Sonnendeck 16-06

GRATIS
AUS LI E B E ZU R KU N S TFR EI H EIT
VOM GRÜBELN
ZUM TRÄUMEN
Zwei aktuelle Ausstellungen
im Schauwerk Sindelfingen
AUSGABE 148 | JUNI 2016
Daimler
Art Collection
30. APRIL - 6. NOVEMBER 2016
ADOLF FLEISCHMANN RETROSPEKTIVE
VIS-À-VIS MIT ADOLF FLEISCHMANN:
HARTMUT BÖHM UND ANDREAS SCHMID
Potsdamer Platz Berlin · Haus Huth
Alte Potsdamer Straße 5 · 10785 Berlin
täglich 11 - 18 Uhr · Eintritt frei
Tel 030 - 259 41 420
B e r l i n
P l a t z
P o t s d a m e r
Daim ler Contemp orar y
Abb.: Adolf Fleischmann, Pure and Dispassionate, #431, 1963 (Detail)
DIETER BLUM
COWBOYS. THE FIRST SHOOTING 1992
Die Sonne scheint, die Amseln vibrieren, der DHL-Laster zieht sein gelbes
Band durch unsere Straße. Zeit zu
flanieren! Zeit ein Revier zu markieren! Zeit, unsre Träume auf die Gehsteige zu skizzieren! Behänden Fußes
den Treppenstufen Wohlklang zu
entlocken, auf den Drahtgeflechten
der Vorgartenzäune Bassmelodien
zu rocken, in ein veganes Café zu
hocken, am Bustier der Madame zu
nesteln, freudig zu hören, sie würde nicht frösteln, der herangeeilten
Servicekraft entringt ein Hüsteln,
wir bestellen Tee aus Stechdisteln,
und Törtchen aus Misteln, nach dem
Verzehr bekommen wir auf Armen,
Rücken und im Gesicht Pusteln, wir
suchen nach Heilmitteln, wir beginnen vor Juckreiz schuhzuplatteln, wir
versuchen es mit wahllosem Händeschütteln, ernten nur Kopfschütteln,
wollen den Hydranten wachrütteln,
auf dass sein Wasser uns möge Kühlung vermitteln, doch es hilft nicht
die Juckpein abzusatteln, wir müssen
weiter fuchteln und betteln, betteln
und fuchteln. Schließlich rufen wir
nach den Aposteln.
Kaum ist das Frühjahr da, findet
man wieder solche Poeme in seinem
Postkasten. Die vagabundierenden
Poeten sind wieder unterwegs. Sie
laufen durch Straßenzeilen, den
Stift in der Hand, den Blick auf dem
Block gerichtet. Sobald sie ein Poem
abgeschlossen haben, werfen sie es
in den nächstbesten Briefkasten. Ich
habe schon einige erhalten, alle sind
sehr unterschiedlich. Das obige ist
noch das Aussagekräftigste. Denn
oft sind es nur Aneinanderreihungen
von Wörtern für Dinge, die sie beim
Flanieren gerade sehen: Hund, Rasensprinkler, DHL-Auto, trockene
Schnecke, Gelber Sack. Wahrscheinlich aber auch nur Einbildung, denn
eigentlich sehen sie gar nichts, sie
blicken ja nur auf ihre A-6-Blöcke.
Gestern habe ich mich hinter unserer Briefkastenanlage von Renz
versteckt. Drei Stunden musste ich
warten, dann tauchten zwei vagabundierende Poeten auf. Ich stellte sie zur
Rede: „Seit ihr Dadaisten?“ „Nein,
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
geneigte Poeten, gute Muße
wir sind Poeten zu Fuß!“ „Handelt
ihr unter Zwang?“ „Ja, wir müssen
dichten!“ „Für wen dichtet ihr?“ „Für
die Anrainer!“ „Was bekommt ihr
dafür und von wem?“ „Wir bekommen Blasen an den Füßen vom vielen
Flanieren!“ „Was macht ihr nachts?“
„Nachts schlafen wir unter einer Papyrusstaude!“ „Es gibt hier weit und
breit keine Papyruspflanzen!“ „Wir
haben welche mitgebracht!“ Die beiden zeigen auf einen riesigen Leiterwagen voller Papyrusgräser, der von
weiteren Poeten gezogen wird. „Seit
ihr noch ganz dicht?“ „Dichter als
dichte Dichter!“ „Echt jetzt, seid ihr
wirklich keine Dadaisten?“ „Na gut,
dann sind wir halt Dadaisten, aber
nur für Sie!“
Richard Huelsenbeck hat gesagt,
Dada sei „Gott, Geist, Materie und
Schweinebraten zu gleicher Zeit“.
Uns scheint, hier fehlt der Schweinebraten.
Sicher kein Dadaist, sondern Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler ist
Dr. Christoph Schönfelder, der uns in
diesem Heft mit einem Artikel zu den
positiven Wirkungen ästhetischer
Erfahrungen beglückt. Wir lernen
die Krise von der Routine zu unterscheiden und erfahren die Potenti- Inhaltsverzeichnis
ale der Muße. Unsere neue Autorin POOL
Ines Henrich hat sich für ihr Debut Vom Grübeln zum Träumen
aktuelle Ausstellungen im
gleich mal eine Mammutausstellung Zwei
Schauwerk Sindelfingen
4
im Schauwerk zu Sindelfingen vor- BRISE
genommen, betrachtete Werke von Nach der Flucht: Kunst
40 US-Künstlern und wurde dabei Unter den Geflüchteten, die uns
Jahr erreichten, sind mindemit ihrem Amerika-Bild konfron- letztes
stens 1000 Künstler. Wer zeigt ihre
tiert. Mit unserem Bild von Partner- Arbeiten und vor allem wie?
10
schaftsanbahnung konfrontiert uns I’ve Been Swiping You Too Long
Date Now)
wiederum Jayanthan Sriram im zwei- (To
Online-Dating Plattformen und die Digiten Teil seines Textes zur Praxis des talisierung der zwischenmenschlichen
14
Online-Dating. Schließlich fragt sich Begegnung – Teil 2.
18
Textchef Fröhlich, wo denn eigent- Muße macht Mut
lich die Künstler unter den jüngst KOMPASS
Juni
22
hier eingetroffenen Geflohenen sind. Glanzlichter
Stuttgart Juni
24
3
Zerebrale Grüße vom sonnendeck
Region Juni
Vernissagen Juni
Impressum
26
30
30
STEUERBORD – 3
VOM GRÜBELN ZUM TRÄUMEN
Zwei aktuelle Ausstellungen im Schauwerk Sindelfingen
Jonathan Seliger George, 2000
Öl, Alkydfarbe, Acryl, Modellierpaste auf Leinwand
37,5 x 10 x 45,7 cm
Foto: Frank Kleinbach
© Jonathan Seliger
Amerika. Das Land, in dem ein jeder
seine Träume erfüllen kann.
In dem die Menschen
wirtschaftlich prosperieren.
Die Prinzipien der Freiheit und
Unabhängigkeit herrschen und
Menschen offen für jeden sind.
Dessen regierender Präsident
Friedensnobelpreisträger ist.
Amerika, Weltmacht.
der Eingangshalle thematisiert
wird. Da hängen vier überdimensionale Leinwände mit hyperrealistischer Malerei von Dennis Hopper
(1936 – 2010). Sie zeigen Pop-ArtKünstler, den Kosmetik-Erben
Donald Factor, der vor einer monumentalen Coca-Cola-Werbeflasche
sitzt, und eine typische amerikanische Straßenkreuzung. Die von
Jonathan Seliger (*1955) modellierten Einkaufstaschen im Zentrum
des Raumes und die teilweise fast ein
Meter hohen Getränkebecher, die
zwischen Hoppers Leinwänden positioniert stehen, reflektieren ironisch
über das Konsumverhalten der USBevölkerung.
„I don’t like America“ denke ich, als
ich die Ausstellung der 40 Künstler
und Künstlerinnen im Schauwerk
Sindelfingen betrete und unverzüglich mit meinen negativ gefärbten
Einstellungen einer konsumorientierten, größenwahnsinnigen und
I LIKE AMERICA
vom American Dream angetriebenen
Die sich in ihrer Aussage gegenNoch bis zum 4. Sept. 2016
Gesellschaft konfrontiert werde.
seitig bestärkenden Kunstwerke
Lichtwirbel
Die abgebildeten Klischees schreien hinterfragen die Werte, die hierNoch bis zum 12. März 2017
dem Besucher ins Gesicht; es scheint durch transportiert werden. Ich
Schauwerk Sindelfingen fast schon zu naheliegend, was in bin mir allerdings unsicher, ob hier
4 – POOL
die angesprochene Lebensweise
der US-Bevölkerung verhöhnt
wird oder doch ich als Betrachter?
Dass ich mich einlasse auf diese zu
offensichtliche Nachricht und vielleicht zu unhinterfragt die Kritik
annehme. Wird hier nicht auch der
Rezipient der Kunst in ein kritisches
Licht gerückt, der durch diese Eingängigkeit in den Spiegel seiner
Urteile schaut, ohne eine andere
Position kennenlernen zu wollen?
Ein Lockruf in die anderen Räumlichkeiten der Ausstellung, in denen
ich Beuys’ Aktion „I like America
and America likes me“ im Hinterkopf trage. Im Mai 1974 reiste der
deutsche Künstler nach New York,
um in Filz gewickelt bewusst seine
Augen vor der Stadt zu verschließen
und mehrere Tage allein mit einem
Kojoten in einem Ausstellungsraum der Galerie René Block zu
verbringen. Ausschnitte der Aktion
Ausstellungsansicht im
SCHAUWERK Sindelfingen
Im Hintergrund:
Frank Stella, Measurement of
the Whale’s Skeleton, 1988
Foto: Frank Kleinbach,
© SCHAUWERK Sindelfingen
Auf eine weitere Charakteristik
Amerikas wird schon durch die
Räumlichkeiten des Schauwerks
gedeutet, die ihre Weitläufigkeit
zu nutzen wissen. Beeindruckende
Landschaft, die auch in einigen
Kunstwerken thematisiert wird.
