Tag der Pflege 08 Themenvielfalt auf dem Marktplatz der Pflege. Ein Bildbericht. Andere Pflegekulturen 05/2016 18 Christiane Köbler über den etwas anderen Pflegealltag in Saudi-Arabien. Medizinische Stabsdienste Das unverzichtbare Backoffice AMit KS ätsel wortr Kreuz 0 2 Seite 2 · Impressum Impressum Herausgeber Kantonsspital Aarau AG, Geschäftsleitung Redaktionsadresse KSA, Marketing und Kommunikation, 5001 Aarau, [email protected] Redaktionsleitung Ralph Schröder Layout und Gestaltung Diana Prokin Fotos Lily Wenzinger, Christian Beutler, Christiane Köbler, Henrik Köhler, Philip Meyer, Michael Orlik, Andrea Rüegg, Ralph Schröder, istockphoto.com Redaktionskommission Corinne Berger, Ulrich Bürgi, Javier Fandino, Andreas Huber, Christine Oester, Bernd Rosenkranz, Cécile Schmid, Nicole Sehringer, Sandra Sommer, Roland Vonmoos Mitarbeitende dieser Ausgabe Ulrich Bürgi, Manuela Deiss, Jonas Frei, Christoph Hamann, Roland Joho, Christiane Köbler, Susanne Müller, Sadhyo Niederberger, Andrea Rüegg, Georg Sasse, Cécile Schmid, Ralph Schröder, Toni Schuler, Antoinette Skorupinski Auflage 5500 Stück, erscheint zehnmal jährlich Redaktionsschluss Inform 6|2015, 5. Juni 2015 Titelbild: Qualitätsbericht 2015 H+ Editorial · 3 Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Bunter Themenreigen. Was machen die eigentlich? Diese Frage wird sich der eine oder andere unter Ihnen vielleicht schon gestellt haben. Nicht wenn es um die Tätigkeiten in den Kliniken geht oder um die Küche oder die Reinigung. Aber wie sieht es z. B. mit den sogenannten Medizinischen Stabsdiensten aus? Was machen die genau? Dieser Frage wollten wir mal nachgehen und haben die Abteilung deswegen in dieser Ausgabe in den Fokus gestellt. Eine konkrete Antwort darauf liefert aber nicht nur das Abteilungsporträt (S. 14–15). Gleich zwei Berichte dieser Ausgabe verdanken sich z. B. der Tätigkeit einer Unterabteilung der Medizinischen Stabsdienste: dem Qualitätsmanagement. Ohne die vorbereitende Arbeit des Qualitätsmanagements wäre die jüngst ausgesprochene Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft für eine Zertifizierung des Onkologiezentrums und seiner Organzentren nicht zustandegekommen (S. 7). Und ohne dasselbe wüssten wir nichts über die potenziellen Fehlerquellen und deren Behebung bei der Patientenkostverabreichung in einem Spital von der Grössenordnung des KSA (S. 16–17). Dass ohne die Medizinische Stabsdienste eine einwandfreie Kostenabrechnung für die im Spital erbrachten medizinischen Leistungen nicht möglich wäre, ist vielen vielleicht nicht bewusst, eher noch, dass ein medizinscher Rechtsdienst und ein Beschwerdemanagement von eminenter Bedeutung sind. Der Rechtsdienst verkörpert im KSA Dr. Georg Sasse – ein Original, wie er im Buche steht, wovon Sie sich im Personalporträt S. 12 gerne überzeugen können. Und was erwartet Sie noch in dieser Ausgabe? Nach Saudi-Arabien entführt uns Christiane Köbler in ihrem Bericht über einen langjährigen Pflegeaufenthalt im Mittleren Osten (S. 18–19), ein bilderreicher Stimmungsbericht zum Tag der Pflege belegt das hohe Engagement dieser grössten Berufsgruppe am KSA (S. 8), und Toni Schuler gibt in seiner zweiten Kolumne ein Beispiel dafür, warum Neid ein schlechter Berater ist (S. 21) – für einen bunten Lese-Reigen mit aktuellen News und viel Unterhaltung ist gesorgt. Ich wünsche wie immer viel Spass bei der Lektüre! Grüsse Ralph Schröder Inhaltsverzeichnis 04 Umbau Notfallzentrum – die letzte Etappe ist in Sicht 12 Georg Sasse: Tausendsasse – ein Mann für alle (Rechts-)Fälle 05 Ad-interim-Leitung Klinik für Chirurgie bis Ende Juni 14 Medizinische Stabsdienste: Das unverzichtbare Backoffice des Spitals 06 Onkologiezentrum Mittelland und seine Organzentren zur Zertifizierung empfohlen 16 Ein Schnitzel vom Grill, vegetarisch, glutenfrei und ohne Randen … 07 Neue Schliesszeiten der öffentlichen Türen 18 Leben auf (anderen kulturellen) Inseln Schon zum Personalfest angemeldet? 20 Das KSA-Kreuzworträtsel des Monats 08 Bunter Marktplatz am Tag der Pflege 21 Tonis Rückspiegel: Der Wettbewerb 09 «Wir bewegen!» – die Sportgruppe des Spitals Zofingen 22 Jubilare und Pensionierungen 23 Da, wo etwas los ist – im KSA 24 Agenda 08 18 10 Auch Feuer löschen ist Chefsache 11 Abschied von Spitalfotografin Lily Wenzinger 4 · Aktuell Umbau Notfallzentrum – die letzte Etappe ist in Sicht Nach den umfangreichen Umbauarbeiten im Zentrum für Notfallmedizin wird im Herbst 2016 mit dem Abschluss gerechnet. Sowohl Patienten als auch Mitarbeitende werden von den dadurch erzielten Prozess verbesserungen profitieren. Im September 2015 zogen im Notfallzentrum die Handwerker ein. Sie starteten den grössten Umbau seit dessen Eröffnung im Jahre 1991. Nach 2001, 2005 und 2008 wird das Notfallzentrum derzeit zum vierten Mal den veränderten Bedingungen angepasst. Die Umbauarbeiten begannen in den Aufenthaltsräumen und in den Arztbüros, die vergrössert, heller beleuchtet und mit mehr Arbeitsplätzen ausgerüstet wurden. Ein grosser, sowohl optischer als auch akustischer Eingriff in den Alltag bedeutete insbesondere die Eingerüstung des Hauptkorridors und die Erneuerung der Haustechnik im Deckenbereich. Dank neuer Lüftungsaggregate werden die hohen Raumtemperaturen im nächsten Sommer der Vergangenheit angehören. Die Patientenzimmer wurden sanft renoviert und mit einem modernen Farbkonzept ausgestattet. Die letzte und schwierigste Etappe bestand im Einbau des neuen Pflegestützpunktes und das Zügeln aller Pflegearbeitsplätze in den nördlichen Teil. Mit Spannung erwarteten die Verantwortlichen den Praxistest nach den Planungen und Simulationen in den vergangenen Jahren (u. a. anderem Mock-up-Test im 1 : 1-Modell; vgl. S. 4 «inform» 9/2015). Positives Fazit Bereits vor der letzten Bauetappe, die die Eingangszone, den Warteraum und die Notfallpraxis betrifft, darf ein positives Fazit gezogen werden: die monatelangen Einschränkungen haben sich gelohnt, die Arbeitsbedingungen für Ärzte und Pflegende verbessern sich, die Patienten werden von den verschiedenen Prozessoptimierungen profitieren. Bereits vor Abschluss der Umbauarbeiten drängt sich ein grosser Dank auf gegenüber den Fachplanern und Handwerkern, allen Mitarbeitenden vom Technischen Dienst und der Informatik sowie allen Ärzten und Pflegenden auf, die im und ausserhalb des Notfallzentrums von den Bauarbeiten tangiert wurden. Voraussichtlich werden diese im Herbst 2016 beendet, so dass zumindest seitens der Handwerker und der Baugeräte wieder mehr Ruhe einkehrt. • Ulrich Bürgi www.ksa.ch/notfallzentrum Aktuell · 5 Ad-interim-Leitung Klinik für Chirurgie bis Ende Juni Dr. Nikolaus Renner. Dr. med. Nikolaus Renner, Chefarzt Abteilung Traumatologie, leitet bis Ende Juni die Klinik für Chirurgie ad interim. Die Abteilung für Viszeralchirurgie wird fachlich im Mai und Juni durch Dr. med. Jean-Pierre Barras als Chefarzt ad interim geführt. Die Stelle des Leitenden Arztes hat Dr. med. Oliver Tschalèr inne und der Hintergrunddienst wird zusätzlich durch Dr. med. Jürg Gurzeler vom Spital Zofingen verstärkt. Am 1. Juli tritt Prof. Dr. med. Mark Hartel die Nachfolge von Prof. Dr. med. Walter R. Marti an. Prof. Hartel übernimmt die Leitung der Klinik für Chirurgie und die der Abteilung für Viszeralchirurgie. Dr. med. Renner bleibt stv. Leiter der Klinik für Chirurgie. • www.ksa.ch/chirurgie www.ksa.ch/viszeralchirurgie Dr. Jean-Pierre Barras. Neue Veloabstellplätze Mehr Platz für Velos. Aktuell entstehen auf der Südseite von Haus 1 vor den bereits bestehenden Veloparkhäuschen zusätzliche Stellflächen für insgesamt 59 Fahrräder sowe 4 neue Motorradparkplätze. Die Raucher-Pavillons bleiben bestehen. • 6 · Aktuell kkk Onkologiezentrum und seine Organzentren zur Zertifizierung empfohlen Am 27. April 2016 ist das zweitägige Audit des Onkologiezentrums Mittelland mit seinen aktuell 7 Organzentren mit einer Empfehlung zur Zertifizierung der Fachexperten abgeschlossen worden. Am Ende standen Tränen der Erleichterung in einigen Gesichtern der OZMArbeitsgruppe. Auf diesen Tag wurde in den vergangenen Monaten akribisch hingearbeitet. Die strengen Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft und der ISO-Zertifizierung bezüglich Prozessqualität und interdisziplinärer Zusammenarbeit in der Krebsbehandlung der einzelnen Organzentren des Onkologiezentrums Mittelland mussten bis zum 26. April 2016 erfüllt sein. Am zweitägigen Audit standen die Zentren auf dem Prüfstand. Die Organzentren mussten nachweisen, dass sie die fachlichen Anforderungen für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllen. Die harte Vorbereitungszeit hat sich gelohnt. Die Auditoren zeigten sich mit den Resultaten sehr zufrieden und werden das Onkologiezentrum Mittelland, das Darm- und Brustzentrum, das Gynäkologische Tumorzentrum, das Prostatazentrum, das Hautkrebszentrum, das Leukämieund Lymphomzentrum sowie das Pankreaszentrum zur Zertifizierung empfehlen. Alle Beteiligten dürfen stolz sein. Die Geschäftsleitung gratuliert.