eine gewisse Zeit
im Kantonsspital Glarus gelegen
und war froh um die gute Pflege?
Es bietet die Sicherheit der Versorgung rund um die Uhr in nächster
Nähe.
Mit seinen guten Ärzten, den Vorträgen, dem guten Essen, dem Restaurant, dem Parkhaus und vielem
weiterem mehr ist es eine angesehene Institution, die viel ideellen
Gewinn bringt – nebst finanziellem.
Das Image des Kantons als eines,
der alles selber hat, wird gestärkt.
Und es stimmt, man findet hier alles, was die grossen Kantone auch
aufweisen, nur im Kleinen. Dafür
ist alles persönlicher.
Und persönlicher ist es auch im
Kantonsspital Glarus. Viele Ärzte
sind bekannte einheimische Grössen, die dem Wohl der Bevölkerung
dienen. Dabei werden alle Krankheiten operiert und kuriert. Die
Reha-Klinik tut ein Übriges.
Wenn dieser Gesundheitsversorger unseres Kantons nur über
die Tatsache funktioniert, dass er
wirtschaftlichen Gewinn abwirft,
dann sollte man ihn ihm lassen. ●
mst.
Augenarzt
Samstag/Sonntag, 11./12. Juni
Dr. med. Felix Beano,
Glarnerstrasse 32, Siebnen
Telefon 055 4401010
Wochenend-Notfalldienst:
jeweils ab Freitag, 12.00 Uhr,
bis Montag, 08.00 Uhr.
Schweizerisches
Toxikologisches
Zentrum
Telefon 145, Zürich
Tierarzt
Samstag/Sonntag, 11./12. Juni
Tierärztliche Notfallklinik
Glarnerland und Umgebung
Tierklinik am Kreis
Zaunweg 11, Netstal
Telefon 055 646 86 86
Permanenter Notfalldienst
für alle Tierarten
Notfallring Landerer/Buchholz:
Dieses Wochenende hat Dienst:
Kleintierpraxis Buchholz
Buchholzstrasse 48, Glarus
Telefon 055 640 26 40
Grosstierpraxis Landerer
Bahnhofstrasse 31a, Näfels
Telefon 055 622 22 66
Grosse Küchenausstellung
Ziegelbrückstrasse 48