Robert Longo:Ohne Titel
(Mirage F1-CR), 2013
Graphit und Kohle auf Papier
241,5 x 180 x 7,6 cm
Foto: Galerie Ropac
© VG Bild-Kunst, Bonn 2015
wurden von Herbert Wietz auf Film
festgehalten, dieser ist im Schauwerk
zu sehen und dient der Ausstellung
als Inspiration und vorangestellter Kommentar. Viele Kunstwerke
passen zur amerikakritischen Position der Beuys-Aktion: Hyperrealistische Graphit- und Kohle-Zeichnungen von Robert Longo (*1953)
reflektieren über das Militär und
auch der Konsum wird noch häufiger
hinterfragt, McDonalds scheint ein
beliebtes Thema zu sein.
Doch im Schauwerk geht es um mehr
als Anklage oder auch Satire: Mit
What To Do, What Not To Do? zeigt
uns Maurizio Nannucci (*1939) was
es heißt, als Immigrant im leeren
Raum der Überforderung zu stehen,
in dem nur integrations- und assimilations-relevante Fragen auf einen
herableuchten.
6 – POOL
Trotzdem gibt es auch Arbeiten,
die ich dem Titel der Ausstellung
nicht unterordnen kann. Das zeigt,
welchen Einfluss der Aussteller auf
die Wirkung der Kunst hat. Da wird
auch er zum Künstler, setzt Bilder,
die ursprünglich womöglich in eine
andere Richtung zielten, unter eine
Thematik und lädt sie mit einer
neuen Bedeutung auf. Mein Versuch, überall Amerikanistik zu lesen,
scheitert jedoch. Doch schaltet man
bei manchen Werken einmal den
Kopf aus, um sich ganz einfach für
die Ästhetik der Kunst empfänglich zu machen, kann man Kunstwerke entdecken, die durch andere
Dinge beeindrucken – wie das Spiel
mit dem Licht in David Simpsons
(*1928) Arbeit, die mir persönlich
fast am besten gefällt. Durch die
vielen mit einem Messer aufgetragenen Schichten von Interferenzpigment, kann der Betrachter kaum
sagen, welche Farben er sieht; je
nachdem, wo er steht, reflektiert das
Licht anders. Man möchte nicht aufhören, vor den drei Leinwänden auf
und ab zu laufen, hat den Eindruck,
selbst beeinflussen zu können, was
das Werk ausdrückt.
Mit dem Licht zu spielen weiß auch
die Stuttgarter Künstlerin rosalie
(*1953), die mit ihrer gigantischen
begehbaren Installation „Lichtwirbel“ eine weitere Ausstellung im
Schauwerk bildet. Ich betrete den
Raum und bin direkt eingenommen
von dem Blinken und Zucken, das
durch die ader-artigen Schläuche
fließt. Liegestühle unter dem filigranen fünfzehn Meter hohen Koloss
laden zum Entspannen ein, ich setze
mich neben einen Mann, den ich ehrfürchtig „Wahnsinn“ flüstern höre.
Ich lasse mich hinreißen von dem
Rauschen und Zirpen, die Klanginstallation „Cool Tune“ von Matthias
Ockert, die perfekt zu den Lichtstößen passt. Es fühlt sich an, als sei ich
im Urwald, dieser an die Natur angelehnte Kabelsalat mit seinen verschlungenen Blütengebilden wirkt exotisch. Gleichzeitig könnten wir uns
im All befinden, pausenlos zischen
Sternschnuppen an uns vorbei; mal
monochrom, mal farbenfroh. Dieses
Kunstwerk wird zum Erlebnis: Wir
dürfen darunter hindurch laufen, es
über mehrere Etagen begehen und
fühlen uns dadurch als Teil von ihr.
Als ich mich eben noch in der
Nachbarausstellung befand, wurde
ich angeregt, mich mit aktuellen
Themen, Sozialkritik und Identitätssuche zu befassen. Hier hingegen
entspannt die Kunst und fasziniert
zugleich, lädt zum Loslassen, zum
Träumen ein.
Ines Henrich
Donald Baechler: Double Cone, 1999
Acryl und Stoffcollage auf Leinwand
203 x 203 cm
Foto: SCHAUWERK Sindelfingen
© VG Bild-Kunst, Bonn 2015
Friedrich
Kallmorgen
(1856 –1924)
Malerei zwischen
Realismus und
Impressionismus
19. März – 26. Juni 2016
Städtische Galerie Karlsruhe
Lorenzstraße 27
76135 Karlsruhe
www.staedtische-galerie.de
NACH DER FLUCHT: KUNST
Unter den Geflüchteten, die uns letztes Jahr erreichten, sind mindestens 1000 Künstler.
Wer zeigt ihre Arbeiten und vor allem wie?
Spielende Kinder auf zerstörtem Panzer. Allepo-Azaz. Syrien. 2012
Beim Blick in die Programme von
Galerien, Museen und sonstigen Kulturinstitutionen, kann sich der Eindruck aufdrängen, die Frau Merkel
hätte bei ihrer großen Pfortenöffnung im Spätsommer 2015 unter
dem Druck der Kunstlobby gehandelt. Nie zuvor waren Künstler und
Kunstschaffende aus Syrien, Irak,
Afghanistan und anderen Herkunftsländer von Geflüchteten, so präsent
in den Ausstellungshallen vertreten –
vom kleinen Kunstverein bis zu den
großen konzerngesteuerten Häusern. Zweifellos haben die „Flüchtlingswelle“, Merkels Laissez-faire,
und vor allem die nachfolgenden Diskussionen, der Kunstszene ein neues
Zentralthema serviert. Noch dazu
eins, mit gaaaanz viel Emotion und
mannigfaltigen Möglichkeiten zur
empathischen Geste, zur rechtschaffenen Wut und dem allgemeinem
Bekenntnis zur Menschlichkeit,
das ja immer so super bequem ist,
weil man ihm keine Taten folgen
lassen muss. Ein neues Topic also,
eine neue Frischzellenkur für die
zur Erstarrung in Selbstreferenzia8 – BRISE
lität neigende Szene. Das war auch
schwer nötig, wurden doch jahrelang
Themen wie „Identität, Authentizität und Neue Medien“ durchgekaut,
bis auch dem Letzten klar war, dass
von der Kunst keine Antworten auf
Fragen nach dem Leben zu erwarten
sind (geschweige denn, zu solchen
nach dem Überleben). Aber dank
Autokraten wie Baschar al-Assad, der
Pop-up-Willkürherrschaft des „Islamischen Staats“ und natürlich dem
jahrzehntelangen beflissenen Wegschauen der Weltöffentlichkeit, hat
„Europa“ nun eine „Flüchtlingskrise“
und die Kunsthäuser ein frisches
Thema.
Da ist gut so, doch was wir bisher
daraus machen ist meist Müll:
Schnell werden Kunstschaffende mit
„Migrationshintergrund“ kontaktiert, egal ob sie frisch aus dem Boot
gestiegen sind oder schon Jahrzehnte
in Europa leben. Hauptsache die
Herkunft stimmt, es gibt etwas zu
zeigen und auf dem Ausstellungsplakat steht was von „Trauma, Odyssee,
Überwindung, Anteilnahme, kri-
tische Zeugenschaft, Schulterschluss
der Kulturen“. Besucher und Galeristen, Presse und Kulturbürgermeister können sich inmitten all der
gesunkenen Schiffe, abgebrannten
Flüchtlingsheime und dichtgemachten Grenzen endlich wieder wohlfühlen. Denn: Jetzt tun wir ja was!
Wir nennen das hier mal ganz vorsichtig: Betroffenheitskult(ur). Klar,
wir alle sind viel zu faul und sophisticated, um wie Harald Höppner und
seine Freiwilligen von Sea-Watch
mit einem selbstgekauften Trawler
Flüchtlinge aus dem Mittelmeer
zu fischen oder wie der tragische
Nobert Blüm und ganz viele weniger peinliche bis gänzlich unpeinliche Aktivistenmenschen Tee und
Suppe in Idomeni zu kochen. Wir
Kunstprofessionellen wollen, was
wir schon immer wollen: Mit dem
Telefon in der Hand und 300 Quadratmetern Ausstellungsfläche die
Welt retten. Das Problem ist nur: wir
retten dadurch nur unsere Welt, die
Kunstwelt, die Besucherzahlen, den
Fluss der Subventionen, die Stipendien und und und. Dieser Trend auf
den Flüchtlingszug aufzuspringen,
ist eine gefährliche Mischung aus
naivem Idealismus und leichtfertiger Bereitschaft zum Selbstbetrug,
bewirkt durch einen Überschuss
am „Kuschelhormon“ Oxytocin
und einem eklatanten Mangel an
Entschlossenheit zu sozialer Praxis.
Darüber hinaus ist die Beliebigkeit, wa ofawedo amre ela allah · Ich gebe mein Leben in Gottes Hände
mit der hier vorgegangen wird, eine da Til Schweigers „Fünf-SterneRespektlosigkeit gegenüber den Flüchtlingsheim“ noch recht ernsthaft an, obwohl es auch hier, wie in
geflüchteten Künstlern.
allen anderen Fällen, nur um ImageAusgerechnet Ai Weiwei posierte als
bildung, um die engagiert-zivile
toter Flüchtlingsjunge am Strand,
Bemäntelung ansonsten gnadenloser
und beim Bankett der Berlinale 2016
Selbstvermarkter geht.
umhüllten sich Triple-A-Prominente
mit goldenen Wärmefolien, um Selten zu sehen ist Kunst von
auf das Leid der Flüchtlinge auf- unlängst Geflüchteten, wie kürzlich
merksam zu machen. Schlimmer in der Städtischen Galerie Dresden,
selbstgefälliger Kitsch – wie auch doch auch hier überwog der Anteil
die lebensgroßen Betonskulpturen von Künstlern, die schon sehr lange
von Flüchtlings-Figuren, die der in D-Land leben. Statistisch geseBrite Jason deCaires Taylor vor hen liegt der Anteil von Künstlern
Lanzarote im Meer versenkt, um an in jeder Gesellschaft bei mindestens
Opfer zu erinnern, die auf der Flucht 0,1%. Also müssten, wenn Thomas
ertrunken sind. Im Vergleich mutet de Maizières Gesamtflüchtlingszahl
BRISE – 9
Zerstörter Stadteil. Homes-jorat alscheah. Syrien. 2012.