• www.ksa.ch/ozm Freude herrscht (v.l.n.r.): Prof. Stephan Bodis, Daniela Vetterli, Prof. Christoph Mamot und Martha Kaeslin und die Fachexperten des Audit. Prof. Dr. Stephan Bodis ist Träger des ESHO-Pyrexar Award 2016 Prof. Dr. Stephan Bodis, Chefarzt des Radio-Onkolologiezentrums KSA KSB, ist kürzlich mit dem ESHO-Pyrexar Award 2016 ausgezeichnet worden. Der Preis der European Society for Hyperthermic Oncology für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Krebsbehandlung mit Hyperthermie sowie für Lehre und Forschung wird nur alle drei Jahre an einen klinisch tätigen Mediziner vergeben. Die Ehre wurde in diesem Jahr Prof. Bodis zuteil. Die Preisübergabe erfolgte anlässlich des International Congress of Hyperthermic Oncology vom 11. bis 15. April in New Orleans (USA). Über die Forschungstätigkeit zur Hyperthermie am Kantonsspital Aarau hielt Prof. Dr. Niloy Datta, Oberarzt am Radio-Onkologiezentrum KSA KSB, einen Vortrag am Pyrexar Day. Sponsor des ESHO-Pyrexar Awards ist der US-amerikanische Hersteller des Hyperthermie-Systems Pyrexar. Die Geschäftsleitung gratuliert Prof. Dr. Stephan Bodis und seinem Team ganz herzlich für diese Ehrung. • www.ksa.ch/radio-onkologie Aktuell · 7 Neue Schliesszeiten der öffentlichen Türen Aufgrund vermehrt ungebetener Gäste werden die KSA-Häuser früher geschlossen. In letzter Zeit, insbesondere in den Abendund Nachtzeiten, haben sich vermehrt Personen in KSA-Häusern aufgehalten, die dafür keine Berechtigung haben. Aus Sicherheitsgründen wurden die Türschliessungszeiten neu geregelt. Aus dem nebenstehenden Plan können Sie die neuen Zuordnungen entnehmen. Die Türen können jederzeit mit dem Mitarbeiterbadge geöffnet werden. Der Sicherheitsdienst bittet sämtliche Mitarbeitende, unbekannte Personen ohne Badges anzusprechen. Die Umsetzung der neuen Schliesszeiten hat im Mai begonnen. • Schon zum Personalfest angemeldet? Eine Anmeldung für das gemeinsame Personalfest des Spitals Zofingen und des KSA am 24. Juni 2016 ist in diesem Jahr zwingend notwendig. Informationen zum Anlass sowie direkter Zugang zum Anmeldeportal sind in den Intranets der beiden Häuser aufgeschaltet. 16 Pe fest 2016 Personalf nalfest 2016 Personalfest sonalfest 2016 Personalfest 20 ersonalfest 2016 Personalfest 201 Personalfest 2016 Personalfest 2016 Personalfest 2016 Personalfest 2016 Personalfest 2016 Personalfest 2016 Personalfest 2016 Personalfest 2016 Personalfest 2016 Personalfest 2016 ersonalfest 2016 Personalfest 201 sonalfest 2016 Personalfest 20 onalfest 2016 Personalfest fest 2016 Personalfe 016 P get KSAbud t! gu einfach Anmeldung ist zwingend! Viele haben es bereits getan und sich für das Personalfest 2016 unter www.ksa.ch/anmeldung-personalfest für diesen Anlass angemeldet. Wer es bisher noch nicht gemacht hat, kann dies noch bis 20. Juni 2016, 10.00 Uhr erledigen. Aber Achtung! Es steht nur ein begrenzte Anzahl von Tickets zur Verfügung. Ausgebucht ist ausgebucht! Bitte denken Sie unbedingt daran, dass am Eingang zum Festareal der Mitarbeiter-Ausweis und die Eintrittskarte kontrolliert werden. Also Ausweis nicht vergessen und Ticket ausdrucken! Mehr Infos? Auf den Intranet-Portalen der beiden Spitäler werden weitere Informationen aufgeschaltet. Im Fest-ABC beispielsweise gibt es viele Informationen, Lagepläne und das Programm. Wer weitere dringende Fragen hat, kann sich per E-Mail an das OK wenden ([email protected]). Ein herzliches Dankeschön sagen wir schon jetzt allen Kolleginnen und Kollegen, die während des Festes Dienst machen werden und den anderen so eine Teilnahme ermöglichen. • Wir freuen uns auf einen schönen Sommerabend mit Euch! Das OK Personalfest 8 · Aktuell Bunter Marktplatz am Tag der Pflege Begeisterte Besucher, reges Interesse, leckere Kuchen, bunte Marktstände. So war der Tag der Pflege am 12. Mai am KSA. Auch der zweite Marktplatz unter dem Motto «Pflegewissen – von der Pflege für die Pflege» am Tag der Pflege am 12. Mai fand reges Interesse unter den Pflegenden, aber auch bei anderen Berufsgruppen und spontanen Besuchern. Wegen regnerischem Wetter mussten die blauen Marktstände im Eingangsbereich von Haus 1 aufgestellt werden. Der guten Stimmung hinter und vor den Ständen tat dies keinen Abbruch. Das vielseitige Schulungs-, Informations- und Entspannungsangebot wurde rege genutzt inklusive Verpflegungsmöglichkeiten. • www.ksa.ch/pflege Zofingen · 9 «Wir bewegen!» – die Sportgruppe des Spitals Zofingen 2013 wurden die Mitarbeitenden des Spitals Zofingen vom KSA eingeladen, am Hallwilerseelauf teilzunehmen. Das Spital Zofingen ging mit 42 Läuferinnen und Läufern an den Start. Aus diesem Event heraus entstand die Idee, eine eigene Sportgruppe für das Spital zu gründen. Im Februar 2014 traf sich eine kleine Interessengruppe zum ersten Mal offiziell, um die Gründung einer Sportgruppe zu besprechen und allenfalls in die Wege zu leiten. Es wurden verschiedene Themen besprochen wie die Frage, welche Sportevents wir besuchen wollen, ob es ein gemeinsames Training, Bekleidung und Kostenbeteiligung geben soll. Eines kristallisierte sich jedoch schon früh heraus: Es sollte eine Sportgruppe für jedermann sein, bei welcher der Spass und nicht die Leistung im Vordergrund steht. Jeder und jede sollte sich willkommen fühlen. Am 17. Mai 2014 war es dann so weit. Das Spital Zofingen startete gemeinsam unter dem Namen des Spitals Zofingen mit einer Delegation von 33 Läuferinnen und Läufern am Zofinger Stadtlauf. Am gleichen Event präsentiert wurden die neuen Laufshirts, die durch Sponsoringeinnahmen finanziert wurden. Seit 2014 nimmt das Spital Zofingen jährlich an vier bis sechs Sportveranstaltungen teil. Die Startkosten sowie das Trikot werden vom Spital Zofingen resp. dem Spitalverein offeriert. Auch in diesem Jahr nimmt das Spital Zofingen an zahlreichen Veranstaltungen teil mit dem Ziel, jeweils eine möglichst grosse und motivierte Delegation zu stellen. Der erste Anlass war der traditionelle Zofinger Stadtlauf am 7. Mai. Er fand unter hervorragenden Bedingungen statt. Die Spitalläuferinnen und -läufer waren alle sehr motiviert und voller Tatendrang. Sämtliche Läufer und Läuferinnen konnten ihre Vorjahreszeit unterbieten. Bravo – wir gratulieren! • Sportveranstaltungen 2016 mit Beteiligung Spital Zofingen – Mai/Juni 2016, bike to work – 11./12. Juni 2016, Ironbike Brittnau – 3./4. September 2016, Powerman Zofingen – 11. September 2016, slowUp Emmental-Oberaargau – 15. Oktober 2016, Hallwilerseelauf Für Fragen zu den einzelnen Events steht Ihnen Jonas Frei (jonas.frei@spitalzofingen.ch) zur Verfügung. