Pressemitteilung - Europäische Kommission

1. Juni 2016
Ankündigung
Bewerbungen für den European Award for Accessible Cities werden ab sofort
angenommen!
Die Europäische Kommission startet heute den Wettbewerb um den Access City Award 2017
– dem europäischen Preis für barrierefreie Städte. EU-Städte mit mehr als 50.000
Einwohnern sind dazu aufgefordert, ihre Bewerbungen bis zum 8. September 2016 (bis
Mitternacht MEZ) einzureichen.
In diesem Jahr werden fünf Städte in der EU im Rahmen der jährlichen Konferenz anlässlich
des Europäischen Tages der Menschen mit Behinderungen am 29. November 2016 in Brüssel
ausgezeichnet. Die Gewinnerstädte werden für ihre Bemühungen gewürdigt, behinderten und
älteren Menschen den Zugang zu öffentlichen und privaten Bereichen wie Wohnungen,
Spielplätzen,
Arbeitsplätzen,
öffentlichen
Verkehrsmitteln
oder
Kommunikationstechnologien zu erleichtern. Der Access City Award wird von der
Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Behindertenforum
ausgerichtet.
Zwei besondere Erwähnungen:
Die siebte Ausgabe des Access City Award umfasst einen ersten, einen zweiten und einen
dritten Preis sowie zwei besondere Erwähnungen:


Mit der besonderen Erwähnung für „Barrierefreies Arbeiten“ werden Städte
ausgezeichnet, die sich darum bemühen, dass die öffentliche Arbeitsvermittlung
sowie privatwirtschaftliche Initiativen behinderten Menschen den Zugang zu Arbeit
und zu Informationen erleichtern. Dabei kann es sich zum Beispiel um Initiativen für
mehr Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung handeln, um
durch bessere Zugänglichkeit an Arbeitsplätzen oder im öffentlichen Nahverkehr
dafür zu sorgen, dass jede Etappe des Arbeitsweges barrierefrei ist.
Mit der besonderen Erwähnung für „barrierefreie Smart Cities“ werden
Bemühungen von Städten gewürdigt, die die Stadt auf inklusive Weise smart
gestalten. Hierbei geht es vor allem darum, dass ihre Technologien, Schnittstellen und
dazugehörigen Dienstleistungen dank eines umfassenden Designansatzes für
Menschen mit Behinderungen zugänglich sind.
80 Millionen Menschen mit Behinderung
In der EU gibt es ungefähr 80 Millionen Menschen mit Behinderung. Aufgrund der alternden
Bevölkerung in der EU wird diese Zahl in Zukunft steigen. Demzufolge wird es immer
wichtiger, Umgebungen zu schaffen, in denen Menschen unabhängig und würdevoll leben
können.
Seit 2010 werden mit dem Access City Award Städte dafür gewürdigt, in allen
Lebensbereichen barrierefreie und inklusive Umgebungen zu schaffen. In den vergangenen
sechs Jahren haben sich über 250 Städte für den Award beworben; 33 davon wurden
ausgezeichnet. Jedes Jahr folgen neue gute Projektbeispiele, die den Enthusiasmus und das
Engagement der Städte verdeutlichen.
Die Auszeichnung ist Teil der umfassenderen Bemühungen der EU um ein barrierefreies
Europa. Eine bessere Zugänglichkeit trägt dazu bei, zahlreiche Barrieren zu beseitigen, mit
denen sich Menschen mit Behinderung nach wie vor in ihrem Alltag konfrontiert sehen, wie
zum Beispiel bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, beim Zugang zu Informationen
oder bei einer unabhängigen Lebensführung.
Der Access City Award veranschaulicht eine sehr breite Vielfalt an Initiativen und
Richtlinien, wie z. B. Richtlinien für zugängliche Wohnungen, Spielplätze, Arbeitsplätze und
Informationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Für jeden Aspekt des Stadtlebens muss der
demografische Wandel berücksichtigt werden.
Der Wettbewerb stellt für Behörden eine großartige Gelegenheit dar, die Vor- und Nachteile
ihrer
Stadt
hinsichtlich
Barrierefreiheit
auszuleuchten
und
entsprechende
Verbesserungsmaßnahmen zu ergreifen.