stimmt, im zweiten Halbjahr 2015
allein in D-Land 1000 Künstler
angekommen sein. Wo sind sie, wo
sind ihre selbstorganisierten Künstlerateliers, wo ihre improvisierten
Showrooms? Freilich gibt es die kleinen kommunalen Initiativen, die sich
nicht als Kunstinstitutionen verstehen, sondern im Umfeld von Nachbarschaftshilfe, städtischen Integrationsangeboten und Bildungsprogrammen operieren. Doch bei
all diesen zweifellos notwendigen,
wichtigen, einhellig zu begrüßenden
Aktionen, geht es nicht um Kunst als
Kunst, sondern um Kunst als Mittel
zur Lebenshilfe, Therapie, Sozialisierung, Konfliktvorbeugung, kurz, als
Türöffner zur unfallfreien Nachbarschaft,
als Maßnahme zum
Ausstellungstipp zum Thema:
Warmwerden. BegleiINTER KULTUR FOTO ART SYRIEN:
tend wird zur Sicherheit
KRIEG - FLUCHT – ANKUNFT
Nathan der Weise von
Gotthold Ephraim LesZwei Ausstellungen zeigen Arbeiten
sing (1729 – 1781), das
junger Fotografen aus den Jahren 2012
Oberstufen-Manifest
bis 2016. Thematisiert werden der
zur Toleranz, wieder
Krieg im Land selbst, die Flucht vieler
aufgeführt, als sei dies
Syrer sowie ihr Ankommen und ihre
das Letztgültige, was
aktuelle Situation in Stuttgart. Die
man zum interkultuExponate werden im Institut français,
rellen Selbstverständauf dem Marienplatz und im Café &
nis einer Gesellschaft
Bar Condesa gezeigt.
im 21. Jahrhundert
11. Juni bis 29. Juli
sagen könnte. Und
Institut français Stuttgart,
überhaupt, wie fühlt
Schloßstraße 51
sich ein emigrierter
10 – BRISE
Künstler, der von Veranstaltung der
Volkshochschule zur Veranstaltung
der Menschenrechtsgruppe zur Veranstaltung des Stadtteilbüros weitergereicht wird? Will man wissen, wie
etwas auf einen anderen wirkt, was
es für denjenigen bedeutet, will man
einen gesellschaftlichen Vorgang auf
seine Lauterkeit hin prüfen, muss
man die Sache in Gedanken einfach
umdrehen. Ich stelle mir also vor,
Frauke Petry habe mit ihrer AfD eine
Art Diktatur des Mobs installiert
und ich müsse wegen unbotmäßiger
Berichterstattung schleunigst das
Land verlassen. Im Exil angelangt,
würde ich sofort als der deutsche
Dissident, als das Vorzeigeopfer von
Petrys Schergen herumgezeigt, unter
kompletter Ausblendung meiner
privaten Situation und allen individuellen Aspekten meiner Dissidenz.
Ein Horror wäre das, umso mehr,
weil ein Mensch gerade in der Verneinung, im Widerstand, im Stande
der Flucht und Vertreibung, einer
Betonung seiner Individualität dringend bedarf, um stabil zu bleiben.
Doch es fängt ja viel früher an. Noch
bevor ein Kunstschaffender sich zur
Flucht entscheidet, hat er/sie sicher
schon einmal an die Möglichkeiten
eines Kunststipendiums in Frankreich, D-Land oder England gedacht.
Doch auch schon auf dem Boden
seines Heimatlandes holen ihn hier-
bei die Erwartungshaltungen der
europäischen Kunstszene ein, hier
vertreten durch die Prüfer der stipendienausschreibenden Institutionen:
Einfach mal eine Sanddüne zeichnen geht nicht. Wenn du aus einem
islamisch geprägten Unrechtsstaat
stammst, besteht für eine aussichtsreiche Bewerbung ein Zwang zur
Regimekritik. Um an die beliebten
Stipendien zu kommen, muss man
Burkas mit Tränen und Bluttropfen
malen oder Installationen aus den
Essnäpfen von Folterknästen bauen.
Folgt man den Mappen der Antragsteller, gibt es wohl in ganz Tunesien,
Ägypten, Libyen und Syrien keinen
einzigen nicht regierungskritischen
Künstler. Wir sehen: auch hier geht
es nicht um die Freiheit der Künstler in krisengeschüttelten Regionen,
es geht um die Realisierung unserer
bornierten Erwartungshaltungen,
und um unser Gefühl, damit auf der
„richtigen Seite“ zu stehen. Es geht
also abermals um Sinngebungsversuche auf dem eigentlich so wunderbar sinnfreien Feld der Kunst, und
um die Implementierung unserer
„europäischen“ gesellschaftlichen
Imperative in die Arbeit „nichteuropäischer“ Künstler. Das ist ein
Jammer, das ist so schwach und es ist
das Gegenteil von Offenheit, Freiheit
und Gastfreundschaft.
haza men fadle rabe · Alles was du hast, hast du von Gott
alle Abbildungen © Imad Alkhaldi
Wirklich ernsthafte Versuche mit
den Mitteln der Kunst zu erforschen,
was da jetzt gerade entsteht, was die
weltweite Migration an Chancen
bietet und wo die (Soll)bruchstellen
in den jeweiligen Zivilgesellschaften
liegen, sind nach wie vor rar.
Hansjörg Fröhlich
Wir haben für diesen Text Arbeiten von Imad Alkhaldi ausgewählt. Er wurde
1978 in Daraa, Syrien geboren. Nach dem Studium von Bildender Kunst und
Journalismus an der Universität von Damaskus arbeitete er als freischaffender
Künstler. Zu dieser Zeit waren seine Kunstwerke bereits in verschiedenen Ausstellungen in Syrien zu sehen. Ab 2007 arbeitete er für die "Syrian Arab News
Agency". Auf Grund seiner Informationen als Journalist, der Manipulation der
Medien und seiner Haltung gegenüber dem System, musste er Syrien im Dezember 2012 verlassen. Seine Flucht führte ihn über die Balkanroute nach Deutschland. Herr Alkhaldi betreibt einen kleinen Kunst- und Fotoladen in Kirchheim
Teck. Er ist zu erreichen über [email protected].
BRISE – 11
zwischen zwei Usern zersplittert
und verändert sich durch den Mittler Internet in ein Buhlen um Aufmerksamkeit, das zwar Anleihen aus
dem echten Leben trägt, aber doch
keiner echten zwischenmenschlichen
Begegnung entspricht.
I’VE BEEN SWIPING YOU TOO LONG
(TO DATE NOW)
Online-Dating Plattformen und die Digitalisierung der zwischenmenschlichen Begegnung – Teil 2
In Teil 1 dieses Artikels schilderte Jayanthan Sriram die medientechnischen
und identitätspsychologischen Aspekte
des Online-Datings und zeigte auf,
wie sich dieses von der „analogen“
Beziehungsanbahnung deutlich unterscheidet. Nun schreitet er zum Selbstversuch.
Zum selbst ausprobieren
und suchen:
http://www.okcupid.com
https://www.gotinder.com/
14 – BRISE
Eine Nachricht zu verfassen, sei es
die kürzeste SMS oder aber das simpelste Anschreiben, wird durch die
schiere Menge der beim Adressat
eingehenden Mitteilungen schnell zu
einer Kunst der Datenprozessierung:
Der Text muss so geschrieben sein,
dass er sich zwischen einer großen
Menge vielleicht ähnlicher Anschreiben behauptet. Ein simples „Hallo,
wie geht es dir?“, welches bei einer
zwischenmenschlichen Begegnung
in der echten Welt ausreicht und
durch die Präsenz des Sprechenden
getragen ist, wird im Internet schnell
zu einem generischen Anschreiben,
welches keinerlei Informationsgehalt trägt. Dieser Umstand hat beim
Schreiber multiple Auswirkungen:
Im Wissen um das Sich-Verkaufen-Müssen kommen die User dazu,
einen ausgefeilten Text zu konzipieren, um mit diesem zu punkten. Viele
User senden ein Streufeuer mit der
gleichen generischen Message aus,
um die Chance einer Antwort zu
erhöhen. Andere, vor allem männliche User, geraten – vielleicht wegen
fehlender literarischer Kompetenz –
dazu, dem Klischee der Onlinekommunikation gemäß zu agieren und
ihr Interesse blank und sexistisch zu
äußern. Anschreiben wie „ein Angebot zu einer Party, die mit nur einer
Sache bezahlt werden muss“ oder
andere Versuche sind nicht unüblich.
Dabei zeigt sich, die Kommunikation
Zwar geben uns die Dating-Plattformen eine Unmenge von Filtern
und Optionen an die Hand, diese
Gatekeeper versagen in den meisten
Fällen jedoch und so wird die Suche
nach einem Gegenüber leicht zu
einem Sortieren von generischem
Spam, dummer Anmache und wenigen Fetzen brauchbarer Information.
Allem Anschein nach vernachlässigt
diese Form der Partnersuche einen
wichtigen Aspekt, der trotz aller
Differenzierung und Individualisierung der Bedürfnisse innerhalb der
Gesellschaft für das Kennenlernen
zweier potenzieller Partner entscheidend ist: Das Gegenüberstehen, also
der erste physische Eindruck, der
Klang der Stimme und der Ausdruck
der Persönlichkeit eines Menschen
durch Blickkontakt, Mimik und
Gestik. Der kontaktbereite Mensch
mag sich noch so sehr sein Profil
zurechtlegen, seine Repräsentationen pflegen, letztlich kommt es auf
die kleinen Dinge an, die schlecht in
Listen und Tabellen zu erfassen sind.
Tinder ist eine Plattform, die versucht, gegen diese Probleme des
Online-Datings vorzugehen. Sie
vereinfacht den Kontaktanbahnungsprozess radikal, indem sie sich
auf das Naheliegendste verlässt. Der
User bekommt, je nach seinem Ort
und dem eingestellten Radius seiner
Suche, Bilder potenziellen Partner
vorgeführt. Sagt ihm eine digitale
Präsenz zu, kann er nach rechts
„swipen“ und somit einen „Like“ ausgeben, besteht kein Interesse, spricht
ihn also die Person mit ihren Bildern
und dem wenigen (optionalen) Text
nicht an, wird nach links gewischt
und die Interaktion ist beendet. Erst
wenn sich zwei Personen gegenseitig „liken“ ist es möglich via Chat in
Kontakt zu treten. Der erste optische
Eindruck ist hier also das entschei-
dende Auswahlkriterium. Tinder
reduziert dabei jegliche Konstruktionsvorhaben auf Seiten der User
und deren Algorithmisierung auf
ein Minimum und löst dabei auch
gleich die Plage der Nachrichtenflut.