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Sportstunden. Mit sportlichem Gruss, IG Wir bewegen! • 10 · Aktuell Auch Feuer löschen ist Chefsache Die Führungsmannschaft der Klinik für Kinder und Jugendliche ging jüngst mit gutem Beispiel voran und meldete sich spontan zu einem gemeinsamen Handlöscherkurs. Ein kleiner Küchenbrand vor einiger Zeit auf der Neonatologie der Klinik für Kinder und Jugendliche machte wieder mal allen Beteiligten und Verantwortlichen bewusst, wie wichtig es ist zu wissen, was in einem Brandfall zu tun ist. Wissen wir wirklich, was zu tun ist, und wäre es nicht an der Zeit, den Umgang mit einem Handlöschgerät zu proben oder aufzufrischen? Mit gutem Beispiel voran Die KKJ-Klinikleitung auf jeden Fall ging mit gutem Beispiel voran und entschloss, sich spontan zu einem der jährlich zahlreich angebotenen Handlöschkurse anzumelden. Gleichzeitig wird im Rahmen einer Arbeitsgruppe an einem Evakuationskonzept für die Neonatologie-Station für den Fall eines grösseren Ereignisses gearbeitet. Der Sicherheitsdienst bietet im Rahmen des KSA-Fortbildungsprogramms jährlich regelmässig Handlöschkurse an. Ein Besuch sei allen Mitarbeitenden empfohlen! Ein erster theoretischer Einstieg in die Thematik bietet der E-Learning-Kurs «Es brennt – was tun?» (siehe Toolbox im Intranet: easylearn resp. Fortbildungsprogramm). Anmeldungen zu Gruppenkursen ausserhalb der angebotenen Daten sind jederzeit möglich (Tel. 4444). • Prof. Dr. Henrik Köhler (o. l. und u. r.), KD Dr. Philipp Meyer (o. r.) sowie Dr. Gabriel Konetzny (u. r.) bei der Brandschutzübung. Natur – Garten – Gestaltung: Naturmodule Öffentliche Führung am 8. Juni 2016. Ein Jahr nach der feierlichen Eröffnung der «Naturmodule» im Park des KSA findet am 8. Juni, zwischen 18.30 und 20.00 Uhr eine öffentliche Führung durch die seither fixe Ausstellung mit diversen Modulen statt. Die Naturmodule wurden vom Kanton Aargau zusammen mit dem Unternehmerverband Gärtner «Jardin Suisse Aargau» für Gartenbesitzer entwickelt. Das Projekt versteht sich als Massnahme gegen die immer knapper werdenden natürlichen Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Mit schön gestalteten Naturmodulen kann im eigenen Garten wertvoller Lebensraum für einheimische Tier- und Pflanzenarten entstehen – beispielsweise farbenprächtige Schmetterlingsbeete, kunstvolle Insekten-Wohntürme, skulpturenartige Vogelnistkästen, natürliche Igelnester, Blumenwiesenstreifen oder Wildkräuterbeete. Wenig Aufwand mit grosser Wirkung. • Treffpunkt: Haupteingang Privatbettenhaus 2A Zeit: 18.30–20.00 Uhr Kosten: gratis Persönlich · 11 Abschied von Spitalfotografin Lily Wenzinger Ende Mai verlässt ein weiteres «Urgestein» des KSA das Spital. Die Spitalfotografin Lily Wenzinger gibt ihre Tätigkeit fürs KSA nach 37 Jahren auf und tritt in den Ruhestand. Nach einer Ausbildung zur Fotografin und ersten Erfahrungen in der Werbefotografie tritt die gebürtige Aarauerin zunächst eine Stelle als Spitalfotografin für den Bereich Chirurgie im Universitätsspital Zürich an und wird später, 1979, ans KSA geholt. Die Fotografie und Spitalfotografie im Besonderen hatte damals noch einen ganz anderen Stellenwert – wir befinden uns noch im «analogen» Zeitalter. Die Fotodokumentation von Befunden, operativen Eingriffen, von Operationsresultaten, von Patientenfotografien hat eine wichtige Bedeutung: Anschauungsmaterial für wissenschaftliche Zwecke, für die ärztliche Ausbildung, als Beweismaterial für die Krankenversicherungen und in der Gerichtsmedizin. Die Spitalfotografie stellt besondere Herausforderungen an den Fotografen, sowohl handwerklich wie psychologisch. Es ist nicht jedermanns respektive «jederfraus» Sache, chirurgische oder rechtsmedizinische Fotos zu machen; anatomische Grundkennt- nisse sind gefragt, präzises, flexibles und schnelles Arbeiten und eine dicke Haut – Voraussetzungen, die Lily Wenzinger mitbringt. Mit dem Einzug der digitalen Fotografie verändert sich vieles. Die Nachfrage nach klassischen Operationsbildern nimmt immer mehr ab, bleibt aber bis zuletzt ein Teilbereich ihrer Arbeit, namentlich für die Plastische Chirurgie, die HNO oder die Kieferchirurgie. Andere Aufträge kommen hinzu. Schönstes Beispiel: Die fotografische Bildgestaltung der neuen Räumlichkeiten in der Radiologie sind das Werk Lily Wenzingers. Dazu kommen die Porträtfotografie für das KSA-Kader sowie last but not least die fotografische Arbeit fürs «inform», für Patientenbroschüren, Plakate usw. Insbesondere für die zuverlässige und tolle Arbeit für die Mitarbeiterzeitschrift bedanke ich mich im Namen der Redaktionskommission ganz herzlich bei Lily Wenzinger. Für ihren nächsten Lebensabschnitt wünschen wir ihr alles Gute! • Dr. Sükrü Arioglu neuer Leitender Arzt Geburtshilfe Dr. Stephan Trachsler zum Leitenden Arzt befördert Dr. med. Sükrü Arioglu ist mit Wirkung vom 1. April zum neuen Leitenden Arzt der Geburtshilfe ernannt worden. Der aus der Türkei stammende und in Deutschland aufgewachsene und zur Schule gegangene Arioglu hat sein Medizinstudium an der Universität in Uludag in Bursa und seine Facharztausbildung zum Allgemeinmediziner am staatlichen Ausbildungkrankenhaus Atatürk in Izmir absolviert. 2002 begann er seine Facharztausbildung für Gynäkologie und Geburtshilfe in Deutschland mit Stationen in Frankenberg, Lübbecke und Kulmbach und schloss diese am städtischen Klinikum in Karlsruhe ab. Zuletzt (seit Januar 2014) war er als Leitender Oberarzt und Leiter der Geburtshilfe im RMK Klinikum Waiblingen/Winnenden tätig, ein Perinatalzentrum Level I mit jährlich circa 1500 Geburten. Dr. Arioglu ist 47-jährig, verheiratet und lebt mit seiner Frau in Unterentfelden. Zu seinen Hobbys zählen das Kochen und das Essen. • Dr. med. Stefan Trachsler, Facharzt für Ophthalmologie mit Schwerpunkttitel Ophthalmochirurgie, ist am 1. Mai zum Leitenden Arzt der Augenklinik befördert worden. Er schloss sein Medizinstudium an der Universität Zürich 2004 ab und promovierte 2006 zum Doktor der Medizin. Zu den Stationen seiner Ausbildung gehörten neben der Augenklinik des KSA ein Stipendium am Duke Eye Center in North Carolina (Unter Robert Machemer), das Institut für Pathologie des Kantonsspitals Baden, die Chirurgie in Biel/Bienne sowie die Augenklinik des Universitätsspitals Zürich. Dr. Trachsler ist seit Dezember 2007 am KSA tätig, seit April 2012 als Oberarzt und seit November 2014 bis zu seiner jüngsten Beförderung als Oberarzt mit besonderer Funktion. Der 39-jährige Stefan Trachsler lebt in Zürich und ist Vater eines 14 Monate alten Sohnes, mit dem er gerne viel Zeit verbringt. Daneben gilt seine Leidenschaft der Musik, insbesondere dem Gitarrespielen. • 12 · Persönlich «Tausendsasse» – ein Mann für alle (Rechts-)Fälle Dr. med. Georg Sasse, seit 13 Jahren Leiter des Medizinischen Rechtsdienstes des KSA und Riskmanager, ist ein durch und durch rechtsmedizinischer Profi. Ob Rechtsmedizin oder Medizinrecht – Recht und Medizin sind seine beiden Steckenpferde, sowohl beruflich wie privat. Im Dienst der Schadensbegrenzung beruflich, im Dienst der Aufklärung als digitaler Tatortanalytiker privat. Georg Sasse ist, was man ein Original nennt – ein Unikat. Ein blitzschneller Denker und Analytiker, ein beschlagener in seinem Fach, ein Schnellsprecher, einer, der in einer Sache die Argumente Pro und Kontra schon filetiert und gegeneinander abgewogen hat, bevor sie in ihrer gesamten Tragweite ausgebreitet worden sind. Instinktsicher steuert er jeweils den Kern einer Problematik an und arbeitet an pragmatischen Lösungsansätzen, während seine Mitstreiter, Zuhörer oder Mandanten noch in der Detailanalyse und Fallbeschreibung stecken. Wer schon einmal das Vergnügen hatte, mit Georg Sasse zu sprechen, sei es im Zusammenhang mit einer berufsbedingten Rechtsangelegenheit, einem Haftungsfall oder in beratender Funktion, bei der Gefahren- oder Risikoanalyse von spitalinternen Prozessen, Gepflogenheiten oder Zuständen, aber auch schlicht im Privatgespräch, der weiss, wovon die