Regen schreckte nicht alle ab „Grau sucht Grün“

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Stadtteil-Kurier
DONNERSTAG
2. JUNI 2016
Regen schreckte nicht alle ab
„Grau sucht Grün“
Rund 400 Besucher und Besucherinnen beim Kinderfest am Dorfgemeinschaftshaus Niederblockland
V ON S A BIN E VO N DER DEC KEN
Blockland. Eigentlich erwarteten sie mehr
als 1000 junge Besucher. Aber der Mairegen machte dem Kinderfest am Dorfgemeinschaftshaus im Niederblockland
einen kräftigen Strich durch die Rechnung.
„Das Fest ist in diesem Jahr ein bisschen
ins Wasser gefallen“, stellte Tina Schnakenberg, zweite Vorsitzende des Heimatvereins Blockland, fest.
Trotz Regens kamen immerhin fast 400
Besucher zum Kinderfest des Heimatvereins am Dorfgemeinschaftshaus. Mit Regenkleidung und Gummistiefeln, denn die
waren an diesem Sonntag unbedingt vonnöten, trotzten die Kinder der nassen Witterung. Kinder störe das Wetter nicht, eher
deren Eltern, so Tina Schnakenbergs Erfahrung.
Zum siebten Mal veranstaltete der Heimatverein das Kinderfest, bei dem erstmals
eine historische Schiffschaukel zu den Attraktionen gehörte. Besonderer Beliebtheit
erfreute sich das von Dagmar Schütte, Kassenwartin des Heimatvereins, erdachte Bas-
teln von Heumäusen. Sämtliche Angebote,
betonte Tina Schnakenberg, waren für die
Mädchen und Jungen kostenlos. Das war
nur mit Unterstützung durch Sponsoren
machbar. Zudem brachte sich das gesamte
Dorf in die Vorbereitungen zum Kinderfest
ein, 40 Kuchen seien gespendet worden.
Auch Altbewährte“ wie den Riesensandberg und die Möglichkeit, im Heu herumzutollen, hatten die Blocklander wieder vorbereitet. Nur auf den Aufbau der Hüpfburg
verzichteten die Mitglieder der Dorfgemeinschaft in diesem Jahr.
In Anbetracht des Wetters wurden die
Klassiker wie Dosenwerfen und Nagelbalken kurzerhand auf die Diele des Dorfgemeinschaftshauses verlegt. „Absagen
stand nie zur Debatte“, so die zweite Vorsitzende des Heimatvereins. Der Erlös aus
dem Kinderfest, so Schnakenberg, komme
der Erhaltung der historischen Gebäude zugute.
Egal, ob kurzer Weg aus der Nachbarschaft oder längere Anreise, das Wetter
schreckte sie nicht. „Das Kinderfest ist eine
Institution“, stellte Birgit Schöbel fest, de-
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ren Söhne den Schwung der Schiffschaukel auskosteten.
Der Wunsch, trockenen Fußes über das
Wasser zu laufen, wurde den Kindern beim
Kinderfest im Blockland erfüllt. Draußen
nass und innen trocken war es in den großen Splashballs im Wasserbassin. Den
sechsjährigen Louis begeisterte besonders
das Laufen wie in einem Hamsterrad, und
auch Sarah aus Seebergen hatte ihren
Spaß in der „Riesenseifenblase“. Trotz der
Nässe hielt es Luka aus Ritterhude mehrere Stunden beim Kinderfest aus.
Es sei die besondere Atmosphäre unter
großen Bäumen auf dem komplett autofreien Hofgelände des Dorfgemeinschaftshauses, sagte Tina Schnakenberg, die das
Kinderfest so beliebt mache. Jedes Jahr kämen mehr Besucher. Mit dem Bau einer
Rampe, die zu einem großen Parkplatz auf
dem Feld führte, war die Dorfgemeinschaft
für einen großen Besucheransturm gut gerüstet.