Interessant, und von den Erfindern
durchaus gewollt, ist der spielerische Charakter der App. Es kann in
einer sehr hohen Frequenz geswiped
werden, die Entscheidung wird in
einem Sekundenbruchteil getroffen
– ähnlich wie beim aneinander Vorbeilaufen auf der Straße. Fast wie im
romantischen Film, drehen sich zwei
Menschen auf der Straße zueinander
um und verwickeln sich gegenseitig
in ein Gespräch.
Diese spielerische Qualität jedoch,
widerspricht in gewisser Hinsicht
dem positiven Effekt und sorgt
dabei auch für Tinders schlechten
Ruf als Partyspiel und „Hook-up
App“, also als Mittel um schnell an
Sex mit neuen Partnern zu gelangen
oder sich über andere Menschen zu
amüsieren. Die Menschen innerhalb
der App sind hier vielleicht keine
ausgefeilten Dateilisten mehr, aber
verkommen dafür zu bloßen Bildchen, über die schnell hinwegentschieden wird. Zudem, selbst bei
einem doppelten „Like“ sehen sich
beide Parteien erneut der vermittelnden textlichen Kommunikation
gegenüber, welche mit den vorher
genannten Problemen belastet ist.
Dass der Umgang mit Datingplattformen oft absurd ist, zeigt sich in
BRISE – 15
Vertiefende Literatur:
Ansari, Aziz (2015)
Modern Romance
London: Penguin Books.
Turkle, Sherry (2011)
Alone Together – Why We Expect More From Technology
and Less from Each Other
New York, NY: Basic Books.
Einen Vorschlag, den die Beziehungsforscherin Helen Fisher nennt
und für den sich die Autoren Ansari
und Klinenberg stark machen,
ist, Dating-Plattformen nicht als
Dating-Service, sondern als „Introduction-Service“ also als „Vorstellungsforum“ zu verstehen. Die User
sollten sich nicht groß mit den Plattformen auseinandersetzen, keine
Zeit mit ausgefeilter Selbstdarstellung verschwenden, sich nicht in
unendliche Gespräche vertiefen,
sondern sollten diese Apps lediglich
zum initialen Kennenlernen verwendet und möglichst schnell vom
Internet in die Realität wechseln.
Es wäre diesbezüglich interessant
eine neue Plattform zu etablieren,
die versucht, die größte Unmittelbarkeit überhaupt zu schaffen. Ohne
sich weiter zu spezialisieren und die
singuläre Kommunikation zweier
Menschen über Text zu befördern,
könnte ein digitales Vorstellungsforum auch nach dem Modell des
Chatroulettes funktionieren: Alle
User die zu einem Zeitpunkt online
sind, können auf Grundlage ihres
ersten Eindrucks aus dem Pool auswählen und werden dann unmittelbar in einen Live-Chat verbunden.
Ähnlich wie beim Speed-Dating
im echten Leben, müssen die Teilnehmenden unmittelbar und vor
allem ohne Texte zu verfassen mit-
einander kommunizieren. Meiner
eigenen Erfahrung im Selbstversuch
nach zu urteilen, erreicht einen
großen Unterschied schon, wer sich
von der textuellen Sprache abwendet und sich per Sprachnachricht
unterhält, oder – ganz altmodisch
– das Smart- vom Phone subtrahiert
und einfach telefoniert. Auch wenn
sie aus etlichen Faktoren zusammengesetzt ist, wird der Charakter
einer Person allein durch Kraft und
Klang der Stimme deutlich realer
und „menschlicher“ transportiert
als von Profiltextchen – und ein
echtes Kennenlernen ist ohnehin
aufs Gespräch angewiesen.
Zuletzt bleibt nur noch darauf hinzuweisen, dass Online-Dating nicht
per se mit einem Stigma versehen
werden sollte und durchaus eine
sehr interessante Erfahrung in unserem ohnehin schon verstärkt digital vermittelten Leben ist. Gerade
in Kulturen, die eine Interaktion
zweier Menschen verschiedenen
Geschlechts stark beschränken oder
gar verbieten, wo Ehepartner von
den Eltern ausgesucht werden – wie
es Ansari und Klinenberg anhand
des Beispiels von Katar zeigen – ist
die Kommunikation durch Computer und Smartphone eine große
Befreiung. Es sind der bedachte
Umgang mit den technischen Möglichkeiten und der Wille, seine
menschliche Dynamik, sowie die
Menschlichkeit des Gegenübers,
nicht in der Mensch-Computer-Interaktion unterlaufen zu wollen,
die aus dem Kennenlernen im Netz
eine fruchtbare Erfahrung machen
können. Erneut lässt sich nur sagen,
die Technologie sollte als eine
Extension der zwischenmenschlichen Begegnung verstanden werden
und diese nicht ersetzen.
Jayanthan Sriram
Teil 1 erschien in der Ausgabe April 2016
16 – BRISE
MVONH.de
einer generellen Genderdifferenz der
Nutzung: Wenn sich auch die Zahlen
der männlichen und weiblichen
User immer mehr annähern, sind
es männliche User, die wahllos alle
Frauen liken und mit generischen
Nachrichten, wie einem konstanten „Hey“ drangsalieren. Insgesamt
wird beim Erfahrungsaustausch über
solche Plattformen schnell offensichtlich, dass sich hier Männer wie
beim Einkaufen verhalten und mit
wenig Charme und Finesse Frauen
als Produkte behandeln. Apps wie
Tinder verringern zwar ein solches
Problem, doch scheint der Umgang
mit Online-Dating als Annäherung
an reales Dating in vielerlei Hinsicht
noch ungereimt.
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Handeln im Alltag wird überwiegend
durch Routinen bestimmt. Zum
Beispiel folgen wir in der Regel jeden
Morgen denselben Routinen: Wecker
ausschalten, aufstehen, anziehen,
Zähne putzen, frühstücken … Routinen sind Lösungen von Handlungsproblemen, mit denen wir im Laufe
unseres Lebens bereits konfrontiert
wurden. Entweder haben wir uns
diese Lösungen selbst erarbeitet oder
wir haben gelungene Lösungen anderer übernommen. Tritt jedoch eine
Situation ein, in der zur Lösung eines
bestimmten
Handlungsproblems
auf keine Routine zurückgegriffen
werden kann, befinden wir uns in der
Krise. Denn in der Krise versucht der
Mensch die ihm fehlende Lösung
zu finden, um sein Handlungsziel zu
erreichen. Gelingt ihm dies, so wird
er in späteren vergleichbaren Situationen auf diese Krisenlösung zurückgreifen, er wird sie, wenn sie sich praktisch bewährt hat, in eine Routine
überführen. Beide Momente, Krise
und Routine, sind folglich für die
Erklärung menschlichen Handelns
untrennbar miteinander verknüpft.
Es gibt insgesamt drei unterschiedliche Krisentypen für menschliches
Handeln: Die traumatische Krise,
die Entscheidungskrise und die Krise
durch Muße.
MUßE MACHT MUT3
Muße eröffnet ästhetische Erfahrung
und birgt umfassendes Potenzial. Um
dieses zu entschlüsseln, nähern wir
uns zunächst über das, was menschliches Handeln grundsätzlich ausmacht: Die beiden Momente von
www.zeitfuermusse.de „Krise“ und „Routine“.
18 – BRISE
Eine traumatische Krise entsteht
dann, wenn man mit etwas Unvorhergesehenem konfrontiert wird.
Die Ereignisse können sowohl als
negativ als auch als positiv empfunden werden. Dieser Typus der Krise
konstituiert Naturerfahrungen und
leibliche Erfahrungen. Bei diesem
Krisentyp gilt, dass auf das überraschende Ereignis nicht nicht reagiert
werden kann, da schon die erste spontane Reaktion zur Krisenlösung zählt.
Hier ein Beispiel für eine negative
traumatische Krise: Eine Person
erwacht nachts aufgrund eines plötzlich auftretenden und nicht zu erklärenden Geräuschs. Dieser Umstand
bereitet der Person Unbehagen.
Diese Situation ist in dem beschriebenen Sinne als Krise zu begreifen,
wie undramatisch sie dem Einzelnen
Asger Jorn, Unschlagbarer Regen, 1964, © Donation Jorn, Silkeborg/VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Abbildung des Autors
04. 06. —
28. 08. 2016
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20 – BRISE
Hier einige Beispiele für die Krise
durch Muße: Grundsätzlich ermöglicht jede Art von bildnerischer,
musikalischer, literarischer oder
darstellender Kunst die Krise durch
Muße. Beispielsweise kann der Museumsbesucher, der ja einen Raum
der Muße betritt, mit Werken konfrontiert werden, die ihn faszinieren
oder abschrecken, die also einen
plötzlichen Erregungszustand (eine
Krise) auslösen. Will er erkunden,
warum dieser Erregungszustand
ausgelöst wird – und da er nicht
unter Handlungsdruck steht, hat er
die Muße hierzu – so richtet er seine
Wahrnehmung aufmerksam auf das
Werk. Der Grund der Erregung kann
zum Beispiel in der Farb- und Formgestaltung oder in der Anordnung
von Bildelementen liegen. Durch die
individuelle
Auseinandersetzung
mit dem Werk können Erkenntnisse
gewonnen werden, die die ausgelöste
Erregung wenigstens in Ansätzen
verstehbar machen (= Krisenlösung).
Neben Erfahrungen mit Kunst kann
jeder Gegenstand, wenn er in Muße
betrachtet wird, Auslöser dieser
Krise darstellen. Beispielsweise
kann ein loderndes Kaminfeuer mit
seiner Glut und dem Funkenflug
ästhetische Erfahrungen ermöglichen. Hierbei kann die Krise durch
die sich ständig verändernde Glut
ausgelöst werden. Eine Erkenntnis
könnte etwa darin bestehen, dass
sich scheinbar statische Zustände
bei längerer Betrachtung als dynamisch erweisen. Ebenso kann ein
Sternenhimmel, den man in ruhiger
abendlicher Stimmung betrachtet,
diese Krise auslösen. Hierbei wird
der Betrachter unmittelbar mit den
Ausmaßen des Kosmos konfrontiert.
Diese Auseinandersetzung kann eine
Das zweite Potenzial liegt im Entdecken des Neuen. Mit Hilfe der Muße
werden neue Kenntnisse erzeugt, die
Grundlage von Erkenntnis erweitert
und die eigene Kreativität gesteigert
- besonders in Zeiten von stetiger Veränderung und den aktuellen gesellschaftlichen Umbruchssituationen ist
dies von unschätzbarem Wert.
fakultativen Instituts für Entrepreneurship an der Universität Karlsruhe.