Rede ist. Georg Sasse bringt die Dinge auf den Punkt, für den einen oder anderen manchmal zu schnell, aber fest steht: Was dabei rauskommt, hat Hand und Fuss, basiert auf grossem Wissen und vor allem Erfahrung – Erfahrung in (medizinischen) Rechtsangelegenheiten, aber auch Lebenserfahrung. Ausgestattet mit einem messerscharfen Verstand und der ihm eigenen Eloquenz, mit der erworbenen Einsicht in die Unvollkommenheit und Fehlbarkeit menschlichen Handelns, ist Georg Sasse für das Spital, was seine Aufgabe als Leiter des medizinischen Rechtsdienstes betrifft, ein Glücksfall. Dass er diese Rolle gerne auch mal mit einem Augenzwinkern ausfüllt, privat der Ironie zugeneigt ist und auch mal den Zyniker gibt, macht ihn interessant und sympathisch. Einer Sache mit Akribie und analytischem Ver-stand auf den Grund gehen, ist seit jeher Sasses Sache. Von Haus aus ist er Facharzt für Rechtsmedizin. Dass er sich für dieses Studium entschieden hat, war schon sehr früh klar. «Ich habe schon als Kind gewusst, dass ich etwas in diese Richtung machen möchte», erklärt er. Verbrechen mit analytischen, wissenschaftlichen Methoden aufzuklären, hat ihn früh fasziniert und tut es noch immer, auch wenn er sich diesem Thema heute nur noch privat widmet. Davon später. Ins KSA ist er gekommen, nachdem er – nach seiner Promotion und dem Facharztstudium, Teilstudien in Philosophie und Recht, einem klinischen Auslandaufenthalt in Nigeria (Geburtshilfe!), Erfahrungen in der Pathologie und Radiologie – als Rechtsmediziner eine enttäuschende Erfahrung mit der rechtsprechenden Justiz Gerechtigkeit ist mein Thema. machen musste. Sein damaliger Fokus als Rechtsmediziner in Basel lag auf der illegalen Forschung an Patienten (Einsatz von unerlaubten/ nicht bewilligten Substanzen). Trotz teilweise klarer Beweislage führte kein Fall vor Gericht zu einem Schuldspruch – eine herbe Enttäuschung für den gerechtigkeitsliebenden Sasse. Er suchte deshalb nach einer Tätigkeit ausserhalb seines Fachbereiches und stiess auf eine Anzeige des KSA, das damals nach einem sogenannten Risikomanager suchte. Es ging zur Hauptsache um Haftungsfälle, um die damals exorbitant hohe Versicherungsprämie, die das KSA jährlich für den Haftpflichtschutz aufbringen musste. In einem Spital können wie in jedem anderen Umfeld Fehler passieren, auch im KSA. Doch nicht jedem Fehler liegt ein Verschulden des Spitals oder eines behandelnden Arztes zugrunde. Doch jeder subjektiv erhobene Vorwurf von Seiten eines Patienten oder Angehörigen kann zu einem Schadensfall führen und wurde damals von Versicherungsseite mit einem hohen Schadens- wert bemessen. Das Verhältnis zwischen Prämie und tatsächlich zur Auszahlung gelangender Schadenssumme stand in keinem Verhältnis. Sasse gelang es in kürzester Zeit durch Analyse der Fälle und Verhandlung und ohne die klinischen Präventionsmassnahmen zur Patientensicherheit einzuschränken, die Prämie bedeutend zu senken – durch eine Erhöhung des Selbsbehaltes und eigenständiges Fallmanagement. «95% aller Haftpflichtfälle werden heute am grünen Tisch gelöst», erklärt Sasse, heisst: durch aussergerichtliche Einigung. Das ist Sasses Verdienst und nach wie vor hauptsächlich sein tägliches Brot am KSA als Rechtsvertreter. Vieles kann postalisch erledigt werden. Sasse ist täglich darum bemüht, alles rein Juristische vom klinischen Alltag der Spitalmitarbeitenden, so weit es geht, fernzuhalten, ist aber umgekehrt für alle rechtlichen, auch nichtmedizinischen Belange, Ansprechperson. Sein Interesse fürs Kriminaltechnische – sein ursprüngliches Motiv für seinen Weg in die Rechtsmedizin – hat Sasse ins Private verlegt. Neben der Familie – Sasse ist verheiratet und Vater von 3 Kindern – betreibt er die sogenannte digitale Tatortanalyse, ein Verfahren, das mit Aufkommen der digitalen Fotografie, mit Einsatz von Laserscannern und entsprechender Software heute in vielen Ländern bei schweren und komplexen Fällen zum Standard in der Verbrechens- und Unfallaufklärung zur Anwendung kommt. Georg Sasse gehörte in der Entwicklung dieses Verfahrens gemeinsam mit befreundeten Gleichgesinnten zu den Pionieren, nicht nur in der Schweiz, gar international. Das von Sasse mitentwickelte Verfahren wurde in Deutschland 2008 in einem medienträchtigen Mordfall (Fall Böhringer) erstmals von einem Gericht anerkannt und führte nicht zuletzt zu einem persönlichen Auftrag durch den malaysischen König. Gäb’s das Wort nicht schon, man müsste es leicht abgewandelt neu erfinden: Tausendsasse! • Ralph Schröder Rubrik · 13 14 · Teamwork Das unverzichtbare Backoffice des Spitals – die medizinischen Stabsdienste Das Qualitätsmanagement, das Beschwerdemanagement, der medizinische Rechtsdienst, der Personalarztdienst, das Medizincontrolling, die medizinische Codierung sowie die wissenschaftlichen Bibliotheken gehören zu den medizinischen Stabsdiensten. Sie erfüllen wichtige bereichs- und abteilungsübergreifende Dienstleistungen zum Wohle des Spitals. Barbara Kaufmann (links), Leiterin Wissenschaftliche Bibliotheken, mit Eva Laurencik. Thomas Holler, Leiter Medizinische Stabsdienste. Wie zufrieden sind unsere Patienten? Welche qualitativen Anforderungen müssen erfüllt sein, damit ein Behandlungszentrum zertifiziert werden kann? Welche rechtlichen Konsequenzen kann ein Behandlungsfehler nach sich ziehen? Und wie wird sichergestellt, dass medizinisch erbrachte Leistungen korrekt abgerechnet und in Rechnung gestellt werden? Entwickeln sich die Behandlungsfälle des Jahres wie budgetiert? Es sind die Abteilungen der medizinischen Stabsdienste, die sich mit diesen Fragen und Themen befassen. Stabsdienste heissen sie, weil sie Führungsinstrumente und Dienstleistungen sicherstellen, die für die Unternehmensführung unabdingbar sind. Die Abteilung ist deswegen direkt dem CEO unterstellt. Weniger führungsrelevant, aber dennoch für den Spitalbetrieb von grosser Wichtigkeit sind die ebenfalls in den medizinischen Stabsdiensten angesiedelten Wissenschaftlichen Bibliotheken sowie der Personalarztdienst. Die rund 30 Mitarbeitenden, die in den medizinischen Stabsdiensten (Haus 5) unter der Leitung von Thomas Holler arbeiten, agieren meist im Hintergrund, erbringen jedoch ganz wichtige Leistungen, auf die ein Spital nicht verzichten kann und ohne die ganz wichtige Voraussetzungen für das Funktionieren des Spitalbetriebs fehlen würden: zum Beispiel die Basis, auf welcher unser Spital seine Rechnungen für stationäre Leistungen ausstellt. Die medizinische Codierung Immer schon, aber mit der Einführung des Fallpauschalensystems SwissDRG erst recht, kommt der sogenannten medizinischen Kodierung eine bedeutende Rolle zu. Wie wird eigentlich eine erbrachte Spitalleistung verrechnet? Wie fliessen alle an einem Patienten erbrachten Leistungen zusammen. Wie weiss die Patientenadministration, welchen Preis sie für einen stationären Aufenthalt eines Patienten in Rechnung stellen kann? Dafür ist die medizinische Kodierung unter der Leitung von Claudia Foiera zuständig. Für jeden ausgetretenen stationären Patienten, d. h. rund 27 500 Fälle im Jahr, wird die Kodierung sämtlicher erbrachten medizinischen Leistungen durchgeführt. Jede Patientenakte gelangt nach Austritt eines Patienten via Patiententransport in die Kodierabteilung, wo 11 Kodierspezialisten – Ärzte oder Pflegende mit klinischer Erfahrung und einem Flair für archivarische Arbeit – sämtliche dokumentierten Diagnosen, Nebendiagnosen, Eingriffe, Therapien, Medikamente usw. durchforsten, gemäss dem sogenannten ICD-10 (internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) oder dem CHOP (schweizerische Operationsklassifikation) klassifizieren und im System erfassen. Daraus errechnet das System das sogenannte Kostengewicht, d. h. den durchschnittlichen Behandlungsaufwand, der an die Patientenabrechnung weitergeleitet wird. Dieser Wert multipliziert mit