Für das kommende Jahr kündigte Schnakenberg schon mal Parkeinweiser an, um
das Parken am Deich auszuschließen.
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„Grau sucht Grün“ hat auch einen Einkaufsführer auf Papier rausgebracht sowie
Postkarten für einzelne Stadtteile. In diesem Jahr gab es zum ersten Mal auch
schon eine Messe mit interessierten Netzwerkern.
„Grau sucht Grün“ ist nicht das erste Portal seiner Art. Das weiß auch Liauw. Beispielsweise habe auch die Stadt einen Anlauf genommen, solch eine Seite aufzubauen. Derartige städtische Angebote sind
jedoch auf Haushaltsmittel angewiesen, ruhen bei den Verhandlungen oder werden
wieder eingestampft, wenn kein Geld
mehr dafür da ist.
Erwin Liauw hofft, dass seine Seite, sein
Herzensding, wie er es nennt, mehr Bestand hat. Eigentlich habe er als Grafikdesigner auch seitens der Anbieter von Anfang an viel Offenheit erfahren. Er müsste
nur noch mehr Leute dafür gewinnen, für
den Service auch zu bezahlen.
FOTO: SABINE VON DER DECKEN
Wie das Netzwerk von Erwin Liauw genau
funktioniert, das steht im Internet auf
www.grau-sucht-gruen.de.
Brückenbauer zwischen nachhaltig denkenden Konsumenten und Produzenten: Erwin Liauw mit
FOTO: ROLAND SCHEITZ
dem Portal „Grau sucht Grün“.
Frisch aufgemöbelt nach bester handwerklicher Art
Die netten Nachbarn mit dem großen Maschinenpark
Wer bitte macht sich denn heutzutage noch die Mühe, Hunderte von Ziernägeln in perfekter Symmetrie in eine Stuhlgruppe einzuschlagen? In filigraner Maßarbeit das Rohrgeflecht in einem antiken Sessel
aufzuarbeiten? Oder ein Sofa in
vielen Stunden Handarbeit neu
In Haus und Garten gibt es immer irgendetwas zu reparieren,
zu renovieren, zu verbessern, zu
verschönern oder auch einmal
etwas anders zu gestalten. Am
richtigen Werkzeug sollte es
nicht hapern – besonders wenn
man so nette Nachbarn wie die
Werkzeugprofis hat. Ihren beeindruckend bestückten Maschinenpark teilen die gestandenen Handwerksleute gern mit
ihrer privaten und gewerblichen Kundschaft. Und dazu verleihen sie noch jede Menge guter Ratschläge. Für Findorffer
liegt all das jetzt besonders nah.
Denn vor einigen Wochen haben die Werkzeugprofis ihre
neue Adresse in der Plantage bezogen.
Hier kann man sich mietweise so ziemlich alles besorgen, was man für private Projekte oder im Kundenauftrag
gut gebrauchen kann: Maschinen, Spezialwerkzeuge und
Bauausrüstung in Profi-Qualität
sowie Transportkarren und
Fahrzeuganhänger, in denen
sich alles gut verstauen und auf
den Weg bringen lässt. In den
500 Quadratmeter großen Hallen, die in den Vorjahren ein Möbelhändler nutzte, haben die
Werkzeugprofis ihr riesiges Instrumentarium ausgebreitet. Alles, was zum Stemmen, Bohren,
Fräsen, Schneiden, Schleifen,
Schweißen, Verdichten, Trocknen oder Betonieren benötigt
wird. Direkt im Eingangsbereich stehen die großen Parkettschleifmaschinen – sofern sie
nicht gerade wieder unterwegs
sind. Denn sie seien fast permanent im Einsatz, um den Holzfußböden der Stadt wieder zu
neuem Glanz zu verhelfen, sagt
Geschäftsführer Erik Portmann.