Heft 3. Karlsruhe: Universitätsverlag Karlsruhe 2006.
OEVERMANN 1996: Ulrich Oevermann: Krise und Muße. Struktureigenschaften ästhetischer Erfahrung aus soziologischer Sicht.
Vortrag am 19. Juni 1996 in der Städelschule. Frankfurt a.M. 1996.
SCHÖNFELDER 2009: Christoph Schönfelder: Kunst als Optimierungsquelle für unternehmerisches Handeln – Soziologische Fallrekonstruktion zum Potenzial ästhetischer Erfahrung (Dissertation).
Dortmund: Technische Universität Dortmund 2009.
FH PFORZHEIM 28. Juni 18.30 h
www.designpf.com
Assemble & Grizedale Arts
Die Turner-Preisträger 2015, das Londoner Architektur- und
Designkollektiv Assemble und die Künstlerorganisation Grizedale Arts sind zwei prominente Vertreter einer Tradition des
sozialen Engagements. Sie ist in England eng mit den Ideen von
John Ruskin, William Morris und der Arts-and-Crafts-Bewegung verbunden. Am Dienstag, 28. Juni 2016 sind u. a. Assemble
Co-Founder Lewis Jones und Grizedale Arts Direktor Adam
Sutherland um 18.30 Uhr in der Aula der Pforzheimer Fakultät
für Gestaltung, Holzgartenstraße 36, zu Gast und berichten von
ihrer Arbeit. Für das Projekt „Granby Four Streets“ erhielt Assemble überraschend den Turner-Preis.
Gemeinsam mit den Anwohnern dieses Liverpooler Arbeiterviertels machten sie deren zum Großteil
verfallenen Häuser wieder bewohnbar. Grizedale Arts wurde mit Projekten wie Lawson Park vor über
einem Jahrzehnt zum Vorreiter eines Trends, der heute in der zeitgenössischen Kunst unübersehbar ist
und als socially oriented art oder practice bekannt ist.
DESIGN PF · Fakultät für Gestaltung an der Hochschule Pforzheim, Holzgartenstraße 36, Pforzheim
Tel 0 72 31 / 28 -67 18
GLANZLICHTER – 21
GLANZLICHTER JUNI
Die Krise durch Muße ermöglicht
ästhetische Erfahrungen und tritt
in Zeiten auf, die frei von äußeren
Handlungszwängen sind – insofern
steht sie im Gegensatz zur Entscheidungskrise: Man muss sich gerade
nicht entscheiden. Befindet man sich
in einem solchen Zustand der Muße,
dann ist die eigene Wahrnehmung
offen für alles. Schließlich bestimmt
in dieser Situation allein der Eindruck das Handeln. Überraschendes
oder Unbekanntes, das der inneren
als auch der äußeren Realität ent-
Umorientierung von Verhältnissen Das dritte Potenzial der Muße
besteht im Aufbau und in der Stärund Wertigkeiten auslösen.
kung von Freimut. In der Muße lernt
Über die Ermöglichung ästhetischer
der Mensch sich grundsätzlich neuen
Erfahrungen entfaltet Muße somit
Situationen gegenüber zu öffnen,
drei zentrale Potenziale:
sodass innovative Handlungsideen,
Das erste Potenzial liegt in der Verdie das Verlassen von bestehenden
besserung der eigenen Sensibilität.
Routinen initiieren, nicht mehr ledigMittels der Krise durch Muße wird
lich als Risiko, sondern vor allem als
die Wahrnehmung geschärft und
Chance begriffen werden. Hierdurch
gegenüber allem geöffnet. Hierdurch
wird der Mut gestärkt, neue Wege zu
werden sowohl frühzeitig Verändebeschreiten.
Dr. Christoph Schönfelder
rungen in einer globalisierten und
hoch dynamischen Gesellschaft
erkannt, als auch der eigene Standpunkt und der anderer im Hinblick
auf diese Veränderungen umfassend Zu empfehlende Literatur
sichtbar. Eventuellen Konflikten LOER 2006: Thomas Loer: Zum Unternehmerhabitus – eine kultursoziolowird so frühzeitig entgegengewirkt.
gische Bestimmung im Hinblick auf Schumpeter. Studienhefte des Inter-
stammen kann, rückt in den Fokus.
Um diese Krise zu lösen, muss sich
die Wahrnehmung zunächst unvoreingenommen und zugleich aufmerksam auf das Unbekannte richten,
um es zu verstehen. Hierbei werden
vielfältige Erfahrungen gemacht und
Erkenntnisse gewonnen; dies sind die
Momente der Krisenlösung.
Granby-Four-Streets-Foto © Ronnie Hughes
auch erscheinen mag. Um die entstandene Krise zu lösen, gibt es nun
vielfältige Möglichkeiten. Beispielsweise ad hoc den Atem anzuhalten,
um noch einmal ganz genau zu hören,
ob dieses Geräusch erneut auftritt.
Egal welche Reaktion auf dieses
überraschende Ereignis folgt, sie
zählt bereits zur Krisenlösung. Hat
die Person eine solche gefunden, löst
sich ihr Unbehagen auf. Eine positive traumatische Krise ist beispielsweise ein überraschendes Lob. Diese
unverhoffte Würdigung versetzt den
Adressaten in eine positive Krise, er
erfährt motivierende Bestärkung für
seine Handlung. Eine mögliche Strategie zur Krisenlösung besteht in der
offenen Anerkennung des Lobs durch
freudige Mimik.
Die Entscheidungskrise kommt von
allen Krisentypen am häufigsten vor.
Sie wird, im Gegensatz zur traumatischen Krise, immer vom Menschen
selbst herbeigeführt. Wer sich für eine
von vielen möglichen Alternativen
entscheiden muss, ohne im Zeitpunkt
der Auswahl zu wissen, ob die Gründe
für die Auswahl auch in der Zukunft
Bestand haben werden, steckt in einer
solchen Krise. Auch hier gilt, dass
man nicht nicht entscheiden kann. Zu
beachten ist jedoch, dass der Mensch
– trotz hunderter Entscheidungen täglich – selten in die Entscheidungskrise
gerät. In der Regel wird auf bestehende Handlungsroutinen zurückgegriffen. Diese Krise rückt häufig erst
bei Entschlüssen von großer Tragweite ins Bewusstsein, so zum Beispiel
bei der Partner- oder Berufswahl.
Benjamin Appel: Zimmer mit Garten, 2015, Beton und
Metallca. 110x 210x 310 cm, Foto: Annelie Herzog
Einblick in die Sammlung: Adam Lude Döring zum 90. Geburtstag
Hauptstr. 60 – 64, Bietigheim-Bissingen, Tel 0 71 42 / 744 83, Di, Mi, Fr 14 – 18 h
Eva Paulitsch und Uta Weyrich verwandeln den Ausstellungsraum der Galerie gemeinsam mit dem Projektionisten Philipp
Contag-Lada in ein räumliches All-Over. Über Mehrbildprojektionen werden sie in einer begehbaren und raumgreifenden
Videoinstallation mit den Inhalten in Schorndorf gesammelter Handyvideos neue Narrationsstrukturen schaffen und die
Protagonisten der Videos in scheinbar leibhaftiger Präsenz im
Raum agieren lassen. Im Lichthof zeigt das Künstlerinnenduo
die grafische Arbeit QRCODING.
Seit neun Jahren sammeln Eva Paulitsch und Uta Weyrich
Handyvideos von jungen Menschen aus ganz Europa. Ihr digitales Archiv erweist sich als eine Art
Spurensicherung des Alltags und – im Laufe der Jahre – als ein Spiegel gesellschaftlicher Phänomene
und Entwicklungen.
Die Künstlerinnen haben an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert
und arbeiten seit 2003 zusammen. Philipp Contag-Ladas medientechnische Environments waren in
den vergangenen Jahren an zahlreichen Oper- und Theaterbühnen, sowie in Museen und Ausstellungen zu sehen. An den Sonntagen 26. Juni und 10. Juli 2016 führt Dr. Beatrice Büchsel jeweils um
15 Uhr durch die Ausstellung.
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22 – GLANZLICHTER
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„Entartete“ Kunst – ein Metaxyum
Das Metaxyum „Entartete“ Kunst analysiert die Seite, die einst
Kunstwerke, Künstler und Ausstellungen mit der Bezeichnung
Entartete Kunst brandmarkte. Es beobachtet u.a. das retrograde
Phänomen in der Kunstgeschichte. Parallel dazu präsentiert das
Metaxyum die Kunstgeschichte (Architektur, Bildhauerei, Malerei, Zeichnung Grafik, Musik) von der Steinzeit bis zur Gegenwart.
Alle Gegenstände, Werke, Artefakte, die in der Präsentation zu sehen sind, sind gekauft, bestellt, geschenkt oder gefunden worden.
Präsentiert wird historisches Originalmaterial.
18. Juni 14 h
Die A1-Wanderung
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Die A1-Wanderung des BEGLEITBÜROs S.O.U.P. (Stuttgarter
Observatorium Urbaner Phänomene) und weiterer Gäste analysiert mit einer ästhetischen Erkundung des sogenannten Europa-Viertels, eines urbanen Raumes, der in unmittelbarem Zusammenhang mit den städtebaulichen Eingriffen durch STUTTGART 21 steht, inwieweit
nun erkennbar ist, wie man sich in der Stadt Stuttgart „zukunftsweisenden“ Städtebau vorstellt und realisiert.
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STÄDTISCHE MUSEEN HEILBRONN – KUNSTHALLE VOGELMANN 18. Juni – 25. September
Sam Shaw, Marilyn Monroe, New York City, 1954, (Das verflixte 7. Jahr),
© Sam Shaw Inc. / www.shawfamilyarchives.com
Private matter · Eva Paulitsch und Uta Weyrich
Projektion: Philipp Contag-Lada
Anlässlich des 20jährigen Jubiläums der Kunststiftung Erich
Hauser werden acht ehemalige Werkstattpreisträger auf dem
Stiftungsgelände und in der Werkstatthalle aktuelle Skulpturen,
Objekte und Rauminstallationen zeigen. Die Vergabe des Werkstattpreises gehört zu den Konstanten der Stiftungsarbeit. Er
wird alle zwei Jahre an eine junge Bildhauerin / einen jungen
Bildhauer vergeben und ist mit der Möglichkeit, einige Wochen in der Werkstatthalle zu arbeiten, einer
Ausstellung und einem Katalog verbunden. Bisher haben 24 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Finnland, England und Frankreich den Werkstattpreis erhalten.