der jährlich mit den Versicherern ausgehandelten (oder durch den Kanton festgesetzten) Baserate (Basispreis; aktuell ca. 9800 Fr.) ergibt die verrechenbaren Kosten für eine medizinische Spitalleistung. Teamwork · 15 Die Kodierabteilung trägt also eine hohe Verantwortung. Medizinisches Wissen und akribisch genaues, buchhalterisches Arbeiten sind hier gleichermassen gefragt. «Unsere Kodierer arbeiten exakt und gut», sagt Holler. Der jährliche Bericht der SwissDRG-Kodierrevision attestiert dem KSA jeweils eine hohe Qualität und auch die Rückweisungsquote durch die Krankenkassen, die ihrerseits eine Kontrolle der kodierten Leistungen der Spitäler durchführen ist enorm niedrig. Nur 0,2% aller 27 500 in Rechnung gestellten stationären Aufenthalte werden von den Krankenkassen erfolgreich beanstandet. Medizincontrolling und Qualitätsmanagement Das Medizincontrolling wiederum, das Thomas Holler selbst verantwortet, beschäftigt sich mit der Entwicklung des budgetierten stationären Patientenkollektivs. In enger Zusammenarbeit mit dem Finanz- und dem Pflegecontrolling erfolgt eine laufende Analyse und Berichterstattung an die Geschäftsleitung, welche Voraussagen über die Geschäftsentwicklung und das allfällige Einleiten von Massnahmen ermöglicht. Die Sicherstellung einer hohen Behandlungsqualität ist überlebenswichtig für ein Spital. Regelmässige Qualitätsmessungen (interne Messungen, Teilnahme an nationalen Programmen usw.), das Überprüfen und Überarbeiten von Prozessen, Richtlinien und Betriebsnormen, Befragungen zur Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie das Auswerten von CIRS-Meldungen sind hierfür die wichtigen Instrumente, die ein professionelles Qualitätsmanagement bereitstellt und bewirtschaftet. Zu den Aufgaben des Qualitätsmanagements gehören auch die Koordination und Bearbeitung der Vigilanzmeldungen (Hämo-, Materio- und Pharmakovigilanz) unseres Spitals. Sabine Maurer unterstützt als Mitarbeiterin der medizinischen Stabsdienste die Koordinatorin und die Erfassung der Hämovigilanzmeldungen. Datamanager kümmern sich um die Erfassung der Behandlungsund Follow-up-Daten für alle Patienten, welche in einem der 8 zertifizierten onkologischen Zentren behandelt werden. Regelmässige jährliche Qualitätsberichte gehören darüber hinaus zum Pflichtteil der Abteilung. Unter der Leitung von Daniela Vetterli sind hierfür am KSA 4 Mitarbeitende im Einsatz. Wie wichtig und notwendig ein funktionierendes Qualitätsmanagement ist, haben die jüngst erfolgreichen Zertifizierungen und Zertifizierungsempfehlungen für die Organzentren des Onkologiezentrums Mittelland des KSA gezeigt (vgl. S. 6). Ohne die von Daniela Vetterli gut strukturierte Vorbereitung, Unterstützung und Schulung der Mitarbeiter wären diese Erfolge nicht möglich gewesen. Die gemeinsame Arbeit der verschiedenen interdisziplinären Medizinische Codierung erfordert gewissenhaftes akribisches Aktenstudium und medizinisches Fachwissen. Behandlungsteams und die Unterstützung durch die Geschäftsleitung haben im KSA zu einer insgesamt verbesserten Zusammenarbeit und einer Optimierung der internen Prozesse geführt. Rechtsdienst und Beschwerdemanagement Um Rechtsfragen in unserem Spital kümmert sich der medizinische Rechtsdienst unter der Leitung von Dr. Georg Sasse. Die Beschwerdemanagerin Beatrix Salzmann bearbeitet in enger Zusammenarbeit mit Sasse die Anliegen und Rückmeldungen von Patienten und Angehörigen zum Behandlungsablauf oder zu den Dienstleistungen während des Spitalaufenthalts und löst diese direkt mit den Betroffenen oder leitet diese an die entsprechenden Stellen weiter. Juristisch oder versicherungstechnisch relevante Fragen beantwortet Georg Sasse (vgl. detailliertes Porträt zu Georg Sasse auf S. 12). Wissenschaftliche Bibliotheken und Personalarzt Weil seine Aufgabe und Funktion ebenfalls bereichsund klinikübergreifend wirksam ist, gehört auch der Personalarztdienst zu den medizinischen Stabsdiensten. Dr. med. Andreas Gross kümmert sich um arbeitsmedizinische Fragen für alle Mitarbeitenden, führt sämtliche Eintrittsuntersuchungen durch und bietet unter anderem eine Impfsprechstunde für Mitarbeitende an. Last but not least kümmert sich die Abteilung «Wissenschaftliche Bibliotheken» als Teil der medizinischen Stabsdienste um den spitalweiten Zugang zu Fach- und wissenschaftlicher Literatur für den Arztund Pflegedienst. Das Bibliotheksteam, bestehend aus 3 Mitarbeitenden, wird von Barbara Kaufmann geleitet. • Ralph Schröder 16 · Inside Ein Schnitzel vom Grill, vegetarisch, glutenfrei und ohne Randen ... Dem richtigen Patienten das richtige Essen zur richtigen Zeit zu servieren, ist in Spitälern eine Herausforderung. Obwohl Fehler bei der Kostverabreichung selten im Fokus stehen, bergen sie Risiken, beeinträchtigen sie die Patientenzufriedenheit und im äussersten Fall gar die Patientensicherheit. Die jüngste CIRRNET-Tagung in Zürich beschäftigte sich mit diesem Thema. Die nationale CIRRNET-Tagung am 19. April 2016 in Zürich stand unter dem Titel «Von der CIRS-Meldung zur Massnahme: Fehler bei der oralen Kostverabreichung im Spital». Die verschwindend geringe Anzahl von schweizweit 39 CIRRNET-Meldungen zu dieser Thematik in den letzten 10 Jahren wurde als mangelnde Sensibilisierung interpretiert: Den Gefahren der oralen Medikamentenzufuhr wird ein deutlich höherer Stellenwert verliehen als denen der oralen Nahrungszufuhr, obwohl in beiden Fällen Risiken damit verbunden sein können. Kostverabreichung als Herausforderung Die Ernährung zählt zu den zentralen Bedürfnissen unserer Patienten. Sie dient nicht nur der Sättigung, sondern auch dem Wohlbefinden und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Genesung. Ob die Ernährung zum Genuss wird, hängt nicht nur von der Kochkunst ab, auch die korrekte Bestellung, der Transport und Verteilung tragen dazu bei und stellen eine interdisziplinäre Herausforderung dar. Für viele Patienten gehören die Mahlzeiten zu den Aufstellern im Spitalalltag. Sie freuen sich über die umfangreichen Wahlmöglichkeiten und geniessen ihre Mahlzeiten. Für andere Patienten bietet jedoch kaum ein Thema während ihres Spitalaufenthaltes so viel Zündstoff wie das Essen. Ihren Bedürfnissen wird oft weder das Angebot noch die Würzung der Speisen noch die Portionsgrösse gerecht. Der Titel dieses Artikels («Ein Schnitzel ...») deutet mit einem Augenzwinkern an, wie differenziert Patientenwünsche sein können. Kurzum: Die Geschmäcker sind verschieden, und über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Unbestritten ist hingegen das Ziel aller beteiligten Berufsgruppen: Dem richtigen Patienten das richtige Essen zur richtigen Zeit zu servieren. Hinter diesem Anspruch steckt eine Vielzahl von Prozessen, die in der Regel sehr gut funktionieren. Allerdings können mehrere Schnittstellen diese Abläufe beeinträchtigen und damit sowohl die Patientenzufriedenheit als auch – im äussersten Falle – die Patientensicherheit gefährden. Konsequenzen fehlerhafter Kostverabreichung Fazit der Tagung: Aus einer fehlerhaften Kostverabreichung können sich Konsequenzen mit unterschiedlichem Ausmass ergeben. In den meisten Fällen führen sie zu einer Patientenunzufriedenheit. Die Verschiebung von Untersuchungen und Operationen verursachen ausserdem organisatorische Probleme, die unter Umständen mit einer Verlängerung des Spitalaufenthaltes und unnötigen Kosten verbunden sind. Die schlimmste Auswirkung ist jedoch eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes (z. B. durch eine allergische Reaktion, Aspiration oder gar einen anaphylaktischen Schock). Eine wertschätzende interdisziplinäre Zusammenarbeit trägt massgeblich zur Vermeidung solcher Komplikationen bei. Vermehrte CIRS-Meldungen zum Voneinander-Lernen sind sehr erwünscht! • Antoinette Skorupinski www.cirrnet.ch Inside · 17 Fehleranfällige Prozesse in Schweizer