In Übereinstimmung mit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit
Behinderungen ist die Barrierefreiheit eine der tragenden Säulen der EU-Strategie zugunsten
von Menschen mit Behinderungen 2010–2020, deren Ziel es ist, ein barrierefreies Europa für
alle zu schaffen.
Diese Städte haben in den letzten Jahren gewonnen
Im sechsten Jahr war Mailand (Italien) der Gewinner des Access City Award 2016.
Wiesbaden (Deutschland) erreichte den zweiten Platz als Anerkennung für seine
Bemühungen, eine Stadt zu schaffen, die für alle seine Bürger zugänglich ist. Toulouse
(Frankreich) erhielt den dritten Preis und auch erstmals die besondere Erwähnung als „Smart
City“ für das Engagement der Stadt für seine behinderten und älteren Menschen durch
technologische Maßnahmen und die Einrichtung einer speziellen Arbeitsgruppe. Das
finnische Vaasa erhielt eine besondere Erwähnung für die Verbesserung der
Arbeitsumgebung von Älteren und Menschen mit Behinderungen. Kaposvár (Ungarn) erhielt
eine besondere Erwähnung für sein Engagement hinsichtlich Verbesserungen.
Der Gewinner des Wettbewerbs 2015 war Borås (Schweden). Helsinki (Finnland) erhielt den
zweiten Preis, und der dritte Preis ging an Ljubljana (Slowenien). Logroño (Spanien) wurde
mit einer besonderen Erwähnung im Bereich gebaute Umwelt und öffentliche Räume
ausgezeichnet. Budapest (Ungarn) erhielt eine besondere Erwähnung für seine Arbeit im
Bereich Transportwesen. Arona (Spanien) und Luxemburg erhielten eine besondere
Erwähnung für öffentliche Einrichtungen und Dienste.
2014 war Göteborg (Schweden) siegreich. Grenoble (Frankreich) erhielt den zweiten Preis
und Poznań (Polen) den dritten. Besondere Erwähnungen gingen an Belfast (Vereinigtes
Königreich), Dresden (Deutschland), Burgos und Málaga (beide Spanien).
In 2013 wurde die Auszeichnung der deutschen Hauptstadt Berlin verliehen. Nantes
(Frankreich) und Stockholm (Schweden) waren die beiden weiteren Finalisten. Eine
besondere Erwähnung ging an Pamplona (Spanien) für den Bereich gebaute Umwelt und
öffentliche Räume, Gdynia (Polen) für Verkehr und zugehörige Infrastrukturen, Bilbao
(Spanien) für Information und Kommunikation, einschließlich neue Technologien, und
Tallaght (Irland) für öffentliche Einrichtungen und Dienste.
Im zweiten Wettbewerb ging die österreichische Stadt Salzburg als Gesamtsieger hervor.
Die drei nachplatzierten Finalisten waren Kraków (Polen), Marburg (Deutschland) und
Santander (Spanien). Eine besondere Erwähnung erhielten Terrassa (Spanien), Ljubljana
(Slowenien), Olomouc (Tschechische Republik) und Grenoble (Frankreich).
Den ersten Wettbewerb 2010 gewann die spanische Stadt Ávila. Die drei weiteren
Finalisten waren Barcelona (Spanien), Köln (Deutschland) und Turku (Finnland).
So bewerben Sie sich
Für eine Bewerbung muss das online (in englischer, französischer oder deutscher Sprache)
verfügbare Bewerbungsformular ausgefüllt und bis zum 8. September 2016 eingereicht
werden. Ein Leitfaden und die Teilnahmebedingungen sind über den folgenden Link in
sämtlichen offiziellen EU-Sprachen einsehbar:
http://ec.europa.eu/social/main.jsp?langId=en&catId=88&eventsId=1113
So werden die Bewerbungen ausgewählt
Bis zu drei Städte werden auf Grundlage der Bewertungskriterien der Europäische
Kommission von nationalen Jurys ausgewählt. Diese nationalen Kandidaten werden dann von
einer europäischen Jury beurteilt.
Weitere Informationen zum Hintergrund des Access City Award:
Soll in der nächsten Broschüre zum Access City Award eine Vorstellung der Projekte Ihrer
Stadt zu lesen sein? Wenn Sie sich mit anderen Städten über Ihre Erfahrungen und
Maßnahmen austauschen wollen, erfahren Sie über den folgenden Link mehr über den
Access City Award: http://ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=15399&langId=de