OBERWELT e.V. STUTTGART 10. – 25. Juni
bis 26. Juni
Q GALERIE FÜR KUNST SCHORNDORF 12. Juni – 17. Juli
Über alle Maßen – Ehemalige Werkstattpreisträger stellen aus.
Benjamin Appel, Karin Hueber, Kalin Lindena, Tino Panse,
Thomas Rentmeister, Hans Schüle, Sonja Vordermeier, Wolfgang Weileder
Saline 36, Tel 0741 / 280 01 80, Mi 17 – 19 h, Sa, So, 13 – 17 h u.n.V.
Metaxyum / S.O.U.P. 2016
Sophie Taeuber-Arp: Ovale Komposition mit abstrakten Motiven, 1920er
Jahre, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Foto: Mick Vincenz
ZweiKlang · Sophie Taeuber und Hans Arp
Während Europa vom Ersten Weltkrieg beherrscht wird, lernen sich in Zürich Sophie Taeuber (1889 – 1943) und Hans Arp
(1886 – 1966) kennen und entwickeln rasch eine tiefe Verbundenheit, die sich nicht zuletzt in gemeinsamen künstlerischen
Grundsätzen offenbart. In der Schweiz gehören die beiden der
Dada-Bewegung an, die zu ihrem 100. Jubiläum dieses Jahr groß
gefeiert wird. Mit dem Künstlerpaar präsentiert die Ausstellung zwei wichtige Protagonisten der Hauptströmungen in der
Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Längst gelten ihre Werke
als »Wegweiser der Moderne«: Während der Maler, Bildhauer
und Dichter Hans Arp als Pionier der organischen Abstraktion
gilt, basiert das vielfältige Werk der Malerin, Textilgestalterin
und Innenarchitektin Sophie Taeuber-Arp auf den Ausdrucksmitteln der geometrischen Abstraktion. Diese offensichtlich
gegensätzliche Bildsprache bereichert den individuellen Schaffensprozess und in den gemeinschaftlichen Arbeiten gelingt es
ihnen, die unterschiedlichen Formen zu spannungsvollen Kompositionen zu vereinen. Hans Arp nutzt
für sein Schaffen gerne Zufallsmethoden und hat eine Vorliebe für fließende Umrisse, wohingegen Sophie Taeuber-Arp sehr gezielt klare Konstruktionen und lineare Formen umsetzt. Beide wiederum streben nach der Darstellung einer potenziell endlosen Vielfalt, die durch das variable Anordnen formal gleicher Elemente erreicht wird. Dieses ungemein variantenreiche Gesamtwerk Sophie Taeuber-Arps und
Hans Arps veranschaulicht die Ausstellung anhand von mehr als 120 Skulpturen, Gemälden, Collagen,
Papier- und Textilarbeiten. In Kooperation mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck.
www.erichhauser.de
www.museen-heilbronn.de
Sam Shaw. Hollywood ungeschminkt
Der Fotograf Sam Shaw (1912 – 1999), dessen Werk in einer 120
Fotografien umfassenden Ausstellung entdeckt werden kann,
arbeitete mit Hollywoodgrößen wie Marlon Brando, Sophia Loren, Audrey Hepburn, oder Alfred Hitchcock zusammen. Neben
seiner glamourösen Karriere als Hollywood-Fotograf, dessen
Aufnahmen die Titelseiten der Hochglanzmagazine schmückten, nahm er auch am intellektuellen Leben New Yorks teil und
porträtierte so bedeutende Künstler wie Marcel Duchamp und
Marc Chagall.
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11 – 19 h, Sa, So und Ft 11 – 17 h
GLANZLICHTER – 23
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GLANZLICHTER JUNI
STÄDTISCHE GALERIE BIETIGHEIM-BISSINGEN bis 3. Juli
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borders and connections · Sebastian Gumpinger
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Im Mittelpunkt der Malerei steht der menschliche,
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S- Bahn bis Feuersee dann Buslinie 92 meist weibliche Körper. Vivian Greven kreiert eine
Einzelausstellungen aktueller und ehemaliger sinnliche-erotische Spannung zwischen dem Betrachter und ihren Gemälden.
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Vom Wiederfinden Tausenkornmasse
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Das Forum für literarischen Austausch ist eine
neue Plattform für Schriftstellerinnen und
GALERIE REINHARD HAUFF
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Ni le ciel Ni la terre · Clément Cogitore
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unweigerlich über die grazile Anmutung der organischen Formen nachdenklich. Ulli Heyd wird mit
dieser Einzelausstellung besonderes geehrt für 18
Jahre intensive und engagierte Tätigkeit für den
Verein als erste Vorsitzende.
Ort: Rathaus Stuttgart, 4. OG, Kunst im Rathaus
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Malerei, Installationen, Fotografien
und Skulptur
30. Juni – 24. Juli
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Dem Gestern ein Morgen geben…
Iran: Architektur und Kunst
Meraneh Atashi, Dadbeh Bassir
Mona Hakimi-Schüler, „Instant Past“
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Flucht – Ankunft. Perspektiven junger französischer, syrischer und deutscher Fotografen
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Mo – Do 10 – 18 h, Fr. 10 – 16 h
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Sound in Motion.
Internationale Video- und Performancekunst
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PARROTTA CONTEMPORARY ART
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9. Juni – 30. Juli
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Computersound als visuelle Struktur
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Di – So 10 – 18 h, Fr 10 – 21 h
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SOLO – neue Arbeiten · Simone Westerwinter
Objects in Mirror are Closer Than They Appear
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Di – Fr 11 – 18 h, Sa 11 – 16 h, www.parotta.de
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My Perversion is the Belief in True Love
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9. Juni – 30. November
The Great Infinity Pool I · Gruppenausstellung
Studierende der Klasse Prof. Ricarda Roggan
zeigen ihre Fotografien
Besichtigung der Ausstellung nach Voranmeldung: [email protected]
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Stuttgart
Schwabstraße
bis 3. Juli
Magie der Moderne · Giorgio de Chirico
bis 4. September
Der Künstler und sein Ich – Das abstrahierte
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15. Juni – 13. August
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I’m sorry · Tessa Knapp
bis 5. Juni
Die Videoinstallation thematisiert menschliche
Thomas Goes to the Market – A Take Away Show
Fehlbarkeit und zeigt in reduzierter serieller
Ausstellung der Klasse Prof. Thomas Bechinger
Abfolge die performative Auseinandersetzung
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verschiedener Protagonisten. Mit sich und der
Geislingen/Steige, Di – So 14 – 17 h
Kamera konfrontiert sprechen diese einmal bis
www.abk-stuttgart.de
beliebig oft die beiden Sätze „I’m sorry“ und „It’s
ok“ aus. Der Rest ist Kopfkino.
LINDENMUSEUM
bis 29. Januar 2017
Hauptbahnhof dann Buslinie 40 / 42
Inro – Gürtelschmuck aus Japan
Die Sammlung Anna und Christian Trumpf.
Inro – kleine mehrteilige Behälter für Siegel und
Arzneien, die mit Hilfe eines Knebels (Netsuke)
am Gürtel befestigt wurden – kamen im 16. Jahrhundert in Gebrauch und blieben bis ins ausklingende 19. Jahrhundert ein auffälliges Accessoire
der japanischen Männermode.
Hegelplatz 1, Tel 202 23
Di – Sa 10 – 17 h, So u. Ft. 10 – 18 h
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Kulturkomplex
Sylvia Winkler und Stephan Köperl
Mailänder Platz 1, Tel 21 69 65 26
Mo – Sa 9 – 21 h, www.stuttgart.de/stadtbibliothek
STRZELSKI GALERIE
4. Juni - 24. Juli
Rotebühlplatz (Stadtmitte)
Stripes & Stars · Florian Wörrle Malerei
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10. – 25. Juni
„Entartete“ Kunst – ein Metaxyum
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Die A1-Wanderung · S.O.U.P.
Siehe Glanzlicht Seite 23
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Mixed Media, 30 x 30 cm
KOMPASS – 25
Region Juni
KUNSTMUSEUM DER STADT ALBSTADT
bis 26. Juni
KUNSTWERK
SAMMLUNG KLEIN EBERDINGEN-NUSSDORF
bis 5. Juni
Hängung #14 · Neue Bilder
Malerei der Aborigines
Siemensstraße 40, Eberdingen-Nussdorf
Tel 07042 / 37 69 566, Mi – Fr, So 11 – 17 h
www.sammlung-klein.de
Individueller Strich – autonome Form:
Dresden 1945-1989: Zeichnungen und Druck- VILLA MERKEL, ESSLINGEN
graphik · Gruppenausstellung
bis 21. August
Good Space – politische, ästhetische und urbane
bis 3. Juli
Räume · Gruppenausstellung
junger kunstraum
Unterschiedliche Aspekte öffentlicher Räume,
Second Life: Unsterblich als Kunstwerk
seien diese tatsächlich gebaut, in digitalen Netzen
bis 11. September
angelegt oder etwa als Forschungsergebnis
Kaltlandschaft · Daniel Bräg
werden konkretisiert. Die Ausstellung nimmt PerInstallation
spektiven der Gegenwartskunst, Architektur und
Wissenschaft ein. Es geht um ungenutzte Potenbis 16. Oktober
ziale, um Chancen und neue Wege ganz nach dem
Bäume.