Spitälern Verordnung / Dokumentation / Bestellung – Allergien / Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden nicht erfragt bzw. dokumentiert – Fehlende oder falsche Verordnung bzw. Dokumentation der Kostform – Dokumentation erfolgt nicht am richtigen Ort – Mangelnde situative Anpassung der Verordnung und Dokumentation – Keine rechtzeitige Bestellung der Mahlzeiten mit aktuellen Informationen – Unklare Begriffsdefinition (z. B. klare, flüssige Kost) – Unzuverlässige Protokolle (z. B. Trinkmenge) – Missachtung logopädischer oder ernährungstherapeutischer Empfehlungen Küche – Verwendung von Zutaten, die nicht im Rezept angegeben sind – Keine oder unzureichende Kontrolle der Tabletts auf verbotene Lebensmittel, bevor das Essen die Küche verlässt Lieferung von Standardessen vor dem Erhalt der Bestellung / Verteilung – Fehlende Patientenidentifikation – Falsches Essenstablett evtl. mit falscher Abgabe von Medikamenten kombiniert – Falscher Zeitpunkt (Patient soll nüchtern bleiben) – Fehlendes Wissen bzw. Informationen (z. B. über Allergie) Christoph Hamann, Leiter Hotellerie Die vielen Schnittstellen im Patienten-Verpflegungsprozess sind sehr wichtige Punkte, welche regelmässig überprüft und kontrolliert werden müssen. Aus diesem Grund haben zwei Personen der Hotellerie, die eine entsprechende Schlüsselposition im Bestellprozess innehaben, an der Tagung teilgenommen. In der Patientenumfrage 2015 hat unsere KSA-Küche sehr gute Werte erzielt. Manuela Deiss, Leiterin Ernährungsberatung Tagtäglich werden grosse Bemühungen rund um die Verpflegung unternommen, um den gesetzlichen und medizinischen Ansprüchen sowie den Patientenwünschen gerecht zu werden. Dies seitens Küche, seitens Pflege, seitens Gastgeberinnen und vielen weiteren, die hier involviert sind. Danke! Sonstige Gefahrenquellen – Defektes Geschirr – Abgesplitterte Glasränder – Fremdkörper (z. B. Haar in der Suppe) • CIRRNET (Critical Incident Reporting & Reacting Networking System) CIRRNET ist das Netzwerk lokaler Fehlermeldesysteme der Stiftung Patientensicherheit Schweiz. Es wurde in Kooperation mit der Schweizerischen Gesellschaft für Anästhesiologie und Reanimation (SGAR) und mit Unterstützung durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) aufgebaut. CIRRNET ermöglicht angeschlossenen Gesundheitsorganisationen, Fehlermeldungen aus ihren lokalen CIRS-Systemen anonymisiert einzuspeisen. Die Meldungen sind für die Netzwerkpartner in einem Closed-User-Bereich einsehbar. In CIRRNET werden Meldungen aus lokalen Fehlermeldesystemen auf überregionalem Niveau vergemeinschaftet, den angeschlossenen Gesundheitsinstitutionen zugänglich gemacht und gemeinsam mit Experten bearbeitet. CIRRNET unterscheidet sich von den meisten CIRS-Netzwerken dadurch, dass aus den lokalen Fehlermeldungen überregional relevante Problemfelder identifiziert und Verbesserungsempfehlungen von Fachleuten entwickelt und durch die Stiftung für Patientensicherheit verbreitet werden. • 18 · Outside Leben auf (anderen kulturellen) Inseln «In einem Meer von Schwierigkeiten liegt immer eine Insel der Möglichkeiten.» Unter diesem Motto beschreibt Christiane Köbler, dipl. Expertin Intensivpflege der operativen Intensivstation, eindrücklich ihre langjährige Auslandserfahrung, die sie unter anderem für 3 Jahre nach Saudi-Arabien führte. Bild oben: Christiane Köbler (links). Bild links: die saudi-arabische Hauptstadt Riyadh. Inseln haben mich schon immer fasziniert. Sei es die Recherche im Vorfeld oder die Planung, wie Frau oder Mann denn nun da hinkommt. Wie wird dort gelebt oder überlebt? Wie sind die kulturellen Verknüpfungen? Für viele, die «reif für die Insel» sind, bedeutet dies Urlaub und ausspannen, für mich hiess es eher: «Auf zu neuen Ufern!» Mein erster professioneller Inselaufenthalt führte mich nach Grossbritannien. Als Registered Nurse (RN) am Addenbrooke’s Hospital Cambridge. Eine interessante und aufschlussreiche Erfahrung als Insulanerin in der Pflege im britischen National Health Service (NHS). Doch es gibt ja bekanntlich noch grössere «Islands»: Australien zum Beispiel. OK, diese Insel wird nicht wirklich als solche definiert, aber ganz von Wasser umgeben kommt es dem sehr nahe. Eine vielfältige Welt des Gesundheitswesens hat sich mir dort erschlossen, sei es – wiederum als RN – in diversen Spitälern der Metropole Sydney oder eher in Richtung Outback New South Wales, im Grenfell Hospital. Eine Erfahrung der Distanzen und doch gleichzeitig eine spezielle Nähe der Menschen zueinander, wo auch die Patienten mit einem «G’Day mate, ha ye doin’ today? » begrüsst werden. Doch meine eindrücklichste Inselerfahrung war wohl meine Zeit als RN in Saudi-Arabien. Obwohl dieses Land ja nur auf einer Halbinsel liegt, könnten die kulturellen Unterschiede zur westlichen Welt nicht grösser sein. Ich bin damals sehr unbedarft und unvorbereitet in der Hauptstadt Riyadh eingetroffen. Die Bewerbung hatte ich an eine britische Vermittlungsagentur geschickt mit dem Wunscharbeitsort «Mittlerer Osten». Für die nächsten drei Jahre war mein Arbeitgeber danach das «King Fahad National Guard Hospital» in Riyadh. Ein Spital nur für Mitglieder der Nationalgarde und deren Angehörige. Meine sogenannte Orientation-Group bestand aus 20 Personen aus 11 verschiedenen Ländern. Ich war die einzige Deutsche im Spital und für das Gruppenfoto nach der Orientation wurde mir stolz ein Deutschlandfähnchen mit dem DDR-Emblem in die Hand gedrückt. Die Wende war da zwar schon 10 Jahre vollzogen, aber das störte niemanden. Mein Einsatz war auf der Gastroenterologie, Hepatologie und Lebertransplant. Ich arbeitete im medizinischen Team, das die erste Living-relatedLebertransplantation in Saudi-Arabien durchführte. Die Sprachbarriere Die erste Annäherung an die Patientinnen und Patienten war abenteuerlich. Mit sehr rudimentären Arabischkenntnissen wurde ich dann also losgelassen, und ich musste mir meinen professionellen und sprachlichen Weg erkämpfen. Ohne Arabisch war eine Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten nicht möglich, also hiess es Sprache pauken und mit Händen und Füssen kommunizieren. Übersetzer standen nur bei Aufklärungsgesprächen zur Verfügung. Doch die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen dort hat mich überrascht und mir oft weitergeholfen. Die Familie geht über alles Hier ein paar Eindrücke und Erlebnisse: Die meisten Patientinnen und Patienten haben ein Familienmitglied als Aufpasser dabei. Diese schlafen dann neben oder halb unter dem Bett. Also kann es in einem Vierbettzimmer doch recht lebhaft zugehen. Während des Ramadans herrscht dann Ausnahmezustand. Die Nacht wird zum Tag gemacht. Die Untersuchungen finden dann eben nachmittags und abends statt, die Einnahmezeit der Medikamente wird dementsprechend angepasst und Frühstück kommt um 3 Uhr in der Nacht. Am Vormittag schlafen zuerst einmal alle (auch die Ärzte) aus, und der Arbeitstag beginnt so wirklich erst nach Mittag. Moslems müssen während der Zeit auch nur maximal 6 Stunden am Tag arbeiten. Wenn der Ruf des Muezzins durch die Spitallautsprecher zum Abendgebet ruft, sind die Gänge wie leergefegt. Danach fängt die Besuchszeit an, und die Station wird zur Picknick-Area. Auch wenn die Patienten und Patientinnen nichts essen dürfen, so ist es den Angehörigen doch ein grosses Anliegen, sie in die Feierlichkeiten einzuschliessen. Natürlich Outside · 19 wird dann auch das Pflegepersonal mit kleinen Geschenken und Essen bedacht. Den Menschen war es egal, ob ich Moslem bin oder nicht. Es wurde nur ab und zu die Aufforderung an mich getragen, doch Muslima zu werden. Aber wenn ich darauf hingewiesen habe, dass ich meine Eltern damit sehr traurig machen würde, verstanden sie meine Lage. Die Familie geht über alles! Schwierige Freizeitgestaltung Als Deutsche hatte ich generell einen guten Stand. Da in