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zu polstern und mit einem frischen Stoff zu beziehen? In Findorff muss man nicht lange suchen: Es ist Thorsten Schoof,
der sich auf dieses Handwerk
versteht. Der 51-Jährige ist ein
Raumausstatter
der
alten
Schule, der sich auf handwerkliche Präzisionsarbeiten dieser
Art versteht. Er führt in der
Hemmstraße in zweiter Generation eine fast 60-jährige Tradition fort. Möbel Schoof ist eine
Findorffer Institution für Kunden, die Wertarbeit zu schätzen
wissen.
Mit Polsterei, Sonnenschutz,
Gardinen und Teppichen vertritt Möbel Schoof die gesamte
Bandbreite eines Raumausstatters und richtet damit Privatleute sowie Firmenkunden,
zum Beispiel Restaurants, Hotels oder Banken, ein. Das alteingesessene Familienunternehmen vertritt seit jeher Werte,
über die aktuell wieder gern geredet wird: Hier setzt man auf
hochwertige Materialien und
gute Arbeit statt auf Billigproduktion – auf Zeitüberdauerndes statt auf kurzlebige Trends
für die Wegwerfgesellschaft.
Dass Sofas, Sessel oder die
Sitzflächen von Stühlen nach
Jahren des Gebrauchs eine
Rundumüberholung und einen
neuen Bezug erhalten, sei heute
längst nicht mehr selbstverständlich, sagt Schoof. Zu ihm
kommen aber diejenigen Kunden, die wissen: Bei guten Mö-
In Findorff
Staatl. anerkannte Podologin
Fußpﬂege und Podologie
Bahnhofsvorstadt. Es begann mit dem kleinen Gedanken: Eigentlich müssten andere
Eltern auch davon erfahren. Erwin Liauw
war so begeistert von der nachhaltigen
Idee der Kinderwildnis, dass er es der ganzen Stadt erzählen wollte. Nun ist das nicht
ganz so einfach, und die Idee schlummerte
erst einmal ein bisschen.
Als der Grafikdesigner mit einem Büro in
der Bornstraße dann seiner Kollegin AnnKristin Jarchow davon erzählte, nahm
„Grau sucht Grün“ Formen an. Die beiden
bauten eine Internetseite auf, die branchenübergreifend Endverbraucher mit Anbietern zusammenbringt. Auch Anbieter
untereinander haben die Möglichkeit, sich
zu vernetzen und Synergien zu entwickeln.
2011 ging die Seite dann an den Start mit
Adressen, die nicht mehr nur für Familien
interessant sind – von Freizeitgestaltung
über Ernährung bis hin zu Kosmetik und
Lifestyle.
„Es gibt in vielen Branchen Alternativen
zu konventionellen Anbietern“, sagt Erwin
Liauw. Auch in solchen Branchen, bei
denen man es auf den ersten Blick nicht erwartet, beispielsweise in der Bau- und
Wohnbranche. Zwar gebe es auch dort Anbieter, die nachhaltig denken und arbeiten, doch herrsche immer noch die Meinung vor, dass daran kein großes Interesse
bestehe.
Mit seiner Internet-Plattform „Grau
sucht Grün“ will Grafikdesigner Erwin Liauw auch diesen Anbietern zeigen, dass
durchaus eine Nachfrage da ist – und umgekehrt Konsumenten verdeutlichen, dass es
Produzenten gibt, die sich darum Gedanken machen.
Das „Grau“ im Namen seiner Plattform
steht für die Stadt, das „Grün“ für die Natur. Städter, die nicht auf naturnahe Angebote verzichten möchten, finden die gesuchten Informationen kostenlos. Anbieter, die gefunden werden möchten, zahlen
einen Beitrag.
Begonnen hat Erwin Liauw mit 20 Anbietern, die bezahlten. Inzwischen sind es
rund 50 Anbieter. Sie sind nicht nur auf der
Internetseite zu finden. Der Initiator von
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Grafikdesigner Erwin Liauw will mit seiner Plattform Anbieter und Konsumenten zusammenbringen
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Schoof’schen Werkstatt wurde
ein Unikat angefertigt, dass es
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