Motto: „Geben wir der Zukunft ein Zuhause im
Im Landschaftsbild der Schwäbischen Alb
Kirchengraben 11, Albstadt, Tel 07431/160 14 91 öffentlichen Raum!“
Pulverwiesen 25, Esslingen a. N. Tel 35 12 26 40
Di – Sa 14 – 17 h, So, Ft 11 – 17 h
Di 11 – 20 h, Mi – So 11 – 18 h
www.kunstmuseumalbstadt.de
www.villa-merkel.de
www.jungerkunstraum.de
GALERIE DER STADT BACKNANG
bis 7. August
GALERIE DER STADT FELLBACH
bis 25. September
Pirat mit Heimweh · Roman Kochanski Malerei
Petrus-Jacobi-Weg 1, Backnang, Tel 07191 / 34 07 00
Mo– Fr 17 – 19 h, Sa, So 14 – 19 h
www.galerie-der-stadt-backnang.de
Wartesysteme I-VII · Arpad Dobriban
Di – Do 16 – 19 h, Fr – So 14 – 18 h
Marktplatz 4, Fellbach, 0711 / 585 14 17
www.fellbach.de
STÄDTISCHE GALERIE BIETIGHEIM-BISSINGEN
KUNSTHALLE GÖPPINGEN
bis 26. Juni
Einblick in die Sammlung:
Adam Lude Döring zum 90. Geburtstag
Studioausstellung
bis 3. Juli
ZweiKlang · Sophie Taeuber und Hans Arp
Hauptstraße 60 – 64, Bietigheim-Bissingen
Siehe Glanzlicht Seite 22
Tel 0 71 42 / 744 83, Di, Mi, Fr 14 – 18 h
Do 14 – 20 h, Sa,So, Ft 11 – 18 h
www.galerie.bietigheim-bissingen.de
MUSEUM ART.PLUS DONAUESCHINGEN
bis 11. September
Gerlinde Beck Metallskulpturen
bis 22. Januar 2017
bis 12. Juni
SALIGIA. Die Sieben Todsünden
Michael Kvium Malerei
Marstallstr. 55 Göppingen, Tel 0 71 61 / 65 07 77
Di – Fr 13 – 19 h, Sa, So, Ft 11 – 19 h
www.kunsthalle-goeppingen.de
STÄDTISCHE MUSEEN HEILBRONN
KUNSTHALLE VOGELMANN
18. Juni – 25. September
Sam Shaw. Hollywood ungeschminkt
Siehe Glanzlicht Seite 23
Allee 28, Heilbronn, Tel 07131/56 44 20
Di, Mi, Fr 11 – 17 h Do 11 – 19 h, Sa, So u. Ft 11 – 17 h
www.museen-heilbronn.de
STAATLICHE AKADEMIE DER BILDENDEN
KÜNSTE KARLSRUHE
between · Michael Danner, Sebastian Kuhn, 29. Juni – 1. Juli
Gert Riel Skulpturen, Installationen und Raum- Erasmus-Gaststudenten zeigen ihre Arbeiten
gebilde
Reinhold-Frank-Str. 81, Karlsruhe
Museumsweg 1, Donaueschingen
Tel. 0721 / 926 52 05, Mi – Fr 9 – 22 h
Tel 0771 / 896 68 90, Di – So 11 – 17 h
www.kunstakademie-karlsruhe.de
www.museum-art-plus.com
26 – KOMPASS REGION
STÄDTISCHE GALERIE KARLSRUHE
KUNSTZENTRUM KARLSKASERNE
bis 12. Juni
bis 5. Juni
Kunstschule Labyrinth
20 Jahre Förderkreis. Aktuelle Schenkungen an Wege / Ways · Gruppenausstellung
die Städtische Galerie Karlsruhe
Druckgrafik, Video, Installation, Objektkunst mit
dem Thema Wege als Transit der Kulturen
bis 26. Juni
Friedrich Kallmorgen · Malerei zwischen Rea- 24. Juni - 17. Juli
lismus und Impressionismus
Raum- Expeditionen · Kindergartenkinder und
Grundschulkinder
bis Frühjahr 2017
Hindenburgstr. 29, Ludwigsburg
umgehängt 2016. Idole und Legenden
Tel 0 71 41 / 910 32 41
Gruppenausstellung
Do 17 – 20h, Sa, So 11 – 16 h
Lorenzstraße 27, Karlsruhe, Tel 07 21 / 133 44 01
www.kunstschule-labyrinth.de
Mi – Fr 10 – 18 h, Sa, So 11 – 18 h
www.karlskaserne.de
www.staedtische-galerie.de
LUDWIGSBURG MUSEUM
ZKM KARLSRUHE
bis 21. August
Lichthof 8
Der Wiener Kreis – Digitale Logik und
wissenschaftliche Philosopohie
bis 21. August
Lichthof 9
Territorial Agency: Museum of Oil
bis 21. August
bis 18. September
Making-of Filmakademie
Eberhardstraße 1, Ludwigsburg
Tel 0 71 41 / 910 22 90, Di – So 10 – 18 h
www.ludwigsburgmuseum.de
KUNSTVEREIN NEUHAUSEN e.V.
Lichthof 8
bis 12. Juni
Armin Linke: The Appearance of That Which OPEN STUDIO III
Cannot be Seen
Hildegard Esslinger
Linienfragmente umschwirren …
bis 21. August
Lichthof 8 + 9
Eva Schmeckenbecher
Allahs Automaten
A Place is A Space in Mind
bis 21. August
Lichthof 8
Reset Modernity
19. Juni - 17. Juli
Open Studio V, Geld – o = Geist (v.v.)
Andreas Mayer-Brennenstuh
Der Modernisierungsweg der chinesischen Workshop 19. Juni, 14 – 18 h
Rupert-Mayer-Kapelle, Rupert-Mayer-Str. 68
Kunst
Neuhausen/Fildern, Tel 0 71 58/170 00
bis 4. September
Lichthof 1 + 2
Sa und So 14 – 18 h u.n.V. 0172 / 545 13 45
New Sensorium
http:/kvnneuhausen.wordpress.com
Exiting from Failures of Modernization
bis 21. August
Lichthof 9
bis 31. Dezember
ArtOnYourScreen. Be part of it!
Lorenzstraße 19, Karlsruhe, Tel 07 21 / 81 88 -0
Mi – Fr 10 – 18 h, Sa, So 11 – 18 h, www.zkm.de
STÄDTISCHE GALERIE IM KORNHAUS
12. Juni - 24. Juli
Zweifel · Tine Schumann
Max-Eyth-Str. 18, Kirchheim / Teck
Tel 0 70 21 / 97 30 32, Di 14 – 17 h, Mi – Fr 10 – 12 h
14 – 17 h, Sa, So, Ft 11 – 17 h
www.vhskulturring.de
GALERIEVEREIN LEONBERG e. V.
bis 17. Juli
Susanna Messerschmidt
Objekte aus Latex, Holzschnitt
Zwerchstraße 27, Leonberg, Tel 07152 / 39 91 82
Di – Do, Sa, So 14 – 18 h
www.galerieverein-leonberg.de
EDWIN SCHARFF MUSEUM. KUNSTMUSEUM.
KINDERMUSEUM. ERLEBNISRÄUME
11. Juni - 28. August
Der Berliner Skulpturenfund. „Entartete
Kunst“ wiederentdeckt · Gruppenausstellung
Bei Grabungen vor dem Berliner Roten Rathaus
wurden 2010 im Brandschutt eines kriegszerstörten Hauses nach und nach 16 Werke der Klassischen Moderne entdeckt.
Die Werke stammen ursprünglich aus deutschen
Museen, aus denen sie 1937 beschlagnahmt
wurden. In der Zeit des nationalsozialistischen
Regimes galten sie als „Entartete Kunst“.
Die wiederentdeckten Plastiken werden in NeuUlm durch weitere Werke der ausgestellten
Künstlerinnen und Künstler bereichert, um ein
vertieftes Bild von deren Schaffen zu vermitteln.
KOMPASS REGION – 27
EDWIN SCHARFF MUSEUM. KUNSTMUSEUM. KUNSTVEREIN REUTLINGEN
KINDERMUSEUM. ERLEBNISRÄUME FORTSETZUNG 12. Juni – 7. August
bis 28. August
... im Sommer brach der Krieg aus.
Edwin Scharff und der erste Weltkrieg
bis 11. September
Voll abgefahren! Erforsche, was die Welt bewegt!
bis 11. September
Put it right here (or keep it out there)
Paula Doepfner
Aus dem Gegensatz von natürlichen Materialien
wie Pflanzen oder Eis und industriellen Erzeugnissen wie Stahl oder Glas sucht die Künstlerin, dem
subjektiven Erleben eine sichtbare Form zwischen
Vergänglichkeit und Beständigkeit zu geben.
Anziehung und Abgrenzung · Ben Muthofer und bis 7. August
sein Lehrer Ernst Geitlinger
Bleaching is Teaching · Henning Strassburger
Petrusplatz 4, Neu-Ulm, Tel 07 31 / 70 50 25 55
Malerei
Di, Mi 13 – 17 h, Do – Sa 13 – 18 h, So, Ft 10 – 18 h
Eberhardstr. 14, Reutlingen, Tel 7121 / 33 84 01
www.edwinscharffmuseum.de
Mi – Fr 14 – 18 h, Sa – So, Ft 11 – 17 h
www.kunstverein-reutlingen.de
STÄDTISCHE GALERIE OSTFILDERN
bis 28. Juni
„ja natürlich“ · Gruppenausstellung
Gerhard-Koch-Str. 1, Ostfildern, Tel 0711 / 34 0 41 03
Di, Do 15 – 19 h, Sa 10 – 12 h, So 15 – 18 h u.n.V.
www.ostfildern.de/galerie
PFORZHEIM GALERIE
5. Juni – 3. Oktober
STÄDTISCHE GALERIE REUTLINGEN
bis 24. Juli
Heiko Wommelsdorf
15. Stipendiat der HAP Grieshaber Stiftung
Eberhardstraße 14, Tel 0 71 21 / 303 23 22
Di – Sa 11 – 17 h, Do 11 – 19 h, So, Ft 11 – 18 h
www.reutlingen.de/kunstmuseum
Himmelskörper
KUNSTMUSEUM REUTLINGEN
Malerei, Zeichnung, Fotografie, Installation, STÄDTISCHES
25. Juni - 25. September
Spendhaus & Städtische Galerie
Videoarbeiten
Wilde, Kartoffeln · Katrin Ströbel, Monika Nuber
5. Juni – 3. Oktober
Die Künstlerinnen verbinden traditionelle Drucktechniken wie Siebdruck, Holz- oder Linolschnitt
Wahlverwandschaften · Michaela Escher
Ein/e Künstler/In aus der Region wird einge- mit Monotypie, Moosgummi- und Kartoffeldruck
laden eigene Werke mit Kunstwerken aus der und vermischen auch sonst High und Low bis an
Städtischen Sammlung in Beziehung zu setzen. die Schmerzgrenze.
Michaela Escher, als Auftakt, hat sich für zwei bis 5. Juni
Spendhaus & Städtische Galerie
Arbeiten von Manfred Mohr entschieden. Ihre aus
RE:BELLION // RE:LIGION // RE:FORM
Gitterstrukturen, als Materialcollage entwickelten
Künstler agieren im Umbruch
Arbeiten stellen für sie eine Analogie zu Manfred
Mohrs frühen noch linear-horizontal entwickelten bis 6. November
Computerbildern.