Saudi-Arabien alle Weissen zuerst als Amerikaner angesehen werden, wurde mein Deutschsein sehr positiv bewertet: Mercedes, BMW und ein gewisser österreichisch-deutscher Diktator stehen (leider) immer noch hoch im Kurs. Meine Freizeit gestaltete sich eher herausfordernd und musste immer gut geplant werden. Ich lebte auf der «Insel» des Compounds für Mitarbeiter ausserhalb der Stadt, gleich hinter dem Spital. Frauen dürfen selbst keine Wohnungen mieten, und ausserdem war der Spitalbetreiber für mich «verantwortlich». Da Frauen auch nicht Autofahren dürfen, es keine öffentlichen Transportmittel gibt und zu Fuss unterwegs sein im Hinblick auf den chaotischen Verkehr quasi einem suizidalen Unterfangen gleichgekommen wäre, war mein Hauptfortbewegungsmittel das Taxi, aber Achtung: Frauen nur auf den Rücksitz! So konnte ich mich mit der Abaya (langer, schwarzer Mantel) bekleidet und mit dem Kopftuch bewaffnet in die Stadt wagen. Da zu den Gebetszei- ten alle Geschäfte und öffentlichen Gebäude für 30 Minuten schliessen, musste ein Kurzausflug dementsprechend eingeteilt werden. Ein sogenanntes Prayer-Time-Table war mir da ein sehr nützliches Hilfsmittel, da sich die Gebetszeiten mit den Jahreszeiten ändern. Meinen Kaffee konnte ich jeweils nur in der FamilySection im hinteren Teil eines Cafés trinken, denn vorne ist nur für Männer reserviert. So lernte ich mit den Herausforderungen und Begebenheiten des Landes zu leben. Bestellte ich etwas im Spital, dann bekam ich das «Inschallah» morgen oder übermorgen oder … War niemand da, der ein neues Gerät bedienen konnte, wurde es eben in die Abstellkammer gestellt, bis jemand kam, der das Gerät beherrschte … «Inschallah». Ich lernte, mit Gelassenheit meine Professionalität auf einem Level zu halten, der unter den gegebenen Umständen möglich war. Der allgemeine professionelle Level in Saudi-Arabien ist akzeptabel, aber alles einen Gang langsamer, als ich das gewohnt war. Im Palast des Königs Im letzten Jahr meines Saudi-Arabien-Aufenthaltes durfte ich noch eine besondere «Insel» kennen lernen: die des Palastes des Kronprinzen/Königs von Saudi-Arabien. Meine Erlebnisse dort darf ich allerdings nicht im Detail ausführen. Ein Team aus Pflegenden, Ärzten, Sanitätern ist nur für den König und seine zahlreichen Familienmitglieder zuständig – eine eigene, gar nicht so kleine, manchmal surreale Welt, die es so wohl nur noch selten gibt. Ein Teil des Teams begleitet den Kronprinzen/König ständig. Als Pflegende sah ich «Seine Majestät» regelmässig. Die medizinische Unterstützung bei In- und Auslandsreisen, während Wüstencamps und Kurztrips wurde von uns organisiert. Ein Vorteil: der «Inschallah-Zeitraum» bei Bestellungen verkürzte sich für eine so wichtige Person doch signifikant. In der mit den neusten Geräten ausgestatteten Klinik auf dem Palastareal gab es kaum Patienten, aber alles musste jederzeit einsatzbereit und tipptopp gewartet sein. Im Sommer zog das gesamte Königshaus und das Parlament, und natürlich auch wir vom medizinischen Team, jeweils nach Jeddah ans Rote Meer. Auch dort gibt es eine vollständig ausgestattete Klinik nur für den König. Der Fakt, dass wir insgesamt fünf Registered Nurses die einzigen Frauen waren, die sich mit Ausnahme seiner Familie seiner Majestät unverschleiert nähern durften, war schon speziell. Eigentlich ist oder besser war er ein sehr freundlicher und umgänglicher Mann. Abdullah ibn Abd al-Aziz Al Saud starb 2015. Auch in der Gegenwart hat mich das Inseldasein ergriffen. Die Schweiz, eine Insel mitten im EU-Europa, ist mein zu Hause. Im KSA bin ich Mitarbeiterin auf der Intensivstation … noch so eine Insel. Das Inselleben ist super, doch wie schon John Donne (1572–1631) sagte: «No man (und ich füge ein: no woman) is an island, entire of itself …» Deswegen schätze ich die Zusammenarbeit, egal ob im Team auf der IPS oder im ganzen KSA. • Christiane Köbler 20 · Varia Das KSA-Kreuzworträtsel des Monats Bitte beachten: Wenn gesuchte Worte die Umlaute Ä, Ö, Ü enthalten, Umlaute nicht als AE, OE oder UE schreiben! Fragen 1. Autorin des wichtigsten Krankenpflegebuches? 2. T-Shirt-Farbe der Pflegenden? 3. Absolventinnen der Pflegefachschule Aarau erhielten früher eine Brosche. Welches Sujet ist drauf (Göttin der Gesundheit)? 4. Bezeichnung für Chefin einer Bettenabteilung? 5. Die grösste Berufsgruppe im KSA? 6. Kontrollgerät für Wärmehaushalt im Körper? 7. Schrittweise Wiederherstellung der Gesundheit nach einer Erkrankung? 8. Erhält jeder KSA-Angestellter zum Geburtstag? 9. Elektronisches Programm für Patienten-Dokumentation (Abk.)? 10. Person, die nachts bei unruhigen Patienten sitzt? 11. Bezeichnung für Mann in der Pflege? 12. Wie viele Wochen Ferien hat eine 41-jährige Mitarbeiterin? 13. Lehre von Krankheiten des alternden Menschen? 14. Welche Abteilung verwaltet die Pikett-, Gäste- und Personalzimmer? 15. Wer ist unter der Nummer 6600 erreichbar? 16. Benennung des Pflegepraktikums während des Medizinstudiums? 17. Blutreinigungsverfahren bei Nierenversagen? 18. Vogel, der im KSA-Areal auch noch vorkommt? 19. Trägt jede/jeder Mitarbeitende auf sich? 20. Interne Informationsplattform für alle? Sponsor: L ö s u n g swo r t Kreuzworträtsel erstellt von: Cécile Schmid Gewinnpreis Mai: Einkaufsgutschein der Gärtnerei Zulauf (100 CHF) Mitmachen lohnt sich doppelt. Unter den Einsendungen des richtigen Lösungswortes verlosen wir dieses Mal einen Einkaufsgutschein der Gärtnerei Zulauf, Schinznach Dorf oder Liestal, im Wert von 100 CHF. Lösungswort mit Angabe von Postanschrift an [email protected] oder Kantonsspital Aarau, Marketing und Kommunikation, Stichwort: KSA-Kreuzworträtsel April, Tellstrasse, 5001 Aarau. Einsendschluss: 13. Juni 2016. Am Ende des Jahres wird unter sämtlichen Einsendungen aller Rätsel der Hauptgewinn ausgelost: 10 g Gold! • Rubrik · 21 Lösung KSA-Kreuzworträtsel aus Ausgabe Nr. 4/2016 Fragen aus Nr. 4/2016 1. Hier werden vorwiegend Herzinfarkte behandelt? 2. Disziplin, die sich mit dem Ersatz von Gelenken beschäftigt? 3. Vor- und Nachname der neuen Leiterin Pflege und MTTD? 4. Bezeichnung aus dem Notfall, welche für die Einteilung der Patienten nach Behandlungsdringlichkeit steht? 5. Zentrum für die Behandlung von Schlaganfällen (englischer Begriff)? 6. Behandlungsmethode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin? 7. Abkürzung der Freiwilligenorganisation am KSA? 8. Weibliche Fachperson, die sich um das Wiedererlangen der Handlungs- und Bewegungsfähigkeit nach Operationen kümmert? 9. Radiologische Vorsorgeuntersuchungsmethode während Schwangerschaft? 10. Abrechnungssystem für ambulant erbrachte Leistungen? 11. Hier erhalten Sie Hilfe bei IT-Problemen? 12. Fachbegriff für Medikamente, die in der Krebsbehandlung eingesetzt werden? 13. Mit welchem Organ befasst sich die Pneumologie? 14. Bezeichnung für den Ersatz von Gliedmassen durch künstlich geschaffene, funktionell ähnliche Produkte (Fremdwort)? 15. Abkürzung für die Zentrale Sterilgut-Versorgungsabteilung? 16. Bezeichnung für das Verpflanzen von organischem Material in der Medizin? 17. Deutscher Begriff für Gynäkologie? 18. Wofür steht die Abkürzung KVG? 19. Abteilung, die für Ordnung in den Spitalgebäuden und auf dem Spitalareal sorgt? 20. Künstlicher Darmausgang?) Lösung Gewinner KSA-Kreuzworträtsel April. Zwei Schlösserpässe des Museums Aargau gewonnen hat: Gaby Nyffenegger aus Uerkheim. Tonis Rückspiegel Der Wettbewerb Über den Anspruch, beschenkt zu werden. Seit 1987 findet bekanntlich jeweils Ende Mai der «Weltnichtrauchertag» statt. Im Rahmen der Bemühungen um ein rauchfreies Spital wurde am KSA vor circa 10 Jahren ein Wettbewerb ausgeschrieben. Mitarbeitende sollten ermuntert werden, mit dem Rauchen aufzuhören. Wer also während eines Jahres nicht mehr rauchte, sollte einen Preis von 2000 CHF gewinnen können. Das Echo war nicht gerade überwältigend. Immerhin meldeten sich ein paar Leute. Die Reaktion eines offenbar nicht rauchenden Mitarbeiters verblüffte mich: Er hätte nie in seinem Leben geraucht, sei folglich vom Wettbewerb ausgeschlossen. Er hätte deshalb keine Chance, den Preis zu gewinnen, das sei unfair, er fühle sich diskriminiert. Als ich einem guten Freund – Leiter einer Bildungsorganisation – von diesem Ereignis erzählte, berichtete er von einer verwandten Geschichte. Wer in seinem kleinen Betrieb krank geworden oder verunfallt sei, erhalte von ihm als Geste zur Aufmunterung jeweils einen Blumenstrauss. Einzelne, ewig gesunde Kolleginnen oder Kollegen argwöhnten, sie möchten auch einmal Blumen geschenkt erhalten. Sie fühlten sich geprellt. Neid ist ein schlechter Berater Nun, sind hier wirklich die Grundsätze von Gerechtigkeit und Gleichstellung verletzt worden? Ist es denn unfair, einzelne oder Gruppen in der Absicht von Motivation und Integration zu bevorzugen? Gerechtigkeit hat viele Gesichter und Neid ist immer ein schlechter Berater. Offenbar fällt es oft schwer zu verstehen, dass es grundsätzlich keinen Anspruch auf Geschenke gibt. Natürlich kann niemand die Bescheidenheit eines Diogenes (griechischer Philosoph, circa 300 vor unserer Zeitrechnung) erwarten. Dieser soll der Sage nach auf die Frage von Alexander dem Grossen, was er sich denn wünschen würde, gesagt haben: «Geh mir bitte aus der Sonne!»; aber etwas mehr Grosszügigkeit im Kopf und mehr Beherztheit täte uns immer gut. Das Geschenk ist doch in beiden Geschichten die Gesundheit selbst, zum einen jene des Nichtrauchens und zum anderen das der Robustheit des Körpers. Übrigens wurde der Preis des Nichtraucherwettbewerbs nach einem Jahr schliesslich ausgelost. Zwei Personen zogen die Sache durch. Die Siegerin teilte die Prämie mit ihrer Kollegin. Beide waren überaus glücklich und sind es vermutlich heute noch. • Toni Schuler 22 · Jubilare Jubilare 5 JAHRE 10 JAHRE 20 JAHRE 01.06.2016, Buccigrossi Bianca, Sachbearbeiterin Patientenempfang, Patientenaufnahme 01.06.2016, Baumann Roxane, Diätköchin, Küche 01.06.2016, Wernli Verena, Mitarbeiterin Aufnahmebüro, Medizin BL 01.06.2016, Fankhauser Susanna, Floristin, A & B Arealunterhalt 01.06.2016, Bürge Karin, Sachbearbeiterin Hotellerie, Leitung Hotellerie 01.06.2016, Wetzstein Melanie, Sachbearbeiterin Patientenempfang, Patientenaufnahme 01.06.2016, Gubler Gabriele, Assistentin Klinikleitung, Plastische Chirurgie 01.06.2016, Dr. med. Eberle Brigitte, Oberärztin, Radioonkologie 09.06.2016, Prof. Dr. med. Roeren Thomas, Chefarzt, Institut für Radiologie 01.06.2016, Kaspar Cornelia, Med. Praxisassistentin, Klinik für Urologie 15.06.2016, Engel Angela, Sozialarbeiterin, Sozialdienst 25 JAHRE 01.06.2016, Läuppi Isabella, Kurier, Institut für Labormedizin 16.06.2016, Christen Wyss Vreni, Praxisassistentin, Frauenklinik 01.06.2016, Schurter Vera, Dipl. Pflegefachfrau, Nephrologie, Dialyse und Transplantation 01.06.2016, Murschel Uwe, Dipl. Pflegefachmann, Dialyse und Transplantation 19.06.2016, Ergün Gönül, Mitarbeiterin, Bettenaufbereitung 01.06.2016, Wildi Karolin, Dipl. Pflegefachfrau, Kinder und Jugendliche, Station 910 01.06.2016, Wagner Monika, Arztsekretärin, Plastische Chirurgie 19.06.2016, Marcec Marija, Mitarbeiterin, Reinigung 30 JAHRE 01.06.2016, Wordel Birgit, MIS Reporting Specialist, Rechnungswesen 20.06.2016, Kucalovic Enisa, Mitarbeiterin, Reinigung 01.06.2016, Dr. med. Kamber Thomas Paul, Leitender Arzt, Klinik für Anästhesie 02.06.2016, Mohn Barbara Nicole, Biomedizinische Analytikerin, Institut für Labormedizin 15 JAHRE 35 JAHRE 06.06.2016, Koso Tanja, Mitarbeiterin, Bettenaufbereitung 01.06.2016, Brem Pia, Leiterin Privatservice, Privatservice 15.06.2016, Tummarello Gloria, Mitarbeiterin, Reinigung 08.06.2016, Häuptli Pascale Isabelle, Dipl. Pflegefachfrau, Chirurgie, Station 182 01.06.2016, Keller Madeleine, Tarifspezialistin, Tarife PENSIONIERUNGEN 16.06.2016, Stosic Nermina, Dipl. Pflegefachfrau, Chirurgie Privat, Station 221 01.06.2016, Wilhelm Karin, Pflegehilfe, Medizin, Station 731 30.06.2016, Beles Jaromir, Leiter Videostudio, Marketing und Kommunikation (27 Jahre) 16.06.2016, Weber Manuela, Dipl. Physiotherapeutin, Klinik für Rheumatologie 08.06.2016, Bouhamla Sami, Mitarbeiter, Patiententransport 30.06.2016, Lenz Sabine, Psychologin, Medizinische Klinik, Psychosomatik (6 Jahre) 20.06.2016, Oymak Dudu, Produktionshilfe, Küche 12.06.2016, Huber Nadia, Dipl. Pflegefachfrau, Chirurgie, Station 172 GRATULATIONEN 24.06.2016, Dr. med. Jakopp Barbara, Oberärztin, Infektiologie und Spitalhygiene 29.06.2016, Koch Christina, Dipl. Pflegefachfrau, Medizin, Station 701 26.06.2016, Pöpken Luzia Helen, Dipl. Expertin Anästhesiepflege, Klinik für Anästhesie Ignatius Ounde, Pflegefachmann Chirurgie, hat kürzlich im Rahmen seines Fachstudiums das Certificate in Management of Health Institutions erworben. Varia · 23 Da, wo etwas los ist – im KSA Das Kantonsspital Aarau, genauer gesagt, die Kunstsammlung des Spitals, der Park und seine Gebäude als Ausstellungsräume und die Aktivitäten rund um die Kunst haben Eingang in ein kürzlich im Limmat-Verlag erschienenes Buch gefunden. Das KSA wird dort schweizweit als einer von 15 ausgewählten besonderen Kulturorten aufgeführt und zählt damit laut Herausgeber (Schweizer Feuilleton-Dienst) zu den Orten, wo etwas los ist: «Da, wo etwas los ist» heisst der Titel des schön gestalteten Buches. Natürlich ist dies zur Hauptsache unserer Kunstbeauftragten Sadhyo Niederberger zu verdanken, deren Wirken im Beitrag entsprechend gewürdigt wird. Aber auch die übrigen Beiträge des Buches sind äusserst lesenswert, eine Fundgrube für alle, die besondere Kulturorte als Treffpunkte von Menschen schätzen, die ein gemeinsames kulturelles Interesse verbindet. • Da, wo etwas los ist 15 Kulturorte in der Schweiz Limmat Verlag, Zürich ISBN: 978-3-85791-792-9 Preis: 34 CHF www.limmatverlag.ch Pensioniertenverabschiedung und Jubilarenfeier Am 28. April fand die alljährlich stattfindende Pensioniertenverabschiedung der im letzten Jahr in den Ruhestand getretenen Mitarbeitenden statt. 25 von insgesamt 35 Pensionären des Jahres 2015 haben die Einladung zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant LeClou inkl. musikalischer Begleitung und Ansprachen diverser Redner angenommen und genossen einen schönen Abend im Beisein verschiedener Geschäftsleitungsmitglieder. Gefeiert wurde auch am 12. Mai, und zwar die erste von jeweils drei jährlichen Feiern von Mitarbeitenden mit 5 und 10 Dienstjahren. CEO Röbi Rhiner und Thomas Mauchle, Leiter Personal und GL-Mitglied, sprachen anerkennende Worte und überreichten die Geschenke. • © Christian Beutler / Keystone und Limmat Verlag Agenda Diese und weitere Veranstaltungen finden Sie im Intranet. 4. Juni, 11.00–16.00 Uhr Tag der offenen Tür Kopf- und Neurozentrum Öffentliche Veranstaltung Haus 4 und 60 7. Juni, 13.00–14.00 Uhr Inform live Information für die Mitarbeitenden Hörsaal, Haus 1 8. Juni, 18.30–20.00 Uhr «Natur – Garten – Gestaltung»: Naturmodule Öffentliche Führung Haupteingang Haus 2A 14. Juni, 12.30–13.30 Uhr Inform live KSA am Bahnhof Information für die Mitarbeitenden KSA am Bahnhof 15. Juni, 19.00–20.00 Uhr Im Zentrum der Netzhaut – diese Therapien machen Sinn Öffentlicher Vortrag Hörsaal, Haus 1 16 Juni, 13.00–14.00 Uhr Inform live Information für die Mitarbeitenden Hörsaal, Haus 1 23. Juni, 19.30 Lindensaal Pflegezentrum Zofingen Gemeinsam für mehr Lebensqualität: Fallbeispiele von unserer Palliativstation Publikumsvortrag 25. Juni, ab 17.00 Uhr Personalfest (www.ksa.ch/anmeldung-personalfest) Pferderennbahn im Schachen 28. Juni, 19.00–20.30 Uhr Infoveranstaltung Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett www.ksa.ch Kantonsspital Aarau AG Tellstrasse 25 Hörsaal, Haus 1 5001 Aarau
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