Cordelistas · Brasilianische Holzschneider
Bleichstraße 81, Pforzheim, 0 72 31 / 39 21 13
Schenkung Günther Wagner
Mi und Sa 14 – 17 h, So 10 – 17 h
bis 8. Januar 2017
www.pforzheim.de
Botschaften · Grieshabers Künstlerplakate
Spendhausstr. 4, Reutlingen, Tel 0 71 21 / 303 23 22
STADTMUSEUM PFORZHEIM
bis 3. Juli
Di – Sa 11 – 17 h, Do 11 – 19 h, So, Ft 11 – 18 h
www.reutlingen.de/kunstmuseum
Eutinger Künstlerkolonie
Westliche Karl-Friedrich-Str. 243, Pforzheim
ERICH HAUSER ROTTWEIL
Tel 0 72 31 / 39 25 59, Mi, Do 14 – 17 h, So 10 – 17 h KUNSTSTIFTUNG
25. Juni – 31. Juli
www.pforzheim.de
Über alle Maßen – Ehemalige Werkstattpreisträger stellen aus · Gruppenausstellung
SCHMUCKMUSEUM PFORZHEIM
bis 12. Juni
Siehe Glanzlicht Seite 23
Saline 36, Rottweil, Tel 07 41 / 280 01 80,
Wilde Mischung
Mi 17 – 19 h, Sa, So 13 – 17 h u.n.V.
Neue Schmuckstücke aus der Sammlung
www.erichhauser.de
Jahnstr. 42, Pforzheim, Tel 0 72 31 / 39 21 26
Di – So 10 – 17 h
www.schmuckmuseum.de
28 – KOMPASS REGION
Q GALERIE FÜR KUNST SCHORNDORF
GALERIE STIHL WAIBLINGEN
12. Juni – 17. Juli
4. Juni – 28. August
Private matter
Eva Paulitsch und Uta Weyrich
Projektion: Philipp Contag-Lada
Siehe Glanzlicht Seite 22
Karlstraße 19, Tel 0 71 81 / 482 37 99
Di – Fr 15 – 18 h, Sa, So 11 – 17 h
www.q-galerie.de
Collage! Décollage!! · Gruppenausstellung
Im Zentrum stehen die Arbeiten des dänischen
Künstlers Asger Jorn (1914 – 1973). Sein Experimentieren mit dem Material Papier bringt reliefartige, farbenfrohe Werke hervor. Reich an Assoziationen und bizarren Wesen zeigen sie sowohl
abstrakte Formationen als auch figürliche Wesen.
Weingärtner Vorstadt 12, Waiblingen
Tel 0 71 51 / 50 01 16 86
Di – So 11 – 18 h, Do 11 – 20 h
www.galerie-stihl-waiblingen.de
SCHAUWERK SINDELFINGEN
bis 4. September
I Like America · Gruppenausstellung
Siehe Artikel Seite 6
bis 12. März 2017
Lichtwirbel · rosalie
Siehe Artikel Seite 6
Eschenbrünnlestraße 15/1, Sindelfingen
Tel 0 70 31 / 932 -49 00, Sa, So 11 – 17 h
öffentliche Führungen: Di, Do 15 – 16.30 h
www.schauwerk-sindelfingen.de
ULMER MUSEUM
bis 3. Juli
Glaubensfragen. Chatrooms auf dem Weg in die
Neuzeit · Gruppenausstellung
Inhaltlich und künstlerisch herausragende Handschriften, Miniaturen, Gemälde und Skulpturen
dokumentieren das vielschichtige Beziehungsgeflecht zwischen Judentum, Christentum und
Islam und die wechselseitige Übernahme kultureller Ausdrucksformen.
Marktplatz 9, Ulm, Tel 0731/161 43 30
Di – So 11 – 17 h, Do 11 – 20 h
www.museum.ulm.de
GALERIE DER STADT WENDLINGEN
15. Juni - 17. Juli
Freizeitkünstler/Anne-Frank-Schule
Freizeitkunst trifft Schulkunst
In diesem Jahr präsentieren Freizeitkünstler/
innen aus Wendlingen am Neckar und Umgebung
sowie Schülerinnen und Schüler der Anne-FrankSchule Wendlingen am Neckar ihre Arbeiten in
einer gemeinsamen Ausstellung.
Eine große Bandbreite von Themen, Stilrichtungen, Techniken und Materialien erwartet die
Besucher der Ausstellung.
Weberstraße 2, Wendlingen
Mi – Sa 15 – 18 h, So und Ft 11 – 18 h
www.galerie-wendlingen.de
MUSEUM RITTER
bis 3. Oktober
Lunapark 2000 · Lichtkunst aus der Sammlung
Marli Hoppe-Ritter · Gruppenausstellung
bis 3. Oktober
Das Runde muss ins Eckige
Kreis und Quadrat in der Sammlung
Marli Hoppe-Ritter · Gruppenausstellung
Alfred-Ritter-Straße 27, Waldenbuch
Tel 0 71 57 / 53 51 10, Di – So 11 – 18 h
www.museum-ritter.de
KOMPASS REGION – 29
Vernissagen Juni
1. 6. 18.30 h Rathaus Stuttgart, 4. OG, Kunst im Rathaus
Ulli Heyd
2. 6. 19.00 h BBK Württemberg, Stuttgart
Gruppenausstellung
3. 6. 19.00 h Strzelski Galerie, Stuttgart
19.00 h Galerie Stihl Waiblingen
Florian Wörrle
Gruppenausstellung
5. 6. 17.00 h Pforzheim Galerie
Michaela Escher, Gruppenausstellung
8. 6. 19.00 h Kunstakademie Stuttgart
Gruppenausstellung
9. 6. 19.00 h Parrotta Contemporary Art, Stuttgart
19.30 h GEDOK-Galerie, Stuttgart
Simone Westerwinter, Gruppenausstellung
Gruppenausstellung
10. 6. 18.00 h Edwin Scharff Museum, Neu-Ulm
19.00 h Oberwelt e.V., Stuttgart
11. 6. 19.30 h Institut français Stuttgart
12. 6. 10.30 h
11.00 h
15.00 h
17.00 h
Kunst braucht nicht viel.
Nur das Richtige.
Gruppenausstellung
Jérémy Saint-Peyre, Laurence Geai, Muzaffar Salman
Café Condesa und Marienplatz Stuttgart
Kunstverein Reutlingen
Q Galerie für Kunst Schorndorf
Städtische Galerie im Kornhaus Kirchheim Teck
15. 6. 19.30 h Galerie b, Stuttgart
Alex Wunsch
Paula Doepfner
Eva Paulitsch, Uta Weyrich
Tine Schumann
Tessa Knapp
17. 6. 19.00 h Städtische Museen Heilbronn, Kunsthalle Vogelmann
Sam Shaw
18. 6. 14.00 h Oberwelt e.V. , City Gate am Hauptbahnhof, Stuttgart
S.O.U.P.
19. 6. 18.00 h Kunstverein Neuhausen
Andreas Mayer-Brennenstuhl
24. 6. 18.00 h Galerie Thomas Fuchs, Stuttgart
18.00 h Kunstschule Labyrinth, Ludwigsburg
Vivian Greven
Kindergarten- und Grundschulkinder
25. 6. 19.00 h Kunststiftung Erich Hauser, Rottweil
Gruppenausstellung
28. 6. 19.00 h Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
Gruppenausstellung
30. 6. 19.00 h BBK Württemberg, Stuttgart
Sally Wiest
Impressum sonnendeck
Herausgeber Mario Strzelski (V.i.S.d.P.) Redaktionsadresse Rotebühlplatz 30, 70173 Stuttgart, Tel: 0711 / 601 48 18, redaktion@
sonnendeck-stuttgart.de Auflage 10.000 Exemplare Grafik-Design Müller Steeneck, Stuttgart Redaktion Hansjörg Fröhlich (hjf)
Susanne Hafner, Barbara Kiolbassa, Jayanthan Sriram, Mario Strzelski Mitarbeit Anne-Sophie Fauser
Druck saxoprint Auslegeorte Stuttgart abseits, Akademie der Bildenden Künste, Atelier am Bollwerk, Auszeit, Buchhandlung König
Bürgerhaus West, Cafebar unterm Tagblatt-Turm, Folien-Express, Galerie Harthan, Galerie Thomas Fuchs, GEDOK, Hospitalhof, IFAGalerie, I-Punkt, Kaiserbau Süd, Kino Delphi, Künstlerhaus Reuchlinstraße, Kulturzentrum unterm Tagblatt-Turm, Linden Museum,
Literaturhaus Stuttgart, Oberwelt, Parrotta contemporary, Rathaus, sans (Bistro), Sichtbar Augenoptik, Staatsgalerie
Stadtbücherei, STRZELSKI Galerie, Theaterhaus Stuttgart, Württembergischer Kunstverein Württembergische Landesbibliothek
Zentrum Rotebühlplatz, u.v.m. Auslegeorte Region, ZKM, Kunsthalle Göppingen, Schmuckmuseum Pforzheim, Museum Ritter
Kunstmuseum Reutlingen, Kunsthalle Karlsruhe, HfG Karlsruhe Ulmer Museum, VHS Esslingen, Städtische Galerie Esslingen, Badischer
Kunstverein u.v.m. Anzeigen [email protected] Abonnements für 28,– EUR pro Jahr, [email protected]
Internet www.sonnendeck-stuttgart.de
Titelmotiv: Tony Oursler: Obsura, 1996/2013 Videoprojektionen, Acryl, Harz auf PU-Schaum Diverse Maße (10-teilig) Foto: Galerie
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Anzeigen sind im Format 1/1, 1/2 (hoch- und querformatig) und 1/4 buchbar laut
Preisliste. Redaktions- und Anzeigenschluss ist jeweils der 10. des Vormonats.
Freie Artikel und Leserbriefe nimmt die Redaktion dankend entgegen.
Die Redaktion behält sich das Recht zum Abdruck und zu Kürzungen vor.
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Leinfelden-Echterdingen
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Sielminger Straße 82
70771 Leinfelden-Echterdingen
Telefon 0711/79740-50
Karlsruhe
Bannwaldallee 48
76185 Karlsruhe
Telefon 0 721/1 20 84-0
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